DE102007011217A1 - Systembroschur - Google Patents

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Abstract

Technisches Problem Die Darstellung vielfältig verflochtener Inhalte erfährt im Bereich der Printmedien durch die medienbedingte lineare Darstellungsnotwendigkeit erhebliche Präsentations- und damit einhergehend Verständnisschwierigkeiten. Mit Hilfe der Systembroschur können dem Rezipienten parallel sowohl prozessuale als auch konzeptuelle Informationen präsentiert werden. Ihm ist mit der gefundenen Lösung eine wahlweise Verdichtung/Vernetzung oder Entflechtung der dargebotenen Information möglich. Insbesondere kann der Rezipient mit der Systembroschur im Sinne der kognitiven Lernzieltaxonomie von Blum vereinfacht eine Analyse und Synthese der dargebotenen Inhalte vornehmen. Lösung des Problems Ein einstückiger Bogen beliebigen bedruckbaren Materials wird mittels Altarfalz dreifach segmentiert. Es entstehen die in Fig. 1 mit 1, 3 und 4 bezeichneten Segmente. Denkbar ist auch eine Segmentierung in 4 oder mehr Segmente. Mittels beispielsweise einer Rückstichheftung wird ein Booklet dergestalt innerhalb des einstückigen Bogens fixiert, dass es mit seinem Rücken an der Segmentlinie zwischen Segment 1 und 3 des einstückigen Bogens befestigt wird (Fig. 2). Das Booklet ist mit einem gekennzeichneten Register (Taben) versehen. Die Kennzeichnungen der jeweiligen Taben finden sich auf dem Segment 4 des als Umschlag verwendeten einstückigen Bogens wieder (Fig. 2, 3 und 4). Das Booklet entspricht in seiner Höhe nicht vollständig dem ihn umgebenden einstückigen Bogen. Je ...

Description

  • Anwendungsgebiet:
  • Die Erfindung betrifft eine Form des Mediums Broschur. Mit der Erfindung können komplexe Informationen
    • • kodiert (gespeichert) werden und
    • • mit Hilfe eines steuernden Leitsystems durch den Rezipienten vereinfacht dekodiert (gelesen/verstanden) werden.
  • Stand der Technik:
  • Medien werden nachfolgend als „Technologie zur Speicherung und Präsentation von Darstellungsformen" verstanden. Unter Darstellungsformen werden die unterschiedlichen Möglichkeiten verstanden, Information zu präsentieren. Denkbar sind textuelle Präsentationen oder Präsentationen mit Hilfe von Abbildungen, Charts oder Piktogrammen.
  • Gemäß der o. g. Medien-Definition gibt es einen semiotischen und einen technologischen Aspekt von Medien. Beide Aspekte sind in ihren Wirkzusammenhängen verflochten und nur begrenzt getrennt betrachtungsfähig.
  • Informationen, die nicht mit Hilfe von elektronischen Systemen gespeichert und präsentiert werden sollen, können alternativ mit herkömmlichen Druckverfahren auf geeigneten Medien gespeichert und präsentiert werden. Üblicherweise werden als Medien Papier und Plastik verwendet, andere Medien sind denkbar.
  • Eine Information bezieht sich stets auf informationstragende
    • • Subsysteme,
    • • gleichrangige Systeme oder
    • • übergeordnete Systeme.
  • Die Bedeutung einer präsentierten Information kann daher ohne die Kenntnis der mit ihr semiotisch verknüpften Systeme vom Rezipient kaum verstanden (dekodiert) werden. Damit wird deutlich: die Präsentation von Information in Printmedien ist nicht trivial.
  • Strukturinformationen müssen vom Rezipienten in einem Dekodierungsprozess schrittweise und auf unterschiedlichen semantischen Stufen in Bedeutungen umgewandelt werden.
  • Unabhängig vom gewählten Medium muss eine präsentierte Information strukturiert und gegliedert werden. Um die Darstellung von Informationen hilfreich zu strukturieren und deren Dekodierung durch den Rezipienten überhaupt erst zu ermöglichen, sind daher unterschiedliche Leitsysteme (nicht abschließend benannt) mit einer steuernden bzw. regelnden Wirkung bekannt:
    • • Inhaltsverzeichnisse,
    • • Indexe,
    • • Verweise,
    • • Register und Taben,
    • • Organigramme
    • • Wirkungs- und Flussdiagramme
    • • Gleichungen
  • Je nach der technologischen Repräsentation des Mediums ermöglichen geeignete Leitsysteme dem Benutzer einen Zugang zu den präsentierten Informationen.
