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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Beleuchtungsvorrichtung
für eine
Bilderfassungseinrichtung und ein Verfahren zum Betreiben einer
Beleuchtungsvorrichtung und insbesondere auf eine Beleuchtungsvorrichtung
für eine
Bilderfassungseinrichtung am distalen Ende eines Endoskops.
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Die
Endoskopie ist eine wichtige, zerstörungsfreie Inspektionsmethode
zur Untersuchung von im allgemeinen schwer zugänglichen, kleinen Hohlräumen in
Medizin und Technik. Bei einem Endoskop wird ein distales Ende von
einem proximalen Ende unterschieden. Das distale Ende bezeichnet das "Entfernte" Ende eines Endoskops,
das in ein Objekt zur Beobachtung innerer Strukturen eingeführt wird,
währenddessen
das proximale Ende grundsätzlich
außerhalb
des untersuchten Hohlraums verbleibt. Dabei erfolgt durch das proximale Ende
die Betrachtung des Bildes, z. B. mittels Blick in ein Okular oder
durch Anschluss einer Kamera. Während
in der Vergangenheit die endoskopische Inspektion manuell, durch
den menschlichen Prüfer
oder Arzt durchgeführt
wurde, wird in jüngerer
Zeit versucht, im Zuge der Entwicklung automatischer Sichtprüfsysteme
auch vermehrt automatisierte, endoskopische Prüfsysteme zum Einsatz zu bringen.
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Gerade
im Bereich hydraulischer oder pneumatischer Bauelemente (z. B. Bremszylinder,
Steuerelemente, etc.) mit funktionalen Bohrungsoberflächen bestehen
hohe Qualitätsanforderungen,
die oft eine vollständige
Kontrolle der gesamten Produktion erfordern. Diese Prüfung bietet
ein hohes Rationalisierungspotential, wenn entsprechende endoskopische
Prüfautomaten
zur Verfügung
stehen.
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Im
wesentlichen sind zwei grundlegende Ansätze zur Beleuchtung von Hohlräumen bei
deren endoskopischer Untersuchung bekannt.
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Zum
einen dienen Miniatur-Glühlampen,
die z. B. am distalen Ende des Endoskops angebracht sind, zur Ausleuchtung
der erfassten Szene oder Umgebung. Ein Nachteil ist die relative
große
Bauform, selbst von Miniatur-Glühbirnen,
die den Einsatz bei sehr kleinen, dünnen Endoskopen unmöglich macht.
Weiterhin problematisch bei dieser Technik ist der relativ hohe
Anteil an Wärmestrahlung.
Dies führt bei
Glühlampen
höherer
Leistung schnell zu einem unakzeptabel großen Wärmeeintrag in das untersuchte
Objekt.
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Deshalb
ist die heute überwiegend
gebräuchliche
Technik eine faseroptisch eingebrachte Kaltlichtbeleuchtung. Dabei
befindet sich eine leistungsfähige
Lichtquelle (z. B. eine Halogen-Glühlampe oder eine Lichtbogenlampe)
außerhalb
des Hohlraums. Das abgegebene Licht wird mittels Optiken (Spiegel,
Kondensoren) gesammelt, durch faseroptische Lichtleiter zur Endoskopspitze übertragen
und tritt dort am Ende der Lichtleitfasern aus. Eine Minimierung
des übertragenen
Infrarot-Anteils wird durch geeignete Infrarot-Sperrfilter erreicht.
Das derart gefilterte Licht wird auch als "Kaltlicht" bezeichnet. Die Nachteile dieser Technik
sind in der durch den Lichtaustritt am Faserbündel konstruktiv fest vorgegebenen
Beleuchtungsanordnung, der verlustbehafteten Übertragung des Lichts sowie
den erforderlichen, leistungsfähigen,
teuren Kaltlichtquellen zu sehen.
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In
jüngster
Zeit werden die externen Kaltlichtquellen auch durch externe LED-Lichtquellen
mit Hochleistungs-LEDs ersetzt (LED = Light Emitting Diode oder
Leuchtdiode oder ein Lichterzeugendes Halbleiterelement).
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Bei
der überwiegenden
Anzahl der am Markt verfügbaren
Endoskope ist die integrierte, faseroptische Beleuchtung in einer
Dunkelfeld-Anordnung implementiert. Diese Art der Be leuchtung hat
sich aufgrund der Vermeidung von Glanz- und Blendeffekten als besonders
geeignet für
den menschlichen Betrachter erwiesen.
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Bei
der Dunkelfeld-Anordnung wird ein lichtleitendes Faserbündel am
Schaft des Endoskops angebracht, so dass der Lichtaustritt sich
nahe neben dem oder auch koaxial um das distale Objektiv befindet.
Dabei ist der Lichtaustritt am Faserbündel durch die Konstruktion
des Gerätes
fest vorgegeben, so dass sich außer der Gesamtintensität der Beleuchtung
durch Regelung der externen Lichtquelle keine weiteren Beleuchtungsparameter
beeinflussen lassen.
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Bei
der automatischen technischen Endoskopie erfolgt die Inspektion
eines Hohlraumes (einer Bohrung) ohne menschliches Eingreifen durch
ein Bildverarbeitungssystem, das zur automatischen Bildgewinnung
ein Endoskop mit Videokamera und entsprechend geeigneter Beleuchtung
motorisiert in den Hohlraum ein- und ausfährt. Die so gewonnenen Bilder
werden automatisch mittels Bildverarbeitungs-Algorithmen ausgewertet.
Somit wird eine Bewertung des geprüften Hohlraums (bzw. Bauteils)
ermittelt, die ihrerseits zur Aussortierung fehlerhafter Teile genutzt
werden kann.
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Bei
vielen Bauteilen hat sich zur automatisierten Untersuchung mittels
Bildverarbeitungs-Algorithmen die üblicherweise von den Endoskop-Herstellern
integrierte Dunkelfeldbeleuchtung als wenig geeignet und eine Hellfeld-Beleuchtung als vorteilhaft
erwiesen. Unter Verwendung der Hellfeld-Beleuchtung sind bei der
endoskopischen Bohrungsprüfung
mehrere Anordnungen bekannt. Für
Durchgangs-Bohrungen
mit zwei Öffnungen
erfolgt die Einbringung des Endoskops von der einen Seite der Bohrung,
von der anderen Seite erfolgt die Einbringung der Beleuchtung z.
B. in Form eines Lichtfingers. Als Lichtfinger wird eine stab- oder „finger"-förmige, starre
oder flexible Vorrichtung bezeichnet, an deren Ende Licht austritt,
z. B. mittels eines faseroptischen Lichtleiters. Die Bilderfassung
erfolgt durch simultane Bewegung von Endoskop und Beleuchtung durch
die Bohrung mit einem konstanten Abstand, so dass unter Berücksichtigung
von Bohrungsdurchmesser, Bildwinkel der Optik, etc. eine konstante
Hellfeld-Anordnung während
der gesamten Bildaufnahme gewährleistet
ist.
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Dies
ist bei Sackbohrungen, die nur eine Öffnung aufweisen, nicht möglich. Hier
kann entweder die Lichtquelle an einem Träger vor der distalen Endoskopspitze
befestigt und mit dem Endoskop in die Bohrung eingeführt werden.
Dabei ist die Beleuchtung breit abstrahlend und auf die Optik gerichtet,
so dass wiederum unter Berücksichtigung
der geometrischen Randbedingungen eine Hellfeld-Beleuchtung erreicht
wird. Ein anderer Ansatz arbeitet mit einem „Rundum-Retroblick". Dabei wird das Sichtfeld über einen
geeigneten Spiegel vor dem Endoskop oder eine sog. Greguss-Linse
rundum, umfänglich über 360
Grad seitlich oder nach rückwärts umgelenkt. Durch
eine Beleuchtung, die rundum am Schaft des Endoskops, leicht zurückversetzt,
angebracht ist, kann wiederum eine Hellfeld-Anordnung erreicht werden.
