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Die
Erfindung betrifft eine Kryostatenanordnung für eine supraleitfähige
Magnetanordnung,
mit einem Heliumtank für flüssiges
Helium, wobei im Heliumtank die supraleitfähige Magnetanordnung
angeordnet ist,
mit einem Stickstofftank für flüssigen
Stickstoff, wobei der Stickstofftank den Heliumtank umgibt,
und
mit wenigstens einem Zugangsrohr, in dem eine Stromzuführungsanordnung
montiert ist, durch die Strom von raumtemperaturwarmen Bereich des
Kryostaten in die supraleitende Magnetanordnung geleitet werden
kann,
wobei die Stromzuführungsanordnung mindestens eine
Stromleitung mit einem normalleitenden Leitungsteil und einem supraleitenden
Leitungsteil aus Hochtemperatursupraleiter(= HTSL)-Material aufweist.
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Stromzuführungsanordnungen
mit normalleitenden Leitungsteilen und supraleitenden Leitungsteilen
aus HTSL-Material zum Laden von supraleitenden Magnetanordnungen
in Kryostaten sind bekannt geworden zum Beispiel durch J.
R. Hull, IEEE Transanctions an applied superconductivity, Vol. 3,
No. 1, March 1993, S. 869–875.
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Kryostatenanordnungen
der eingangs genannten Art finden beispielsweise Verwendung für Messungen
mit Kernspinresonanz (NMR) oder Elektronenspinresonanz (EPR) oder
Labormagneten. Die enthaltenen supraleitenden Magnetanordnungen dienen
zur Erzeugung starker Magnetfelder, wobei zum Erreichen des supraleitenden
Zustands stabile, tiefe Temperaturen herrschen müssen,
wie sie in einer solchen Kryostatenanordnung gewährleistet
werden können.
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Die
supraleitende Magnetanordnung (Magnetspulensystem) ist in einem
ersten Kryobehälter mit kryogener Flüssigkeit, üblicherweise
flüssigem Helium, angeordnet, welcher von Strahlungsschilden,
Superisolationsfolien und einem weiteren Kryobehälter mit
kryogener Flüssigkeit, üblicherweise flüssigem
Stickstoff, umgeben ist. Die Flüssigkeitsbehälter,
Strahlungsschilde und Superisolationsfolien sind in einem äußeren
Behälter untergebracht, welcher einen Vakuumraum begrenzt
(= äußere Vakuumhülle, Außenmantel).
Der supraleitende Magnet wird durch das verdampfende, ihn umgebende
Helium gekühlt und auf konstanter Temperatur gehalten. Die
den Heliumbehälter umgebenden Elemente dienen der Wärmeisolierung
des Heliumbehälters, so dass der Wärmeeinfall
auf den Heliumbehälter minimiert wird und die Abdampfrate
des Heliums klein bleibt.
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Der
Heliumbehälter ist gewöhnlich an mindestens zwei
dünnwandigen Aufhängerohren mit der äußeren
Vakuumhülle verbunden. Zum einen wird der Behälter
somit mechanisch fixiert, zum anderen bieten die Aufhängerohre
Zugang zum Magneten, wie es z. B. beim Laden notwendig ist. Zudem
wird das Verlustgas über die Aufhängerohre abgeführt, wodurch
die Aufhängerohre wiederum gekühlt werden und
im Idealfall der Wärmeeintrag über die Rohrwand
komplett kompensiert wird. Ein derartiges System wird beispielsweise
in
DE 29 06 060 A1 und
in der Druckschrift
,Superconducting NMR Magnet Design'
(Concepts in Magnetic Resonance, 1993, 6, 255–273) beschrieben.
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Das
Laden des supraleitenden Magneten erfolgt üblicherweise über
eine Stromzuführung, welche stationär eingebaut
oder über eine Steckverbindung in eines der Aufhängerohre
eingeführt wird. Die Stromzuführung stellt die
Verbindung zwischen dem Magnet bei Tieftemperatur und dem Netzgerät
bei Raumtemperatur dar.
