-
Die
Erfindung betrifft ein Fahrzeugrollo, insbesondere ein Sonnenschutzrollo
für ein Fahrzeugfenster, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb eines derartigen
Fahrzeugrollos.
-
Aus
der
EP 1 123 824 A2 ist
ein Sonnenschutzrollo für ein Kraftfahrzeug bekannt, das
eine drehbar gelagerte Wickelwelle aufweist, die zwischen dem Türinnenblech
und der Türinnenverkleidung auf der Trockenraumseite einer
Kraftfahrzeugtür angeordnet ist. Auf der Wickelwelle ist
eine Rollobahn bzw. ein Rollobehang aufgewickelt, dessen Zuschnitt
der Form des Seitenfensters der Kraftfahrzeugtür entspricht
und einen umlaufenden Rand aufweist, der einen an der Wickelwelle
befestigten Abschnitt sowie einen Abschnitt enthält, der
mittels eines mit einem Antriebsmittel verbundenen Betätigungsmittels
durch einen Schlitz in der Türbrüstung und Türinnenverkleidung
gezogen und in gleicher Bewegungsrichtung wie die Bewegungsrichtung
des beweglichen Seitenfensters von unten nach oben, d. h. von der
unteren, an den Türkasten der Kraftfahrzeugtür
angrenzenden und im Wesentlichen horizontal verlaufenden Fensterrahmenkante
zur oberen Fensterrahmenkante von der Wickelwelle abgezogen wird.
-
Das
Betätigungsmittel zum Abziehen des Rollobehangs von der
Wickelwelle besteht aus unterhalb der Wickelwelle an der Kraftfahrzeugtür
im Abstand zueinander angeordneten Gleitführungsblöcken,
aus denen nach oben ein drucksteifes und verhältnismäßig
biegesteifes zylindrisches Betätigungsglied austritt, deren
untere Enden durch Führungsrohre von den Gleitführungsblöcken
zu einem Antriebsmotor und in dessen Getriebe laufen und synchron
zueinander angetrieben werden. Beim Ausfahren der Betätigungsglieder
aus den Führungsrohren drücken die Betätigungsglieder
einen mit dem von der Wickelwelle entfernten oberen Rand des Rollobehangs
verbundenen Rollozugstab oder "Spriegel" nach oben und wickeln dadurch
gegen die Wirkung einer Rückstell-Drehfeder in der Wickelwelle
den Rollobehang von der Wickelwelle ab. Im vollständig
oder teilweise von der Wickelwelle abgezogenen Zustand wird der
Rollobehang durch die Krafteinwirkung der Betätigungsglieder
auf den Rollozugstab und die mit der Wickelwelle verbundene Drehfeder
gespannt und dadurch straff gehalten.
-
Das
bekannte Sonnenschutzrollos weist einen erheblichen Platzbedarf
für die Unterbringung der einzelnen Funktionselemente des
Sonnenschutzrollos wie den Antriebsmotor, das Getriebe, die Betätigungsglieder
und die im Allgemeinen in einer Rollokassette angeordnete Wickelwelle
mit darauf aufgewickeltem Rollobehang auf, so dass eine Anordnung
des Sonnenschutzrollos beispielsweise im Dachbereich eines Fahrzeugs
aus Platzgründen ausscheidet, was auch mit Einschränkungen
der Gestaltungsmöglichkeiten bei der Festlegung des Abzugsweges, über
den der Rollobehang geführt wird, verbunden ist.
-
Soweit
die den Rollobehang von der Wickelwelle abziehenden Betätigungsglieder,
Führungsrohre und Gleitführungsblöcke
nicht außerhalb des Sichtbereichs beispielsweise in seitlichen
Verkleidungen eines Fahrzeugfensters angeordnet werden können,
sind zusätzlich Sichteinschränkungen für
Fahrzeuginsassen und ein nicht optimales Design in Kauf zu nehmen.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrzeugrollo der eingangs
genannten Art mit geringem Platzbedarf und/oder Gewicht, weitestgehend freier
Gestaltung bei der Anordnung der Funktionselemente des Fahrzeugrollos
und einem optimalen Design ohne wesentliche Sichteinschränkungen
für Fahrzeuginsassen zu schaffen.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Durch
die entkoppelbare Anordnung der Verstelleinrichtung mit dem Rollostab
einerseits und der Wickelwelle mit dem Rollobehang andererseits
ist das Fahrzeugrollo mit gerin gem Platzbedarf bzw. mit geringem
Gewicht in der Fahrzeugkarosserie eines Fahrzeugs anzuordnen und
ermöglicht dabei eine weitestgehend freie Gestaltung bei
der Anordnung der Funktionselemente des Fahrzeugrollos und somit ein
optimales Design, bei dem die Funktionselemente des Fahrzeugrollos
zu keinen wesentlichen Sichteinschränkungen für
die Fahrzeuginsassen führen.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung geht von der Überlegung
aus, dass durch die entkoppelbare und damit auch voneinander getrennte
oder trennbare Anordnung der Verstelleinrichtung mit dem Rollostab einerseits
und der Wickelwelle mit dem Rollobehang andererseits eine Anordnung
der Funktionselemente des Fahrzeugrollos auch dort möglich
ist, wo der zur Verfügung stehende Raum keine gemeinsame
Anordnung sämtlicher Funktionselemente des Fahrzeugrollos
zulässt, so dass jedes dieser beiden zusammengefassten
Funktionselemente bei eingezogenem Fahrzeugrollo so angeordnet werden
kann, dass im Sichtbereich der Fahrzeuginsassen keine Funktionselemente
erkennbar sind. Beim Einsatz des Fahrzeugrollos als Sonnenschutzrollo
für Fahrzeugfenster bedeutet dies, dass bei eingefahrenem Fahrzeugrollo
keine Funktionselemente im Bereich des Fahrzeugfensters angeordnet
sind. Durch den Entfall zusätzlicher Führungseinrichtungen
zum Führen des Rollobehangs entlang eines Abzugsweges ist
nicht nur eine Designverbesserung, sondern auch eine erhebliche
Gewichtseinsparung möglich.
-
Zum
Verstellen des Fahrzeugrollos weisen der Rollostab und der von der
Wickelwelle entfernte Abschnitt des Rollobehangs miteinander koppelbare und
entkoppelbare Teile einer Koppeleinrichtung auf, die zumindest zum
Abziehen des Rollobehangs von der Wickelwelle und zum Zurückführen
des Rollobehangs zur Wickelwelle miteinander verbunden sind.
