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Ein
typischer Vektornetzanalysator (VNA = vector network analyzer) hat
die Fähigkeit,
eine Impedanz eines Testobjekts (DUT = device under test) zu messen,
wenn die DUT-Impedanz
bis zu einer guten Genauigkeit und bis zu einer Stimulusfrequenz von
etwa 100 Gigahertz (GHz) nahe der charakteristischen Impedanz des
VNA ist. Eine typische charakteristische Impedanz eines VNA ist
z. B. 50 Ohm.
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Ein
VNA misst z. B. den sich aus der DUT-Impedanz ergebenden Reflexionskoeffizienten, um
die DUT-Impedanz zu bestimmen. Der Reflexionskoeffizient verändert sich
direkt mit der DUT-Impedanz.
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Wenn
die DUT-Impedanz nahe 50 Ohm liegt, reagiert der Wert des Reflexionskoeffizienten
für das DUT
sehr sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz. Dies führt
bei Verwendung des Werts des Reflexionskoeffizienten zum Bestimmen der
DUT-Impedanz zu einem niedrigen Signal/Rausch-Verhältnis
(SNR = signal-to-noise ratio). Somit ist es möglich, einen Wert für die DUT-Impedanz
bis zu einer hohen Auflösung
zu bestimmen.
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Beträgt die DUT-Impedanz
weit weniger als 50 Ohm (z. B. weniger als 5 Ohm), reagiert der
Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT nicht sehr sensibel
auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz. Dies führt
bei Verwendung des Werts des Reflexionskoeffizienten zum Bestimmen
der DUT-Impedanz zu einem hohen Signal/Rausch-Verhältnis (SNR).
In diesem Fall ist es nur bis zu einem niedrigeren Auflösungsgrad
möglich,
einen Wert für
die DUT-Impedanz zu bestimmen.
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Ähnlich gilt
dass, wenn die DUT-Impedanz wesentlich größer als 50 Ohm ist (z. B. größer als
400 Ohm), der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT nicht sehr sensibel
auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz reagiert. Dies führt bei Verwendung des Werts
des Reflexionskoeffizienten zum Bestimmen der DUT-Impedanz zu einem
hohen Signal/Rausch-Verhältnis (SNR).
In diesem Fall ist es nur bis zu einem niedrigen Auflösungsgrad
möglich, einen
Wert für
die DUT-Impedanz
zu bestimmen.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Impedanzanalysator
und ein Verfahren zum Analysieren einer Impedanz in einem Testobjekt mit
verbesserten Charakteristika zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Impedanzanalysator gemäß Anspruch 1 oder 15 sowie
ein Verfahren gemäß Anspruch
11 gelöst.
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Gemäß Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung umfasst ein Impedanzanalysator ein Referenzsignal,
einen ersten Wandler, eine erste Kopplungseinrichtung, einen zweiten
Wandler, eine zweite Kopplungseinrichtung, eine Modifikationsschaltung,
einen Referenzsignaldetektor und einen Reflektiertes-Signal-Detektor.
Die erste Kopplungseinrichtung koppelt das Referenzsignal zu dem
ersten Wandler. Der erste Wandler erzeugt ein Referenzzwischenfrequenzsignal.
Die zweite Kopplungseinrichtung koppelt ein reflektiertes Signal
mit dem zweiten Wandler. Der zweite Wandler erzeugt ein reflektiertes
Zwischenfrequenzsignal. Ein Reflexionskoeffizient für ein Testobjekt
wird durch Verwendung eines reflektierten Werts, der durch den Reflektiertes-Signal-Detektor
erfasst wird, und eines Referenzwerts, der durch den Referenzsignaldetektor
erfasst wird, bestimmt. In einem ersten Betriebsmodus des Impedanzanalysators
wird das reflektierte Zwischenfrequenzsignal direkt an den Reflektiertes-Signal-Detektor
weitergeleitet. In einem zweiten Betriebsmodus des Impedanzanalysators
ist die Modifikationsschaltung auf dem Referenzzwischenfrequenzsignal wirksam,
um ein Einstellsignal zu erzeugen, das mit dem reflektierten Zwischenfrequenzsignal
kombiniert wird, bevor ein sich daraus ergebendes Signal an den
Reflektiertes-Signal-Detektor
weitergeleitet wird.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf
die beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
vereinfachtes Blockdiagramm eines Impedanzanalysators gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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2 ein
vereinfachtes Blockdiagramm eines Impedanzanalysators gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung.