  • Eine Möglichkeit, gedruckte Informationen in immer höheren semantischen Ebenen zu präsentieren beschreibt das Patent DE 69610123 T2 . Es schlägt als technische Lösung vor, an einer Rückwand eines Bogens mehrere Blätter überlappend in zwei (oder mehr) Gruppen zu befestigen. Die Blätter der einzelnen und nebeneinander liegenden Blattgruppen können demnach nun unabhängig voneinander nach zusammenhängenden Informationen durchsucht werden. Der Vorteil ist dem Patent zufolge die gleichzeitige Darstellung unterschiedlicher und zusammenhängender Informationen auf verschiedenen Seiten, ohne dass die dazu in Bezug zueinander stehenden Seiten wieder aus dem Blick geraten. Zur Orientierung wird ein System von Verweisen sowie speziellen Randmarkierungen auf den einzelnen Blättern beschrieben.
  • Nachteile des Standes der Technik
  • Einführung
  • Systemisches (komplexes) Denken ist deshalb so schwierig und anspruchsvoll, weil es kaum adäquate systemische Darstellungsformen gibt. Ohne eine geeignete Darstellungsform abstrakter Systeme können diese aber nicht materiell modelliert, präsentiert und dann einer Diskussion und Reflexion zugänglich gemacht werden.
  • Vier mögliche Darstellungsformen eines Systems sind bekannt:
    • • Textuelle Beschreibung,
    • • Wirkungsdiagramm
    • • Flussdiagramm und
    • • Gleichungen
  • Nach heutige Wissensstand können Texte dynamische Vernetzungen schwerlich repräsentieren, da sie dem Zwang einer bestimmten linearen Abfolge unterliegen. Demnach wird ein grafisch orientiertes und in geeigneter Weise hergestelltes Leitsystem benötigt, um dem Rezipienten systemische (komplexe) Informationen zugänglich zu machen.
  • Technologischer Aspekt: Informationsführer gemäß Patent DE 69610123 T2
  • Im Patent DE 69610123 T2 wird ebenfalls Kritik an der üblichen Informationspräsentation in Broschuren geübt. So wird moniert, dass die Suche nach zusammenhängenden Informationen „zeitaufwändig und potentiell verwirrend" sein könne. Dennoch bietet das Patent kaum einen neuen Ansatz zur Lösung der vorgebrachten Kritik an, da es nur unzureichend den Stand der Technik im Bereich der Semiotik und der Systemdarstellungen reflektiert.
    • • Es folgt in der Codierung der zu präsentierenden Information nicht dem zum Anmeldetag geläufigen Wissen Tiber Systemdarstellungen. Nach wie vor wird vorgeschlagen, Informationen primär linear zu präsentieren. Eine Zuhilfenahme von Wirkungs- und/oder Flußdiagrammen zur Steuerung des Informationszugriffes ist weder vorgesehen noch bekannt – zumindest findet sich in der Patenschrift DE 69610123 T2 kein Hinweis darauf.
    • • Die vorgeschlagene Syntax und Technik entspricht in ihrer pragmatischen Wirkung einer seit dem 16. Jahrundert in Europa bekannten Buchform, dem Doppelbuch. Diese Buchform mildert punktuell den Zwang der linearen Informationspräsentation, hebt ihn aber nicht auf. Die darüber hinausgehenden Orientierungsmöglichkeiten, wie Verweise, farbige Seitenränder usw. sind bekannt und diskutiert. Sie beheben das Problem des linearen Informationsflusses kaum.
    • • Es erschließt sich aus dem Patent nicht, wieso dessen Bezugs- und Bedeutungssystem nicht gleichfalls Gefahr läuft, den Rezipienten während des stöberns durch die Broschur „zu verwirren und zeitlich zu beanspruchen". So findet sich kein neuer Hinweis bezüglich der semantischen Konstruktion der Informationen in den aufeinander bezugnehmenden Blattblöcken.
