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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Vermessung eines
Objekts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Solche
Vorrichtungen umfassen ein Interferometer mit einer Lichtquelle
und einem Detektor. Die Lichtquelle sendet einen Lichtstrahl aus,
der in dem Interferometer typischerweise mittels eines Strahlteilers
in einen Mess- und einen Referenzstrahl aufgespaltet wird. Der Messstrahl
wird – gegebenenfalls über weitere optische Komponenten
wie Spiegel oder Linsen – auf einen Messpunkt auf dem zu
vermessenden Objekt geleitet. An dem Objekt wird der Messstrahl
zumindest teilweise reflektiert, tritt wieder in den Strahlengang
des Interferometers ein und wird auf den Detektor geleitet.
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Der
Referenzstrahl wird ebenfalls auf den Detektor geleitet, so dass
auf dem Detektor eine Interferenz zwischen Mess- und Referenzstrahl
stattfindet.
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Der
Detektor ist mit einer Signalauswerteeinheit verbunden, welche aus
den Messsignalen des Detektors Bewegungsdaten des Objekts ermittelt. Dies
ist dadurch möglich, dass durch eine Bewegung des Objekts
eine Beeinflussung des Messstrahls aufgrund des Doppler-Effektes
stattfindet und daher durch Auswertung des Detektorsignals auf die
Bewegung des Objekts, beispielsweise auf die Bewegungsgeschwindigkeit,
rückgeschlossen werden kann. Solche Vorrichtungen werden üblicherweise als
Laser-Doppler-Vibrometer oder lediglich als Vibrometer bezeichnet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Messqualität
der bekannten Vibrometer zu verbessern, insbesondere durch Vermeidung
von Störsignalen, sowie den Funktionsumfang der bekannten Vorrichtung
zu erweitern. Weiterhin soll durch die Erfindung der Messvorgang
vereinfacht und/oder beschleunigt werden.
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Gelöst
ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung finden sich in den Ansprüchen 2 bis 19.
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Die
Lichtquellen der aus dem Stand der Technik bekannten Vibrometer
sind typischerweise als Laser ausgeführt, der einen im
Wesentlichen kohärenten Lichtstrahl erzeugt. Dies bedeutet,
dass nach Aufspalten des Lichtstrahls in Mess- und Referenzstrahl
eine Interferenz der beiden Strahlen unabhängig davon möglich
ist, ob die optischen Weglängen der beiden Strahlen identisch
sind oder nicht.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung unterscheidet sich
somit grundsätzlich dadurch von den vorbekannten Vibrometern,
dass die Lichtquelle Licht mit einer Kohärenzlänge
kleiner 1 cm erzeugt.
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Die
Angabe einer Kohärenzlänge ist ein typisches Maß für
die Kohärenz. Die Kohärenzlänge wird dadurch
definiert, dass die Intensität des vom Photodetektor aufgenommenen
Interferenzsignals von Mess- und Referenzstrahl in Abhängigkeit
der Weglängendifferenz der optischen Weglängen
von Mess- und Referenzstrahl zwischen Lichtquelle und Detektor aufgetragen
wird. Sind die Weglängen abgeglichen, das heißt,
dass die optische Weglänge von Mess- und Referenzstrahl
zwischen Lichtquelle und Detektor identisch ist, so ergibt sich
eine maximale Interferenz und entsprechend ein maximales Interferenzsignal.
Je größer der Unterschied zwischen den optischen
Weglängen von Mess- und Referenzstrahl, desto geringer
ist die Intensität des optischen Interferenzsignals.
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Die
wirksame Kohärenzlänge ist von der Bandbreite
abhängig, innerhalb derer die Interferenzsignalstärke
ermittelt wird. Für typische Vorrichtung zur opti schen
Vermessung eines Objektes ist die Kohärenzlänge
als die Wegdifferenz der optischen Weglänge zwischen Mess-
und Referenzsignal definiert, bei der das Interferenzsignal ausgehend
von einem Maximum auf 1/e2 des Maximalwerts
abgefallen ist. Bei derzeitigen Laser-Doppler-Vibrometern werden
Interferenzsignalstärken üblicherweise mit einer Bandbreite
von 70 MHz gemessen, während die Kohärenzlänge üblicherweise
mit einer Bandbreite für die Interferenzsignalstärke
von < 50 Hz gemessen wird.
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Die
Verwendung von Licht mit einer Kohärenzlänge kleiner
1 cm weist den Vorteil auf, dass eine Selektion des Messbereichs
durch die Kohärenzlänge möglich ist:
Im Wesentlichen findet nur dann eine gut auswertbare Interferenz
von Mess- und Referenzstrahl bei der Überlagerung auf dem
Detektor statt, wenn die optischen Weglängen, welche Mess- und
Referenzstrahl zwischen Lichtquelle und Detektor zurücklegen,
sich um weniger als die Kohärenzlänge unterscheiden.
Dadurch tragen jedoch solche Anteile des reflektierten Messstrahls
nicht zu einem Interferenzsignal bei, welche eine wesentlich größere oder
wesentlich kleinere optische Weglänge verglichen mit der
des Referenzstrahls aufweisen.
