DE102007017170A1

DE102007017170A1 - Selbstabblendender Spiegel in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102007017170A1
Application number: DE102007017170A
Authority: DE
Inventors: Heiko Bald; Aiko Böhme
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2007-04-12
Filing date: 2007-04-12
Publication date: 2008-10-16
Also published as: US20110157705A1; GB2471034B; GB201014282D0; GB2471034A; WO2008125185A1

Abstract

Bei einem selbstabblendenden Spiegel eines Kraftfahrzeugs ist zur Erhöhung der Verkehrssicherheit eine Abblendung bei einer Änderung einer Fahrsituation des Kraftfahrzeugs selbstständig aufhebbar.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen selbstabblendenden Spiegel, wie ein Innen- oder Außenspiegel, eines Kraftfahrzeugs.
Zur Vermeidung einer Blendung eines Fahrers eines Kraftfahrzeugs ist es bekannt, insbesondere einen Innenspiegel bzw. dessen Spiegelfläche manuell zu verschwenken, um das von den Scheinwerfern eines nachfolgenden Verkehrsteilnehmers in den Innenspiegel fallende Licht nicht unmittelbar in Richtung der Augen des Fahrers zu reflektieren. Erfolgt dies nicht, kann der Fahrer geblendet werden, wodurch er insbesondere bei Dunkelheit das Verkehrsgeschehen nicht mehr eindeutig wahrnimmt.
Weiterhin ist es bekannt, einen Innenspiegel selbstabblendend auszulegen. Dies kann unter anderem mit elektrochromatischen Effekten erfolgen, wie sie aus der EP 0 758 929 A1 bekannt sind. Hierzu wird das auf den Innenspiegel einfallende Licht mit einem optischen Sensor hinsichtlich der Intensität gemessen und sobald von einer Steuerungseinrichtung das Abblenden für notwendig erachtet wird, wird mit Hilfe des elektrochromatischen Effekts der Spiegel abgeblendet und somit die reflektierte Lichtmenge reduziert. Dies erfolgt insbesondere selbsttätig, um den Fahrkomfort zu erhöhen. Erfolgt keine weitere Blendung, kann das Abblenden auch selbsttätig wieder aufgehoben werden.
Als nachteilig hierbei ist jedoch anzusehen, dass unter bestimmten Umständen, trotz eines nachfolgenden Verkehrsteilnehmers und demzufolge abgeblendeten Spiegels, die genaue Überwachung des rückwärtigen Verkehrsgeschehens notwendig sein kann, um ein Übersehen potenzieller Gefahrenquellen zu vermeiden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen selbstabblendenden Spiegel der eingangs genannten Art zu schaffen, der zu einer Erhöhung der Verkehrssicherheit führt und mit dem der Fahrkomfort verbessert ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Abblendung des Spiegels bei einer Änderung einer Fahrsituation des Kraftfahrzeugs selbsttätig aufhebbar ist.
Bei einem derart ausgebildeten Spiegel eines Kraftfahrzeugs führt eine an sich beliebige Änderung der Fahrsituation des Kraftfahrzeugs unmittelbar zu einer Aufhebung der Abblendung. Hierzu kann bei einem elektrochromatischen Spiegel dieser derart angesteuert werden, dass die Abblendung wieder rückgängig gemacht wird. Prinzipiell kann auch ein mechanischer Spiegel, der beispielsweise mit einem Elektromotor verschwenkt wird, von diesem wieder in die ursprüngliche Ausgangsposition zurück gestellt werden. Selbstverständlich sind sowohl ein Innenspiegel, der üblicherweise in einem mittigen, oberen Bereich des Innenraums des Kraftfahrzeugs angeordnet ist, als auch einer oder beide Außenspiegel des Kraftfahrzeugs mit umfasst. Dabei können auch Abblendungen von mehreren Spiegeln unabhängig voneinander wieder aufgehoben werden.
Prinzipiell ist es auch möglich, eine Abblendung nur teilweise aufzuheben, falls beispielsweise die Lichtintensität der Scheinwerfer des nachfolgenden Verkehrsteilnehmers zu hoch ist, wird die Abblendung nur um die Hälfte zurückgenommen, um den Fahrer nicht zu stark zu blenden. Dies kann mit einem bereits vorhandenen optischen Sensor ermittelt und gesteuert werden.
Im Übrigen kann der Fahrer nach wie vor auf seinen Wunsch hin die Abblendung aufheben, z. B. durch das Betätigen eines entsprechenden Betätigungselements.
