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Die
Erfindung betrifft ein Feldverteilungs-Korrekturelement zur Positionierung
an einem Untersuchungsobjekt in einem Magnetresonanzsystem zur lokalen
Beeinflussung der B1-Feldverteilung während einer Magnetresonanzaufnahme.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung von Magnetresonanzaufnahmen
eines Untersuchungsobjekts, bei dem am Untersuchungsobjekt zur lokalen
Beeinflussung der B1-Feldverteilung ein entsprechendes Feldverteilungs-Korrekturelement
positioniert wird, sowie eine Verwendung des Feldverteilungs-Korrekturelements
zur Homogenisierung eines B1-Feldes in einem
Magnetresonanzsystem.
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Bei
der Magnet resonanztomographie, auch Kernspintomographie genannt,
handelt es sich um eine inzwischen weit verbreitete Technik zur
Akquisition von Bildern vom Körperinneren
eines lebenden Untersuchungsobjekts. Um mit diesem Verfahren ein
Bild zu gewinnen, d. h. eine Magnetresonanzaufnahme eines Untersuchungsobjekts
zu erzeugen, muss zunächst
der Körper
bzw. der zu untersuchende Körperteil
des Patienten einem möglichst
homogenen statischen Grundmagnetfeld (meist als B
0-Feld
bezeichnet) ausgesetzt werden, welches von einem Grundfeldmagneten
der Magnetresonanz-Messeinrichtung erzeugt wird. Diesem Grundmagnetfeld
werden während
der Aufnahme der Magnetresonanzbilder schnell geschaltete Gradientenfelder
zur Ortskodierung überlagert,
die von sog. Gradientenspulen erzeugt werden. Außerdem werden mit einer Hochfrequenzantenne
HF-Pulse einer definierten
Feldstärke
in das Untersuchungsvolumen eingestrahlt, in dem sich das Untersuchungsobjekt
befindet. Die magnetische Flussdichte dieser HF-Pulse wird üblicherweise
mit B
1 bezeichnet. Das pulsförmige Hochfrequenzfeld
wird daher im Allgemeinen auch kurz B
1-Feld
genannt. Mittels dieser HF-Pulse werden die Kernspins der Atome
im Untersu chungsobjekt derart angeregt, dass sie um einen so genannten "Anregungsflipwinkel" (im Folgenden auch
kurz "Flipwinkel" genannt) aus ihrer Gleichgewichtslage,
welche parallel zum Grundmagnetfeld B
0 verläuft, ausgelenkt
werden. Die Kernspins präzedieren
dann um die Richtung des Grundmagnetfelds B
0.
Die dadurch erzeugten Magnetresonanzsignale werden von Hochfrequenzempfangsantennen
aufgenommen. Bei den Empfangsantennen kann es sich entweder um die
gleichen Antennen, mit denen auch die Hochfrequenzpulse ausgestrahlt
werden, oder um separate Empfangsantennen handeln. Die Magnetresonanzbilder
des Untersuchungsobjekts werden schließlich auf Basis der empfangenen
Magnetresonanzsignale erstellt. Jeder Bildpunkt im Magnetresonanzbild
ist dabei einem kleinen Körpervolumen,
einem so genannten "Voxel", zugeordnet und
jeder Helligkeits- oder Intensitätswert
der Bildpunkte ist mit der aus diesem Voxel empfangenen Signalamplitude
des Magnetresonanzsignals verknüpft.
Der Zusammenhang zwischen einem resonant eingestrahlten HF-Puls
mit der Feldstärke
B
1 und dem damit erreichten Flipwinkel α ist dabei
durch die Gleichung
gegeben, wobei γ das gyromagnetische
Verhältnis,
welches für
die meisten Kernspinuntersuchungen als feststehende Materialkonstante
angesehen werden kann, und τ die
Einwirkdauer des Hochfrequenzpulses ist. Der durch einen ausgesendeten
HF-Puls erreichte Flipwinkel und somit die Stärke des Magnetresonanzsignals hängen folglich
außer
von der Dauer des HF-Pulses auch von der Stärke des eingestrahlten B
1-Feldes ab. Räumliche Schwankungen in der
Feldstärke
des anregenden B
1-Feldes führen daher
zu unerwünschten
Variationen im empfangenen Magnetresonanzsignal, die das Messergebnis
verfälschen
können.
