DE102007018227A1 - Textiles Flächengebilde mit Lichtleitern und dessen Herstellung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde, wobei eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern mit dem Trägermaterial durch ein Gewirk verbunden sind.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde mit Lichtleitern sowie ein Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes.
- Hintergrund der Erfindung
- Textile Flächengebilde mit Lichtleitern sind bekannt. Es handelt sich dabei zumeist um ein Verbundmaterial mit einem textilen Trägermaterial, insbesondere einem textilen Gewebe, welches Lichtleiter aufweist, über die Licht in das Textilgewebe eingekoppelt werden kann, welches dann über die Fläche verteilt an verschiedenen Stellen austritt, so dass ein Beleuchtungseffekt entsteht.
- Die
US 6 628 885 zeigt beispielsweise ein Gewebe, welches ummantelte Stränge aus optischen Fasern umfasst, wobei die Fasern in jedem Strang in unregelmäßigen Abständen gebrochen sind, so dass an diesen Stellen Licht aus den Fasern heraustritt und über die Fläche verteilt ein Beleuchtungseffekt entsteht. - Nachteilig an diesem Flächengewebe ist insbesondere die notwendige Ummantelung der Faserbündel. Zum einen ist es aufwändig, die einzelnen Faserbündel zu ummanteln, zum anderen kann eine Ummantelung bei bestimmten Anwendungen nachteilig sein. So ist es schwierig, eine nicht brennbare Ummantelung bereitstellen zu können. Beim Einsatz in Fahrzeugen, insbesondere in Luftfahrzeugen, werden aber strenge Anforderungen an die Feuerfestigkeit der verwendeten Stoffe gestellt.
- Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein textiles Flächengebilde bereitzustellen, bei welchem die genannten Nachteile des Standes der Technik vermindert werden.
- Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein textiles Flächengebilde mit Lichtleiterbündeln bereitzustellen, bei welchem auf eine Ummantelung der Lichtleiterbündel verzichtet werden kann.
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Verwendung von nicht brennbaren Glasfasern zu ermöglichen.
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein textiles Flächengebilde mit einem Glitzereffekt bereit zu stellen.
- Eine weitere Aufgabe der Erfindung betrifft die Bereitstellung eines vielseitig einsetzbaren Materials, in welchem Lichtleiter zur Erzielung eines Lichteffektes eingebettet sind.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Aufgabe der Erfindung wird bereits durch ein textiles Flächengebilde sowie durch ein Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der unabhängigen Ansprüche gelöst.
- Bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
- Die Erfindung betrifft ein textiles Flächengebilde mit einem Trägermaterial und einer Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern.
- Unter einem textilen Flächengebilde wird jeder Stoff mit einer textilen Anmutung verstanden, insbesondere ein Gewebe, ein Gewirk, ein Gestrick oder ein Vlies.
- Das textile Flächengebilde umfasst ein Trägermaterial, welches insbesondere als Gewebe, Gewirk, Vlies oder als Folie ausgestaltet sein kann. Weiter umfasst das Flächengebilde eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern.
- Die Erfinder haben herausgefunden, dass es möglich ist, mittels eines Fadens die Lichtleiterbündel derart auf dem Trägermaterial zu befestigen, dass gleichzeitig durch den Faden die Faserbündel zusammengehalten werden können. So kann auf eine Ummantelung der Faserbündel verzichtet werden.
- Im Sinne der Erfindung kann als Faden auch ein Strang, beispielsweise aus einem Polymer oder einem Metall verwendet werden. vorzugsweise ist der Faden aber als linienförmiges textiles Gebilde aus verdrillten Fasern ausgestaltet.
- Vorzugsweise bildet der Faden ein Gewirk. Insbesondere wird mit dem Faden ein Kettengewirk gebildet, welches zumindest abschnittsweise sowohl die Faserbündel als auch das Trägermaterial umschlingt.
- Das Gewirk oder Gestrick ist vorzugsweise mit einer Maschendichte von 5 bis 300 Maschen/10 cm, vorzugsweise 10 bis 100, besonders bevorzugt 30 bis 60 Maschen/10 cm ausgebildet.
- Als besonders geeignet hat sich ein Gewirk mit einer Trikot-Bindung gezeigt.
