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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Belagpapier für Rauchwaren, in das ein echtes
Wasserzeichen eingearbeitet ist, sowie einen Rauchwarenartikel,
der ein solches Belagpapier umfasst.
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Rauchwarenartikel,
insbesondere Zigaretten, umfassen im allgemeinen die folgenden Papiere:
- 1. ein Zigarettenpapier zur Umhüllung des
Tabakstocks,
- 2. ein Filterumhüllungspapier
zur Umhüllung
des Filters und
- 3. ein Belagpapier, das durch Verklebung beide Elemente, den
Tabakstock und den Filter, miteinander verbindet.
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Bisher
wurde bereits auf dem einschlägigen Fachgebiet
vorgeschlagen, Zigarettenpapier bei der Herstellung optisch zu verändern. Dies
diente insbesondere dazu, Rauchwarenartikel durch den Hersteller
zu individualisieren, und den Vertrieb von Fälschungen zu erschweren bzw.
zu unterbinden.
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Beispielsweise
wurde in Zigarettenpapier im trockenen Zustand (Battonierung bzw.
Trockenprägung)
mit Hilfe von Prägungswalzen
eine Markierung in Form von Linien oder Logos eingearbeitet. Dieses Verfahren
bestand darin, Papier unter Spannung und im kalten Zustand zwischen
einer aus Stahl bestehenden Prägewalze
und einer elastischen Gegenwalze zu verformen. Nachteilig an diesem
Verfahren ist, dass ein von der Papierherstellung getrennter neuer
Verfahrensschritt genutzt werden muss und somit das Produkt deutlich
verteuert und dass die Prägewalze
schnell verschleißt.
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Ferner
ist bekannt, in Zigarettenpapier im halbfeuchten Zustand eine Markierung
in Form von Linien oder Logos (Molettierung) einzuarbeiten. Derartige
Markierungen werden auch als halbechte Wasserzeichen bezeichnet
und werden meist mit Gravurwalzen in Papier im halbfeuchten Zustand
eingeprägt.
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Darüber hinaus
kann in Zigarettenpapier im nassen Zustand (echtes Wasserzeichen)
eine Markierung in Form von Linien oder Logos eingearbeitet werden.
Anstelle des Begriffes „echtes
Wasserzeichen" wird
hierbei häufig
auch der Begriff „Nasswasserzeichen" verwendet. Die Markierung
bei der Herstellung des Papiers in der Nassphase des Verfahrens
erfolgt durch erhabene Flächen
auf einem drehenden offenendigen Zylinder (Egoutteur) mit Siebbespannung.
Der Kontakt der erhabenen Flächen (Linien
und Logos) mit dem nassen Papierbrei auf dem Sieb einer Langsiebpapiermaschine
verursacht Masseverdrängung
in der nassen Papierbahn. Vorzugsweise erfolgt die Einarbeitung
eines echten Wasserzeichens durch einen Egoutteur auf der Oberseite
des Zigarettenpapiers im nassen Zustand (d. h. Trockengehalt kleiner
20%).
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Belagpapier,
das in Rauchwarenartikeln dazu verwendet wird, den Tabakstock und
den Filter miteinander zu verkleben, wurde bisher nicht mit einer
Markierung in Form von Linien oder Logos versehen, da Belagpapier üblicherweise
bedruckt wird und eine derartige Bedruckung von mit Markierungen
versehenen Belagpapieren als lediglich bedingt bzw. nur an nicht
markierten Stellen gegebenenfalls als möglich angesehen wurde.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Belagpapier bereitzustellen,
das die Fälschungssicherheit
von Rauchwarenartikeln erhöht.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe erfolgt durch das Belagpapier gemäß dem Patentanspruch 1 sowie den
Rauchwarenartikel gemäß dem Patentanspruch 9.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 8 sowie 10 angegeben.
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Belagpapier
besteht üblicherweise
aus 50 bis 99% Faserstoff und 1 bis 50% Füllstoff, der mindestens einen
Füllstoff
aus dem Gemisch von Calciumcarbonat, Silikat, Titandioxid enthält. Ferner
weisen farbige Belagpapiere üblicherweise
zusätzlich 0,1
bis 30% Farbpigmente, vorzugsweise Eisenoxid als Bestandteil auf.
Belagpapiere haben eine Flächenmasse
vorzugsweise von 28 bis 60 g/m2, idealerweise
31 bis 40 g/m2 und sind dicht. Die Luftdurchlässgkeit
von Belagpapier, das nicht oder noch nicht perforiert sind, ist üblicherweise
kleiner 15 CU (Coresta unit), vorzugsweise kleiner als 10 CU und
idealerweise kleiner als 7 CU.