-
Die
während des Verstellvorgangs aktivierte Koppeleinrichtung
weist entweder eine mechanische, eine elektromechanische, eine elektromagnetische
oder eine permanentmagnetische Verbindungsmechanik zum automatischen
oder von der Verstelleinrichtung gesteuerten Koppeln des Rollostabs
mit dem von der Wickelwelle entfernten Abschnitt des Rollobehangs
auf.
-
Eine
elektromechanische Verbindungsmechanik der Koppeleinrichtung kann
beispielsweise aus einem relaisartig aufgebauten Schaltelement bestehen,
das entweder in einer Arbeitsstellung oder in einer Ruhestellung
Schaltkontakte zum Koppeln des Rollostabes mit dem Rollobehang öffnet
oder schließt. Eine elektromagnetische Verbindungsmecha nik
der Koppeleinrichtung kann beispielsweise aus einem mit dem Rollostab
verbundenen Elektromagneten und einem mit dem Rollobehang verbundenen
Gegenmagneten bestehen, so dass beim Aktivieren des Elektromagneten
der Rollostab mit dem Rollobehang gekoppelt wird.
-
Eine
mechanische Verbindungsmechanik der Koppeleinrichtung besteht vorzugsweise
aus einem Fanghakenmechanismus mit einem Fanghaken an dem der Verstelleinrichtung
entgegen gesetzten Ende des Rollostabes und einem Fangbügel
an dem von der Wickelwelle entfernten Abschnitt des Rollobehangs.
-
Zum Öffnen
und Schließen des Fanghakens ist eine seitens der Verstelleinrichtung
steuerbare oder automatisch betätigbare Betätigungseinrichtung vorgesehen.
-
Die
von der Verstelleinrichtung steuerbare Betätigungseinrichtung
ist über ein Verbindungselement mit einem Betätigungsantrieb
der Verstelleinrichtung verbunden und weist ggf. eine den Fanghaken
in seiner Öffnungs- und Schließstellung vorspannende
Feder auf.
-
Bei
dieser Ausgestaltung der Betätigungseinrichtung wird die
Kopplung zwischen dem mit dem Fanghaken versehenen Rollostab und
dem mit dem Fangbügel versehenen Rollobehang seitens der
Verstelleinrichtung gesteuert, indem beispielsweise ein als Seilzug
oder als biegesteifer Rollostab ausgebildetes Verbindungselement
sowohl mit der Verstelleinrichtung als auch mit dem Fanghaken verbunden ist
und diesen durch Betätigen der Verstelleinrichtung entgegen
der Wirkung einer Fanghakenfeder öffnet oder schließt.
-
Eine
den Fanghaken automatisch öffnende und schließende
Betätigungseinrichtung ist vorzugsweise nach Art einer
Druckkugelschreibermechanik ausgebildet und weist eine Kugelmechanik
mit einem Druckelement, einer Feder und einer innerhalb einer herzförmigen
Leitkurven-Aussparung geführten Kugel auf, die beim Betätigen
des Druckknopfes abwechselnd das Öffnen und Schließen
eines Öffnungsmauls des Fanghakens bestimmt.
-
Diese
sehr einfach aufgebaute Mechanik einer Betätigungseinrichtung
zum automatischen Öffnen und/oder Schließen des
Fanghakens zeichnet sich durch ihre weitestgehende Verschleißfreiheit, ihre
geringe Anzahl von Einzelteilen und ihren robusten Aufbau aus. Wie
bei einer Druckkugelschreibermechanik öffnet die automatische
Betätigungs einrichtung den Fanghaken beim Aufdrücken
der Mechanik auf den Fangbügel, schließt den Fanghaken beim
nochmaligen Aufdrücken der Mechanik auf den Fangbügel
usw.
-
Vorzugsweise
ist der von der Wickelwelle entfernte Abschnitt des Rollobehangs
mit einem Rollobügel oder Spriegel verbunden, an dem der
Fangbügel schwenkbar angeordnet oder ausgebildet ist.
-
Um
eine hinreichende Flexibilität bei der Verstellung des
Rollostabes zu gewährleisten, besteht der Rollostab aus
einem flexiblen Zug- oder Druckstab, einer flexiblen Teleskopstange
oder dergleichen.
-
Vorzugsweise
enthält der Fanghaken der Koppeleinrichtung zwei um eine
Achse schwenkbare und zwischen einer Öffnungs- und Schließstellung verstellbare
Haken, wobei die Breite des Fangbügels und der Haken unter
Berücksichtigung der seitlichen Abweichung bei der Verstellung
des Rollostabs derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Breite
des Kopplungsbereiches am Fangbügel und die Größe des Öffnungsmauls
des Fanghakens an Toleranzen und an Bewegungsungenauigkeiten des
flexiblen Rollostabes angepasst werden.
-
Die
Ausbildung der Verstelleinrichtung nach Art eines einsträngigen
Seilfensterhebers mit einem Rolloantrieb und einem rohrförmigen
Führungskanal, an dessen einem Ende eine mit dem Rolloantrieb verbundene
Seiltrommel, an dessen anderem Ende eine Seilumlenkrolle und in
dem ein mit der Seiltrommel verbundenes und um die Seilumlenkrolle
gelegtes Rolloseil und ein formschlüssig senkrecht zu seiner
Bewegungsrichtung geführter und mit dem Rolloseil und mit
dem Rollostab verbundener Mitnehmer angeordnet sind, ermöglicht
den Einsatz einer kompakt ausgebildeten und variabel einsetzbaren
Verstelleinrichtung, die durch die Kapselung der Funktionselemente
sowohl im Nass- als auch im Trockenraumbereich einsetzbar ist, vor
Verschmutzungen geschützt und stabil ausgebildet ist.
-
Die
Trennung der Funktionsteile des Fahrzeugrollos in eine Verstelleinrichtung
mit dem Rollostab einerseits und eine Wickelwelle mit dem Rollobehang
andererseits ermöglicht zwei prinzipielle Ausführungsformen
bei der Anordnung dieser Funktionsteile.
-
In
einer ersten Ausführungsform sind die Verstelleinrichtung
mit dem Rollostab einerseits und die Wickelwelle mit dem Rollobehang
andererseits an den entgegen gesetzten Enden des Abzugsweges des
Rollobehangs angeordnet.
