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Die
Erfindung betrifft eine Getriebemodul für eine Differentialanordnung
zur variablen Drehmomentverteilung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs
sowie eine Differentialanordnung mit einem solchen Getriebemodul.
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Differentialanordnungen
zur variablen Drehmomentverteilung sind bereits hinlänglich bekannt. Üblicherweise
sind sie Teil eines Systems zur Regelung der Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs,
das im Stand der Technik auch als aktives Gierregelungssystem AYC
('Active Yaw Control') beschrieben wird. Derartige
Systeme sind in der Lage, das Gierverhalten des Kraftfahrzeugs zu
erkennen und mittels dynamischer Drehmomentverteilung zwischen den
Antriebsrädern
bedarfsweise zu steuern. Durch die variable Verteilung des Antriebsdrehmoments
zwischen allen angetriebenen Rädern
wird ermöglicht,
das Verhalten des Kraftfahrzeugs bei Kurvenfahrt aktiv zu kontrollieren
und die Fahrstabilität
ohne Einbußen der
Fahrdynamik zu erhöhen.
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Es
sind bereits Differentialanordnungen zur variablen Drehmomentverteilung
bekannt. Diese umfassen jeweils ein Differential, das in einem primären Antriebsstrang
Drehmoment vom Eingang auf die Ausgänge verteilt, sowie eine Getriebestufe
mit Kupplung, die in einem parallelen sekundären Antriebsstrang ein vorher
vom Eingang abgezweigtes Drehmoment auf eine der beiden Ausgänge zusätzlich übertragen
kann.
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In
der
DE 10 2005
004 291 A1 sind unterschiedliche Konzepte von Differentialanordnungen zur
variablen Drehmomentverteilung beschrieben, nämlich zum einen eine Differentialanordnung
mit umlaufender Getriebestufe und stehender Kupplung; und zum anderen
eine Differentialanordnung mit stehender Getriebestufe und umlaufender
Kupplung.
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Aus
der
DE 10 2005
004 290 A1 sind verschiedene Anwendungsbeispiele für den Einsatz
von Getriebemodulen zur variablen Drehmomentverteilung im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs beschrieben, nämlich beispielsweise an einem
Mittendifferential zur variablen Drehmomentverteilung zwischen Vorder-
und Hinterachse oder an einem Achsdifferential zur variablen Drehmomentverteilung
zwischen den Antriebsrädern
einer Achse.
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Aus
der
WO 2006/114331
A1 ist eine Differentialgetriebeeinheit mit aktiver Steuerung
der Momentenverteilung bekannt. Diese umfaßt ein Differentialgetriebe
mit zwei Ausgangswellen und einem Differentialkorb. Jede der Ausgangswellen
ist einer Reibungskupplung zugeordnet, deren Primärteil mit dem
Differentialkorb und deren Sekundärteil mit der zugehörigen Ausgangswelle
antriebsverbunden ist. Um eine leichte und kleine Einheit zu erhalten,
umgibt die Kupplung die zugeordnete Ausgangswelle und ihre Mittenachse
ist bezüglich
der Mittenachse der zugeordneten Ausgangswelle versetzt. Ferner hat
der die zugeordnete Ausgangswelle umgebende Sekundärteil der
Kupplung einen Zahnkranz mit Innenverzahnung, der mit einem Zahnrad
auf der zugeordneten Ausgangswelle kämmt.
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Generell
ist die Drehmomentübertragung über ein
Rädergetriebe
mit Leistungsverlusten, beispielsweise aufgrund von Reibung an den
Zahneingriffsflanken oder Planschverhalten der Räder im Schmiermittelbad, verbunden.
Weiterhin erfordern technisch komplexe Getriebesysteme einen hohen Fertigungs-
und Montageaufwand, der sich negativ auf die Herstellungskosten
auswirkt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebemodul
für eine
Differentialanordnung zur variablen Drehmomentverteilung vorzuschlagen,
das einfach aufgebaut ist, eine geringe Verlustleistung hat und
sich kostengünstig
herstellen läßt. Eine
weitere Aufgabe besteht darin, eine Differentialanordnung zur variablen
Drehmomentverteilung mit einem solchen Getriebemodul vorzuschlagen.