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Wird
beispielsweise ein Objekt vermessen, so sind die Weglängen
von Mess- und Referenzstrahl derart abgeglichen, dass ein von der
Objektoberfläche reflektierter Messstrahl insgesamt (d.
h. von der Lichtquelle über die Objektberfläche
zum Detektor) in etwa die gleiche optische Weglänge aufweist
wie der Referenzstrahl (von der Lichtquelle zum Detektor).
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Werden
nun Anteile des Messstrahls durch Störobjekte wie beispielsweise
Staub oder eine Verkapselung eines zu vermessenden Objektes reflektiert,
so ist im Allgemeinen die optische Weglänge von der Lichtquelle über
das Störobjekt zu dem Detektor eine andere als die des
Referenzstrahls, d. h. für diesen Anteil des Messstrahls
sind die optischen Weglängen nicht abgeglichen. Daher trägt
der von dem Störobjekt reflektierte Anteil des Messstrahls wie
oben beschrieben nur unwesentlich zu dem Interferenzsignal bei und
eine Verfälschung der Messung wird vermieden.
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Somit
gibt die Verwendung von Licht mit einer begrenzten Kohärenzlänge
einen Messbereich vor, innerhalb dessen Messsignale zu dem Interferenzsignal
beitragen, wohingegen außerhalb dieses Messbereiches Reflektionen
des Messstrahls nur einen unwesentlichen Einfluss auf das Messergebnis haben.
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Durch
die Verwendung von Licht mit einer Kohärenzlänge
kleiner 1 cm ist deshalb ein Abgleich der optischen Weglängen
von Mess- und Referenzstrahl erforderlich. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst daher eine Vorrichtung zur Änderung der
optischen Weglänge. Mittels der Vorrichtung zur Änderung
der optischen Weglänge kann das Verhältnis der
optischen Weglängen des Mess- und des Referenzstrahles
verändert werden. Die Fokussteuerung steuert die Vorrichtung
zur Änderung der optischen Weglängen derart, dass
Mess- und Referenzstrahl abgeglichen sind, d. h. die gleiche optische Weglänge
aufweisen.
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Auf
diese Weise ist gewährleistet, dass bei abgeglichenen optischen
Weglängen zwischen Referenz- und Messstrahl gemessen wird
und somit das Signal-Rauschverhältnis optimal für
die Bewegungsmessung ist und dadurch Messfehler minimiert werden.
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Der
Abgleich der optischen Weglängen kann dabei auf unterschiedliche
Weise erfolgen:
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
im Strahlengang des Referenzstrahls angeordnet. Die Fokussteuerung
regelt die Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
nun derart, dass die optische Weglänge des Referenzstrahls
(Von der Lichtquelle zum Detektor) derart verändert wird,
dass sie mit der optischen Weglänge des Messstrahls (von
der Lichtquelle über das Objekt zum Detektor) übereinstimmt, so
dass bei der Messung beide optische Weglängen abgeglichen
sind. Die Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
kann beispielsweise dadurch realisiert sein, dass im Strahlengang
des Referenzstrahls ein Spiegel angebracht ist, welcher mittels
eines Motors in Strahlrichtung verschoben werden kann, so dass durch
eine Verschiebung des Spiegels die optische Weglänge des
Referenzstrahls variiert werden kann.
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In
analoger Weise kann in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ein Abgleich der optischen Weglängen durch eine Anordnung
der Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
im Strahlengang des Messstrahls erfolgen.
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Ebenso
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die Lage des Objekts relativ
zu dem Interferometer mittels einer Objektträgereinheit
zu verändern, so dass die Fokussteuerung mittels der Objektträgereinheit
die Lage des Objekts relativ zu dem Interferometer und damit die
optische Weglänge des Messstrahls verändern kann
und dadurch in dieser bevorzugten Ausführungsform ein Abgleich
der optischen Weglängen von Mess- und Referenzstrahl möglich ist.
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Weiterhin
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass die Vorrichtung mehrere
Detektoren umfasst und Mess- und Referenzstrahl jeweils in mehrere
Teilstrahlen aufgespaltet werden, wobei jeweils ein Mess- mit einem
Referenzteilstrahl auf einem Detektor überlagert wird.
In diesem Fall ist die Vorrichtung zur Änderung der optischen
Weglänge im Strahlengang eines oder mehrerer Teilstrahlen
des Mess- oder Referenzstrahls angeordnet, so dass die einzelnen
Paare von Mess- und Referenzstrahlen jeweils ein unterschiedliches
Verhältnis der optischen Weglängen aufweisen.
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Die
Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
umfasst in diesem Fall eine Signalauswahleinheit, welche mit den
Detektoren und mit der Signalauswerteeinheit verbunden ist. Die
Fokussteuerung regelt die Signalauswahleinheit nun derart, dass
das Signal des Detektors, bei dem die optischen Weglängen
abgeglichen sind, an die Signalauswerteeinheit weitergeleitet wird.
In dieser bevorzugten Ausführungsform findet somit kein
adaptives Anpassen der optischen Weglänge statt, sondern
der Abgleich erfolgt derart, dass aus mehreren Paaren von Mess-
und Referenzstrahlen dasjenige Paar ausgewählt wird, welches
abgeglichene optische Weglängen aufweist bzw. den geringsten
Unterschied in den optischen Weglängen.