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1 ist
ein vereinfachtes Blockdiagramm, das einen Impedanzanalysator 38 zeigt.
Eine mit einer Systemerde 10 gekoppelte Signalquelle 11 erzeugt
ein Referenzsignal durch einen Widerstand 22. Eine Signalkopplungseinrichtung 12 koppelt
das Referenzsignal mit einer Signalleitung zwischen einem Mischer 14 und
einem Widerstand 23, die mit der Systemerde 10 verbunden
ist. Der Mischer 14 mischt das gekoppelte Referenzsignal
mit einem Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator (LO) 16,
um das Referenzsignal in ein Zwischenfrequenzsignal umzuwandeln,
das durch Verwendung eines Analog-zu-Digital-Wandlers (A/D-Wandlers)
erfasst werden kann. Ein Widerstand 25 und ein Widerstand 26 dienen
dazu, das Signal niedrigerer Frequenz an den A/D-Wandler 18 sowie an ein Dämpfungsglied 27 zu liefern.
Das Dämpfungsglied 27 liefert
ein gedämpftes
Signal an einen Phasenschieber 20.
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Das
Referenzsignal wird durch eine Übertragungsleitung 32 an
ein DUT 33 gesendet. Ein reflektiertes Signal kehrt von
dem DUT 33 zurück.
Eine Signalkopplungseinrichtung 13 koppelt das reflektierte Signal
mit einer Signalleitung zwischen einem Mischer 15 und einem
Widerstand 24, die mit der Systemerde 10 verbunden
ist. Der Mischer 15 mischt das gekoppelte Referenzsignal
mit einem Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator 17,
um das reflektierte Signal in ein Zwischenfrequenzsignal umzuwandeln,
das zur Analyse durch einen A/D-Wandler 19 erfasst werden
kann.
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Der
Lokaloszillator 16 und der Lokaloszillator 17 sind
von derselben Quelle abgeleitet. Ebenso ist die Länge des
Wegs, der den Lokaloszillator 16 mit dem Mischer 14 verbindet,
gleich der Länge
des Wegs, der den Lokaloszillator 17 mit dem Mischer 15 verbindet.
Dies stellt sicher, dass das Referenzsignal und das reflektierte
Signal die gleiche Phase und korreliertes Phasenrauschen aufweisen.
Dies erlaubt eine Gleichtaktaufhebung kohärenten Rauschens, wenn ein
eingestelltes Signal durch einen Differenzverstärker mit variabler Verstärkung 21 von
dem reflektierten Signal abgezogen wird.
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Wenn
ein Schalter 29 und ein Schalter 31 das Signal
niedrigerer Frequenz von dem Mischer 15 direkt mit dem
A/D-Wandler 19 verbinden,
ist das System in einem VNA-Modus und funktioniert als ein herkömmlicher
Ein-Tor-VNA oder ein Reflektometer. Der Reflexionskoeffizient (s11) für
das DUT 33 kann durch Teilen des durch den A/D-Wandler 19 erfassten
Werts durch den durch den A/D-Wandler 18 erfassten Wert
berechnet werden. Sobald der Reflexionskoeffizient (s11)
und die charakteristische Impedanz (Z0)
des Impedanzanalysators 38 bekannt sind, kann die DUT-Impedanz
(Zx) berechnet werden.