-
In
dieser Ausführungsform befinden sich in der Ausgangsstellung
des Fahrzeugsrollos, in der der Rollobehang vollständig
auf die Wickelrolle aufgewickelt ist, der Rollostab mit der Koppeleinrichtung auf
der einen Seite des Abzugsweges, während die Wickelwelle
mit dem aufgewickelten Rollobehang auf der anderen Seite des Abzugsweges
des Fahrzeugrollos angeordnet ist. Dadurch können beispielsweise
bei einem Sonnenschutzrollo beide Funktionsteile in an das Fahrzeugfenster
angrenzenden Innenverkleidungen der Fahrzeugkarosserie angeordnet werden,
so dass keinerlei Sichtbehinderung infolge der Funktionsteile des
Sonnenschutzrollos erfolgt. Zum Abziehen des Rollobehangs von der
Wickelwelle fährt zunächst der durch die Verstelleinrichtung
angetriebene Rollostab über den Abzugsweg des Fahrzeugrollos
bis zur Kopplung mit dem Rollobehang aus, so dass mit dem Zurückziehen
des Rollostabes in die Ausgangsstellung der Rollobehang von der
Wickelwelle abgewickelt wird bis eine vorgegebene Ausflugsposition
des Rollobehangs erreicht ist. In dieser Position sichert der Rollostab
die Position des Rollobehangs, wenn beispielsweise die Wickelwelle mit
einem Federantrieb versehen ist, der beim Abziehen des Rollobehangs
von der Wickelwelle gespannt wird und den Rollobehang in der Auszugsposition strafft.
-
Alternativ
zu einer Lagesicherung des Rollobehangs mittels des mit dem Rollobehang
gekoppelten Rollostabes kann eine Einrastposition oder selbsthemmende
Lagesicherung des Rollobehangs vorgesehen werden, beispielsweise
durch entsprechende kraft- und/oder formschlüssige Führungen
an den Seitenrändern des Rollobehangs, so dass die Koppeleinrichtung
die Verbindung zwischen Rollostab und Rollobehang lösen
und die Verstelleinrichtung den Rollostab in die Ausgangsstellung
zurückziehen kann. Das Zurückführen des
Rollobehangs auf die Wickelwelle erfolgt im Gegensatz zu dem vorstehend
beschriebenen Ablauf.
-
In
einer zweiten Ausführungsform sind die Verstelleinrichtung
mit dem Rollostab und die Wickelwelle mit dem Rollobehang auf derselben
Seite des Abzugsweges des Rollobehangs angeordnet.
-
Auch
in dieser Ausführungsform befinden sich die beiden voneinander
getrennten Funktionsteile des Fahrzeugrollos in der Ausgangsstellung
in einer Position, in der sie bei spielsweise in einer Innenverkleidung
einer Fahrzeugkarosserie, in einer Hutablage oder dergleichen und
damit im Wesentlichen nicht sichtbar angeordnet sind, so dass im
Anwendungsfall eines Sonnenschutzrollos keinerlei Sichtbehinderung
der Fahrzeuginsassen erfolgt.
-
Zum
Abziehen des Rollobehangs von der Wickelwelle wird der Rollostab
mittels der Verstelleinrichtung aus der Ausgangs- oder Ruhestellung
bewegt, mittels der Koppeleinrichtung auf seinem Verstellweg mit
dem Rollobehang verbunden und zieht den Rollobehang über
den Abzugsweg des Fahrzeugrollos von der Wickelwelle ab bis die
vorgegebene Abzugsposition erreicht ist. Analog zu der vorstehend
beschriebenen ersten Ausführungsform kann der Rollostab
in der Abzugsposition die Lage des Rollobehangs sichern oder in
die Ausgangsstellung zurückgefahren werden, wenn eine entsprechende Lagesicherung
des Rollobehangs mit anderen Mitteln erreicht wird. Auch hier verläuft
das Rückführen des Rollobehangs in die Ausgangsstellung
entgegengesetzt zu dem vorstehend beschriebenen Ablauf.
-
Beide
Ausführungsformen ermöglichen somit beispielsweise
bei einem Einsatz als Sonnenschutzrollo für ein Fahrzeugfenster
die Anordnung der Wickelwelle mit dem Rollobehang im Dachbereich
des Fahrzeugfensters, während je nach Anwendung in der
einen oder anderen Ausführungsform die Verstelleinrichtung
mit dem Rollostab ebenfalls im Dachbereich oder auf der entgegengesetzten Seite
des Abzugsweges im Brüstungsbereich bzw. im Bereich einer
Hutablage vor einem Heckfenster angeordnet wird, so dass der Rollobehang
stets von oben nach unten und damit in der Richtung von der Wickelwelle
abgezogen wird, die bei schräg von oben einfallenden Sonnenstrahlen
eine optimale teilweise oder vollständige Abschattung eines
Fahrzeugfensters ermöglicht.
-
Weitere
Varianten für den Einsatz des erfindungsgemäßen
Fahrzeugrollos mit getrennt voneinander anzuordnenden Funktionsteilen
werden nachfolgend dargestellt und beschrieben.
-
So
ermöglicht die getrennte Anordnung der Funktionsteile des
Fahrzeugrollos den Einsatz einer einen Rollostab verstellenden Verstelleinrichtung zum
Verstellen verschiedener, an unterschiedlichen Orten angeordneter
Wickelwellen mit Rollobehängen, indem die Verstelleinrichtung
translatorisch und/oder rotatorisch verstellbar und damit der Rollostab
auf verschiedene Rollobehänge bzw. Wickelwellen ausgerichtet
wird. So kann beispielsweise beim Einsatz des erfindungsgemäßen
Fahrzeugrollos für Sonnenschutz rollos in einem Kraftfahrzeug
eine Verstelleinrichtung mit einem von ihr betätigten Rollostab
im Dachbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet werden, während
Wickelwellen mit darauf aufgewickelten Rollobehängen entweder
um die Verstelleinrichtung herum ebenfalls im Dachbereich oder unterhalb
der Türbrüstung der beiden Seitenfenster sowie oberhalb
der Frontscheibe oder unterhalb einer Hutablage des Heckfensters
angeordnet werden. Durch Rotation der drehbaren Verstelleinrichtung
um eine Drehachse kann der Rollostab zum Abziehen der mehreren Rollobehänge
der an unterschiedlichen Orten angeordneten Wickelwellen in der
vorstehend beschriebenen Weise eingesetzt werden.
-
In
einer weiteren Variante dient eine translatorisch und/oder rotatorisch
bewegliche Verstelleinrichtung dazu, mehrere den verschiedenen,
an unterschiedlichen Orten angeordneten Wickelwellen mit darauf
aufgewickelten Rollobehängen zugeordnete Rollostäbe
zu betätigen, indem die Verstelleinrichtung auf den jeweiligen
Rollostab ausgerichtet wird und diesen zum Abziehen eines ihm zugeordneten Rollobehangs
von einer Wickelwelle verstellt.