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Selbstverständlich
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, zwei oder mehrere der oben
aufgeführten Möglichkeiten in einer Vorrichtung
zu kombinieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Fokussteuerung
derart ausgeführt, dass der Abstand des zu vermessenden
Objektes zu dem Interferometer vorgegeben werden kann. Die optische
Weglänge des Messstrahls innerhalb des Interferometers
ist baulich vorgegeben und in der Fokussteuerung gespeichert. Die
Fokussteuerung berechnet nun die optische Weglänge des
Messstrahls (d. h. die optische Weglänge innerhalb des
Interferometers zuzüglich des doppelten Abstandes zwischen
Interferometer und Messobjekt) und steuert die Vorrichtung zur Änderung
der optischen Weglänge derart, dass Mess- und Referenzstrahl
abgeglichen sind.
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Vorteilhafterweise
wird der Abgleich der optischen Weglängen jedoch abhängig
von dem Detektorsignal vorgenommen:
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Fokussteuerung mit dem Detektor verbunden und steuert abhängig
von dem Messsignal des Detektors die Vorrichtung zur Änderung
der optischen Weglänge derart, dass die optischen Weglängen
von Mess- und Referenzstrahl abgeglichen werden.
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Vorteilhafterweise
wird in dieser Ausführungsform der Abgleich abhängig
von einem Intensitätssignal, d. h. der Intensität
des Interferenzsignals von Mess- und Referenzstrahl vorgenommen.
Die Signalauswerteeinheit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wertet das Messsignal des Detektors hinsichtlich der
Intensität des Interferenzsignals von Mess- und Referenzstrahl
aus. Die Fokussteuerung regelt die Vorrichtung zur Änderung
der optischen Weglänge derart, dass die Intensität
maximal wird, denn bei maximaler Intensität des Interferenzsignals von
Mess- und Referenzstrahl sind die optischen Weglängen der
beiden Strahlen abgeglichen.
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Die
Berechnung der Intensität des Interferenzsignals aus dem
Signal des Detektors kann dabei mit an sich bekannten Methoden erfolgen,
wie beispielsweise in C. Rembe, A. Dräbenstedt, „The
laser-scanning confocal vibrometer microscope: Theory and Experiments",
Rev. Sci. Instrum., 77 083702(2006) beschrieben.
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Vorteilhafterweise
ist das Interferometer der erfindungsgemäßen Vorrichtung
als heterodynes Interferometer ausgeführt. Bei dem heterodynen
Messverfahren werden die Frequenzen von Mess- und Referenzstrahl
gegeneinander verstimmt, sodass aus dem Interferenzsignal nicht
nur die Bewegungsgeschwindigkeit, sondern auch die Bewegungsrichtung ermittelt
werden kann. Typischerweise weist ein heterodynes Interferometer
eine Frequenzverschiebeeinheit auf, welche im Strahlengang des Mess-
oder des Referenzstrahls angeordnet ist. Mittels der Frequenzverschiebeinheit
wird nun die Frequenz entweder des Mess- oder des Referenzstrahls
verschoben, so dass aus dem Interferenzsignal die Bewegungsrichtung
durch die Vibrometer-Auswerteeinheit ermittelt werden kann.
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Bei
dieser vorteilhaften Ausgestaltung weist das Interferenzsignal somit
eine Frequenz auf, die der von der Frequenzverschiebeeinheit erzeugten Frequenzverschiebung
entspricht. Entsprechend ist in dieser vorteilhaften Ausgestaltung
die Signalauswerteeinheit derart ausgeführt, dass sie die
Intensität des Interferenzsignals aus der Einhüllenden
des Interferenzsignals, das heißt aus der Signalstärke
des heterodynen Trägers des Interferenzsignals ermittelt, typischerweise
mit einer Messbandbreite von 70 MHz.
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Die
Lichtquelle des Interferometers ist derart ausgeführt,
dass sie Licht mit einer begrenzten Kohärenzlänge
erzeugt. Wie vorhergehend beschrieben, findet bei der Überlagerung
von Mess- und Referenzstrahl auf dem Detektor nur dann eine gut
auswertbare Interferenz statt, wenn sich die optischen Weglängen
von Referenz- und Messstrahl um weniger als die optische Kohärenzlänge
unterscheiden. Die optische Kohärenzlänge gibt
somit auch einen Tiefenbereich auf dem Objekt vor, innerhalb dessen
der reflektierte Messstrahl zu einem Messsignal beiträgt.
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Die
Lichtquelle ist daher vorteilhafter Weise derart ausgeführt,
dass sie einen Lichtstrahl mit einer Kohärenzlänge
unter 50 μm erzeugt, so dass Störeffekte aufgrund
von Streulicht nicht zu dem Interferenzsignal beitragen. Besonders
vorteilhaft ist es, die Kohärenzlänge kleiner
als 20 μm, insbesondere kleiner als 10 μm zu wählen.