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Der
Reflexionskoeffizient (s
11) für das DUT
33 kann
bezüglich
der DUT-Impedanz (Z
x) und der charakteristischen
Impedanz (Z
0) des Impedanzanalysators
38 beschrieben
werden. Dies wird z. B. durch die nachfolgende Gleichung 1 gezeigt: Gleichung
1
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Die
charakteristische Impedanz (Z
0) des Impedanzanalysators
38 ist
zum Beispiel 50 Ohm (Ω) und
kann in die Gleichung 1 eingesetzt werden, um die nachfolgende Gleichung
2 zu erhalten: Gleichung
2
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Wenn
die DUT-Impedanz (Zx) nahe 50 Ohm liegt,
reagiert der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 33 sehr
sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz (Zx). Dies führt zu einem
niedrigen Signal/Rausch-Verhältnis
(SNR) bei Verwendung des Werts des Reflexionskoeffizienten zum Bestimmen
der DUT-Impedanz. Somit ist es möglich,
einen Wert für
die DUT-Impedanz bis zu einer hohen Auflösung zu bestimmen.
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Wenn
die DUT-Impedanz (Zx) weit weniger als 50
Ohm beträgt,
reagiert der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 33 nicht
sehr sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz
(Zx). Wenn z. B. der A/D-Wandler 18 und
der A/D-Wandler 19 jeweils
14-Bit-Digitalwerte erzeugen, ist es sehr schwierig, kleine Impedanzveränderungen
zu erfassen, wenn die DUT-Impedanz (Zx)
weniger als 5 Ohm beträgt.
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Bei
manchen A/D-Wandlern wird ein Dither-Signal an dem Eingang des A/D-Wandlers verwendet,
um die Auflösung
des A/D-Wandlers zu erhöhen.
Dieses Dither-Signal kann ein Pseudozufallssignal sein, das aus
dem Frequenzband der Zwischenfrequenz und in die Abtastbandbreite
des A/D- Wandlers
moduliert wurde. Das Dither-Signal wird zu der Eingabe des A/D-Wandlers
hinzugefügt. Dieses
Signal wird später über ein
Digitalfilter in dem Hostdigitalsignalprozessor unterdrückt, und
der echte Wert des Eingangssignals ist der digitale Mittelwert des
Eingangs- und Dither-Signals
in einem Filtermodus. Theoretisch kann durch Anwenden dieser Technik,
durch die Verwendung einer unendlichen Mittelwertbildungszeit und
das Verzichten auf ein oder mehrere niederwertigste Auflösungsbits
in dem A/D-Wandler, eine unendliche Auflösung erzielt werden. Dieses
Vorgehen eignet sich jedoch nicht für Echtzeit- und Hochgeschwindigkeitsimpedanzmessungen.
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Ähnlich gilt
dass, wenn die DUT-Impedanz (Zx) wesentlich
größer als
50 Ohm ist, der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 33 nicht
sehr sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz reagiert. Wenn z. B. der A/D-Wandler 18 und
der A/D-Wandler 19 jeweils 14-Bit-Digitalwerte erzeugen, ist
es sehr schwierig, Impedanzveränderungen
zu erfassen, wenn die DUT-Impedanz (Zx)
größer als
400 Ohm ist.
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Um
den Reflexionskoeffizienten (s11) für das DUT 33 zu
berechnen, wenn die DUT-Impedanz (Zx) nicht
nahe 50 Ohm liegt, erzeugen das Dämpfungsglied 27 und
der Phasenschieber 20 das eingestellte Signal, das der
Differenzverstärker
mit variabler Verstärkung 21 von
dem reflektierten Signal abzieht. Das Dämpfungsglied 27, der
Phasenschieber 20 und der Differenzverstärker mit
variabler Verstärkung 21 dienen
als eine Modifikationsschaltung, um eine „Zoom"-Modifikationskomponente
und eine „Boom"- bzw. „Dröhn"-Modifikationskomponente für das durch den
A/D-Wandler 19 gemessene modifizierte Signal bereitzustellen.
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Die
Zoomfunktion wird synthetisch durch Verwendung der modifizierten
Phase und Größe des Referenzsignals
und Abziehen des eingestellten Signals von dem reflektierten Signal
durch den Differenzverstärker 21 geschaffen.