-
Auch
bei dieser Variante ist wegen der Trennung der Funktionsteile des
Fahrzeugrollos eine Anordnung der Wickelwelle auf derselben oder
der gegenüberliegenden Seite des Abzugsweges in Bezug auf
die Verstelleinrichtung bzw. den jeweiligen Rollostab möglich.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung lässt
eine Vielzahl von Betriebsarten mit der gemeinsamen Grundfunktion
zu, bei der in einer Ausgangsstellung der vom Rollobehang getrennte
Rollostab in die Verstelleinrichtung eingefahren und der Rollobehang vollständig
auf die Wickelwelle aufgewickelt ist, in einer Vorschubphase der
Rollostab ausgefahren wird bis die Koppeleinrichtung den Rollostab
mit dem von der Wickelwelle entfernten Abschnitt des Rollobehangs
koppelt, und der Rollostab in einer Abzugsphase in derselben oder
in entgegen gesetzter Richtung bewegt wird und den Rollobehang entlang
des Abzugsweges bis zu einem vorgebbaren Abzugspunkt von der Wickelwelle
abzieht.
-
In
einer Aufwickelphase der Verstellbewegung wird der Rollostab in
zur Abzugsphase entgegen gesetzter Richtung bewegt bis der Rollobehang wieder
vollständig auf die Wickelwelle aufgewickelt ist, entkoppelt
die Koppeleinrichtung den Rollostab von dem von der Wickelwelle
entfernten Abschnitt des Rollobehangs und wird der Rollostab bis
zum Erreichen der Ausgangsstellung in die Verstelleinrichtung eingefahren.
-
In
einer Ablagephase nach Erreichen des vorgebbaren Abzugspunktes wird
entweder der Rollostab von dem von der Wickelwelle entfernten Abschnitt
des Rollobehangs entkoppelt und bis zum Erreichen der Ausgangsstellung
in die Verstelleinrichtung eingefahren, während der Rollobehang
in seiner dem vorgebbaren Abzugspunkt entsprechenden Stellung blockiert
wird, oder bleibt der Rollostab mit dem von der Wickelwelle entfernten
Abschnitt des Rollobehangs zur Positionssicherung des Rollobehangs
verbunden.
-
Zum
Verstellen mehrerer Rollobehänge mittels einer Verstelleinrichtung
und eines durch die Verstelleinrichtung betätigten Rollostabes
wird ausgehend von einer Ausgangsstellung, in der mindestens zwei
Rollobehänge auf an unterschiedlichen Orten angeordneten
Wickelwellen aufgewickelt und von einem gemeinsamen, in die Verstelleinrichtung
eingefahrenen Rollostab getrennt sind,
- – die
Verstelleinrichtung in eine erste Position bewegt, in der der Rollostab
auf eine erste Wickelwelle mit einem erstem Rollobehang ausgerichtet ist,
der Rollostab in einer ersten Vorschubphase ausgefahren bis die
Verbindungsmechanik den Rollostab mit dem von der ersten Wickelwelle
entfernten Abschnitt des ersten Rollobehangs koppelt, der Rollostab
in einer ersten Abzugsphase in derselben oder in entgegen gesetzter
Richtung bewegt und zieht den ersten Rollobehang entlang des Abzugsweges
bis zu einem vorgebbaren ersten Abzugspunkt von der ersten Wickelwelle
ab, entkoppelt in einer Ablagephase die Koppeleinrichtung den Rollostab
nach Erreichen des vorgebbaren ersten Abzugspunktes des ersten Rollobehangs
von dem von der ersten Wickelwelle entfernten Abschnitt des ersten
Rollobehangs und wird der Rollostab zumindest bis zum Erreichen der
Position des von der zweiten Wickelwelle entfernten Abschnitts des
zweiten Rollobehangs in die Verstelleinrichtung eingefahren, während
der erste Rollobehang in seiner dem vorgebbaren Abzugspunkt entsprechenden
Stellung blockiert wird, und anschließend
- – die Verstelleinrichtung in eine zweite Position bewegt,
in der der Rollostab auf die zweite Wickelwelle mit einem zweiten
Rollobehang ausgerichtet ist, der Rollostab in einer zweiten Vorschubphase
ausgefahren bis die Koppeleinrichtung den Rollostab mit dem von
der zweiten Wickelwelle entfernten Abschnitt des zweiten Rollobehangs
koppelt, der Rollostab in einer zweiten Abzugsphase in derselben
oder in entgegen gesetzter Richtung bewegt und zieht den zweiten Rollobehang
entlang des Abzugsweges bis zu einem zweiten vorgebbaren Abzugspunkt
von der zweiten Wickelwelle ab, und
- – entkoppelt in einer Ablagephase die Koppeleinrichtung
den Rollostab nach Erreichen des zweiten vorgebbaren Abzugspunktes
des zweiten Rollobehangs von dem von der zweiten Wickelwelle entfernten
Abschnitt des zweiten Rollobehangs und wird der Rollostab bis zum
Erreichen der Ausgangsstellung in die Verstelleinrichtung eingefahren,
während der zweite Rollobehang in seiner dem vorgebbaren
Abzugspunkt entsprechenden Stellung blockiert wird, oder
- – bleibt der Rollostab nach dem Erreichen des zweiten
vorgebbaren Abzugspunktes des zweiten Rollobehangs von der zweiten
Wickelwelle mit dem von der zweiten Wickelwelle entfernten Abschnitt
des zweiten Rollobehangs verbunden.