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Die
Erzeugung von Licht mit einer vorgegebenen Kohärenzlänge
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Insbesondere ist es vorteilhaft,
die Lichtquelle als Superlumineszenzdiode auszuführen. Ebenso
ist es möglich, die Phase eines Lasers oder einer Laserdiode
mit Rauschen zu beaufschlagen. Denkbar ist weiterhin die Verwendung
eines Femtosekundenlasers.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere
dazu, verkapselte Objekte zu vermessen. Hierbei ist es vorteilhaft,
die Lichtquelle derart zu wählen, dass der Lichtstrahl
durch die Verkapselung nicht oder nur geringfügig absorbiert
wird, so dass der Messstrahl nahezu mit der Ausgangsintensität
an dem verkapselten Objekt auftrifft. Insbesondere Mikrosysteme
sind häufig in Silizium oder in Silizium enthaltenden Materialien
verkapselt. Da die Absorption von Licht durch Silizium für
Wellenlängen über 1.000 nm stark absinkt ist es
vorteilhaft, die Lichtquelle derart auszuführen, dass sie
Licht mit einer Wellenlänge größer 1.000
nm, insbesondere mit einer Wellenlänge zwischen 1.500 und
2.500 nm, höchst insbesondere mit einer Wellenlänge
von 1.550 nm erzeugt.
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Nach
Abgleich der Weglängen können mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nun drei Arten von Daten für den vermessenen
Messpunkt abgespeichert werden:
Erstens kann der Weg, der mittels
der Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
zum Abgleich von Mess- und Referenzstrahl notwendig war, abgespeichert
werden. Zweitens können für den Messpunkt die
ermittelten Bewegungsdaten abgespeichert werden und Drittens kann
die Intensität des Messsignals für den Messpunkt
abgespeichert werden.
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Sofern
das Messobjekt teiltransparent ist, das heißt eine mit
der Tiefe variierende Brechungszahl gegenüber Licht aufweist,
kann auch ein dreidimensionales Bild des Messobjekts mittels der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ermittelt werden:
Hierzu
wird wie vorhergehend beschrieben ein bestimmter Messbereich „durchgefahren",
in dem für unterschiedlich vorgegebene Tiefenpositionen
(d. h. verschiedene Abstände des Messbereiches von dem Interferometer)
in dem Messobjekt jeweils Referenz- und Messstrahl abgeglichen werden.
Es kann somit eine Messung in Abhängigkeit der Eindringtiefe durchgeführt
werden, so dass die gemessenen Intensitätssignale ein dreidimensionales
Bild des Messobjekts wiedergeben. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfasst somit die Funktionalität der optischen Kohärenztomographie.
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Zusätzlich
können an beliebigen Tiefenpositionen, insbesondere an
Positionen, bei denen das Intensitätssignal ein lokales
Maximum aufweist, Schwingungsmessungen wie vorhergehend beschrieben
vorgenommen werden, so dass gleichzeitig ein dreidimensionales Bild
des zu vermessenden Objekts, sowie Bewegungsdaten in Abhängigkeit
der Tiefe des Messobjekts vorliegen.
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Nach
einem Abscannen mehrerer Messpunkte auf dem Objekt (z. B. mittels
einer Scanner-Steuereinheit wie nachfolgend beschrieben) kann aus
den Wegdaten ein Oberflächenprofil des vermessenen Objektes
ermittelt werden, wobei für jeden vermessenen Punkt zusätzlich
Bewegungsdaten vorliegen, so dass auch auf Bewegungsvorgänge
in drei Dimensionen, d. h. insbesondere senkrecht („out of
plane") und parallel („in plane") zum Messstrahl aus den
Daten mittels an sich bekannter Korrelationsmethoden errechnet werden
können.
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Für
die Ermittlung der quantitativen Bewegungsinformation aus den Messdaten
kann dabei auf bekannte Verfahren zur Analyse von In-Plane-Bewegungen
zurückgegriffen werden, wie beispielsweise in T.
Preußer, M. Rumpf, „Extracting Motion Velocities from
3D Image Sequences and Coupled Spatio-Temporal Smoothing", SPIE
Conferences an Visualization and Data Analyses, SPIE Vol. 5009,
2003, p. 181–192 und L. Alvarez, J. Weickert,
J. Sánchez, „A scalespace approach to nonlocal
optical flow calculations", Scale-Space 1999 Corfu, Greece, Sept.
1999, Lecture Notes in Computer Science; 1682, pp. 235–246,
Springer 1999, ausgeführt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Objekts als Mehrstrahl-Interferometer
ausgeführt. Hierbei ist sowohl im Strahlengang des Messstrahls,
als auch im Strahlengang des Referenzstrahls ein Messstrahl-Strahlvervielfältiger
angeordnet, so dass Messstrahl und Referenzstrahl jeweils in mindestens
zwei Teilstrahlen aufgespaltet werden.
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Das
Interferometer umfasst ferner mindestens einen zweiten Detektor,
wobei der erste und der zweite Detektor derart angeordnet sind,
dass der erste Referenzstrahl mit dem ersten Messstrahl auf dem ersten
Detektor und der zweite Referenzstrahl mit dem zweiten Messstrahl
auf dem zweiten Detektor überlagert werden.
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Die
Signalauswerteeinheit ist sowohl mit dem ersten, als auch mit dem
zweiten Detektor verbunden. Somit können die Messsignale
beider Detektoren bezüglich der Intensität des
jeweiligen Detektorsignals und bezüglich der Bewegungsdaten ausgewertet
werden. Vorteilhafterweise ist die Signalauswerteeinheit dabei derart
ausgeführt, dass die beiden Signale zeitgleich ausgewertet
werden können.
