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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kleiderbügel, insbesondere
aus Papier oder Pappe, bestehend aus zwei Bügelhälften,
die über einen Verbindungsfalz miteinander verbunden aus
einem ebenen Material ausgeschnitten werden, wobei jede Bügelhälfte
wenigstens ein Befestigungselement bzw. ein komplementäres
Befestigungselement aufweist, um die beiden Bügelhälften
in einem über den Verbindungsfalz geklappten Zustand miteinander
zu verbinden.
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Aus
dem Stand der Technik sind sowohl Kunststoffkleiderbügel
sowie Metallkleiderbügel in unterschiedlichsten Ausführungsformen
bekannt. Sie finden Anwendung im Haushalt, in Lagern und Geschäften
sowie bei der Kleiderherstellung. Dabei stellen ein hoher Energie-
und Rohstoffaufwand bei der Herstellung sowie Schwierigkeiten bei
der Entsorgung als kostentreibende Faktoren deutliche Nachteile
dieser bekannten Kleiderbügel dar. Daher wurde in der Vergangenheit
bereits versucht, einfach und kostengünstig herstellbare,
leicht zu entsorgende Kleiderbügel bereitzustellen.
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So
ist aus
GB 2 363 979
A ein Kleiderbügel gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Jedoch erwies sich der Zusammenbau
des Kleiderbügels und die Befestigung der beiden Bügelhälften aneinander
in der Praxis als schwierig und somit nur manuell durchführbar.
So werden die Bügelhälften mittels zweier Laschen,
die an der einen Bügelhälfte angebracht sind und
in zwei korrespondierende spaltförmige Öffnungen
eingesteckt werden, welche an der anderen Bügelhälfte
angebracht sind, verbunden. Auch eine alternative Ausführungsform
des Kleiderbügels, bei der eine Bügelhälfte
Schulterklappen besitzt, die eine spaltförmige Öffnung
aufweisen und widerhakenartige Elemente der anderen Bügelhälfte in
sich aufnehmen, lässt keinen automatisierten Zusammenbau
der Kleiderbügel zu.
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Ein
weiterer Kleiderbügel, der aus Papier oder Pappe gefertigt
wird und bei dem die beiden Bügelhälften schlicht
miteinander verklebt werden, ist aus
DE 93 09 748 U1 bekannt. Zur Verbindung der Bügelhälften
ist jedoch als zusätzliche Komponente eine Klebeschicht
erforderlich, deren Auftrag einen weiteren in der Herstellung teuren
Prozessschritt erfordert.
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Ein
weiterer Nachteil beider vorstehend genannter Kleiderbügel
des Stands der Technik besteht darin, dass die Kleiderbügel
gemäß
GB
2 363 979 A und
DE
93 09 748 U1 für ein langfristigen Einsatz nicht
geeignet sind, da ihre scharfen Aussenkanten und ihre Formgebung
zu unschönen Abdrücken und Ausbeulungen an den
daran aufgehängten Kleidungsstücken führen
können.
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Dokument
DE 93 18 060 U1 zeigt
ferner einen Kleiderbügel, dessen Aussenkanten durch wenigstens
eine mit dem Bügel verbundene umgefaltete Faltklappe entschärft
werden. Der Kleiderbügel setzt sich zusammen aus einem
Bügelelement aus Wellpappe und einen Hakenelement an dem
das Bügelelement angebracht werden kann. Gegebenenfalls werden
zur Verstärkung mehrere Bügelelemente an einem
Hakenelement befestigt.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Kleiderbügel
bereitzustellen, der eine einfache und kostengünstige Herstellung
ermöglicht und zugleich die funktionellen Anforderungen
an einen Kleiderbügel zufriedenstellend erfüllt.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Kleiderbügel der eingangs bezeichneten
Art gelöst, bei dem vorgesehen ist, dass jede Bügelhälfte
des weiteren wenigstens zwei umklappbare Stützelemente
besitzt, die dazu geeignet sind, an dem Kleiderbügel aufgehängte
Kleidungsstücke formgerecht und schonend abzustützen.