Die Boomkomponente des modifizierten Signals führt zu einer Erhöhung der Zwischenfrequenz
(IF = intermediate frequency)-Verstärkung des modifizierten Signals,
um die Auflösung des
durch den A/D-Wandler 19 erfassten modifizierten Signals
zu verstärken.
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Im
Zoom- und Boommodus verbindet ein Schalter 28 den Ausgang
eines Phasenschiebers 28 mit einem Eingang des Differenzverstärkers mit
variabler Verstärkung 21.
Ein Schalter 29 verbindet den Ausgang des Mischers 15 mit
dem anderen Eingang des Differenzverstärkers 21. Schalter 30 und 31 verbinden
den Ausgang des Differenzverstärkers
mit variabler Verstärkung 21 mit
dem A/D-Wandler 19. Eine Phasenverschiebung durch den Phasenschieber 20 und
eine Verstärkung
durch den Differenzverstärker mit
variabler Verstärkung 21 werden
eingestellt, um die erwünschen
Zoom- und Boomeffekte zu erzielen.
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Im
VNA-Modus weist der Impedanzverstärker 38 z. B. nicht
die nötige
Messauflösung
auf, um die Veränderung
des Reflexionskoeffizienten zu messen, wenn die DUT-Impedanz von
100 Kiloohm auf 101 Kiloohm geändert
wird. Im Zoom- und Boommodus ist es möglich, die Zoomreferenzimpedanz
und die Zwischenfrequenzverstärkung
(Boom) zu modifizieren, um ausreichende Auflösung zu ermöglichen. Wenn z. B. die Zoomreferenzimpedanz
auf 100 Kiloohm geändert
wird und die Zwischenfrequenz (IF)-Verstärkung auf 30 dB geändert wird,
weist der Impedanzverstärker 38 die
nötige
Messauflösung auf,
um die Veränderung
des Reflexionskoeffizienten zu messen, wenn die DUT-Impedanz von
100 Kiloohm auf 101 Kiloohm geändert
wird.
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Ähnlich gilt,
dass der Impedanzverstärker 38 im
VNA-Modus nicht die nötige
Messauflösung
aufweist, um den Reflexionskoeffizienten eines am Ende offenen Koaxialkabels,
das als eine parallele RC-Schaltung ausgeführt ist und einen Äquivalentparallelwiderstand
von 100 Kiloohm und eine Kapazität von
0,5 Femto Farad (ff) aufweist, zu messen. Im Zoom- und Boommodus
ist es möglich,
die Zoomreferenzimpedanz und die Zwischenfrequenzverstärkung (Boom)
zu modifizieren, um Auflösung
zu ermöglichen.
Wenn z. B. die Zoomreferenzimpedanz auf 100 Kiloohm geändert wird
und die IF-Verstärkung
bei 20 dB eingestellt wird, weist der Impedanzanalysator 38 die
nötige
Messauflösung
auf, um die Veränderung
des Reflexionskoeffizienten zu messen, wenn der Widerstand bei 100
Kiloohm bleibt und die Kapazität
von 0,5 ff auf 0,55 ff geändert
wird.
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Die
unterschiedlichen Signalwege, die durch die Schalter 28, 29, 30 und 31 erzeugt
werden können,
ermöglichen
eine Kalibrierung des Dämpfungsglieds 27 und
des Phasenschiebers 20. Die Kalibrierung ist durch die
Auflösung
des A/D-Wandlers 18 und
des A/D-Wandlers 19 beschränkt.
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Es
kann z. B. eine Zweischichtkalibrierung des Impedanzanalysators 38 durchgeführt werden. Bei
der Erste-Schicht-Kalibrierung
wird eine VNA-Ein-Tor-Kalibrierung an dem Impedanzanalysator 38 durchgeführt, als
ob der Impedanzanalysator 38 ein VNA wäre. Dies wird z. B. erzielt,
indem Messungen unter Verwendung von Leerlauf-, Kurzschluss- und
Lastverbindungen mit dem Impedanzanalysator 38 vorgenommen
werden. Alternativ können
elektronische Kalibrierungstechniken oder eine beliebige andere
in Fachkreisen bekannte Technik, wie z. B. Kurzschluss, Versatz-Kurzschluss
oder Last, verwendet werden. Messungen für die Kalibrierung werden z.