    Aus technischer Sicht gebiert die beschriebene Informationsdarstellung lediglich einen Vorteil, den auch zwei gleiche und nebeneinanderliegende Bücher für sich beanspruchen könnten. Es fehlt dem im Patent DE 69610123 T2 beschriebenen Verfahren eine zufriedenstellende Verknüpfung zwischen Codierung und Syntax einerseits und Semantik und der daraus folgenden technischen Pragmatik andererseits.
  • Semiotischer Aspekt: Wirkungsdiagramm
  • Wirkungsdiagramme sind gegenüber linear geprägten Informations-Präsentationen wie beispielsweise textuellen Beschreibungen leicht verständlich. Sie beschreiben auf qualitativer Ebene einen Systemzusammenhang, ohne dem Zwang der kritisierten Linearität textueller Darstellungen zu unterliegen. Allerdings haben sie den Nachteil, auf einer strukturell relativ hohen Ebene zu agieren. Für Einzel- und Hintergrundinformationen fehlt in der Regel der Platz. Relevante Hintergrundinformationen können daher kaum auf dem Wirkungsdiagramm formuliert werden.
  • Semiotischer Aspekt: Flussdiagramm/Gleichung
  • Flussdiagramme als auch Gleichungen erfordern ein profundes Vorwissen um das Verständnis dieser Darstellungsformen. Dieses Wissen kann nicht als allgemeingültig vorausgesetzt werden. Daher sind Systeme, derart präsentiert, nur für einen eingeschränkten Leserkreis zugänglich.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, einem Rezipienten vernetzte Informationen übersichtlich und gut erfassbar zu präsentieren. Dazu soll der Rezipient
    • • ein technologisch einfaches,
    • • kostengünstiges und
    • • ohne Vorkenntnis bezüglich der Darstellung vernetzter Informationen
    nutzbares Medium verwenden können.
  • Anwendungsbeispiel:
  • Mit dem erfundenen Medium Systembroschur kann eine zusammenfassende Darstellung unterschiedlicher medizinischer Notfallszenarien und deren Lösungsansätzen auf jeweils einer Einzel- oder Doppelseite erfolgen. Fakultativ ist eine ergänzende Präsentation der dargestellten Notfallszenarien durch ein einheitliches, für alle Szenarien gültiges, erkärendes und übergeordnetes Systemmodell – soweit vom Rezipienten im Moment der Nutzung gewünscht – möglich. Im beschriebenen Anwendungsfall könnte es sich bei dem Leitsystem, dass den Informationszugang ermöglichen soll, um einen Notfallalgorithmus handeln, der für alle dargestellten Notfallszenarien eine einheitliche Gültigkeit besitzt.
  • Denkbare Produkte
    • • Erste-Hilfe-Broschuren,
    • • Fallbeispielssammlung für Rettungsassistenten und -sanitäter,
    • • Darstellung von Reanimationsrichtlinien für Intensivschwestern/-pfleger,
    • • Beschreibung von Wartungsabläufen unterschiedlicher Geräte unter Beibehaltung eines immer gleichen Arbeitsablaufes,
    • • Beschreibung unterschiedlicher kerngeschäftlichen Prozesse unter Berücksichtigung einer einheitlichen Vorgehensweise
  • Kernvorteil der Erfindung
  • Der zentrale Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht aus einer optimalen Synthese des technologischen und semiotischen Aspekts eines auf herkömmlichen Druckverfahren basierenden Mediums. Mit Hilfe einer bestimmten Technologie (vgl. Ausführungsbeispiel) können dem Nutzer parallel sowohl
    • • eine bestimmte Darstellungsform der Information angeboten werden (z. B. in Form eines Comic) als auch
    • • eine den Informationszugriff regelnde Syscerndarstellung (z. B. in Form eines Wirkdiagrammes, also eines Charts). Möglich ist aber auch die Verwendung eines in der Medizin gebräuchlichen beliebigen Algorithmus oder einer anderweitig informationsstrukturierenden Grafik.
  • Der Vorteil der benannten Synthese ist die Vereinigung der Stärken beider vorstehend benannten Darstellungsformen mit Hilfe einer geeigneten technischen Lösung. Dem Rezipienten ist es somit einerseits möglich, sich innerhalb der Informationspräsentation mit Hilfe bekannter Informationsleitsysteme wie Index, Register usw zu orientieren.
