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Die
vorliegende Erfindung trifft eine elektronische Schaltung zum Übertragen
hochfrequenter Signale, die eine Verstärkungsschaltung mit einer frequenzabhängigen Verstärkung umfasst,
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Bei
einer solchen elektronischen Schaltung kann es sich beispielsweise
um einen Photoempfänger
handeln, der zum Empfangen hochfrequenter digitaler optischer Signale
und zum Umwandeln dieser optischen Signale in elektrische Signale
geeignet sein soll. Aufgrund der unvermeidbaren Eigenschaft der
in solchen elektronischen Schaltungen verwendeten Verstärkungsschaltungen,
eine in einer Umgebung einer Schwellenfrequenz (hier: Frequenzbandbreite
der Verstärkungsschaltung)
zu höheren
Frequenzen hin abfallend verlaufende frequenzabhängige Verstärkung zu haben, tritt bei gat tungsgemäßen elektronischen
Schaltungen nach dem Stand der Technik das Problem auf, dass Signale,
die durch hohe Frequenzanteile (jenseits der genannten Schwellenfrequenz)
geprägt
sind, stark verzerrt werden. Wenn eine solche elektronische Schaltung
zum Übertragen
und Verstärken
ausgesprochen hochfrequenter digitaler Signale verwendet werden
soll, kann das insbesondere eine Verrundung der Signale in einer
Umgebung steiler Flanken zur Folge haben, aufgrund derer unter Umständen nicht
mehr zwischen zwei verschiedenen Werten der digitalen Signale unterschieden
werden kann.
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Der
Erfindung liegt also die Aufgabe zu Grunde, eine Entzerrerschaltung
beschriebener Art zu entwickeln, mit der ein Abflachen von Signalen
mit steilen Flanken zumindest soweit vermeidbar ist, dass sie auch
digitale Signale in einer Umgebung und wenn möglich jenseits der Schwellenfrequenz übertragen
und dabei noch in lesbarer Form ausgeben kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
elektronische Schaltung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung
ergeben sich mit den Merkmalen der Unteransprüche.
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Dadurch,
dass die elektrische Schaltung neben der Verstärkungsschaltung eine der Verstärkungsschaltung
nachgeschaltete, also eine sich schaltungstechnisch einen Ausgang
der Verstärkungsschaltung
anschließende
Entzerrerschaltung aufweist, die einen in der Umgebung der Schwellenfrequenz
zu höheren
Frequenzen hin ansteigenden Frequenzdurchlass aufweist, kann der
in der Umgebung der Schwellenfrequenz abfallende Verlauf der frequenzabhängigen Verstärkung der
Verstärkungsschaltung
zumindest teilweise kompensiert werden, wodurch die elektronische
Schaltung verglichen mit der Verstärkungsschaltung höherfrequente
Signale in lesbarer Qualität
zu übertragen
in der Lage ist. Verglichen mit einer vergleichbaren elektronischen Schaltung
ohne Entzerrerschaltung ergeben sich daher durch die vorliegende
Erfindung deutlich bessere Augendiagramme. Die Entzerrerschaltung
sei dabei durch die beschriebene Funktion definiert, wobei der Frequenzdurchlass
so definiert werden kann, dass ein durch die Entzerrerschaltung
verursachter zusätzlicher
Spannungsabfall an einem Ausgangswiderstand der Verstärkungsschaltung
als Eigenschaft der Entzerrerschaltung berücksichtigt wird.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung sieht vor, dass ein die Verstärkungsschaltung und die Entzerrerschaltung
umfassender Teil der elektronischen Schaltung eine in der Umgebung
der Schwellenfrequenz zu höheren
Frequenzen hin gleichbleibende oder besser noch ansteigende frequenzabhängige Verstärkung aufweist.
Das kann dadurch erreicht werden, dass eine Entzerrerschaltung mit
einem in der Umgebung der Schwellenfrequenz hinreichend steil ansteigenden
Frequenzdurchlass gewählt
wird. Ein zu höheren
Frequenzen hin abfallender Verlauf der frequenzabhängigen Verstärkung der die
Verstärkungsschaltung
und die Entzerrerschaltung umfassenden elektronischen Schaltung
wird dadurch gegenüber
der Verstärkungsschaltung
selbst zu höheren
Frequenzen hin verschoben.
