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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine wässrige Drucktintenzusammensetzung
zur Erzeugung elektrisch funktionaler Strukturen. Die Erfindung
betrifft des weiteren eine schichtförmige elektrisch funktionale Struktur,
die durch Auftragen der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
auf einen Träger erhalten wird. Des weiteren betrifft die
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer schichtförmigen
elektrisch funktionalen Struktur auf einem Träger sowie
Produkte aus einem Träger und einer darauf aufgetragenen
und gehärteten schichtförmigen elektrisch funktionalen
Struktur.
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Drucktechniken,
wie sie im Stand der Technik längst bekannt sind, etablieren
sich in zunehmendem Maß als geeignete Verfahren, um auch
für Elektronikanwendungen genügend feine Funktionsstrukturen
mit höchster Präzision und Reproduzierbarkeit
herstellen zu können. Insbesondere für die Massenproduktion
geeignete Techniken, wie Flexo-, Gravur- und Offset-Drucktechniken
erlauben es so, die sich zur Zeit entwickelnden Märkte
der sogenannten Low-cost-Elektronik zu erschließen. Diese
Zukunftsmärkte besitzen ein enorm großes Potential,
wenn es gelingt, sowohl die dafür erforderliche Druck-
und Assemblier-Techniken hin zu gesteigerter Präzision
und Produktivität zu optimieren als auch für die
Drucktechniken geeignete Drucktinten bzw. Druckpasten für
funktionale Schichten bzw. Strukturen bereit zu stellen. Auf dem
Weg in eine Zukunft, die eine voll gedruckte Elektronik für
Low-cost-Anwendungen im Fokus hat, etablieren sich teilgedruckte
Lösungen, die im zunehmenden Maß dann auch eine
Massenherstellung im Milliardenstückzahlbereich erlaubt.
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DE 3524631 A1 offenbart
eine Zusammensetzung aus einem Vinylidenfluorid-Trifluorethylen-Copolymer
und einem elektrisch leitenden Kohlenstoff. Diese Zusammensetzung
ist für die Herstellung von polymeren Verbundheizelementen
geeignet.
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In
der Patentschrift
US 5,286,415 wird
eine Dispersion aus Ruß und Graphit in einem Polymer beschrieben.
Die Dispersion kann bei einem Wert für den spezifischen
Widerstand verschiedene Viskositäten aufweisen.
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US 2006/0057769 A1 offenbart
eine Mischung aus Carbon Black, Graphit und einer Polymerdispersion,
die Microplatelets enthält, für Anwendungen in
der Mikroelektronik. Auch diese Schrift beschreibt eine Zusammensetzung
mit einer variablen Viskosität, die eine für Bauteile
aus der Mikroelektronik erforderliche Leitfähigkeit aufweist.
Allen Drucktinten bzw. -pasten aus dem Stand der Technik ist gemeinsam,
für den jeweiligen Verwendungszweck die Variabilität
lediglich eines Parameters, zum Beispiel die dynamische Viskosität,
anzubieten, während eine andere wichtige Eigenschaft, beispielsweise
die elektrische Leitfähigkeit, nicht kontrolliert einstellbar
ist oder nur einem engen Wertebereich realisiert werden kann. Die
Leitfähigkeit der fertig gedruckten Strukturen kann mit
solchen Zusammensetzungen daher nur mittels der aufgedruckten bzw.
aufgebrachten Schichtdicke beeinflusst werden. Dies schränkt
die Anwendbarkeit der Drucktinten bzw. -pasten auf jeweils wenige
elektrotechnische oder elektronische Anwendungen ein, erzwingt die
Anwendung möglicherweise teurer Drucktechniken, die für
die Herstellung elektronischer oder elektrotechnisch funktionaler
Artikel eine unannehmbar große Markteintrittsschwelle erzeugen,
oder machen die Herstellung von Massenartikeln mit elektronischer
Funktion sogar unrentabel.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung war es daher, eine gegenüber
dem Stand der Technik verbesserte Drucktintenzusammensetzung bereit
zu stellen.
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Diese
Aufgabe wird überraschend gelöst durch zur Verfügung
stellen einer wässrigen Drucktintenzusammensetzung für
die Erzeugung elektrisch funktionaler Strukturen, welche dadurch
gekennzeichnet ist, dass die Drucktintenzusammensetzung a) zumindest
ein elektrisch leitfähiges Polymer in Wasserdispersion, b)
Graphit, c) Ruß, d) zumindest ein Lösemittel enthält
oder daraus besteht.
