DE4430408A1 - Wärmelast-reduzierte Stromzuführung mit einem keramischen Supraleiter - Google Patents
Wärmelast-reduzierte Stromzuführung mit einem keramischen SupraleiterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stromzuführung zur Verbindung ei
nes auf einer Tieftemperatur unterhalb von 10 K befindlichen
Verbrauchersystems mit einer auf einer Normaltemperatur ober
halb von 270 K befindlichen Stromquelle, umfassend einen nor
malleitfähigen ersten Teilleiter und einen zwischen diesen
und das Verbrauchersystem geschalteten, supraleitfähigen
zweiten Teilleiter.
Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf eine Stromzufüh
rung für ein Verbrauchersystem, insbesondere einen supralei
tenden Magneten, welches bei der Temperatur des flüssigen He
liums, also bei 4,2 K unter Normaldruck, arbeitet. Ein Pro
blem, das jedwede derartige Stromzuführung stellt, ist die
Gewährleistung, daß möglichst wenig Wärme zu dem Verbraucher
system gelangt.
Stromzuführungen der eingangs genannten Art sind in einer
Vielzahl von Ausführungsformen im Einsatz. Die zumeist ver
wendeten Stromzuführungen der eingangs genannten Art kommen
zum Einsatz an Verbrauchersystemen, die mit flüssigem Helium
gekühlt werden und werden ihrerseits gekühlt durch gasförmi
ges Helium, welches durch Verdampfung des flüssigen Heliums
entsteht. Eine solche Stromzuführung trägt bei sogenanntem
optimalem Betrieb, also dann, wenn sie mit einem Strom in ei
ner Höhe beaufschlagt wird, für die sie speziell ausgelegt
wurde (Nennstrom), einen Wärmeeintrag von etwa 1 mW/A in das
flüssige Helium ein. Nachteilig an einer derartigen Stromzu
führung ist, daß ständig Heliumgas in angemessener Menge für
die Kühlung zur Verfügung stehen muß, so daß eine derartige
Stromzuführung nur mit einem Verbrauchersystem von mehr als
einer bestimmten Mindestgröße sinnvoll ist. Für ein relativ
kleines Verbrauchersystem, das nur wenig flüssiges Helium zu
seiner Kühlung erfordert, ist eine solche Stromzuführung
nicht oder nur mit erheblichem Zusatzaufwand verwendbar.
Es sind auch Stromzuführungen im Einsatz, die allein über
Wärmeleitung durch Festkörper gekühlt werden. Eine derartige
Stromzuführung kann auch zusammen mit einem relativ kleinen
Verbrauchersystem verwendet werden, die durch eine solche
Stromzuführung zum Verbrauchersystem gelangende Wärme ist al
lerdings etwa doppelt so hoch wie die Wärme, die eine mit He
liumgas gekühlte Stromzuführung verursacht. Dieser Nachteil
kann auch nur teilweise ausgeglichen werden dadurch, daß die
Kühlung der Stromzuführung mehrstufig ausgelegt ist, wobei
entlang ihrer an vorbestimmten Stellen vorbestimmte Tempera
turen in absteigender Reihenfolge (300 K-80 K-18 K-4 K)
erzwungen werden.
Eine dritte Alternative für eine Stromzuführung bekannter Art
ist die "abziehbare" Stromzuführung, die dann zum Einsatz
kommt, wenn das Einspeisen eines Stroms in ein auf einer
Tieftemperatur befindliches Verbrauchersystem nicht dauernd,
sondern nur vereinzelt erfolgen muß; in Frage kommt dies z. B.
bei supraleitenden Magneten für Kernspintomographen mit ge
schlossener Wicklung. Bei einer abziehbaren Stromzuführung
ist die Verringerung der Wärmezufuhr zu dem Verbrauchersystem
lediglich ein untergeordnet es Kriterium, da es in erster Li
nie auf eine möglichst einfache Handhabung beim Ankoppeln und
Abkoppeln an das Verbrauchersystem ankommt.