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Eine
typische Ausführung
der Erfindung sieht vor, dass die elektronische Schaltung zum Übertragen
hochfrequenter digitaler Signale geeignet ist, hier beschrieben
für eine
Datenübertragungsrate von
etwa 40 Gbit/s. Insbesondere in diesem Fall kann die genannte Schwellenfrequenz
in einem von zwischen 15 GHz bis 30 GHz, vorzugsweise in einem Bereich
von zwischen 20 GHz und 25 GHz liegen. In diesen Bereichen geraten übliche Hochfrequenzverstärker nach
dem Stand der Technik an eine Grenze, so dass sich bei einer über einen
der genannten Bereiche für
die Schwellenfrequenz definierten elektronischen Schaltung der hier
vorgeschlagenen Art die oben genannten Vorteile der Erfindung besonders
effektiv nutzen lassen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist die Verstärkungsschaltung
Bestandteil eines Photoempfängers,
wobei der Verstärkungsschaltung mindestens
ein lichtempfindliches Element vorgeschaltet ist. Als lichtempfindliches
Element kann dabei beispielsweise eine Photodiode oder ein Phototransistor
zum Einsatz kommen. Auch ist es möglich, dass mehrere Photoempfänger vor
einem Eingang oder vor mehreren Eingängen der Verstärkungsschaltung
vorgesehen sind. Ebenso kann die Verstärkungsschaltung mehrere miteinander
und mit dem Photoempfänger
oder mit den Photoempfängern
verschaltete Verstärker
umfassen. Typischerweise wird es sich bei der Verstärkungsschaltung
um einen Strom-Spannungs-Wandler des Photoempfängers handeln. Sie kann aber
auch durch einen einem solchen Strom-Spannungs-Wandler nachgeschalteten Verstärker gegeben
sein. Im Zusammenhang mit einem Photoempfänger entfaltete die vorgeschlagene
Erfindung ihre Vorteile besonders nutzbringend, weil durch Licht übertragene
Signale, insbesondere optische digitale Signale, schon bei einer
optischen Übertragung
und in einem sie empfangenden lichtempfindlichen Element Verrundungen
erfahren können,
die eine saubere Verstärkung
um so wichtiger machen, wenn keine wesentlichen Informationen verloren
gehen sollen.
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Damit
die elektronische Schaltung ihren Zweck erfüllen kann, hochfrequente Signale
so zu transportieren, dass sie möglichst
wenig verzerrt werden oder zumindest lesbar bleiben, sollte die
Entzerrerschaltung auf von der Verstärkungsschaltung aus einlaufende
Signale eine dispersionsfreie Wirkung oder zumindest eine weitestgehend
dispersionsfreie Wirkung haben. Durch den zu höheren Frequenzen hin ansteigenden
Frequenzdurchlass der Entzerrerschaltung sollte also zwar eine entsprechende
Manipulation einer Signalamplitude erfolgen, Laufzeitdifferenzen
zwischen Signalanteilen verschiedener Frequenzen sollten dagegen
vermieden werden. Problemlos realisierbare Entzerrerschaltungen,
die in dieser Hinsicht noch befriedigende Ergebnisse zeigen, können beispielsweise
so ausgeführt
sein, dass sie in einem Frequenzbereich von zwischen 0,5 fth und 1,5 fth Laufzeitdifferenzen
oder Phasenverschiebungen von höchstens π/8, vorzugsweise
höchstens π/16, zeigen,
wobei die Schwellenfrequenz als fth bezeichnet
und die Laufzeitdifferenz als Phasenwinkeldifferenz eines Signals
der jeweiligen Frequenz verglichen mit der Laufzeit eines monofrequenten
Referenzsignals auf dem genannten Intervall ausgedrückt sei.