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Unter
Flächenwiderstand wird im Folgenden der ohmsche Widerstand
verstanden, der an einer Struktur mit einer gleichmäßigen
Dicke erhalten wird, wenn ein quadratischer Bereich beliebiger Größe
an zwei gegenüberliegenden Kanten kontaktiert und der Strom
in Abhängigkeit von der (Gleich-)Spannung gemessen wird.
Der Flächenwiderstand wird in Ω gemessen. Die
Bestimmung des Flächenwiderstandes kann auch nach anderen
Verfahren, wie z. B. der Vierpunktmessung erfolgen.
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Unter
spezifischer Leitfähigkeit wird im Folgenden die Leitfähigkeit
verstanden, die durch Multiplikation des Kehrwertes des Flächenwiderstandes
mit der Dicke der auf ein nichtleitendes Trägermaterial
aufgebrachten, getrockneten oder nicht getrockneten bzw. gehärteten
oder nicht gehärteten Drucktintenzusammensetzung [in cm]
erhalten wird und ein Maß für die ohmschen Eigenschaften
des leitfähigen Materials selbst darstellt. Die spezifische
Leitfähigkeit wird in S·cm–1 angegeben.
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Unter
der Gesamtleitfähigkeit wird im Folgenden die zum Beispiel
mittels Vierpunktmessung gemessene ohmsche Leitfähigkeit
der von der getrockneten und/oder gehärteten Drucktintenzusammensetzung
auf nichtleitendem Trägermaterial aufgedruckten Struktur
verstanden. Die Gesamtleitfähigkeit hängt insbesondere von
der spezifischen Leitfähigkeit und von der Dicke der Struktur
ab.
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Durch
die Kombination der Komponenten der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung in unterschiedlichen Massenanteilen können
spezifische Leitfähigkeit und zugleich die dynamische Viskosität dieser
Drucktintenzusammensetzung eingestellt werden. Neben der vorteilhafterweise
einstellbaren spezifischen Leitfähigkeit kann die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung in einer für das gewünschte Druckverfahren
geeigneten Form einer Paste oder Tinte bereitgestellt werden. Dabei
sind für die Verdruckbarkeit auf einem Substrat Eigenschaften
wie Viskosität und Thixotropie, der Feststoffgehalt, die
Benetzung auf dem Substrat und Verlaufseigenschaften, Trocknungsverhalten
und Trocknungszeit wichtig. Vorteilhaft kann die gewünschte
Schichtdicke, Schichthomogenität und Leitfähigkeit
der Schicht, sowie deren Haftung auf dem Substrat, somit auch deren
Abriebsfestigkeit eingestellt werden. Weiters ist Vorteil an der
erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung die
für die jeweilige drucktechnische Aufgabe zu erzielende
Druckgeschwindigkeit. Diese Eigenschaften legen die Qualität
und, neben den Material- und Herstellungskosten, auch die Brauchbarkeit
des fertigen Druckerzeugnisses fest. Da sich, als weiterer Vorteil
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung,
mit dieser Zusammensetzung gedruckte Strukturen verschiedener Dicke
erzeugen lassen, können auch die resultierenden Gesamtleitfähigkeiten
der gedruckten Strukturen in einem weiten Bereich eingestellt werden.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher auch eine schichtförmige
elektrisch leitfähige Struktur, die durch Auftragen auf
einen Träger und Trocknen der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung erhalten wird.
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Die
erfindungsgemäßen elektrisch leitfähigen
Strukturen eignen sich hervorragend zur massenhaften, doch hochpräzisen
Bereitstellung von gedruckten elektrischen Schaltungen und Funktionselementen
wie Zuleitungen und Leiterbahnen, Kontakten, Widerständen
und Schaltern auf den verschiedensten Trägermaterialien,
im Folgenden abgekürzt mit Trägern.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb das Produkt aus
Träger und erfindungsgemäßer Struktur.