-
Zum
Verstellen von mindestens zwei Rollobehängen, die auf an
unterschiedlichen Orten angeordneten Wickelwellen aufgewickelt und
von ihnen zugeordneten Rollostäben getrennt sind, die von
einer gemeinsamen Verstelleinrichtung betätigt werden,
- – wird die Verstelleinrichtung in
eine erste Position bewegt, in der sie auf den einer ersten Wickelwelle
mit einem ersten Rollobehang zugeordneten ersten Rollostab ausgerichtet
ist und den ersten Rollostab in einer ersten Vorschubphase ausfährt bis
eine erste Koppeleinrichtung den ersten Rollostab mit dem von der
ersten Wickelwelle entfernten Abschnitt des ersten Rollobehangs
koppelt, bewegt den ersten Rollostab in einer ersten Abzugsphase
in derselben oder in entgegen gesetzter Richtung, so dass der erste
Rollobehang entlang eines ersten Abzugsweges bis zu einem vorgebbaren
ersten Abzugspunkt von der ersten Wickelwelle abgezogen wird,
- – wird die Verstelleinrichtung in eine zweite Position
bewegt, in der sie auf den einer zweiten Wickelwelle mit einem zweiten
Rollobehang zugeordneten zweiten Rollostab ausgerichtet ist und den
zweiten Rollostab in einer zweiten Vorschubphase ausfährt
bis eine zweite Koppeleinrichtung den zweiten Rollostab mit dem
von der zweiten Wickelwelle entfernten Abschnitt des zweiten Rollobehangs
koppelt, bewegt den zweiten Rollostab in einer zweiten Abzugsphase
in derselben oder in entgegen gesetzter Richtung, so dass der zweite
Rollobehang entlang eines zweiten Abzugsweges bis zu einem vorgebbaren
zweiten Abzugspunkt von der zweiten Wickelwelle abgezogen wird,
- – entkoppelt in einer Ablagephase die erste und/oder
zweite Koppeleinrichtung den ersten oder zweiten Rollostab nach
Erreichen des ersten oder zweiten vorgebbaren Abzugspunktes des ersten
oder zweiten Rollobehangs von dem von der ersten oder zweiten Wickelwelle
entfernten Abschnitt des ersten oder zweiten Rollobehangs und fährt
die Verstelleinrichtung den ersten oder zweiten Rollostab bis zum
Erreichen der Ausgangsstellung in die Verstelleinrichtung ein, während
der erste oder zweite Rollobehang in seiner dem vorgebbaren Abzugspunkt
entsprechenden Stellung blockiert wird, oder
- – bleibt der erste oder zweite Rollostab nach dem Erreichen
des ersten oder zweiten vorgebbaren Abzugspunktes des ersten oder
zweiten Rollobehangs von der ersten oder zweiten Wickelwelle mit
dem von der ersten oder zweiten Wickelwelle entfernten Abschnitt
des ersten oder zweiten Rollobehangs verbunden.
-
Die
vorstehenden Erläuterungen der Erfindung verdeutlichen
die Vielzahl möglicher Varianten, die von dem Grundprinzip
der getrennten Anordnung der Funktionselemente eines Fahrzeugrollos
Gebrauch machen. Die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
dienen daher im Wesentlichen der Verdeutlichung des der Erfindung
zugrunde liegenden Gedankens mit den daraus ableitbaren Ausführungsformen.
Es zeigen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung eines Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs
mit einem Sonnenschutzrollo mit getrennt angeordneten Funktionselementen
zum Abdecken einer Heckscheibe;
-
2 einen
Längsschnitt durch den Heckbereich gemäß 1;
-
3 eine
perspektivische Darstellung wie in 1 mit zum
Rollobehang ausgefahrenem Rollostab;
-
4 eine
perspektivische Darstellung wie in den 1 und 3 mit
vollständig von der Wickelwelle abgezogenem Rollobehang
zum Abdecken der Heckscheibe;
-
5 eine
schematische Darstellung eines Fanghakenmechanismus mit geöffnetem
Fanghaken;
-
6 eine
schematische Darstellung des Fanghakenmechanismus gemäß 5 mit
geschlossenem und mit einem Fangbügel verbundenem Fanghaken;
-
7 bis 9 verschiedene
Phasen beim Betätigen einer Kugelmechanik als Betätigungseinrichtung
für einen Fanghakenmechanismus gemäß den 5 und 6;
-
10 eine
perspektivische Darstellung eines Fanghakenmechanismus beim Koppeln
des am ausgefahrenen Rollostab angeordneten Fanghakens mit dem Fangbügel
eines vollständig auf eine Wickelwelle aufgewickelten Rollobehangs;
-
11 eine
perspektivische Darstellung eines den Rollobehang bei gekoppeltem
Fanghakenmechanismus von einer Wickelwelle abziehenden Rollostabes
und
-
12 eine
perspektivische Darstellung des Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs
mit einer beweglichen Verstelleinrichtung zum Verstellen mehrerer an
unterschiedlichen Orten angeordneter und auf Wickelwellen aufgewickelter
Rollobehänge.
-
Der
in
1 perspektivisch und in
2 in einem
Längsschnitt dargestellte Heckbereich
1 eines Kraftfahrzeugs
zeigt die Außenhaut
11 eines Kraftfahrzeugdachs,
die Innenverkleidung bzw. den Dachhimmel
12 des Kraftfahrzeugdachs,
eine Heckklappe
13, eine zwischen der Außenhaut
11 des
Kraftfahrzeugdachs und der Heckklappe
13 verlaufende Heckscheibe
10 sowie
eine in den Innenraum des Kraftfahrzeugs ragende, im Wesentlichen
horizontal ausgerichtete Ablage
14. Zum Schutz des Fahrzeuginnenraums
vor unerwünschter Erwärmung und zum Schutz der
Fahrzeuginsassen vor einer Blendung durch schräg einfallende
Sonnenstrahlen ist ein als Sonnenschutzrollo ausgebildetes Fahrzeugrollo vorgesehen,
dessen Funktionselemente eine beispielsweise in der
DE 10 2006 047 359.0 dargestellte und
beschriebene Verstelleinrichtung
2 zum Verstellen eines
in einem Führungskanal
21 geführten Rollostabes
3 mittels
eines Rolloantriebs
20 sowie eine Rollokassette
5 mit
darin drehbar gelagerter Wickelwelle
6 und ein bei eingefahrenem
Sonnenschutzrollo auf die Wickelwelle
6 aufgewickelter
Rollobehang
7 sind. Der Zuschnitt des auf die Wickelwelle
6 aufgewickelten
Rollobehangs
7 ist so bemessen, dass der Rollobehang
7 bei
ausgefahrenem Sonnenschutzrollo, d. h. bei vollständig
von der Wickelwelle
6 abgewickeltem Rollobehang
7 die
Heckscheibe
10 im Wesentlichen abdeckt.
-
Die
Funktionselemente 2 bis 6, 20, 21 des Sonnenschutzrollos
sind gruppenweise getrennt voneinander im Bereich des Kraftfahrzeugdaches 11, 12 bzw.
im Bereich der Ablage 14 oberhalb der Oberkante bzw. unterhalb
der Unterkante der Heckscheibe 10 angeordnet. Während
die Verstelleinrichtung 2 mit dem Rolloantrieb 20 und
dem Füh rungskanal 21 sowie dem darin geführten
und mittels des Rollantriebs 20 verstellbaren Rollostabes 3 in
Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet im Bereich
zwischen der Außenhaut 11 und der Innenverkleidung 12 des
Kraftfahrzeugdaches angeordnet ist, befindet sich die Rollokassette 5 mit
der darin drehbar gelagerten Wickelwelle 6 und dem auf
die Wickelwelle 6 aufgewickelten Rollobehang 7 quer
zur Längserstreckung des Kraftfahrzeuges unterhalb der
Ablage 14.