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Ungünstigerweise
zeigen aber die HF-Pulse gerade bei hohen magnetischen Feldstärken – die aufgrund
des benötigten
Magnetgrundfelds B0 in einem Magnetresonanztomographen
zwangsläufig
gegeben sind – ein
inhomogenes Eindringverhalten in leitfähigen und dielektrischen Medien
wie z. B. Gewebe. Dies führt dazu,
dass das B1-Feld innerhalb des Messvolumens
stark variieren kann. Insbesondere bei so genannten Ultrahochfeld-,
Magnetresonanzuntersuchungen, bei denen modernere Magnetresonanzsysteme
mit einem Grundmagnetfeld von drei Tesla oder mehr verwendet werden,
müssen
daher besondere Maßnahmen
getroffen werden, um eine möglichst
homogene Verteilung des transmittierten HF-Felds der Hochfrequenzantenne im
gesamten Volumen zu erreichen.
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Ein
einfacher, aber effektiver Ansatz zur Lösung des Problems besteht darin,
die (di-)elektrische Umgebung des Untersuchungsobjekts in geeigneter
Weise zu modifizieren, um unerwünschte
Inhomogenitäten auszugleichen.
Hierzu können
beispielsweise dielektrische Elemente mit definierter hoher Dielektrizitätskonstante ε, bevorzugt ε ≥ 50, im Untersuchungsvolumen
z. B. unmittelbar am Patienten oder auf dem Patienten positioniert
werden. Damit können
z. B. die typischerweise bei Magnetresonanzuntersuchungen eines
Patienten im Brust- und
Bauchbereich auftretenden HF-Feld-Minima kompensiert werden, indem
auf Brust und Bauch des Patienten entsprechende dielektrische Elemente
aufgelegt werden, die durch die lokale Erhöhung des eindringenden Hochfrequenzfelds
die Minima wieder kompensieren. In der
US 5 865 177 A wird ein dielektrisches
Element mit einer Dielektrizitätskonstante ε > 30 in Form eines flachen
Gelkissens beschrieben, in welches bereits eine Lokalspule integriert
ist.
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Als
dielektrisches Element kann beispielsweise auch in einem Kunststofffolienbeutel
abgefülltes,
destilliertes Wasser verwendet werden. Leider hat die Verwendung
solcher mit Wasser gefüllter "dielektrischer Kissen" den unerwünschten
Nebeneffekt, dass sie in den Magnetresonanzaufnahmen sichtbar sind.
Daher wird in der
DE
10 2004 015 859 A1 ein "dielektrisches
Kissen" mit einer
ein Relaxationsagens enthaltenden Füllung vorgeschlagen. Durch
die Zugabe des Relaxationsagens wird dafür gesorgt, dass die Protonen
im dielektrischen Kissen schneller relaxieren und daher bei der
Bilddatenakquisition nicht erfasst werden. Das Kissen ist quasi
unsichtbar. Allerdings zeigen diese Kissen einen unerwünschten
Einfluss auf das B
0-Feld. Zudem ist die Homogenisierung
des transmittierten HF-Feldes noch nicht optimal. In der
DE 10 2006 025 940
A1 wird deshalb vorgeschlagen, das Relaxationsagens so
in die Füllung
des dielektrischen Kissens einzubringen, dass es an voneinander
separierte Partikel gebunden ist. Dadurch wird das Einbringen von
freien Ladungsträgern
in das dielektrische Element weitgehend vermieden, wodurch die Leitfähigkeit
der Füllung
des dielektrischen Kissens deutlich verringert wird. Dies führt zu einer
Reduzierung des abschirmenden Effektes und somit insgesamt zu einer
wesentlich stärkeren
Homogenisierungswirkung.
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Ein
weiterer Nachteil von Kissen mit niederviskosem, d. h. flüssigem Inhalt,
wie z. B. destilliertem Wasser, besteht darin, dass diese Kissen
in der Handhabung unbequem und zum Teil sogar ungeeignet sind, wenn beispielsweise
die Form des Kissens durch die Schwerkraft verändert wird. Zudem werden dann
hinsichtlich Dichtigkeit und Festigkeit hohe Anforderungen an das
Material der Kissenhülle
gestellt. Aus diesem Grunde sind auch die Füllungen in den beiden zuletzt
genannten Kissen gelförmig
ausgebildet und dadurch formstabiler und besser einsetzbar. Sie
weisen zudem alle gewünschten
Eigenschaften wie eine gute Homogenisierung des transmittierten
und empfangenen HF-Feldes, eine Unsichtbarkeit in MR-Bildern und
eine biologische Unbedenklichkeit der verwendeten Füllungen
auf. Jedoch ergibt sich bei den dort genannten dielektrischen Kissen
eine optimierte Kissengröße von ca.
35 cm × 25
cm × 4
cm, wobei das Gewicht der Füllung
in etwa 3,5 kg beträgt.
Ein wesentlicher Parameter für
die Wirksamkeit ist dabei die Kissenstärke von 4 cm.
