DE10335674B3 - Getriebeanordnung - Google Patents
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- B60K23/04—Arrangement or mounting of control devices for vehicle transmissions, or parts thereof, not otherwise provided for for differential gearing
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für einen Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug mit einem Differentialgetriebe 2, einer Referenzwelle 30, einer ersten Kupplung 32 und einer zweiten Kupplung 35. Das Differentialgetriebe 2 umfaßt einen Differentialkorb 4, der mit einer ersten Drehzahl drehend antreibbar ist, ferner eine erste Ausgangswelle 17 und eine zweite Ausgangswelle 21, die über einen Differentialrädersatz mit dem Differentialkorb 4 verbunden sind. Die Referenzwelle 30 ist mit einer höheren zweiten Drehzahl drehend antreibbar und ist koaxial zum Differentialkorb 4 angeordnet. Die erste Kupplung 32 dient zum Kuppeln der Referenzwelle 30 mit der ersten Ausgangswelle 17 und die zweite Kupplung 35 dient zum Kuppeln der Referenzwelle 30 mit der zweiten Ausgangswelle 21.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Getriebeanordnung für den Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges, welches ein Differentialgetriebe mit einem Differentialkorb, einem Differentialrädersatz sowie einer ersten Ausgangswelle und einer zweiten Ausgangswelle umfaßt, die mit dem Differentialrädersatz verbunden sind.
- Insbesondere bei allradgetriebenen Kraftfahrzeugen wird neben einer besseren Traktion auch eine Steigerung der Fahrdynamik und Agilität gefordert. Daher wird nach Lösungen gesucht, das Antriebsmoment eines Kraftfahrzeuges nach Bedarf entsprechend dem Fahrzustand auf die Antriebsräder unterschiedlich zu verteilen.
- Aus der
DE 39 00 638 C2 ist ein Differentialgetriebe zum Antreiben zweier Achswellen im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeuges bekannt. Das Differentialgetriebe ist in Form eines Kegelradgetriebes gestaltet und umfaßt zwei auf einer ersten Drehachse liegende Achswellenräder, welche über mit dem Differentialkorb umlaufende Ausgleichsräder angetrieben werden. Parallel zur ersten Drehachse ist eine Vorgelegewelle auf einer zweiten Drehachse angeordnet, die über eine Verzahnung am Differentialkorb angetrieben wird und mit zwei Kupplungen antriebsmäßig verbunden ist. Die Kupplungen umfassen jeweils drehfest an der Vorgelegewelle befestigte Innenlamellen und axial abwechselnd hierzu drehfest an einem Kupplungskorb befestigte Außenlamellen. Die Kupplungskörbe sind jeweils über eine Verzahnung mit einer der beiden Achswellen antriebsmäßig verbunden. Die Verzahnungen zwischen Differentialkorb und Vorgelegewelle sowie zwischen den Kupplungskörben und den Achswellen sind so gewählt, daß die Achswellen durch Aktivieren der Kupplungen mit einem zusätzlichen Drehmoment beaufschlagt werden können. - Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Differentialgetriebe vorzuschlagen, das einfach aufgebaut ist und eine asymmetrische Drehmomentaufteilung auf die beiden Ausgangswellen, das heißt den Aufbau eines aktiven Giermoments, ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Getriebeanordnung für den Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug gelöst umfassend ein Differentialgetriebe mit einem Differentialkorb, der mit einer ersten Drehzahl drehend antreibbar ist, ferner mit einer ersten Ausgangswelle und einer zweiten Ausgangswelle, die über einen Differentialrädersatz mit dem Differentialkorb verbunden sind, eine Referenzwelle, die mit einer höheren zweiten Drehzahl drehend antreibbar ist, wobei die Referenzwelle koaxial zum Differentialkorb angeordnet ist, eine erste Kupplung zum Kuppeln der Referenzwelle mit der ersten Ausgangswelle und eine zweite Kupplung zum Kuppeln der Referenzwelle mit der zweiten Ausgangswelle.