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Eine
dispersionsfreie Wirkung der Entzerrerschaltung und eine Vermeidung
unerwünschter Rückkopplungseffekte
lässt sich
besonders einfach realisieren, wenn die Entzerrerschaltung als passive Schaltung
ausgeführt
ist, also nur passive Bauelemente enthält. Dabei ist es unschädlich, wenn
ein verhältnismäßig geringer
Frequenzdurchlass in einem Frequenzbereich unterhalb der Schwellenfrequenz
insgesamt zu einer Abschwächung
eines die elektronische Schaltung passierenden Signals führt, weil
das der Erfindung zugrunde liegende Problem unabhängig von
einer absoluten Amplitude eines Ausgangssignals der elektronischen
Schaltung ist und sich durch eine Vermeidung einer Abflachung steiler
Flanken auch dann lösen
lässt,
wenn insgesamt eine Abschwächung
oder vergleichsweise schwächere
Verstärkung
des Signals erfolgt.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung sieht vor, dass die Entzerrerschaltung einen von einem
Hauptsignalpfad abzweigenden zusätzlichen
Signalpfad aufweist, wobei der Hauptsignalpfad einen Ausgang der
Verstärkungsschaltung
mit einem Ausgang der Entzerrerschaltung verbindet. Die erwünschte Wirkung
der Entzerrerschaltung lässt
sich dann dadurch erreichen, dass der Signalpfad einen zu größeren Frequenzen
hin abnehmenden Anteil einer den Hauptsignalpfad passierenden Signalleistung
abzweigt. Der zusätzliche
Signalpfad hat dabei vorzugsweise außer einem durch eine Abzweigung am
Hauptsignalpfad gegebenen Eingang lediglich einen Ausgang und insbesondere
keine Rückkopplung zum
Verstärker.
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Eine
besonders einfach zu realisierende Gestaltung der Erfindung sieht
vor, dass der zusätzliche Signalpfad
eine Induktivität
und einen Widerstand umfasst, vorteilhafter Weise aber ohne Kondensator ausgeführt ist,
um Reflexions- und Dispersionseffekte zu vermeiden. Der Widerstand
und die Induktivität kann
dabei in einfacher Weise in Reihe geschaltet werden, wodurch die
Induktivität
als Drossel wirken und den zusätzlichen
Signalpfad zu höheren
Frequenzen hin zunehmend vom Hauptsignalpfad abkoppeln kann, während der
Widerstand eine zu starke Abschwächung
des Hauptsignals bei niedrigen Frequenzen verhindert.
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Damit
die Entzerrerschaltung ihre Wirkung gerade in kritischen Frequenzbereichen
entfalten kann, kann die Induktivität dabei beispielsweise mit einem
Wert von zwischen 0,1 nH und 3 nH gewählt werden und vorzugsweise
einen Wert von zwischen 1 nH und 1,5 nH haben. Die Induktivität kann z.
B. durch einen Bonddraht oder eine Leiterbahn auf einem zumindest
einen Teil der elektronischen Schaltung tragenden Schaltungsträger gegeben
sein. Um unnötige
Streukapazitäten
zu vermeiden, sollte ein die Induktivität realisierendes Element dabei
vorzugsweise keine Windung oder nur wenige Windungen aufweisen.
Bei einer Realisierung der Induktivität durch einen Bonddraht oder
einer Leiterbahn, kann der Bonddraht bzw. die Leiterbahn je nach
Dicke beispielsweise eine Länge
von zwischen 0,5 mm und 4 mm haben.
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Der
Widerstand kann bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung durch ein
oberflächenmontiertes
Bauelement (SMD) oder durch eine auf einer Leiterbahn integrierte
Widerstandsschicht gegeben sein. Dadurch lässt sich sowohl ein kompakter
Aufbau als auch eine Vermeidung schädlicher langer Verbindungsleitungen
erreichen.
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Um
bei einer Verstärkungsschaltung
mit einem üblichen
Ausgangswiderstand eine Abschwächung
niedrigerer Frequenzanteile in einem für die erwünschte Wirkung günstigen
Ausmaß zu
erreichen, kann der zusätzliche
Signalpfad mit einem ohmschen Widerstand von zwischen 20 Ω und 200 Ω oder zwischen
50 Ω und
200 Ω,
vorzugsweise zwischen 70 Ω und
150 Ω,
ausgeführt
werden.
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Zur
Vermeidung unerwünschter
Reflexionen und Laufzeitdifferenzen sollte der Hauptsignalpfad keinen
für die
Entzerrerschaltung notwendigen zusätzlichen Kondensator enthalten.
