-
Hintergrund der Erfindung
-
Gebiet der Erfindung
-
Verschiedene
Ausführungsformen
der Erfindung beziehen sich auf Bohrlochvermessungswerkzeuge wie
z. B. kabelgebundene Werkzeuge und beim Bohren verwendete Bohrlochvermessungswerkzeuge,
sowie auf Verfahren, bei welchen Bohrlochvermessungswerkzeuge Verwendung
finden. Genauer beziehen sich verschiedene Ausführungsformen der Erfindung
auf die Kalibrierung von Sensoren zur Kompensation der Werkzeugdrift,
die mit der Temperatur und/oder dem Alter des Werkzeugs verbunden
sein kann.
-
Beschreibung des Stands der
Technik
-
Moderne
Bohrvorgange erfordern eine große Menge
an Informationen bezüglich
der untertage auftretenden Parameter und Bedingungen. Derartige
Informationen beteiligen typischerweise die Eigenschaften der von
dem Bohrloch durchquerten Erdformationen sowie Informationen bezüglich des
Bohrlochs selbst.
-
Die
Sammlung von Informationen bezüglich der
Bedingungen untertage, die allgemein als eine "Bohrlochvermessung" bezeichnet wird, kann durch verschiedene
Verfahren durchgeführt
werden. Bei der kabelgebundenen Bohrlochvermessung wird ein Sensor
bzw. eine "Sonde" in dem Bohrloch
durch ein bewehrtes Kabel (das Drahtseil) aufgehängt, nachdem ein Teil des Bohrlochs
oder das gesamte Bohrloch gebohrt worden ist. Ebenfalls liegen Werkzeuge vor,
die Daten wahrend des Bohrverfahrens sammeln. Mittels der Sammlung,
Verarbeitung und Übertragung
von Daten an die Oberfläche
in Echtzeit während
des Bohrens wird die Rechtzeitigkeit von Messdaten bezüglich der
Formationseigenschaften erhöht und
somit wird die Effizienz von Bohrvorgängen verbessert. Die Werkzeuge,
die wahrend des Bohrens verwendet werden, können als MWD-("measurement-while-drilling")-Werkzeuge oder
LWD-("logging-while-drilling")-Werkzeuge bezeichnet
werden. Obgleich zwischen MWD und LWD eine gewisse Unterscheidbarkeit
vorliegen kann, werden diese Begriffe häufig zueinander austauschbar
verwendet, und für
die Zwecke dieser Beschreibung wird der Begriff LWD dahingehend
verwendet, dass er sich auch auf MWD-Vorgange beziehen kann.
-
Eine
Kohlenwasserstoffe enthaltende Formation weist bestimmte wohlbekannte
physikalische Eigenschaften wie z. B. einen spezifischen Widerstand
(das Gegenteil zur Leitfähigkeit)
innerhalb eines spezifischen Bereichs auf. Die Widerstandsmessungen
basieren auf der Dämpfung
und der Phasenverschiebung eines elektromagnetischen Signals, das
durch die Formation fortschreitet, weshalb eine genaue Messung der
Amplitude und der Phasenverschiebung wichtig ist. Bei der geringen Amplitude
der Signale, die an dem Empfänger
erfasst werden und häufig
in der Größenordnung
von 10 nV vorliegen, sind sogar kleine Fehlermengen relativ signifikant. Ein
seit langer Zeit bestehendes Phänomen,
das als Werkzeugdrift bekannt ist, fügt der Messung der Dämpfung und
Phasenverschiebung Fehlerwerte zu. Wenn im Einzelnen die Werkzeugtemperatur
variiert und das Werkzeug altert, können die Messungen der Dämpfung und
Phasenverschiebung einer empfangenen elektromagnetischen Signaldrift
driften. Das Ausmaß an
Drift variiert von Werkzeug zu Werkzeug und kann in tiefen Bohrlochern,
in denen die Temperaturen 150° Celsius überschreiten
können,
wesentlich ausfallen.
-
Zur
Kompensation der Werkzeugdrift kann bei Bohrlochvermessungswerkzeugen
vom Stand der Technik ihr Ansprechverhalten als eine Funktion der
Temperatur bestimmt werden, bevor sie in das Bohrloch eingesetzt
werden. Anschließend
werden die Untertage-Messungen auf der Grundlage der Untertage-Temperatur
und der Temperaturantwortcharakteristik des Werkzeugs kompensiert.