- Der Vorteil der erfindungsgemäßen Getriebenanordnung besteht darin, daß durch Betätigen der Kupplungen, welche schneller drehen als die erste bzw. die zweite Ausgangswelle und diesen somit stets „vorlaufen", ein zusätzliches Drehmoment auf das beim Durchfahren einer Kurve schneller laufende kurvenäußere Rad über die entsprechende Ausgangswelle ausgeübt werden kann. Dies bedeutet, daß das von der Antriebswelle in den Differentialkorb eingeleitete Drehmoment asymmetrisch auf die beiden Ausgangswellen verteilt werden kann, so daß bei schneller Kurvenfahrt ein aktives Giermoment erzeugt und die Fahrstabilität des Kraftfahrzeugs erhöht werden kann. Dieses Giermoment erlaubt eine wesentlich höhere Kurvengeschwindigkeit, ein verbessertes Kurveneinlenkverhalten sowie einen stabilisierenden Regeleingriff, ohne daß dabei Antriebskraft verlorengeht.
- Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die erste Kupplung mittels erster Stellmittel betätigbar und umfaßt einen ersten Kupplungskorb, hiermit drehfest verbundene erste Außenlamellen sowie erste Innenlamellen, die mit der ersten Ausgangswelle des Differentialgetriebes drehfest verbunden sind; die zweite Kupplung ist mittels zweiter Stellmittel betätigbar und umfaßt einen zweiten Kupplungskorb, hiermit drehfest verbundene zweite Außenlamellen sowie zweite Innenlamellen, die drehfest mit der zweiten Ausgangswelle des Differentialgetriebes verbunden sind. Dabei dient die erste Kupplung ausschließlich zum Übertragen eines Drehmoments auf die erste Ausgangswelle und die zweite Kupplung dient zum Übertragen eines Drehmoments auf die zweite Ausgangswelle. Dies geschieht mittels der ersten und zweiten Stellmittel, welche über einen Fahrstabilitätsregler des Kraftfahrzeuges angesteuert werden können.
- Die Kupplungen können für unterschiedliche Anwendungsfälle auf unterschiedliche Weise betätigt werden. Zum Aufbau eines aktiven Giermoments mit asymmetrischer Drehmomentaufteilung auf die beiden Ausgangswellen wird nur eine der beiden Kupplungen aktiviert, das heißt in Reibschluß gebracht. Auf diese Weise wird das über die Antriebswelle eingehende Drehmoment nicht mehr ausschließlich auf den Differentialkorb übertragen, sondern ein Teil des Drehmoments fließt über die Referenzwelle direkt auf die entsprechende Kupplung und von dort auf die zugehörige Ausgangswelle. Somit wird diese Ausgangswelle mit einem höheren Drehmoment beaufschlagt als die andere Ausgangswelle.
- Nach einem weiteren Anwendungsfall kann die erfindungsgemäße Getriebeanordnung auch als Sperrdifferential benutzt werden. Hierfür werden, beispielsweise bei aufgrund von Schlupf auftretender Drehzahldifferenz der beiden Räder, beide Kupplungen gleichzeitig aktiviert. So wird ein die beiden Ausgangswellen synchronisierendes Sperrmoment erzeugt, welches der Summe der beiden einzelnen Kupplungsmomente entspricht. Der Schlupf wird am Rad mit schlechter Bodenhaftung reduziert und das auf die Fahrbahn übertragbare Antriebsmoment erhöht.
- Ein weiterer Anwendungsfall sieht vor, daß beide Kupplungen gleichzeitig betätigt werden, allerdings ohne Einleitung eines Antriebsmoments über die Antriebswelle. Auf diese Weise werden die Antriebswellen verblockt, so daß die Räder mit gleicher Geschwindigkeit drehen. Eine solche Haltefunktion kann beispielsweise für eine Anfahrhilfe am Berg eingesetzt werden.