Auch der zusätzliche
Signalpfad sollte zur Vermeidung von Phasenverschiebungen keinen
Kondensator aufweisen. Ein Kondensator kann jedoch als Bestandteil
einer vollständigen
Empfängerstufe
der Entzerrerschaltung vor- oder nachgeschaltet sein, um einen gleichstromlosen
Ausgang sicherzustellen.
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Bei
einer besonders einfachen Ausführung der
Erfindung kann der zusätzliche
Signalpfad eine Abzweigung des Hauptsignalpfads mit einem Nullleiter
der elektronischen Schaltung verbinden und insbesondere beispielsweise
mit Masse verbunden sein. Dadurch kann eine unerwünschte Rückkopplungswirkung
besonders gut verhindert werden.
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Für einen
insgesamt kompakten Aufbau und eine Vermeidung langer Verbindungsleitungen,
die störende
Sekundäreffekte
haben können,
kann es vorteilhaft sein, die ganze elektronische Schaltung in einem
einzigen Gehäuse
und/oder auf einem gemeinsamen Leitungsträger unterzubringen, bei dem es
sich üblicherweise
um eine Leiterplatte handeln wird. Je nach Anwendung kann es jedoch
auch vorgesehen sein, dass ein der Verstärkungsschaltung vorgeschaltetes
lichtempfindliches Element außerhalb
des Gehäuses
oder nicht auf demselben Leitungsträger angeordnet ist.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der 1 bis 5 erläutert. Es
zeigt
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1 ein
Schaltbild einer elektronischen Schaltung in einer einfachen Ausführung der
Erfindung,
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2 als
Diagramm eine frequenzabhängige
Verstärkung
einer in der elektronischen Schaltung aus 1 enthaltenden
Verstärkungs schaltung,
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3 als
Diagramm einen Frequenzdurchlass einer in der elektronischen Schaltung
aus 1 enthaltenden Entzerrerschaltung,
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4 in
einem Diagramm eine resultierende frequenzabhängige Verstärkung der elektronischen Schaltung
aus 1 und
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5 ein
Schaltbild einer elektronischen Schaltung in einer anderen Ausführung der
Erfindung.
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Die
in 1 abgebildete elektronische Schaltung weist ein
als Photodiode ausgeführtes lichtempfindliches
Element 1, eine Verstärkungsschaltung 2 und
eine der Verstärkungsschaltung 2 nachgeschaltete
Entzerrerschaltung 3 auf. Dabei ist das lichtempfindliche
Element 1 der Verstärkungsschaltung 2 vorgeschaltet
und mit einem Eingang der Verstärkungsschaltung 2 verbunden.
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Bei
der Verstärkungsschaltung 2 handelt
es sich hier um einen einfachen Strom-Spannungs-Wandler, wobei das
wiedergegebene Schaltbild als Ersatzschaltbild verstanden werden
kann, das durch beliebige andere zum Übertragen hochfrequenter digitaler
Signale geeignete Verstärkungsschaltungen
ersetzt werden kann. Auch können
bei anderen Ausführungen
der Erfindung anstelle der Verstärkungsschaltung 2 mehrere
Verstärker
vorgesehen sein, die miteinander und/oder mit weiteren lichtempfindlichen
Elementen 1 verbunden sein können.
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Die
hinter einen Ausgang der Verstärkungsschaltung 2 geschaltete
Entzerrerschaltung 3 ist als passive Schaltung ausgeführt und
weist neben einem den Ausgang der Verstärkungsschaltung 2 mit einem
Ausgang 4 der elektronischen Schaltung verbindenden Hauptsignalpfad
einen von diesem Hauptsignalpfad abzweigenden zusätzlichen
Signalpfad 5 auf, der den Hauptsignalpfad mit einer Null-Leitung – typischerweise
mit Masse identisch – der
elektronischen Schaltung verbindet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist der zusätzliche
Signalpfad dabei durch einen Widerstand 6 und eine Induktivität 7 realisiert,
die in Reihe geschaltet sind. Dabei hat die als etwa 1 mm langer
Bonddraht oder als Leiterbahn gleicher Induktivität auf einer
als Schaltungsträger dienenden
Leiterplatte ausgeführte
Induktivität 7 einen
Wert von etwa 1 nH, während
der als oberflächenmontiertes
Bauteil ausgeführte
Widerstand 6 so dimensioniert ist, dass der zusätzliche
Signalpfad 5 insgesamt einen ohmschen Widerstand (Gleichstromwiderstand)
von etwa 100 Ω hat.