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In
einer vorzugsweisen Ausführungsform treten die beiden Messstrahlen
separat aus der erfindungsgemäßen Vorrichtung
aus, so dass sie auf zwei ortsverschiedene Messpunkte auf dem zu
vermessenden Objekt gerichtet werden können. In dieser Ausführungsform
können somit gleichzeitig zwei unterschiedliche Punkte
auf dem Objekt vermessen werden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des zuvor beschriebenen Mehrstrahl-Interferometers
weist das Interferometer mindestens eine zweite Vorrichtung zur
optischen Weglängenveränderung auf, welche im
Strahlengang eines der Referenzteilstrahlen angeordnet ist. Bei
dieser Ausführungsform ist es somit möglich, mit
der ersten Vorrichtung zur optischen Weglängenveränderung
die optische Weglänge beider Referenzstrahlen gleichzeitig
zu verändern, wohingegen mit der zweiten Vorrichtung zur
optischen Weglängenveränderung die optische Weglänge
lediglich eines der beiden Referenzstrahlen verändert wird,
so dass eine Weglängendifferenz zwischen den Referenzstrahlen
vorgegeben werden kann.
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Hierbei
ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße
Vorrichtung derart ausgeführt ist, dass lediglich ein Messstrahlengang
die erfindungs gemäße Vorrichtung verlässt.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass mindestens zwei Messstrahlen
auf einem identischen Strahlengang die optische Vorrichtung verlassen
und somit auch auf den ortsidentischen Messpunkt auf dem zu vermessenden
Objekt auftreffen.
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Vorteilhafterweise
ist die Vorrichtung jedoch derart ausgeführt, dass der
Messstrahl erst nach Wiedereintritt in das Interferometer aufgeteilt
wird. Es wird somit ein Messstrahl erzeugt, welcher aus der Vorrichtung
austritt, von dem Messobjekt zumindest teilweise reflektiert wird
und anschließend wieder in die erfindungsgemäße
Vorrichtung eintritt. Nach dem Wiedereintritt in die erfindungsgemäße
Vorrichtung durchläuft der Messstrahl einen Strahlvervielfältiger und
wird so in mindestens zwei Messstrahlen aufgespaltet, welche jeweils
mit einem korrespondierenden Referenzstrahl auf jeweils einen Detektor überlagert
werden.
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Diese
Ausführungsform bietet den Vorteil, dass für einen
Messpunkt auf dem Messobjekt an mindestens zwei Detektoren Interferenzsignale
anliegen, wobei der Weglängenunterschied zwischen Mess-
und Referenzstrahl für die beiden Detektoren unterschiedlich
ist und dieser Unterschied durch die zweite Vorrichtung zur optischen
Weglängenänderung vorgegeben werden kann.
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Auf
diese Weise liegen gleichzeitig zwei Messsignale mit einer unterschiedlichen
Abstimmung der optischen Weglängen zwischen Referenz- und
Messstrahl vor, ohne dass eine optische Weglänge wie vorhergehend
beschrieben „durchgefahren" werden müsste, das
heißt ohne dass durch eine Variation der optischen Weglänge
zeitlich hintereinander mehrere Messsignale ausgewertet werden müssten.
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Es
kann somit aus den beiden Detektorsignalen dasjenige mit der größeren
Intensität ausgewählt werden, ohne dass ein zeitaufwändiges
Durchfahren der optischen Weglänge zum Auffinden des maximalen
Intensitätssignals notwendig ist.
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Selbstverständlich
ist auch eine Kombination der beiden Vorgehensweisen denkbar, in
dem mit der ersten Vorrichtung zur optischen Weglängenverände rung
in einer Grobeinstellung die optische Weglänge beider Referenzstrahlen
abgeglichen wird und anschließend die Signale beider Detektoren
ausgelesen und hiervon das maximale Interferenzsignal ausgewertet
wird.
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Hierbei
ist es insbesondere vorteilhaft, wenn Mess- und Referenzstrahl in
eine größere Anzahl an Mess- und Referenzstrahlen
aufgespaltet werden, so dass sie auf einer entsprechend größeren
Anzahl von Detektoren überlagert werden können.
Die Referenzstrahlen werden jeweils in einer abfallenden Folge durch
entsprechende Vorrichtungen zur optischen Weglängenveränderung
mit einer unterschiedlichen optischen Weglänge versehen,
so dass zeitgleich eine größere Anzahl von Messsignalen
für unterschiedliche Weglängenverhältsnisse
zwischen Referenz- und Messstrahl von der Signalauswerteeinheit ausgewertet
werden können. Hierdurch kann ein Auffinden des Interferenzsignals
bei abgestimmten Mess- und Referenzstrahlen stattfinden, ohne dass mittels
der ersten Vorrichtung zur optischen Weglängenveränderung
eine Weglängenveränderung durchgeführt
werden muss. Oder die durch die zweite Vorrichtung zur optischen
Weglängenveränderung bewirkten Unterschiede sind
eng gestaffelt, so dass nach einer Grobabstimmung mittels der ersten
Vorrichtung zur Änderung der optischen Weglänge
eine feine Auflösung unterschiedlicher Verhältnisse
von optischen Weglängen vorliegt.