- Vorzugsweise sind die erste Ausgangswelle, die zweite Ausgangswelle, die erste Kupplung und die zweite Kupplung koaxial zur Drehachse angeordnet. Auf diese Weise wird eine geringe Baugröße der Getriebeanordnung gewährleistet. Die erste und die zweite Kupplung sind in Konkretisierung der Erfindung axial benachbart zueinander angeordnet, wobei der erste und der zweite Kupplungskorb fest miteinander verbunden sind. Diese Ausgestaltung ist besonders günstig, da die Kupplungen in Bezug auf die Antriebswelle auf einer gemeinsamen Seite axial entgegengesetzt zur Differentialanordnung angeordnet sein können. Auf diese Weise wird ebenfalls eine kleine Baugröße der Getriebeanordnung erreicht.
- Das Differentialgetriebe ist in bevorzugter Ausgestaltung in Form eines Doppelplanetengetriebes gestaltet und umfaßt ein mit dem Differentialkorb drehfest verbundenes Hohlrad, einen mit der ersten Ausgangswelle drehfest verbundenen und um die Drehachse drehbaren Steg mit hierin drehbar gehaltenen ersten und zweiten Planetenrädern sowie ein mit der zweiten Ausgangswelle drehfest verbundenes und um die Drehachse drehbares Sonnenrad, wobei die Planetenräder, das Sonnenrad und das Hohlrad den Difterentialrädersatz bilden. Die ersten Planetenräder kämmen einerseits mit dem Hohlrad und andererseits mit den jeweils zugehörigen zweiten Planetenrädern, welche wiederum mit dem Sonnenrad kämmen.
- Es ist insbesondere vorgesehen, daß der Steg einen mit der ersten Ausgangswelle drehfest verbundenen ersten Flansch sowie einen mit einer ersten Hohlwelle verbundenen zweiten Flansch aufweist, wobei die erste Hohlwelle außenliegend zur zweiten Ausgangswelle angeordnet ist und die Flansche fest miteinander verbunden sind. Das Sonnenrad sowie die Planetenräder sind vorzugsweise axial zwischen dem ersten Flansch und dem zweiten Flansch angeordnet. Die Referenzwelle ist in Form einer zweiten Hohlwelle gestaltet, die außenliegend zur ersten Hohlwelle drehbar angeordnet ist, die wiederum drehfest mit den Innenlamellen der ersten Kupplung verbunden ist.
- Die Gestaltung des Differentialgetriebes in Form eines Planetengetriebes ist besonders günstig, weil so beide Ausgangswellen, das heißt die mit der ersten Ausgangswelle drehfest verbundende erste Hohlwelle und die zweite Ausgangswelle, zum An treiben mittels ihrer Kupplungen auf eine gemeinsame Seite des Differentialgetriebes geführt werden können. Auf diese Weise können das Differentialgetriebe und die Kupplungen, in Bezug auf die Drehachse der Antriebswelle, auf entgegengesetzten Seiten angeordnet sein, was im Hinblick auf die Baugröße und das „Package" für den Einbau im Antriebsstrang des Kraftfahrzeug vorteilhaft ist. Der Differentialkorb hat zwei aneinander gegengesetzt gerichtete Lagerabschnitte zur Lagerung im Gehäuse der Getriebeanordnung mittels Wälzlagern.
- Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Antriebswelle ein Kegelrad mit einer Kegelradverzahnung zum Eingriff mit einem am Differentialkorb angebrachten Tellerrad sowie ein Stirnrad mit einer Stirnradverzahnung zum Eingriff mit einem mit der Referenzwelle verbundenen Kronenrad, wobei das Zähnezahlverhältnis von Kronrad zu Stirnrad sich von dem Zähnezahlverhältnis von Tellerrad zu Kegelrad unterscheidet. Dabei ist das Zähnezahlverhältnis von Kronrad zu Stirnrad insbesondere kleiner als das Zähnezahlverhältnis von Tellerrad zu Kegelrad. Durch diese Wahl des Übersetzungsverhältnisses wird gewährleistet, daß auch bei schneller Fahrt durch enge Kurven eine Drehzahldifferenz zwischen den Außenlamellen und den Innenlamellen der Kupplungen vorliegt, so daß ein zusätzliches Drehmoment auf das den größeren Radius durchlaufende Antriebsrad ermöglicht wird. Das Kronenrad ist mittels eines Axiallagers drehbar am Gehäuse abgestützt.