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Eine
erfindungsgemäße Lösung liegt
in einem Getriebemodul zur variablen Drehmomentverteilung im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs umfassend eine erste Welle, die um eine erste
Drehachse drehend antreibbar ist; eine hierzu koaxiale zweite Welle,
die um die erste Drehachse drehend antreibbar ist; eine Getriebestufe
und eine Reibungskupplung, die in Reihe geschaltet sind und gemeinsam
einen Antriebsstrang zum antriebsmäßigen Verbinden der ersten
Welle und der zweiten Welle bilden; wobei die Getriebestufe ein
zur ersten Drehachse koaxiales inneres Tellerrad, ein hierzu koaxiales äußeres Tellerrad,
das eine von der Zähnezahl
Z1 des äußeren Tellerrads
abweichende Zähnezahl
Z3 aufweist, sowie ein Ringrad umfaßt, das auf einer zur ersten Drehachse
winkligen zweiten Drehachse drehbar gelagert ist und mit dem ersten
Tellerrad und dem zweiten Tellerrad kämmt. Dabei ist der Verzahnungs eingriff
zwischen dem Ringrad und den beiden Tellerrädern nur in einem einseitigen
Umfangsteilbereich. An der – im
Längsschnitt
betrachtet – in
Bezug auf die Drehachsen gegenüberliegenden
Seite ist das Ringrad nicht mit den Tellerrädern in Eingriff, so daß die Räder sich
relativ zueinander drehen können.
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Das
erfindungsgemäße Getriebemodul
bietet den Vorteil eines einfach Aufbaus, was sich günstig auf
die Herstellungskosten auswirkt, und einer geringen Verlustleistung,
was sich günstig
auf den Kraftstoffverbrauch des Kraftfahrzeugs auswirkt. Es sind
je Getriebestufe lediglich ein Ringrad und zwei Tellerräder erforderlich.
Die Verwendung eines Ringrads, das mit beiden Tellerrädern gleichzeitig kämmt, ist
besonders günstig,
da ein hoher Überdeckungsgrad
im Zahneingriffsbereich erzielt wird. So sind jeweils eine Vielzahl
von Zähnen
der jeweils zwischen dem Ringrad und den Tellerrädern gebildeten Verzahnungspaarungen
miteinander im Eingriff, so daß die
Belastungen je Zahn gering sind. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Getriebemoduls
besteht darin, daß der
radiale Bauraum relativ klein ist und die Einheit kompakt baut.
Das Getriebemodul ist vielseitig einsetzbar und kann beispielsweise
in einem Achsdifferential zur variablen Drehmomentverteilung zwischen
zwei Seitenwellen einer Antriebsachse verwendet werden. Alternativ
oder in Ergänzung
hierzu kann das Getriebemodul auch in einem Mittendifferential eines
mehrachsgetriebenen Kraftfahrzeugs verwendet werden, wobei es zur
variablen Drehmomentverteilung zwischen der Vorderachse und der
Hinterachse dient.
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Die
Reibungskupplung ist vorzugsweise in Form einer Lamellenkupplung
gestaltet, die einen Außenlamellenträger und
einen Innenlamellenträger aufweist.
Dabei lassen sich je nach Zuordnung der Lamellenträger unterschiedliche
Ausführungsformen des
Getriebemoduls realisieren. In jedem Fall ist einer der beiden Lamellenträger mit
einem der beiden Tellerräder
drehfest verbunden, während
der andere Lamellenträger
mit einer der beiden Antriebswellen drehfest verbunden ist. Die
andere Antriebswelle ist dabei mit dem anderen Tellerrad drehfest
verbunden. Die Lamellenkupplung wird über eine extern ansteuerbare
Axialverstellvorrichtung betätigt,
wobei die mit unterschiedlicher Relativdrehzahl zueinander drehenden
Lamellenträger,
je nach Bedarf des Fahrdynamikzustands, aneinander angekoppelt oder
voneinander abgekoppelt werden.