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Ein
Typ solcher Stromzuführungen besteht aus Kupfer- oder Messingleitungen,
deren Querschnitt für die gegebene Länge und den
Magnetstrom optimiert ist und welche über das abströmende
Heliumgas gekühlt werden. Eine derartige Zuleitung erreicht
ohne Stromfluss einen minimalen Wärmeeintrag in der Größenordnung
von 1 mW/A des Auslegungsstroms. Im Falle eines häufigen
Lade- und Entladenvorgangs des supraleitenden Magneten steigt der
Wärmeintrag zusätzlich infolge der im Leiter erzeugten
Jouleschen Wärme.
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Eine
Möglichkeit zu einer wesentlichen Verringerung des Wärmeeintrags
auf den Heliumbehälter besteht in der Verwendung einer
zweiteiligen Stromzuführung, wobei der untere Teil von
der Temperatur des Heliumbades (ca. 4 K) bis zu einer Temperatur
zwischen 20 K und 90 K durch einen HTSL gebildet wird und der obere
Teil bis Raumtemperatur durch einen abgasgekühlten Kupferleiter.
Der Einsatz der HTSL erlaubt es, hohe elektrische Ströme bei,
im Vergleich zum Kupfer/Messing, geringeren Wärmeleitfähigkeiten
und Querschnittsflächen zu tragen. Da der Strom im Supraleiter
verlustfrei fließen kann, ist der Wärmeeintrag
auf das Heliumbad praktisch unabhängig vom Strom und nur
durch die Wärmeleitung im Supraleiter bestimmt. Das Vermögen, hohe
elektrische Ströme verlustfrei zu transportieren, verbunden
mit einer geringen thermischen Leitfähigkeit, bewirkt eine
Reduzierung der He-Verluste und somit der Betriebskosten. Es gibt
viele Artikel betreffend das Design der HTSL Stromzuführungen,
insbesondere J. R. Hull, IEEE Transactions an Applied Superconductivity,
1993, 3, 869–875; R. Wesche und A. M.
Fuchs, Cryogenics, 1994, 34, 145–154.
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HTSL
und Kupferleiter werden mit einem Übergangsstück
durch Weichlöten verbunden. Insbesondere beim Laden des
supraleitenden Magneten wird im metallischen Teil der Stromzuführung
viel Joulesche Wärme erzeugt, welche den oberen Teil des
HTSL über seine kritische Temperatur erwärmen würde.
Der Übergang vom HTSL zum Normalleiter wird darum zusätzlich
gekühlt, um die Temperatur unterhalb der kritischen Temperatur
des HTSL halten zu können. Dies kann durch einen Wärmetauscher
erfolgen, durch den Heliumgas oder flüssiger Stickstoff gepumpt
wird. Eine solche Anordnung wird beispielsweise in
US 5,563,369 oder
US 5,166,776 beschrieben. Eine weitere
Möglichkeit besteht darin, den Übergang durch
die Ankoppelung an eine Kältestufe eines Kryokühlers
aktiv zu kühlen. Eine solche Anordnung ist beispielsweise
in
EP 870,307 oder in
US 4,895,831 oder in
US 5,991,647 beschrieben.
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Die
beschriebenen Anordnungen haben den Nachteil, dass die Kühlung
durch zusätzliche Komponenten bzw. Kühlaggregate
erfolgen muss, welche für den normalen Betrieb des Kryostaten
nicht erforderlich sind oder den normalen Betrieb sogar stören. Durch
die zusätzlichen Komponenten oder Kühlaggregate
wird der Aufbau der Anordnungen aufwändig und teuer.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, auf einfache und kostengünstige
Weise eine effiziente Kühlung des Übergangs vom
HTSL zum Normalleiter in der Stromzuführung zu gewährleisten.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst durch eine Kryostatenanordnung der
eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass ein
Anschlusspol der mindestens eine Stromleitung, durch den der normalleitende
Leitungsteil mit dem supraleitenden Leitungsteil elektrisch verbunden
ist, thermisch an eine Wand des Stickstofftanks gekoppelt ist.
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Gemäß der
Erfindung erfolgt die Kühlung des mindestens einen Anschlusspols,
in dem der Normalleiter-Teil und der HTSL-Teil der Stromleitung verbunden
sind (etwa durch Weichlöten) mit Hilfe einer thermischen
Kopplung zu dem im Kryostaten vorhandenen Stickstoffbehälter.