Allerdings ist die Bestimmung der Temperaturantwortcharakteristik eines
Werkzeugs ein sehr zeitaufwendiges und arbeitsintensives Verfahren,
wobei andere Drifts, die in einem Bohrlochvermessungswerkzeug auftreten können, wie
z. B. die Auswirkungen des Alters, unberücksichtigt bleiben. Andere
Techniken können
die Verwendung eines "kompensierten" Bohrlochvermessungswerkzeugs
mit mehreren symmetrischen Empfängerpaaren
einschließen.
Allerdings erfordern Werkzeuge, die mehrere symmetrische Empfängerpaare
verwenden, zusätzliche
Komponenten und eine zusätzliche
Behandlung. Kompensierte Werkzeuge tendieren dazu, länger auszufallen,
wodurch sich die Kosten erhöhen.
Darüber
hinaus erfordert der Entwurf "kompensierter" Werkzeuge eine spezifische
physikalische Struktur des Werkzeugs, wodurch es der Fall sein kann,
dass ältere
Werkzeuge nicht mit mehreren symmetrischen Empfängerpaaren nachgerüstet werden
können.
-
Die
Druckschriften
WO
2006/052458 A2 und
WO 2006/012497 A1 offenbaren Vorrichtungen
zur Erfassung von Messdaten in einem Bohrloch in einer geologischen
Formation. Die Vorrichtungen weisen ein Kalibrierungssystem zur
Fehlerkorrektur auf. Die
EP
1 206 713 B1 beschreibt ein Gerät zur Widerstandsmessung in
einem Bohrloch unter Verwendung elektromagnetischer Wellen, wobei
ebenfalls eine Kalibrierungsmessung vorgenommen wird. In der
US 4,876,511 ist ein Testverfahren
für zum
Testen von elektromagnetischen LWD Messgeräten offenbart.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Für eine ausführlichere
Beschreibung der verschiedenen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
erfolgen nun Bezüge
auf die beiliegenden Zeichnungen, in welchen:
-
1 ein
illustratives Bohrsystem ist;
-
2 eine
schematische Ansicht eines Widerstandswerkzeugs gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung ist; und
-
3 ein
Verfahren gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung ist.
-
Notation und Nomenklatur
-
In
der nachfolgenden Beschreibung und in den Ansprüchen werden bestimmte Begriffe
benutzt, um spezifische Systemkomponenten zu bezeichnen. Diese Beschreibung
beabsichtigt keine Unterscheidung zwischen Komponenten, die sich
zwar in ihrer Bezeichnung, jedoch nicht in ihrer Funktion unterscheiden.
-
In
der nachfolgenden Beschreibung und in den Ansprüchen werden die Begriffe "umfassen" und "aufweisen" in einer offenen
Weise verwendet und sollten im Sinne eines "Einschließens, ohne sich darauf zu begrenzen" verstanden werden.
Weiterhin bezeichnet der Begriff "Kupplung" oder "Kupplungen" entweder eine indirekte oder eine direkte
Verbindung. Wenn daher eine erste Vorrichtung an eine zweite Vorrichtung
gekoppelt ist, kann diese Verbindung durch eine direkte Verbindung
oder durch eine indirekte Verbindung mittels weiterer Vorrichtungen und
Verbindungen erfolgen.
-
Ausführliche Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform
-
1 illustriert
ein Bohrsystem. Im Einzelnen kann ein Bohrsystem ein Bohrgestell 10 an
einer Oberfläche 12 aufweisen,
das einen Bohrstrang 14 stutzt. Der Bohrstrang 14 kann
eine Baugruppe aus Bohrgestängeabschnitten
sein, die an ihren jeweiligen Enden durch eine Arbeitsplattform 16 miteinander
verbunden sind. Eine Bohrkrone 32 ist mit dem unteren Ende
des Bohrstrangs 14 verkoppelt, und durch Bohrvorgänge erzeugt
die Bohrkrone 32 ein Bohrloch 18, das durch Erdformationen 20 und 21 verläuft. An
seinem unteren Ende weist der Bohrstrang 14 eine im Bohrloch
angeordnete Baugruppe (BHA-Baugruppe) 26 auf,
wobei die BHA-Baugruppe 26 mit der Bohrkrone 32,
einem Untertagemotor 40, einem an einem Schaftabschnitt 55 montierten
Bohrlochvermessungswerkzeug 50, und mit Richtungssensoren
versehen sein kann, die an einer nicht magnetischen Instrumentenmontagegruppe 60 angeordnet
sind.