  • Andererseits ist er zu jedem Zeitpunkt in der Lage, die primär linear geprägte Informationsdarstellung auf den Einzel- oder Doppelseiten der Systembroschur um die Darstellung eines übergeordneten Systemzusammenhangs zu ergänzen. Damit nicht genug: ihm wird die Möglichkeit angeboten, diese hilfreiche Ergänzung zu jedem beliebigen Zeitpunkt wieder zu entfernen oder erneut hinzuzufügen. Sowohl der technologische als auch der semiotische Aspekt der Konstruktion der Erfindung berücksichtigt zudem in ihrer funktionellen Struktur alle üblichen vier Blickwinkel, aus denen eine Information betrachtet werden kann:
    • • Codierung
    • • Syntax
    • • Semantik und
    • • Pragmatik
  • Resümee
  • Die Erfindung berücksichtigt die Erkenntnis, dass eine linear geprägte Beschreibung gedruckter komplexer Informationen auch bei illustrativ dargebotenen Informationen wie Comics nicht vermeidbar ist. Sie leitet daraus ab, dass der Rezipient zusätzlich strukturierende Hinweise in einer Form benötigen könnte, welche die besondere Darstellungsproblematik von Systemen berücksichtigt. Die Erfindung bietet dem Rezipienten daher die Möglichkeit an, die inhaltliche Rekonstruktion (Verstehen während des Leseprozesses) wesentlicher Aspekte der primär linear dargebotene Information mit Hilfe eines semiotisch übergeordneten Charts vereinfacht vornehmen zu können. Gleichzeitig bietet die Erfindung dem Rezipienten die Wahlfreiheit bezüglich der Nutzung dieses Systems.
  • Ausführungsbeispiel einer Systembroschur
  • Ein Ausführungsbeispiel ist in den angefügten Abbildungen 1 bis 4 dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
  • 1 Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 zeigt einen einstückigen Bogen, dessen Vorderseite in die drei Segmente 2, 3 und 4 gegliederten ist und dessen, in 1 nicht sichbare Rückseite ebenfalls drei Segmente enthält. Die insgesamt sechs Segmente entstehen durch einen Zweibruch-Altarfalz. Der dabei entstehende als „linker Falz" bezeichnete Falz befindet sich zwischen Segment 2 und 3, dessen Pendant, als „rechter Falz" bezeichnet, zwischen den Segmenten 3 und 4. Die schon erwähnten und in der Zeichnung nicht sichbaren, da auf der Rückseite gelegenen Segmente wären demnach mit 5, 6 und 1 zu bezeichnen. Der in 1 dargestellte Bogen wird der noch zu beschreibenden Systembroschur als Umschlag dienen.
  • 2 zeigt eine Broschur, deren Seiten mit Registerzungen versehen sind. Die Registerzungen sind in 2 mit B1, B2, B3, B4, B5 und B6 bezeichnet. Diese Broschur liegt mit dem Rücken in der linken Faizung. Die Markierungen auf dem Segment 4, in der 2 mit C1, C2, C3, C4, C5 und C6 bezeichnet, führen die jeweils auf den Registerzungen verwendeten Muster und/oder Farben fort und bilden mit ihnen eine optische Einheit.
  • 3 zeigt eine gemäß 2 in einem Umschlag liegende Broschur, deren Seiten aufgeschlagen sind. Neu erkennbar sind zwei Seiten/Blätter aus durchsichtigem Material, deren Größe jeweils einem der sechs Segmente des Umschlagbogens entspricht. Die durchsichtigen Seiten sind in 3 mit „D-Links" und „D-Rechts" gekennzeichnet. Ein weiteres Merkmal der Erfindung wird in 3 sichtbar: die innenliegende Broschur entspricht in ihrer Höhe nicht vollständig dem sie umgebenden Umschlag. Der Rand des oberen Teils des Urschlages wird innenseitig nicht durch die Broschur bedeckt und in 3 mit „Frei-Links" und „Frei-Rechts" bezeichnet. Der Begriff „oben" bezieht sich auf die übliche Leserichtung von oben nach unten. Die in 3 beabsichtigte Leserichtung ist dem Inhalt der Illustrationen in 3 zu entnehmen. Die Leserichtung der vorhergehenden und der nachfolgenden Figuren entspricht analog der Leserichtung in 3. Eine Teilfläche des freigebliebenen inneren Umschlages, bezeichnet mit „Frei-Links" und „Frei-Rechts" wird dazu genutzt, die durchsichtigen Seiten zu befestigen.