Es ist weiterhin bekannt, eine Stromzuführung ihrerseits zu
mindest teilweise supraleitfähig auszugestalten, um den durch
ohmsche Verluste verursachten Wärmeeintrag in das Verbrau
chersystem zu verringern. Der Supraleiter ist dabei ein Su
praleiter desselben Typs wie derjenige, der in dem Verbrau
chersystem eingesetzt ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Ausgestaltung der
eingangs beschriebenen Stromzuführung, die einen besonders
geringen Wärmeeintrag in das auf der Tieftemperatur befindli
che Verbrauchersystem verursacht.
Zur Lösung dieser Aufgabe angegeben wird eine Stromzuführung
zur Verbindung eines auf einer Tieftemperatur unterhalb von
10 K befindlichen Verbrauchersystems mit einer auf einer Nor
maltemperatur oberhalb von 270 K befindlichen Stromquelle,
umfassend einen normalleitfähigen ersten Teilleiter und einen
zwischen diesen und das Verbrauchersystem geschalteten, su
praleitfähigen zweiten Teilleiter, wobei dieser zweite Teil
leiter zumindest teilweise aus einem keramischen Supraleiter
besteht.
Ein wichtiger Vorteil der Erfindung liegt darin, daß zusätz
lich zu der aufgrund der Supraleitfähigkeit des zweiten Teil
leiters und der dadurch bereits verringerten Erzeugung von
Wärme in der Stromzuführung eine deutliche Verringerung der
Wärmeleitung durch die Stromzuführung zu dem Verbrauchersy
stem erreicht wird, da ein keramischer Supraleiter eine deut
lich geringere Wärmeleitfähigkeit hat als ein vergleichbarer
metallischer Supraleiter. Gegenüber den bekannten Stromzufüh
rungen kann eine wesentliche Reduzierung der Wärmelast, die
das Verbrauchersystem mit der durch die Stromzuführung zu
fließenden Wärme erfährt, erreicht werden.
Der keramische Supraleiter ist bevorzugtermaßen ein Hochtem
peratursupraleiter nach Art der Zusammensetzungen Y₁Ba₂Cu₃Ox
und Bi₂Ca₂SrCu₂Ox. Hierdurch ist es möglich, den zweiten
Teilleiter bis zu einer Stelle in der Stromzuführung reichen
zu lassen, an der eine Zwischentemperatur vorliegt, die deut
lich oberhalb von 10 K liegt. Es ist auf diese Weise wesent
lich mehr als bisher möglich, die Erzeugung von Wärme in der
Stromzuführung zu begrenzen. Auch wird durch die erfindungs
gemäß ausgenutzte besonders geringe Wärmeleitfähigkeit des
keramischen Supraleiters in dem zweiten Teilleiter eine wei
tere wesentliche Verbesserung im Hinblick auf Wärmeeintrag in
das Verbrauchersystem durch Wärmeleitung möglich.
Mit besonderem Vorzug ist der in der Stromzuführung einge
setzte Hochtemperatursupraleiter eine supraleitfähige Zusam
mensetzung aus Wismut, Calcium, Strontium, Kupfer und Sauer
stoff, und zwar der chemischen Formel Bi₂Ca₂SrCu₂Ox. Diese
Zusammensetzung hat eine bei entsprechenden Temperaturen be
sonders geringe Wärmeleitfähigkeit und vermag daher die Vor
teile der Erfindung in besonderer Weise zu gewährleisten.
