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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von Gegenständen, insbesondere
von lackierten Fahrzeugkarosserien, mit
- a)
einem Trockentunnel, dessen Innenraum mit einer Inertgasatmosphäre gefüllt ist;
- b) einem Einlassschleusenbereich, der dem Trockentunnel vorgeschaltet
ist und der eine innerhalb des Trockentunnels herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren Normalatmosphäre trennt;
- c) einem Auslassschleusenbereich, der dem Trockentunnel nachgeschaltet
ist und der die innerhalb des Trockentunnels herrschende Inertgasatmosphäre von der äußeren Normalatmosphäre trennt;
- d) einem Fördersystem
welches die Gegenstände durch
den Einlassschleusenbereich, den Trockentunnel und den Auslassschleusenbereich hindurchführt.
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In
jüngster
Zeit gewinnen zunehmend Lacke Bedeutung, die in einer Inertgasatmosphäre zum Beispiel
unter UV-Licht ausgehärtet werden
müssen, um
unerwünschte
Reaktionen mit Bestandteilen der normalen Atmosphäre, insbesondere
mit Sauerstoff, zu verhindern. Diese neuartigen Lacke zeichnen sich durch
eine sehr große
Oberflächenhärte und
durch kurze Polymerisationszeiten aus.
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Der
letztgenannte Vorteil setzt sich bei Lackieranlagen, die im kontinuierlichen
Durchlauf betrieben werden, unmittelbar in geringere Anlagenlängen um,
was selbstverständlich
zu erheblich niedrigeren Investitionskosten führt.
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Während bei
herkömmlichen
Trockenvorrichtungen beziehungsweise Trockenverfahren, die mit Normalluft
als Atmosphäre
arbeiten, die Menge der Luft, die in die Trockenvorrichtung eingebracht und
aus dieser wieder herausgeführt
wird, aus Kostengründen
von geringerer Bedeutung ist, muss bei Inertgasatmosphären auf
möglichst
geringen Verbrauch geachtet werden. Bei bekannten Vorrichtungen
der eingangs genannten Art bewirken der Einlassschleusenbereich
und der Auslassschleusenbereich, dass beim Einführen der zu trocknenden Gegenstände in den
Trockentunnel beziehungsweise beim Ausführen derselben ein Austausch
der Inertgasatmosphäre
im Trockentunnel mit der Normalgasatmosphäre, in der Regel Umgebungsluft,
möglichst unterbunden
wird. Die Schleusenbereiche sind hierzu so ausgestaltet, dass beim
Einführen
beziehungsweise Ausführen
der Gegenstände
möglichst
kein Inertgas aus dem Trockentunnel entweichen und möglichst
keine Umgebungsluft in den Trockentunnel eindringen kann.
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Bei
bekannten Trockenvorrichtungen können so
zwar die Inertgasverluste beim Betrieb der Vorrichtung verhältnismäßig gering
gehalten werden. Gleichwohl besteht angesichts der Kosten des Inertgases,
bei dem es sich um Stickstoff, CO2, Edelgase, Verbrennungsgase
oder Mi schungen der vorher aufgezählten Gase handeln kann, immer
ein Bedürfnis zur
weiteren Reduzierung des Inertgasverbrauches. So muß bei einer
Anfangsinertisierung vor der ersten Inbetriebnahme der Vorrichtung
oder vor der Inbetriebnahme nach einem wartungs- oder reparaturbedingten
Ablassen der Inertgasatmosphäre
zunächst die
Normalatmosphäre
zumindest im Trockentunnel ersetzt werden durch das entsprechende
Inertgas. Üblicherweise
wird hierzu die Normalatmosphäre
mit Inertgas aus dem Trockentunnel gespült. Um den Anteil von Sauerstoff
im Inneren des Trockentunnels auf einen Wert von weniger als 500
ppm zu reduzieren, werden nach dieser Methode derzeit große Mengen von
Inertgas benötigt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass der Inertgasverbrauch insbesondere
bei der Anfangsinertisierung der Vorrichtung weiter reduziert wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Position und/oder die Form einer Oberfläche wenigstens eines Verdrängungskörpers wenigstens
in dem Trockentunnel derart veränderbar
ist, dass die Oberfläche
die Normalatmosphäre
aus dem Trockentunnel verdrängt
und dabei oder nach einer weiteren Veränderung ihrer Position beziehungsweise
Form den von Normalatmosphäre
befreiten Raum freigibt zur Befüllung
mit Inertgas.