Beiden Ansätzen
gemeinsam ist der Nachteil, dass der Boden, bzw. der letzte Abschnitt
der Bohrungswandung der Sackbohrung nicht erfasst werden kann.
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Bezüglich den
bisher eingesetzten Endoskopbeleuchtungen sollte aber beachtet werden,
dass die heute am Markt verfügbaren
Endoskope im Wesentlichen ausnahmslos Beleuchtungsvorrichtungen aufweisen,
deren Funktionsweise für
die Betrachtung des endoskopischen Abbildes durch den Menschen optimiert
sind. Da in automatisierten, endoskopischen Prüfsystemen die gewonnenen Bilder
nicht mehr vom Auge erfasst und vom Menschen bewertet werden, sondern
von Kameras und bildverarbeitenden Mustererkennungs-Algorithmen
in Computern erfasst und bewertet werden, bedarf es anderer, neuer
Endoskop-Beleuchtungen, um Bilder in hoher Qualität für das maschinelle
Erfassen (Maschinen-Sehen) zu gewinnen. Es besteht somit insbesondere
ein Bedarf nach Beleuchtungsvorrichtungen für Endoskope, die die optimierte
Bildgewinnung bei Sichtprüf-Automaten
ermöglichen.
Dadurch soll es möglich
werden, eine große
Zahl von schwierigen Prüfaufgaben
an Bauteilen mit inneren Oberflächen mittels
automatischer, endoskopischer Sichtprüfsysteme wirtschaftlich zu
lösen,
die bislang nicht oder nur mit hohem, personellen Aufwand und den
damit verbundenen, hohen Kosten durchführbar waren.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Beleuchtungsvorrichtung und ein Verfahren zum
Betreiben einer Beleuchtungsvorrichtung für ein Endoskop zu schaffen,
welches flexibel und kostengünstig
herstellbar ist und darüber
hinaus eine hohe Qualität
der Ausleuchtung und somit eine hohe Qualität der aufgenommenen Bilder
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren
gemäß Anspruch
27 gelöst.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung beschreiben eine Beleuchtungsvorrichtung für eine Bilderfassungseinrichtung
am distalen Ende eines Endoskops, das einen Beleuchtungsträger, der am
distalen Ende des Endoskops angeordnet ist, und eine Vielzahl von
Mikro-LEDs aufweist, wobei die Mikro-LEDs jeweils eine Hauptoberfläche, von
der die Abstrahlung erfolgt, aufweisen, die eine maximale laterale
Ausdehnung von weniger als 500 μm
aufweist. Die Mikro-LEDs
sind derart an dem Beleuchtungsträger angeordnet, dass bei einer
elektrischen Anregung die Umgebung des distalen Endes des Endoskops
zumindest abschnittsweise beleuchtet ist. Dabei können die
Mikro-LEDs insbesondere Array-förmig
angeordnet sein, wobei das Array flächenmäßig (2-dimensional) oder auch zeilenförmig (1-dimensional)
ausgestaltet und die Fläche
oder Zeile gekrümmt
oder eben sein kann (beispielsweise Kugel-, Zylinder- oder Quader-förmig). Der
Beleuchtungsträger
mit den Array-förmig
angeordneten Mikro-LEDs kann ebenfalls auf einer Außenwand
am distalen Ende des Endoskops angeordnet sein.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
ist der Array an einem Beleuchtungsfinger angeordnet, der ebenfalls
quaderförmig,
zylinderförmig
oder auch kugelförmig
ausgestaltet sein kann. Darüber
hinaus können
verschiedene Mikro-LEDs Licht in verschiedene Abstrahlrichtungen
emittieren. Im Gegensatz zu konventionellen LEDs, weisen Mikro-LEDs
u. a. eine wesentlich kleinere Abmessung auf, so dass beispielsweise
eine laterale Ausdehnung der Licht-emittierenden Oberfläche bzw.
senkrecht zu einer Abstrahlrichtung von höchstens 500 μm oder kleiner
als 100 μm
aufweisen kann. Die Anordnung der Mikro-LEDs kann beispielsweise
dicht erfolgen, so dass zwei benachbarten Mikro-LEDs möglichst
kleinem oder keinen Zwischenraum untereinander aufweisen oder der
Zwischenraum kleiner als die laterale Ausdehnung entlang der Verbindung
der zwei benachbarten Mikro-LEDs (oder nicht größer als das 5-fache der lateralen
Ausdehnung ist). Um eine möglichst
gleichförmige
Ausleuchtung zu erreichen kann es günstig sein, möglichst
viele Mikro-LEDs in diesem Sinne dicht anzuordnen bzw. Gruppen von
Mikro-LEDs zu bilden, deren Mikro-LEDs innerhalb einer Gruppe dicht
angeordnet sind, die Gruppen untereinander jedoch einen größeren Abstand
aufweisen.
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Erfindungsgemäß können somit
mehrere, kleinste Leuchtdioden (möglichst viele, entsprechend den
vorhandenen Platzverhältnissen)
in eine Weise am distalen Ende des Endoskops oder an dem Beleuchtungsträger angebracht
sein, um die endoskopisch betrachtete Szene optimal auszuleuchten.
Die Mikro-LEDs können
dabei fest fixiert, verschiebbar, koppelbar oder steckbar (mittels
einer Steckverbindung zum Beispiel) am Beleuchtungsträger fixiert sein.
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Da
bei endoskopischen Anwendungen in engen Hohlräumen der Platzbedarf eine wichtige
Rolle spielt, ist eine miniaturisierte Ausführung in Form von Mikro- LEDs
von hervorragender Bedeutung. Die Verwendung miniaturiserter Bauformen
erlaubt einerseits einen platzsparenden Aufbau, andererseits – bei vergleichbarem
Platzbedarf – die
Anbringung einer größeren Anzahl
von Mikro-LEDs. Dies ist im Hinblick auf die erzielbare Gleichmäßigkeit
der Ausleuchtung von entscheidender Bedeutung. Außerdem können Mikro-LEDs
mit verschiedenen Farben und/oder Abstrahlrichtungen auf dem Träger angeordnet
sein.
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Um
die Miniaturisierung optimal zu realisieren, können die Mikro-LEDs gemäß Ausführungsbeispielen
der Erfindung direkt als Chip, ganz ohne handelsübliche Gehäuse mit standardisierten Bauformen,
angebracht werden. Dazu werden die winzigen Mikro-LED-Halbleiter-Chips
mit einer Größe im Bereich
von wenigen Mikrometern bis zu wenigen 100 μm mittels Verbindungstechniken
wie z. B. Löt-
oder Klebe-Verbindung auf eine Trägerfolie (z. B. flexibel oder
vorgeformt und wenige Mikrometer dick), die gleichzeitig die elektrische
Verbindung realisieren kann, aufgebracht. Die Trägerfolie ihrerseits wird wiederum
auf die mechanisch tragende Struktur des Endoskop-Rohres oder eines
zusätzlichen
Beleuchtungsträgers
aufgebracht. Der Beleuchtungsträger kann
z. B. ein „Aufsteck-Rohr", das über das
eigentliche Endoskoprohr geschoben wird, oder ein Lichtfinger, der
durch einen Instrumentenkanal des Endoskops geschoben wird, sein.
Die Trägerfolie
kann beispielsweise als eine flexible Membran (flexible Schaltungsplatine)
ausgestaltet sein und darüber
hinaus ein transparentes Material aufweisen. Dies ist insbesondere
dann vorteilhaft, wenn der Träger
ebenfalls transparent ist. Eine vorgeformte Ausgestaltung der Trägerfolie
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn beispielsweise der Beleuchtungsträger oder
das Endoskop ein starke Krümmung
aufweist, so dass es zu einer Beschädigung der Folie oder der Mikro-LEDs kommen
könnte,
wenn eine nicht vorgeformte Trägerfolie
verwendet würde.