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Nach
einer ersten Ausführungsform,
bei der der Innenlamellenträger
mit der zweiten Welle drehfest verbunden ist, ist das innere Tellerrad
mit der ersten Welle drehfest verbunden. Durch Betätigung der Reibungskupplung
wird das äußere Tellerrad,
das drehfest mit dem Außenlamellenträger verbunden
ist, mit der zweiten Welle antriebsverbunden. Die Reibungskupplung
ist der Getriebestufe vorgeschaltet, das heißt die Drehmomentübertragung
erfolgt bei geschlossener Kupplung von der zweiten Welle über den
Innenlamellenträger,
den Außenlamellenträger, das äußere Tellerrad,
das Ringrad und das innere Tellerrad auf die erste Weile.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform,
bei der der Innenlamellenträger
mit der ersten Welle drehfest verbunden ist, ist das innere Tellerrad
mit der zweiten Welle drehfest verbunden. Durch Betätigung der
Reibungskupplung wird das äußere Tellerrad,
das drehfest mit dem Außenlamellenträger verbunden
ist, mit der ersten Welle antriebsverbunden. Bei dieser Variante
ist die Getriebestufe der Reibungskupplung vorgeschaltet, so daß das Drehmoment
bei geschlossener Kupplung von der zweiten Welle über das
innere Tellerrad, das Ringrad, das äußere Tellerrad, den Außenlamellenträger und
den Innenlamellenträger
auf die erste Welle übertragen wird.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, daß die Verzahnungen des ersten
Tellerrads und des zweiten Tellerrads Kopfkreislinien aufweisen,
die gemeinsam einen Kegelmantel aufspannen. Dabei kann es sich bei
den Verzahnungen der beiden Tellerräder um Kegelradverzahnungen
oder um konische Verzahnungen, insbesondere Kronenradverzahnungen,
handeln. Das Ringrad weist eine zu den Verzahnungen der beiden Tellerräder komplementäre Verzahnungen
auf, das heißt
insbesondere Kegel- oder Kronenradverzahnungen. Bei Verwendung eines
Ringrads mit Kronenradverzahnung sind Zahnkopflinien und Zahnfußlinien
vorzugsweise radial zur zweiten Drehachse ausgerichtet.
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Nach
einer ersten Ausgestaltung hat das Ringrad einen äußeren ersten
Verzahnungsbereich, der mit dem äußeren Tellerrad
in Eingriff ist, und einen inneren zweiten Verzahnungsbereich, der
mit dem inneren Tellerrad in Eingriff ist. Dabei können die beiden
Verzahnungsbereiche unterschiedliche Verzahnungen mit unterschiedli chen
Zähnezahlen
aufweisen, so daß das äußere und
das innere Tellerrad mit unterschiedlicher Drehzahl um die erste
Drehachse drehen. Nach einer hierzu alternativen Ausgestaltung haben
die beiden Verzahnungsbereiche eine übereinstimmende Verzahnung.
Die Drehzahldifferenz zwischen dem inneren und äußeren Tellerrad wird durch
die unterschiedliche Zähnezahlen
der beiden Tellerräder
bzw. des Ringrads erreicht. Der Vorteil der übereinstimmenden Verzahnungsbereiche des
Ringrads liegt in einer hohen Genauigkeit des Verzahnungseingriffs
mit den hiermit kämmenden Tellerrädern. Dabei
ist es besonders günstig,
wenn die zwei Verzahnungsbereiche des Ringrads nahtlos aneinander
anschließen,
das heißt
eine einzige gemeinsame durchgehende Verzahnung bilden. So können beide
Verzahnungsbereiche gemeinsam hergestellt werden, was sich günstig auf
die Herstellungskosten auswirkt.
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Die
Zähnezahlen
des ersten und zweiten Tellerrads sind derart gewählt, daß eine von
eins abweichende Übersetzung
von 0,85 bis 1,15 erzeugt wird. Auf diese Weise läßt sich
ein ergänzendes
bzw. reduziertes Drehmoment von ± 15% auf die entsprechende
Antriebswelle übertragen.
Vorzugsweise wird vom äußeren Tellerrad
auf das innere Tellerrad eine Übersetzung
ins Schnelle erzeugt. Hierfür
ist die Zähnezahl
des äußeren Tellerrads
Z1 größer als
die Zähnezahl
Z3 des inneren Tellerrads. Durch diese Ausgestaltung kann unmittelbar
dem mit der ersten Antriebswelle verbundenen inneren Tellerrad ein
zusätzliches
Drehmoment aufgeprägt
werden. Es ist jedoch auch eine Untersetzung ins Langsame möglich.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung ist das innere Tellerrad radial
innerhalb des äußeren Tellerrads
angeordnet und relativ zu diesem drehbar gelagert, so daß sich ein
kompakter Aufbau ergibt. Dabei ist das äußere Tellerrad mittels eines
Radiallagers auf einer Außenumfangsfläche des
inneren Tellerrads drehbar gelagert. Zum axialen Abstützen ist
ein Axiallager vorgesehen, über
das sich das äußere Tellerrad
an einer Radialfläche
des inneren Tellerrads abstützt.
