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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Transporteinrichtung für die
Warenbahn einer Textilverarbeitungsmaschine, wobei die die Textilverarbeitungsmaschine
in der Regel horizontal durchlaufende Warenbahn zwischen zwei beiderseits
der Textilverarbeitungsmaschine endlos umlaufenden Transporteinrichtungen
gehalten und gespannt ist.
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Bekannte
Transporteinrichtungen bestehen aus endlos umlaufenden Spannketten,
deren Kettenglieder Mittel zur Aufnahme der Warenbahn, beispielsweise
Spannkluppen oder Nadelleisten, sowie Mittel zum Abstützen
an der Textilverarbeitungsmaschine aufweisen. Jeweils am Anfang
und am Ende der Textilverarbeitungsmaschine werden die Spannketten
in einer horizontalen (
DE
36 02 233 C1 ) oder vertikalen (
DE 102 26 786 C1 ) Kettenumlenkung, also
in einer parallelen oder senkrechten Ebene zur Warenbahn umgelenkt.
Die Spannketten bestehen aus über Bolzen gelenkig miteinander
verbundenen Kettengliedern. Je nach Art der Führung der
Spannkette an der Textilverarbeitungsmaschine weisen die Kettenglieder
lediglich Laufrollen (
DE 103
59 922 ;
DE 203
19 748 U1 ) oder Laufrollen und Gleitsteine (
DE 102 26 786 C1 ;
DE 37 13 063 A1 )
auf. Der Nachteil derartiger Spannketten besteht darin, dass sie
sehr teuer sind. Sie erfordern aufwendige Lagerkonstruktionen, und
um ihre Dehnung so gering wie möglich zu halten, sind die
Kettenglieder vergütet. Außerdem ist bei Ketten
immer ein durch die Toleranzen der Lager oder durch eine bewusst
gestaltete Querbeweglichkeit (
DE
43 07 231 ) bedingtes Spiel vorhanden, das durch Kettenspanner
ausgeglichen werden muss. Nachteilig ist ferner das verhältnismäßig
hohe Gewicht der Spannketten, das durch an den Kettengliedern oder
den Spannkluppen zusätzlich vorgesehene Führungsstellen
sowie durch eine diesen Führungsstellen zugeordnete zusätzliche
Führungsbahn von der Textilverarbeitungsmaschine abgefangen werden
muss. Aufwendig und teuer werden die Ketten außerdem dadurch,
dass die Bolzen in Schwenklagern, beispielsweise Nadellagern, gelagert
werden müssen, um den bei der Umlenkung an den Kettenrädern
auftretenden Belastungen standzuhalten.
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Die Erfindung und ihre Vorteile
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Die
erfindungsgemäße Transporteinrichtung mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 hat demgegenüber den Vorteil,
dass anstelle der Kette mindestens ein Seil als Transport- und Zugorgan
verwendet wird. Das bzw. die Seile sind wesentlich leichter als
eine Kette. Außerdem sind keine aufwendigen Lagerkonstruktionen
zur Verbindung der einzelnen Kettenglieder mehr erforderlich. Auch
die Schwenklager oder Buchsen für die Bolzen entfallen,
da die Bolzen beim Umlauf an den Kettenrädern nicht mehr belastet
werden. Sie dienen lediglich noch der Fixierung der Laufrollen in
den Spannvorrichtungen, d. h. sie sind in den Spannvorrichtungen
arretiert. Dadurch entfällt das aufwändige und
mit Verschmutzung. verbundene Schmieren der Transporteinrichtung.
Für die Lagerung der Laufrollen können wartungsfreie
Lager verwendet werden, so dass die erfindungsgemäße
Transporteinrichtung quasi wartungsfrei ist.
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Das
bzw. die Seile haben die Aufgabe, die Spannvorrichtungen in regelmäßigen
Abständen zueinander aneinandergereiht zu fixieren und
die vom Antrieb der Transporteinrichtung aufgebrachten Zugkräfte
zu übertragen. Hierzu sind die Spannvorrichtungen mit dem
Seil bzw. den Seilen fest verbunden. Wie bisher üblich
weisen sie die an sich bekannten Mittel zur Aufnahme der Warenbahn,
wie Kluppen, Nadelleisten oder dgl., sowie sämtliche Mittel
zur Führung und/oder zum Abstützen an der Textilverarbeitungsmaschine
auf. Ferner dienen sie wie bisher als Eingriffsmittel für
den Antrieb zur Aufbringung der Antriebskraft. Darüber
hinaus ist eine wesentlich einfachere Montage als bei Ketten möglich.