-
Bohrfluid
wird von einer Grube 34 durch die Leitung 37 in
den Bohrstrang 14 und zu der Bohrkrone 32 an die
Oberfläche
gepumpt. Nachdem das Bohrfluid aus der Stirnseite der Bohrkrone 32 herausgeflossen
ist, steigt es durch den ringförmigen
Bereich zwischen dem Bohrstrang 14 und dem Bohrloch 18 zurück an die
Oberfläche
auf, wo es aufgesammelt und zu der Grube 34 zurückgeführt wird,
um dort gefiltert zu werden. Das Bohrfluid wird zum Schmieren und
Kuhlen der Bohrkrone 32 und zum Abführen von ausgeschnittenen Stücken aus
dem Bohrloch 18 verwendet.
-
Ein
Untertage-Steuergerät 22 steuert
den Betrieb eines Telemetrietransmitters 28 und den Betrieb
von Untertage-Komponenten. Das Steuergerät verarbeitet Daten, die es
von dem Bohrlochvermessungswerkzeug 50 und/oder von Sensoren
in der Instrumentenmontagegruppe 60 empfangen hat, und erzeugt
codierte Signale, die durch den Telemetrietransmitter 28 zu
der Oberfläche übertragen
werden. Weiterhin kann das Steuergerät 22 auf der Grundlage
der verarbeiteten Daten Entscheidungen fallen.
-
2 illustriert
ein Widerstandswerkzeug 200 gemäß den Ausführungsformen der Erfindung, wobei
das Werkzeug entweder ein kabelgebundenes Werkzeug oder ein LWD-Werkzeug
wie z. B. ein Bohrlochvermessungswerkzeug 50 sein kann (1).
Das Werkzeug kann eine Mehrzahl von Bereichen mit einem verringerten
Durchmesser wie z. B. den Bereich 202 aufweisen. Eine Antenne
bzw. eine Drahtspule 204 wird in dem Bereich 202 in
einem konstanten Abstand zu dem Werkzeugkörper 201 angeordnet.
Gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung ist die Drahtspule 204 eine Transmitterantenne
oder -spule, und die Drahtspulen 206, 208 und 210 sind
Empfängerspulen.
Im Betrieb erzeugt die Transmitterspule 204 ein elektromagnetisches (EM)-Abfragesignal 212,
das sich durch eine umgebende Formation ausbreitet und von den Empfängerspulen 206, 208 und 210 empfangen
wird. Die Empfängerspulen übertragen
wiederum eine Anzeige der empfangenen Signale zu dem (in 2 nicht
dargestellten) Steuergerät,
wo die Signale digitalisiert und verarbeitet werden. Das Steuergerät berechnet
jede Amplitude und Phase der elektromagnetischen Signale. Die Amplitudenverhältnisse
des EM-Signals zwischen den Empfängerspulen
sowie die Phasendifferenz der EM-Signale zwischen den Empfängerspulen
zeigen den spezifischen Widerstand einer umgebenden Formation an.
-
Gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung kann eine Kalibrierung des Widerstandswerkzeugs 200 zur
Berücksichtigung
der Werkzeugdrift in Echtzeit erfolgen. Im einzelnen und gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung wird ein Kalibrierungssignal auf die gleiche Weise
durch die Empfängerkomponenten übermittelt,
wie ein Abfragesignal von dem/den Empfängerspule(n) erfasst wird,
und in einigen Situationen wird das Kalibrierungssignal unter ungefähr den gleichen
Umständen
gesendet, wie ein Abfragesignal empfangen werden soll. Anstatt dass ein
5 Kalibrierungssignal durch den Transmitter in der Form einer elektromagnetischen
Welle bereitgestellt wird, wird es jedoch gemäß den Ausführungsformen der Erfindung
durch einen Signalgenerator zugefuhrt, der nahe bei der Empfängerelektronik
angeordnet ist. Gemäß einigen
Ausführungsformen
erfolgt die Bestimmung der Werkzeugdrift zu einem Zeitpunkt, der in
der Nahe eines Zeitpunkts liegt, bei dem der spezifische Formationswiderstand
gemessen wird (d. h. 10 dass die Bestimmung in einer solchen zeitlichen Nahe
erfolgt, dass sich die Zustande an dem Werkzeug nicht signifikant
verändert
haben).