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Ebenso
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung,
umfassend die Schritte:
- A) Einstellen der Konzentration
der Komponente a) auf einen Bereich von 1,0 bis 3,5 Massen-%, wobei
die Massenangaben auf die Gesamtmasse des Polymers oder der Polymere
in der Komponente a) bezogen ist, und anschließend
- B) Vermengen zusammen mit den Komponenten b) und c) mit einem
der Geräte Ultra-Thurrax, Dissolver, Extruder, Drei-Walzen-Stuhl,
Kugelmühle, Rührer oder Ankerrührer und
anschließend
- C) Hinzugeben von Komponente d), und anschließend
- D) Vermischen der in Schritt C) erhaltenen Zusammensetzung in
einem Drei-Walzen-Stuhl, Kugelmühle, Rührer, oder
Ankerrührer.
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Weiterhin
ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung zur Erzeugung einer schichtförmigen
elektrisch leitfähigen Struktur auf einem Träger.
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung beispielhaft beschrieben, ohne dass
die Erfindung, deren Schutzumfang sich aus den Ansprüchen
und der Beschreibung ergibt, auf diese Ausführungsform
beschränkt sein soll.
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Die
Komponente a) der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
kann bevorzugt ausgewählt sein aus Poly(3,4-Ethylendioxythiophen)
dotiert mit Polystyrolsulfonsäure, MgSO4-behandeltes
Poly(3,4-Ethylendioxythiophen) dotiert mit Polystyrolsulfonsäure,
oder aus einem Gemisch dieser Polymere. Das Dotieren mit Polystyrolsulfonsäure
kann auf eine dem Fachmann bekannte Weise erfolgen, indem Poly(3,4-Ethylendioxythiophen)
bzw. MgSO4-behandeltes Poly(3,4-Ethylendioxythiophen)
mit Polystyrolsulfonsäure versetzt wird und sich Polystyrolsulfonsäure
zu Polystyrolsulfonat umwandelt. Der Massenanteil dieser Polymere
in der Wasserdispersion kann von 1,0 bis 3,5 Massen-%, bevorzugt
von 1,0 bis 3,2 Massen-%, besonders bevorzugt von 1,3 bis 3,0 Massen-%,
weiterhin besonders bevorzugt von 1,5 bis 2,5 Massen-%, weiters
besonders bevorzugt von 1,7 bis 2,1 Massen-%, bezogen auf die Gesamtmasse
der Komponente a).
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die sphärischen Polymer-Partikel
der Komponente a) einen Durchmesser d50% von
20 bis 150 nm aufweisen, bevorzugt einen Durchmesser d50% von
50 bis 125 nm, besonders bevorzugt einen Durchmesser d50% von
75 bis 105 nm, ganz besonders bevorzugt einen Durchmesser d50% von 90 bis 100 nm. Bevorzugt kann die
Komponente a) eine Dichte zwischen 1,00 und 1,02 g/cm3 bei
20°C aufweisen.
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Die
Komponente b) der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
ist vorzugsweise Graphit-KS6, erhältlich bei der Firma
TIMCAL Ltd., Strada Industriale, CH-6743 Bodio, Schweiz, Internet: http.//www.timcal.com.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die Komponente b) der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung sphärische, flakeartige oder
plattenartige Graphitteilchen, oder ein Gemisch dieser Graphitteilchen
aufweist. Bevorzugt weisen diese Graphitteilchen, die agglomeriert
oder aggregiert sein können, Durchmesser d90% der
Agglomerate oder Aggregate von 0,1 bis 100 μm, besonders
bevorzugt von 0,3 bis 90 μm, weiters besonders bevorzugt
von 0,5 bis 75 μm, ganz besonders bevorzugt von 0,8 bis
30 μm, weiters ganz besonders bevorzugt von 1 μm
bis 15 μm und höchst bevorzugt von 5,5 bis 7 μm
auf.
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Die
Komponente c) der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
kann vorteilhaft ausgewählt sein aus Leitfähigkeitsruß,
ausgewählt aus Printex-XE2, Printex-L6, jeweils erhältlich
bei der Firma Degussa GmbH, Paul-Baumann-Strasse 1, 45764 Marl,
oder einem Gemisch dieser Ruße.