Dieser Behälter ist unabhängig von der Stromzuführung
Teil der Kryostatenanordnung.
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Der Übergang
vom metallischen Leiter zum HTSL-Leiter wird mit einer bevorzugt
lösbaren und thermisch hochleitfähigen Verbindung
an den Stickstoffbehälter gekoppelt, wobei und die Verbindung gleichzeitig
eine galvanische Trennung gewährleistet. Die Temperatur
des Stickstofftanks von ungefähr 77 K erlaubt es, den Übergang
vom Normalleiter zum HTSL-Leiter im Temperaturbereich zwischen 81
und 90 K zu betreiben. Der Vorteil der Anordnung besteht auch darin,
dass ein einfaches Aufhängerohr des Heliumbehälters
mit wenigen Modifikationen für die Aufnahme der Stromzuführung
verwendet werden kann.
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Die
thermische Kopplung wird typischerweise durch eine Festkörper-Verbindung
des Anschlusspols zum Stickstofftank hergestellt, insbesondere über
Kontaktelemente, Kontaktierungselemente und der gleichen aus gut wärmeleitfähigem
Material, bevorzugt Kupfer, Aluminium und/oder Aluminiumnitrid. Ein
Material kann in der Regel als gut wärmeleitfähig angesehen
werden, wenn die Wärmeleitfähigkeit wenigstens
20 W/(K·m), bevorzugt wenigstens 100 W/(K·m),
jeweils gemessen bei Raumtemperatur, beträgt.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Eine
Variante der erfindungsgemäßen Kryostatenanordnung
sieht vor, dass ein gut wärmeleitendes Element, wie ein
Wärmeleitblech aus Aluminium, im N2-Behälter
montiert wird. Verbindet dieses Element den Deckel und Boden des
Behälters, bleibt selbst bei niedrigem LN2-Level
der Temperaturgradient vom Boden zum Deckel klein. Dieser thermische Kurzschluss
erlaubt es somit, die Temperatur des Übergangs zwischen
dem Normalleiter und dem HTSL Leiter unabhängig vom LN2-Level auf einem niedrigeren Wert zu halten,
selbst wenn das Kontaktelement thermisch mit dem Deckel des Stickstofftanks
gekoppelt ist (d. h. die Verbindung des Anschlusspols zum Deckel
des Stickstofftanks eingerichtet ist). Im Rahmen der Erfindung genügt
es aber, wenn das Wärmeleitblech in den flüssigen
Stickstoff eintaucht.
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Bevorzugt
besteht der HTSL-Leitungsteil aus Bandleitern. Bei der Temperatur
des Übergangs vom Normalleiter zum HTSL-Leiter ist der
kritische Strom Ic eines einzigen HTSL-Bandleiters
sehr gering. Die Anzahl Bänder wird entsprechend dem Magnetstrom und
der Stromtragfähigkeit des Bandes bei der maximalen Betriebstemperatur
so gewählt, dass der Strom verlustfrei fließt.
Bänder des gleichen Pols werden zu einem Stack zusammengelötet,
um einen kompakten Stromleiter zu erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführung wird ein Multifilament-Bandleiter
mit Bi2Sr2Ca2Cu3Ox mit
einer kritischen Temperatur Tc von 110 K
eingesetzt.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Variante wird einen anderen HTSL mit
einer kritischen Temperatur > 90
K, wie zum Beispiel YBa2Cu3Ox (Tc = 93 K) oder Bi2Sr2CaCu2Ox (Tc = 95 K) eingesetzt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, mehrere
einzelne und galvanisch getrennte Zuleitungen (Stromleitungen) für
unterschiedliche Strombelastungen (etwa Spulensektionen der Magnetanordnung)
in einer einzigen Stromzuführung zu integrieren, um unterschiedliche
supraleitende Spulen der Magnetanordnung getrennt laden zu können.
Dazu wird das warme Ende des HTSL-Teils sowie das kalte Ende des
metallischen Teils einer Zuleitung mit einem Anschlusspol aus einem
gut leitenden Metall wie z. B. Reinkupfer, verlötet. Die
Anschlusspole der unterschiedlichen Zuleitungen sind elektrisch
gegeneinander und gegen die Kryostatenanordnung isoliert und mit
einem metallischen Kontaktstück (inneres Kontaktelement)
durch ein elektrisch isolierendes und gut wärmeleitendes
Material verbunden. Dieses Material besteht bevorzugt aus Aluminiumnitrid.