- Vorzugweise sind die ersten und zweiten Stellmittel zum Betätigen der ersten bzw. zweiten Kupplung jeweils in Form von Kugelrampenanordnungen gestaltet. Diese umfassen in einer bevorzugten Ausgestaltung jeweils eine drehfeste Scheibe und eine drehend antreibbare Scheibe, die einander gegenüberliegend angeordnet sind und jeweils Kugelrillen mit über dem Umfang gegensinnig veränderlichen Tiefen aufweisen, in denen zwischen den Scheiben gehaltene Kugeln laufen. Bei einer Verdrehung der Scheiben zueinander verschieben sie sich axial und wirken über eine Druckscheibe auf die Kupplungslamellen der entsprechenden Kupplung ein. Auf diese Weise wird vom schneller drehenden Kupplungskorb ein zusätzliches Drehmoment auf die erste bzw. zweite langsamer drehende Ausgangswelle erzeugt.
- Nach einer hierzu alternativen Ausführungsform können die ersten und die zweiten Stellmittel jeweils auch in Form von Hydraulikanordnungen mit hydraulisch beaufschlagbaren Zylindern und darin axial verschiebbaren Kolben gebildet werden. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung nachstehend anhand der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt
-
1 eine Getriebeanordnung mit Kugelrampenanordnungen im Längsschnitt; -
2 einen Querschnitt durch das Differentialgetriebe gemäß Schnittlinie I-I aus1 ; -
3 eine Getriebeanordnung mit Hydraulikanordnungen im Längsschnitt. - In
1 ist eine Getriebeanordnung1 für den Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug ersichtlich, welche von einem nicht dargestellten Verteilergetriebe über eine Antriebswelle6 angetrieben wird und das eingehende Drehmoment auf zwei Radachsen verteilt. Die Getriebeanordnung1 umfaßt ein Differentialgetriebe2 und zwei Kupplungen32 ,35 in einem Gehäuse9 , das aus Gründen der Vereinfachung nur angedeutet ist. - Das Differentialgetriebe
2 weist einen Differentialkorb4 mit einem hiermit drehfest verbundenen Tellerrad5 auf, das mit einem fest mit der Antriebswelle6 verbundenen Kegelrad7 kämmt und von diesem angetrieben wird. Die Antriebswelle6 ist mittels eines Wälzlagers8 im Gehäuse9 um eine Längsachse X drehbar gelagert. Das Differentialgetriebe2 , welches im Querschnitt in2 dargestellt ist, ist in Form eines Doppelplanetengetriebes gestaltet und umfaßt einen Differentialrädersatz zum Antreiben einer ersten Ausgangswelle17 und einer zweiten Ausgangswelle21 . Der Differentialrädersatz umfaßt ein am Innenumfang des Differentialkorbes4 angebrachtes Hohlrad12 , vier Paare von ersten und zweiten Planetenrädern11 ,13 , welche drehbar in einem Steg14 jeweils um parallel zur Drehachse Y liegende Drehachsen Y' gelagert sind, sowie ein Sonnenrad15 . Dabei sind die Verzahnungen der ersten Planetenräder11 mit der Innenverzahnung des Hohlrads12 im Eingriff und die Verzahnungen der zweiten Planetenräder13 sind mit der Außenverzahnung des Sonnen rads 15 im Eingriff. Die Verzahnungen der ersten und zweiten Planetenräder11 ,13 je eines Paares kämmen untereinander. Die Ausgestaltung des Differentialgetriebes als Doppelplanetengetriebe bildet die Voraussetzung für die Verwendung als Achsdifferential. Der Steg14 umfaßt einen ersten Flansch16 , der über eine Längsverzahnung drehfest mit der ersten Ausgangswelle17 verbunden ist, sowie einen zweiten Flansch18 , der drehfest mit einer ersten Hohlwelle19 verbunden ist. Das Sonnenrad15 ist auf der Drehachse Y