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Nach
einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Ringrad zumindest mittelbar
auf einem Lageransatz des Gehäuses
um die zweite Drehachse drehbar gelagert. Die Lagerung kann beispielsweise
mittels eines Wälzlagers
bewerkstelligt werden. Die zweite Drehachse schneidet die erste
Drehachse unter einem Winkel von vorzugs weise 5° bis 30°. So ist unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Zähnezahlen
der beiden Tellerräder
gewährleistet,
daß diese
relativ zueinander drehen können.
Das Ringrad und die beiden Tellerräder weisen jeweils eine zentrale Öffnung auf,
durch die die erste Antriebswelle hindurchgeführt ist.
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Nach
einer bevorzugten Weiterbildung ist eine Axialverstellvorrichtung
zum Betätigen
der Reibungskupplung vorgesehen. Diese kann beispielsweise in Form
einer hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheit gestaltet sein. Der
Kolben ist vorzugsweise ringförmig
gestaltet und sitzt in einer nach außen abgedichteten Ringkammer
im Gehäuse
ein. Der Ringkolben beaufschlagt das Lamellenpaket über ein zwischengeschaltetes
Axiallager. Alternativ zur hydraulischen Betätigung der Reibungskupplung
kann die Axialverstellvorrichtung auch in Form einer an sich bekannten
Kugelrampenanordnung gestaltet sein, die zwei auf der ersten Drehachse
zentrierte Scheiben und axial zwischen den Scheiben gehaltene Kugeln
umfaßt.
Dabei ist eine der Scheiben gegenüber dem Gehäuse axial abgestützt und
die andere ist axial verschiebbar.
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Eine
weitergehende Lösung
der obengenannten Aufgabe besteht in einer Differentialanordnung
zur variablen Drehmomentverteilung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs;
die Differentialanordnung umfaßt
ein Differentialgetriebe mit einem um eine ersten Drehachse drehend
antreibbaren Differentialkorb, mit Ausgleichsrädern, die in dem Differentialkorb
drehbar gehalten sind und gemeinsam mit diesem um die erste Drehachse
umlaufen, sowie mit zwei auf der ersten Drehachse drehbar gelagerten Seitenwellenrädern, die
mit den Ausgleichsrädern kämmen; die
Differentialanordnung umfaßt
ferner zumindest ein Getriebemodul nach einer der obengenannten
Ausführungsformen,
wobei die zweite Welle mit dem Differentialkorb drehfest verbunden
ist und wobei die erste Welle mit einem der beiden Seitenwellenräder drehfest
verbunden ist. Die Differentialanordnung kann als Achsdifferential
eines ein- oder mehrachsgetriebenen
Kraftfahrzeugs und/oder als Mittendifferential eines mehrachsgetriebenen
Kraftfahrzeugs zum Einsatz kommen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
werden nachstehend anhand der Zeichnungsfiguren erläutert. Hierin
zeigt
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1 ein
erfindungsgemäßes Getriebemodul
nach einer ersten Ausführungsform
im Längsschnitt;
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2 eine
erfindungsgemäße Differentialanordnung
(teilweise) mit einem erfindungsgemäßen Getriebemodul auch 1 im
Längsschnitt;
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3 die
Differentialanordnung aus 2 als Prinzipdarstellung;
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4 eine
erfindungsgemäße Differentialanordnung
mit zwei erfindungsgemäßen Getriebemodulen
in einer zweiten Ausführungsform
als Prinzipdarstellung.
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Die 1 bis 3 werden
im folgenden gemeinsam beschrieben.
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1 zeigt
ein Getriebemodul 2, das eine erste Welle in Form einer
Antriebswelle 3, eine koaxial zur ersten Welle drehbar
gelagerte zweite Welle in Form einer Hohlwelle 4, eine
im Drehmomentfluß zwischen
der Antriebswelle 3 und der Hohlwelle 4 liegende
Getriebestufe 5 sowie eine Reibungskupplung 6 zum
antriebsmäßigen Verbinden
der beiden Wellen 3, 4 miteinander umfaßt. Die
Antriebswelle 3 ist mittels eines Wälzlagers 7 in einem
Gehäuse 8 des
Getriebemoduls 2 drehbar gelagert und mittels eines Wellendichtrings 9 gegenüber diesem
abgedichtet. Ausgangsseitig hat die Antriebswelle 3 einen
Flansch 10 zum Verbinden mit einer zugehörigen hier
nicht dargestellten Seitenwelle des Kraftfahrzeugs.