Der Supraleiter in dem zweiten Teilleiter ist vorzugsweise
mit Kontaktschuhen aus Kupfer kontaktiert. Weiterhin bevor
zugt ist der Supraleiter von einer metallischen Hülse umgeben
und mit dieser kraftschlüssig verbunden. Diese Ausgestaltung
begegnet in besonders günstiger Weise den problematischen me
chanischen Eigenschaften eines keramischen Supraleiters, ins
besondere seiner Sprödigkeit, da die metallische Hülse alle
auf den Supraleiter ausgeübten Kräfte aufnehmen und ausglei
chen kann. Die Hülse ist mit weiterem Vorzug dem Supraleiter
elektrisch parallelgeschaltet und bietet somit einen im Not
fall zur Verfügung stehenden Pfad zur Aufnahme eines die
Stromzuführung durchfließenden Stroms, wenn der Supraleiter
aus irgendeinem Grunde ausfällt. Ein solcher Notfall kann ein
Bruch des Supraleiters oder, weniger gefährlich, dafür aber
wahrscheinlicher, ein vollständiger oder teilweiser zeitwei
ser Verlust der Supraleitfähigkeit durch lokale Aufwärmung
oder dergleichen sein.
Ein bevorzugtes Material für die Hülse ist Edelstahl, der
sich auszeichnet durch geringe Wärmeleitfähigkeit und mecha
nische Robustheit bei ausreichender elektrischer Leitfähig
keit.
Die Verbindung des Supraleiters mit der Hülse beinhaltet vor
zugsweise ein insbesondere aus Kupfer bestehendes Federele
ment, welches eventuelle Diskrepanzen zwischen einer Wärme
dehnung des Supraleiters und einer Wärmedehnung der Hülse
ausgleicht. Dieses Federelement ist mit weiterem Vorzug an
demjenigen Ende des Supraleiters befestigt, welches auf die
Tieftemperatur abzukühlen ist. Dies ist von besonderer Bedeu
tung dann, wenn das Federelement aus Kupfer besteht, da die
Leitfähigkeit von Kupfer mit sinkender Temperatur ebenfalls
sinkt.
Damit die Hülse im Notfall eine durch die Stromzuführung ge
leiteten Strom aufnehmen kann, ist sie vorzugsweise ausgelegt
zur kurzzeitigen Leitung eines Stroms, welcher einem Nenn
strom entspricht, für dessen Leitung die Stromzuführung aus
gelegt ist. Dies ist insbesondere damit realisiert, daß die
Hülse ausgelegt ist zur Leitung des Stroms mit einer Strom
dichte von höchstens 15 A/mm², vorzugsweise von höchstens
10 A/mm². Dies stellt sicher, daß der Strom zumindest einige
Sekunden lang durch die Hülse fließen kann, ohne eine über
mäßige Erwärmung hervorzurufen. Zur Aufwärmung auf 300 K
wurde eine Hülse aus üblichem Edelstahl bei einer Stromdichte
von 10 A/mm² einen Zeitraum von typisch 10 s erfordern.
Der normalleitende erste Teilleiter der Stromzuführung ist
vorzugsweise ein metallisches Rohr und besteht mit weiterem
Vorzug aus einer Legierung, insbesondere einer Aluminiumba
sislegierung nach Art des bekannten Werkstoffs AlMg₃. Die Be
vorzugung von Legierungen gründet sich insbesondere darauf,
daß Legierungen im Vergleich zu reinen Metallen eine günsti
gere Abhängigkeit der elektrischen Leitfähigkeit von der Tem
peratur bei den vorliegend maßgeblichen tiefen Temperaturen
aufweisen. Die Bevorzugung von Aluminiumwerkstoffen erklärt
sich aus der Möglichkeit, durch Anodisieren in einfacher
Weise eine Isolationsschicht aufbringen zu können, der guten
Wärmeleitfähigkeit sowie den guten mechanischen Eigenschaften
wie gute Haftfähigkeit, geringe Abriebsneigung und niedriger
Reibungskoeffizient.