zentriert angeordnet und über eine Längsverzahnung drehfest mit der zweiten Ausgangswelle21 verbunden. Dabei ist das Sonnenrad15 axial zwischen dem ersten Flansch16 und dem zweiten Flansch18 angeordnet und mittels Axiallagern22 ,22' drehbar gegenüber diesen gelagert. Der Differentialkorb4 hat zwei einander entgegengesetzt gerichtete Lagerabschnitte23 ,23' an denen es mittels Wälzlagern24 ,24' im Gehäuse9 um die Drehachse Y drehbar gelagert ist. Die erste Ausgangswelle17 ist in Form einer ersten Hohlwelle gestaltet und weist an ihrem dem Differentialgetriebe2 abgewandten Ende einen Flansch25 auf, der zum drehfesten Anschließen einer nicht dargestellten Seitenwelle des Kraftfahrzeuges dient. Der zwischen der ersten Ausgangswelle17 und dem Gehäuse9 gebildete Ringraum ist mittels einer Radialdichtung26 nach außen hin abgedichtet. Auf diese Weise wird verhindert, das Schmiermittel aus dem Gehäuse9 heraus bzw. Schmutz in das Gehäuse9 hingelangt. - Die Antriebswelle
6 hat ferner axial benachbart zum Kegelrad7 ein Stirnrad27 , das mit einem Kronenrad28 kämmt. Das Kronenrad28 ist mittels eines Radiallagers31 drehbar um die Drehachse Y auf der ersten Hohlwelle19 gelagert und mittels eines Axiallagers29 drehbar gegen das Gehäuse9 abgestützt. Das Kronenrad28 ist mit einer Referenzwelle30 verbunden, die mit den Kupplungen32 ,35 antriebsverbunden ist. Die erste Kupplung ist in Form einer Lamellenkupplung32 gestaltet und weist einen ersten Kupplungskorb33 und einen ersten Satz34 von Kupplungslamellen bestehend aus mit dem ersten Kupplungskorb33 drehfest verbundenen Außenlamellen sowie mit einer ersten Nabe38 drehfest verbundenen Innenlamellen auf. Diese erste Nabe38 ist ihrerseits fest mit einer Hülse39 verbunden, die über eine Längsverzahnung41 an der ersten Hohlwelle19 befestigt ist. Die zweite Kupplung ist ebenfalls in Form einer Lamellenkupplung35 gestaltet und weist einen zweiten Kupplungskorb36 und einen zweiten Satz37 von Kupplungslamellen auf. Dabei sind die Außenlamellen des zweiten Satzes37 drehfest mit dem zweiten Kupplungskorb36 verbunden und die zugehörigen Innenlamellen sind über eine zweite Nabe40 mit der zweiten Ausgangswelle21 drehfest verbunden. - Der erste Kupplungskorb
33 und der zweiten Kupplungskorb36 der Kupplungsanordnung3 bilden eine Baueinheit, so daß sie gemeinsam um die Drehachse Y drehen und über die Verzahnung zwischen dem Stirnrad27 und dem Kronenrad28 und über die damit verbundene Referenzwelle30 angetrieben werden. Hierfür weist der erste Kupplungskorb33 einen ersten rohrförmigen Ansatz42 auf, der auf der Hülse39 drehbar um die Drehachse Y gelagert ist und mit der Referenzwelle30 über eine Längsverzahnung drehfest in Eingriff ist. Der zweite Kupplungskorb36 hat ferner einen zweiten rohrförmigen Ansatz45 , welcher in entgegensetzter Richtung zum ersten rohrförmigen Ansatz42 an der Kupplungsanordnung3 angeordnet ist. Dieser ist einerseits über ein Nadellager46 drehbar um die Drehachse Y an der zweiten Ausgangswelle und andererseits mittels Lagermitteln47 im Gehäuse9 drehbar gelagert. Der zwischen der zweiten Ausgangswelle21 und dem Gehäuse9 kupplungsseitige Ringraum wird mittels einer Radialdichtung48 abgedichtet, so daß das Austreten von Schmiermitteln aus der Getriebeanordnung sowie das Eindringen von Schmutz in die Getriebeanordnung verhindert wird. - Die erste und die zweite Lamellenkupplung