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Zur
Strahlformung können,
wenn erforderlich, Mikrolinsen zur Lichtbündelung oder Diffusor-Elemente
zur Lichtstreuung vor einzelnen, einem Teil oder allen LED-Chips
(Mikro-LEDs) angebracht werden. Mit einem Lack oder einer anderen,
transparenten, geeigneten Vergussmasse können die Komponen ten gegen
Beschädigung
(z. B. mechanisch infolge von Kollisionen oder chemisch infolge
von aggressive Flüssigkeiten)
geschützt
werden. Besitzt die Vergussmasse geeignete opake, optische Eigenschaften,
so kann sie gleichzeitig als Diffusor oder Bündelungselement dienen. Mittels
der Vergussmasse kann im Weiteren eine glatte äußere Oberfläche erzeugt werden.
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Eine
weitere Möglichkeit
mit einem geringeren Miniaturisierungsgrad ist die Anbringung der
Mikro-LEDs in handelsüblichen,
aber miniaturisierten Gehäusebauformen
wie z. B. SMD-Gehäuse (SMD
= Surface Mounted Device, d. h. ein miniaturisierte Gehäusebauform
für Elektronikkomponenten),
die bis in den Submillimeterbereich reichen können. Dazu werden die SMD-Gehäuse der
LEDs mittels geeigneter Verbindungstechniken, z. B. Löt- oder
Klebe-Verbindung angebracht.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1a einen
Beleuchtungsträger
(Träger) mit
einer Array-förmigen Anordnung
von Mikro-LEDs gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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1b–d
eine Mikro-LED an einem Träger, mit
einer Linse und einem Diffusor;
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2 ein
Träger
mit einer Array-förmigen Anordnung
von Mikro-LEDs gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel;
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3 eine
zeilenförmige
Anordnung von Mikro-LEDs an einem distalen Ende eines Endoskops;
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4 eine
seitliche Anordnung von Mikro-LEDs an einem Endoskop;
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5 ein
sogenannter Rundum-Retroblick für
ein Endoskop mit Mikro-LEDs an zumindest einer Seitenwand;
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6 ein
stabförmiger
Träger
für Mikro-LEDs;
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7 ein
Endoskop mit einem beweglichen stabförmigen Träger für Mikro-LEDs;
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8 ein
Endoskop mit einem beweglichen stabförmigen Träger für Mikro-LEDs außerhalb
des Blickfelds der Optik;
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9 einen
Träger
für Mikro-LEDs
an dem distalen Ende des Endoskops mit seitlichen Fenstern;
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10 Bilder
von einer Anordnung von Mikro-LEDs mit und ohne Diffusor; und
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11 ein
Ausleuchtungsbereich eines Trägers
mit einem Array von Mikro-LEDs.
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Bevor
im Folgenden die vorliegende Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert wird, wird
darauf hingewiesen, dass gleiche Elemente oder gleichwirkende Elemente
in den Figuren mit den gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen versehen sind,
und dass eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente weggelassen
wird bzw. Erläuterungen
dieser Elemente in verschiedenen Figuren entsprechend aufeinander
anzuwenden oder austauschbar sind.
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1a zeigt
eine Beleuchtungsvorrichtung 19 für eine Bilderfassungseinrichtung 17 am
distalen Ende 20 eines Endoskops 10 mit einem
Beleuchtungsträger 60 und
einer Vielzahl von Mikro-LEDs 30 an dem Beleuchtungsträger 60 mit
einer Hauptoberfläche,
von der die Abstrahlung erfolgt und die eine maximale laterale Ausdehnung
von weniger als 500 μm
aufweist. Die Mikro-LEDs 30 sind so an dem Beleuchtungsträger 60 angeordnet,
so dass bei elektrischer Anregung eine Umgebung des distalen Endes 20 des
Endoskops 10 (z. B. das Innere eine Rohres 70)
zumindest abschnittsweise zu beleuchten. In der Bilderfassungseinrichtung 17 erfolgt
beispielsweise die optische Erfassung des Bildes, z. B. mittels
einer Optik mit einem Objektiv. Dazu kann die Bilderfassungseinrichtung 17 beispielsweise
Glasfaser (zur optischen Weiterleitung eines Bildes) oder auch Relais-Linsen
aufweisen. Ferner kann das Endoskop 10 als ein Videoskop
ausgelegt sein, so dass eine elektrische oder elektronische Wandlung
des optischen Bildes bereits am distalen Ende 20 stattfinden
kann.
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Die
Vielzahl von Mikro-LEDs 30 kann als ein Array 63 oder
auch zeilenförmig
auf einer Außenfläche des
Beleuchtungsträgers 60 angeordnet
sind und der Beleuchtungsträger 60 kann
zumindest 10 Mikro-LEDs 30 aufweisen. Bei Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung weist die Haupt- bzw. Abstrahloberfläche eine
maximale laterale Ausdehnung von weniger als 300 μm, 100 μm oder 10 μm auf und/oder
die Hauptoberfläche
einer Mikro-LED 30 weist einen Flächeninhalt von höchsten 0,01
mm2 auf. Gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung
kann der Beleuchtungsträger 60 mit
dem distalen Ende 20 des Endoskops 10 mechanisch
verbindbar (z. B. ankoppelbar) und/oder verschiebbar an denselben
angeordnet sein, wobei der Beleuchtungsträger 60 aber auch durch
einen Abschnitt des Endoskops 10 an dem distalen Ende 20 desselben ausgebildet
sein kann.
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Das
Rohr 70 kann auch eine Teil einer Bohrung sein, die nur
eine Öffnung,
in die das Endoskop 10 eingeführt werden kann, aufweist.
Die Mikro-LEDs 30 können
weiterhin auch auf einen Folienträger 67 mit Leiterbahnen 69,
die der elektrischen Kontaktierung (Energieversorgung) der Mikro-LEDs 30 dienen, angeordnet
sein.
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1b zeigt einen Träger 60 für eine Mikro-LED 30,
der ringförmig
um eine geometrische Achse 11 einer Optik eines Endoskops 10 angeordnet
ist. Die geometrische Achse 11 (oder Geräteachse)
kann auch mit der optischen Achse eines Objektivs übereinstimmen
(beispielsweise für
starre Endoskope). Andererseits kann z. B. für flexible Endoskope, die das
Bildfeld ablenken (z. B. mittels eines Prisma oder einer Linse bzw.
mehrerer Linsen), die optische Achse sich von der geometrischen
Achse 11 unterscheiden. Die Mikro-LED 30 weist
eine Abstrahlrichtung 31 auf, und die Abstrahlung erfolgt
in einer bestimmten Abstrahlcharakteristik 32. Die Abstrahlrichtung 31 weist
dabei einen Winkel α zur
optischen Achse 21 oder zur Hauptoberfläche der Mikro-LED 30,
von der die Abstrahlung erfolgt, auf. Die Abstrahlcharakteristik 32 wird
beispielsweise durch einen Öffnungswinkel β beschrieben,
der angibt, in welchem Richtungsbereich die Mikro-LED 30 hauptsächlich abstrahlt
(z. B. den Bereich, in welchem die Mikro-LED 30 zumindest
70% der Lichtintensität
abstrahlt). Die Abstrahlrichtung 31 kann beispielsweise
durch eine Optik (z. B. durch einen Spiegel) oder eine Variation
der Form der Hauptoberflächen
und/oder der Brechzahldifferenz zwischen der Hauptoberfläche und
einem angrenzenden Mediums beeinflusst werden. Außerdem können die
Mikro-LEDs 30 geneigt
auf dem Träger angeordnet
werden. Die Abstrahlcharakteristik 32 kann beispielsweise
dadurch verändert
werden, dass die Mikro-LED 30 zusätzliche eine Linse bzw. Zerstreuer
(Diffusor) aufweist.
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1c–d
zeigen eine Veranschaulichung, wie durch eine Mikrolinse 33 oder
einen Diffusor 34 die Beleuchtungscharakteristik 32 verändert werden kann.
In 1c ist eine Mikro-LED 30 gezeigt,
die eine Mikrolinse 33 aufweist, so dass die Beleuchtungscharakteristik 32 einen
kleineren Winkelwert β aufweist.