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass bei der Herstellung des Kraftfahrzeugs bzw. des Spiegels kaum zusätzlicher Aufwand anfällt, da sämtliche Komponenten, Sensoren und Steuerungseinrichtungen bereits im Kraftfahrzeug vorhanden und miteinander vernetzt sind und beispielsweise ein zentrales Steuergerät nur derart hard- und/oder softwaretechnisch ausgelegt werden muss, dass bei Erkennung einer geänderten Fahrsituation der bereits vorhandene Spiegel entsprechend angesteuert wird.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird die Abblendung beim selbsttätigen Erkennen einer Gefahrensituation aufgehoben, um dem Fahrer eine optimale Rundumsicht zu ermöglichen. Dieses selbsttätige Erkennen von Gefahrensituationen kann unter anderem mit bekannten Systemen zur Überwachung der Umgebung des Kraftfahrzeugs, u. a. mit Abstandssensoren, Radareinrichtungen und dergleichen, erfolgen. Wird eine solche Gefahrensituation erkannt, kann das Kraftfahrzeug selbsttätig die Rückenlehnen aufrecht stellen, Sicherheitsgurte straffen und gegebenenfalls bereits eine kleine Bremswirkung entfalten. Zusätzlich wird nunmehr auch ein abgeblendeter Spiegel wieder aufgeblendet.
Weitere Informationen bezüglich einer Änderung einer Fahrsituation können unter anderem durch das Betätigen eines Fahrtrichtungsanzeigers gewonnen werden. Fährt das Kraftfahrzeug beispielsweise bei Dunkelheit auf einer mehrspurigen Fahrbahn und es folgt ein weiterer Verkehrsteilnehmer, so kann beim Betätigen des Fahrtrichtungsanzeigers, das vor einem Fahrspurwechsel erfolgt, der Außen- und/oder Innenspiegel wieder aufgeblendet werden, um derart den rückwärtigen Bereich der benachbarten Fahrspur einsehen zu können, auf die gewechselt werden soll. In analoger Weise kann bei einem starken Beschleunigungsvorgang, bei einem Automatikgetriebe auch einem Kick-Down-Beschleunigen, der üblicherweise vor einem Überholmanöver erfolgt, ein Spiegel wieder aufgeblendet werden, ebenso wie bei einem Bremsvorgang. Ferner kann der Spiegel beim Einschalten eines Nebelscheinwerfers an der Fahrzeugvorder- und/oder -rückseite aufgeblendet werden, da bei Nebel sowieso bereits verschlechtere Sichtbedingungen herrschen, die durch eine Abblendung nicht zusätzlich eingeschränkt werden sollen. Weiterhin deutet das Aktivieren einer Warnblinkanlage auf eine geänderte Fahrsituation hin. Schließlich kann beim manuellen oder selbsttätigen Ausschalten eines Abblend- oder Fahrlichts, also bei Helligkeit, eine Abblendung aufgehoben werden, wie auch beim Aktivieren einer Heckscheibenheizung, das häufig nur bei beschlagender Heckscheibe erfolgt, die nur verschlechtere Sichtbedingungen ermöglicht.
Nach einer Weiterbildung kann bei einer Annäherung an eine Kreuzung und/oder eine Abbiegestelle die Abblendung wieder aufgehoben werden. Eine solche Annäherung kann mit einem bereits im Kraftfahrzeug vorhandenen Navigationssystem bzw. dessen GPS-Empfänger festgestellt werden oder mit optischen Erfassungssystemen zur Überwachung insbesondere der Fahrbahnränder. In einem Kreuzungs- und/oder Abbiegebereich ist es erforderlich, sämtliche Bereiche rund um das Kraftfahrzeug einsehen zu können, also auch die rückwärtigen Bereiche über die Innen- und Außenspiegel. Ist vom Navigationssystem erkannt, dass an einer Abbiegestelle zum Beispiel auf eine Abbiegespur gewechselt werden sollte, so kann rechtzeitig vorher die Abblendung des entsprechenden Außenspiegels aufgehoben werden, um beim Einfahren diese Abbiegespur vollständig überwachen zu können.
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 0758929 A1 [0003]

Claims

Selbstabblendender Spiegel eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abblendung des Spiegels bei einer Änderung einer Fahrsituation des Kraftfahrzeugs selbsttätig aufhebbar ist.
Selbstabblendender Spiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abblendung beim Erkennen einer Gefahrensituation selbsttätig aufhebbar ist.
Selbstabblendender Spiegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abblendung selbsttätig aufhebbar ist beim Betätigen eines Fahrtrichtungsanzeigers und/oder einem starken Beschleunigen und/oder einem Bremsen und/oder einem Aktivieren eines Nebelscheinwerfers und/oder einem Aktivieren einer Warnblinkanlage und/oder einem Ausschalten eines Abblend- oder Fahrlichts und/oder einem Aktivieren einer Heckscheibenheizung.
Selbstabblendender Spiegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Annäherung an eine Kreuzung und/oder eine Abbiegung eine Abblendung selbsttätig aufhebbar ist.