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Das
erfindungsgemäße Belagpapier
umfasst mindestens einen Bestandteil aus einem Silikat und einem
Eisenoxid.
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Bei
dem Silikat kann es sich um Kaolin (Aluminiumsilikathydrat), calciniertes
Kaolin, Talkum (Magnesiumsilkathydrat) oder Smektite (Montmorillonite) handeln.
Die Menge des in das erfindungsgemäße Belagpapier eingearbeiteten
Silkats beträgt üblicherweise
1–50%,
vorzugsweise 5–30%,
insbesondere 10–20%.
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Bei
dem Eisenoxid kann es sich um Eisen(II)-oxid, Eisen(III)-oxid, Eisen(II,III)-oxid
oder Eisenoxidhydroxid handeln. Die Menge des in das erfindungsgemäße Belagpapier
eingearbeiteten Eisenoxids beträgt üblicherweise
0,1–30%,
vorzugsweise 1–10%,
insbesondere 2–6%.
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Die
Einarbeitung des Silikats und/oder des Eisenoxids erfolgt üblicherweise
bei der Herstellung des Belagpapiers durch Zugabe des jeweiligen
Bestandteils in wässriger
Aufschlämmung
vor dem Stoffauflauf der Papiermaschine in einer dem Fachmann auf
dem einschlägigen
Fachgebiet bekannten Weise.
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Das
erfindungsgemäß beanspruchte
Belagpapier, das mindestens einen Bestandteil aus einem Silikat
und einem Eisenoxid umfasst und in das ein echtes Wasserzeichen
eingearbeitet ist, lässt
sich üblicherweise
herstellen, indem während
der Herstellung des Belagpapiers siebseitig (Unterseite) und/oder
filzseitig (Oberseite) entsprechend erhabene Stellen im Sieb eine
Masseverdrängung
im nassen Papiervlies vornehmen und somit ein echtes Wasserzeichen
erzeugen. Dieser Vorgang kann zur Herstellung eines echten Wasserzeichens
nur während
der Herstellung des Belagpapiers erfolgen und erzeugt somit ein
schwierig nachstellbares Merkmal im Gegensatz zur Trockenprägung, die
an jedem gefertigten Papier ortsunabhängig vorgenommen werden kann
und somit keine besondere Fälschungssicherheit
darstellt.
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Vorzugsweise
werden speziell bedruckte und/oder geschmolzene und damit erhabene
Stellen aufweisende Siebe eingesetzt. Das Sieb kann sowohl als Untersieb
(erzeugt siebseitige Markierung bei Langsiebpapiermaschine) als
auch Obersieb (erzeugt oberseitige Markierung bei Doppelsiebpapiermaschine)
als auch beide gleichzeitig angewendet werden.
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Der
Bedruckvorgang bzw. Aufschmelzvorgang von Markierungen auf das Sieb
kann sehr variable und der Kennzeichnung bzw. der erhöhten Fälschungssicherheit
angepasste Designs enthalten. Die verwendete Technologie hierfür ist auf
dem einschlägigen
Fachgebiet bekannt.
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Die
Dicke und Größe der aufgedruckten
bzw. aufgeschmolzenen Markierungen kann verändert werden und dient als
Merkmal zur Erhöhung
der Fälschungssicherheit.
Alle unter den Umfang der vorliegenden Erfindung fallenden Markierungen
verändern lediglich
die Topografie, jedoch nicht die Rezeptur der Papiere.
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Die
Größe einer
einzelnen Markierung beträgt üblicherweise
0,1 bis 20 mm2, vorzugsweise 0,5–10 mm2 und idealerweise 0,8 bis 3 mm2.
Die einzelnen Markierungen können
in Ihrer Häufigkeit
und in Kombinationen zueinander variieren. Die Anzahl der einzelnen
Markierungen im erfindungsgemäßen Belagpapier
liegt bei einer Fläche
von 2 cm2 üblicherweise bei 1 bis 100,
vorzugsweise bei 10 bis 70 und idealerweise bei 20 bis 40.