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Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, wenn die Komponente c) der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung ein Leitfähigkeitsruß mit
einer Ölabsorptionszahl von 100 ml/100 g bis 600 ml/100
g, bevorzugt von 110 ml/100 g bis 500 ml/100 g, besonders bevorzugt
von 119 ml/100 g bis 420 ml/100 g ist. Ganz besonders bevorzugt
kann ein Leitfähigkeitsruß mit einer Ölabsorptionszahl
von 119 ml/100 g, weiters ganz besonders bevorzugt Printex-L6 von
Degussa, weiterhin ganz besonders bevorzugt ein Leitfähigkeitsruß mit einer Ölabsorptionszahl
420 ml/100 g, ganz besonders bevorzugt Printex-XE2 von Degussa ausgewählt
sein.
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Die
Komponente d) der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
kann vorzugsweise ausgewählt sein aus Wasser, Methanol,
Ethanol, Ethylacetat, Dipropylenglykolmonomethylether, Isopropanol,
Butanol, Butandiol, Ethylenglykol, mehrwertige Alkohole, ausgewählt
aus zweiwertigen, dreiwertigen, oder vierwertigen Alkoholen, oder
aus einem Gemisch dieser Lösemittel. Bevorzugt kann diese
Komponente d) Glycerin sein. Ganz besonders bevorzugt kann die Komponente
d) Ethylenglycol sein.
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Vorteilhaft
kann die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
eine dynamische Viskosität von 10 bis 500.000 mPas aufweisen.
Bevorzugt kann die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
eine dynamische Viskosität 100 bis 400.000 mPas, weiterhin
bevorzugt von 1000 bis 300.000 mPas, besonders bevorzugt von 3000
bis 200.000 mPas, weiters besonders bevorzugt von 5000 bis 200.000
mPas, ganz besonders bevorzugt von 10.000 bis 100.000 mPas, weiterhin
ganz besonders bevorzugt von 15.000 bis 50.000 mPas aufweisen. Diese
verschiedenen Bereiche der dynamischen Viskosität verleihen
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
den Vorteil gegenüber dem Stand der Technik, in verschiedenen
Drucktechniken verwendet werden zu können. Die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung lässt sich somit an die Anforderungen
der für das gewünschte Druckergebnis optimalen
Drucktechnologie anpassen. Zum Beispiel lassen sich dynamische Viskositäten
vorteilhaft im Bereich von 3 Pas bis 20 Pas, gemessen mit Haake Rheostress
600/PP35 bei einer Scherrate von 2,4 l/s, und ganz besonders bevorzugt
von 15 bis 19 Pas einstellen, wenn die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung für den Siebdruck verwendet
werden soll. Für Flexo- und/oder Gravurdruck kann die dynamische
Viskosität der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
im Bereich von 0,01 bis 1 Pas, gemessen mit Haake Rheostress 600/PP35
bei einer Scherrate von 2,4 l/s, und/oder für die Verwendung
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
im offset-Duck im Bereich von 20 bis 300 Pas, gemessen mit Haake
Rheostress 600/PP35 bei einer Scherrate von 2,4 l/s, eingestellt
werden.
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Vorzugsweise
weist die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
eine spezifische Leitfähigkeit von 0,05 bis 200 S·cm–1, bevorzugt von 0,1 bis 150 S·cm–1, weiterhin bevorzugt von 10 bis
100 S·cm–1, besonders
bevorzugt von 40 bis 100 S·cm–1,
ganz bevorzugt von 50 bis 95 S·cm–1 auf.
Dadurch weist die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
den Vorteil der bei der zu druckenden Struktur gewünschten Gesamtleitfähigkeit
auf. Soll die zu druckende Struktur beispielsweise eine eher geringe
Dicke aufweisen, so kann die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung mit einer größeren
spezifischen Leitfähigkeit bereit gestellt werden.
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Die
erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung weist
vorzugsweise die Komponente
- a) mit einem Anteil
von 40–95 Massen-%, und
- b) mit einem Anteil von 0,001 bis 45 Massen-%, und
- c) mit einem Anteil von 0,001 bis 13 Massen-%, und
- d) mit einem Anteil von 0,001 bis 95 Massen-% auf, wobei die
Mengenangabe jeweils auf die Drucktintenzusammensetzung bezogen
ist und mit der Maßgabe, dass die Summe der Anteile 100
Massen-% ergibt.