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Erfindungsgemäß ist also
wenigstens ein Verdrängungskörper im
Trockentunnel vorgesehen. Der Trockentunnel umfasst wenigstens eine
Trockenkammer mit entsprechenden Gerätschaften zum Trocknen der
Gegenstände,
der ebenfalls mit Inertgasatmosphäre zu beaufschlagende Kammern,
beispielsweise eine UV-Bestrahlungskammer und Schleusenkammern,
vor- und/oder nachgeschaltet sein können. Der Verdrängungskörper kann
dauerhaft im Trockentunnel beziehungsweise in den vor- bzw. nachgelagerten
Kammern angeordnet sein oder zum Zwecke der Anfangsinertisierung
dort angeordnet werden. Der Verdrängungskörper wird im Trockentunnel
beziehungsweise in den vor- bzw. nachgelagerten Kammern derart verschoben
oder in seiner Form verändert,
dass wenigstens eine seiner Oberflächen die Normalatmosphäre im Trockentunnel
beziehungsweise in den vor- bzw. nachgelagerten Kammern vor sich
her schiebt und beispielsweise durch offene Tore oder andere Öffnungen
aus diesen verdrängt.
Bei der Entfernung der Normalatmosphäre selbst geht kein Inertgas
verloren, wie dies bei dem bekannten Spülen der Fall ist. Der beim
Verändern
der Oberfläche
auf deren der Normalatmosphäre
abgewandten Seite freigegebene Raum beziehungsweise der bei einer
anschließenden
Veränderung
der Oberfläche
in ihre Ausgangssituation wieder freigegebene Raum wird mit Inertgas
gefüllt,
welches im Trockentunnel verbleibt und so die Inertgasatmosphäre mit bildet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform kann
der Verdrängerkörper ein
Verdrängerkolben sein,
dessen Außenquerschnitt
im Wesentlichen an den kleinsten Innenquerschnitt des Trockentunnels angepasst
ist, und der in dem Trockentunnel verschoben werden kann. Durch
Ver schieben des Verdrängerkolbens
kann die Normalatmosphäre
aus dem Trockentunnel beziehungsweise den vor- bzw. nachgelagerten
Kammern gepresst werden. Gleichzeitig mit der Verdrängung der
Normalatmosphäre kann
an der der Normalatmosphäre
abgewandten Rückseite
des Verdrängerkolbens
Inertgas eingeführt
werden, so dass sich der von Normalatmosphäre befreite Raum des Trockentunnels
beim Bewegen des Verdrängerkolbens
mit Inertgas füllt.
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Zweckmäßigerweise
kann die Vorrichtung einen Kolbenzufuhrbereich, insbesondere der
Auslassschleusenbereich, in Förderrichtung
des Verdrängerkolbens
vor dem Trockentunnel und einen Kolbenausfuhrbereich hinter dem
Trockentunnel aufweisen, über
die der Verdrängerkolben
in den Trockentunnel eingebracht beziehungsweise aus diesem entfernt werden
kann.
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Der
Verdrängerkörper kann
einfach mit dem Fördersystem
durch den Trockentunnel hindurch beförderbar sein, so dass keine
separaten Fördermittel erforderlich
sind.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann in dem Trockentunnel
wenigstens ein aufblasbarer Verdrängungskörper angeordnet sein, der zur
Anfangsinertisierung aufgeblasen wird. Beim Aufblasen verändert der
Verdrängungskörper die
Form seiner Hülle
und der von dieser gebildeten Oberfläche, welche sich dabei von
einer zusammengefalteten und/oder ausgedehnten Ausgangsposition weg
bewegt und dabei die Normalatmosphäre aus dem Trockentunnel verdrängt. Dabei
schmiegt sich die Hülle
des Verdrängungskörpers an
die Innenfläche
des Trockentunnels weitgehend an, so dass die Normalatmosphäre größtenteils
aus dem Trockentunnel verdrängt
wird. Anschließend
wird der Verdrängungskörper wieder
evakuiert, so dass seine Hülle
wieder ihre Ausgangsposition und -form annimmt und den von Normalatmosphäre befreiten Raum
freigibt, in den Inertgas zugeführt
wird.