32 ,35 werden mittels ersten Stellmitteln51 bzw. zweiten Stellmitteln52 betätigt, wobei die beiden Stellmittel separat schaltbar sind. Stellvertretend für beide wird im folgenden der Aufbau und die Funktionsweise der ersten Stellmittel51 beschrieben. Diese sind in Form einer Kugelrampananordnung gestaltet und umfassen eine erste Scheibe53 , die an dem Gehäuse9 fest abgestützt ist, und eine hierzu axial beabstandet angeordnete zweite Scheibe54 , die gegenüber der ersten Scheibe53 über eine Verzahnung57 von einem nicht dargestellten Motor drehend antreibbar gestaltet ist. Die beiden Scheiben53 ,54 weisen jeweils zumindest drei Paare von Kugelrillen55 auf, die eine über den Umfang in entgegengesetzte Richtung veränderliche Tiefe aufweisen. In den Kugelrillen55 sind Kugeln56 gehalten, so daß sich die zweite Scheibe54 bei einer Verdrehung gegenüber der ersten Scheibe53 axial verschiebt. Über ein Axiallager58 , eine Druckscheibe59 und Druckstücke61 , die zusammen mit der Kupplungsanordnung 3 um die Drehachse Y drehbar angeordnet sind, wirkt eine Axialverschiebung der Scheiben53 ,54 relativ zueinander auf den ersten Satz34 von Kupplungslamellen ein. Dabei ist der erste Kupplungskorb33 gegen den zweiten Kupplungskorb36 und dieser wiederum gegen die zweiten Stellmittel52 am Gehäuse9 abgestützt, und umgekehrt. - Wird der axiale Abstand zwischen den Scheiben
53 ,54 vergrößert, so wird der erste Satz34 von Kupplungslamellen beaufschlagt, so daß ein zusätzliches Drehmoment von dem schneller laufenden Kupplungkorb33 über die Hülse39 , die erste Hohlwelle19 auf die erste, Ausgangswelle17 übertragen werden kann. In unbetätigtem Zustand der ersten Stellmittel51 sind die beiden Scheiben axial näher zueinander angeordnet, so daß der erste Satz34 von Kupplungslamellen freigegeben ist und somit die erste Hohlwelle19 relativ zur Referenzwelle30 frei drehen kann. Damit der Satz34 von Kupplungslamellen beim Abschalten der ersten Stellmittel51 wieder freigegeben wird, sind Federmittel62 vorgesehen, die die Druckscheibe59 in Richtung von der Kupplungsanordnung3 weg drücken. Soll demgegenüber die zweite Ausgangswelle21 mit einem zusätzlichen Drehmoment beaufschlagt werden, weil es die Fahrstabilität des Kraftfahrzeuges erfordert, so werden die zweiten Stellmittel52 betätigt, so daß sich deren Scheiben axial voneinander entfernen, so daß der zweite Satz37 von Kupplungslamellen beaufschlagt wird. Auf diese Weise wird ein Drehmoment von der schneller um die Drehachse Y drehenden Referenzwelle30 auf die langsamer drehende zweite Ausgangswelle21 übertragen. - In
3 ist ein Differentialgetriebe gezeigt, das weitestgehend mit dem in1 gezeigten übereinstimmt. Entsprechende Teile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Anstelle der Kugelrampenanordnungen sind hier jedoch Hydraulikzylinderverstelleinheiten51' ,52' als Stellmittel eingesetzt, die jeweils eine zylindrische Ringkammer64 einen darin axial verschiebbaren Ringkolben65 sowie einen Druckmittelanschluß66 umfassen. Die steuerbare Beaufschlagung der Lamellenkupplungen32 ,35 erfolgt hierbei durch Variation des hydraulischen Drucks in den Ringkammern64 und damit des Stellweges der Ringkolben65 . -
- 1
- Getriebeanordnung
- 2
- Differentialgetriebe
- 3
- Kupplungsanordnung
- 4
- Differentialkorb
- 5
- Tellerrad
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Kegelrad