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Das
Getriebemodul 2 wird über
eine Flanschverbindung 12 an ein Differentialgehäuse 14 eines
hier nicht dargestellten Differentialgetriebes angeschraubt. Dabei
wird die Antriebswelle 3 über eine hier nicht dargestellte
Längsverzahnung
mit einem Seitenwellenrad des Differentialgetriebes drehfest verbunden.
Die Hohlwelle 4 ist als Hülsenansatz 13 des
Differentialkorbs ausgebildet, der relativ zum Differentialgehäuse 14 mittels
eines Wälzlagers 15 drehbar
gelagert ist.
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Zur
Betätigung
der Reibungskupplung 6 ist eine Axialverstellvorrichtung 17 vorgesehen,
die in Form einer hydraulisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheit
gestaltet ist.
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Diese
umfaßt
einen ringförmigen
Kolben 18, der in einer Ringkammer 19 des Differentialgehäuses 14 einsitzt
und mittels Dichtringen 20, 22 gegenüber dieser
abgedichtet ist. Beim Druckbeaufschlagen der Ringkammer 19 mit
einem hydraulischen Medium wird der Kolben 18 in Richtung
zur Reibungskupplung 6 verschoben. Dabei wird die Reibungskupplung 6 über ein
axial zwischengeschaltetes Axiallager 24 und eine Druckplatte 25 axial
beaufschlagt.
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Die
Reibungskupplung 6 umfaßt ein erstes Kupplungsteil
in Form eines Innenlamellenträgers 26 sowie
ein relativ hierzu drehbares zweites Kupplungsteil in Form eines
Außenlamellenträgers 27.
Mit dem Innenlamellenträger 26,
der mit der Hohlwelle 4 über eine Längsverzahnung 16 drehfest
verbunden ist, sind Innenlamellen axial beweglich und drehfest verbunden.
Der Außenlamellenträger 27,
in dem Außenlamellen
axial beweglich und drehfest gehalten sind, ist mit dem äußeren Tellerrad 32 der
Getriebestufe 5 drehfest verbunden. Die Außenlamellen
und Innenlamellen sind axial abwechselnd angeordnet und bilden gemeinsam
ein Lamellenpaket 23. In dem Innenlamellenträger können hier
nicht dargestellte Federmittel angeordnet sein, die gegen den Innenlamellenträger 26 axial
abgestützt
sind und die Druckplatte 25 der Wirkrichtung der Kolben-Zylinder-Einheit
entgegenwirkend beaufschlagen. Die Federmittel dienen somit zur
Rückstellung,
so daß die
Reibungskupplung bei unbetätigter
Kolben-Zylinder-Einheit gelüftet
wird. Der Außenlamellenträger 27 ist topfförmig gestaltet
und umfaßt
einen Boden 28, der als Stützfläche für das Lamellenpaket 23 dient.
Weiterhin ist der Außenlamellenträger 27 fest
mit dem äußeren Tellerrad 32 der
Getriebestufe 5 verbunden, wobei herkömmliche Befestigungsarten wie
beispielsweise Schweißen
in Frage kommen.
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Die
Getriebestufe 5 umfaßt
neben dem äußeren ersten
Tellerrad 32 ein hiermit kämmendes Ringrad 33 sowie
ein mit dem Ringrad 33 kämmendes inneres zweites Tellerrad 34,
das koaxial innerhalb des ersten Tellerrads 32 angeordnet
ist. Dabei befindet sich der Verzahnungseingriff zwischen dem Ringrad 33 und
den beiden Tellerrädern 32, 34 nur
in einem Umfangsteilabschnitt, das heißt im Längsschnitt betrachtet nur auf
einer Seite der Drehachse. So wird eine Relativdrehung der Räder 32, 33, 34 zueinander
ermöglicht.
Das erste Tellerrad 32 hat radial außen eine umlaufende Ausnehmung 31,
auf der der Außenlamellenträger 27 aufgeschoben
und fixiert ist.