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Der
aufblasbare Verdrängungskörper kann mit
einem Gasbehälter
verbunden sein, über
den er einfach aufgeblasen werden kann. Besonders einfach können Pressluftflaschen
verwendet werden.
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Alternativ
kann dem aufblasbaren Verdrängungskörper auch über Gasleitungen
Gas zu- und gegebenenfalls aus diesem abführbar sein. Die Gasleitungen
können
mit einem Gasbehälter
oder einer Gaspumpe kommunizieren. Auf diese Weise entfällt das
Auffüllen
beziehungsweise Austauschen von leeren Gasbehältern. Außerdem kann so das Gas beim
Evakuieren des Verdrängungskörpers durch
die Gasleitungen abgeführt
und gegebenenfalls zur Wiederverwendung in dem Gasbehälter gesammelt
werden.
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Das
Gas zum Aufblasen des Verdrängungskörpers kann
vorteilhafterweise ein Inertgas, insbesondere Stickstoff, CO2, Edelgas, Verbrennungsgas oder eine Mischung
solcher Gase, sein und eine verschließbare Verbindung kann zwischen
dem aufblasbaren Verdrängungskörper und
dem Trockentunnel vorgesehen sein, über die das Gas aus dem aufgeblasenen
Verdrängungskörper in
den Trockentunnel abgelassen werden kann. Auf diese Weise kann das Gas, welches
zum Aufblasen des Verdrängungskörpers dient,
gleich zur Bildung der Inertgasatmosphäre in dem Trockentunnel verwendet
werden.
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Alternativ
kann auch ein Rückführmechanismus,
insbesondere ein Rückführventilsystem und/oder
eine Pumpe, eingesetzt werden, mit dem das Gas aus dem aufgeblasenen
Verdrängungskörpers in
den Gasbehälter
beziehungsweise über
die Gasleitungen in einen Sammelbehälter zurückgeführt werden kann. Auf diese
Weise kann das Gas mehrmals verwendet werden, wodurch der Verbrauch
an Gas reduziert wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es
zeigen
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1 einen
Vertikalschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels einer Trockenvorrichtung
für lackierte
Fahrzeugkarosserien mit einem Verdrängerkolben zum Verdrängen der
Normalatmosphäre,
wobei sich der Verdrängerkolben
in einer ersten Position in einem Trockentunnel befindet;
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2 die
Trockenvorrichtung aus 1, wobei sich der Verdrängerkolben
hier in einer zweiten Position im Trockentunnel befindet;
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3 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus den 1 und 2 im
Bereich einer UV-Bestrahlungskammer;
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4 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus den 1 und 2 im
Bereich einer Trockenkammer;
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5 einen
Vertikalschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels einer Trockenvorrichtung
für lackierte
Fahrzeugkarosserien, mit Verdrängungsballonen,
die mit Gasflaschen aufgeblasen werden;
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6 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 5 im Bereich
der UV-Bestrahlungskammer;
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7 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 5 im Bereich
der Trockenkammer;
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8 die
Trockenvorrichtung aus 5, mit hier zusammengefalteten
Verdrängungsballonen;
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9 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 8 im Bereich
der UV-Bestrahlungskammer;
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10 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 8 im Bereich
der Trockenkammer;
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11 einen
Vertikalschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels einer zur Trockenvorrichtung aus
dem zweiten Ausführungsbeispiel ähnlichen
Trockenvorrichtung, wobei hier die Verdrän gungsballone über ein
Rohrsystem aufgeblasen werden;
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12 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus
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11 im
Bereich der UV-Bestrahlungskammer;
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13 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 11 im
Bereich der Trockenkammer;
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14 die
Trockenvorrichtung aus 11 mit zusammengefalteten Verdrängungsballonen;
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15 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus
-
14 im
Bereich der UV-Bestrahlungskammer;
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16 einen
Querschnitt der Trockenvorrichtung aus 14 im
Bereich der Trockenkammer.