- Die Erfindung betrifft also ein Verbundmaterial mit einer Maschenware, bei welcher ein Gewirk Trägermaterial und Faserbündel miteinander verbindet und dabei gleichzeitig die einzelnen Faserbündel derart fixiert, dass diese zusammengehalten werden.
- Weiter ist das Gewirk bei einer Ausführungsform der Erfindung als Abstandsgewirk ausgebildet. Ein derartiges Abstandsgewirk umfasst zwei gewirkte Decklagen und ein verbindendes Abstandssystem. Vorzugsweise sind in dem verbindenden Abstandsfadensystem die Faserbündel eingearbeitet.
- Eine Decklage des Gewirks kann in das Trägermaterial eingearbeitet sein. Bei einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann auf der gegenüber liegenden Seite ein weiteres Trägermaterial vorgesehen sein.
- Die Ausgestaltung des textilen Flächengebildes als Gewirk ermöglicht die Verwendung von Glasfasern, da durch die Einbettung der Faser im Gewirk es nicht nötig ist, die Faser zu biegen, beispielsweise um diese selbst zu verweben.
- Wirkerei-Verfahren, insbesondere zur Herstellung eines Abstandsgewirks sind beispielsweise in der Offenlegungsschrift
EP 748889 A2 DE 41 40 862 A2 (Erfinder Hörsting, Wulfhorst) beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieser beiden Dokumente wird vollumfänglich Bezug genommen. - Die Verwendung von Glasfasern schließt auch die Verwendung von Glasfasern ein, welche im Wesentlichen UV-durchlässig sind, insbesondere von Quarzglasfasern. So kann beispielsweise UV-Licht in das textile Flächenmaterial eingekoppelt werden, was, insbesondere in Verbindung mit einer Titandioxid aufweisenden Beschichtung der Fasern oder des Trägermaterials eine keimtötende Wirkung hat.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise als seitlich abstrahlende Lichtleiter ausgebildet.
- Eine seitlich abstrahlende Lichtfaser ist beispielsweise in der Patentschrift
US 4 466 697 (Erfinder Maurice Daniel) beschrieben. Auf den Offenbarungsgehalt dieses Dokumentes wird vollumfänglich Bezug genommen. - Seitlich abstrahlende Lichtleiter haben den Vorteil, dass keine weiteren Maßnahmen zur Auskopplung des Lichtes auf der Fläche getroffen werden müssen.
- Alternativ oder in Kombination kann die Auskopplung durch Brüche in den Einzelfasern sowie durch Einzelfasern in unterschiedlichen Längen erzeugt werden.
- So ist es auf besonders einfache Weise möglich, das Licht bezogen auf die Fläche definiert auszukoppeln. Insbesondere lassen sich Muster erzeugen, oder es können mit zunehmendem Abstand zur Lichtquelle größer werdende Verluste durch eine höhere Zahl an Auskopplungsstellen kompensiert werden.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Faden als Multi-Filament-Glasfaden ausgebildet. Ein derartiger Faden hat den Vorteil der Feuerfestigkeit und ist dennoch hinreichend bieg- und/oder dehnbar.
- Alternativ kann auch ein Metall als Nähfaden verwendet werden oder ein mineralisches Material, insbesondere Basalt.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Trägermaterial als Vlies, insbesondere als Glasfaservlies ausgebildet. In Verbindung mit einem Kettengewirk wird auch bei einem Vlies eine hinreichend Zugfestigkeit des Flächengewebes erreicht. Gleichzeitig könne Vliese als besonders weiche Materialien mit einer großen Dicke bereitgestellt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Glasfaserbündel durch das Wirkverfahren in das Vlies hinein gedrückt werden und auf dem fertigen Material nicht oder nur kaum hervorstehen.
- Das Vlies ist vorzugsweise durch ein Bindemittel, insbesondere ein polymeres Bindemittel verfestigt.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren ein textiles Flächengebilde mit einem Trägermaterial und einer Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern, wobei die Bündel mit lichtleitenden Fasern mit dem Trägermaterial durch Maschen, insbesondere ausgestaltet als Gewirk, verbunden sind.
- Die Verwendung eines Gewirks ermöglicht die Bereitstellung eines Verbundmaterials, welches im Wesentlichen als Maschenware ausgestaltet ist, wobei die Maschen die Faserbündel und das Trägermaterial miteinander verbinden und gleichzeitig die Faserbündel derart fixieren, dass die Fasern zusammengehalten werden.