Somit erfolgt eine verstärkte
Abstrahlung hin zur Achse 31 (Fokussierung). Bei weiteren
Ausführungsbeispielen
ist eine Linse über
mehrere Mikro-LEDs 30 angeordnet, so dass das Licht mehrerer Mikro-LEDs 30 gebündelt wird.
Außerdem
können alle
oder auch nur ein Teil der Mikro-LEDs 30 jeweils eine Mikrolinse 33 aufweisen. 1d zeigt die Mikro-LED 30 mit
einem Diffusor 34, so dass die Abstrahlcharakteristik 32 einen
größeren Winkelwert
für β aufweist.
Somit wird verstärkt
Licht weg von der Achse 31 abgestrahlt und es erfolgt somit
eine Ausleuchtung eines breiteren Blickfeldbereiches. Auch hier
kann ein Diffusor mehrere Mikro-LEDs 30 umfassen, oder
ein Teil oder alle Mikro-LEDs 30 können jeweils einen Diffusor 34 aufweisen.
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Bei
Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung werden eine Vielzahl von Mikro-LEDs 30 zur
Ausleuchtung genutzt. Zur Unterscheidung verschiedener Mikro-LEDs 30,
die in verschiedene Richtungen 31 abstrahlen können und
darüber
hinaus verschiedene Abstrahlcharakteristiken 32 aufweisen können, wird
folgende Notation benutzt. Mit dem Bezugszeichen aa.b.i wird im
Folgenden eine Mikro-LED, wenn aa = 30, eine Abstrahlrichtung, wenn aa
= 31, und eine Abstrahlcharakteristik, wenn aa = 32, bezeichnet.
Die Abstrahlcharakteristik 32 bezieht sich dabei beispielsweise
auf eine fokussierte Abstrahlung, beispielsweise in Folge einer
Mikrolinse, die auf die Mikro-LED 30 aufgebracht ist (siehe 1c), oder auf eine diffuse Abstrahlung,
beispielsweise, wenn ein Diffusor 34 auf die Mikro-LED 30 aufgebracht
ist (siehe 1d). Die Abstrahlrichtung 31 bezieht
sich dabei auf jene Richtung, in der die Lichtintensität der Mikro-LED 30 ein
Maximum aufweist. Der Wert b nummeriert verschiedene Abstrahlrichtungen 31 der
Mikro-LEDs 30 bezüglich
der Oberfläche
des Trägers 60 durch.
Schließlich
bildet der Wert i eine Durchnummerierung von Mikro-LEDs 30, die
eine gleiche Abstrahlrichtung 31 aufweisen.
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Verschiedene
Abstrahlrichtungen 31 beziehen sich dabei auf verschiedene
Winkel α zwischen der
Abstrahlrichtung und der Oberfläche
des Trägers 60.
Neben Abstrahlrichtungen parallel zur optischen Achse 21 (α = 0, 180°) kann der
Winkel α größer als 15° oder größer als
25° sein.
Für den
Fall, dass fünf Abstrahlrichtungen 31 vorliegen,
können
die verschiedenen Abstrahlrichtungen 31 beispielsweise von
1 bis 5 durchnummeriert sein, so dass b = 1, eine Abstrahlrichtung 31 parallel
zur optischen Achse 21 weg von dem distalen Ende 20 (das
eine Optik aufweisen kann) des Endoskops 10 bezeichnet
(α = 0°), eine Abstrahlrichtung 31 mit
dem Wert b = 3 eine Abstrahlrichtung 31 senkrecht zur optischen
Achse 21 bezeichnet (α =
90°), und
eine Abstrahlrichtung 31 mit dem Wert b = 5, eine Abstrahlrichtung 31 parallel zur
optischen Achse 21 bezeichnet und zwar eine Abstrahlrichtung 31,
die dem distalen Ende 20 des Endoskops 10 zugewandt
ist (α =
180°). Dementsprechend
bezeichnet eine Abstrahlrichtung 32 für den Wert b = 2 eine Richtung,
für die
der Winkel α einen
Wert zwischen 0° und
90° (oder
zwischen 10° und
90°, 30° und 60°, 40° und 50°) aufweist
(z. B. α = 45°) und b =
4 eine Richtung, für
die der Winkel α einen
Wert zwischen 90° und
180° aufweist
(z. B. α = 135°). Bei den
hier angegebenen Werten kann beispielsweise eine Toleranz von +/– 10° auftreten
bzw. im Allgemeinen werden die Winkel entsprechenden eines gewünschten
Blickwinkel angepasst werden können.
In jeder Abstrahlrichtung 31 können mehrere Mikro-LEDs 30 abstrahlen,
zum Beispiel zumindest 5 oder 10 Mikro-LEDs 30 pro Abstrahlrichtung 31,
die für
jede Abstrahlrichtung 31 auch unterschiedlich gewählt sein
können.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
sind die Mikro-LEDs 30 in mehr als fünf Abstrahlrichtungen 31 angeordnet.
In einem Fall mit n weiteren Abstrahlrichtungen 31 (zusätzlich zu
der Vorrausrichtung, α =
0), können
die Abstrahlrichtungen 31 beispielsweise so gewählt sein,
dass die Differenz Δα zwischen
zwei benachbarten Abstrahlrichtungen 180°/n beträgt. Andererseits können die
Abstrahlrichtungen 31 auch flexibel den Erfordernissen
angepasst werden.
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2 zeigt
einen Träger 60 mit
einer Array-förmigen
Anordnung 63 von Mikro-LEDs 30, die in verschiedene
Richtungen abstrahlen. Konkret weisen die Mikro-LED 30 fünf Abstrahlrichtungen
für die Werte
b = 1, 2, 3, 4, 5 auf. Der Wert b = 1 entspricht dabei z. B. einem
Winkel α =
0, der Wert b = 2 entspricht einem Wert α = 45°, der Wert b = 3 entspricht einem
Wert α =
90°, der
Wert b = 4 entspricht einem Wert α =
135° und
der Wert b = 5 entspricht einem Wert α = 180°, wobei die Angaben für den Winkel α eine Toleranz
von beispielsweise ±20%
aufweisen können.
In einer ringförmigen
Anordnung um die optische Achse 21 herum sind an dem Träger 60 in
der 2 eine Vielzahl von Mikro-LEDs 30.b.i angeordnet,
wobei b = 1, 2, 3, 4, 5 und i = 1, 2, ..., n eine Durchnummerierung
der Mikro-LEDs 30 darstellt (n = Anzahl der Mikro-LEDs 30).
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Der
Träger 60 aus
der 2 weist ferner einen Öffnungsbereich 61 auf,
der derart ausgelegt ist, dass, wenn der Träger 60 auf ein Endoskop
oder Endoskopende 10 aufgeschoben wird, eine Optik des Endoskops 10 eine
Bilderfassung über
den Öffnungsbereich 61 möglich ist.
Die Optik kann dabei beispielsweise dazu dienen, das Bild auf eine
Bilderfassungseinrichtung (einer Photo- oder Videokamera, CCD Kamera)
zu projizieren oder das optische Bild vom distalen Ende zum proximalen
Ende zu übertragen
(z. B. mittels eines Linsensystems oder auch eines Lichtleiters).
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Der
Beleuchtungsträger 60 kann
dabei mit dem Endoskop 10 über eine Steckverbindung unter Verwendung
eines Steckers, der gleichzeitig die elektrischen Zuleitungen bereitstellen
kann, verbunden werden. Andererseits kann der Beleuchtungsträger 60 auch
elektrisch (mittels Servomotoren beispielsweise) oder mechanisch
verschiebbar an dem Endoskop 10 angeordnet sein. Der Beleuchtungsträger 60 kann
schließlich
auch fest (z. B. mittels einer Klebeverbindung) mit dem Endoskop 10 verbunden werden.