-
Ebenfalls
sind in 2 verschiedene elektronische
Komponenten dargestellt, die das Widerstandswerkzeug 200 aufweist.
Für die
Zwecke der Darstellung sind diese verschiedenen elektronischen Komponenten
unmittelbar an dem Werkzeugkörper 201 liegend
dargestellt, obgleich im tatsachlichen Betrieb diese verschiedenen
elektronischen Vorrichtungen innerhalb des Werkzeugkörpers 201 oder
innerhalb anderer Bereiche der BHA-Baugruppe beherbergt sind. Zu
jeder der Empfängerspulen 206, 208 und 210 ist
eine Empfängerelektronik 214, 216 bzw. 218 zugeordnet. Über einen
Kabelbaum 220 ist die Empfängerspule 206 mit
der Empfängerelektronik 214 verkoppelt.
Die Empfängerspule 208 ist
durch einen Kabelbaum 217 mit der Empfängerelektronik 216 verkoppelt,
und die Empfängerspule 210 ist durch
einen Kabelbaum 219 mit der Empfängerelektronik 218 verkoppelt.
Eine (nachstehend ausführlicher
erläuterte)
Kalibrierungsplatine 228 ist mit jeder Empfängerelektronik
verkoppelt. Weiterhin ist jede Empfängerelektronik mit einem Prozessor
(DSP) wie z. B. dem Steuergerät 22 (1)
verkoppelt. In einigen Ausführungsformen
weist jede der Empfängerspulen 206, 208 und 210 sowie
die Transmitterspule 204 Verdrahtungen oder Spulen auf,
die um die Außenseite
des Werkzeuggehäuses 201 herum
angeordnet sind. Äquivalent
dazu können
die Empfänger- und
Transmitterspulen jedoch auch andere geeignete Typen von Transmittern
und Empfängern
sein oder sie können
an anderen geeigneten Stellen vorgesehen werden. Darüber hinaus
kann das Widerstandswerkzeug 200 alternativ dazu zusätzliche
Transmitterspulen und mehrere oder weniger Empfängerspulen aufweisen.
-
Jede
Empfängerelektronik 214, 216 und 218 ist
im Wesentlichen identisch, weshalb die nachfolgende Erläuterung,
obgleich sie sich auf die Empfängerelektronik 214 bezieht,
gleichermaßen
für jede der
Empfängerelektroniken 214, 216 und 218 zutrifft. Im
Einzelnen weist die Empfängerelektronik 214 einen
Wandler 224 auf, der die empfangenen Abfragesignale induktiv
mit den Verstärkungs-,
Filter- und Pufferschaltkreisen 234 verkoppelt. Ebenfalls
umfasst die Empfängerelektronik 214 einen
zweiten Wandler 222, der induktiv zusammen mit einem (nachfolgend
ausführlich
erläuterten)
Dämpfer 226 sowohl
mit der Empfängerspule 206 wie
mit den Verstärkungs-,
Filter- und Pufferschaltkreisen 234 verkoppelt ist. Obgleich
in 2 zwei separate Wandler 222 und 224 in
der Empfängerelektronik 214 illustriert sind,
kann in alternativen Ausführungsformen
ein einzelner Wandler mit mehreren Wicklungen verwendet werden.
-
Immer
noch auf 2 Bezug nehmend umfasst das
Widerstandswerkzeug 200 weiterhin eine Kalibrierungsplatine 228,
die mit jeder Empfängerelektronik 214, 216 und 218 verkoppelt
ist. Gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung weist die Kalibrierungsplatine 228 einen
Sinuswellengenerator 230, einen Digital-Analog-(D/A)-Wandler 232 sowie
Filter und Puffer 234 auf. Der Sinuswellengenerator 230 ist zur
Erzeugung einer Sinuswelle mit einer auswahlbaren Frequenz und Amplitude
ausgelegt und konfiguriert. Die von dem illustrativen Sinuswellengenerator 230 erzeugte
Sinuswelle ist mit dem D/A-Wandler 232 verkoppelt, und
die analoge Form der von dem D/A-Wandler 232 erzeugten
Sinuswelle ist anschließend
mit den Filtern und Puffern 234 verbunden. Somit erzeugt
der in 2 illustrierte Sinuswellengenerator 230 eine
Sinuswelle in einem digitalen Sinn (eine Abfolge digitaler Werte),
die durch den D/A-Wandler zu einem analogen Signal umgewandelt wird.