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Vorteilhafterweise
umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung mindestens
50, insbesondere mindestens 100 Detektoren (und Mess- und Referenzstrahl
werden in ebenso viele Strahlen aufgespaltet), so dass gleichzeitig
Messsignale mit 100 verschiedenen Abstimmungsverhältnissen
zwischen Mess- und Referenzstrahl aufgenommen werden können.
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Vorteilhafterweise
ist die zweite Vorrichtung zur optischen Weglängenveränderung
als optische Verzögerungseinheit ausgebildet. Dies kann
beispielsweise dadurch geschehen, dass der jeweilige Referenzstrahl
durch ein optisch dichteres Medium geleitet und somit verzögert
wird. Im Vergleich zu dem unverzögerten Referenzstrahl
ergibt sich somit ein Zeitunterschied, der äquivalent zu
einer unterschiedlichen optischen Weglänge ist.
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In
einer weiteren vorzugsweisen Ausführungsform umfasst die
Vorrichtung eine Verschiebeeinheit und eine Scanner-Steuereinheit.
Hierdurch ist ein rasterartiges Vermessen mehrerer ortsverschiedener
auf dem Messobjekt vorgegebener Messpunkte möglich:
Die
Scanner-Steuereinheit steuert die Verschiebeeinheit derart, dass
die relative Lage von dem zu vermessenden Objekt und dem Messstrahl
verändert wird. Damit kann der Messstrahl auf mindestens
zwei vorgegebene, ortsverschiedene Messpunkte auf dem Objekt gerichtet
werden.
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Die
Verschiebeeinheit kann an dem Objekt angeordnet sein, beispielsweise
in Form eines X-Y-Tisches, welcher das Objekt im Wesentlichen senkrecht
zu dem Messstrahl in zwei Raumrichtungen verschieben kann. Ebenso
ist es jedoch auch denkbar, die Verschiebeeinheit im Strahlengang
des Messstrahls anzuordnen, derart, dass der Messstrahl auf vorgegebene
Punkte des Messobjekts abgelenkt werden kann.
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Bei
dieser vorteilhaften Ausführungsform kann nach dem Abscannen
des Objekts durch die für jeden Messpunkt abgespeicherten
Wegdifferenzen zum Abgleich von Mess- und Referenzstrahl eine Oberflächentopographie
des vermessenen Objekts erzeugt werden.
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Insbesondere
zur Vermessung von Objekten aus der Mikrotechnik, z. B. in Silizium
verkapselte Drehrate-, Beschleunigungs- und Drucksensoren ist es
vorteilhaft, wenn die Vorrichtung als konfokales Mikroskop ausgeführt
ist. Der Messstrahl wird hierbei über ein Objektiv auf
den Messpunkt auf dem zu vermessenden Objekt fokussiert. Der von
dem Objekt zumindest teilweise reflektierte Messstrahl tritt wiederum über
den Strahlengang des Objektivs in das konfokale Mikroskop ein. Die
Vorrichtung weist ferner einen Raumfilter auf, welcher derart im
Strahlengang des Messstrahls angeordnet ist, dass nicht-fokale Strahlen,
welche von Punkten außerhalb des Fokus des Objektivs in
das Objekt einfallen, im wesentlichen durch den Raumfilter ausgeblendet
werden.
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Typischerweise
kann solch ein Raumfilter durch eine Lochblende realisiert sein,
welche im Strahlengang des Messstrahls angeordnet ist.
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Zwei
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden
anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert. Dabei zeigt:
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1 ein
Ausführungsbeipiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur optischen Vermessung eines Objekts, bei der das
Interferometer als Mehrstrahl-Interferometer ausgeführt
ist und
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2 ein
Ausführungsbeispiel, bei dem durch ein optisches Aberrationselement
unterschiedliche Abstimmungsverhältnisse zwischen Mess-
und Referenzstrahl erzielt werden.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur optischen
Vermessung des Objektes 1 dargestellt. Sie umfasst eine
Signalauswerteeinheit 2, sowie ein Interferometer mit einer
Lichtquelle 3 und insgesamt 100 Detektoren, von denen lediglich
vier in einer waagrechten Reihe angeordneten dargestellt sind und
die äußeren beiden mit den Bezugszeichen 4a und 4d gekennzeichnet
sind.
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Das
Interferometer umfasst ferner einen Ablenkspiegel 5, vier
Strahlteiler 6a bis 6d, zwei Strahlvervielfältiger 7a und 7b,
zwei Bragg-Zellen 8a und 8b, zwei λ/4-Plättchen 9a und 9b,
eine optische Verzögerungseinheit 10 und einen
mittels eines Motors verschiebbaren Referenzspiegel 11.
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Die
Lichtquelle 3 ist derart ausgeführt, dass sie
Licht mit einer Kohärenzlänge von etwa 20 μm
erzeugt. Der von der Lichtquelle ausgesandte Lichtstrahl 12 wird über
den Ablenkspiegel 5 auf den Strahlteiler 6a abgelenkt.