  • 4 zeigt, dass die durchsichtigen Seiten in passender Weise auf die Blätter der Broschur umgeschlagen werden können, sodass sie diese bedecken können.
  • 2 Fertigung einer Systembroschur – technologischer Aspekt: die physische Gestalt
  • Erfindungsgemäß sind physische Form (Technologie) und die die Informations-Rekonstruktion steuernde inhaltliche Gestaltung (Semiotik) des Mediums „Systembroschur" funktionell nicht trennbar. Die vorliegende Fertigungsbeschreibung trennt diese Aspekte lediglich zugunsten einer übersichtlichen Beschreibung der Erfindung.
    • • Ein einstückiger Bogen aus geeignet steifem Material wird mit einem zweifach-Altarfalz derart segmentiert, dass – Vorder- und Rückseite des Bogens bedacht – insgesamt sechs Segmente entstehen. Die Vorderseite entspricht dabei der zukünftigen Innenseite des Systembroschur-Umschlags und ist in 1 zu erkennen. Deren Segmente sind in 1 mit 2, 3 und 4 gekennzeichnet.
    • • Eine ein- oder mehrlagige Broschur deren Seiten mit Registerzungen aus widerstandsfähigem Material versehen sind, wird mit ihrem Rücken am zuvor beschriebenen Umschlag in der durch Segment 2 und 3 definierten Falzung befestigt. Die Befestigung kann mit einer Drahtrückstichheftung, einer Spirale, Ringen, einer Kordel oder einer geeigneten Klebebindung durchgeführt werden. Die Broschur wird dergestalt innerhalb des durch den Umschlag vorgegebenen Raumes befestigt, dass der obere Umschlagrand – bezeichnet mit „Frei-Links" und „Frei-Rechts" – so groß wie möglich gerät, vgl. dazu 3.
    • • Auf der inneren Umschlagseite werden in Segment 4 querlaufende Streifen gedruckt, die in ihrer Farbe und/oder Mustergebung den Registerzungen der Broschur entsprechen, vgl. dazu 3 und 4. Sinn dieser Streifen ist es, sie später mit Informationen bezüglich der Inhalte der jeweiligen Doppelseite der Broschur zu versehen, deren Taben bzw. Registerzungen korrespondierende Farben und/oder Mustergebungen aufweisen.
    • • Am oberen Rand der Inneinseite des Umschlags werden zwei durchsichtige Seiten aus geeignetem Material, zum Beispiel Plastik, in den mit „Frei-Links" und „Frei-Rechts" bezeichneten Bereichen befestigt, vgl. dazu 3 und 4. Die Befestigung kann sowohl dauerhaft, z. B. mit einer Klebebindung als auch variabel erfolgen, z. B. mit einem Klettstreifen oder einem Reißverschluß. Die Seitenbreite der beiden durchsichtigen Seiten ist etwas geringer als die Breite eines der Umschlagsegmente. Die Höhe der durchsichtigen Seiten entspricht der Umschlaghöhe, so dass sie gemeinsam eine Doppelseite der Broschur abzudecken vermögen. Die durchsichtigen Seiten können durch ihr Format und die Form ihrer Befestigung vom Rezipienten auf jede beliebige Seite der Broschur geklappt werden. Dabei können die linke und die rechte durchsichtige Seite, in 3 und 4 mit „D-Links" und „D-Rechts" bezeichnet sowohl gemeinsam auf die jeweilige Seite einer Doppelseite geklappt werden als auch auf die jeweils korrespondierenden Seiten unterschiedlicher Doppelseiten. geschlagen werden.
  • 3 Fertigung einer Systembroschur – semiotischer Aspekt: die Form der Steuerung einer Informations-Rekonstruktion durch den Rezipienten (nicht in 14 dargestellt)
    • • Bekannte Informationsleitsysteme wie Register, Inhaltsverzeichnis, Index usw. bieten einen schnellen Zugriff auf die Informationen, die auf den Doppelseiten der Broschur zu finden sind.
    • • Auf dem mit „Frei-Links" und „Frei-Rechts" bezeichneten inneren oberen Rand des Umschlages, dargestellt in 3, finden übergeordnete Textfelder, zum Beispiel Inhaltsverzeichnisse oder spezielle allgemeingültige Handlungsabläufe ihren Raum. Diese Form der Nutzung ist ebenfalls bekannt.