- Vorzugsweise werden Faserbündel verwendet, welche zwischen 20 und 500, bevorzugt zwischen 30 und 300 und besonders bevorzugt zwischen 50 und 150 lichtleitende Einzelfasern aufweist.
- Das vorzugsweise aus Glasfasern ausgebildete Faserbündel hat bei Zug eine Bruchspannung von über 5 N, bevorzugt von über 10 N und besonders bevorzugt von über 15 N.
- Eine Einzelfaser hat demzufolge eine Bruchspannung von etwa über 0,1 N.
- Faserbündel mit derart hoher Bruchspannung lassen sich in einem Wirkprozess als Zwischenlage verarbeiten, ohne dabei zu reißen.
- Die Fasern haben bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung einen Durchmesser zwischen 15 und 150 μm, bevorzugt zwischen 30 und 100 μm und besonders bevorzugt zwischen 50 und 90 μm. Je nach Anwendungszweck können verschiedene Faserdurchmesser verwendet werden. Die Erfinder haben herausgefunden, dass Faserdurchmesser bis etwa 70 μm noch die Verwendung des textilen Flächengebildes in einem beweglichen Stoff, etwa einer Wandbespannung oder einem Vorhang ermöglicht, ohne dass die Fasern übermäßig zu Brüchen neigen.
- Die Faserbündel haben vorzugsweise einen Durchmesser zwischen 0,1 und 1 mm, bevorzugt zwischen 0,15 und 0,6 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,5 mm.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das textile Flächengebilde beidseitig mit einem, vorzugsweise schwer entflammbaren, Stoff kaschiert. Insbesondere ist der Stoff auf zumindest einer Seite aufgeklebt.
- Auf diese Weise lässt sich ein Verbundmaterial mit Beleuchtungseffekt, aber nahezu beliebigem Aussehen bereitstellen.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise beschichtet.
- Die Beschichtung kann zum einen eine optische Funktion haben. Insbesondere sind Interferenzbeschichtungen vorgesehen oder Beschichtungen, welche einen Stoff enthalten, der durch das Licht der Faser angeregt wird und so zu weiteren Beleuchtungseffekten führt.
- Des Weiteren sind Beschichtungen mit fungizider und/oder bakterizider Wirkung vorgesehen.
- Die Verwendung von Glasfasern ermöglicht auch dabei den Einsatz von PVD-(Physical Vapor Deposition) oder CVD-(Chemical Vapor Deposition)Verfahren, da derartige Glasfasern sowohl chemisch sehr beständig sind, als auch hohen Temperaturen ausgesetzt werden können, ohne sich zu verformen.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das textile Flächengebilde in einen zumindest abschnittsweise translucenten Träger eingebettet. Durch dieses Ausführungsbeispiel wird ein Verbundmaterial geschaffen, bei welchem das textile Flächengewebe der Einkopplung von Licht in ein nahezu beliebiges Bauteil dienen kann. Insbesondere ist eine Verwendung als Decken-, Wand- und Bodenverkleidung vorgesehen. Auch ist vorgesehen, die Erfindung für den Sanitärbereich zu verwenden, insbesondere Toilettenbrillen oder Waschbecken als derartigen translucenten Träger auszubilden.
- Das Flächengebilde ist vorzugsweise in den Träger eingegossen oder einlaminiert. Es ist insbesondere vorgesehen, transparente Kunststofflaminate herzustellen, bei welchen auf zumindest einer Seite ein transparenter Kunststoff auf das textile Flächengebilde auflaminiert wird.
- Weiter betrifft die Erfindung ein textiles Flächengebilde mit einem doppelten optischen Effekt, derart, dass optische Fasern sowohl als seitlich abstrahlende Fasern ausgebildet sind, als auch, dass in einem Faserbündel einzelne Fasern in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen gebrochen sind.