In einer bevorzugten Anordnung wird das Aluminiumnitrid mit einem
lötbaren Metallfilm beschichtet und durch Löten
mit dem Anschlusspol und dem Kontaktstück verbunden.
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Als
weitere bevorzugte Variante weist jeder Anschlusspol eine elektrisch
isolierende und gut wärmeleitende Beschichtung auf. Diese
Beschichtung besteht bevorzugt aus einer diamantähnlichen
Kohlenstoffschicht (DLC). Der Anschlusspol dieser Variante wird
bevorzugt konisch ausgeführt und in eine konische Bohrung
des Kontaktstücks (inneres Kontaktelement) gepresst, wodurch
eine elektrisch isolierte und gut wärmeleitende Verbindung
entsteht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform dieser Erfindung wird
das Kontaktstück (inneres Kontaktelement) konisch ausgeführt
und bei der Montage der Kryostatenanordnung in ein äußeres
Kupferteil (äußeres Kontaktelement) gepresst.
Diese Verbindung gewährleistet infolge der hohen Flächenpressung
einen ausgezeichneten Wärmeübergang kann einfach
wieder gelöst werden und ist sehr kompakt. Das Kontaktstück
(inneres Kontaktelement) erlaubt durch Öffnungen den Durchfluss
von verdampfendem Heliumgas vom Heliumbehälter und damit
eine Heliumgaskühlung der Stromzuführung über
seine gesamte Länge. Das äußere Kupferteil
(äußeres Kontaktelement) wird im Vakuum über
ein thermisch gut leitendes Metall mit dem Stickstoffbehälter
verbunden. Mit dieser erfindungsgemäßen Anordnung resultiert
ein Wärmewiderstand von weniger als 0.5 K/W zwischen den
Anschlusspolen und dem Stickstoffbehälter.
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Es
ist auch denkbar, eine derartige kompakte Kontaktverbindung dann
einzusetzen, wenn die Anschlusspole nicht über eine Ankopplung
an den Stickstoffbehälter, sondern mit einer anderen Kältequelle, wie
z. B. einem Kryokühler, gekühlt werden. Dies wäre
für kryogenfreie Magnetsysteme, aber besonders auch für
Magnetsysteme interessant, bei denen der Magnet immer noch mit LHe
gekühlt wird (wie beispielsweise in
US 2002 002 830 beschrieben) und die
Stromzuführung in einem Aufhängerohr des Heliumbehälters
montiert ist.
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Die
erfindungsgemäße Stromzuführung erreicht
ohne Stromfluss einen minimalen Wärmeeintrag, welcher 3
bis 4 mal kleiner ist als der Wärmeeintrag einer metallischen
Stromzuführung.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung erlaubt den Betrieb
der Stromzuleitung bis zu einem Strom von ca. 150 A mit gegenüber
dem stromlosen Zustand vergleichbaren Heliumverlusten. Infolge des guten
Wärmekontaktes zum Stickstoffbehälter steigen
lediglich die Stickstoffverluste stetig mit steigender Stromstärke
in der Stromzuleitung. Die maximale Stromstärke in der
Stromzuleitung wird durch den kritischen Strom des HTSL-Leiters
bei der sich einstellenden Temperatur und bei dem magnetischen Feld am
Ort der Anschlusspole limitiert.
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Insbesondere
für Ladeströme über 150 A in der Stromzuleitung
kann die Kühlung an den Anschlusspolen verstärkt
werden. In einer weiteren vorteilhaften Anordnung wird die Temperatur
des Übergangs Metall-HTSL überwacht, beispielsweise
mit einem Temperatursensor. Die Überwachung bzw. eine Steuerung
kann im Netzgerät implementiert werden. Falls die Temperatur
einen oberen Schwellenwert überschreitet, wird eine Heizung
im Helium-Behälter aktiviert, um einen zusätzlichen
geringen Heliumverlust zu produzieren. Der zusätzliche
Heliumverlust führt zu einer verbesserten Kühlung
der Stromzuführung durch vorbeiströmenden, kalten
Heliumdampf. Die Heizung wird ausgeschaltet, sobald die Temperatur
einen unteren Schwellewert unterschreitet.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den
Zeichnungen. Ebenso können die vorstehend genannten und
die weiter aufgeführten Merkmale je für sich oder
zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten
und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften
Charakter für die Schilderung der Erfindung.