Der die Induktivität 7 bildende
Bonddraht oder die alternativ zur Bildung der Induktivität 7 verwendete
Leiterbahn hat dabei einen möglichst
geraden Verlauf.
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Der
Hauptsignalpfad der Entzerrerschaltung 3 wird bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
durch keinen zusätzlichen
Kondensator geführt,
wobei die Entzerrerschaltung 3 auch keinen weiteren Kondensatoren
umfassenden Pfad aufweist.
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Die
elektronische Schaltung des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist in einem
einzigen Gehäuse
und dort auf einer gemeinsamen Leiterplatte untergebracht, auf der
neben dem Widerstand 6 auch alle zum Aufbau der Verstärkungsschaltung 2 verwendeten
elektronischen Bauteile montiert sind, beispielsweise im Form oberflächenmontierter
Bauelemente. Bei einer leicht abge wandelten Ausführung der Erfindung kann das
lichtempfindliche Element auch nur indirekt mit dem Leiterplatte
verbunden und eventuell in einem anderen Gehäuse untergebracht sein.
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In 2 ist
zu erkennen, dass eine frequenzabhängige Verstärkung der Verstärkungsschaltung 2, die
hier als Verhältnis
einer Amplitude Ua einer Ausgangsspannung
der Verstärkungsschaltung 2 zu
einer Amplitude I eines Eingangsstroms der Entzerrerschaltung 3 definiert
ist, in einer Umgebung einer Schwellenfrequenz fth,
die hier ungefähr
einen Wert von 20 GHz hat, zu höheren
Frequenzen hin abfallend verläuft.
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In 3 ist
ein Frequenzdurchlass der Entzerrerschaltung 3 als Funktion
von einer Frequenz f dargestellt. Der Frequenzdurchlass ist hier
durch das Verhältnis
einer Amplitude Ua' einer Ausgangsspannung zur Amplitude
Ua definiert, wobei ein Spannungsabfall
an einem inneren Widerstand oder Ausgangswiderstand der Verstärkungsschaltung 2 von der
Amplitude Ua noch nicht abgezogen ist. 3 zeigt,
dass der Frequenzdurchlass der Entzerrerschaltung 3 in
der Umgebung der Schwellenfrequenz fth zu
höheren
Frequenzen hin ansteigt. Dabei ist die Entzerrerschaltung 3 so
ausgeführt,
dass sie auf von der Verstärkungsschaltung 2 aus
einlaufende Signale eine nahezu dispersionsfreie Wirkung hat.
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Das
in der 4 gezeigte frequenzabhängige Verhältnis Ua'/I veranschaulicht
eine resultierende frequenzabhängige
Verstärkung
der elektronischen Schaltung aus 1 mit der
der Verstärkungsschaltung 2 nachgeschalteten
Entzerrerschaltung 3. Es ist zu erkennen, dass diese resultierende
frequenzabhängige
Verstärkung
einen in der Umgebung der Schwellenfre quenz fth zu
höheren
Frequenzen hin ansteigenden Verlauf hat, was sich durch eine Abschwächung in
einem niedrigen Frequenzbereich ergibt, so dass die elektronische
Schaltung verglichen mit der Verstärkungsschaltung 2 einen
zu höheren Frequenzen
hin verschobenen Verstärkungsabfall zeigt,
was sie für
eine Übermittelung
besonders hochfrequenter digitaler Signale geeignet macht. Eine
Umgebung der Schwellenfrequenz fth, für die das
Gesagte gilt, ist in den 2 bis 4 beispielhaft
durch zwei die Umgebung begrenzende Markierungen sichtbar gemacht.
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Die
hier vorliegende Erfindung bringt Vorteile insbesondere im Zusammenhang
mit optischen Nachrichtensystemen mit sich in denen Informationen
mittels Licht übertragen
werden. Bei der Signalverarbeitung wird das Licht durch einen Photoempfänger in
elektrische Signale umgewandelt, um anschließend die übertragenen Informationen weiter
zu verarbeiten.