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Bevorzugt
kann die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
die Komponente a) mit einem Anteil von 42 bis 95 Massen-%, bevorzugt
von 50 bis 92 Massen-%, besonders bevorzugt von 70 bis 90 Massen-%,
und die Komponente b) mit einem Anteil von 0,005 bis 52 Massen-%,
weiterhin bevorzugt von 0,05 bis 30 Massen-%, besonders bevorzugt
von 2 bis 20 Massen-%, ganz besonders bevorzugt von 5,0 bis 15 Massen-%,
und die Komponente c) mit einem Anteil von 0,005 bis 10 Massen-%,
weiterhin bevorzugt von 0,05 bis 5 Massen-%, besonders bevorzugt
von 0,5 bis 4 Massen-%, ganz besonders bevorzugt von 2 bis 3,5 Massen-%,
und die Komponente d) mit einem Anteil von 0,005 bis 90 Massen-%,
weiterhin bevorzugt von 0,05 bis 80 Massen-%, besonders bevorzugt
von 0,5 bis 60 Massen-%, weiterhin besonders bevorzugt von 1,0 bis
50 Massen-%, ganz besonders bevorzugt von 2,0 bis 25 Massen-% aufweisen,
wobei die Mengenangabe jeweils auf die Drucktintenzusammensetzung
bezogen ist und mit der Maßgabe, dass die Summe der Anteile
100 Massen-% ergibt.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung zusätzlich eine weitere Komponente
d2)
Additiv,
enthält, die ausgewählt ist aus
TEGO Twin 4000, TEGO Glide 440, TEGO Wet 500, TEGO AirEx 901, TEGO FoamEx
810, TEGO FoamEx 830, TEGO Wet 270, TEGO Glide 100, TEGO Dispers
740 W, TEGO Dispers 750 W, TEGO Dispers 760 W, die TEGO Additive
erhältlich bei der Firma Degussa GmbH, Paul-Baumann-Strasse
1, 45764 Marl, oder Acralen BS oder Plextol M 615, beide Additive
erhältlich bei der Firma PolymerLatex GmbH, Werrastr. 10,
45768 Marl, oder Joncryl HPD 96, erhältlich bei der Firma
Johnson Polymers Ltd., The Slough„ Studley, Warwickshire
B80 7EN, oder ein Gemisch dieser Additive. Mit diesen Additiven
können chemische und/oder physikalische Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung vorteilhaft
beeinflusst werden. Dies sind vorzugsweise das Verhindern der Schaumbildung
und das Entlüften bei der Herstellung, das Verbessern der
Benetzungseigenschaften beim Auftragen und die Verbesserung der Haftung
auf dem Substrat, sowie die Verbesserung des Schichtzusammenhalts
und die Verbesserung des Zusammenhalts der einzelnen Bestandteile
der Formulierung.
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Eine
weitere Komponente, die die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
optional enthalten kann, ist e) Drucköl, ausgewählt
aus Mineralöl, Siliconöl, oder ein Gemisch dieser
Drucköle. Diese Komponente kann das Fließverhalten
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
verändern, so dass die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung an die mechanischen Anforderungen der
jeweiligen Drucktechnologie angepasst werden kann.
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Vorzugsweise
kann die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
die Komponente d2) mit einem Anteil von 0 bis 25 Massen-%, bevorzugt
von 0,05 bis 20 Massen-%, weiterhin bevorzugt von 0,1 bis 17,5 Massen-%,
besonders bevorzugt von 0,2 bis 15 Massen-%, ganz besonders bevorzugt
von 0,25 bis 12 Massen-% enthalten, wobei die Mengenangabe auf die
Drucktintenzusammensetzung bezogen ist, und mit der Maßgabe,
dass die Summe der Anteile der Komponenten a) bis d), d2) 100 Massen-%
ergibt.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn die erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung die Komponente e) mit einem Anteil von
0 bis 5 Massen-%, bevorzugt von 0,05 bis 4 Massen-%, weiterhin bevorzugt
von 0,08 bis 3,5 Massen-%, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3 Massen-%,
ganz besonders bevorzugt von 0,2 bis 2 Massen-% enthält,
wobei die Mengenangabe auf die Drucktintenzusammensetzung bezogen
ist und mit der Maßgabe, dass die Summe der Anteile der
Komponenten a) bis d), d2), e) 100 Massen-% ergibt.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch eine schichtförmige
elektrisch leitfähige Struktur, erhältlich durch
Auftragen auf einen Träger und Trocknen der erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung. Bevorzugte Auftragsarten bzw. Drucktechnologien
können Sieb-, Flexo-, Offset-, oder Gravurdruck sein. Weiterhin
bevorzugte Auftragsarten können Rakeln, Auftragen mit Doctorblade,
Ziehrahmen, oder Spiralrakeln sein. Das Trocknen und/oder Härten
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
ist Stand der Technik und dem Fachmann bekannt.