-
Zum
Abziehen des Rollobehangs 7 von der Wickelwelle 6 und
damit zum teilweisen oder vollständigen Abdecken der Heckscheibe 10 ist
eine Koppeleinrichtung 4, 8 vorgesehen, die in
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem mit dem
dem Rolloantrieb 20 entgegengesetzten Ende des Rollostabes 3 verbundenen
Fanghaken 4 einerseits und einem Fangbügel 8 eines
Fanghakenmechanismus 4, 8 andererseits besteht.
Der Fangbügel ist an dem Rollobahnrand angeordnet, der
dem mit der Wickelwelle 6 verbundenen Rollobahnrand gegenüberliegt
und der üblicherweise mit einem Rollobügel oder
"Spriegel" 70 gemäß 3 verbunden
ist, an dem in bevorzugter Ausführungsform der Fangbügel 8 schwenkbar
befestigt ist. Zum Straffen des Rollobehangs 7 ist die
Wickelwelle 6 mit einem Federantrieb versehen, der beim
Abziehen des Rollobehangs 7 von der Wickelwelle 6 gespannt
wird und beim Zurückführen des Rollobehangs 7 zur
Wickelwelle 6 die Wickelwelle 6 entgegen der Abzugsrichtung
dreht.
-
Zum
Abziehen des Rollobehangs 7 von der Wickelwelle 6 wird
ausgehend von der in 1 dargestellten Ausgangsstellung,
in der die Funktionselemente Verstelleinrichtung 2 mit
Rollostab 3 einerseits und Wickelwelle 6 mit Rollobehang 7 andererseits getrennt
voneinander im Bereich des Fahrzeugdaches 11, 12 bzw.
der Ablage 14 angeordnet sind, der Rollostab 3 mittels
des Rolloantriebs 20 der Verstelleinrichtung 2 aus
dem Führungskanal 21 entlang eines einstellbaren
Abzugsweges ausgefahren bis der am Ende des Rollostabes 3 angeordnete
Fanghaken 4 des Fanghakenmechanismus den Fangbügel 8 des Fanghakenmechanismus
kontaktiert und entsprechend der perspektivischen Darstellung gemäß 3 einkoppelt.
-
Nach
dem Ausfahren des Rollostabes 3 und Koppeln des Fanghakens 4 mit
dem Fangbügel 8 des Fanghakenmechanismus wird
der nun mit dem Rollobehang 7 verbundene Rollostab 3 mittels
des Rolloantriebs 20 der Verstelleinrichtung 2 in
den Führungskanal 21 zurückgezogen, der
Rollobehang 7 von der Wickelwelle 6 abgezogen
und der mit der Wickelwelle 6 verbundene Federantrieb gespannt
bis eine vorgegebene Position oder die in 4 in perspektivischer
Darstellung gezeigte Endposition mit vollständig von der
Wi ckelwelle 6 abgezogenem Rollobehang 7, der die
Heckscheibe 10 im Wesentlichen abdeckt, erreicht ist.
-
In
der in 4 dargestellten Position bleibt der Fanghakenmechanismus 4, 8 geschlossen,
d. h. die Verbindung zwischen dem Rollostab 3 und dem Rollobügel
bzw. Rollobehang 7 aufrechterhalten. Alternativ kann der
Rollobügel 70 in eine Verriegelungsstellung einrasten,
so dass der Fanghakenmechanismus 4, 8 gelöst
und der Rollostab 3 vollständig in den Führungskanal 21 der
Verstelleinrichtung 2 eingefahren werden kann.
-
Zum
Rückstellen des Rollobehangs 7 in die in 1 dargestellte
Ausgangsstellung wird entweder bei aufrechterhaltener Verbindung
des Rollostabes 3 mit dem Rollobügel 70 bzw.
Rollobehang 7 der Rollostab 3 mittels des Rolloantriebs 20 aus
dem Führungskanal 21 der Verstelleinrichtung 2 wieder ausgefahren
oder bei getrennter Positionierung des Rollostabes 3 und
des in der Auszugstellung des Rollobehangs 7 verriegelten
Rollobügels 70 der Rollostab 3 soweit
aus dem Führungskanal 21 der Verstelleinrichtung 2 ausgefahren,
bis der am Ende des Rollostabes 3 angeordnete Fanghaken 4 wieder
mit dem Fangbügel 8 gekoppelt und der Fanghakenmechanismus
geschlossen wird, woran sich die Rückführung des
Rollobehangs 7 wie vorstehend beschrieben anschließt.
-
Beim
weiteren Zurückführen des Rollobehangs 7 ist
der mit der Wickelwelle 6 verbundene Federantrieb wirksam,
der die Wickelwelle 6 in entgegengesetzter Drehrichtung
zur Drehrichtung der Wickelwelle 6 beim Abziehen des Rollobehangs 7 von der
Wickelwelle 6 dreht und damit den Rollobehang 7 auf
die Wickelwelle 6 aufwickelt.
-
In
der Endstellung nach Durchlaufen des Abzugsweges bei vollständig
auf die Wickelwelle 6 aufgewickeltem Rollobehang 7 wird
die Verbindung des Fanghakens 4 mit dem Fangbügel 8 gelöst
und der Rollostab 3 mittels des Rolloantriebs 20 der
Verstelleinrichtung 2 wieder zurück in den Führungskanal 21 der
Verstelleinrichtung 2 bewegt, so dass nach Beendigung der
Verstellung des Sonnenschutzrollos die Funktionselemente Verstelleinrichtung 2 und
Rollostab 3 einerseits sowie Wickelwelle 6 und
Rollobehang 7 andererseits wieder getrennt voneinander
zu beiden Seiten des über die Heckscheibe 10 verlaufenden
Abzugsweges im Fahrzeugdach 11, 12 bzw. in der
unterhalb der Ablage 14 angeordneten Rollokassette 5 angeordnet
sind.
-
Anhand
der schematischen Darstellungen der 5 und 6 wird
der Aufbau und das Funktionsprinzip einer möglichen Ausführungsform
eines Fanghakenmechanismus näher dargestellt und erläutert.