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Zunächst wird
auf die 1 und 2 Bezug
genommen. In diesen sind im Vertikalschnitt ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Trockenvorrichtung für
lackierte Fahrzeugkarosserien dargestellt, die insgesamt das Bezugszeichen 10 trägt. Die 1 und 2 zeigen
die Trockenvorrichtung 10 in unterschiedlichen Betriebssituationen
bei der Erstbefüllung
mit Inertgas 12 (Anfangsinertisierung), welches als gestrichelte
Schraffur angedeutet ist.
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Die
Anfangsinertisierung ist erforderlich vor der ersten Inbetriebnahme
der Trockenvorrichtung 10 oder nach einem beispielsweise
wartungs- oder reparaturbedingten Ablassen des Inertgases 12 aus einem
Trockentunnel 18.
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Die
Trockenvorrichtung 10 umfasst einen Einlassschleusenbereich
mit einer Einlassschleusenkammer 20 für den insgesamt mit 18 bezeichneten Trockentunnel,
den Trockentunnel 18 selbst, eine UV-Behandlungskammer 14,
sowie eine Auslassschleusenkammer 16.
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Die
Einlassschleusenkammer 20, der Trockentunnel 18,
die UV-Behandlungskammer 14 und die Auslassschleusenkammer 16 werden
von den nicht gezeigten Fahrzeugkarosserien entgegen einer Förderrichtung
(Pfeil 22) eines weiter unten beschriebenen Verdrängerkolbens 32,
in den 1 und 2 von rechts nach links, durchlaufen,
wobei im Einzelnen nicht näher
erläuterte
reversierende Fördersysteme 24 Verwendung
finden, die dem Fachmann bekannt sind.
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Der
Trockenvorrichtung 10 vorgeschaltet sind in den 1 und 2 nicht
gezeigte Lackierkabinen und Vorbereitungsstationen, die dem Stand der
Technik entsprechen; nachgeschaltet ist eine herkömmliche
Kühlzone.
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Der
Trockentunnel 18 ist nach dem Stand der Technik gebaut
und enthält
nicht gezeigte geeignete Heiz- und Bestrahlungseinrichtungen insbesondere Umlufteinrichtungen,
mit denen der aufgebrachte Lack zum Trocknen beziehungsweise Aushärten gebracht
werden kann.
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Während sich
in den dem Trockentunnel 18 vorgeschalteten Lackierkabinen
und in dem der Trockenvorrichtung 10 nachgeschalteten Kühlbereich sauerstoffhaltige "Normalatmosphäre" befindet, ist es
erforderlich, dass im Inneren des Trockentunnels 18 eine
Inertgasatmosphäre
mit einem Anteil von weniger als 500 ppm Sauerstoff vorherrscht,
die beispielsweise Stickstoff, CO2, Edelgase,
Verbrennungsgase oder Mischungen der vorher aufgezählten Gase
enthält.
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Die
Einlassschleusenkammer 20 und die Auslassschleusenkammer 16 haben
die Aufgabe, die Inertgasatmosphäre
und die Normalatmosphäre während des
Durchschleusens der Fahrzeugkarosserien so voneinander getrennt
zu halten, dass ein möglichst
geringer Verlust an Inertgas 12 aus dem Trockentunnel 18 und
eine möglichst
geringer Zuströmung
von sauerstoffhaltiger Luft in den Trockentunnel 18 erfolgt.
Die nähere
Funktion der Einlassschleusenkammer 20 und der Auslassschleusenkammer 16 sind
für vorliegende
Erfindung nicht von Interesse und werden daher nicht näher erläutert.
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Der
Trockentunnel 18 umfasst in Fahrzeugförderrichtung hintereinander
drei Trockenkammern 26. Zwischen benachbarten Trockenkammern 26 ist jeweils
ein vertikal bewegbares, motorisch angetriebenes Tor 28 angeordnet.