- 8
- Wälzlager
- 9
- Gehäuse
- 11
- erstes Planetenrad
- 12
- Hohlrad
- 13
- zweites Planetenrad
- 14
- Steg
- 15
- Sonnenrad
- 16
- erster Flansch
- 17
- erste Ausgangswelle
- 18
- zweiter Flansch
- 19
- erste Hohlwelle
- 21
- zweite Ausgangswelle
- 22
- Axiallager
- 23
- Lagerabschnitt
- 24
- Wälzlager
- 25
- Flansch
- 26
- Radialdichtung
- 27
- Stirnrad
- 28
- Kronenrad
- 29
- Axiallager
- 30
- Referenzwelle
- 31
- Radiallager
- 32
- erste Lamellenkupplung
- 33
- erster Kupplungskorb
- 34
- erster Satz von Kupplungslamellen
- 35
- zweite Lamellenkupplung
- 36
- zweiter Kupplungskorb
- 37
- zweiter Satz von Kupplungslamellen
- 38
- erste Nabe
- 39
- Hülse
- 40
- zweite Nabe
- 41
- Längsverzahnung
- 42
- erster rohrförmiger Ansatz
- 43
- Längsverzahnung
- 44
- Lagermittel
- 45
- zweiter rohrförmiger Ansatz
- 46
- Nadellager
- 47
- Lagermittel
- 48
- Dichtmittel
- 49
- Stützscheibe
- 51
- erste Stellmittel
- 52
- zweite Stellmittel
- 53
- erste Scheibe
- 54
- zweite Scheibe
- 55
- Kugelrillen
- 56
- Kugel
- 57
- Verzahnung
- 58
- Axiallager
- 59
- Druckscheibe
- 61
- Druckstück
- 62
- Federmittel
- 64
- Ringkammer
- 65
- Ringkolben
- 66
- Druckmittelanschluß
- X
- Längsachse
- Y
- Drehachse
Claims (16)
- Getriebeanordnung für den Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug umfassend ein Differentialgetriebe (
2 ) mit einem Differentialkorb (4 ), der mit einer ersten Drehzahl drehend antreibbar ist, mit einer ersten Ausgangswelle (17 ) und einer zweiten Ausgangswelle (21 ), die über einen Differentialrädersatz mit dem Differentialkorb (4 ) verbunden sind, eine Referenzwelle (30 ), die mit einer höheren zweiten Drehzahl drehend antreibbar ist, wobei die Referenzwelle (30 ) koaxial zum Differentialkorb (4 ) angeordnet ist, eine erste Kupplung (32 ) zum Kuppeln der Referenzwelle (30 ) mit der ersten Ausgangswelle (17 ) und eine zweite Kupplung (35 ) zum Kuppeln der Referenzwelle (30 ) mit der zweiten Ausgangswelle (21 ). - Getriebeanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kupplung (
32 ) mittels erster Stellmittel (51 ). betätigbar ist und einen ersten Kupplungskorb (33 ), hiermit drehfest verbundene erste Außenlamellen sowie erste Innenlamellen aufweist, die mit der ersten Ausgangswelle (17 ) des Differentialgetriebes (2 ) drehfest verbunden sind, und daß die zweite Kupplung (35 ) mittels zweiter Stellmittel (52 ) betätigbar ist und einen zweiten Kupplungskorb (36 ), hiermit drehfest verbundene zweite Außenlamellen sowie zweite Innenlamellen, die drehfest mit der zweiten Ausgangswelle (21 ) des Differentialgetriebes (2 ) verbunden sind, aufweist. - Getriebeanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Ausgangswelle (
17 ), die zweite Ausgangswelle (21 ), die erste Kupplung (32 ) und die zweite Kupplung (35 ) koaxial zur Drehachse (Y) angeordnet sind. - Getriebeanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und die zweite Kupplung (
32 ,35 ) axial benachbart zueinander angeordnet sind, wobei der erste und der zweite Kupplungskorb (33 ,36 ) fest miteinander verbunden sind. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Differentialgetriebe (