    • • Erfindungsgemäß von zentraler Bedeutung sind die wechselseitigen Bezüge der Informationen auf den durchsichtigen Seiten und den Informationen, die sich in der innerhalb des Umschlags befindlichen Broschur befinden. Während auf den Broschurseiten Information primär als Illustration präsentiert werden (Comic), findet sich auf den durchsichtigen Seiten die dazugehörige Systemabbildung (Chart). Diese kann als Wirkungsdiagram, als Flußdiagramm oder in anderer geeigneter Weise grafisch präsentiert werden. Wesentlich für die Funktion der Systembroschur ist die inhaltliche Übereinstimmung der grafischen Darstellung des Systemmodells (Chart) auf den durchsichtigen Seiten und der vertiefenden und in der Regel linear geprägten Informationspräsentation auf den Seiten der Broschur (Comic). Demnach müssen alle Seiten, die von der durchsichtigen linken Seite bedeckt werden können, inhaltlich mit dieser korrespondieren, desgleichen müssen alle Seiten, die von der rechten durchsichtigen Seite bedeckt werden können, ebenfalls mit dieser korrespondieren.
  • 4 Ein Beispiel, gültig für eine Erste-Hilfe bzw. Sanitätsdienst-Systembroschur.
  • Es wird angenommen, dass auf einer oder beiden durchsichtigen Seiten ein medizinischer Notfallalgorithmus als Chart präsentiert wird. Dieser Algorithmus dient in der zu erstellenden Erste-Hilfe Systembroschur als übergeordnetes Systemmodell. Beispielsweise kann dem Systemmodell entnommen werden, dass zuerst für die Sicherheit von Helfern und Betroffenen zu sorgen sei, zum Beispiel durch die Absicherung des Notfallortes. Allerdings sagt der konzeptuell angelegte Algorithmus nichts über die Frage aus, wie die Maßnahmen auf proceduraler Ebene im Einzelnen zu geschehen haben.
  • Es ist verständlich, dass eine Absicherung eines Autounfalls auf einer vielbefahrenen Bundesstraße in anderer Weise zu erfolgen hat als eine Absicherung auf einer Untertage-Großbaustelle. Wie also erfährt der Rezipient etwas über die Form der Absicherung innerhalb eines bestimmten Kontextes? Er lässt sich vom Registersystem leiten, sucht und findet das Stichwort „Untertage-Großbaustelle" und schlägt die betreffende Doppelseite auf. Dort sind im Rahmen eines Fallbeispieles alle notwendigen Maßnahmen illustrativ, z. B. in Form eines Comics, beschrieben. Auf einer anderen Doppelseite findet er nach einer weiteren Suche ein vergleichbares Beispiel, das sich diesmal auf einen Autounfall auf einer Autobahn bezieht. In beiden Fällen wird er den Fallbeschreibungen entnehmen können, was aus proceduraler Sicht genau zu tun ist, um den Notfallort effizient abzusichern. Klappt er die korrespondierende durchsichtige Seite auf die jeweilige Seite der Broschur, dann stimmen die konzeptuellen Informationen auf der durchsichtigen Seite (z. B. ein Notfallalgorithmus in Form eines Chart) und die proceduralen Informationen (in Form des Comic) auf der Broschurseite überein, unterscheiden sich allerdings in ihrer semantischen Ebene und der Form ihrer Darstellung.