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Der
Kleiderbügel wird aus einer ebenen Materialbahn, insbesondere
einer Papier- oder Pappebahn ausgeschnitten, und seine Bügelhälften
werden an einem die beiden Hälften verbindenden Verbindungsfalz
umgeklappt, so dass sie aneinander anliegen und über ein
Befestigungselement an der einen Bügelhälfte und
ein komplementäres Befestigungselement an der jeweils anderen
Bügelhälfte miteinander verbunden werden. Anschließend
können an den jeweiligen Bügelhälften
angebrachte Stützelemente umgeklappt werden, um so eine
vergrößerte Abstützfläche für
die an dem Kleiderbügel aufgehängten Kleidungsstücke
zu erreichen und diese somit formgerecht und schonend abstützen
zu können.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass die Bügelhälften im
Wesentlichen achssymmetrisch zu dem Verbindungsfalz als Symmetrieachse
ausgebildet sind. Dies hat sowohl den Vorteil, einen besonders einfachen
Zusammenbaus als auch einer Verstärkung des gesamten Bügels,
da dieser nicht nur aus einer Materialschicht sondern zwei Materialschichten gebildet
wird.
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Vorzugsweise
weist jede Bügelhälfte ein Kleideraufnahmeelement
und ein Hakenelement auf. Ferner kann vorgesehen sein, dass die
Kleideraufnahmeelemente korrespondierende Kleideraufnahmedurchbrüche
mit einer parallel zum Verbindungsfalz verlaufenden benachbarten
Unterkante, vorzugsweise zur Aufnahme von Hosen, aufweisen. Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht ferner vor, dass an einem der
Kleideraufnahmedurchbrüche ein Stützelement in
Form einer Stützschiene angebracht ist, die über
zwei parallel zu der Unterkante verlaufende Stützfalze
umklappbar ausgebildet ist. Auf diese Weise ist gewährleistet,
dass der Kleiderbügel über eine im aufgehängten
Zustand horizontale Aufnahme verfügt, an der beispielsweise
Hosen oder dergleichen aufgehängt werden können.
Die Stützschiene gewährleistet hierbei vor allem,
dass die scharfen Kanten der Kleideraufnahmedurchbrüche nicht
in das aufgehängte Kleidungsstück einschneiden,
bzw. Abdrücke in dem Stoff des aufgehängten Kleidungsstücks
hinterlassen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass an der Stützschiene in einem umgeklappten Zustand
Aufnahmen für Laschen angebracht sind, die an einem Kleidungsstück,
beispielsweise einem Rock, zur Aufhängung ausgebildet sind.
Bei dieser Ausführungsform ist besonders vorteilhaft, dass gleichzeitig über
die Aufnahmen für Laschen hängende Kleidungsstücke, wie
ein Rock, an dem Kleiderbügel aufgehängt werden
können, als auch davon unabhängig an der Oberkante
der Kleideraufnahmeelemente, Oberbekleidung, wie beispielsweise
Sakkos, Hemden oder Blusen und dergleichen. Es ist somit auch nicht
notwendig, um an ein an den Aufnahmen der Stützschiene
aufgehängtes Kleidungsstück zu gelangen, die andere,
ebenfalls an dem Kleiderbügel aufgehängte Oberbekleidung
zu entfernen, wie es bei Ausführungen aus dem Stand der
Technik üblich ist.
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Bevorzugt
weist das wenigstens eine Befestigungselement einen Befestigungsdurchbruch
und das komplementäre Befestigungselement eine Befestigungslasche
auf, die an einem Befestigungsfalz in Richtung des Befestigungsdurchbruchs
umklappbar ist. Dies gewährleistet eine einfache Verbindung der
beiden Kleiderbügelhälften, die maschinell und vollautomatisiert
umsetzbar ist.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass Stützelemente in Form von Stützflügeln
an den Oberkanten der Kleideraufnahmeelemente angebracht sind, die jeweils über
einen Flügelfalz umklappbar sind. Diese Stützflügel
sind vor allem für die Aufhängung von Oberbekleidung,
die sich insbesondere im Schulterbereich an dem Kleiderbügel
abstützt, sinnvoll und erfüllt wiederum den Zweck
die Kleidung formgerecht und schonend abzustützen.