B. unter Verwendung des A/D-Wandlers 18 und des A/D-Wandlers 19 vorgenommen.
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Ein
Lokaloszillator 57 und ein Lokaloszillator 58 sind
von derselben Quelle abgeleitet. Ein Lokaloszillator 56 und
ein Lokaloszillator 59 sind von derselben Quelle abgeleitet.
Ebenso ist die Länge
des Wegs, der den Lokaloszillator 56 mit dem Mischer 46 verbindet,
gleich der Länge
des Wegs, der den Lokaloszillator 59 mit dem Mischer 49 verbindet.
Ebenso ist die Länge
des Wegs, der den Lokaloszillator 57 mit dem Mischer 47 verbindet,
gleich der Länge
des Wegs, der den Lokaloszillator 58 mit dem Mischer 48 verbindet. Dies
stellt ein korreliertes Phasenrauschen sicher und erlaubt eine Gleichtaktaufhebung kohärenten Rauschens
durch einen Digitalsignalprozessor (DSP) 66. Der Mischer 46 und
der Mischer 47 werden verwendet, um die endgültige IF-Frequenz weit genug
herabzusetzen, damit die Phasenverschiebungsfunktion über ein
Verzögern
des Datenstroms für
einen A/D-Wandler 61 erzielt werden kann. Alternativ können der
Mischer 46 und der Mischer 47 weggelassen werden,
und die Phasenverschiebungsfunktion kann durch den Digitalsignalprozessor 66 erzielt
werden.
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In
der Zweite-Schicht-Kalibrierung werden die Messungen ebenfalls an
dem A/D-Wandler 18 und dem A/D-Wandler 19 vorgenommen.
Zum Beispiel ist der Ausgang des Differenzverstärkers 21 mit dem A/D-Wandler 19 verbunden.
Das Dämpfungsglied 27 und
der Phasenschieber 20 werden auf Werte eingestellt, sodass
die Ausgabe des Differenzverstärkers 20 auf
einen Nullwert oder sehr nahe an einen Nullwert gezwungen wird.
Der durch den A/D-Wandler 19 gemessene Wert sowie die Einstellungen
für das
Dämpfungsglied 27 und
den Phasenschieber 20 werden gespeichert. Der Differenzverstärker 21 wird
für einen
Gleichstromversatz und Ausgleich (DC-Versatz und Ausgleich; DC =
direct current) kalibriert.
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2 ist
ein vereinfachtes Blockdiagramm, das einen Impedanzanalysator 78 zeigt.
Eine mit einer Systemerde 40 verbundene Signalquelle 41 erzeugt
ein Referenzsignal durch einen Widerstand 51. Eine Signalkopplungseinrichtung 42 koppelt
das Referenzsignal mit einer Signalleitung zwischen einem Mischer 47 und
einem Widerstand 52, die mit der Systemerde 40 verbunden
ist. Der Mischer 47 mischt das gekoppelte Referenzsignal
mit einem Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator 57,
um das Referenzsignal in ein Zwischenfrequenzsignal umzuwandeln.
Ein Mischer 46 mischt das Zwischenfrequenzsignal mit einem
Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator 56, um
das Zwischenfrequenzsignal in ein Zwischenfrequenzsignal niedrigerer
Frequenz umzuwandeln, das unter Verwendung eines Analog-Digital
(A/D)- Wandlers 61 erfasst
werden kann. Ein Schalter 73 und ein Schalter 76 können eingestellt
werden, um das Zwischenfrequenzsignal niedrigerer Frequenz mit dem
A/D-Wandler 61 zu verbinden.