In alternativen Ausführungsformen
kann der Sinuswellengenerator die analoge Version der Sinuswelle
mit der erwünschten
Frequenz und Amplitude direkt generieren. Für die Generierung der Sinuswelle
mit der erwünschten
Frequenz und Amplitude kann der Sinuswellengenerator mit einem Takt-(CLK)-Signal 238 verkoppelt
werden, und ähnlich
dazu kann er mit einem Steuer-(CNTL)-Signal 236 verbunden
werden und von diesem Befehle empfangen, die beispielsweise durch
das Steuergerät 22 zugefuhrt
werden können
(1).
-
Immer
noch auf 2 Bezug nehmend ist die von
der Kalibrierungsplatine 228 erzeugte Sinuswelle mit jeder
Empfängerelektronik 214, 216 und 218 beispielsweise
durch die Drahtkabelbäume 240, 242 bzw. 244 verbunden.
Die Verwendung der von der Kalibrierungsplatine 228 generierten
Sinuswelle wird mit Bezug auf die Empfängerelektronik 214 erläutert werden,
wobei sich versteht, dass diese Erläuterung gleichfalls für die weiteren
Empfängerelektronikschaltungen 216 und 218 zutrifft.
Die von der Kalibrierungsplatine 228 erzeugte Sinuswelle
(die im Folgenden als das Kalibrierungssignal bezeichnet wird) ist
durch den Drahtkabelbaum 240 mit einem Dämpfer 226 verkoppelt.
In einigen Ausführungsformen schwächt der
Dämpfer 226 das
Kalibrierungssignal derart ab, dass wenn sich das Kalibrierungssignal durch
die Empfängerspule 206 und
die Empfängerelektronik 234 ausbreitet,
es ungefähr
die gleiche Signalstarke wie ein an der Empfängerspule 206 empfangenes
Abfragesignal aufweist. In einigen Ausführungsformen kann ein wählbarer
Dämpfer
in jeder Empfängerelektronik
verwendet werden, wodurch es ermöglicht
wird, dass die Amplitude jedes Kalibrierungssignals an die an jeder
Empfängerspule
erwartete Signalstarke angepasst werden kann. Dadurch ermöglicht es
eine wahlbare Dämpfung,
dass die Empfängerschaltungsverstärker in
Echtzeit mit unterschiedlichen Verstärkungsstellwerten kalibriert
werden können.
In einigen Ausführungsformen
ist der Dämpfer
aus passiven Komponenten aufgebaut, um die Drift zu reduzieren.
Nach der Modifikation durch die Dämpfer 226 (die in
den meisten Fallen eine Dämpfung
ist) wird das Kalibrierungssignal durch den Wandler 222 induktiv
mit dem Kabelbaum 220, der Empfängerspule 206 und
deren unterschiedlichen Verbindungsgliedern verkoppelt. Anschließend wird
das Kalibrierungssignal durch den Wandler 224 induktiv
an die Empfängerelektronik 234 gekoppelt. Nachdem
das Kalibrierungssignal von der Empfängerelektronik verarbeitet
worden ist, wird es zu dem DSP übertragen.
Somit erregt jedes Kalibrierungssignal im wesentlichen alle Komponenten
der Empfängerschaltung,
was dazu führt,
dass nicht nur die Empfängerelektronik,
sondern auch die Integrität
der Empfängerspulen,
der Kabelbaume und der verschiedenen Verbindungsglieder überprüft wird.