Außerdem bevorzugt ist es, daß der erste Teilleiter und der
weite Teilleiter an einer Verbindungsstelle miteinander ver
bunden sind, welche zum Betrieb der Stromzuführung auf eine
Temperatur von etwa 20 K abzukühlen ist. Diese Temperatur
stellt sicher, daß die Stromtragfähigkeit des Supraleiters an
jeder Stelle ausreichend hoch ist auch dann, wenn zeitweise
eine zur Abkühlung der Stromzuführung eingesetzte Kühlma
schine ausfällt, und ist, insbesondere für die oben erwähnten
Zusammensetzungen, hinreichend weit entfernt von den Sprung
temperaturen, bei deren Unterschreitung die Zusammensetzungen
jeweils erst supraleitfähig werden. Unter entsprechenden
Randbedingungen, insbesondere bei entsprechend zuverlässigen
Kühlmaßnahmen und unter Gewährleistung ausreichend reprodu
zierbarer Supraleitungseigenschaften des keramischen Supra
leiters bei erhöhter Temperatur, kann die Temperatur an der
Verbindungsstelle zwischen dem ersten und dem zweiten Teil
leiter deutlich höher als 20 K vorgesehen werden, insbeson
dere bis etwa 70 K. Dabei ist eine erweiterte Ausnutzung der
bereits erwähnten vorteilhaften Eigenschaften des keramischen
Supraleiters möglich. Grundsätzlich kann die Temperatur an
der Verbindungsstelle bis zur maßgeblichen kritischen Tempe
ratur des keramischen Supraleiters gesteigert werden.
Darüber hinaus ist die Stromzuführung bevorzugtermaßen einge
richtet zur Kühlung mit gasförmigem Helium, wobei diese Küh
lung sowohl erfolgen kann durch Helium, welches einem Bad
flüssigem Heliums, in dem sich das Verbrauchersystem befin
det, entströmt, als auch durch Helium, welches durch eine der
Stromzuführung besonders zugeordnete Kältemaschine auf ent
sprechende Temperaturen gebracht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung geht aus der Zeichnung
hervor. Das Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 vollständig
dargestellt, Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt des Ausführungs
beispiels mit dem supraleitfähigen zweiten Teilleiter.
In beiden Figuren tragen einander entsprechende Teile jeweils
daßelbe Bezugszeichen; insoweit gelten die folgenden Ausfüh
rungen gleichermaßen für Fig. 1 und Fig. 2.
Wie aus Fig. 1 im einzelnen erkennbar, beinhaltet die erfin
dungsgemäße Stromzuführung einen supraleitfähigen Teilleiter
1, der zwischen einem oberen Kontaktschuh 2 aus Kupfer und
einem unteren Kontaktschuh 3, ebenfalls aus Kupfer, eingefaßt
ist. Der erste Teilleiter 1 besteht aus einem keramischen
Hochtemperatursupraleiter, und zwar einem Stoff der Zusammen
setzung Bi₂Ca₂SrCu₂Ox, wobei der Wert x in an sich bekannter
Weise so einzustellen ist, daß die Verbindung supraleitfähig
ist. In diesem Zusammenhang ist bekannt, daß zum Erhalt eines
keramischen Hochtemperatursupraleiters der Gehalt an Sauer
stoff sehr sorgfältig einzustellen ist, da dieser die Kri
stallstruktur der entstehenden Verbindung und damit ihre Eig
nung zur Supraleitung wesentlich bestimmt. Entsprechende Maß
nahmen, die auch und insbesondere die Herstellung keramischer
Hochtemperatursupraleiter im großtechnischen Maßstab erlau
ben, sind bekannt und bedürfen daher an dieser Stelle keiner
weiteren Erläuterung. Auch zur Herstellung hinreichend nie
derohmiger Kontakte, an denen der keramische Supraleiter mit
weiteren Komponenten der Stromzuführung verbunden werden
kann, wird auf das einschlägige Fachwissen Bezug genommen.