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Die
Abstrahlcharakteristik 32 der Beleuchtung kann beispielsweise
durch unterschiedliche Orientierung der Mikro-LEDs 30 (LED-Chips) an eine Blickrichtung
des Endoskops 10 sowie an eine Prüfaufgabe (Anwendungsgebiet)
angepasst werden. Beispielsweise können durch separates Ein- und
Ausschalten der entsprechenden Mikro-LEDs 30, jene Mikro-LEDs,
die nach vorne (b = 1), schräg zur
Seite (b = 2), zur Seite (b = 3), schräg nach hinten (b = 4) oder
nach hinten (b = 5) strahlen, aktiviert werden. Darüber hinaus
sind auch beliebige, sinnvolle Kombinationen von Abstrahlrichtungen 31 möglich. Die
in der 2 dargestellten Mikro-LEDs 30 sind nur
exemplarisch gezeichnet. Die Anzahl als auch eine Pa ckungsdichte
kann entsprechend den vorhandenen Platzverhältnissen so groß wie möglich gewählt werden,
um dadurch die Ausleuchtung der Umgebung so optimal wie möglich zu
gestalten, z. B. können
zumindest 10, 20, 50 oder 60 Mikro-LEDs 30 an einem Beleuchtungsträger 60 angeordnet
sein. Wenn beispielsweise der Beleuchtungsträger 60 (z. B. einen
Lichtfinger) einen Umfang von 2 mm Durchmesser aufweist können ca.
60 Mikro-LEDs 30 mit einer Abmessung von je 100 μm angebracht
werden.
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3 zeigt
eine zeilenförmige
Anordnung von Mikro-LEDs 30 am distalen Ende 20,
das beispielsweise ein Objektive 23 aufweisen kann, herum, wobei
bei diesem Ausführungsbeispiel
alle Mikro-LEDs 30 in eine Vorausrichtung (b = 1) abstrahlen. Beim
Vorausblick ist die optische Achse 21 des Objektivs identisch
mit der mechanischen Achse 11 des Endoskoprohres 10 am
distalen Ende 20.
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Am
distalen Ende 20 des Endoskops 10 sind um das
Objektiv 23 ringförmig,
dicht gepackt, nach vorne strahlende Mikro-LEDs 30.1.1 bis 30.1.n mit der
Abstrahlrichtung 31.1 sowie den Intensitätsverteilungen 32.1 angebracht,
die das beobachtbare Sichtfeld 40 ausleuchten. Vorteilhaft
ist einerseits der erheblich höhere
Miniaturisierungsgrad, so dass auch wesentlich kleinere, dünnere Geräte, die
zur Untersuchung auch sehr kleiner Hohlräume geeignet sind, realisiert
werden können.
Andererseits kann dadurch eine Anordnung mit einer relativ großen Anzahl
von Mikro-LEDs 30 von mehr als 10 realisiert werden. So können am
distalen Ende 20 rund um das Objektiv 23 eines
3 mm Endoskops 10 ca. 50–60 Mikro-LED-Chips 30 platziert werden.
Dadurch kann eine erheblich verbesserte Qualität der Ausleuchtung erreicht
werden sowie durch individuelle Ansteuerung einzelner Mikro-LEDs 30 oder
Mikro-LED-Gruppen (z. B. in verschiedenen Farben) eine große Zahl unterschiedlicher
Beleuchtungsmodalitäten
(hell, dunkel, verschiedenfarbig, etc.) realisiert werden.
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4 zeigt
eine Anordnung von Mikro-LEDs, die seitlich an ein Endoskoprohr 10 angeordnet
sind, so dass für
ein seitlich angeordnetes Objektiv 23 des Endoskops 10 mit
einem Blickfeld 40 eine Beleuchtung bereitgestellt wird.
Beim Seitblick bildet die optische Achse 21 des Objektivs 23 einen Winkel 12 mit
der mechanischen Achse 11 des Endoskoprohres 10 am
distalen Ende. Mit der Summe des Winkels 12 und des Winkels α kann beispielsweise ein
Winkel γ gebildet
werden, der den Winkel zwischen der optischen Achse 21 und
der Abstrahlrichtung 31 darstellt und die optische Achse 21 beispielsweise
geradeaus, seitwärts
oder schräg
nach hinten gerichtet sein kann. Der Winkel 12 und der
Winkel γ können somit
einen Wert zwischen 0° (nach
vorne) und +/– 160° (nach hinten)
aufweisen.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
sind die Mikro-LEDs 30 in verschiedene Gruppen, 30.2.1–30.2.i bis 30.3.1–30.3.j angebracht,
die sich durch unterschiedliche Abstrahlrichtungen 31.2.1–31.2.i bis 31.3.1–31.3.j auszeichnen
und jeweils das beobachtbare Bildfeld 40 ausleuchten. Die verschiedenen
Mikro-LEDs 30 bzw. Mikro-LED-Gruppen können durch individuelle Ansteuerung
in ihrer Helligkeit geregelt werden, so dass dadurch unterschiedliche
Beleuchtungsmodalitäten realisiert
werden können.
Die zylindrische Wandung einer Bohrung oder eines Hohlraums kann
damit immer durch alleiniges Umschalten der Leuchtstärke der
verschiedenen Mikro-LEDs 30 bzw. Mikro-LED-Gruppen in einer
optimalen Hellfeld- oder Dunkelfeld-Anordnung ausgeleuchtet werden.
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5 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung, bei dem am distalen Ende 20 des
Endoskops 10 eine Linse 25 aufweist, die einen Rundum-Retroblick
oder Rundumbilderfassung erlaubt (z. B: ist dies möglich mit
einer sogenannten Greguss-Linse oder einem Kegelspiegel) und das Endoskoprohr 10 weist
eine Array-förmige
Anordnung von Mikro-LEDs 30 an der Außenwand in einem Bereiche 13 auf,
wobei bei diesem Ausführungsbeispiel
verschiedene Abstrahlrichtungen 31 für verschiedene Mikro-LEDs 30 gewählt wurden.
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Beispielsweise
können
dies die Abstrahlrichtungen b = 2, b = 3 sein. Beim Rundum-Retroblick
ist die optische Achse 21 der Linse 25 (z. B. „Greguss-Linse") identisch mit der
mechanischen Achse 11 des Endoskoprohres 10 am
distalen Ende. Durch einen Frontspiegel 22 wird das beobachtbare
Bildfeld 40 so umgelenkt, dass ein Rundumblick seitlich
oder schräg
nach hinten erfolgt, aber kein Blick nach vorne möglich ist.
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Die
Mikro-LEDs 30 sind in verschiedenen Gruppen, 30.2.1–30.2.i bis 30.3.1–30.3.j angebracht, die
sich durch unterschiedliche Abstrahlrichtungen 31.2.1–31.2.i bis 31.3.1–31.3.j aufweisen
und jeweils das beobachtbare Bildfeld 40 ausleuchten. Die
verschiedenen Mikro-LEDs 30 bzw. Mikro-LED-Gruppen können durch
individuelle Ansteuerung in ihrer Helligkeit geregelt werden, so
dass dadurch unterschiedliche Beleuchtungsmodalitäten realisiert
werden können.
Die zylindrische Wandung einer Bohrung oder eines Hohlraums kann
damit durch Umschalten der Leuchtstärke der verschiedenen Mikro-LEDs 30 bzw.
Mikro-LED-Gruppen in einer optimalen Hellfeld- oder Dunkelfeld-Anordnung
ausgeleuchtet werden.
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6 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem eine Array-förmige Anordnung
von Mikro-LEDs 30 in einem Bereich 53 eines Lichtfingers 50 angeordnet
sind. Der Lichtfinger 50 ist ein Beispiel für einen
separaten Beleuchtungsträger,
bei dem die Mikro-LEDs 30 in analoger Weise zu dem Endoskoprohr 10 im
Wesentlichen zylindrisch angeordnet werden. Die Abstrahlrichtungen 31 für verschiedene
Mikro-LEDs 30 sind bei dem Ausführungsbeispiel von 6 dabei 31.1, 31.2, 31.3 und 31.4.
Bei weiteren Ausführungsbeispielen
sind jedoch noch weitere Richtungen oder auch Kombinationen möglich.