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Zeichnung und detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Kryostatenanordnung;
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2 eine
schematische Darstellung des Zugangsrohrs der erfindungsgemäßen
Kryostatenanordnung;
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3 eine
schematische Darstellung des Bereichs um die Anschlusspole der erfindungsgemäßen
Kryostatenanordnung;
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4 einen
schematischen Querschnitt durch das innere Kontaktelement der erfindungsgemäßen
Kryostatenanordnung.
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1 zeigt
eine Kryostatanordnung mit einem inneren und äußeren
Flüssigkeitstank und einer supraleitenden Magnetspule sowie
zwei Aufhängerohren.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kryostaten 1 mit einer
Magnetanordnung 6. Der Kryostat 1 umfasst einen
mit Helium gefüllten Flüssigkeitstank (Heliumtank) 2,
der an Aufhängerohren 4 mit einem Außenmantel 9 des
Kryostaten 1 verbunden ist und in dem eine supraleitende
Magnetanordnung 6 untergebracht ist. Die Aufhängerohre 4 sind
gleichzeitig Zugangsrohre 4 für Stromzuführungsanordnungen
(siehe 2) zur Magnetanordnung 6. Um den Flüssigkeitstank 2 ist
ein weiterer Flüssigkeitstank (Stickstofftank) 3 angeordnet,
der Stickstoff bei ca. 77 K enthält und an Aufhängerohren 5 mit
dem Außenmantel 9 des Kryostaten 1 verbunden
ist. Der Flüssigkeitstank 3 mit Stickstoff ist
thermisch mit den Aufhängerohren (Zugangsrohren) 4 kontaktiert.
Zwischen den beiden Flüssigkeitstanks 2 und 3 ist
ein Strahlungsschild 7 angeordnet, der wiederum mit den
Aufhängerohren 4 thermisch kontaktiert ist. Im
Flüssigkeitstank 2 ist ein Heizwiderstand (Heizeinrichtung) 11 montiert.
Der Flüssigkeitstank (Stickstofftank) 3 enthält
ein Wärmeleitelement 10, das mit dem Deckel des
Stickstofftanks verschweißt ist.
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2 zeigt
eine Darstellung des Stromzuführungsturms mit eingesetzter
Stromzuführung.
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In
zumindest einem der Aufhängerohre (Zugangsrohre) 4 ist
erfindungsgemäß eine Stromzuführung eingesetzt.
Die Stromzuführung umfasst einem metallischen Teil 13 mit
mehreren (hier dargestellt zwei) galvanisch getrennten Leitungen
(von Raumtemperatur bis zum Anschlusspol 12) und einen HTSL-Teil 14 (vom
Anschlusspol 12 bis zum Flüssigkeitstank 2)
mit galvanisch getrennten Bandleitern oder Bandleiterstacks. Die
Verbindung des metallischen Teils 13 mit dem HTSL-Teil 14 wird
durch Anschlusspole 12, welche mit den beiden Leitern 13, 14 verlötet
werden, hergestellt. Die Anschlusspole 12 sind innerhalb
eines inneren Kontaktkonus (inneres Kontaktelement) 16 angeordnet.
Der innere Kontaktkonus 16 liegt formschlüssig
innerhalb eines äußeren Kontaktkonus (äußeres
Kontaktelement) 15, welcher seinerseits mit einem gut wärmeleitenden
Element 8, wie (hier) ein Kontaktierungsrohr oder hochleitfähige Litzen
aus Reinkupfer, verschraubt bzw. verflanscht ist. Das Kontaktierungselement 8 ist
mit der kalten Fläche 17 des Flüssigkeitstanks
(Stickstofftank) 3 verbunden.
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3 zeigt
eine bevorzugte Anordnung des inneren 16 und äußeren 15 Kontaktkonus.
Bei der Montage der Stromzuführung wird der innere Konus 16 mit
hoher Flächenpressung gegen den äußeren Konus 15 gepresst.