2 ) in Form eines Doppelplanetengetriebes gestaltet ist und ein mit dem Differentialkorb (4 ) drehfest verbundenes Hohlrad (12 ), einen mit der ersten Ausgangswelle (17 ) drehfest verbundenen und um die Drehachse (Y) drehbaren Steg (14 ) mit hierin drehbar gehaltenen ersten und zweiten Planetenrädern (11 ,13 ) sowie ein mit der zweiten Ausgangswelle (21 ) drehfest verbundenes und um die Drehachse (Y) drehbares Sonnenrad (15 ) umfaßt, wobei die Planetenräder (11 ,13 ), das Sonnenrad (15 ) und das Hohlrad (12 ) den Differentialrädersatz bilden. - Getriebeanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (
14 ) einen mit der ersten Ausgangswelle (17 ) drehfest verbundenen ersten Flansch (16 ) sowie einen mit einer ersten Hohlwelle (19 ) verbundenen zweiten Flansch (18 ) aufweist, wobei die erste Hohlwelle (19 ) außenliegend zur zweiten Ausgangswelle (21 ) angeordnet ist und die Flansche (16 ,18 ) fest miteinander verbunden sind. - Getriebeanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Sonnenrad (
15 ) sowie die Planetenräder (13 ) axial zwischen dem ersten Flansch (16 ) und dem zweiten Flansch (18 ) angeordnet sind. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Differentialkorb (
4 ) zwei einander entgegengesetzt gerichtete Lagerabschnitte (23 ,23' ) zur Lagerung im Gehäuse (9 ) mittels Wälzlagern (24 ,24' ) aufweist. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Referenzwelle (
30 ) in Form einer zweiten Hohlwelle gestaltet ist, die außenliegend zur ersten Hohlwelle (19 ) drehbar angeordnet ist. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Hohlwelle (
19 ) drehfest mit den Innenlamellen der ersten Kupplung (32 ) verbunden ist. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (
6 ) ein Kegelrad (7 ) mit einer Kegelradverzahnung zum Eingriff mit einem am Differentialkorb (4 ) angebrachten Tellerrad (5 ) sowie ein Stirnrad (27 ) mit einer Stirnradverzahnung zum Eingriff mit einem mit der Referenzwelle (30 ) verbundenen Kronenrad (28 ) aufweist, wobei das Zähnezahlverhältnis von Kronrad (28 ) zu Stirnrad (27 ) sich von dem Zähnezahlverhältnis von Tellerrad (5 ) zu Kegelrad (7 ) unterscheidet. - Getriebeanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kronenrad (
28 ) mittels eines Axiallagers (29 ) drehbar am Gehäuse (9 ) abgestützt ist. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Differentialgetriebe (
2 ) und die Kupplungen (32 ,35 ) in Bezug auf die Längsachse (X) der Antriebswelle (6 ), auf entgegengesetzten Seiten angeordnet sind. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und die zweiten Stellmittel (
51 ,52 ) jeweils in Form einer Kugelrampenanordnung gestaltet sind. - Getriebeanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelrampenanordnungen jeweils eine erste Scheibe (
53 ,53' ) und eine hierzu drehend antreibbare zweite Scheibe (54 ,54' ) umfassen, die einander gegenüberliegend angeordnet sind und jeweils Kugelrillen (55 ,55' ) mit über dem Umfang gegensinnig veränderlicher Tiefe aufweisen, in denen zwischen den Scheiben (53 ,54 ;53' ,54' ) gehaltene Kugeln (56 ,56' ) laufen. - Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten und die zweiten Stellmittel (
51' ,52' ) jeweils in Form einer Hydraulikanordnung mit hydraulisch beaufschlagbaren Zylindern (64 ,64' ) und darin axial verschiebbaren Kolben (65 ,65' ) gestaltet sind.
Priority Applications (2)
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DE2003135674 DE10335674B3 (de) | 2003-08-04 | 2003-08-04 | Getriebeanordnung |
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