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Der
Lichtfinger 50 kann so geformt sein, dass er durch einen
Instrumentenkanal 52 des Endoskops 10 vom proximalen
zum distalen Ende 10 (nicht in der 6 gezeigt)
vorgeschoben werden kann und dort austritt. Der als Lichtfinger 50 ausgestaltete
starre oder flexible stabförmiger
(zylindrischer) Körper
trägt dabei
an der distalen Spitze die Mikro-LEDs 30.
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7 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Mikro-LEDs 30,
wie in 6 gezeigt, auf einem Lichtfinger 50 angeordnet
sind, wobei der Lichtfinger 50 beweglich in einem Instrumentenkanal 52 des
Endoskops 10 angebracht ist und beispielsweise durch ein
Ein- und Ausschieben des Lichtfingers 50 verschiedene Bereiche
beleuchtet werden können. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
weist das Endoskop 10 ein Objektiv 23 mit einem
Blickfeld 40 am distalen Ende 20 auf, wobei die
optische Achse 21 von der geometrischen Achse 11 verschoben
ist.
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Damit
ist eine Realisierung einer Hellfeld-Beleuchtung zylindrischer Bohrungswandungen
in einer Gegenlicht-Anordnung möglich,
wobei dazu der Lichtfinger 50 um ein gewisses Maß 51 vor
die Spitze des Endoskops 10 vorgeschoben wird, so dass
durch Aktivierung der nach hinten (Richtungen 31.3–31.5) strahlenden
Mikro-LEDs 30 eine Hellfeld-Beleuchtung realisiert wird.
Durch Variation des Maßes 51 kann
dabei die Beleuchtungsqualität
noch beeinflusst und optimiert werden. Die bei vorgeschobenem Lichtfinger 50 zwangsläufig entstehenden
Verdeckungseffekte können
beispielsweise durch eine Drehung zwischen dem Ein- und Ausschieben
des Endoskops 10 kompensiert werden.
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8 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem das Endoskop 10 wie in 7 einen
beweglichen Lichtfinger 50 mit Mikro-LEDs 30 aufweist,
wobei der Lichtfinger 50 bei dem in 8 gezeigten Ausführungsbeispiel
soweit in den Instrumentenkanal 52 des Endoskops 10 hineingeschoben
wurde, dass der Blickbereich 40 des Objektivs 23 des
Endoskops 10 nicht durch den Lichtfinger 50 eingeschränkt wird.
Dabei kann der Lichtfinger 50 soweit zurückgezogen
werden, dass das Maß 51 so
klein wird, dass keine Verdeckungseffekte im beobachtbaren Bildfeld 40 auftreten.
Werden die nach vorne (31.1– 31.3) strahlenden
Mikro-LEDs 30 aktiviert, so kann für den Boden einer Sackbohrung
eine Hellfeld-Beleuchtung in Auflicht-Anordnung realisiert werden.
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9 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem der Träger 60 für die Mikro-LEDs 30 als
ein dünnwandiges
Rohr ausgebildet ist, welches einen Fensterbereich 61 aufweist.
Der Fensterbereich 61 ermöglicht somit, dass das Objektiv 23 am
distalen Ende 20 des Endoskops 10 das beleuchtete
Umfeld erfassen kann. Bei diesem Ausführungsbeispiel stimmt die geometrische
Achse 11 mit der optischen Achse 21 überein.
Die Mikro-LEDs 30 können
mit Abstrahlrichtungen 31.1 bis 31.5 oder in beliebigen Kombinationen
dieser Richtungen angebracht sein. Das Rohr 60 ist so geformt,
dass es passend über das
distale Ende 20 des Endoskops 10 geschoben werden
kann. Das (Aufsteck-)Rohr 60 ist in drei Bereiche unterteilt,
wobei der Fensterbereich 61 einen Bereich 63,
der die Mikro-LEDs 30 aufweist, von einem Haltebereich 65,
der auf das Endoskop 10 aufgeschoben wird, trennt. Das
Maß 51 von 7 und 8 umfasst
somit den Fensterbereich 61 und den Bereich 63.
Der Fensterbereich 61 weist beispielsweise große Fenster über den
gesamten Umfang in das Rohr 60 auf, so dass in dem Fensterbereich 61 nur
noch schmale Stege 62 bestehen, und so ein weitgehend ungehinderter
Blick 40 vom Inneren des Aufsteckrohres nach außen möglich ist.
Die elektrische Versorgung der Mikro-LEDs 30 kann entlang der
Stege 62 geführt
werden. Optional kann sowohl der Haltebereich 65 als auch
die Stege 62 weitere Mikro-LEDs 30 aufweisen,
die ebenfalls in verschiedene Abstrahlrichtungen 31 abstrahlen
können,
d. h. die entsprechend allen beschriebenen Ausführungsbeispielen angeordnet
bzw. ausgebildet sein können.
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Zur
Realisierung einer Hellfeld-Beleuchtung zylindrischer Bohrungswandungen
in einer Gegenlicht-Anordnung wird das Aufsteckrohr 60 dabei
um ein gewisses Maß 51 vor
die Spitze des Endoskops 10 vorgeschoben, so dass durch
Aktivierung der nach hinten (31.3–31.5) strahlenden
Mikro-LEDs 30 ei ne Hellfeld-Beleuchtung realisiert wird.
Durch Variation des Maßes 51 kann
dabei die Beleuchtungsqualität
noch beeinflusst und optimiert werden. Die bei vorgeschobenem Aufsteckrohr
zwangsläufig
entstehenden Verdeckungseffekte können wie bereits beschrieben
beispielsweise durch eine oder mehrere Drehungen kompensiert werden.
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Werden
die nach vorne (31.1–31.3)
strahlenden Mikro-LEDs 30 aktiviert, so kann für den Boden einer
Sackbohrung eine Hellfeld-Beleuchtung in Auflicht-Anordnung realisiert
werden. Dabei kann das Aufsteckrohr 60 so zurückgezogen
werden, dass das Maß 51 so
klein wird, dass keine Verdeckungseffekte im beobachtbaren Bildfeld 40 auftreten.
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10 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem eine ringförmige
Anordnung von Mikro-LEDs 30 einen Diffusor 34 aufweisen. 10a zeigt dabei eine Frontansicht einer
Anordnung von 33 Mikro-LEDs 30, die ringförmig um
einen Kreis mit einem Durchmesser d angeordnet sind. 10b zeigt eine Seitenansicht eines Trägers 60,
der an einem Ende 63 die ringförmige Anordnung der Mikro-LEDs 30 wie in 10a gezeigt, aufweist. Weiterhin weist
das Ausführungsbeispiel
von 10b einen Fensterbereich 61 auf,
der eine Bilderfassung durch ein Endoskop 10, das in den
Träger 60 in
dem Bereich 65 eingeschoben wird, erlaubt. Beispielhafte
Abmessungen für
den Träger 60 umfassen
eine Gesamtlänge 11 von
ca. 64 mm, für
den Öffnungsbereich 61 eine Länge 12 von
ca. 20 mm und für
einen Durchmesser 13 der ringförmigen Anordnung der Mikro-LEDs 30 von
ca. 15,7 mm, wobei diese Abmessungen eine Toleranz von +/– 50% aufweisen
können.
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Das
Aufsteckrohr 60 kann beispielsweise insgesamt 52 Mikro-LEDs 30 in
zwei Abstrahlrichtungen, z. B. nach vorne (31.1) und nach
hinten (31.5), aufweisen, wobei die Anzahl der Mikro-LEDs 30 für jede Abstrahlrichtung
variieren kann. Das Aufsteckrohr 60 hat einen Innendurchmesser
d von ca. 6,6 mm, passend für
ein 6,5 mm Endoskop. Für
beide Abstrahlrichtungen 31 ist jeweils eine Streuscheibe (Diffusor 34)
vor den Mikro-LEDs 30 angebracht. 10c,
d zeigen Abbildungen mit und ohne Diffusor-Elementen 34.