  • Sie ergänzen sich demnach hinsichtlich ihrer Information sinnvoll und bilden optisch eine zusammenhängende Einheit.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 69610123 T2 [0010, 0013, 0014, 0014, 0014]

Claims (1)

  1. Hauptanspruch Systembroschur, bestehend aus mehreren miteinander verbundenen Seiten. Als Umschlag der Broschur dient ein einstückiger Bogen geeigneten Materials, zweifach durch einen Altarfalz segmentiert (1). Verbunden wird die Broschur mit dem Umschlag dergestalt, dass ihr Rücken im Falz zwischen Segment 2 und 3 des Umschlages angebracht wird, in der Form, dass der untere Seitenrand der Broschur mit dem unteren Rand des Umschlages übereinstimmt (2, 3, 4). Die Seitenbreite der Broschur ist etwas kleiner als die Seitenbreite der Umschlagsegmente (2, 3, 4). Die Seitenhöhe der Broschur ist deutlich kleiner als die Seitenhöhe des Umschlags, sodass nach der Fixierung der Broschur an der Umschlaginnenseite ein breiter Streifen („Frei-Links", „Frei-Rechts") verbleibt. Die Umschlagseite 4 (1) wird mit Markierungen versehen, die die Markierungen des Registersystems fortsetzen (2, 3, 4, jeweils mit C1–C6 bezeichnet) und mit inhaltlichen Hinweisen versehen werden können. Im frei gebliebenen Bereich der Umschlaginnenseite („Frei-Links", Frei-Rechts") werden zwei durchsichtige Seiten aus geeignetem Material befestigt (3, 4). Sie können auf jede korrespondierende Broschurseite geklappt werden. Die Information auf den durchsichtigen Seiten ist vorzugsweise als Wirkungs- oder Flußdiagramm ausgebildet, die Information auf den Broschurseiten illustrativ abgebildet. Die Informationen auf einer durchsichtigen Seite einerseits und jeder korrespondierenden Broschurseite andererseits ergänzen sich sowohl inhaltlich als auch optisch und sind stets aufeinander bezogen. Unteranspruch 1 Systembroschur gemäß des Hauptanspruches, dadurch gekennzeichnet, dass die innerhalb des Umschlages befestigte Broschur mit Informationsleitsystemen wie Register, Taben (2, 3 und 4, B1 bis B6)., Index, Inhaltsverzeichnis usw ausgestattet ist. Unteranspruch 2 Systembroschur gemäß des Unteranspruches 1, deren einzelne Broschurseiten herausnehmbar und beliebig austauschbar sind. Unteranspruch 3 Systembroschur gemäß des Unteranspruches 1, die statt einer Lage durchsichtiger Blätter mehrere Lagen durchsichtige Blätter aufweist. Unteranspruch 4 Systembroschur gemäß des Hauptanspruches, des Unteranspruches 1, des Unteranspruches 2 und des Unteranspruches 3, deren Broschurblätter nicht fest sondern entnehmbar und hinzufügbar sind, zum Beispiel mit Hilfe eines Klemmsystems oder einer anderen geeigneten technischen Lösung. Unteranspruch 5 Systembroschur gemäß des Hautpanspruches sowie der Unteransprüche 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, das der Umschlagbogen in vier oder mehr Segmente unterteilt ist, die in beliebiger Form rechts oder links von der eingebundenen Broschur Raum für weitere Informationen geben. Unteranspruch 6 Systembroschur gemäß des Hauptanspruches und der Unteransprüche 1, 2, 3, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, das der freigebliebene Raum der Umschlaginnenseite, in 3 mit „Frei-Links" bzw. „Frei-Rechts" bezeichnet, nicht oberhalb sondern unterhalb der innherhalb des Umschlages zu befestigenden Broschur auf der Umschlaginnenseite zu finden ist. In diesem Fall werden auch dort analog des Hauptanspruches und der Unteransprüche 1, 2, 3, 4 und 5 die durchsichtigen Seiten befestigt um statt nach unten nach oben geschlagen werden zu können. Unteranspruch 7 Systembroschur gemäß des Hauptanspruches und der Unteransprüche 1, 2, 3, 4, 5, und 6, deren durchsichtige Seiten als Einzelseite auf der Innenseite des rechten Segments des Umschlages, in 1 und 2 mit 2 bezeichnet, befestigt wird. Die Befestigung kann fix oder variabel erfolgen. Die durchsichtige Seite kann derart umgeschlagen werden, dass sie jede Doppelseite der innerhalb des Umschlages befestigten Broschur komplett bedecken kann. Unteranspruch 8 Systembroschur gemäß des Unteranspruches 7 mit dem Unterschied, dass die durchsichtige Seite links von der innerhalb des Umschlages befestigten Broschur dauerhaft oder entnehm- und einfügbar angebracht wird und erfindungsgemäß wiederum auf jede Doppelseite der Broschur geschlagen werden kann.
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DE (1) DE102007011217A1 (de)

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE69610123T2 (de) 1995-01-18 2001-05-03 Infoflip Systems Corp., Vancouver Informationsführer

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