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An
seiner stirnseitigen, der Reibungskupplung 6 abgewandten
Seite hat das erste Tellerrad 32 eine innere Ausnehmung 29,
in der das innere zweite Tellerrad 34 aufgenommen ist,
so daß sich
ein kompakter Aufbau ergibt. Dabei ist das äußere Tellerrad 32 gegenüber dem
inneren Tellerrad 34 mittels Lagermitteln um die erste
Drehachse A drehbar gelagert. Das innere Tellerrad 34 hat
eine hülsenförmige Nabe 36,
die über
eine Längsverzahnung 35 mit
der ersten Welle 3 zur Drehmomentübertragung drehfest verbunden
ist. Stirnseitig hat die Nabe 36 einen axialen Vorsprung 37,
der gegen einen Lagerinnenring des Wälzlagers 7 axial abgestützt ist.
Die Nabe 36 bildet eine außenzylindrische Lagerfläche, auf
der das äußere Tellerrad 32 mittels
eines Radiallagers 38 drehbar gelagert ist. Weiter hat
das innere Tellerrad 34 eine rückwärtige Radialfläche, gegen
die das äußere Tellerrad 32 über ein
Axiallager 39 axial abgestützt ist. Kupplungseitig ist
das Tellerrad 32 über
ein weiteres Axiallager 40 gegenüber dem Innenlamellenträger 26 abgestützt, der
wiederum über
einen Sicherungsring auf der Hohlwelle 4 fixiert ist.
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Es
ist ersichtlich, daß das
erste Tellerrad 32 und das zweite Tellerrad 34 Kopfkreislinien
aufweisen, die jeweils auf einem Kegelmantel liegen. Die durch die
Flankenlinien der Verzahnungen aufgespannten Kegelmäntel der
beiden Tellerräder 32, 34 decken
sich. Die Verzahnungen der beiden Tellerräder 32, 43 können in
Form von Kegelradverzahnungen oder konischen Verzahnungen, insbesondere Kronenradverzahnungen,
gestaltet sein. Das Ringrad 33 hat zwei Verzahnungsbereiche 41, 42 mit übereinstimmender
Verzahnung, von denen der äußere Verzahnungsbereich 41 mit
dem äußeren Tellerrad 32 und
der innere Verzahnungsbereich 42 mit dem inneren Tellerrad 34 kämmend in
Eingriff ist. Die Verzahnungen der beiden Verzahnungsbereiche 41, 42 sind
zu den Verzahnungen der beiden Tellerräder 32, 34 komplementär gestaltet,
das heißt
als Kegelradverzahnungen oder Kronenradverzahnungen. Vorliegend
hat das Ringrad 33 eine Kronenradverzahnung, bei der die
Zahnkopflinien und Zahnfußlinien radial
zur Drehachse B des Ringrads 33 ausgerichtet sind.
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Um
eine Drehzahlübersetzung
zwischen den beiden Tellerrädern 32, 34 zu
erreichen, haben diese unterschiedliche Zähnezahlen. Dabei sind die Zähnezahlen
der Tellerräder 32, 34 so
gewählt,
daß zwischen
der Hohlwelle 4 und der Antriebswelle 3 ein Drehzahlunterschied
von bis zu 15% erreicht wird. Im vorliegenden Fall wird vom äußeren Tellerrad 32 auf das
innere Tellerrad 34 eine Übersetzung ins Schnelle erzeugt.
Hierfür
ist die Zähnezahl
Z1 des äußeren Tellerrads 32 kleiner
als die Zähnezahl
Z2 des Ringrads 33 und größer als die Zähnezahl
Z3 des inneren Tellerrads 34. Dabei liegt das Zähnezahlverhältnis Z1
zu Z3 insbesondere zwischen 1,1 und 1,12.
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Das
Ringrad 33 ist mittels eines Wälzlagers 51 auf einem
Lageransatz 52 des Modulgehäuses 8 auf einer die
erste Drehachse A winklig schneidenden zweiten Drehachse B drehbar
gelagert. Hieraus ergibt sich, daß die Tellerräder 32, 34 nur
in einem Teilumfangsbereich mit dem Ringrad 33 kämmen, was
in der oberen Bildhälfte
erkennbar ist. Die zweite Drehachse B schneidet die erste Drehachse
A unter einem Winkel von vorzugsweise 5° bis 30°. So ist unter Berücksichtigung
der unterschiedlichen Zähnezahlen
der beiden Tellerräder 32, 34 gewährleistet, daß diese
relativ zueinander drehen können.