Sowohl zum mechanischen Schutz des keramischen Supraleiters
sowie zur Bereitstellung eines im Notfall nutzbaren Pfades
für den durch die Stromführung zu leitenden Strom ist der ke
ramische Supraleiter 1 umgeben von einer aus Edelstahl beste
henden Hülse 4, die über rohrförmige Adapter 5 und 6 an die
Kontaktschuhe 2 und 3 angeschlossen ist. Sowohl der obere Ad
apter 5 als auch der untere Adapter 6 sind rohrförmig und be
stehen vorzugsweise aus Edelstahl. Allfällig notwendige form
schlüssige Verbindungen zwischen der Hülse 4 und den Adaptern
5 und 6 sind beispielsweise durch WIG-Schweißen herstellbar.
Der untere Kontaktschuh 3 ist nicht unmittelbar an den Adap
ter 6 angelenkt; der Adapter 6 ist unmittelbar verbunden mit
einem Zwischenstück 7, welches über ein Federelement 8 mit
dem unteren Kontaktschuh 3 verbunden ist. Sowohl das Zwi
schenstück 7 als auch das Federelement 8 bestehen aus Kupfer.
Das Federelement 8 ist ein Balg und ist an dem unteren Kon
taktschuh 3 angeordnet, da es dort beim Betrieb der Stromzu
führung auf der geringstmöglichen Temperatur liegt und dem
entsprechend seinen kleinstmöglichen elektrischen Widerstand
hat. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die thermische
Belastung der Stromzuführung und eines daran angeschlossenen
Verbrauchersystems durch das Federelement geringstmöglich
ist. Zum Anschluß des Verbrauchersystems dient das an das
Zwischenstück 7 angeschlossene Kontaktstück 9.
Der obere Kontaktschuh 2, der untere Kontaktschuh 3, das Zwi
schenstück 7, das Federelement 8 und das Kontaktstück 9 haben
zugehörige Bohrungen 10, 11, 12, 13 bzw. 14, um einen Strö
mungsweg zu schaffen für gasförmiges Helium, welches die
Stromzuführung von dem Kontaktstück 9 bis zu dem oberen Kon
taktschuh 2 und weiter durch den normal leitenden Teil durch
strömen kann, oder um Sensoren zur Überwachung der Stromzu
führung anschließen zu können. Wie anhand der Fig. 2 noch
weiter erläutert wird, ist hauptsächlich daran gedacht, die
Stromzuführung zu kühlen durch eine Kältemaschine, in die die
Stromzuführung eingesetzt und mit deren Hilfe sie an zwei
Stellen 21, 22 thermisch verankert, d. h. auf definierten Tem
peraturen gehalten, wird. Für den Fall, daß die Kältemaschine
ausfällt, soll allerdings eine Möglichkeit gegeben sein zur
Kühlung der Stromzuführung mittels strömenden gasförmigen He
liums. Zu diesem Zweck dienen die Bohrungen 10, 12, 13 und
14. In der Bohrung 11 ist z. B. ein Sensor oder ein einfacher
Draht zur Messung einer elektrischen Spannung über der Strom
zuführung und/oder einem angeschlossenen Verbrauchersystem
installierbar. Es sei bemerkt, daß der Einfachheit und der
Übersicht halber in dem oberen Kontaktschuh 2, dem unteren
Kontaktschuh 3 und dem Federelement 8 jeweils nur eine ein
zige Bohrung 10, 11 oder 13 gezeichnet ist; selbstverständ
lich kann jeweils statt einer Bohrung eine Vielzahl von ein
ander parallel liegenden Bohrungen vorgesehen sein. Schließ
lich sei hingewiesen auf ein in den oberen Kontaktschuh 2
eingebrachtes Gewinde 15, an dem der Kontaktschuh 2 mit wei
teren Teilen der Stromzuführung verbunden werden kann. Solche
Gewinde können auch an weiteren Teilen, z. B. am Zwischenstück
7, vorgesehen sein.