Es entfällt das aufwändige Öffnen und
Schließen der Kettenglieder. Die Seilenden können
durch an sich bekannte Seilverbinder miteinander verbunden werden.
Bei entsprechend langen Spannvorrichtungen, beispielsweise Spannvorrichtungen
mit zwei Klemmstellen pro Seil, können diese auch als Seilverbinder
dienen. Dadurch ist es auch möglich, die Transporteinrichtung
aus kurzen vormontierten Stücken vor Ort zusammenzusetzen.
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Dadurch,
dass sich das bzw. die Seile wesentlich weniger dehnen als eine
Kette, können unter Umständen die Kettenspanner
entfallen. Aufgrund des geringeren Gewichts der Transporteinrichtung verringert
sich die Reibung an den Führungsstellen, so dass die Mittel
zur ihrer vertikalen Abstützung an der Textilverarbeitungsmaschine,
also beispielsweise Gleitstücke und/oder Laufschienen leichter
ausgelegt werden können. All diese Einsparungen bewirken, dass
die erfindungsgemäße Transportvorrichtung auch
deutlich billiger ist als eine Transportkette.
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Die
Verwendung nur eines Seils hat den Vorteil, dass die Transporteinrichtung
in jeder Richtung elastisch verformbar ist. Das ermöglicht
eine größere Beweglichkeit quer bzw. senkrecht
zur Transportrichtung, so dass Abweichungen von der Laufrichtung ohne
Beeinträchtigung der Leichtgängigkeit der Transporteinrichtung
von dem Seil selbständig ausgeglichen werden. Mit lediglich
einem Seil ist sowohl eine horizontale als auch vertikale Umlenkung
vor und nach der Transportstrecke der Textilverarbeitungsmaschine
ggf. ohne Drehung der Spannvorrichtungen um die Transportachse möglich.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Spannvorrichtungen
an dem mindestens einen Seil kraftschlüssig befestigt,
also an dem bzw. den Seilen festgeklemmt. Klemmverbindungen sind
im Vergleich zu stoffschlüssigen Verbindungen auf einfache
Weise hestellbar. Sie können durchaus als lösbare
Verbindung ausgelegt sein, so dass je nach Beanspruchung durch die
Spannkräfte der Warenbahn der Abstand der Spannvorrichtungen zueinander
flexibel einstellbar ist.
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Nach
einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
als Transport- und Zugorgan zwei Seile nebeneinander oder auch übereinander
angeordnet, wobei jede Spannvorrichtung mit beiden Seilen fest verbunden
ist. Bei der Anordnung der Seile übereinander sind die
Mittel zum Abstützen der Spannvorrichtung an der Textilverarbeitungsmaschine
in dem Zwischenraum zwischen den beiden Seilen angeordnet. Dadurch
können die Mittel zum Abstützen der Spannvorrichtung
beidseitig aufgenommen werden, wodurch eine sichere Führung
sowie eine symmetrische Lastverteilung auf beide Seile erreicht
wird.
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Nach
einer zusätzlichen Ausgestaltung der Erfindung weist jede
Spannvorrichtung zwei in Transportrichtung der Warenbahn hintereinander
angeordnete Mittel zum Abstützen an der Textilverarbeitungsmaschine
auf. Dadurch erhält jede Spannvorrichtungen eine exakt
parallele Position zu der Lauf- bzw. Gleitfläche der Textilverarbeitungsmaschine,
was für eine gleichmäßige Aufbringung
der Zugkraft auf die zu transportierende Warenbahn wichtig ist.
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Nach
einer anderweitigen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung bestehen
die Mittel zum Abstützen der Spannvorrichtungen an der
Textilverarbeitungsmaschine aus auf Bolzen gelagerten Laufrollen.
Dadurch wird ein geringer Reibungswiderstand erzielt.
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Nach
einer diesbezüglich vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind die Bolzen einseitig in der Spannvorrichtung gelagert. Für
geringere Beanspruchungen der Transporteinrichtung ist eine einseitige
Abstützung der Laufrollen ausreichend. Der Vorteil dieser
Ausführung liegt in einer einfacheren, ggf. auch kleineren
Bauweise der Spannvorrichtung.