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Sowohl
die relativ große
Stärke
als auch das hohe Kissengewicht haben Nachteile. Zum einen wird die
Belastung des Bauchraums mit einem schweren Kissen vom Patienten
oft als unangenehm empfunden. Zum anderen vergrößert sich bei der Anwendung
einer zusätzlichen
Lokalspule durch das zwischen Lokalspule und Patientenkörper anzuordnende
Kissen der Abstand der betreffenden Lokalspule zum Patienten deutlich, wodurch das
Signal-Rausch-Verhältnis
der empfangenen Signale schlechter wird.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Feldverteilungs-Korrekturelement
der eingangs genannten Art sowie ein Verfahren zur Erzeugung von
Magnetresonanzaufnahmen unter Verwendung eines solchen Feldverteilungs-Korrekturelements
derart weiterzuentwickeln, dass das Feldverteilungs-Korrekturelement
leichter und dünner
ist.
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Diese
Aufgabe wird zum einen durch ein Feldverteilungs-Korrekturelement gemäß Patentanspruch 1 und zum
anderen durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
15 sowie durch eine Verwendung des Feldverteilungs-Korrekturelements
gemäß Patentanspruch
16 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
das Feldverteilungs-Korrekturelement eine auf einem Trägerelement
angeordnete Schar von elektrisch leitfähigen, im Wesentlichen parallel
verlaufenden Dipolstreifen auf. Dieses Feldverteilungs-Korrekturelement
wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
direkt am Untersuchungsobjekt so positioniert, dass die Dipolstreifen
im Wesentlichen parallel zu einem Grundmagnetfeld des Magnetresonanzsystems
verlaufen.
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Die
Dipolstreifen wirken ähnlich
wie eine Dipolantenne. Das E-Feld des ausgesendeten Hochfrequenzfeldes
koppelt direkt in die Dipolstreifen ein. Die Dipolstreifen schwingen
daraufhin passiv mit, geben die Energie wieder ab und erhöhen somit
die B1-Feldenergie im Bereich des an das
Feldverteilungs-Korrekturelement
angrenzenden Körperbereichs
des Patienten. Dabei bilden sich durch das in die Dipolstreifen
eingekoppelte E-Feld Stromschleifen im Körper des Patienten aus, die
längs der
Dipolstreifen verlaufen, quer durch das Kissen und die Haut treten
und sich dann durch das Patientengewebe hindurch schließen. Innerhalb
dieser Stromschleifen wird durch die quer zur Schleifenebene verlaufenden
Komponenten des primär
ausgestrahlten B1-Feldes ein Strom angeregt,
der wiederum ein sekundäres
Hochfrequenzfeld zur Folge hat. Die genaue Funktionsweise wird jedoch
später
noch einmal anhand von Figuren verdeutlich.
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Eine
Ausrichtung der Dipolstreifenschar im Wesentlichen parallel zum
B0-Feld (d. h. möglichst genau parallel oder
zumindest unter einem nur kleinen Winkel) sorgt dafür, dass
die E-Feld-Komponente des Hochfrequenzfeldes, welche ja in die Dipolstreifen
einkoppeln soll, in Längsrichtung
der Dipolstreifen groß ist.
Damit ist die Einkopplung besonders gut.
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Um
das Feld innerhalb des Patientenkörpers wiederum durch eine gute
Auskopplung der Energie aus den Dipolstreifen möglichst stark zu erhöhen, ist
eine kapazitive Ankopplung der Dipolenden an das Gewebe gewünscht. Daher
reicht ein sehr dünnes
Trägerelement
aus, im Extremfall theoretisch sogar eine einfache Kunststofffolie
oder dergleichen. Dieses Trägerelement
dient dabei in erster Linie dazu, dass die Dipolstreifen fest als
Dipolstreifenschar miteinander verbunden sind und einen festen äquidistanten
Abstand haben, wobei sie jedoch gegeneinander elektrisch isoliert
sind.
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Es
hat sich herausgestellt, dass mit einem solchen, vorteilhafterweise
sehr einfachen Feldverteilungs-Korrekturelement, welches lediglich
aus einem relativ dünnen
Trägerelement
und darauf angeordneten elektrisch leitfähigen, im Wesentlichen parallel
verlaufenden Dipolstreifen besteht, eine ausgezeichnete Korrektur
des B1-Feldes (vergleichbar mit der Verwendung
der eingangs genannten dielektrischen Kissen) erreichbar ist. Dabei
ist ein solches Feldverteilungs-Korrekturelement erheblich dünner und
leichter als ein bisher ideales dielektrisches Kissen. Durch das
viel geringere Gewicht ist die Handhabung vereinfacht und der Patient ist
weniger belastet und somit kooperativer. Bei der Verwendung einer
zusätzlichen
Lokalspule kann diese in einem erheblich geringeren Abstand zum
Patienten angeordnet sein, was eine Verbesserung des Signal-Rausch-Verhältnisses
zur Folge hat.