- Über ein Material, das derartige verschiedene Austrittsmöglichkeiten für ein gekoppeltes Licht hat, lassen sich besondere optische Effekte erzielen. So können die Brüche der Auskopplung von größeren Mengen Licht dienen, um einen Beleuchtungseffekt zu erzielen. Über eine seitlich abstrahlende Faser, insbesondere durch Einbettung von lichtstreuenden Partikeln in der Faser, kann beispielsweise ein Glitzereffekt erzielt werden.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren ein textiles Flächengebilde mit einem oder mehreren der vorstehend beschriebenen Merkmale, wobei das textile Flächengebilde eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern aufweist.
- Gemäß der Erfindung sind die lichtleitenden Fasern aus einem Material mit einer Temperaturbeständigkeit von über 100, vorzugsweise über 150 und besonders bevorzugt über 250 C, ausgebildet. Unter einer Temperaturbeständigkeit wird verstanden, dass die Fasern unterhalb der genannten Temperaturen nicht beginnen aufzuschmelzen. Vorzugsweise sind alle Bestandteile des textilen Flächengebildes, insbesondere Trägermaterial, lichtleitende Fasern und Wirkfaden derart temperaturbeständig ausgebildet.
- Die lichtleitenden Fasern sind dabei insbesondere als Glasfasern ausgebildet. Derartige Glasfasern können insbesondere als Lichtleiter ausgebildet sein, also einen Glaskern mit einer Ummantelung umfassen. So können Fasern mit geringer Dämpfung bereit gestellt werden, was die Verwendung des textilen Flächengebildes als Beleuchtungselement auch für größere Bereiche ermöglicht, ohne dass in relativ geringen Abständen über die Fläche verteilt Licht eingekoppelt werden muss.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind in die lichtleitenden Fasern zur Erzielung eines Glitzereeffekts Flitterpartikel eingebettet.
- Dabei handelt es sich insbesondere um dünne Metallplättchen.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung haben die Fasern bei einer Wellenlänge λd von 589,3 nm eine Brechzahl zwischen 1,3 und 1,7, bevorzugt zwischen 1,55 und 1,65. Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest ein Teil der lichtleitenden Fasern beschichtet. Insbesondere ist vorgesehen, eine optisch aktive Beschichtung zu verwenden, welche beispielsweise als Interferenzschichtsystem oder als Fluoreszenzschicht ausgebildet sein kann.
- Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes, insbesondere eines zuvor beschriebenen Flächengebildes.
- Bei dem Verfahren wird ein Trägermaterial bereitgestellt, eine Mehrzahl von Bündeln aus lichtleitenden Fasern werden auf das Trägermaterial aufgebracht, sodann wird das Trägermaterial mit den Faserbündeln mittels eines Fadens verbunden.
- Die Faserbündel werden vorzugsweise ohne Ummantelung auf das Trägermaterial aufgebracht und mittels eines Wirkverfahrens befestigt.
- Das Wirkverfahren, welches vorzugsweise als Kettenwirkverfahren ausgeführt wird, ermöglicht die Einbettung der Faserbündel als Zwischenlage, bei welcher diese zugleich mit dem Trägermaterial verbunden und derart umschlungen werden, dass diese zusammengehalten werden.
- Die Glasfaserbündel werden vorzugsweise in das Gewirk als Längsschuss eingearbeitet. Das auf dem Trägermaterial ausgebildete Gewirk hat vorzugsweise eine Trikot-Bindung.
- Als Trägermaterial wird vorzugsweise ein feuerfestes Vlies, insbesondere Glasfaservlies verwendet.
- Bei einer Weiterbildung der Erfindung werden die lichtleitenden Fasern mittels eines CVD- oder PVD-Verfahrens beschichtet.
- Weiter können die lichtleitenden Fasern auch mittels eines Tauchverfahrens beschichtet werden. Insbesondere können so Fluoreszenzbeschichtungen aufgebracht werden.