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Ebenso
befindet sich am Eingang der Einlassschleusenkammer 20 (in 1 rechts),
zwischen der Einlassschleusenkammer 20 und der in Fahrzeugförderrichtung ersten
Trockenkammer 26, der letzten Trockenkammer 26 und
der UV-Behandlungskammer 14, der UV-Behandlungskammer 14 und
der Auslassschleusenkammer 16 und am Ausgang der Auslassschleusenkammer 16 jeweils
ein solches oder funktional entsprechendes Tor 28.
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Ein
Verdrängerkolben 32 kann
von links mit den Fördersystemen 24 in
Förderrichtung 22 nach Öffnen der
entsprechenden Tore 28 durch die Auslassschleusenkammer 16,
die UV-Behandlungskammer 14 und den Trockentunnel 18 befördert werden. In
Förderrichtung 22 hinter
der Einlassschleusenkammer 20 kann der Verdrängerkolben 32 aus
einem Kolbenausfuhrbereich 36 wieder entfernt und gegebenenfalls
zurückgeführt werden.
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In 1 ist
der Verdrängerkolben 32 auf dem
Weg aus der UV-Behandlungskammer 14 in die in Fahrzeugförderrichtung
erste Trockenkammer 26 gezeigt. 2 zeigt
den Verdrängerkolben 32 zu
einem späteren
Zeitpunkt auf dem Weg aus der zweiten Trockenkammer 26 in
die dritte Trockenkammer 26.
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Die
UV-Behandlungskammer 14 und der darin gemäß 1 positionierte
Verdrängerkolben 32 sind
in 3 im Querschnitt gezeigt. Ein Querschnitt der
ersten Trockenkammer 26 und des Verdrängerkolbens 32 ist
in 4 gezeigt.
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Der
Verdrängerkolben 32 ist
im Wesentlichen quaderförmig.
Sein Außenquerschnitt
ist an den Innenquerschnitt der Trockenkammern 26 angepasst,
derart, dass er unge hindert den Trockentunnel 18 passieren
kann. Der Zwischenraum zwischen den Außenwänden des Verdrängerkolbens 32 und
den Innenwänden
der Trockenkammer 26 soll dabei möglichst klein sein, so dass
der Verdrängerkolben 32 die im
Trockentunnel 18 vor der Anfangsinertisierung vorhandene
Normalatmosphäre
möglichst
effizient verdrängen
kann. Bei der Vorgabe des Außenquerschnitts
des Verdrängerkolbens 32 ist
zu berücksichtigen,
dass an den Innenwänden
der Trockenkammern 26 die nicht gezeigten Heiz- und Bestrahlungseinrichtungen
und andere Gerätschaften
angeordnet sind, die der Verdrängerkolben 32 ungehindert
passieren können
muss.
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In
die UV-Behandlungskammer 14 führt eine durch den gewinkelten
Pfeil 34 angedeutete Inertgaszuleitung.
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Die
Anfangsinertisierung des Trockentunnels 18 mit Inertgas 12 erfolgt
wie folgt:
Alle Tore 28 der Trockenvorrichtung 10 werden
angehoben und so geöffnet.
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Anschließend wird
der Verdrängerkolben 32 von
links in die Auslassschleusenkammer 16 eingebracht und
spätestens
dort auf dem Fördersystem 24 platziert.
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Daraufhin
wird das Fördersystem 24 gestartet,
so dass der Verdrängerkolben 32 in
Förderrichtung 22 befördert wird
und die UV-Behandlungskammer 14 sowie den Trockentunnel 18 durchläuft. Dabei verdrängt er kontinuierlich
die Normalatmosphäre aus
der UV-Behandlungskammer 14, dem Trockentunnel 18 und
der Einlassschleusenkammer 20 durch die offenen Tore 28 in
Förderrichtung 22.
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Gleichzeitig
strömt
Inertgas 12 aus der Inertgaszuleitung 34 der UV-Behandlungskammer 14 dem
von Normalatmosphäre
befreiten Bereich in Förderrichtung 22 hinter
dem Verdrängerkolben 32 zu und
füllt diesen
mit Inertgas 12.
