DE102007010483A1

DE102007010483A1 - Paneel mit Kern und Dekorpapier sowie Verfahren zur Herstellung des Paneels

Info

Publication number: DE102007010483A1
Application number: DE102007010483A
Authority: DE
Inventors: Ralf Eisermann
Original assignee: AGEPAN TARKETT LAMINATEPARK EI; Agepan-Tarkett Laminatepark Eiweiler & Co KG GmbH
Current assignee: LAMINATEPARK GMBH & CO. KG, 66265 HEUSWEILER, DE
Priority date: 2007-03-03
Filing date: 2007-03-03
Publication date: 2008-09-04
Anticipated expiration: 2027-03-04
Also published as: DE102007010483B4

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einem Kern und mit einem Dekorpapier, wobei an einer dem Kern abgewandten Oberseite des Dekorpapiers eine äußere Schicht mit partikelförmigem Abriebmaterial vorgesehen ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das partikelförmige Abriebmaterial in der äußeren Schicht mindestens einen Gewichtsanteil von 48% aufweist. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen des Paneels.

Description

Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere ein Fußbodenpaneel mit einem Kern und mit einem Dekorpapier, wobei an einer dem Kern abgewandten Oberseite eine äußere Schicht mit partikelförmigem Abriebmaterial vorgesehen ist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Paneels.
Aus der EP 1 068 394 B1 ist ein für die Produktion von Fußbodenpaneelen geeignetes Laminat-Fußbodenmaterial bekannt, bei dessen Herstellung das Dekorpapier zunächst mit einem Aminoharz angefeuchtet und dadurch imprägniert wird und dann auf das angefeuchtete nasse Dekorpapier zusätzlich eine Schicht aus einem Aminoharz in spezieller Dispersion aufgedüst wird, wobei die Dispersion in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der EP 1 068 394 B1 aus 100 Teilen eines Aminoharzes, 20–95 Teilen des partikelförmigen Abriebmaterials und 5–28 Teilen zusätzlicher Inhaltsstoffe besteht.
Nach dem Auftrag der Dispersion auf das Dekorpapier werden das den Kern bildende Trägermaterial und das mit der Dispersion versehene Dekorpapier mittels eines Pressbleches in einer Kurztaktpresse verpresst. Dabei kommt es aufgrund des in der äußeren Schicht befindlichen partikelförmigen Abriebmaterials zu einem Verschleiß des Pressbleches, welches seinen Glanz und seine Oberflächenstrukturierung auf das De korpapier überträgt übertragen. Der hohe Verschleiß der Pressbleche führt zu erhöhten Herstellungskosten, da die Pressbleche nach einer vergleichsweise geringen Anzahl von Presszyklen ausgetauscht bzw. nachgearbeitet werden müssen.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine Mischung aus partikelförmigem Abriebmaterial, Melaminharz und viskositätserhöhenden Additiven auf das zuvor mit Melaminharz gefüllte Dekorpapier aufgetragen. Bei der nachfolgenden Verpressung in der Presse wird das abriebbeständig ausgerüstete Dekorpapier zusammen mit einem Schutz-Overlay verarbeitet, welches das Pressblech wirksam vor dem Angriff des partikelförmigen Abriebmaterials schützt. Zwar können dadurch die Standzeiten der Pressbleche erhöht werden, doch sind für das Schutz-Overlay zusätzliche Kosten einzuplanen.
Aus der DE 10 2004 043 355 B4 ist ein Imprägnat für Fußbodenpaneele bekannt, das ein mit Aminoharz gefülltes Dekorpapier, eine auf der Oberseite des Dekorpapiers aufgebrachte abriebfeste Schicht, bestehend aus Korund-Partikeln und einem Aminoharz, sowie eine darüber angeordnete Abdeckschicht aus einem Aminoharz aufweist, wobei in der abriebfesten Schicht grobkörnige Zellulosepartikel und in der Abdeckschicht feinkörnige Zellulosepartikel eingelagert sind. Zwar werden durch ein derartiges Imprägnat eine ausreichende Abriebbeständigkeit und gleichzeitig hohe Standzeiten der bei der Weiterverarbeitung des Imprägnats eingesetzten Pressbleche erreicht, doch auch hier ist der Aufbau des Fußbodenpaneels bzw. des Imprägnats aufwendig.
Um die Standzeiten der Pressbleche weiter zu erhöhen, ist bekannt, zwischen Pressblech und dem zu verpressenden Paneel eine Schutzschicht vorzusehen, die beim Pressen nicht Teil des Paneels wird. Nach einer bestimmten Anzahl von Presszyklen muss diese Schutzschicht ausgetauscht werden, was zusätzliche Kosten bedeutet, die jedoch geringer sind als die erzielten Einsparungen bei den Pressblechen. Aufgrund steigenden Kostendrucks besteht weiter der Bedarf, die Herstellkosten von Fußbodenpaneelen hoher Qualität immer weiter zu reduzieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstig herstellbares Paneel mit ausreichender Abriebfestigkeit bzw. ein Verfahren bereitzustellen, durch das kostengünstig Fußbodenpaneele hergestellt werden können.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit den Merkmalskombinationen gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele können den Unteransprüchen entnommen werden.
Nach Anspruch 1 zeichnet sich das erfindungsgemäße Paneel dadurch aus, dass das partikelförmige Abriebmaterial in der äußeren Schicht mindestens einen Gewichtsanteil von 48% aufweist. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel beträgt der Gewichtsanteil des partikelförmigen Abriebmaterials in der äußeren Schicht mehr als 60%.
Das vorgeschlagene Paneel weist keine das partikelförmige Abriebmaterial abdeckende Zusatzschicht auf, was die Herstellkosten gering hält. Zudem wird durch die vorgeschlagenen Gewichtsanteile des partikelförmigen Abriebmaterials eine äußere Schicht mit exzellenter Abriebfestigkeit geschaffen.