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Hinsichtlich
der Herstellung des Kleiderbügels kann vorgesehen sein,
dass die Bügelhälften aus einer Bahn in einem
Winkel α von etwa 45° zum vorwiegenden Faserverlauf
F der Papier- oder Kartonfasern ausgeschnitten werden. Dies ist
aus zweierlei Gründen besonders vorteilhaft. Zum Einen
erhöht sich dadurch die Stabilität der Bügelhälften,
da die Krafteinleitung nicht parallel zum Faserverlauf der Papier-
oder Kartonfasern ist. Zum Anderen ergibt sich daraus die Möglichkeit,
die Kleider materialsparend auszuschneiden und den Anteil an Materialschnittresten
gering zu halten.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass
die Bügelhälften in ihrer Gänze bedruckbare
Flächen aufweisen. Dabei ist es als besonders vorteilhaft anzusehen,
dass beide Flächen der jeweiligen Bügelhälften
gleichzeitig bedruckt werden können. Der Vorgang des Bedruckens
kann sowohl vor als auch nach dem Ausschnitt der Kleiderbügel
aus der Materialbahn erfolgen.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand
der beigefügten schematischen Figuren erläutert.
Es stellen dar:
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1 eine
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Kleiderbügel
in einem ersten ausgeklappten Zustand;
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2A–2C eine
perspektivische Ansicht des Kleiderbügels gemäß 1,
wobei einzelne Schritte des Zusammenbaus gezeigt sind,
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3 eine
Draufsicht auf eine Materialbahn mit mehreren ausgestanzten Kleiderbügeln
gemäß 1, und
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4 unterschiedliche
Anwendungsmöglichkeiten eines Kleiderbügels gemäß
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1 zeigt
einen erfindungsgemäßen Kleiderbügel 10,
der zwei Bügelhälften 12, 14 aufweist, die über
den Verbindungsfalz 16 miteinander verbunden sind. Die
beiden Bügelhälften 12, 14 sind
im Wesentlichen achssymmetrisch zu dem Verbindungsfalz 16 ausgebildet
und weisen jeweils sowohl ein Hakenelement 18 als auch
ein Kleideraufnahmeelement 28 auf.
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Jedes
der Kleideraufnahmeelemente 28 besitzt an seiner in Benutzung
oberseitigen Oberkante 46 zwei Stützflügel 30,
die an einem Flügelfalz 32 nach außen
umgeklappt werden und auf diese Weise eine Stützfläche
für daran aufgehängte Kleidungsstücke
bilden können (vgl. 2C und 4).
Ferner besitzen die Kleideraufnahmeelemente 28 der beiden
Bügelhälften 12, 14 Kleideraufnahmedurchbrüche 24, 26,
die eine Unterkante 44 aufweisen, die parallel zu dem Verbindungsfalz 16 verläuft.
An einem der beiden Kleideraufnahmeelemente 28 der Bügelhälfte 12 schließt
sich außerdem an die Unterkante 44 eine Stützschiene 34 an,
die ihrerseits über zwei Stützflansche 36 und 38,
wie nachstehend näher erläutert, umgeklappt werden
kann.
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Die
Verbindung und Befestigung der beiden Bügelhälften 12, 14 im
zusammengeklappten Zustand erfolgt über ein Befestigungselement 20 in Form
eines Befestigungsdurchbruchs 20 sowie eines komplementären
Befestigungselements 22 in Form einer Befestigungslasche 22.
Die Befestigungslasche 22 ist in der gezeigten Ausführungsform
ebenso wie der Befestigungsdurchbruch 20 im wesentlichen kreisförmig
ausgeführt. Eine andere Form der Befestigungslasche 22,
die durch ihre Querschnittveränderung in den Befestigungsdurchbruch 20 eingesetzt einen
widerhakenähnlichen Effekt hat ist jedoch ebenso denkbar.