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Der
Photoempfänger
besteht in einer einfachen Version aus einer Kombination eines oder
mehrerer Photodetektoren und eines oder mehrerer nachgeschalteter
elektrischer Verstärker,
die in einem Gehäuse
untergebracht und miteinander verschaltet sind. Bei sehr hohen Bitraten
wird es zunehmend schwieriger, Photoempfänger mit ausreichend hoher
Bandbreite und gleichzeitig sehr hoher Verstärkung zu realisieren. Dies
hat folgende Ursache: Der nachgeschaltete Hochfrequenzverstärker wird
in seiner Frequenzbandbreite durch die Kapazität des Photodetektors an seinem
Eingang begrenzt. Diese Kapazität
wirkt als Eingangsimpedanz und bildet zusammen mit dem Rückkoppelwiderstand
des Verstärkers,
der die Verstärkung
mitbestimmt, ein RC-Glied mit einer RC-Zeitkonstante. Dieses RC-Glied
hat grundsätzlich
eine Tiefpasscharakte ristik mit einer Übertragungsfunktion, deren
Durchlassbereich von einer unteren Grenzfrequenz (hier 0) bis zu
einer oberen Grenzfrequenz reicht, welche durch die RC-Zeitkonstante
bestimmt wird. Damit ist die erreichbare Bandbreite des Photoempfängers bestimmt.
Der Photoempfänger
wird daher of nur über eine
gerade noch ausreichende Bandbreite verfügen.
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Eine
hohe Bandbreite ist notwendig, um bei einer Signaländerung
von einer logischen Null auf eine logische Eins und umgekehrt die
Anstiegs- und Abfallszeit möglichst
kurz zu halten. Bei niedrigen Bitraten (z. B. 1 Gbit/s) sind die übertragenen
optischen Signale (betrachtet als Funktionen der Zeit) relativ steilflankig
und rechteckig. Die durch den Photoempfänger aus dem optischen in den
elektrischen Bereich gewandelten Signale werden daher durch dessen
bandbegrenzende Charakteristik nur leicht verrundet. Bei hohen Bitraten
können
jedoch die optischen Eingangssignale am Photoempfänger bereits stark
verrundet sein. Wenn jetzt der Photoempfänger die Signale weiter verrundet,
erhält
man eine deutlich schlechtere Qualität und damit schlechtere Empfangsempfindlichkeit
(höhere
Bildfehlerrate).
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Diesem
Problem wird in der vorliegenden Erfindung mit der Entzerrerschaltung 3 entgegengewirkt.
Die Übertragungsfunktion
der Entzerrerschaltung 3 wirkt derart, dass Signale mit
tieferer Frequenz als der Schwellenfrequenz fth abgeschwächt werden, Signale
höherer
Frequenzen jedoch unbeeinflusst bleiben. Für die Kombination aus Photoempfänger und
Entzerrerschaltung 3 werden damit höhere Frequenzanteile relativ
zu den tieferen angehoben, so dass bei der Übertragung insbesondere von
Pulsen oder Bitfolgen die Flankensteilheit der Signale (als Funktionen
der Zeit) deutlich verbessert werden kann.
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Als
Folge ergeben sich deutlich bessere Augendiagramme und damit einer
bessere Empfangsempfindlichkeit. Der Grad der Absenkung des Signals
bei tieferen Frequenzen und eine Grenzfrequenz, bei der das Signal
nicht mehr merklich beeinflusst wird, lässt sich durch Wahl der Elemente
der Entzerrerschaltung 3 bestimmen und damit auf den Photoempfänger bzw.
auch auf das Verhalten der Übertragungsstrecke
optimal anpassen. Die beschriebene Entzerrerschaltung beeinflusst
nicht die Phase und damit die Gruppenlaufzeit des Signals. Somit
wird das Signal als Funktion der Zeit nicht zusätzlich verzerrt. Durch die
Absenkung der tieferen Frequenzanteile des Signals reduzieren sich
auch die Rauschanteile in diesem Bereich und damit der Anteil am
Gesamtrauschpegel gegenüber
dem Photoempfänger
ohne Entzerrerschaltung.