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11 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem ein Hohlraum im Innern eines Rohres 70, der eine
erste Öffnung 73 und
eine zweite Öffnung 75 aufweist,
mit einem Endoskop 10 untersucht werden soll. Dazu wird
der Träger 50 mit
dem Mikro-LEDs 30 (in der 11 nicht
gezeigt) von der ersten Öffnung 73 in
den Hohlraum eingebracht. Der Träger 50 weist einen
radialen Durchmesser r auf und hat an der Außenseitenwand Mikro-LEDs 30,
die in verschiedenen Richtungen z. B. 31.2 und 31.3 abstrahlen. Über Reflexionen
an der Innenwand des Rohres 70 gelangen die Lichtstrahlen 77 dann
ins Objektiv 23 des Endoskops 10. Der Durchmesser
des Rohres 70 beträgt
dPr und die optische Achse 21 ist
hier entlang es Mittelpunktes des Rohres 70 gelegt. Ein
ausgeleuchtetes Feld ist dabei mit H2 bezeichnet, wobei beispielsweise
die Entfernung H2 größer als
dPr sein kann. Ein Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist dabei insbesondere dadurch gegeben, dass der Beleuchtungsbereich
H2 durch verschiedene Abstrahlrichtungen 31.b deutlich
größer gewählt werden
kann, als dies für
nur eine vorbestimmte Abstrahlrichtung 31 der Fall gewesen
wäre.
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Bei
weiteren Ausführungsbeispielen
erfolgt eine elektronische Bilderfassung direkt am distalen Ende 20 des
Endoskops 10 (z. B. durch eine CCD-Kamera) oder das Bild
wird durch optische Mittel (z. B. mittels eines Objektivs, Linsen,
etc.) erfasst und an das proximale Ende weitergeleitet, wo eine Bilderfassung
ebenfalls möglich
ist. Die Weiterleitung kann dabei beispielsweise auch mittels eines
Lichtleiters geschehen.
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Zusammenfassend
bietet die erfindungsgemäße Verwendung
von Mikro-LEDs 30 somit verschiedenste Einsatzmöglichkeiten
und ist insbesondere für
die automatische Endoskopie vorteilhaft. Zum Beispiel kann mit einer
einzigen Inspektion („Befahrung”) einer
beispielhaften Sackbohrung die Seitenwand sowie der Boden der Bohrung 70 komplett mit
optimaler Ausleuchtung erfasst werden. Für die Erfassung der Wandung
befindet sich das Aufsteckrohr bzw. der Lichtfinger 50 in
vorgeschobener Position, die (schräg) rückwärts strahlenden Mikro-LEDs 30 sind
eingeschaltet: Die Bohrungswand wird in Hellfeld-Anordnung beleuchtet
und aufgenommen. Am Ende der Sackbohrung wird das Aufsteckrohr bzw.
der Lichtfinger 50 zurückgezogen,
bis der Blick auf den Boden der Bohrung ungehindert ist, die vorwärtsstrahlenden
Mikro-LEDs 30 werden eingeschaltet und der Boden der Bohrung
kann erfasst werden.
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Ebenfalls
ist eine Verwendung von Mikro-LEDs 30 in verschiedenen
Farben (zum Beispiel in Gruppen zusammengefasst) für viele
Anwendungen vorteilhaft (da beispielsweise bestimmte Strukturen in
bestimmten Farben besonders deutlich hervortreten). Außerdem bietet
die flächenmäßige Abstrahlung
mittels Arrays den Vorteil, dass eine gleichmäßige Ausleuchtung größerer Gebiete
erreicht werden kann. Durch ein separates Ein- und Ausschalten bestimmter
Gruppen von Mikro-LEDs 30 (die optional auch in verschiedene
Farben) können
weiterhin ganz gezielt bestimmte Gebiete beleuchtet werden. Schließlich kann
ein gepulster Betrieb für
eine automatische Bilderkennung sinnvoll sein, zum Beispiel zur
Vermeidung von Bewegungsunschärfen.
Die gepulste Ansteuerung kann sich dabei auf alle Mikro-LEDs 30 oder
nur auf einen Teil der Mikro-LEDs beziehen.
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Weitere
Vorteile erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele
können
wie folgt zusammengefasst werden.
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Durch
die geringe Größe der LED-Chips,
der Mikrolinsen 33 oder Diffusoren 34 sowie elektrischen Zuleitungen 69 im
Bereich von wenigen Mikrometern bis zu wenigen 100 μm (z. B.
von 1 μm
bis 500 μm oder
3 μm bis
200 μm),
kann ein extrem platzsparender Aufbau mit vergleichbarem oder kleinerem
Volumen wie bei lichtleitenden Glasfasern erfolgen (insbesondere
wichtig für
sehr kleine Hohlräume,
wesentlich kleiner als ca. 5–10
mm, die mit dünnen
Endoskopen untersucht werden sollen). Beispielsweise können Mikro-LEDs 30 eine
maximale laterale Ausdehnung einer Hauptoberfläche, von der die Abstrahlung
erfolgt, von weniger als 500 μm,
300 μm oder 100 μm und beispielsweise
von 1–20 μm bezüglich einer
Kantenlänge
oder Diagonale aufweisen. Die Mikro-LEDs 30 können beispielsweise
quaderförmig, würfelförmig oder
auch eine längliche
Gestalt aufweisen, wobei alle oder ein Teil der Seitenflächen die maximale
laterale Ausdehnung aufweisen können.
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Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
erlauben somit insbesondere eine Anordnung mit weit mehr als beispielsweise
vier LEDs am distalen Ende des Endoskops, die beispielsweise ringförmig um
die Pupille des Objektivs angeordnet sein können. Erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
können
somit, infolge der kleinen Abmaße
der Mikro-LEDs 30 auch für kleine Bohrungen mit einem
Durchmesser von 10 mm oder weniger verwendet werden. Es ist ebenfalls möglich, die
Arbeitsspitze des Endoskops 10 mit einer Matrix von kleinen,
superhellen LEDs in SMD-Bauform ausgestattet wird.
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Aufgrund
ihrer geringen Größe können die Mikro-LEDs 30 in
nahezu beliebigen Orientierungen am distalen Ende 20 des
Endoskops 10 angebracht werden, so dass unterschiedlichste
Ausleuchtungscharakteristiken, je nach Anwendungsfall, realisiert werden
können.
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Aufgrund
ihrer geringen Größe können die Mikro-LEDs 30 auch
in mehreren unterschiedlichen Orientierungen am distalen Ende 20 des
Endoskops 10 angebracht werden, so dass unterschiedliche Ausleuchtungscharakteristiken
während
einer Inspektion in einfacher Weise durch elektrisches Umschalten
oder Dimmen der verschiedenen Mikro-LEDs 30 oder Mikro-LED-Gruppen realisiert
werden können.
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Durch
Anbringung von vielen Mikro-LEDs 30 verteilt über einen
gewissen Bereich des Endoskopschafts oder des externen Beleuchtungsträgers 50, kann
ein größerer Bereich
der inneren Oberfläche (des
zu untersuchenden Hohlraumes) optimal ausgeleuchtet werden, so dass
eine Inspektion schneller erfolgen kann. Ein Hin- und Herschieben
des Beleuchtungsträgers 50 oder
des Endoskops 10 kann dadurch vermieden werden.
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Durch
die Lichterzeugung direkt am distalen Ende 20 des Endoskops 10 entfällt die
Lichtübertragung über verlustbehaftete,
voluminöse
Lichtleiter aus Glas- oder Kunststofffasern.
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Die
resultierende Lichtausbeute ist wesentlich höher, so dass Hoch- oder Höchstleistungs-LEDs nicht
unbedingt erforderlich sind.
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Die
Energieversorgung mit elektrischer Energie kann durch sehr dünne Verdrahtungen
oder dünne,
flexible Leiterfolien 67 erfolgen. Dadurch können die
Mikro-LEDs 30 einzeln oder in Gruppen vom proximalen Ende 20 aus
mittels regelbarer elektrischer Stromversorgungen gesteuert werden.