Die äußere Schicht kann eine Oberflächenstruktur aufweisen, die beispielsweise beim Pressen oder bei deiner dem Pressen nachgelagerten Laserbearbeitung eingebracht werden kann. Wird die Oberflächenstruktur beim Pressen eingebracht, so sind entsprechend strukturierte Presswalzen oder Pressbleche notwendig, die aufgrund der abrasiven Wirkung der äußeren Schicht einem erhöhten Verschleiß unterliegen, wenn diese nicht gesondert geschützt werden. Kann ein solcher Schutz effizient zu niedrigen Kosten bereitgestellt werden, ist somit aufgrund des besonders einfachen Aufbaus des Paneels bzw. des Fußbodenpaneels trotz Zusatzkosten für den Schutz eine besonders kostengünstige Herstellung des Fußbodenpaneels möglich.
Die äußere Schicht kann einen härtbaren Harz umfassen, der vorzugsweise ein Aminoharz ist. Bevorzugt wird dabei die Verwendung eines Melaminharzes oder eines Harnstoffharzes. Besonders gute Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn das partikelförmige Abriebmaterial homogen in der äußeren Schicht verteilt ist.
Ein Gewichtsanteil des härtbaren Harzes in der äußeren Schicht ist in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel geringer als der Gewichtsanteil des partikelförmigen Abriebmaterials. Für besondere Einsatzgebiete hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Ge wichtsanteil des härtbaren Harzes weniger als Drei Viertel des Gewichtsanteiles des partikelförmigen Abriebmaterials betragen zu lassen.
Als partikelförmiges Abriebmaterial kommen bevorzugt mineralische Partikel infrage. Bevorzugte Partikel sind Aluminiumoxid-Partikel oder Korund-Partikel.
Die äußere Schicht kann Additive aufweisen, die in einer Masse zur Einstellung der Viskosität oder Fließfähigkeit beigemischt sind, aus der die äußere Schicht herstellbar ist. Dadurch ist es möglich, diese Masse auf das Dekorpapier zur Herstellung der äußeren Schicht aufzudüsen oder – dann bei anderen physikalischen Eigenschaften – auch durch andere Auftragungsverfahren aufzubringen.
Bei dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren zur Herstellung eines Paneels, insbesondere eines Fußbodenpaneels, bei dem auf das Dekorpapier eine äußere Schicht mit partikelförmigem Abriebmaterial aufgebracht wird, anschließend Kern und Dekorpapier in einer Presse verpresst werden, wobei zwischen Presse und Paneel eine Schutzschicht vorgesehen ist, die beim Pressen nicht Teil des Paneels wird, lassen sich besonders abriebfeste Paneele zu günstigen Kosten herstellen, wenn ein Gemisch zur Herstellung der äußeren Schicht bereitgestellt wird, in der ein Gewichtsanteil des partikelförmigen Abriebmaterials – bezogen auf die trockene Masse – mehr als 48% beträgt.
Das Gemisch kann eine fließfähige oder eine rieselfähige Masse sein. Handelt es sich um eine rieselfähige Masse, so können die einzelnen Partikel des partikelförmigen Abriebmaterials in einem vorgelagerten Herstellungsprozess mit einem härtbaren Harz umhüllt werden. Diese dann umhüllten Partikel können dann auf das Dekorpapier zur Bildung der äußeren Schicht aufgetragen werden.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird als Presse eine getaktete Presse wie eine Kurztaktpresse verwendet. Die getaktete Presse weist dabei wenigstens ein Pressblech auf, wobei zwischen Pressblech und äußerer Schicht die Schutzschicht in Form einer entlang des Pressbleches bewegbaren Schutzfolie vorgesehen ist. Nach einer vorgegebenen Anzahl von Presszyklen kann die Schutzfolie von dem Pressblech wegbewegt werden, wobei dadurch ein neuer Abschnitt der Schutzfolie unterhalb des Pressbleches gebracht wird.
Alternativ ist es auch möglich, die Schutzfolie nach jedem Presszyklus oder nach einer kleineren Anzahl von Presszyklen um eine bestimmte Vorschubstrecke entlang des Pressbleches zu bewegen, wobei die Vorschubstrecke kleiner ist als die Ausdehnung des Pressbleches, in deren Richtung die Schutzfolie bewegt werden kann. Beispielsweise könnte die Schutzfolie nach jedem Zyklus um eine Vorschubstrecke weiterbewegt werden, die einem Fünfzigstel der Länge des Pressbleches entspricht, so dass jeder Bereich der Schutzfolie in Summe fünfzig Presszyklen erfährt.
Anhand des in der 1 dargstellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
1 zeigt ausschnittsweise im Schnitt ein Bodenpaneel 1. Das Fußbodenpaneel 1 umfasst einen Kern 2, der beispielsweise aus einer MDF- oder HDF-Platte hergestellt sein kann. Der Kern 2 kann auch aus anderen Materialien sein.
An dem Kern 2 ist oberseitig ein in Melaminharz getränktes Dekorpapier 3 angebracht. Eine Oberseite 4 des Dekorpapiers soll dabei bedruckt sein, was in der 1 jedoch nicht dargestellt ist. Auf dem Dekorpapier 3 an dessen Oberseite 4 ist eine äußere Schicht 5 aufgetragen, die eine Vielzahl von Korund-Partikeln 6 umfasst, die in einer Matrix aus Melaminharz 7 eingebettet sind. Ein Gewichtsanteil der Korund-Partikel 6 in der äußeren Schicht 5 soll dabei größer sein als ein Gewichtsanteil des Melaminharzes 7 in der äußeren Schicht 5. Darüber hinaus können in der äußeren Schicht 5 Additive und Zusatzstoffe (nicht dargestellt) vorgesehen sein, durch die die Herstellung und/oder das Aufbringen der äußeren Schicht auf das Dekorpapier 3 erleichtert wird.
Zur Sicherstellung einer guten Planlage bzw. zur Verhinderung von Schlüsselungen ist an dem Kern 2 unterseitig ein Gegenzug 8 angebracht.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- EP 1068394 B1 [0002, 0002]
- DE 102004043355 B4 [0005]