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Überraschenderweise
wurde festgestellt, dass ein derartig siebmarkiertes Belagpapier
trotz veränderter
Topografie keine Nachteile bezüglich
eines exakten Druckbildes hat, vorzugsweise in der Kombination von
siebseitiger Markierung und oberseitigem Druck bzw. oberseitiger
Markierung und siebseitigem Druck. Ferner wurde überraschenderweise festgestellt,
dass nach Verkleben des erfindungsgemäßen Belagpapiers der Rauchwarenartikel keine
optischen Auffälligkeiten
besitzt und somit das gesamte Erscheinungsbild des Rauchwarenartikels nicht
verändert.
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Dies
wird insbesondere bei weißen
Belagpapieren auf weißen
Filtern (üblicherweise
Celluloseacetatfilter mit weißem
Filterumhüllungspapier)
wirksam. Sobald jedoch das Belagpapier von der Zigarette ganzheitlich
oder in Teilen gelöst
oder durch Walkarbeit ein Abstand zwischen Belagpapier und Filterumhüllungspapier
erzeugt wird, wird auch das fälschungssichere
Merkmal, das echte Wasserzeichen, im Belagpapier sichtbar in Form
partiell erhöhter Transparenz.
Diese Markierung kann im Design zur Kennzeichnung eines Belagpapiers,
einer Zigarettenmarke oder Zigarettenfamilie genutzt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäße Belagpapier
ferner in Kombination mit einem Filterumhüllungspapier, vorzugsweise
einem dichten Filterumhüllungspapier, verwendet,
das ebenfalls mit einer derartigen Markierung versehen ist und seinerseits
einen Beitrag zur Kennzeichnung bzw. erhöhter Fälschungssicherheit von Zigaretten
leistet.
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Anwendungsbeispiele:
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend durch Beispiele weiter erläutert. Es
ist jedoch selbstverständlich,
dass die vorliegende Erfindung durch diese Beispiele in keiner Weise
eingeschränkt
wird.
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Beispiel 1:
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Es
wurde ein weißes
Belagpapier, Qualität Fehsam
36 g/m2 (AN 3741) der Firma Glatz, Neidenfels
hergestellt, wobei bei der Herstellung siebseitig eine Markierung
des Belagpapiers mittels eines Versuchssiebes der Fa. Voith erfolgte.
Der Silikatgehalt des Belagpapiers liegt bei 10%. Die bevorzugte
Markierung wurde dahingehend eingestellt, dass ca. 30 einzelne Markierungen
mit einer Größe von 1–2 mm2 auf einer Belagspapierfläche von
2 cm2 als echtes Wasserzeichen eingebracht
wurden. Dies wurde dadurch bewerkstelligt, dass die gleiche Größe und Anzahl
von Aufschmelzungen auf dem verwendeten Sieb (Untersieb) aufgebracht
wurden. Die Markierungen waren ovalisierte Flächen, die an einem vereinzelten
Blatt des Belagpapiers in Form von transparenteren Stellen sichtbar
wurden bei Durchlicht oder Auflicht und Auflage auf einer von weiß abweichenden
Untergrundsfarbe. Die Verwendung mehrerer Lagen von Belagpapier,
vorzugsweise mind. 5 Lagen, ergab sowohl bei Durchlicht als auch
bei Auflicht und Auflage auf einem von weiß abweichenden Untergrundsfarbe
keine Auffälligkeit,
d. h. die echten Wasserzeichen waren nicht mehr sichtbar. Die Luftdurchlässigkeit
des erfindungsgemäßen Belagpapiers
wurde hierdurch nicht wesentlich verändert und betrug kleiner 10
CU.
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Beispiel 2:
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Es
wurde ein weißes
Belagpapier wie in Beispiel 1 hergestellt, wobei jedoch zusätzlich ein
Bedrucken des siebmarkierten Belagpapiers auf der Oberseite bei
der Fa. Deutsche Benkert, Herne und Beurteilung des Druckergebnisses
am Papier durchgeführt
wurde. Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Belagpapiers mit unterschiedlichen
Druckdesigns wurden Zigaretten hergestellt. Es zeigte sich, dass
eine Bedruckung des erfindungsgemäßen Belagpapiers ohne Schwierigkeiten
möglich
war und ein Druckbild erhalten wurde, das dem eines nicht markierten
Belagpapiers entspricht. Durch partielle oder ganzheitliche Entfernung
des Belagpapiers von der Zigarette wie auch durch Walkarbeit an
der Zigarette, in dem eine Distanz zwischen erfindungsgemäßen Belagpapier
und Filter erreicht wurde, wurde das echte Wasserzeichen als ein
die Fälschungssicherheit
erhöhendes
Merkmal sichtbar.