Fig. 2 zeigt die gesamte Stromzuführung; an deren unterem
Ende sind die bereits erwähnten Komponenten, nämlich der
zweite Teilleiter 1, der obere Kontaktschuh 2, der untere
Kontaktschuh 3, die Hülle 4, das Zwischenstück 7 und das Kon
taktstück 9 erkennbar. Das Kontaktstück 9 liegt am unteren
Ende der Stromzuführung und ist steckbar an das Verbraucher
system anzuschließen, dem über die Stromzuführung elektri
scher Strom zugeführt werden soll. Alternativ kann dazu eine
Schraubverbindung oder Lötverbindung vorgesehen sein.
An dem oberen Kontaktschuh 2 ist der Supraleiter 1 verbunden
mit dem normal leitenden ersten Teilleiter 16 in Form eines
Rohrs aus einer Aluminiumlegierung, welches an dem von dem
zweiten Teilleiter 1 abgewandten Ende in einem Endstück 17
endet. Dieses Endstück 17 dient dem Anschluß einer Strom
quelle, z. B. eines Netzgerätes oder dergleichen. Das Endstück
17 sitzt kraftschlüssig und dichtend in einem einen Flansch
aufweisenden Adapter 18, der zur Einpassung der Stromzufüh
rung in einen Kryostaten dient. Der Adapter 18 kann eventuell
auch zur elektrischen Isolierung dienen und müßte dann aus
einem entsprechenden Werkstoff, z. B. einem Kunststoff wie
PTFE oder PVC, gegebenenfalls verstärkt mit Glasfasern, be
stehen. Das Endstück 17 hat eine Bohrung 19, die mit den im
Zusammenhang mit Fig. 1 erwähnten Bohrungen 10 bis 14, dem
Zwischenraum zwischen dem Supraleiter 1 und der Hülse 4 und
dem Inneren des ersten Teilleiters 16 einen Strömungsweg für
strömendes gasförmiges Helium bildet, wobei das Helium die
Kühlung der Stromzuführung zumindest im Notfall sicherstellen
soll. Das Endstück 17 hat außerdem eine Paßbohrung 20, in die
eine übliche Heizpatrone oder dergleichen, insbesondere zur
Verhinderung einer Vereisung, eingebracht werden kann. Auf
dem ersten Teilleiter 16 übereinander angebracht sind Konen
21 und 22, die der thermischen Anbindung des ersten Teillei
ters 16 an verschiedene Stufen einer Kühlmaschine zur Kühlung
der Stromzuführung, alternativ der Anbindung an Wärmeschutz
schilde eines Kryostaten, dienen. Zur galvanischen Trennung
der Konen 21 und 22 von der Stromzuführung ist auf dem ersten
Teilleiter 16 eine elektrisch isolierende Schicht vorgesehen;
diese Schicht besteht im wesentlichen aus Aluminiumoxid und
ist hergestellt durch anodisches Oxidieren. Der obere Konus
21 wird auf einer Temperatur von etwa 65 K gehalten; dies
kann bewerkstelligt sein durch Anbindung an eine entspre
chende Stufe einer Kühlmaschine oder einen entsprechend posi
tionierten Wärmestrahlungsschild. Der untere Konus 22 wird
gehalten auf einer Temperatur von etwa 20 K, wiederum durch
Anbindung an eine entsprechende Stufe einer Kühlmaschine oder
einen entsprechenden Hitzeschild. Der untere Konus 22 mar
kiert auch den Punkt, bis zu dem der Supraleiter 1 reicht.
Die Verbindung zwischen dem ersten Teilleiter 16 und dem
zweiten Teilleiter 1 kann prinzipiell auch an dem ersten Ko
nus 21 angeordnet werden, vgl. obige Ausführungen zum Vorse
hen einer erhöhten Temperatur an der Verbindung. In diesem
Fall kann gegebenenfalls der untere Konus 22 entfallen und
eine vereinfachte Ausführung der Stromzuführung erreicht wer
den.
Mechanisch verankert wird die Stromzuführung an einem Veran
kerungsteil 23, welches in unmittelbarer Nähe des oberen Ko
nus 21 auf dem ersten Teilleiter 16 aufsitzt. Auf diese Weise
ergibt sich eine Verankerung, die den möglichen Wärmedehnun
gen der Stromzuführung sowie der Einrichtung, in die sie ein
gebracht ist, am besten Rechnung trägt und so wenig wie mög
lich mechanische Spannungen entstehen läßt.