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Die
abhängigen
Ansprüche
enthalten jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung.
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Zur
Herstellung der Dipolstreifen kann im Grunde genommen jedes ausreichend
leitfähige
Material eingesetzt werden. Bei einer besonders einfachen und effektiven
Variante sind die Dipolstreifen aus Metallleiterbahnen gebildet,
welche beispielsweise in entsprechendem Abstand auf dem Trägerelement
nebeneinander parallel verlaufend aufgebracht sind.
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Vorzugsweise
sollte darauf geachtet werden, dass die Länge der Dipolstreifen kleiner
oder ungefähr gleich
der halben Wellenlänge λ des ausgesendeten
B1-Feldes, d. h. der Magnetresonanzfrequenz,
ist.
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Ist
die Länge
der Dipolstreifen kürzer
als die halbe Wellenlänge
der Magnetresonanzfrequenz, so bedeutet dies, dass die Dipoleigenresonanz
unter Berücksichtigung
des Umgebungseinflusses höher
als die Betriebsfrequenz der Dipole ist. Somit ist die Gesamtimpedanz
der durch die Dipolstreifen gebildeten Stromschleifen kapazitiv.
Daher ist dann das sekundäre
B1-Feld
innerhalb der Schleife etwa gleichphasig mit dem primären Hochfrequenzsendefeld,
so dass in einem Bereich nah am Kissen eine Feldanhebung erreicht
wird, die zu einer Kompensation von in diesem Bereich häufig vorgekommenen
Feldminima besonders gut geeignet ist. Die Stärke dieser sekundären Korrekturfelder
kann also über
die Wahl der Dipollänge
gesteuert werden. Eine Annäherung
an die halbe Länge
der Resonanzfrequenz, d. h. der ausgesendeten Magnetresonanzfrequenz,
verstärkt
diesen Effekt.
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Wie
oben erwähnt,
könnten
die Dipolstreifen im Prinzip direkt auf der Haut bzw. auf einem
folienartigen dünnen
Trägerelement
aufgelegt werden. Allerdings besteht dann die Gefahr, dass an den
Kanten der Dipolstreifen Stromdichte-Konzentrationen auftreten, die unter
ungünstigen
Bedingungen zu lokalen Verbrennungen der Haut führen könnten. Daher wird vorzugsweise
ein Trägerelement
eingesetzt, welches eine vor gegebene Dicke, vorzugsweise ≥ 3 mm, besonders
bevorzugt ≥ 5
mm, und vorzugsweise ≤ 12
mm aufweist. Durch dieses Trägerelement
wird ein bestimmter Abstand der Dipolstreifen vom Untersuchungsobjekt
eingehalten, wenn das Feldverteilungs-Korrekturelement am Untersuchungsobjekt
positioniert ist, sofern das Feldverteilungs-Korrekturelement so
eingesetzt wird, dass sich das Trägerelement zwischen den Dipolstreifen
und der Körperoberfläche befindet.
Dabei hat das Kissen in erster Linie die Funktion, die Stromdichte
flächig
zu verteilen. Die dafür
erforderliche Dicke ist vergleichbar mit dem Abstand der Dipolstreifen
voneinander. Das heißt, es
wird bevorzugt dafür
gesorgt, dass die Dicke des Trägerelements
in etwa dem Abstand zwischen zwei Dipolstreifen entspricht. Um das
Kissen möglichst
dünn zu
machen, ist folglich eine Dipolschar vorteilhaft, welche möglichst
viele schmale, eng benachbarte Dipolstreifen aufweist.
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Zur
weiteren Reduzierung von zu hohen lokalen Stromdichte-Konzentrationen an
den Enden, insbesondere an den Ecken der Dipolstreifen, ist es vorteilhaft,
wenn die Enden der Dipolstreifen abgerundet sind. Außerdem ist
es für
diesen Zweck auch vorteilhaft, wenn die Enden der Dipolstreifen
etwas verbreitert sind.
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Als
Trägerelement
mit einer bestimmten, geringen Stärke wird vorzugsweise ein Trägerelement
eingesetzt, welches eine mit einem Gas, einer Flüssigkeit oder einem Gel gefüllte Hülle aufweist.
Ein solches Trägerelement
ist in Form eines Kissens relativ weich ausgebildet und daher auch
für den
Patienten bequem.