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In
der einfachsten Version der Erfindung kann die Entzerrerschaltung 3 rein
passiv aufgebaut werden. Bei komplexeren Schaltungen kann die notwendige Übertragungsfunktion
auch direkt in eine dem Photoempfänger nachgeschaltete Begrenzer-Verstärker-Schaltung
mit integriert werden. Eine einfache passive Variante der Entzerrerschaltung 3 beruht
darauf, hinter dem Photoempfänger
einen Anteil des elektrischen Signals über einen zusätzlichen Signalpfad 5 (Impedanzpfad,
hier mit Widerstand 6 und Induktivität 7) abzuführen, wodurch
eine Bedämpfung
des Hauptpfads (Hauptsignalpfads) gewünschter Stärke erfolgt. Bei höheren Frequenzen wird
der Impedanzpfad über
die Induktivität 7 abgekoppelt,
so dass der Hauptpfad unbeeinflusst bleibt. Negative Effekte in
der Phase bzw. Gruppenlaufzeit des Signals durch zusätzliche
passive Bauelemente im Hauptpfad werden damit vermieden. Parasi täre Effekte
durch Reflektionen im Impedanzpfad werden nicht berücksichtigt.
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Der
Photoempfänger
mit einem oder mehreren Photodetektoren und einem oder mehreren
nachfolgenden Verstärkern
für digitale
optische Datenübertragung
mit hohen Bitraten wandelt ankommende optische Signale in elektrische
Signale. Um die Steilheit der Flanken der elektrischen Signale zu
erhöhen wird
nach der O/E-Wandlung
die Entzerrerschaltung 3 in den Signalpfad gebaut, die
den Anteil der hohen Frequenzen gegenüber tiefen Frequenzen im Ausgangssignal
erhöht.
Die Entzerrerschaltung 3 ist einstellbar, so dass das Verhältnis der
Frequenzanteile gesteuert werden kann. Die Phase und Gruppenlaufzeit
des Signals bleibt unbeeinflusst. Denkbar ist auch eine Erweiterung
der Schaltung hin zur positiven Beeinflussung der Phase. Damit wird
es möglich die
Dispersion der optischen Übertragungsstrecke weitgehend
auszugleichen, um die Steilheit der Flanken noch weiter zu erhöhen.
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Das
modifizierte Signal folgt dadurch Änderungen schneller. Damit
steigt der Zeitraum in dem das Signal auf dem zu detektieren Level
liegt an. Eine nachfolgende Entscheiderschaltung hat damit mehr Zeit
und macht demzufolge weniger Fehler. Damit sinkt die Bitfehlerrate.
Es ist damit auch möglich,
die Übertragungsstrecke,
welche die Flanken des Signals durch Dispersion abflacht, bei gleichbleibender Bitfehlerrate
zu verlängern.
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Die
Entzerrerschaltung 3 arbeitet dabei so, dass sie tiefere
Frequenzen bis zu der Schwellenfrequenzen fth teilweise über den
zusätzlichen
Signalpfad 5 abführt
und somit das Hauptsignal in diesen Frequenzen bedämpft. Das
geschieht, ohne die Phase des Ausgangs signals zu beeinflussen, da
sonst die Laufzeitdifferenz unterschiedlicher Frequenzgruppen steigt
und die erreichte Verbreitung des Auges nach der O/E-Wandlung zunichte
macht.
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Bei
der beschriebenen elektronischen Schaltung kann es sich insbesondere
um ein optisches Übertragungssystem
STM 256/OC-768 oder höher handeln.
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Die
Entzerrerschaltung 3 besteht vorzugsweise aus einem Impedanz-Netzwerk
mit einem frequenzabhängigen
Widerstandsanteil. Der nicht frequenzabhängige Widerstand des Impedanz-Netzwerkes
regelt das Verhältnis
des über
den zusätzlichen
Signalpfad 5 abgeführten
Signalanteils gegenüber
dem verbleibenden Anteil des Signals im Hauptpfad. Damit wird die
Bedämpfung
des Hauptsignals eingestellt. Je kleiner der Widerstandswert ist,
um so stärker
ist die Dämpfung.
Der frequenzabhängige
Widerstand sorgt dafür,
dass hauetsächlich
Frequenzen unterhalb fth den zusätzlichen
Signalpfad 5 passieren und damit im Hauptpfad gedämpft werden.