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Voluminöse, teure,
externe Kaltlichtquellen, mit z. T. teuren, kurzlebigen Hochleistungslampen entfallen
und können
durch kompakte Stromversorgungsgeräte geringerer Leistung für die Mikro-LEDs 30 ersetzt
werden.
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Durch
die nahezu verzögerungsfreie
Steuerung der Lichtintensität
durch den LED-Strom können gepulste
oder stroboskopische Beleuchtungsmodalitäten realisiert werden, was
insbesondere bei der Aufzeichnung bewegter Bildsequenzen mittels
Kamera beim Befahren eines Hohlraumes von Bedeutung ist (Vermeidung
von Bewegungsunschärfe).
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Durch
die Verfügbarkeit
von weißen,
verschiedenfarbigen oder mehrfarbigen Mikro-LED-Bauelementen 30 können bei
geeigneter, kombinierter Anbringung verschiedener solcher Mikro-LEDs 30 endoskopische
Beleuchtungsvorrichtungen 19 mit elektrisch steuerbarer
Farbe, bzw. veränderbarem
Farbton, einfach realisiert werden. Dies ist in Anwendungsfällen, bei
denen die Farbe wesentlicher Untersuchungsgegenstand ist (z. B.
Entzündungsstadium
von menschlichem Gewebe) wichtig.
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Schließlich kann
durch Wahl der Abstrahlrichtung 31 (z. B. durch ein Zu-
oder Abschalten von Mikro-LEDs 30 mit verschiedene Abstrahlrichtungen) das
oben genannte Problem des nicht erfassbaren Gebietes gelöst werden.
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Die
Mikro-LEDs 30 können
mit dem Endoskop 10 fest verbunden sein oder auf, relativ
zum Endoskop 10 beweglichen, Trägern 60, 50 angebracht sein.
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Ein
Beleuchtungsträger 50, 60 kann
auf verschiedener Art ausgestaltet sein, zum Beispiel als ein fester
oder beweglicher Beleuchtungsträger 60,
als ein Aufsteckrohr oder als ein Lichtfinger 50.
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Bei
einem festen Beleuchtungsträger 60 können die
Mikro-LEDs 30 am
oder nahe dem distalen Ende 20 des Endoskops 10 fest
angebracht sein. Dabei können
in einfacher Weise unterschiedliche Beleuchtungsmodalitäten realisiert
werden, indem die Mikro-LEDs 30 mit unterschiedlichen Abstrahlrichtungen 31 oder
-charakteristiken 32 angebracht werden und jeweils entsprechend
der konkreten Situation/Aufgabenstellung durch eine Steuereinrichtung in
ihrer jeweiligen Leuchtintensität
gesteuert werden.
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Eine
Mikro-LED-Beleuchtung auf einem externen, gegenüber dem Endoskop 10 beweglichen Beleuchtungsträger 50, 60 ist
dahingehend vorteilhaft, da vor Ort, bei eingeführtem Endoskop 10,
die räumliche
Anordnung der Beleuchtung relativ einem beobachtenden Objektiv,
das sich oft am distalen Ende 20 befindet, verändert werden
kann und so im Zuge einer einzigen Inspektion unterschiedliche Ausleuchtungen
des Hohlraumes realisieren werden können.
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Eine
Verwendung von Lichtfingern 50 als ein externer Beleuchtungsträger ist
andererseits vorteilhaft bei der Prüfung von Durchgangsbohrungen,
bei denen unabhängig
vom Endoskop 10 durch die gegenüberliegende Öffnung der
Bohrung der Lichtfinger 50 eingeführt werden kann. Im Gegensatz
zu handelsüblichen
Lichtfingern mit quasi punktförmiger Lichtquelle
an der Spitze kann auch hier durch die erfindungsgemäße Mikro-LED-Beleuchtung
eine erheblich verbesserte Ausleuchtung erreicht werden. Bei Anbringung
der Mikro-LEDs 30 in einer der seitlichen Abstrahlrichtungen 31.3 über einen
bestimmten Bereich kann ein erheblich größerer Bereich optimal ausgeleuchtet
werden.
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Bei
einem Aufsteckrohr werden die Mikro-LEDs 30 auf einem Rohr
angebracht, das, passend zum Durchmesser des Endoskops 10, über das Endoskop 10 gesteckt
wird und verschieb- und drehbar gelagert ist. Die Mikro-LEDs 30 sind
am vorderen Ende des Rohres umfänglich
verteilt angebracht. Im darauf folgenden Rohrabschnitt sind möglichst
große Fenster 61 in
die Rohrwandung eingebracht. Dies dient dazu, dass bei vorgeschobenem
Rohr noch ein möglichst
wenig eingeschränkter
Blick auf die Wandung des Hohlraumes möglich ist. Beispielsweise können zwei
Fenster 61 und zwei Stege 62 vorhanden sein, die
einen vorderen Ring 63 mit den Mikro-LEDs 30 halten.
An diesen Stegen 62 können auch
die elektrischen Leitungen zur Versorgung der Mikro-LEDs 30 entlang
geführt
werden. Andere Anordnungen mit mehreren Stegen 62 sind
ebenfalls möglich.
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Eine
weitere Möglichkeit
stellt ein transparentes Aufsteckrohr, beispielsweise aus Glas oder Kunststoff,
dar. Das Ausschneiden von Fenstern 61 bzw. Stegen 62 ist
dann nicht erforderlich. Die elektrischen Zuleitungen 69 für die Mikro-LEDs 30 können ebenfalls
in Form transparenter Leiterbahnen auf das Rohr aufgebracht werden,
so dass sich umfänglich keinerlei
Verdeckung durch Stege oder elektrische Leitungen ergibt. Allerdings
muss die Qualität
des transpa renten Rohres hohen optischen Anforderungen genügen, da
die Abbildung der Hohlraum-Oberflächen durch die Wand des transparenten
Aufsteckrohres erfolgt. Der Durchgang der Lichtstrahlen durch die
gekrümmten
Oberflächen
der Rohrwandung muss bei der Auslegung des distalen Objektivs 23 berücksichtigt
werden.
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Die
Leuchtmittel können
auch auf einem Lichtfinger angeordnet sein, der durch einen Instrumentenkanal
des Endoskops 10 zum distalen Ende 20 vorgeschoben wird,
dort aus dem Endoskop 10 austritt und so die Szene beleuchtet.
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Da
im beobachtbaren Bildfeld bei vorgeschobenem Beleuchtungsträger – Lichtfinger 50 oder
Aufsteckrohr 60 – zwangsläufig ein
gewisser Teil der Bohrungswandung verdeckt wird, kann die Bohrungswandung
nicht aus einer Position vollständig rundum
zu 360 Grad abgebildet werden.
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Zur
Abtastung der gesamten Wandungsoberfläche muss das Aufsteckrohr,
das Endoskop 10 oder das Prüfteil um einen Winkel gedreht
werden, so dass die zunächst
durch die Stege 62 verdeckten Oberflächenbereiche in den Fenstern 61 zu
liegen kommen und so ebenfalls sichtbar werden. Bei einer automatischen
Bildgewinnung kann dies beispielsweise derart erfolgen, dass beim
Einfahren in die Bohrung eine erste Bildsequenz erfasst wird, am Ende
der Einfahr-Bewegung die besagte Drehung ausgeführt wird und beim Herausfahren
aus der Bohrung eine zweite Bildsequenz aufgenommen wird, die nun
die zuvor verdeckten Oberflächenbereiche enthält. Für die automatisierte
Bewertung der Bohrung können
nun beide Bildsequenzen getrennt ausgewertet werden und die Bewertungsergebnisse
zu einer Gesamtbewertung vereinigt werden oder die beiden Bildsequenzen
mit Hilfe von Registrierungsalgorithmen zunächst zusammengeführt werden,
so dass sich ein ungestörtes
Gesamtabbild der inneren Oberfläche
ergibt, das dann einer Bildauswertung zugeführt wird.