-
Gemäß einigen
Ausführungsformen
der Erfindung wird die Kalibrierungsplatine 228 nahe an
der Empfängerelektronik 214, 216 und 218 angeordnet. In
diesem Kontext bezeichnet der Begriff "nahe", dass
die Platine naher an der Empfängerelektronik als
an der Transmitterspule "angeordnet
ist. Da der Abstand vorzugsweise relativ kurz ausfällt, tritt
eine Übersprechdämpfung und
die elektrische Interferenz von sich durch die Kabelbaume ausbreitenden
Signalen weniger stark und mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit
aus. Darüber
hinaus und wie dargestellt sind die Transmitterelektronik 227 und
die Empfängerelektronik 214, 216 und 218 vorzugsweise
auf separaten Schaltkarten voneinander getrennt, wodurch die Möglichkeit
eines Übersprechens
weiter minimiert wird. Zusätzlich
ermöglicht
es das Vorliegen eines Dämpfers
an jeder Empfängerschaltung 214, 216 und 218,
dass ein Kalibrierungssignal mit einer signifikant höheren Signalstarke
zwischen der Kalibrierungsplatine 228 und den verschiedenen Empfängerelektronikschaltungen 214, 216 und 218 übertragen
werden kann, wodurch das Signal-Rausch-Verhältnis eines an jeder Empfängerelektronik
empfangenen Kalibrierungssignals weiter verbessert wird.
-
Ein
weiterer Vorteil von vielen Ausführungsformen
der Erfindung besteht in der Verwendung eines Signalgenerators zur
Generierung des Kalibrierungssignals anstelle einer Verwendung der
Transmitterelektronik. Die Verwendung eines unabhängigen Systems
zur Generierung von niederpegeligen Signalen für den Eingang des Empfängers verringert die
Energiemenge, die zur Generierung des Kalibrierungssignals notwendig
ist, wodurch die Batterielebensdauer in LWD-Vorrichtungen erhöht wird. Weiterhin ermöglicht die
Verwendung eines getrennten Signalgenerators für das Kalibrierungssignal die
Anordnung des Signalgenerators nahe bei den Empfängerkomponenten, wodurch der
Bedarf nach langen Drahtkabelbaumen zwischen der Transmitterelektronik
und der Empfängerelektronik
vermieden wird.
-
3 illustriert
ein Verfahren gemäß den Ausführungsformen
der Erfindung. Im Einzelnen beginnt das illustrative Verfahren damit,
ein bekanntes Kalibrierungssignal durch jede Empfängerelektronik zu übertragen,
um einen ersten Satz von gemessenen Kalibrierungssignalen zu erzeugen
(Block 310). Danach wird das Bohrlochvermessungswerkzeug
in einem Bohrloch angeordnet (Block 320). In alternativen
Ausführungsformen
kann die anfängliche
Kalibrierung (Block 310) vervollständigt werden, nachdem das Werkzeug
innerhalb des Bohrlochs angeordnet worden ist (Block 320).
Zu einem Zeitpunkt nach der Anfangskalibrierung (Block 310)
wird ein weiteres bekanntes Kalibrierungssignal durch jede Empfängerelektronik übertragen
(Block 330), wodurch ein zweiter Satz an gemessenen Kalibrierungssignalen
erzeugt wird. Im Anschluss daran kann ein Abfragesignal durch die
Formation übertragen
und von dem Bohrlochvermessungswerkzeug empfangen werden (Block 340).
Obgleich in dem illustrativen Verfahren von 3 dargestellt
ist, dass die Übertragung
des Abfragesignals nach der Messung des zweiten Satzes von Kalibrierungssignalen
erfolgt, kann in alternativen Ausführungsformen die Übertragung
von Abfragesignalen durch die Formation vor der zweiten Übertragung
des Kalibrierungssignals erfolgen. Unabhängig von der genauen Reihenfolge
ist es jedoch bevorzugt, dass das zweite Kalibrierungssignal unter ähnlichen
Bedingungen zu der Empfängerspule
und Empfängerelektronik
geführt
wird, die bei dem Empfang des Abfragesignals durch die Formation
hinweg aufgetreten sind. Anschließend wird die Werkzeugdrift
bestimmt, und zwar möglicherweise
durch einen Vergleich der gemessenen Kalibrierungssignale (Block 350).
Nach der Bestimmung der Werkzeugdrift (Block 350) werden
die empfangenen Abfragesignale bezüglich der Werkzeugdrift korrigiert (Block 360).
Schließlich
kann eine Berechnung des spezifischen Widerstands unter Verwendung
der Abfragesignale erfolgen, die bezüglich der Drift korrigiert
worden sind (Block 370). Da das Kalibrierungssignal durch
das Widerstandswerkzeug unter den gleichen (oder sehr ähnlichen)
Bedingungen wie diejenigen, bei welchen das Werkzeug untertage betrieben
wird, übertragen
wird, sind die Auswirkungen der Werkzeugdrift an jedem Kalibrierungssignal
und an dem empfangenen Abfragesignal im wesentlichen die gleichen,
wodurch eine genauere Korrektur bezüglich der Werkzeugdrift erfolgt.