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Sobald
der Verdrängerkolben 32 die
Einlassschleusenkammer 20 passiert hat, wird das Tor 28 am
Eingang der Einlassschleusenkammer 20, in den 1 und 2 rechts,
gesenkt, und somit die Einlassschleusenkammer 20 und der
Trockentunnel 18 verschlossen, so dass das Inertgas 12 nicht
mehr entweichen kann.
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Der
Verdrängerkolben 32 wird
anschließend aus
dem Kolbenausfuhrbereich 36 entfernt und steht für eine weitere
Anfangsinertisierung an der gleichen oder einer anderen ähnlichen
Trockenvorrichtung 10 zur Verfügung.
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In
der UV-Behandlungskammer 14, im Trockentunnel 18 und
in der Einlassschleusenkammer 20 herrscht nun eine Inertgasatmosphäre vor,
so dass die Trockenvorrichtung 10 betriebsbereit ist. Gegebenenfalls
kann nunmehr noch ein konventioneller Spülgang mit Inertgas angeschlossen
werden.
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Der
Betrieb der Trockenvorrichtung 10 selbst braucht nicht
näher beschrieben
zu werden, da dieser in her kömmlicher
Weise stattfindet und die dabei ablaufenden Vorgänge bekannt sind.
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Bei
einem zweiten Ausführungsbeispiel,
dargestellt in den 5 bis 10, sind
diejenigen Elemente, die zu denen des ersten, in den 1 bis 4 beschriebenen
Ausführungsbeispiel ähnlich sind,
mit denselben Bezugszeichen zuzüglich 100 versehen,
so dass bezüglich
deren Beschreibung auf die Ausführungen
zu dem ersten Ausführungsbeispiel
Bezug genommen wird. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem ersten dadurch, dass in der UV-Behandlungskammer 114 und
in der hier einzigen Trockenkammer 126 des Trockentunnels 118 jeweils
ein aufblasbarer Verdrängungsballon 133 angeordnet
ist.
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Die
Verdrängungsballone 133 sind
jeweils auf einem Rahmen 140 angeordnet, der auf dem Fördersystem 124 am
Boden der UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise der
Trockenkammer 126 liegt.
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In
den 5 bis 7 sind die Verdrängungsballone 133 mit
Inertgas 112 gefüllt.
Die aufgeblasenen Verdrängungsballone 133 füllen die
UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise die Trockenkammer 126 nahezu
vollständig
aus, so dass die ursprünglich
vor der Anfangsinertisierung dort vorhandene Normalatmosphäre nahezu
vollständig
verdrängt
ist. Die Oberflächen
der Hüllen
der Verdrängungsballone 133 schmiegen
sich dabei an die Innenflächen
der UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise die Trockenkammer 126 an.
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In
den 8 bis 10 sind die Verdrängungsballone 133 zusammengefaltet
und/oder entspannt gezeigt, nachdem in der weiter unten beschriebenen
Weise das Inertgas 112 in die UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise
die Trockenkammer 126 abgelassen wurde.
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Jeder
Verdrängungsballon 133 ist
mit einer Gasflasche 142, die Inertgas 112 enthält, verbunden. Die
Gasflaschen 142 sind, wie in 5 gezeigt, platzsparend
parallel zu Förderrichtung 122 am
Rahmen 140 befestigt ist. Die Gasflaschen 142 dienen zum
Aufblasen der Verdrängungsballone 133 mit
Inertgas 112.
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Die
Verdrängungsballone 133 und
die Gasflaschen 142 können
jeweils auf ihrem Rahmen 140 mit dem Fördersystem 124 in
die UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise die Trockenkammer 126 hinein
und aus diesen herausgebracht werden.
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Die
UV-Behandlungskammer 114 und die Trockenkammer 126 sind
im Querschnitt mit den jeweiligen Verdrängungsballonen 133,
Rahmen 140 und Gasflaschen 142 in den 6, 7 beziehungsweise 9, 10 gezeigt.
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Die
Befüllung
der UV-Behandlungskammer 114 und der Trockenkammer 126 mit
Inertgas 112 erfolgt wie folgt:
Zunächst werden
bei geöffneten
Toren 128 die Verdrängungsballone 133 und
die Gasflaschen 142 auf den Rahmen 140 bei geöffneten
Toren 128 in die UV- Behandlungskammer 114 gebracht.