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Die
Füllung
des Kissens ist vorzugsweise dielektrisch und gegebenenfalls zusätzlich gering
ohmsch leitfähig
(d. h. es weist in etwa die Leitfähigkeit des menschlichen Gewebes
auf). Als dielektrische Flüssigkeit kann
theoretisch reines Wasser bzw. destilliertes Wassereingesetzt werden.
Um ein zusätzlich
gering ohmsch leitfähiges
Material zu erhalten könnte
z. B. eine Salzlösung
verwendet werden. Die Ankopplung der Dipolstreifen erfolgt in den
Körper
des Patienten rein kapazitiv durch Verschiebeströme über die gesamte Dicke des Kissens.
Es sind nur die Isolierschichten, d. h. die Kissenhülle, die
Kleidung des Patienten etc., kapazitiv zu überbrücken. Bei einem Trägerelement
mit einer leitfähigen
Füllung
kann eine stärkere
Ankopplung der Dipolstreifen an den Körper des Patienten erfolgen.
Dies führt
zu stärkeren
Schleifenströmen
und einer breiteren Resonanzkurve. Daher ist in einem solchen Fall
die Abstimmung der genauen Länge
der Dipolstreifen unkritischer. Aus diesem Grund ist die Verwendung
eines Trägerelements
mit einem leitfähigen
Material bevorzugt.
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Für eine besonders
gute Formstabilität
des gesamten Feldverteilungs-Korrekturelements ist die Füllung besonders
bevorzugt gelförmig.
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Vorzugsweise
sollte die Füllung
des Trägerelements
wie bei den dielektrischen Kissen zudem so ausgebildet sein, dass
diese in den MR-Bildern nicht sichtbar ist.
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Im
Prinzip kann dies auf die gleiche Weise erreicht werden wie bei
den bereits beschriebenen dielektrischen Kissen gemäß der
DE 10 2006 02 5940
A1 bzw. gemäß der
DE 10 2004 015 859
A1 . Das heißt,
es wird in die Füllung
des Trägermaterials
ein Relaxationsagens eingebracht, welches dafür sorgt, dass die darin befindlichen
Protonen relativ schnell relaxieren und somit nicht in den MR-Bildern
sichtbar sind. Als Relaxationsagens kann beispielsweise eine paramagnetische
Substanz eingesetzt werden, welches mindestens ein chemisches Element
der Gruppe folgender Elemente enthält: Gadolinium, Europium, Eisen,
Chrom, Nickel, Kupfer und Mangan. Besonders bevorzugt wird Mangan,
insbesondere in der Form Mn
2+, eingesetzt.
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Aufgrund
der starken Relaxationswirksamkeit von Mn2+ genügt die Verwendung
einer geringen Konzentration, um eine hinreichende Unsichtbarkeit
des Kissens im Bild zu erreichen. Dies verringert die Beeinflussung
des B0-Felds noch weiter. Bei spielsweise
bietet sich die Verwendung von Mn2+-dotiertem
Ultraschallgel als Kissenfüllung
an.
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Besonders
bevorzugt liegt das Relaxationsagens, insbesondere bei Verwendung
einer paramagnetischen Substanz, in einer Konzentration von 10 bis
200 mmol/kg, ganz besonders bevorzugt 30 bis 100 mmol/kg, bezogen
auf die Füllung
des Kissens vor.
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Bezüglich des
genauen Aufbaus der Materialien wird noch einmal auf die bereits
eingangs erwähnten Schriften
DE 10 2004 015 859
A1 sowie
DE
10 2006 925 940 A1 verwiesen, in denen Rezepturen und Bestandteile
angegeben sind. Besonders bevorzugt sollte das Relaxationsagens,
wie in der letztgenannten Schrift angegeben, auch gebunden an voneinander
separierte Partikel vorliegen, um die dort beschriebenen Vorteile
zu erreichen.
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Eine
andere Alternative, bei der die Füllung des Trägerelements
bzw. das Trägerelement
selbst unsichtbar ist, wird in der
DE 10 2004 006 551 A1 beschrieben.