- Beschreibung der Zeichnungen
- Die Erfindung soll im Folgenden anhand der Zeichnungen
1 bis4 näher beschrieben werden. -
1 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines textilen Flächengebildes1 . Das texile Flächengebilde umfasst ein Trägermaterial2 , vorzugsweise ausgestaltet als Vlies. - Auf das Trägermaterial
2 sind mit einem Wirkfaden, der ein Gewirk5 bildet, Bündel3 aus lichtleitendenden Fasern geheftet. Das Gewirk5 ist vorzugsweise als Trikot-Bindung ausgebildet. -
2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel eines textilen Flächengebildes1 . Das textile Flächengebilde1 umfasst ein Trägermaterial2 , in diesem Ausführungsbeispiel in Form eines Glasfaservlieses. - Auf das Trägermaterial
2 sind Faserbündel3 mit lichtleitenden Einzelfasern4 , auch Filamente genannt, aufgelegt. Wegen des als Vlies ausgestalteten weichen und dicken Trägermaterials drücken sich die Faserbündel3 weit in das Trägermaterial2 hinein. - Um Trägermaterial und Faserbündel miteinander zu verbinden, weist das textile Flächengebilde
1 ein Gewirk5 , ausgebildet als Abstandsgewirk auf. - Das Gewirk umfasst beidseitig Maschen
6 und Abstandsfäden7 . Die Abstandsfäden7 erstrecken sich bei diesem Ausführungsbeispiel durch das gesamte Trägermaterial. Das Trägermaterial2 bildet also zusammen mit den Faserbündeln6 eine Zwischenlage innerhalb des Gewirks5 . - Die Erfinder haben herausgefunden, dass sich durch diese Anordnung erreichen lässt, dass sowohl die Faserbündel sicher mit dem Trägermaterial verbunden sind, als auch dass die Faserbündel selbst zusammengehalten werden und nicht von einem Hüllmaterial ummantelt werden müssen.
-
3 zeigt schematisch ein Gewirk, bei welchem die einzelnen Maschen6 ineinander verschlungen sind. Statt der hier dargestellten Fasern können, wie es die Erfindung vorsieht, Faserbündel verwendet werden, welche in das Gewirk eingebettet sind. -
4 zeigt schematisch die Einbettung eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes1 in einen zumindest teilweise translucenten Träger10 . - Das textile Flächengebilde
1 umfasst ein Trägermaterial2 sowie Faserbündel3 mit lichtleitenden Einzelfasern. Bei dem textilen Flächengebilde muss es sich nicht um ein in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen beschriebenes Flächengebilde handeln, sondern es ist insbesondere denkbar, auch ein Gewebe zu verwenden, bei welchem lichtleitende Fasern miteinander verwoben sind. - Der Träger
10 kann insbesondere einen transparenten, thermoplastischen Kunststoff umfassen, in welchem das textile Flächengebilde1 eingegossen wird. - Alternativ, insbesondere um schwer entflammbare oder nicht brennbare Materialien bereitzustellen, ist vorgesehen, das textile Flächengebilde
1 auf einen Träger zu laminieren (nicht dargestellt). So kann als Träger beispielsweise auch ein Glassubstrat verwendet werden. - Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf eine Kombination vorstehend beschriebener Merkmale beschränkt ist, sondern dass der Fachmann sämtliche Merkmale der Erfindung, soweit dies sinnvoll ist, beliebig kombinieren wird.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - US 6628885 [0003]
- - EP 748889 A2 [0024]
- - DE 4140862 A2 [0024]
- - US 4466697 [0027]
Claims (44)
- Textiles Flächengebilde, umfassend ein Trägermaterial und eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündel mit lichtleitenden Fasern durch zumindest einen Faden auf dem Trägermaterial befestigt sind, wobei der zumindest eine Faden gleichzeitig die Faserbündel zusammenhält.
- Textiles Flächengebilde nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Faden Teil eines Gewirks oder Gestricks ist, welches das Trägermaterial und die Faserbündel zumindest abschnittsweise umschlingt.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Faden ein Gewirk oder Gestrick mit einer Maschendichte von 5 bis 300 Maschen/10 cm, vorzugsweise 10 bis 100, besonders bevorzugt 30 bis 60 Maschen/10 cm bildet.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewirk als Abstandsgewirk ausgebildet ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise als Glasfasern ausgebildet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise als Quarzglasfasern ausgebildet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise als seitlich abstrahlende Lichtleiter ausgebildet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern in einem Faserbündel unterschiedliche Längen haben und/oder in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen ein Teil der Fasern in einem Bündel, insbesondere eine einzelne Faser unterbrochen, ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden als Multi-Filament-Glasfaden ausgebildet ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial als Vlies, insbesondere als Glasfaservlies ausgebildet ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial als Glasfaserkurzschnittvlies ausgebildet ist.