-
Der
Fanghaken 4 besteht aus zwei Haken 41, 42,
deren eines Ende als Widerhaken 43, 44 mit Einlaufschrägen
zur erleichterten und sicheren Aufnahme des Fangbügels 8 versehen
ist, während die anderen, mit dem Fanghakenmechanismus
verbundenen Enden um eine Achse 45 schwenkbar sind, die
in Langlöcher 46, 47 der Haken 41, 42 eingreift. 5 zeigt
den geöffneten Zustand des Fanghakenmechanismus am Ende
des Rollostabes 3 vor der Verbindung des Fanghakens 4 mit
dem in durchgezogener Linie dargestellten Fangbügel 8,
wobei eine den Fanghakenmechanismus betätigende Kugelmechanik 9 des
Fanghakenmechanismus einen ersten Zustand einnimmt, in dem der Fanghaken 4 geöffnet ist.
Bei einer Vorschubbewegung des Rollostabes 3 in der durch
den Pfeil A angedeuteten Richtung gleitet der Fanghaken 4 über
den Fangbügel 8 bis der Fangbügel 8 gegen
das mit dem Fanghakenmechanismus versehene Ende der Haken 41, 42 trifft.
Das Auftreffen des Fangbügels 8 auf die Basis
der Haken 41, 42 führt zum Betätigen
der Kugelmechanik 9, die einen zweiten stabilen Zustand
einnimmt, in dem der Fanghaken 4 gemäß 6 geschlossen
ist.
-
In
dem in 6 dargestellten geschlossenen Zustand des Fanghakens 4 mit
darin eingeschlossenem Fangbügel 8 wird der Rollostab 3 in
der der Vorschubrichtung A entgegengesetzten Abzugsrichtung B bewegt.
-
Die
Kugelmechanik 9 zum Betätigen des Fanghakenmechanismus
setzt sich aus dem Ende des Rollostabes 3, einem hohlzylindrischen
Gehäuse 90, einer Feder 91, einer Umschaltmechanik 92 und einem
Druckelement 93 zusammen und bestimmt beim Betätigen
des Druckelements 93 abwechselnd das Öffnen und
Schließen eines Öffnungsmauls des Fanghakens 4.
-
Die
in den 7 bis 9 in drei Bewegungsphasen dargestellte
Umschaltmechanik 92 zeigt in schematischer Darstellung
das mit dem Fanghaken 4 verbundene Druckelement 93,
das die Funktion eines Druckknopfes einer Druckkugelschreibermechanik
ausübt, eine in einer herzförmigen Leitkurven-Aussparung 94 geführte
Kugel 96, ein Gehäuse 90 mit einer Aussparung 95 sowie
das federbelasteten Ende des Rollostabes 3, dessen Funktion
der einer Schreibmine einer Druckkugelschreibermechanik entspricht.
-
In
der in 7 dargestellten Ausgangsstellung, die der Stellung
des Fanghakenmechanismus gemäß 5 entspricht,
befindet sich die Kugel 96 in einem unteren Rastpunkt zwischen
der herzförmigen Leitkurven-Aussparung 94 und
der Aussparung 95 im zylinderförmigen Gehäuse 90.
Beim Betätigen des Druckelements 93 rollt die
Kugel 96 im Uhrzeigersinn in der herzförmigen
Leitkurven-Aussparung 94 und wird dabei durch das Gehäuse 90 und
die Aussparung 95 in gleicher Höhe gehalten. Durch
ihre Lage innerhalb der herzförmigen Leitkurven-Aussparung 94 wird
die Stellung des Endes des Rollostabes 3 bestimmt. Wird
Druck auf das Druckelement 93 entsprechend der schematischen
Darstellung in 8 ausgeübt, so gelangt
die Kugel 96 in die Aussparung 95 und damit in
den oberen Rastpunkt der Herzkurve. Hier wird sie durch den Druck
der Feder 91 gemäß den 5 und 6 gehalten
und die Kugelmechanik 9 nimmt gemäß 9 die
in 6 dargestellte Schließposition ein. Nach
nochmaligem Druck auf das Druckelement 93 wird die Kugel 96 erneut
in den in 7 dargestellten unteren Rastpunkt
verlagert, in der die die Kugelmechanik 9 die in 5 dargestellte Öffnungsstellung
einnimmt.
-
In
den 10 und 11 ist
in perspektivischer Darstellung nochmals das Koppeln des Fanghakenmechanismus 3, 4 und
Abziehen des Rollobehangs 7 von der Wickelwelle 6 im
geschlossenen Zustand des Fanghakenmechanismus 3, 4 dargestellt.
-
10 zeigt
die in einer Rollokassette 5 drehbar gelagerte Wickelwelle 6 mit
darauf vollständig aufgewickeltem Rollobehang 7 und
einem am Rollobügel 70 des Rollobehangs 7 in
der Ruhestellung mit abgeklappt dargestelltem Fangbügel 8 des Fanghakenmechanismus 4, 8,
der zur sicheren Verbindung mit dem am Ende des Rollostabes 3 angeordneten
Fanghaken 4 eine längliche Form aufweist, um der
Elastizität des Rollostabes 3 hinreichend Rechnung
zu tragen. Beim Auftreffen des am Ende des Rollostabes 3 angeordneten
Fanghakens 4 wird der Fanghakenmechanismus 4, 8 wie
vorstehend beschrieben geschlossen und damit eine feste, formschlüssige
Verbindung zwischen dem am Ende des Rollostabes 3 angeordneten
Fanghaken 4 und dem drehbar am Rollobügel 70 angeordneten
Fangbügel 8 hergestellt. In diesem Zustand wird
die Bewegungsrichtung des Rollostabes 3 von der Vorschubbewegung
in eine Rückzugbewegung umgestellt und dabei der Fangbügel 8 in
die in 11 dargestellte Position geschwenkt,
in der der Rollostab 3 den Rollobehang 7 über
den Fanghakenmechanismus 4, 8 und den Rollobügel 70 von
der Wickelwelle 6 abzieht.
-
Beim
Erreichen der gewünschten Abzugsposition wird der Rollostab 3 entgegen
der Abzugsrichtung B gemäß 6, das heißt
in Vorschubrichtung A, kurz bewegt, so dass die Kugelmechanik 9 erneut betätigt
und der Fanghaken 4 entsprechend 5 geöffnet
und damit die Verbindung zwischen dem Fanghaken 4 und dem
Fangbügel 8 gelöst wird. Daran anschließend
kann der Rollostab 3 vollständig in den Führungskanal 21 der
Verstelleinrichtung 2 zurückgezogen werden, während
der Rollobehang 7 in einer verriegelten Stellung des Rollobügels 70 verbleibt.
-
Alternativ
kann die in 11 dargestellte Verbindung zwischen
dem Rollostab 3 und dem Rollobügel 70 bei
geschlossenem Fanghakenmechanismus 4, 8 erhalten
bleiben.