Bei dieser Variante muss dafür
gesorgt werden, dass zumindest die Füllung des Trägerelements
aus einem elektrisch leitfähigen
oder dielektrischen Material besteht, dessen Magnetresonanzlinien
bei einem gegebenen Magnetfeld mindestens um ein bestimmtes Maß gegenüber der
Magnetresonanzlinie von Wasserprotonen verschoben sind. Es muss
dann bei der Erzeugung der Magnetresonanzaufnahmen dafür gesorgt
werden, dass eine Messsequenz verwendet wird, so dass bei einer
Akquisition der Bildrohdaten das Material des Trägerelements bzw. zumindest
der Füllung
des Trägerelements
keine Signalbeiträge
für die
Bilderzeugung liefert und/oder die von diesem Material verursachten
Signale von den vom Untersuchungsobjekt verursachten Signalen ohne
weiteres separierbar sind. In der
DE
10 2004 006 551 A1 wird beschrieben, wie solche Messsequenzen
aussehen können,
um bei einem dielektrischen Element, welches aus entsprechenden
Materialien gefertigt ist, diesen Zweck zu erreichen. Es wird insoweit
auf diese Schrift verwiesen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren
anhand von Ausführungsbeispielen
noch einmal näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 einen
schematischen Querschnitt durch ein auf den Bauch eines Patienten
aufgelegtes dielektrisches Kissen nach dem Stand der Technik,
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2 eine
schematische Darstellung der Wirkungsweise des in 1 gezeigten
dielektrischen Kissens,
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3 einen
schematischen Querschnitt durch ein auf den Bauch eines Patienten
aufgelegtes Feldverteilungs-Korrekturelement
gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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4 eine
schematische Draufsicht auf das auf den Patienten aufgelegte Feldverteilungs-Korrekturelement
gemäß 3,
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5 eine
schematische Darstellung der Wirkungsweise des in den 3 und 4 gezeigten
Feldverteilungs-Korrekturelements,
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6 einen
schematischen Querschnitt durch das auf den Bauch des Patienten
aufgelegte Feldverteilungs-Korrekturelement
wie in 3, jedoch mit darüber aufgelegter Lokalspule,
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7 einen
schematischen Querschnitt durch ein unter den Rücken eines Patienten gelegtes
Feldverteilungs-Korrekturelement
gemäß den 3 bis 6 sowie
eine darunter angeordnete Lokalspule,
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8 eine
schematische Draufsicht auf ein Feldverteilungs-Korrekturelement
gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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1 zeigt
ein typisches dielektrisches Element, wie es beispielsweise in der
DE 10 2004 015 859
A1 beschrieben und bereits in der Praxis eingesetzt wird.
Dieses dielektrische Kissen K wird auf den Bauch eines auf einer
Liege
10 des Magnetresonanzsystems liegenden Patienten
P aufgelegt, um lokal im Bauchbereich, d. h. unter dem Kissen K,
die Feldstärke
des B
1-Felds zu erhöhen. Auf dieses dielektrische
Kissen K wird zur Messung der Magnetresonanzsignale beispielsweise
eine Lokalspule
11 aufgelegt.
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Die
Wirkung eines solchen dielektrischen Kissens K ist aus 2 zu
ersehen. Die Orientierung ist hier so, dass die z-Richtung parallel
zum Grundmagnetfeld B0 in Längsrichtung
des Körpers
des Patienten P verläuft.
Die x-Richtung ragt aus der Bildebene heraus und die y-Richtung
steht, wie durch das Koordinatensystem dargestellt, senkrecht auf
der x-/z-Ebene.
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Im
Körper
des Patienten P liegt aufgrund des eingestrahlten Resonanzsignals
ein primäres
B1-Feld B1,P an.
Durch dieses B1-Feld B1,P wird
innerhalb des dielektrischen Kissens K selbst sowie im Körper des
Patienten P im Bereich unterhalb des Kissens K ein als Stromschleife
I dargestellter Kreisstrom induziert, welcher die in 2 dargestellte
Richtung hat. Durch diesen induzierten Wechselstrom wird wiederum
ein sekundäres B1-Feld B1,S im Körper des
Patienten P induziert. Dieses sekundäre B1-Feld
B1,S ist, da die Feldlinien ringförmig um
die Stromlinien der Stromschleife I verlaufen, so ausgerichtet,
dass die Orientierung des sekundären
Felds B1,S im Inneren der Stromschleife
I, d. h. in dem Teil des Patienten P nahe dem dielektrischen Kissen
K, das primäre
Feld B1,P unterstützt. Außerhalb der Stromschleife I
ist das sekundäre
B1,s Feld entgegengesetzt zu der Orientierung
des primären
Felds B1,p.
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Das
dielektrische Kissen K liegt dabei mit seiner Längsausdehnung im Stromweg der
Stromschleifen I. Da für
den Widerstand des Pfades des induzierten Stroms das Verhältnis der
relativ großen
Länge zur
kleineren Dicke des Kissens K maß geblich ist, darf das Kissen
K keine sehr geringe Dicke haben. Außerdem muss das Füllmaterial
im Kissen K eine gute Leitfähigkeit
oder eine außerordentlich
hohe dielektrische Permitivität haben.
In der Praxis werden daher Kissen K mit einer optimierten Kissengeometrie
verwendet, die 35 cm lang und 25 cm breit sind und deren Dicke d
4 cm beträgt.