- Textiles Flächengebilde nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies durch ein Bindemittel, insbesondere ein polymeres Bindemittel verfestigt ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Faserbündel 20 bis 500, vorzugsweise 30 bis 300 und besonders bevorzugt 50 bis 150 lichtleitende Fasern umfasst.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Faserbündel eine Bruchspannung von über 5 N, bevorzugt von über 10 N und besonders bevorzugt von über 15 N aufweist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern in einem Faserbündel einen Durchmesser zwischen 15 und 150 μm, bevorzugt zwischen 30 und 100 μm und besonders bevorzugt zwischen 50 und 90 μm aufweisen.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündel einen Durchmesser zwischen 0,1 und 1 mm, bevorzugt zwischen 0,15 und 0,6 mm und besonders bevorzugt zwischen 0,2 und 0,5 mm aufweisen.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde auf zumindest einer Seite, vorzugsweise beidseitig mit einem vorzugsweise schwer entflammbaren Stoff kaschiert ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern beschichtet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung einen fungizid und/oder bakterizid wirkenden Stoff umfasst.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden beiden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein Wechselschichtsystem aus hoch und niedrig brechenden Schichten umfasst.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde in einem zumindest abschnittsweise translucenten Träger eingebettet, insbesondere einlaminiert oder eingegossen ist.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Flächengebilde Nanopartikel, insbesondere aus Titanoxid, enthält.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die optischen Fasern sowohl als seitlich abstrahlende Fasern ausgebildet sind, als auch, dass in einem Faserbündel einzelne Fasern in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen gebrochen sind.
- Textiles Flächengebilde, insbesondere textiles Flächengebilde mit einem oder mehreren Merkmalen nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend ein Trägermaterial und eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündel mit lichtleitenden Fasern mit dem Trägermaterial durch Maschen, insbesondere ausgestaltet als Gewirk, verbunden sind.
- Textiles Flächengebilde, insbesondere textiles Flächengebilde mit einem oder mehreren Merkmalen nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise aus einem Material mit einer Temperaturbeständigkeit von über 100, vorzugsweise 150 und besonders bevorzugt 250°C ausgebildet sind.
- Textiles Flächengebilde nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern als Glasfasern ausgebildet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern einen Kern und zumindest einen Mantel umfassen.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in die lichtleitenden Fasern Flitterpartikel eingebettet sind.
- Textiles Flächengebilde nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise bei einer Wellenlänge λ = 589,3 eine Brechzahl zwischen 1,3 und 1,7, bevorzugt zwischen 1,55 und 1,65 haben.
- Textiles Flächengebilde, insbesondere textiles Flächengebilde mit einem oder mehreren Merkmalen nach einem der vorstehenden Ansprüche, umfassend eine Mehrzahl von Bündeln mit lichtleitenden Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern zumindest teilweise, insbesondere mit einer optisch aktiven Beschichtung, beschichtet sind.
- Textiles Flächengebilde nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung ein Interferenzschichtsystem umfasst.
- Textiles Flächengebilde mit einem oder mehreren Merkmalen nach einem der vorstehenden Ansprüche.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes, umfassend die Schritte – Bereitstellen eines Trägermaterials, – Aufbringen einer Mehrzahl von Bündeln aus lichtleitenden Fasern, – Verbinden der Faserbündel mit dem Trägermaterials mittels zumindest eines Fadens.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägermaterial ein Gewirk ausgebildet wird.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bündel aus lichtleitenden Fasern zumindest teilweise als Längsschuss eingearbeitet werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Trägermaterial ein Gewirk mit einer Trikot-Bindung ausgebildet wird.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Faserbündel ohne Ummantelung auf das Trägermaterial aufgebracht werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündel mittels eines Wirkverfahrens auf dem Trägermaterial befestigt werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündel in einem Abstandsgewirk eingebettet werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial ein schwer entflammbares, insbesondere feuerfestes Vlies bereitgestellt wird.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Faden sowohl die Faserbündel als auch das Trägermaterial umschlungen werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündel während der Herstellung eines Abstandsgewirks als Zwischenlage eingearbeitet werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern mittels eines PVD oder CVD-Verfahrens beschichtet werden.
- Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lichtleitenden Fasern mittels eines Tauchverfahrens beschichtet werden.
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