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Das
Referenzsignal wird durch eine elektronische Kalibrierungsschaltung
(ECAL = electronic calibration circuit) 44 und eine Übertragungsleitung 50 an
ein DUT 45 gesendet. Die ECAL 44 wird verwendet,
um System- und Instrumentendrift zu korrigieren. Ein reflektiertes
Signal kehrt von dem DUT 45 zurück. Eine Signalkopplungseinrichtung 43 koppelt
das reflektierte Signal mit einer Signalleitung zwischen einem Mischer 48 und
einem Widerstand 53, die mit der Systemerde 40 verbunden
ist. Der Mischer 48 mischt das gekoppelte Referenzsignal
mit einem Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator 58,
um das reflektierte Signal in ein Zwischenfrequenzsignal umzuwandeln.
Ein Mischer 49 mischt das Zwischenfrequenzsignal mit einem
Lokaloszillatorsignal von einem Lokaloszillator 59, um
das Zwischenfrequenzsignal in ein Zwischenfrequenzsignal niedrigerer
Frequenz umzuwandeln, das unter Verwendung eines A/D-Wandlers 63 erfasst
werden kann. Ein Schalter 74 und ein Schalter 75 können eingestellt
werden, um das Zwischenfrequenzsignal niedrigerer Frequenz mit dem
A/D-Wandler 63 zu verbinden.
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Wenn
der Schalter 76 und der Schalter 73 das Zwischensignal
niedrigerer Frequenz von dem Mischer 46 direkt mit dem
A/D-Wandler 61 und
der Schalter 74 und der Schalter 75 das Zwischensignal niedrigerer
Frequenz von dem Mischer 49 direkt mit dem A/D-Wandler 61 verbinden,
ist das System in einem VNA-Modus und funktioniert als ein herkömmlicher
Ein-Tor-VNA oder
ein Reflektometer. Der Reflexionskoeffizient (s11)
für das
DUT 45 kann durch Teilen des durch den A/D-Wandler 63 erfassten
Werts durch den durch den A/D-Wandler 61 erfassten Wert berechnet
werden. Sobald der Reflexionskoeffizient (s11)
und die charakteristische Impedanz (Z0)
des Impedanzanalysators 78 bekannt sind, kann die DUT- Impedanz (Zx) berechnet werden, wie es im Vorhergehenden
erörtert
ist.
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Der
Reflexionskoeffizient (s11) für das DUT 45 kann
bezüglich
der DUT-Impedanz (Zx) und der charakteristischen
Impedanz (Z0) des Impedanzanalysators 78 beschrieben
werden, wie es durch die obige Gleichung 1 veranschaulicht ist.
Zum Beispiel ist die charakteristische Impedanz (Z0)
des Impedanzanalysators 78 50 Ohm (Ω) und kann in Gleichung 1 eingesetzt
werden, um die obige Gleichung 2 zu erhalten.
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Wenn
die DUT-Impedanz (Zx) nahe 50 Ohm liegt,
reagiert der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 45 sehr
sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz (Zx). Dies führt bei
Verwendung des Werts des Reflexionskoeffizienten zum Bestimmen der
DUT-Impedanz zu einem niedrigen Signal/Rausch-Verhältnis (SNR).
Somit ist es möglich, einen
Wert für
die DUT-Impedanz bis zu einer hohen Auflösung zu bestimmen.
-
Wenn
die DUT-Impedanz (Zx) weit weniger als 50
Ohm beträgt,
reagiert der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 45 nicht
sehr sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz
(Zx). Ähnlich gilt
dass, wenn die DUT-Impedanz (Zx) weit größer als
50 Ohm ist, der Wert des Reflexionskoeffizienten für das DUT 45 nicht
sehr sensibel auf Veränderungen
in der DUT-Impedanz reagiert.
-
Um
den Reflexionskoeffizienten (s11) für das DUT 45 zu
berechnen, wenn die DUT-Impedanz (Zx) nicht
nahe 50 Ohm liegt, wird eine zusätzliche
Modifikationsschaltungsanordnung hinzugefügt, um ein eingestelltes Referenzsignal
zu erzeugen, das ein Differenzverstärker 70 von dem reflektierten
Signal abzieht, um ein modifiziertes Signal zu erzeugen. Das modifizierte
Signal weist eine „Zoom"-Komponente und eine „Boom"-Komponente auf.