Das Ringrad 33 und die beiden Tellerräder 32, 34 weisen jeweils
eine zentrale Öffnung
auf, welche die erste Antriebswelle 3 durchdringt.
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Die
Funktionsweise des Getriebemoduls 2 ist wie folgt. Bei
geöffneter
Reibungskupplung 6 dreht der über die Hohlwelle 4 mit
dem Differentialkorb 13 drehfest verbundene Innenlamellenträger 26 schneller
als der über
die Getriebestufe 5 mit der Antriebswelle 3 antriebsverbundene
Außenlamellenträger 27. Wird
die Reibungskupplung 6 durch Betätigen der Axialverstellvorrichtung 17 geschlossen,
wird ein zusätzliches
Drehmoment direkt vom Differentialkorb 13 abgegriffen und über die
Reibungskupplung 6 und die Getriebestufe 5 in
die Antriebswelle 3 eingeleitet. Dieser zusätzliche
Drehmomentfluß ist
in 1 anhand von Pfeilen dargestellt. Das Schließen der Kupplung 6 bewirkt
somit eine asymmetrische Drehmomentverteilung zwischen den beiden
Ausgangswellen 3, 3' des
Differentialgetriebes, so daß die Fahrstabilität des Kraftfahrzeugs
in bestimmten Fahrzuständen
erhöht
wird.
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Die 2 und 3,
die im folgenden gemeinsam beschrieben werden, zeigen eine erfindungsgemäße Differentialanordnung 53 zur
variablen Drehmomentverteilung zwischen zwei Seitenwellen im Antriebsstrang
eines Kraftfahrzeugs. Die Differentialanordnung 53 ist
symmetrisch aufgebaut und umfaßt
ein Differentialgetriebe 43 mit zwei erfindungsgemäßen Getriebemodulen
gemäß 1,
die seitlich bzw. axial benachbart zum Differentialgetriebe 43 angeordnet
sind. Die beiden Getriebemodulen 2, 2' entsprechen
einander und werden daher gemeinsam beschrieben, wobei Bauteile
des rechten Getriebemoduls 2' mit
um eins gestrichenen Indizes versehen sind. Weiterhin entsprechen
die beiden Getriebemodule 2, 2' hinsichtlich ihres Aufbaus und
ihrer Funktionsweise demjenigen nach 1, auf deren
Beschreibung insofern Bezug genommen wird. Dabei sind gleiche Bauteile
mit gleichen Bezugszeichen versehen wie in 1. In 2 ist
das rechte Getriebemodul nicht dargestellt, und in 3 sind
die zur Betätigung
der Reibungskupplungen 6, 6' erforderlichen Axialverstellvorrichtungen
nicht gezeigt.
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Das
Differentialgetriebe 43 umfaßt einen Differentialkorb 44,
an dem ein Tellerrad 45 zur Drehmomenteinleitung über eine
Schraubverbindung angebracht ist. Das Tellerrad 45 wird
von einer Ritzelwelle 55 angetrieben, die über ein
Wälzlager 56 in
dem Differentialgehäuse 14 drehbar
gelagert ist. Der Differentialkorb 44 hat zwei hülsenförmige Ansätze 13, 13', mit denen
er im Differentialgehäuse 14 mittels der
Wälzlager 15, 15' um die erste
Drehachse A drehbar gelagert ist. Im Differentialkorb 44 sind
mehrere Ausgleichsräder 46 auf
einem zur Drehachse A senkrechten Zapfen 49 drehbar gelagert,
die gemeinsam mit dem Differentialkorb 44 umlaufen. Der
Zapfen 49 ist mit dem Differentialkorb 44 über einen
Stiftverbindung fixiert. Mit den Ausgleichsrädern 46 sind zwei
Seitenwellenräder 47, 47' in Verzahnungseingriff,
die zur Drehmomentübertragung
auf die jeweilige Antriebswelle 3, 3' des Getriebemoduls 2, 2' dienen. Die
Seitenwellenräder 47, 47' sind mit der
jeweiligen Antriebswelle 3, 3' über Längsverzahnungen 54, 54' drehfest verbunden
und mittels Sicherungsringen 55, 55' axial befestigt. Die Seitenwellenräder 47, 47' sind über die
in den Hülsenansätzen 13, 13' drehbar gelagerten
Antriebswellen 3, 3' mittelbar
gegenüber
dem Differentialkorb 44 auf der Drehachse A drehbar gelagert.