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Die
erfindungsgemäße Struktur kann vorzugsweise eine
spezifische elektrische Leitfähigkeit von 0,5 bis 200 S·cm–1, bevorzugt von 0,75 bis 175 S·cm–1, besonders bevorzugt von 0,9
bis 150 S·cm–1, ganz besonders
bevorzugt von 1,0 bis 125 S·cm–1,
aufweisen.
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Die
erfindungsgemäße Struktur kann vorzugsweise eine
Dicke von 0,5 bis 200 μm, bevorzugt von 1,0 bis 175 μm,
besonders bevorzugt von 2,0 bis 150 μm, weiters besonders
bevorzugt von 5,0 bis 125 μm, ganz besonders bevorzugt
von 10,0 bis 100 μm aufweisen.
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Ebenfalls
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Produkt aus Träger
und erfindungsgemäßer Struktur.
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Vorzugsweise
kann der Träger des erfindungsgemäßen
Produktes ein Material, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Papier, Pappe, Holz, Parkett, Laminat, Kunststoffe, Kunststofffolie,
Metall, Metallfolie, textilen Materialien, Verbundwerkstoffen, Glas,
wobei die Kunststoffe ausgewählt sind aus Polystyrol, Polyethylenterephtalat
(PET), Polyamid 12, Polyetheretherketon (PEEK), Polypropylen (PP),
Polyimid, Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylen (PE) enthalten
oder sein.
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Das
erfindungsgemäße Produkt kann auch die erfindungsgemäße
Struktur in Form eines komplexen Widerstandes, eines Leiternetzwerkes,
einer Heizfläche, eines Interconnect-Elementes, einer Elektrode,
oder eines Rückkontaktes, zum Beispiel für die
Kontaktierung einer Elektrolumineszenz-Folie enthalten oder sein.
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Vorzugsweise
kann die erfindungsgemäße Struktur des erfindungsgemäßen
Produktes mit einer Schutzschicht versehen sein, bevorzugt mit einem
Lack oder einer Kleberschicht und besonders bevorzugt mit einer
transparenten oder nicht transparenten Folie aus Kunststoff, wobei
der Kunststoff ausgewählt ist aus Polystyrol, Polyethylenterephtalat
(PET), Polyamid 12, Polyetheretherketon (PEEK), Polypropylen (PP),
Polyimid, Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyethylen (PE) und durch
aufkleben, laminieren, verschweißen oder kaschieren mit
dem beschichteten oder teilweise beschichteten Träger verbunden
wird und bevorzugt zusätzliche elektrisch leitende Strukturen
enthalten, bevorzugt mit einem leitenden Kleber aufgebrachte Kupferfolien oder
aufgedruckte Leiterbahnen, die metallische Partikel enthalten.
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Weiterhin
ganz besonders bevorzugt kann diese erfindungsgemäße
Struktur mit einem textilen Material oder einem Gewebe überzogen
sein oder in einem textilen Material oder Gewebes enthalten sein
oder mit diesem verbunden sein.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
umfassend die Schritte:
- A) Einstellen der Konzentration
der Komponente a) auf einen Bereich von 1,0 bis 3,5 Massen-%, wobei
die Massenangaben auf die Gesamtmasse des Polymers oder der Polymere
in der Komponente a) bezogen ist, und anschließend
- B) Vermengen zusammen mit den Komponenten b) und c) mit einem
der Geräte Ultra-Thurrax, Dissolver, Extruder, Kugelmühle,
Rührer, Ankerrührer oder Drei-Walzen-Stuhl und
anschließend
- C) Hinzugeben von Komponente d), und anschließend
- D) Vermischen der in Schritt C) erhaltenen Zusammensetzung in
einem Drei-Walzen-Stuhl, Kugelmühle, Rührer, oder
Ankerrührer.