Die Kissen sind mit einem Gel befüllt und mit einem Gewicht von
ca. 3,5 kg relativ schwer.
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In
den 3 und 4 ist schematisch ein Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Feldverteilungs-Korrekturelements 1 dargestellt,
welches die gleiche Wirkung hat wie das dielektrische Kissen K gemäß den 1 und 2,
jedoch erheblich dünner
und leichter ist.
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Anstelle
eines dicken dielektrischen Kissens K weist dieses Feldverteilungs-Korrekturelement 1 lediglich
noch ein sehr dünnes
kissenförmiges
Trägerelement 5 (im
Folgenden auch kurz Kissen 5 genannt) mit der Dicke bzw.
Stärke
h ≤ 1 cm
auf. Dieses Kissen 5 dient tatsächlich lediglich als Träger für eine auf
der Oberseite des Kissens 5 aufgebrachte Schar 4 von
Dipolstreifen 2. Die Dipolstreifen 2 können hierbei
einfache parallel laufende Leiterstreifen sein, beispielsweise aus
Kupfer oder einem anderen Metall, die direkt auf die Hülle des kissenförmigen Trägerelements 5 aufgebracht,
beispielsweise aufgeklebt sind.
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Der
Abstand a dieser Metallleiterbahnen entspricht in etwa der Dicke
h des Kissens 5. Wie bereits eingangs erwähnt, kann
das als Trägerelement 5 dienende
Kissen 5 im Übrigen
in der gleichen Weise aufgebaut sein wie die herkömmlichen
dielektrischen Kissen K, d. h. es kann aus einer Folienhülle mit
einem darin befindlichen dielektrisch wirkenden und gegebenenfalls
leitfähigen
Gel bestehen. Dabei sollte der Füllstoff
nur mäßig leitfähig sein
(beispielsweise ungefähr
die Leitfähigkeit
des menschlichen Gewebes aufweisen). D. h. es ist nicht wie bei
den dielektrischen Kissen K nach dem bekannten Stand der Technik
notwendig, dass ein stark leitfähiger
Stoff oder ein Stoff mit einer hohen Dielektrizitätskonstante
verwendet wird. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass der
Stoff möglichst
biologisch unbedenklich ist. Es hat sich herausgestellt, dass ein
Mn2+-dotiertes Ultraschallgel, welches zur
Unsichtbarmachung in den MR-Bildern mit einem Relaxationsagens versehen
ist, recht gut geeignet ist.
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Zum
Verständnis
der Wirkungsweise des Feldverteilungs-Korrekturelements 1 wird auf 5 verwiesen.
Hier sind die Feldlinien analog zu der Darstellung für das herkömmliche
dielektrische Kissen K in 2 dargestellt.
Die z-Richtung ist wieder die Längsrichtung
des Patienten P parallel zum Grundmagnetfeld B0 und die
x-Richtung ragt aus der Bildebene heraus.
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Auch
hier ist wieder das primäre
B1-Feld B1,P zu
sehen, welches durch die Einstrahlung der Hochfrequenzpulse erreicht
wird. Da die Dipolstreifen 2 parallel zum B0-Feld
liegen (vgl. auch 4), ist die E-Feld-Komponente
dieses primären
B1-Felds B1,p parallel
zur Längsrichtung
der Dipolstreifen 2 und koppelt in die Dipolstreifen 2 wie
in eine übliche
Dipolantenne ein. Es bildet sich daher ein induzierter Kreisstrom
entlang der dargestellten Stromschleifen I aus, welcher entlang
der Dipolstreifen 2 verläuft, quer durch das Trägerelement 5 und
die Haut des Patienten P tritt und sich dann durch das Patientengewebe
hindurch schließt. Dabei
wird entlang dieser Stromschleifen I durch die x-Komponente des
Hochfrequenz-Sendemagnetfelds ein Strom angeregt, der wiederum ein
sekundäres
HF-Feld, d. h. ein sekundäres
B1-Feld B1,s, zur
Folge hat. Auch hier unterstützt
die Orientierung der sekundären
Felder B1,S im Inneren der Stromschleife
I, also in den den Dipolstreifen nahen Bereichen des Patienten P,
das primäre
Feld B1,P. Außerhalb der Stromschleife I,
im unteren Bereich des Patientengewebes ist das sekundäre B1,s Feld entgegengesetzt zu der Orientierung
des primären
Feldes B1,P.
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Die
Länge der
Dipolstreifen 2 ist hier so gewählt, dass sie in etwa der halben
Wellenlänge
des eingesendeten Hochfre quenzfelds entspricht, wobei die Länge der
Dipolstreifen bevorzugt etwas unterhalb der halben Wellenlänge liegt.