-
Die
Zoomkomponente des modifizierten Signals hat zur Folge, dass der
echte Teil der Äquivalent (Zoom)-Impedanz
des Impedanzverstärkers
an die DUT-Impedanz angepasst wird oder sich mindestens sehr nahe
an derselben befindet. Zum Beispiel hat ein Komplexreflexionskoeffizient
(S11) einen Betrag (s11) und eine Phase (s11). Das Referenzsignal
kann unter Verwendung eines Differenzverstärkers modifiziert und von dem
reflektierten Signal abgezogen werden, derart, dass die Ausgabe
des Differenzverstärkers
null ist, wenn das reflektierte Signal bezüglich des Referenzsignals denselben
Betrag und dieselbe Phase an dem DUT aufweist.
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Die
Boomkomponente des modifizierten Signals führt zu einer Erhöhung der
Zwischenfrequenz (IF)-Verstärkung
des Signals, um die Auflösung
des durch den A/D-Wandler 63 erfassten modifizierten Signals
zu verstärken.
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Bei
dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann eine Digitalsignalverarbeitung
verwendet werden, um sowohl das durch den A/D-Wandler 61 erfasste
Referenzsignal als auch das durch den A/D-Wandler 63 erfasste
Reflexionssignal einzustellen.
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Im
Boom- und Zoommodus leitet der Schalter 76 das Zwischenfrequenzsignal
niedrigerer Frequenz von dem Mischer 46 zu einem Leistungsteiler 71.
Ein A/D-Wandler 62 wandelt das geteilte Signal in ein Digitalsignal
um, das durch den Digitalsignalprozessor (DSP) 66 und einen
DSP 67 erfasst wird. Der Digitalsignalprozessor 66 verarbeitet
das reflektierte Signal und leitet das verarbeitete Signal an einen
Digital-Analog (D/A)-Wandler 64 weiter. Ein Differenzverstärker 68 vergleicht
die Ausgabe von dem D/A-Wandler 64 mit dem Signal von dem
Leistungsteiler 71, um ein Signal zu erzeugen, das an den A/D-Wandler 61 weitergeleitet
wird.
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Da
der Ausgangssignalpegel von dem D/A-Wandler 64 bis zu einer
hohen Genauigkeit bekannt ist und der Ausgangssignalpegel von dem D/A-Wandler 64 für den Differenzverstärker 68,
der verwendet wird, um das Analogreferenzsignal über den Differenzverstärker 68 von
dem Leistungsteiler 71 abzuziehen, als Referenz dient,
wird die Verstärkung
des Differenzverstärkers 68 sehr
hoch (d. h. 30 dB) eingestellt, um die A/D-Auflösung zu überwinden. Anfänglich,
während
der Kalibrierungszeit, ist die Ausgabe des Differenzverstärkers 68 auf
Null oder nahe Null eingestellt. Wenn die Ausgangsleistung der Quelle 41 driftet
und ihr Driftwert zwischen die Auflösung des A/D-Wandlers 61 fällt, kann,
mit einem sehr hohen Grad an Genauigkeit, die Drift der Quelle 41 bestimmt
werden. Zum Beispiel kann die Drift durch Dithern des A/D-Wandlers 68 und
Verwendung einer langen Mittelwertbildungszeit genau bestimmt werden.
Dies erlaubt eine Erfassung des Mittelwerts der Drift gegenüber der
momentanen Drift.
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Der
DSP 67 verarbeitet das Referenzsignal und leitet das verarbeitete
Signal an einen Digital/Analog (D/A)-Wandler 65 weiter.