Von dort wird der erste Verdrängungsballon 133 und
die Gasflasche 142 auf dem Rahmen 140 mit dem
Fördersystem 124 in
die Trockenkammer 126 gebracht und dort wie in den 5 und 8 gezeigt
zentral platziert. Der zweite Verdrängungsballon 133 mit
Gasflasche 142 und Rahmen 140 bleibt entsprechend
platziert in der UV-Behandlungskammer 114.
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Daraufhin
werden die Tore 128 gesenkt und die UV-Behandlungskammer 114 und die
Trockenkammer 126 verschlossen.
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Anschließend werden
die Ventile der Gasflaschen 142 geöffnet und die Verdrängungsballone 133 mit
Inertgas 112 gefüllt
(11 bis 13). Dabei
verändert
sich ihre Form, die Oberflächen
der Hüllen
verschieben sich und verdrängen
dabei die Normalatmosphäre
aus der UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise
der Trockenkammer 126, in 11 in
Richtung von Pfeilen 144, nach oben durch verschließbare Öffnungen
in der Oberseite der UV-Behandlungskammer 114 und
der Trockenkammer 126 beziehungsweise durch die jeweiligen
Umluftsysteme.
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Sobald
die Verdrängungsballone 133 vollständig aufgeblasen
sind und die Normalatmosphäre aus
der UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise der Trockenkammer 126 verdrängt ist,
werden die Ventile der Gasflaschen 142 geschlossen.
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Anschließend wird
jeweils über
eine nicht gezeigte Ventilanordnung das Inertgas 112 aus
den Verdrängungsbal lonen 133 in
die UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise die Trockenkammer 126 abgelassen,
so dass dort eine Inertgasatmosphäre entsteht.
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Beim
Ablassen des Inertgases 112 verkleinern sich die Verdrängungsballone 133 wieder,
so dass sie den Raum der UV-Behandlungskammer 114 beziehungsweise
der Trockenkammer 126 freigeben, der mit Inertgas 112 aus
den Verdrängungsballonen 133 gefüllt wird.
In den 8 bis 10 sind die Verdrängungsballone 133 in
zusammengefaltetem Zustand gezeigt.
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Die
Verdrängungsballone 133 und
die Gasflaschen 142 auf den Rahmen 140 werden
dann unter bekannter Verwendung der Einlassschleusenkammer 120,
wie später
im Betrieb dann auch die Fahrzeugkarosserien unter Verwendung der
Auslassschleusenkammer 116, mit dem Fördersystem 124 aus
der UV-Behandlungskammer 114 und der Trockenkammer 126 herausgebracht.
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Nun
ist die Trockenvorrichtung 110 betriebsbereit, gegebenenfalls
nach einer ergänzenden,
konventionellen Spülung.
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Bei
einem dritten Ausführungsbeispiel,
dargestellt in den 11 bis 16 sind
diejenigen Elemente, die zu denen des zweiten, in den 5 bis 10 beschriebenen
Ausführungsbeispiel ähnlich sind,
mit denselben Bezugszeichen erneut zuzüglich 100 versehen,
so dass bezüglich
deren Beschreibung auf die Ausführungen
zum zweiten Ausführungsbeispiel
Bezug genommen wird. Dieses Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem zweiten dadurch, dass die aufblasbaren
Verdrängungsballone 233 statt
mit Gasflaschen 142 mit einem Inertgas 212 führenden
Rohrsystem 243 verbunden sind. Über das Rohrsystem 243 können die
Verdrängungsballone 233 mit
Inertgas 212 aus einem nicht gezeigten Sammelbehälter befüllt werden.
Nach Verdrängung
der Normalatmosphäre
kann das Inertgas 212 mit einem nicht gezeigten Rückführventilsystem über das
Rohrsystem 243 wieder aus den Verdrängungsballonen 233 in
Richtung eines in 14 gezeigten Pfeils 245 abgelassen
werden und in dem Sammelbehälter
gespeichert werden. Dort steht das Inertgas 212 für eine weitere
Anfangsinertisierung wieder zur Verfügung.