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Vorzugsweise
kann in dem erfindungsgemäßen Verfahren der Anteil
des leitfähigen Polymers oder der leitfähigen
Polymere der Komponente a) durch Entzug bzw. Zugabe von Wasser eingestellt
werden. Die Art und Weise des Wasserentzuges bzw. der Wasserzugabe
kann gemäß Stand der Technik erfolgen und ist
dem Fachmann bekannt. Es kann vorteilhaft sein, wenn das leitfähige
Polymer oder die leitfähigen Polymere der Komponente a)
auf einen Bereich von 1,0 bis 3,5 Massen-%, bevorzugt von 1,0 bis
3,2 Massen-%, besonders bevorzugt von 1,3 bis 3,0 Massen-%, weiterhin
besonders bevorzugt von 1,5 bis 2,5 Massen-%, weiters besonders
bevorzugt von 1,7 bis 2,1 Massen-%, bezogen auf die Gesamtmasse
der Komponente a), eingestellt werden.
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Es
kann vorteilhaft sein, wenn im Schritt B) des erfindungsgemäßen
Verfahrens die Komponenten b) und c) für eine Zeitdauer
von 1 Minute bis 24 Stunden, bevorzugt von 5 Minuten bis 12 Stunden,
besonders bevorzugt 10 bis 40 min, weiters besonders bevorzugt von
10 bis 30 min zu vermengen. Die Vermengung kann vorzugsweise bei
einer Temperatur von 10 bis 40°C, bevorzugt von 15 bis
30°C, besonders bevorzugt bei Raumtemperatur vorgenommen
werden.
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Im
Schritt C) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
vorzugsweise ein Lösemittel eingesetzt werden, das ausgewählt
ist aus Wasser, Methanol, Ethanol, Ethylacetat, Dipropylenglykolmonomethylether,
Isopropanol, Butanol, Butandiol, Ethylenglykol, mehrwertige Alkohole,
ausgewählt aus zweiwertigen, dreiwertigen, oder vierwertigen
Alkoholen, oder ein Gemisch dieser Lösemittel. Besonders
bevorzugt kann Ethylenglykol eingesetzt werden. Das Hinzugeben des
oder der Lösemittel in Schritt C) des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt vorzugsweise durch Einrühren, Hinzuschütten,
oder Einspritzen. Es kann vorteilhaft sein, in diesem Schritt das
oder die Lösemittel und die übrigen bis zu diesem
Schritt hinzu gegebenen Komponenten zu vermengen, bis eine homogene
Phase erhalten wird.
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Weiterhin
kann vorteilhaft sein, wenn in dem erfindungsgemäßen
Verfahren zunächst die Komponente d) der in Schritt A)
erhaltenen Komponente hinzu gegeben, anschließend die Komponenten
b) und c), abschließend der Schritt D) ausgeführt
wird. Vorzugsweise können auch zunächst d), b)
und c) vermengt werden und anschließend das damit erhaltene
Gemisch zu der in Schritt A) erhaltenen Komponente gegeben werden.
Es ist auch möglich, in dem erfindungsgemäßen
Verfahren zunächst c) und d) zu vermengen, das damit erhaltene Gemisch
zu der in Schritt A) erhaltenen Komponente hinzuzugeben und vor
dem abschließenden Schritt D) die Komponente b) einzusetzen.
Vorzugsweise können die Komponenten b), c) und d) auch
in jeder anderen Reihenfolge und/oder Kombination vermengt und/oder
der in Schritt A) erhaltenen Komponente hinzu gegeben werden.
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Der
Schritt D) des erfindungsgemäßen Verfahrens hat
den Vorteil, dass Luft- oder Gaseinbläschen aus der im
Schritt C) erhaltenen Zusammensetzung ausgetrieben und/oder agglomerierte
und/oder aggregierte Teilchen, zum Beispiel Ruß- und/oder
Graphitteilchen, zerstört werden. Somit weist der Schritt
D) den weiteren Vorteil auf, dass mit diesem Schritt diese Zusammensetzung
homogenisiert wird und dadurch Anisotropien bezüglich der
spezifischen elektrischen Leitfähigkeit und/oder der dynamischen
Viskosität der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
ausgetrieben werden.