Der DSP 67 leistet die durch den in 1 gezeigten
Phasenschieber 20 durchgeführte Phasenverschiebung. Der
durch den DSP 67 verursachte Phasenfehler wird durch Verwendung
einer Zwischenfrequenz niedriger Frequenz und eines Hochgeschwindigkeits-A/D-Wandlers
minimiert. Zum Beispiel erzeugt der Mischer 46 ein Signal
mit einer Frequenz im Bereich von 10 Kilohertz. Um einen gedämpften Verlust
wiederherzustellen, wird ein Differenzverstärker 70 verwendet,
um das verarbeitete Signal zu dämpfen.
Das verarbeitete Signal wird z. B. an einen Leistungsteiler 72 weitergeleitet.
Beide Ausgänge
des Leistungsteilers sind mit Eingängen des Differenzverstärkers 70 verbunden. Es
wird ein kleines Hochauflösungsdämpfungsglied 54 verwendet,
um den Betrag der Dämpfung
zu steuern.
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Um
das Hochauflösungsdämpfungsglied 54 zu
kalibrieren, wird ein erster Ausgang des Leistungsteilers 72 durch
einen Schalter 69 mit einem ersten Ausgang des Differenzverstärkers 70 verbunden.
Ferner wird ein zweiter Ausgang des Leistungsteilers 72 durch
das Hochauflösungsdämpfungsglied 54 gedämpft und
mit einem zweiten Eingang des Differenzverstärkers 70 verbunden.
Der Differenzverstärker 70 ist
auf die höchste
Verstärkung
eingestellt und der Gleichtakt ist kalibriert und genullt, wie es
einem Fachmann bewusst ist. Die Einstellung für das Hochauflösungsdämpfungsglied 54 wird
anschließend über den
Differenzverstärker 70 und
den A/D-Wandler 63 kalibriert.
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Der
Schalter 74 und der Schalter 69 verbinden den
Ausgang des Mischers 49 mit dem anderen Eingang des Differenzverstärkers 70.
Der Schalter 75 verbindet den Ausgang des Differenzverstärkers 70 mit
dem A/D-Wandler 63. Der DSP 66 und der DSP 67 stellen
die Signale ein, um die erwünschten
Zoom- und Boomeffekte zu leisten.
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Die
unterschiedlichen Signalwege, die durch die Schalter 69, 73, 74, 75 und 76 erzeugt
werden können,
ermöglichen
volle Kalibrierung des Impedanzanalysators 78. Zum Beispiel
kann eine Zwei-Schicht-Kalibrierung des Impedanzanalysators 78 durchgeführt werden.
In der Erste-Schicht-Kalibrierung wird eine VNA-Ein-Tor-Kalibrierung
an dem Impedanzanalysator 78 durchgeführt, als ob der Impedanzanalysator 78 ein
VNA wäre.
Dies wird z. B. durch Messungen unter Verwendung von Leerlauf-, Kurzschluss-
und Lastverbindungen mit dem Impedanzanalysator 78 erzielt.
Alternativ können
elektronische Kalibrierungstechniken verwendet werden oder eine
beliebige andere in Fachkreisen bekannte Technik, wie z. B. die
Verwendung von Kurzschluss, Versatzkurzschluss und Last. Messungen
für die
Kalibrierung werden z. B. durch Verwendung des A/D-Wandlers 61 und
des A/D-Wandlers 63 vorgenommen. Bei der Zweite-Schicht-Kalibrierung
werden Messungen in unterschiedlichen Schaltkombinationen ebenfalls
an dem A/D-Wandler 61 und dem A/D-Wandler 63 vorgenommen.
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Die
vorhergehende Erörterung
offenbart und beschreibt lediglich exemplarische Verfahren und Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung. Die Fachleute seien darauf hingewiesen,
dass die Erfindung in anderen spezifischen Formen ausgeführt werden
kann, ohne die Wesensart oder wesentliche Charakteristika derselben
zu verlassen. Entsprechend ist es beabsichtigt, dass die Offenbarung
der vorliegenden Erfindung den Schutzbereich der Erfindung, der
in den folgenden Ansprüchen
dargelegt ist, veranschaulicht, denselben aber nicht beschränkt.