Dadurch ist dafür
gesorgt, dass das sekundäre
Feld innerhalb der Schleife etwa gleichphasig mit dem primären Feld
B1,s ist, so dass im oberen Bereich, nah
an dem Feldverteilungs-Korrekturelement 1,
eine starke Feldanhebung erreicht wird, die zur Kompensation von
in diesem Bereich häufig
vorkommenden Feldminima gut geeignet ist. Bei einer H1-Messung
in einem Magnetresonanzgerät
mit 3 Tesla liegt die MR-Freguenz bei ca. 120 Mhz, d. h. die Wellenlänge liegt
bei 2,5 m. Daraus ergibt sich, dass die Länge der Dipolstreifen unter
diesen Bedingungen vorzugsweise in etwa 30–40 cm betragen sollte.
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Als
ideale Kissengeometrie in Anlehnung an die bisher verwendeten dielektrischen
Kissen mit den Maßen
35 cm × 25
cm × 4
cm wird für
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Feldverteilungs-Korrekturelements 1 ein
Trägerelement 5 mit
der Länge
von 35 cm, einer Breite von 25 cm und einer Dicke h von 1 cm gewählt. Dies
führt bei
der Verwendung eines Mn2+-dotierten Ultraschallgels,
welches eine ausreichende Dielektrizität aufweist und in den MR-Bildern
nicht sichtbar ist, zu einem Gesamtgewicht von nur ca. 0,9 kg. Das
erfindungsgemäße Feldverteilungs-Korrekturelement
ist somit erheblich leichter und dünner als ein herkömmliches
dielektrisches Kissen K mit gleicher Wirkung.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Feldverteilungs-Korrekturelements 1 besteht
also bereits in der leichteren Handhabbarkeit und der geringeren
Belastung für
den Patienten. Ein weiterer Vorteil ist unmittelbar aus den 6 und 7 ersichtlich.
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In 6 ist
zu sehen, dass eine auf dem Patienten P aufgelegte Lokalspule 11 erheblich
näher am Patienten
P positioniert ist als bei der Verwendung eines herkömmlichen
dielektrischen Kissens K (vgl. 1). Durch
die geringere Entfernung ist das Signal-Rausch-Verhältnis der
empfangenen MR-Signale erheblich besser.
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Zudem
besteht bei diesem Kissen auch sehr gut die Möglichkeit, dieses unter den
Patienten zu legen, wenn beispielsweise mit einer Lokalspule 12 eine
Wirbelsäulenaufnahme
gemacht werden soll. Dies ist in 7 zu erkennen.
Hierzu wird zunächst
auf die Liege 10 die Wirbelsäulen-Lokalspule 12 aufgelegt.
Darüber wird
das erfindungsgemäße Feldverteilungs-Korrekturelement 1 gelegt.
Darauf wird dann der Patient P gelagert. Da das Feldverteilungs-Korrekturelement 1,
welches ja nur aus dem 1 cm dicken Trägerelement 5 und den
darauf aufgebrachten dünnen
Dipolstreifen 2 besteht, relativ dünn ist, ist es kein Problem,
ein solches Element 1 unter den Rücken des Patienten P zu legen.
Dagegen wäre
diese Anordnung mit einem herkömmlichen dielektrischen
Element K nicht oder nur schwer möglich. Auch in einem solchen
Fall kann also mit dem erfindungsgemäßen Feldverteilungs-Korrekturelement 1 sehr
gut das B1-Feld im interessierenden Bereich,
hier die Wirbelsäule
des Patienten P, verstärkt
werden, um lokale Minima des primären B1-Felds
auszugleichen.
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8 zeigt
eine Variante des Feldverteilungs-Korrekturelements 1, welches
sich lediglich in der Form der Dipolstreifen 3 von dem
Ausführungsbeispiel
gemäß der 3 unterscheidet.
Bei diesem Feldverteilungs-Korrekturelement 1 weisen die
Dipolstreifen 3 jeweils verbreiterte und abgerundete Enden 6 auf,
damit an den Ecken der Dipolstreifen 3 nicht zu hohe Stromdichte-Konzentrationen
auftreten, die für
den Patienten nachteilig sein könnten.
Diese Form der Dipolstreifen 3 ist insbesondere dann sinnvoll,
wenn ein noch dünneres
Trägerelement 5 eingesetzt
werden soll und daher der Abstand zwischen den Dipolstreifen 3 und
der Hautoberfläche
des Patienten P geringer ist.
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Es
wird abschließend
noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Feldverteilungs-Korrekturelementen lediglich
um Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifi ziert
werden können,
ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.