Der Konuswinkel liegt zwischen 1 und 5°. Durch diese erfindungsgemäße
Anordnung kann mit geringer Montagekraft eine lösbare Verbindung
mit hoher Flächenpressung und gutem Wärmübergang
hergestellt werden. Die lösbare Verbindung erleichtert
einen Zugang, etwa für Reparaturzwecke.
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4 zeigt
eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Kontaktanordnung.
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4 zeigt
eine bevorzugte Anordnung von (hier dargestellt) beispielsweise
sechs getrennten Anschlusspolen 12 innerhalb des inneren
Kontaktkonus (inneren Kontaktelements) 16. Zwischen Anschlusspolen 12 und
Konus 16 sind dünne Aluminiumnitrid-Plättchen
(Kontaktplättchen) 18 eingelötet. Das
Aluminiumnitrid gewährleistet die galvanische Trennung
bei gleichzeitig hoher Wärmeleitfähigkeit. Die
metallischen Leiter werden in entsprechende Bohrungen der Anschlusspole 12 eingelötet.
In der gezeigten Ausführungsform sind die Anschlusspole 12 mit
je zwei benachbarten Seitenflächen in einer Ecke der Durchbruchöffnung 19 über
Kontaktelemente 18 aus AlN mit dem inneren Kontaktelement 16 verbunden.
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Diese
Ausführung erlaubt die kompakte Anordnung unterschiedlicher
und galvanisch getrennter Leitungen innerhalb eines standardmäßigen
Aufhängerohres mit einem Innendurchmesser von (hier) beispielsweise
29 mm. Die offene Anordnung der Anschlusspole lässt eine
genügende Öffnung (Durchbruchöffnung) 19 für
das Durchströmen des vom Flüssigkeitstank 2 abdampfenden
Heliums. Dies erlaubt die Heliumgaskühlung auf der gesamten
Länge der Stromzuführung.
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Zusammenfassend
beschreibt die Erfindung eine Stromzuführungsanordnung
innerhalb einer Kryostatenanordnung, mit der elektrischer Strom
von Raumtemperatur in eine supraleitende Magnetanordnung geleitet
werden kann. Die Stromzuführung besteht aus einem metallischen
Teil und einem Teil mit HTSL, welche innerhalb eines Aufhängerohres
montiert sind. Die Anordnung sieht vor, dass die galvanisch getrennten
Anschlusspole zwischen dem metallischen Teil und den HTSL-Bändern
der Stromzuführung über eine demontierbare konisch
formschlüssige Verbindung über einen inneren und äußeren
Kontaktkonus mit dem Stickstoffbehälter verbunden sind.
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- 1
- Kryostat
- 2
- Heliumtank
- 3
- Stickstofftank
- 4,
5
- Aufhängerohre
- 4a,
4b
- Abschnitte
Aufhängerohr 4
- 6
- Supraleitende
Magnetanordnung
- 7
- Strahlungsschild
- 8
- Kontaktierungselement
- 9
- Außenmantel
des Kryostaten
- 10
- Wärmeleitelement
- 11
- Heizung
- 12
- Anschlusspol
- 13
- Metallische
Stromleitungen
- 14
- HTSL
Bänder oder Stacks
- 15
- Äußerer
Kontaktkonus
- 16
- Innerer
Kontaktkonus
- 17
- Wand
des Stickstoffbehälters
- 18
- Isolationsplättchen
- 19
- Durchbruchöffnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 2906060
A1 [0005]
- - US 5563369 [0009]
- - US 5166776 [0009]
- - EP 870307 [0009]
- - US 4895831 [0009]
- - US 5991647 [0009]
- - US 2002002830 [0024]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. R. Hull,
IEEE Transanctions an applied superconductivity, Vol. 3, No. 1,
March 1993, S. 869–875 [0002]
- - ,Superconducting NMR Magnet Design' (Concepts in Magnetic
Resonance, 1993, 6, 255–273) [0005]
- - J. R. Hull, IEEE Transactions an Applied Superconductivity,
1993, 3, 869–875 [0008]
- - R. Wesche und A. M. Fuchs, Cryogenics, 1994, 34, 145–154 [0008]