-
In
einigen Ausführungsformen
kann eine Korrektur bezüglich
der Werkzeugdrift untertage bewerkstelligt werden, wie z. B. durch
das Steuergerät 22 (1).
In diesen Fallen kann das Steuergerät Widerstandsablesungen zu
den Oberflächen übermitteln,
obwohl die zu Grunde liegenden Daten bezüglich der Werkzeugdrift bereits
korrigiert worden sind. In alternativen Ausführungsformen können die Sätze von
Kalibrierungssignalen zusammen mit den empfangenen Abfragesignalen
an die Oberfläche übertragen
werden, und (hier nicht spezifisch dargestellte) Computer an der
Oberfläche
können
die geeigneten Korrekturen bezüglich
der Werkzeugdrift erstellen. In denjenigen Fallen, bei denen Untertage-Vorrichtungen
die Korrekturen bezüglich
der Werkzeugdrift erstellen und den spezifischen Widerstand berechnen,
können
Entscheidungen bezüglich der
Bohrparameter (wie z. B. der Richtung) ebenfalls untertage erfolgen.
-
Ein
Vorteil der verschiedenen Ausführungsformen
besteht in dem Vermögen
zur Überprüfung der
Empfängerspulen
und Kabelbäume.
Durch den Einschluss dieser Komponenten wird ein vollständiges Bild
der möglichen
Herkunft der Werkzeugdrift bereitgestellt. Nichtsdestotrotz wird
davon ausgegangen, dass die Drift hauptsächlich mit der aktiven Elektronik
und genauer mit derjenigen aktiven Elektronik in Verbindung steht,
die der Verarbeitung der an den Empfängerspulen erfassten Signale
zugeordnet ist. Der Begriff "aktiv" bezieht sich, wie
er hier verwendet wird, auf einen Schaltkreis, der im Unterschied
zu "passiven" Schaltkreisen, die
für ihren
Betrieb keine externe Energiezufuhr benötigen, externe Energiezufuhr
erfordert. Die Drift bezüglich
der Phase und Verstärkung
aufgrund der Empfängerantennen
und Kabelbäume
bleibt wegen der passiven Natur dieser Komponenten relativ stabil.
Somit wird davon ausgegangen, dass die Reduzierung oder Beseitigung
der Drift in der aktiven Empfängerelektronik
zur Eliminierung des größten Teils
der Drift in dem Bohrlochvermessungswerkzeug führt. Gemäß alternativer Ausführungsformen
der Erfindung kann das Kalibrierungssignal nur durch die aktiven
Komponenten bereitgestellt werden.
-
Obgleich
verschiedene Ausführungsformen dieser
Erfindung dargestellt und beschrieben worden sind, können von
dem Fachmann Modifikationen davon erstellt werden, ohne den Rahmen
dieser Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann jede beliebige
Anzahl an Transmittern oder Empfängern
verwendet werden. Obgleich darüber
hinaus davon ausgegangen wird, dass eine Kalibrierung von mindestens der
aktiven Empfängerelektronik
in einem Widerstandswerkzeug der kosteneffektivste und effizienteste
Ansatz zur Minimierung der Auswirkungen der Drift an Widerstandswerkzeugmessungen
ist, sollte sich verstehen, dass die verschiedenen Ausführungsformen
mit jeder Komponente eines Werkzeugs verwendet werden können, das
einer Werkzeugdrift ausgesetzt ist. Weiterhin bewerkstelligt die
Anlegung eines Kalibrierungssignals mit geringer Stärke an die Empfängerspule
und die Elektronik gegenüber
der Zuführung
eines großen
Signals an die Transmitter Energieeinsparungen, wodurch sich die
Ausführungsformen
besonders für
eine LWD-Umgebung eignen. Allerdings können die verschiedenen Ausführungsformen
10 auch in einem kabelgebundenen Werkzeug angewendet werden. Dementsprechend begrenzt
sich der Rahmen der Erfindung nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsformen,
sondern er wird ausschließlich
durch die folgenden Ansprüche bestimmt,
welche sämtliche Äquivalente
einschließen,