-
Zum
Rückstellen des Rollobehangs 7 in die Ausgangsstellung
wird entweder bei aufrechterhaltener Verbindung des Rollostabes 3 mit
dem Rollobügel 70 bzw. Rollobehang 7 der
Rollostab 3 mittels des Rolloantriebs 20 aus dem
Führungskanal 21 der Verstelleinrichtung 2 wieder
ausgefahren oder bei getrennter Positionierung des Rollostabes 3 und
des in der Auszugstellung des Rollobehangs 7 verriegelten Rollobügels 70 der
Rollostab 3 soweit aus dem Führungskanal 21 der
Verstelleinrichtung 2 ausgefahren bis der am Ende des Rollostabes 3 angeordnete Fanghaken 4 wieder
mit dem Fangbügel 8 gekoppelt und der Fanghakenmechanismus
geschlossen wird, woran sich die Rückführung und
das Aufwickeln des Rollobehangs 7 auf die Wickelwelle 6 wie
vorstehend beschrieben anschließt.
-
In
der Endstellung der Rückstellbewegung wird zum Lösen
der Verbindung zwischen dem Fanghaken 4 und dem Fangbügel 8 der
Rollostab 3 weiter in Vorschubrichtung A gemäß 5 bewegt,
so dass die Kugelmechanik 9 den Fanghaken 4 öffnet
und damit die Verbindung zwischen dem Fanghaken 4 und dem
Fangbügel 8 löst. Anschließend
wird der Rollostab 3 durch Betätigen des Rolloantriebs 20 in
den Führungskanal 21 der Verstelleinrichtung zurückgezogen,
so dass sich beide bewegliche Funktionselemente 3 bzw. 7 des
Sonnenschutzrollos wieder getrennt voneinander in der Ausgangsstellung
und damit im Fahrzeugdach 11, 12 einerseits bzw.
unterhalb der Ablage 14 andererseits befinden.
-
Wie
eingangs erläutert wurde, kann die erfindungsgemäße
Trennung der Funktionselemente des Sonnenschutzrollos dazu benutzt
werden, mit einer Verstelleinrichtung 2 bzw. einer Verstelleinrichtung 2 und
einem Rollostab 3 mehrere Rollobehänge 7 zu betätigen.
Eine derartige Anordnung ist schematisch in 12 dargestellt
und zur besseren Übersicht auf die Betätigung
eines Sonnenschutzrollos zum Abdecken einer Heckscheibe 10 und
einer Seitenfensterscheibe 15 beschränkt.
-
Die
analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
im Fahrzeugdach zwischen der Dachaußenhaut 11 und
der Dachinnenverkleidung 12 angeordnete Verstelleinrichtung 2' ist ebenfalls
analog zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
ausgebildet und weist einen Rolloantrieb 20' zum Betätigen
eines in einem Führungskanal geführten Rollostabes 3' auf.
Im Unterschied zu den vorstehend beschriebenen Verstelleinrichtungen
ist die Verstelleinrichtung 2' jedoch um 90° drehbar
im Fahrzeugdach gelagert, so dass der Rollostab 3' wahlweise
auf eine unterhalb einer Ablage 14 im Bereich des Heckfensters 10 angeordnete Rollokassette 5 mit
darin drehbar gelagerter Wickelwelle 6 und darauf aufgewickeltem
Rollobehang 7 oder auf eine unterhalb einer Seitenfensterbrüstung angeordnete
Rollokassette 5' mit darin drehbar gelagerter Wickelwelle 6' und
auf der Wickelwelle 6' aufgewickeltem Rollobehang 7' ausgerichtet
werden kann.
-
Zum
Abziehen des Rollobehangs 7 des Heckscheibenrollos wird
die Verstelleinrichtung 2' in die Ausrichtung C gemäß 12 geschwenkt
und das Abziehen bzw. Rückführen des Rollobehangs 7 in
vorstehend anhand der 1 bis 11 beschriebener
Weise durchgeführt. Nach dem Arretieren des Rollobehangs 7 in
einer vorgebbaren Abzugsstellung wird die Verbindung des Rollostabes 2' mit
dem Rollobehang 7 des Heckscheiben-Sonnenschutzrollos gelöst,
die Verstelleinrichtung 2' in die Position D gemäß 12 geschwenkt
und der Vorgang des Ausfahrens des Rollostabes 2', Abziehens
des Rollobehangs 7' des Seitenfensterrollos sowie Arretieren
des Rollobehangs 7' des Seitenfensterrollos wahlweise durch
Aufrechterhalten der Verbindung des Rollostabes 2' mit
dem Rollobehang 7' des Seitenfensterrollos oder durch Arretieren
des Rollobügels des Seitenfensterrollos vorgenommen.
-
Zum
Zurückführen und Aufwickeln des Rollobehangs des
Heckscheibenrollos bzw. Seitenfensterrollos wird die Verstelleinrichtung
in die jeweilige Position C oder D verschwenkt und der vorstehend
beschriebene Rückführvorgang durchgeführt.
-
Die
Erfindung ist nicht auf Anwendungen für Sonnenschutzrollos
in Kraftfahrzeugen beschränkt, sondern kann auch bei Fahrzeugrollos
für Gepäckraumabdeckungen, Sicherheitsnetze, Schiebedachabdeckungen
und dergleichen eingesetzt werden.
-
- 1
- Heckbereich
eines Kraftfahrzeugs
- 2,
2'
- Verstelleinrichtung
- 3,
3'
- Rollostab
- 4
- Fanghaken
- 5,
5'
- Rollokassette
- 6,
6'
- Wickelwelle
- 7,
7'
- Rollobehang
- 8
- Fangbügel
- 9
- Kugelmechanik
- 10
- Heckscheibe
- 11
- Außenhaut
- 12
- Innenverkleidung
- 13
- Heckklappe
- 14
- Ablage
- 15
- Seitenfensterscheibe
- 20
- Rolloantrieb
- 21
- Führungskanal
- 41,
42
- Haken
- 43,
44
- Widerhaken
- 45
- Achse
- 46,
47
- Langlöcher
- 70
- Rollobügel
- 90
- Hohlzylindrisches
Gehäuse
- 91
- Feder
- 92
- Umschaltmechanik
- 93
- Druckelement
- 94
- herzförmige
Leitkurven-Aussparung
- 95
- Aussparung
- 96
- Kugel
- A
- Vorschubrichtung
- B
- Abzugsrichtung
- C,
D
- Ausrichtung
der Verstelleinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1123824
A2 [0002]
- - DE 102006047359 [0051]