Zur axialen Abstützung
sind zwischen den rückwärtigen Flächen der
Seitenwellenräder 47, 47' und dem Differentialkorb 44 Anlaufscheiben 48, 48' vorgesehen.
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4 zeigt
eine Getriebeanordnung 532 in einer
weiteren Ausführungsform,
die hinsichtlich ihres Aufbaus und ihrer Funktionsweise derjenigen
gemäß 3 weitgehend
entspricht. Insofern wird auf obige Beschreibung Bezug genommen,
wobei einander entsprechende Bauteile mit gleichen und abgewandelte
Bauteile mit Bezugsziffern mit um zwei tiefergestellten Indizes
versehen sind. Da die beiden Getriebemodule 22 , 22' einander
entsprechen, werden diese im folgenden gemeinsam beschrieben. Die vorliegende
Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß das
innere Tellerrad 34, 34' mit dem Differentialkorb 44 drehfest
verbunden ist und daß das äußere Tellerrad 32, 32' über die
Reibungskupplung 6, 6' mit der Antriebswelle 3, 3' koppelbar ist.
Dabei ist der Außenlamellenträger 27, 27' der Reibungskupplung 6, 6' mit dem äußeren Tellerrad 32, 32' drehfest verbunden,
während
der Innenlamellenträger 26, 26' mit der Ausgangswelle 3, 3' drehfest verbunden
ist. Es ist ersichtlich, daß die
Ringräder 33, 33' jeweils zwei
Verzahnungsbereiche 41, 42; 41', 42' aufweisen.
Die Zähnezahlen
der Tellerräder 32, 34; 32', 34' bzw. der hiermit
kämmenden
Ringräder 33, 33' sind so gestaltet,
daß eine Übersetzung ins
Schnelle erfolgt, das heißt
der Außenlamellenträger 27, 27' schneller dreht
als die Antriebswelle 3, 3'. Durch Schließen der Reibungskupplung 6, 6' kann somit
ein erhöhtes
Drehmoment auf die zugehörige Antriebswelle 3, 3' übertragen
werden als auf die entgegengesetzt gerichtete Antriebswelle 3', 3.
Es ist ersichtlich, daß bei
der vorliegenden Ausführungsform die
Getriebestufen 5, 5' den
zugehörigen
Reibungskupplungen 6, 6' vorgeschaltet sind. Dabei sind
die Ringräder 33, 33' gegenüber der
das Getriebemodul 2, 2' vom Differentialgetriebe räumlich trennenden Gehäusewand 14, 14' auf der zweiten
Drehachse B drehbar gelagert.
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- 2
- Getriebemodul
- 3
- Antriebswelle
- 4
- Hohlwelle
- 5
- Getriebestufe
- 6
- Reibungskupplung
- 7
- Wälzlager
- 8
- Modulgehäuse
- 9
- Dichtring
- 10
- Flansch
- 12
- Flanschverbindung
- 13
- Ansatz
- 14
- Differentialgehäuse
- 15
- Wälzlager
- 16
- Längsverzahnung
- 17
- Axialverstellvorrichtung
- 18
- Kolben
- 19
- Zylinder
- 20
- Dichtring
- 22
- Dichtring
- 23
- Lamellenpaket
- 24
- Axiallager
- 25
- Druckplatte
- 26
- Innenlamellenträger
- 27
- Außenlamellenträger
- 28
- Boden
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Trägerelement
- 31
- Ausnehmung
- 32
- erstes
Tellerrad
- 33
- Ringrad
- 34
- zweites
Tellerrad
- 35
- Längsverzahnung
- 36
- Nabe
- 37
- Vorsprung
- 38
- Wälzlager
- 39
- Wälzlager
- 40
- Wälzlager
- 41
- erster
Verzahnungsbereich
- 42
- zweiter
Verzahnungsbereich
- 43
- Differentialgetriebe
- 44
- Differentialkorb
- 45
- Tellerrad
- 46
- Ausgleichsrad
- 47
- Seitenwellenrad
- 48
- Anlaufscheibe
- 49
- Zapfen
- 51
- Wälzlager
- 52
- Lageransatz
- 53
- Differentialanordnung
- 54
- Längsverzahnung
- 55
- Ritzelwelle
- 56
- Wälzlager
- A
- erste
Drehachse
- B
- zweite
Drehachse
- Z
- Zähnezahl