Der frequenzabhängige
Widerstand übersteigt
dagegen für Frequenzen über der
Schwellenfrequenz fth den Wert des nicht
frequenzabhängigen
Widerstands deutlich, so dass hohe Frequenzen nicht den zusätzlichen
Signalpfad 5 passieren können. Mit Netzwerken höherer Ordnung
kann die Übertragungsfunktion
der Entzerrerschaltung 3 so angepasst werden, dass die Empfindlichkeit
des Photoempfängers
optimiert wird. Das erwähnte
Impedanz-Netzwerk besteht vorzugsweise aus Widerständen 6 und
Induktivitäten 7.
Im Gegensatz zu anderen Schaltungen wird hierbei bewusst ein Teil
der Signalamplitude geopfert. Dieser Verlust in der Verstärkung und
damit im Ausgangspegel ist hinnehmbar, da der begrenzende Faktor
für die Empfangsempfindlichkeit
bei den beschriebenen Datenraten nicht die Amplitude sondern die
Qualität
des Signals (definiert durch seine Form als Funktion der Zeit) ist.
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Die
Entzerrerschaltung 3 arbeitet bei der einfachsten Ausführung der
Erfindung so, dass sie tiefere Frequenzen bis zu einer Schwellenfrequenz
fth teilweise über den parallelen zusätzlichen
Signalpfad 5 abführt.
Die Entzerrerschaltung 3 besteht also aus dem Widerstand 6 und
der Induktivität 7 als
Verbindung zur Masse. Der Wert des Widerstandes 6 regelt das
Verhältnis
des über
den parallelen Signalpfad 5 abführten Signalanteils gegenüber dem
verbleibenden Anteil des Signals im Hauptpfad. Damit wird die Bedämpfung des
Hauptsignals eingestellt. Je kleiner der Widerstand 6 ist,
um so stärker
ist die Dämpfung. Die
Induktivität 7 ist
in Reihe zum Widerstand 6 geschaltet und sorgt dafür, dass
bevorzugt Frequenzen unterhalb fth den parallelen
Signalpfad 5 passieren und damit im Hauptpfad gedämpft werden.
Der frequenzabhängige
Widerstand der Induktivität 7 übersteigt
für Frequenzen
oberhalb von fth den Wert des Widerstandes 6 deutlich,
so dass hohe Frequenzen nicht gegen Masse abgeleitet werden können.
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Man
kann das Verfahren auch auf die Senderseite anwenden, um das zu übertragende
Signal vorzuformen. Nach der Übertragung über eine
unter Umständen
längere
Strecke erhält
man wieder ein optimiertes Signal für den Photoempfänger. Vorstellbar
ist es z. B., die Entzerrschaltung 3 in einen Vorverstärker oder
eine Treiberschaltung für
die elektrische Modulation eines Senders einzubauen, um damit die Übertragungskennlinie
wie oben beschrieben zu beeinflussen.
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Ein
detaillierter ausgeführter
Schaltplan eines ande ren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in 5 dargestellt.
Wiederkehrende Merkmale sind wieder mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Auch bei der hier abgebildeten elektronischen Schaltung
handelt es sich um einen Photoempfänger mit Verstärker zum
Verarbeiten hochfrequenter digitaler optischer Signale. Einem als
Photodiode ausgeführten
lichtempfindlichen Element 1, dem bei diesem Ausführungsbeispiel
optische Daten durch eine optische Faser 8 zugeführt werden,
ist auch hier eine Verstärkungsschaltung 2 nachgeschaltet.
Eine hinter die Verstärkungsschaltung 2 geschaltete
Entzerrerschaltung 3 ist auf einer eigenen Platine untergebracht,
die außerdem
für jeden
von zwei Ausgängen
der Verstärkungsschaltung 2 jeweils einen
Blockkondensator trägt.
Für jeden
der beiden genannten Ausgänge
der Verstärkungsschaltung 2 weist
die Entzerrerschaltung wieder einen zusätzlichen Signalpfad 5 mit
jeweils einem Widerstand 6 und einer dazu in Reihe geschalteten
Induktivität 7 auf.
Die Entzerrerschaltung 3 wirkt damit – abgesehen davon, dass statt
eines einzigen Hauptsignalpfads zwei Hauptsignalpfade für jeweils
einen der Ausgänge
vorgesehen sind – analog
zu der zuvor beschriebenen Entzerrerschaltung 3 aus 1.
Die abgebildete Schaltung umfasst schließlich auch zwei DC-Platinen 9,
die zum Entkoppeln von einem Versorgungsnetz dienen.