Dort teilt er sich in einen Messstrahl 12a und einen Referenzstrahl 12b auf. Der
Messstrahl 12a durchläuft die Bragg-Zelle 8a, den
zweiten Strahlteiler 6b und wird mittels Linsen über
das λ/4-Plättchen 9a auf das Messobjekt 1 fokussiert.
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Der
von dem Objekt 1 zumindest teilweise reflektierte Messstrahl 12a durchläuft
widerum das λ/4-Plättchen 9a, wird durch
den zweiten Strahlteiler 6b auf den Strahlvervielfältiger 7b abgelenkt
und trifft nach Durchlaufen des Strahl vervielfältigers 7b und des
dritten Strahlteilers 6c auf die vier Detektoren 4a bis 4d auf.
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Die
Lichtquelle erzeugt ein polarisiertes Licht, so dass mittels der λ/4-Plättchen 9a und 9b in Zusammenwirkung
mit den Polarisations-Strahlteilern eine Umlenkung der Lichtstrahlen
ohne Intensitätsverlust möglich ist.
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Das
Interferometer des Ausführungsbeispiels ist als heterodynes
Interferometer ausgeführt: Mittels der beiden Braggzellen 8a und 8b werden Messstrahl 12a und
Referenzstrahl 12b hinsichtlich der Frequenz gegeneinander
verstimmt.
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Der
Referenzstrahl 12b durchläuft den vierten Strahlteiler 6d und
trifft auf den motorisch verschiebbaren Referenzspiegel 11,
wird dort reflektiert und von dem vierten Strahlteiler 6d auf
die zweite Bragg-Zelle 8b abgelenkt. Anschließend
wird der Referenzstrahl 12b durch den Strahl-Vervielfältiger 7a aufgefächert
und durchläuft die optische Verzögerungseinheit 10.
Hierbei werden die einzelnen Teilstrahlen jeweils unterschiedlich
verzögert, so dass jedem der Teilstrahlen nach Durchlaufen
der optischen Verzögerungseinheit 10 eine unterschiedliche
optische Weglänge zugeordnet werden kann.
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Der
aufgefächerte Referenzstrahl wird mittels des dritten Strahlteilers 6c auf
die 100 Detektoren (hier nur dargestellt: Detektoren 4a bis 4d)
abgelenkt und dort mit dem aufgefächerten Messstrahl 12a überlagert.
Bei jedem Detektor liegt somit ein unterschiedliches Abstimmungsverhältnis
zwischen Mess- und Referenzstrahl vor.
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Die
Signalauswerteeinheit 2 ist mit den Detektoren (dargestellt:
Detektoren 4a bis 4d) und mit dem Motor des motorisch
verstellbaren Referenzspiegels 11 verbunden. Die Signalauswerteeinheit umfasst
folgende Komponenten: einen Signalteiler 2a, eine Analog-Digital
(AD)-Datenerfassung 2b, eine Signalstärkenauswertung 2c,
eine Fokussteuerung 2d, einen Multiplexer 2e und
eine Vibrometer-Auswerteeinheit 2f.
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Die
Messsignale der Detektoren (dargestellt: 4a bis 4d)
werden mittels des Signalteilers 2a zum einen zur AD-Datenerfassung 2b und
zum anderen zu dem Multiplexer 2e geleitet.
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Die
AD-Datenerfassung 2b ist derart ausgeführt, dass
die Signalstärke der Ausgangssignale jedes der Detektoren
ermittelt und in ein digitales Signal umgewandelt wird. Signalstärke
bedeutet hierbei, dass die momentane Stärke des Interferenzsignals aus
der Einhüllenden des von den jeweiligen Detektoren erzeugten
Ausgangssignals ermittelt wird.
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Die
digital vorliegenden Signalstärken werden in der Signalauswertung 2c in
mehrfacher Hinsicht ausgewertet:
Zum einen wird die Signalstärke
des stärksten Signals an die Fokussteuerung 2d weitergeleitet.
Weiterhin wird die Kanalnummer, das heißt die Nummer des Detektors
mit dem stärksten Signal an den Multiplexer 2e weitergegeben.
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Ein
Messvorgang erfolgt nun folgendermaßen:
Jedem der
Detektoren ist durch die optische Verzögerungseinheit 10 eine
unterschiedliche Verzögerung des Referenzstrahls zugeordnet.
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Mittels
der Fokussteuerung 2d wird der Motor des Referenzspiegels 11 derart
gesteuert, dass ein maximales Messsignal an einem Detektor mit einer
mittleren Verzögerung zwischen Mess- und Referenzstrahl
anliegt. Für diesen Detektor sind damit Mess- und Referenzstrahl
in etwa abgeglichen. Dadurch wird die Grobeinstellung vorgenommen.
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Sobald
dieser Abgleich der optischen Weglänge des Referenzstrahls
erfolgte, gibt die Signalstärkenauswertung 2c die
Kanalnummer des Kanals mit dem stärksten Detektorsignal
an den Multiplexer 2e weiter. Der Multiplexer 2e leitet
das Interferenzsignal des Detektors, welcher das stärkste
Interferenzsignal aufweist, an die Vibrometer-Auswerteeinheit 2f weiter.
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Die
Vibrometer-Auswerteeinheit wertet das zu ihr weitergeleitete Interferenzsignal
in an sich bekannter Weise aus, das heißt sie bestimmt
die Bewegungsgeschwindigkeit und die Bewegungsrichtung des vermessenen
Messpunktes auf dem Objekt 1 und speichert diese Daten
ab.