Claims (15)
1. Stromzuführung zur Verbindung eines auf einer Tieftempera
tur unterhalb von 10 K befindlichen Verbrauchersystems mit
einer auf einer Normaltemperatur oberhalb von 270 K befindli
chen Stromquelle, umfassend einen normalleitfähigen ersten
Teilleiter (16) und einen zwischen diesen und das Verbrau
chersystem geschalteten, supraleitfähigen zweiten Teilleiter
(1),
dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Teilleiter (1) zumindest teilweise aus einem kerami
schen Supraleiter (1) besteht.
2. Stromzuführung nach Anspruch 1, bei der der Supraleiter
(1) ein Hochtemperatursupraleiter (1) ist.
3. Stromzuführung nach Anspruch 2, bei der der Hochtempera
tursupraleiter (1) eine Zusammensetzung aus Wismut, Calcium,
Strontium, Kupfer und Sauerstoff, insbesondere Bi₂ca₂Srcu₂Ox
ist.
4. Stromzuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der Supraleiter (1) mit Kontaktschuhen (2, 3) aus
Kupfer kontaktiert ist.
5. Stromzuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der Supraleiter (1) von einer metallischen Hülse (4)
umgeben und mit dieser kraftschlüssig verbunden ist.
6. Stromzuführung nach Anspruch 5, bei der die Hülse (4) dem
Supraleiter (1) parallelgeschaltet ist.
7. Stromzuführung nach Anspruch 5 oder 6, bei der die Hülse
(4) aus Edelstahl besteht.
8. Stromzuführung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der
der Supraleiter (1) über zumindest ein Federelement (8), wel
ches vorzugsweise aus Kupfer besteht, mit der Hülse (4) ver
bunden ist.
9. Stromzuführung nach Anspruch 8, bei dem der Supraleiter
(1) an einem auf die Tieftemperatur abzukühlenden Ende mit
dem Federelement (8) verbunden ist.
10. Stromzuführung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, bei dem
die Hülse (4) ausgelegt ist zur kurzzeitigen Leitung eines
Stromes, welcher einem Nennstrom entspricht, für dessen Lei
tung die Stromzuführung ausgelegt ist.
11. Stromzuführung nach Anspruch 10, bei der die Hülse (4)
ausgelegt ist zur Leitung des Stromes mit einer Stromdichte
von höchstens 15 A/mm², vorzugsweise von höchstens 10 A/mm².
12. Stromzuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der erste Teilleiter (16) ein metallisches Rohr (16)
ist.
13. Stromzuführung nach Anspruch 11 oder 12, bei der der er
ste Teilleiter (16) aus einer Legierung, insbesondere einer
Aluminiumbasislegierung, vorzugsweise AlMg3, besteht.
14. Stromzuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der der erste Teilleiter (16) und der zweite Teilleiter
(1) an einer Verbindungsstelle (2) miteinander verbunden
sind, welche auf eine Temperatur von etwa 20 K abzukühlen
ist.
15. Stromzuführung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
welche eingerichtet ist zur Kühlung mit gasförmigem Helium.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944430408 DE4430408A1 (de) | 1994-08-26 | 1994-08-26 | Wärmelast-reduzierte Stromzuführung mit einem keramischen Supraleiter |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944430408 DE4430408A1 (de) | 1994-08-26 | 1994-08-26 | Wärmelast-reduzierte Stromzuführung mit einem keramischen Supraleiter |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4430408A1 true DE4430408A1 (de) | 1995-07-27 |
Family
ID=6526681
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19944430408 Ceased DE4430408A1 (de) | 1994-08-26 | 1994-08-26 | Wärmelast-reduzierte Stromzuführung mit einem keramischen Supraleiter |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE4430408A1 (de) |
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