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Nach
einer zusätzlichen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist das endlos umlaufende Transportorgan aus mehreren vormontierten
Baugruppen zusammengesetzt. Eine Baugruppe besteht aus mindestens
einem Seilstück, an dem die zugehörigen Spannvorrichtungen
bereits montiert sind, so dass die Seilstücke vor Ort lediglich
noch miteinander verbunden werden müssen. Das erleichtert
die Montage bzw. Demontage wesentlich. Zur Verbindung der Seilstücke
untereinander können an sich bekannte Seilverbinder verwendet
werden. Es ist aber auch möglich, jede Baugruppe so zu
gestalten, dass an einem Ende das mindestens eine Seilende frei übersteht
und die an dem anderen Ende befindliche äußere
Spannvorrichtung mit einer oder zwei Klemmvorrichtungen versehen
ist, mit der das jeweils freie Ende des oder der Seilstücke
der benachbarten Spannvorrichtung befestigt wird.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beispielbeschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen
entnehmbar.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen
dargestellt und im Folgenden näher beschrieben. In den
Zeichnungen zeigen
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1 einen
Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen. Transporteinrichtung
mit zwei Transportseilen,
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2 einen
Längsschnitt in der Ebene der Transportseile und
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3 einen
Schnitt senkrecht zu den Transportseilen
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Wie
aus 1 erkennbar besteht die erfindungsgemäße
Transporteinrichtung aus zwei in einer senkrechten Ebene übereinander
angeordneten Seilen 1, an denen Spannvorrichtungen 2 hintereinander befestigt
sind. Im vorliegenden Beispiel besteht jede Spannvorrichtung 2 aus
einer Kluppe 3 zur Aufnahme einer Warenbahn einer hier
nicht dargestellten Textilverarbeitungsmaschine sowie zwei in Seillängsrichtung
hintereinander angeordneten Laufrollen 4 mit senkrechter
Drehachse. Die Kluppen 3 stützen sich über
die Laufrollen 4 an der Textilverarbeitungsmaschine ab,
so dass sie die Warenbahn über der Textilverarbeitungsmaschine
spannen können.
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Anhand
der 2 und 3 soll die Verbindung der Spannvorrichtungen 2 mit
den Seilen 1 näher erläutert werden.
Die Kluppen 3 sind auf eine Klemmleiste 5 aufgeschraubt,
die je Laufrolle 4 mit zwei Lagerböcken 6 zur
Aufnahme eines Lagerbolzens 7 versehen sind. Der innere,
d. h. der der Kluppe 3 nächstgelegene Lagerbock 6 ist
mit seitlichem Abstand zur Kluppe 3 auf der Klemmleiste 5 angeordnet.
An ihrem freien Ende ragt die Klemmleiste 5 über den äußeren
Lagerbock 6 hinaus. Auf diese Weise entstehen beiderseits
der Lagerböcke 6 Auflageflächen für
die Seile 1, deren Abstand zueinander somit durch die Außenflächen
der Lagerböcke 6 bestimmt ist. Mittels auf die
Klemmleisten 5 aufschraubbarer Klemmplatten 8 wird
die Spannvorrichtung 2 mit den Seilen 1 fest verbunden.
Die Klemmplatten 8 weisen an ihren unteren Flächen
dem Durchmesser der Seile 1 angepasste konkave Spannflächen
auf, um die Druckfläche und damit die Festigkeit der Verbindung zu
erhöhen. Die Lagerbolzen 7 sind im vorliegenden Beispiel
an ihrem Umfang mit einer Laufbahn für die Kugeln 9 versehen.
Die Lauffläche der Laufrollen 4 wird von einem
Lageraußenring 10 gebildet. An ihrem nach unten
abgewinkelten Schenkel weisen die Kluppen ein Gleitstück 11 auf,
das sich zum Abfangen des Gewichts der Transporteinrichtung auf
einer an der Textilverarbeitungsmaschine befestigten Laufschiene
abstützt.
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Bezüglich
des Antriebs der Transporteinrichtung sind die Spannvorrichtungen
gegenüber von Transportketten transportierten Spannvorrichtungen unverändert.
Bei der Verwendung von Zahnrädern als Antrieb greifen deren
Zähne in die Lücken zwischen zwei Laufräder 4 der
Spannvorrichtungen 2 ein.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der
Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Seil
- 2
- Spannvorrichtung
- 3
- Kluppe
- 4
- Laufrolle
- 5
- Klemmleiste
- 6
- Lagerbock
- 7
- Lagerbolzen
- 8
- Klemmplatte
- 9
- Kugeln
- 10
- Lageraußenring
- 11
- Gleitstück
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3602233
C1 [0002]
- - DE 10226786 C1 [0002, 0002]
- - DE 10359922 [0002]
- - DE 20319748 U1 [0002]
- - DE 3713063 A1 [0002]
- - DE 4307231 [0002]