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Die
Verwendung der erfindungsgemäßen Drucktintenzusammensetzung
zur Erzeugung einer schichtförmigen elektrisch leitfähigen
Struktur auf einem Träger ist ein weiterer Gegenstand der
vorliegenden Erfindung.
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Vorzugsweise
kann die erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzung
in heizbaren Kissen, als Bestandteil von Teppichen und Matten, in
Heckscheiben, Leiterbahnen, Fernbedienungen, Laminatböden,
in Platten aus aufgeschäumten Polystyrol, Interconnect-Elementen,
Batterien, Elektrolumineszenz-Folien, beheizbaren Spiegeln, in Wandelementen,
Wandbelägen und Tapeten oder Heizfolien verwendet werden.
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Die
nachfolgende Tabelle soll beispielhaft verschiedene erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzungen erläutern, ohne dass die Erfindung
auf diese Ausführungsformen beschränkt sein soll.
Komponente
a) (Massen-%) | Gehalt
der Komponente a) an Polymer (Massen-%) | b)
(Massen-%) | c)
(Massen-%) | d)
(Massen-%) | σ (S
cm–1) | Viskosität (Pa
s) |
73,07 | 3,17 | 11,11 | 4,55 | 11,26 | 67,85 | 175,10 |
82,25 | 1,86 | 7,33 | 3,00 | 7,42 | 66,38 | 17,30 |
85,69 | 1,44 | 5,91 | 2,42 | 5,98 | 65,89 | 7,70 |
86,52 | 1,34 | 5,56 | 2,28 | 5,64 | 68,81 | 6,60 |
88,02 | 1,17 | 5,01 | 2,03 | 5,01 | 68,73 | 4,20 |
86,92 | 2,21 | 0,001 | 3,77 | 9,31 | 17,95 | 15,89 |
84,61 | 2,20 | 2,66 | 3,66 | 9,06 | 29,10 | 16,71 |
83,27 | 2,08 | 4,94 | 3,39 | 8,39 | 53,64 | 17,18 |
82,45 | 1,83 | 7,25 | 2,96 | 7,33 | 71,46 | 16,48 |
Tabelle
1
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Tabelle
1 zeigt verschiedene erfindungsgemäße Drucktintenzusammensetzungen
mit den Komponenten a): elektrisch leitfähiges Polymer
Polyethylendioxythiophenpolystyrolsulfonat (Poly(3,4-Ethylendioxythiophen)
dotiert mit Polystyrolsulfonsäure mit einem Verhältnis
des Polyethylendioythiophens zum Polystyrolsulfonat von 1: 2,5)
in Wasserdispersion, b): Graphit-KS6; c): Printex-XE2; d): Ethylenglykol.
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Diese
Drucktintenzusammensetzungen wurden erhalten, indem zunächst
die elektrisch leitfähigen Polymere der Komponente a) auf
3,0 Massen-% eingestellt wurden. Die Komponenten b) und c) wurden
zu der auf 3,0 Massen-% leitfähige Polymere eingestellten
Komponente a) gegeben und anschließend für die
Zeitdauer von 1 Stunde in einem Dissolver vermengt. Zu dem damit
erhaltenen Gemisch wurde anschließend das Lösemittel,
Komponente d), gegeben und für 5 Minuten eingerührt.
Die damit erhaltene Zusammensetzung wurde in 3 Durchgängen
in einem Drei-Walzen-Stuhl bei Raumtemperatur vermengt.
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σ ist
die spezifische elektrische Leitfähigkeit der auf einer
Glasplatte aufgetragenen und anschließend für
30 Minuten bei 120°C getrockneten, erfindungsgemäßen
Drucktintenzusammensetzung, die mittels Vierpunktmessung ermittelt
wurde.
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Unter „Viskosität"
ist die dynamische Viskosität zu verstehen, die mit einer
Scherrate von 2,4 s–1 mit einem
Plattenviskosimeter Typ PP35 (RS600) der Firma Haake bei einer Umgebungstemperatur
von 23°C ermittelt wurde. In der Tabelle ist die Viskosität
für die nicht getrocknete erfindungsgemäße
Drucktintenzusammensetzung angegeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3524631
A1 [0003]
- - US 5286415 [0004]
- - US 2006/0057769 A1 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - http.//www.timcal.com. [0020]