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Im
Rohrsystem 243 ist außerdem
eine nicht gezeigte Pumpe angeordnet, welche das Inertgas in die
Verdrängungsballone 233 pumpt
beziehungsweise aus diesen absaugt. Anstelle der Pumpe kann auch
der Sammelbehälter
je nach Bedarf mit Über- oder
Unterdruck beaufschlagt werden, um eine Gasförderung zu den Verdrängungsballonen 233 oder aus
diesen heraus zu realisieren.
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Die
Befüllung
der UV-Behandlungskammer 214 und der Trockenkammer 226 mit
Inertgas 212 erfolgt hier über in den 11 bis 14 nicht
gezeigte Inertgaszuleitungen.
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Eine
Ventilanordnung zum Ablassen des Gases in die UV-Behandlungskammer 214 beziehungsweise
der Trockenkammer 226 wie beim zweiten Ausführungsbeispiel
ist hier nicht zwingend erforderlich, kann jedoch zusätzlich vorgesehen
sein, so dass alternativ das Inertgas 212 wie beim zweiten
Ausführungsbeispiel
in die UV-Behandlungskammer 214 beziehungsweise die Trockenkammer 226 geleitet werden
kann.
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Die
Verdrängungsballone 233 sind
jeweils über
Kopplungen 246 mit jeweils einem Rohrende des Rohrsystems 243 verbunden.
Die Kopplungen 246 sind so ausgestaltet, dass sie mit einer Öffnung im
entsprechenden Verdrängungsballon 133 kommunizieren,
sobald dieser sich in der zum Aufblasen vorgegebenen Position befindet.
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Alle
Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele einer Trockenvorrichtung 10; 110; 210 können beliebig
kombiniert werden. Außerdem sind
unter anderem folgende Modifikationen möglich:
Beim zweiten und
beim dritten Ausführungsbeispiel können die
Verdrängungsballone 133; 233 statt
mit Inertgas 112; 212, auch mit einem beliebigen
anderen Gas, beispielsweise Normalatmosphäre oder Pressluft, befüllt werden.
Sofern es sich nicht um ein Inertgas 112; 212 handelt,
wird das Gas zum Befüllen der
Verdrängungsballone 133; 233 nicht
in die UV-Behandlungskammer 114; 214 beziehungsweise der
Trockenkammer 126; 226 sondern über entsprechende
Leitungen in die Umgebung abgelassen. Im dritten Ausführungsbeispiel
kann das Druckgas über das
Rohrsystem 243 aus den Verdrängungsballonen 233 abgesaugt
werden. Die Befüllung
der UV-Behandlungskammer 114; 214 und der Trockenkammer 126; 226 mit Inertgas 112; 212 erfolgt
dann beim Evakuieren der Verdrängungsballone 133; 233 über separate
Inertgasleitungen, die in die UV-Behandlungskammer 114; 214 beziehungsweise
die Trockenkammer 126; 226 führen.
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Im
zweiten und im dritten Ausführungsbeispiel
können
die Verdrängungsballone 133; 233 auch stationär in der
UV-Behandlungskammer 114; 214 beziehungsweise
der Trockenkammer 126; 226 angeordnet sein.
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Der
Verdrängerkolben 32 aus
dem ersten Ausführungsbeispiel
kann auch mit den Verdrängungsballonen 133; 233 des
zweiten beziehungsweise des dritten Ausführungsbeispiels kombiniert
werden. Beispielsweise kann zunächst
der Verdrängerkolben 32 in
Förderrichtung 22 durch
die UV-Behandlungskammer 14; 114; 214 und
die Trockenkammern 26; 126; 226 befördert werden,
um den größten Teil der
Normalatmosphäre
zu verdrängen.
Sobald der Verdrängerkolben 32 einen
der Verdrängungsballone 133; 233 passiert
hat, kann dieser aufgeblasen werden um die Normalatmosphäre vollständig zu
verdrängen.
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Selbstverständlich kann
der Trockentunnel 18; 118; 218 bei jedem
der beschriebenen Ausführungsbeispiele
beliebig viele Trockenkammern 26; 126; 226 aufweisen.