Claims

Paneel, insbesondere Fußbodenpaneel, mit einem Kern und mit einem Dekorpapier, wobei an einer dem Kern abgewandten Oberseite des Dekorpapiers eine äußere Schicht mit partikelförmigem Abriebmaterial vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass das partikelförmige Abriebmaterial in der äußeren Schicht mindestens einen Gewichtsanteil von 48% aufweist.
Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das partikelförmige Abriebmaterial in der äußeren Schicht mindestens einen Gewichtsanteil von 60% aufweist.
Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht eine Oberflächenstruktur aufweist.
Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht einen härtbaren Harz umfasst.
Paneel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gewichtsanteil des härtbaren Harzes in der äußeren Schicht geringer ist als der Gewichtsanteil des partikelförmigen Abriebmaterials.
Paneel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil des härtbaren Harzes weniger als drei Viertel des Gewichtsanteils des partikelförmigen Abriebmaterials beträgt.
Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das partikelförmige Abriebmaterial mineralische Partikel wie Aluminiumoxid-Partikel oder Korund-Partikel aufweist.
Paneel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Schicht Additive aufweist, die einer Masse zur Einstellung der Viskosität oder Fließfähigkeit beigemischt sind, aus der die äußere Schicht herstellbar ist.
Verfahren zur Herstellung eines Paneels, insbesondere eines Fußbodenpaneels, mit einem Kern und mit einem Dekorpapier, bei dem auf das Dekorpapier eine äußere Schicht mit partikelförmigem Abriebmaterial aufgebracht wird, anschließend Kern und Dekorpapier in einer Presse verpresst werden, wobei zwischen Presse und Paneel eine Schutzschicht vorgesehen ist, die beim Pressen nicht Teil des Paneels wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der äußeren Schicht ein Gemisch bereitgestellt wird, in dem ein Gewichtsanteil des partikelförmigen Abriebmaterials mehr als 48% beträgt.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gemisch einzelne Partikel des partikelförmigen Abriebmaterials von einem härtbaren Harz umhüllt werden.
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass als Presse eine getaktete Presse mit wenigstens einem Pressblech verwendet wird, wobei zwischen Pressblech und äußerer Schicht des Dekorpapiers die Schutzschicht in Form einer entlang der Länge des Pressbleches bewegbaren Schutzfolie vorgesehen ist.
Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzfolie nach jedem Presszyklus oder nach einer kleineren Anzahl von Presszyklen um eine bestimmte Vorschubstrecke entlang des Pressbleches bewegt wird, wobei die Vorschubstrecke kleiner ist als die Länge des Pressbleches.