Die Befestigungslasche 22 ist an einem Befestigungsfalz 40 in
Richtung des Befestigungsdurchbruchs 20 umklappbar und
fixiert diesen im umgeklappten Zustand. Auf diese Weise werden die
beiden Bügelhälften 12 und 14 einfach
und schnell miteinander verbunden. Dies kann manuell erfolgen, ist
aber auch maschinell umsetzbar und ermöglicht somit einen
vollautomatischen Herstellungsprozess des Kleiderbügels 10.
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Die 2A bis 2C zeigen
einzelne Schritte des Zusammenbaus nachdem die beiden Bügelhälften
bereits über den Verbindungsfalz 16 umgeklappt
und in Anlage zueinander gebracht wurden (vergleiche 2A).
In 2B ist dargestellt, wie die Stützschiene 34 über
die Unterkanten 44 umgeklappt werden kann und auf diese
Weise Aufnahmen 42 bereitstellt, an denen ein Rock 62 oder ähnliche
Kleidungsstücke vermittels daran angebrachter Laschen 66 an
dem Kleiderbügel 10 aufgehängt werden
können. Außerdem wird gezeigt, wie die Befestigungslasche 22 durch
den Befestigungsdurchbruch 20 gedrückt als Verbindungselement
dient. 2C zeigt schließlich,
wie die jeweiligen Stützflügel 30 an den
beiden Bügelhälften 12, 14 umgeklappt
als Stützelemente (30) für die Schulterpartien
eines daran aufgehängten Oberbekleidungsstücks,
beispielsweise eines Hemdes 64, dienen.
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In 3 ist
eine Bahn 50, vorzugsweise eine Papier- oder Kartonbahn,
mit ausgestanzten Kleiderbügeln 10 gezeigt. Die
Kleiderbügel 10, bzw. die Bügelhälften 12, 14, sind
in einem Winkel α von etwa 45° zum vorwiegenden
Faserverlauf F der Papier- oder Kartonfasern angeordnet. Dies erhöht
die Stabilität der Bügelhälften 12, 14 und
verringert zugleich den Materialverschnitt, also das nach dem Ausschnitt überbleibende
Material. Die ebenen Oberflächen A der Bügelhälften 12, 14 sind
dabei in ihrer Gänze bedruckbar.
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4 zeigt
schließlich mehrere Anwendungsbeispiele zur Nutzung eines
erfindungsgemäßen Kleiderbügels 10.
So kann beispielsweise an der Unterkante 44 der Kleideraufnahmedurchbrüche 24, 26 eine
Hose 60 aufgehängt werden, die durch die Stützschiene 43 formgerecht
und schonend abgestützt wird, ohne dass sich unschöne
Abdrücke an der Hose 60 abzeichnen. Auch die Aufhängung
eines Rocks 62, dessen Laschen 66 an den Aufnahmen 42 der
Stützschiene 34 aufgehängt werden, erfolgt ebenfalls
für den Rock 62 formgerecht und schonend an dem
erfindungsgemäßen Kleiderbügel 10.
An den Oberkanten 46 der Kleideraufnahmeelemente 28 lassen
sich besonders gut Oberbekleidungsstücke, wie das gezeigte
Hemd 64, Sakkos, Jacken und dergleichen, aufhängen.
Dabei stützen die Stützflügel 30 in ihrem
umgeklappten Zustand insbesondere den Schulterbereich des Kleidungsstückes
formgerecht und schonend ab.
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Durch
den einfachen Auf- und Zusammenbau des Kleiderbügels 10 ergibt
sich eine besonders einfache und kostengünstige Großserienherstellung, deren
Herstellungsprozess vollautomatisch sein kann. Darüber
hinaus bietet der Kleiderbügel 10 in Gebrauch
den Vorteil, daran aufgehängte Kleidungsstücke 60, 62, 64 besonders
schonend und formgerecht abzustützen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - GB 2363979
A [0003, 0005]
- - DE 9309748 U1 [0004, 0005]
- - DE 9318060 U1 [0006]