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Mit
der in 1 dargestellten erfindungsgemäßen
Vorrichtung lassen sich somit erstmals bei dem Objekt 1 sowohl
die Intensität des Interferenzsignals vermessen, als auch
die Bewegungsgeschwindigkeit und Bewegungsrichtung des vermessenen Messpunktes
auf dem Objekt 1 ermitteln. Aufgrund der eingeschränkten
Kohärenzlänge der Lichtquelle 3 tragen
nur solche Lichtreflexionen des Messobjekts 1 zu einem
Interferenzsignal auf einem der Detektoren 4a bis 4d bei,
welche innerhalb der Kohärenzlänge von etwa 20 μm
des mittels des Referenzspiegels 11 eingestellten Fokusbereichs
stattfinden. Somit kann mittels des Referenzspiegels 11 ein
Bereich eingestellt werden, innerhalb dessen Messsignale aufgenommen
werden.
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Die
Lichtquelle 3 erzeugt Licht mit einer Wellenlänge
von etwa 1550 nm. Hierdurch ist es möglich, auch bei in
Silizium eingekapselten Messobjekten eine Messung vorzunehmen, da
Silizium Licht dieser Wellenlänge kaum absorbiert und durch
die Glasfaserübertragungstechnik geeignete optische Komponenten
zur Verfügung stehen.
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Ebenso
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die oben beschriebenen verschiedenen
Abstimmungsverhältnisse zwischen Mess- und Referenzstrahl
mittels chromatischer Aberration zu erzeugen:
In 2 ist
ein Ausführungsbeispiel dargestellt, welches im Grundaufbau
mit dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel übereinstimmt.
Auch der Mess- und Auswertevorgang wird wie oben beschrieben durchgeführt.
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Ein
wesentlicher Unterschied ist, dass Mess- und Referenzstrahl nicht
wie in 1 dargestellt mittels zweier Strahlvervielfältiger 7a und 7b aufgespaltet
werden und dass keine optische Verzögerung durch ein Verzögerungselement 10 vorgenommen wird.
Stattdessen weist das Ausführungsbeispiel in 2 ein
optisches Aberrationselement 20 und ein Translationsgitter 21 auf.
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Der
Messstrahl 12a durchstrahlt das Aberrationselement 20 und
trifft anschließend auf das zu vermessende Objekt 1.
Durch das Aberrationselement werden für unterschiedliche
Wellenlängenanteile des Messstrahls unterschiedliche Foki
erzeugt, d. h. abhängig von der Wellenlänge kann
dem Messstrahl ein unterschiedlicher Fokusbereich zugeordnet werden.
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Der
von dem Objekt 1 zumindest teilweise reflektierte Messstrahl
durchläuft wie auch bei 1 das λ/4-Plättchen 9a und
wird durch den zweiten Strahlteiler 6b auf dritten Strahlteiler 6c abgelenkt.
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Nach
Durchlaufen des dritten Strahlteilers 6c trifft der mit
dem Referenzstrahl 12b überlagerte Messstrahl
auf das Translationsgitter 21. Hier werden unterschiedliche
Wellenlängenanteil der überlagerten Mess- und
Referenzstrahlen auf jeweils einen der Detektoren 4a bis 4d abgelenkt.
Auch in 2 sind von insgesamt 100 Detektoren
lediglich vier beispielhaft dargestellt.
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Wesentlich
ist, dass durch das Translationsgitter jedem Detektor ein bestimmter
Wellenlängenanteil der überlagerten Mess- und
Referenzstrahlen zugeordnet werden kann, so dass aufgrund der unterschiedlichen
Foki der Wellenlängenanteile des Messstrahles bei jedem
Detektor ein unterschiedliches Abstimmungsverhältnis zwischen
Mess- und Referenzstrahl vorliegt.
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Der
grundsätzliche Aufbau zur Erzeugung unterschiedlicher Abstimmungsverhältnisse
mittels optischer Aberration ist in
Papasathopoulos, Körner, Osten,
"Chromatic confocal spectral interferometry", Applied Optics, Vol
45, No. 32, 10 November 2006, pp. 8244–8252 beschrieben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - C. Rembe,
A. Dräbenstedt, „The laser-scanning confocal vibrometer
microscope: Theory and Experiments", Rev. Sci. Instrum., 77 083702(2006) [0026]
- - T. Preußer, M. Rumpf, „Extracting Motion
Velocities from 3D Image Sequences and Coupled Spatio-Temporal Smoothing",
SPIE Conferences an Visualization and Data Analyses, SPIE Vol. 5009, 2003,
p. 181–192 [0037]
- - L. Alvarez, J. Weickert, J. Sánchez, „A
scalespace approach to nonlocal optical flow calculations", Scale-Space
1999 Corfu, Greece, Sept. 1999, Lecture Notes in Computer Science;
1682, pp. 235–246, Springer 1999 [0037]
- - Papasathopoulos, Körner, Osten, "Chromatic confocal
spectral interferometry", Applied Optics, Vol 45, No. 32, 10 November
2006, pp. 8244–8252 [0084]