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Die
Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren zur Erfassung von
Ereignissen, die beispielsweise im Rahmen kommunaler Aufgaben zur
Protokollierung und Leistungsverrechnung festgehalten werden müssen.
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Häufig ist
es erforderlich, vor Ort festgestellte Situationen und Vorfälle unmittelbar
und nachprüfbar festzuhalten.
Dies ist z.B. der Fall bei einer Kontrollfahrt der Straßenmeisterei,
wo beispielsweise festgestellte Straßenschäden in Art, Umfang und Risikopotenzial
für eine
anschließende
Einsatzplanung protokolliert werden müssen. Vergleichbare Situationen gibt
es auch bei Forstbetrieben (lokal festgestellte Eisbruchgefahr,
Schädlingsbefall,
Brandgefahr usw.) oder auch bei Gleiskontrollen der Bahnbetriebe.
Dabei sind als minimale Daten die Art des Vorkommnisses (inkl. Relevanz),
die Zeit der Feststellung und der genaue Ort festzuhalten. Dies
kann in herkömmlicher Weise
durch handschriftliche Notiz, manuelle Eingabe in ein entsprechendes
Speichergerät
oder (für
ein eng begrenztes Ereignisvolumen) auch teilautomatisch erfolgen.
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Ein
System zur automatischen Erfassung von Defekten im Straßenbelag
ist beschrieben in der
JP10260141A1 .
Dabei wird von einem fahrenden Inspektionsfahrzeug die Straßenoberfläche mittels speziell
angeordneter Beleuchtungseinrichtungen mit Infrarotlicht ausgeleuchtet.
Verschiedene Videokameras für
den sichtbaren und infraroten Spektralbereich sind auf die Straßenoberfläche vor
dem Fahrzeug ausgerichtet. Durch Teilüberlagerung der Kamerabilder
und weitere Auswertung werden Straßenschäden erfasst und zusammen mit
GPS-Positionsdaten
gespeichert. Dieses System ist aufgrund der erforderlichen Bildauswertung
in Echtzeit sehr aufwändig
und auf einen sehr speziellen Bereich (Straßenschäden im Straßenbelag) eingeschränkt.
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Eine
andere Einrichtung zur Erfassung von Ereignissen ist Gegenstand
des Gebrauchsmusters
DE20217352U1 .
Bei dieser Vorrichtung geht es um die Benutzungsdaten eines Arbeitsgeräts. Vorgeschlagen
wird beispielsweise für
ein Straßenreinigungsgerät eine automatische
Speicherung der Einsatzzeit, des Einsatzortes und mindestens einer
für das
Ausführen
von Reinigungsarbeiten typischen Größe, wie z.B. Wasserverbrauch,
Pumpenlaufzeit o.ä.
Diese Einrichtung ist damit ausgerichtet auf die Protokollierung
von Einsatzdiensten. Zielsetzung ist dabei, die verschiedenen Einsätze für einen
Nachweis bereits vor Ort in der Weise zu dokumentieren, dass der
Einsatzablauf auch zu späterer
Zeit in gewissem Umfang nachvollzogen werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung geht aus von dem dargestellten Stand der Technik.
Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein System zur Protokollierung von
Ereignissen zu entwickeln, das als mobile Vorrichtung von Personen
mitgeführt
werden kann und dem Anwender eine schnelle Eingabe und Speicherung
von definierten Ereignissen inkl. Ort und Zeitangabe ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst
durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs 1. Details und
Vorzüge verschiedener
Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
erfindungsgemäße System
umfasst verschiedene Komponenten. Hierzu gehören Mittel zur Positionsbestimmung,
Mittel zur Zeiterfassung, Mittel zur Datenspeicherung, Mittel zur
Wiedergabe von Informationen und Mittel zur Selektion und Eingabe
von Daten.
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Die
Erfassung von Vorkommnissen in den oben genannten Bereichen betrifft
im Allgemeinen eine begrenzte Auswahl von in Frage kommenden Ereignissen.
So sind beispielsweise im Bereich Straßenmeisterei generell nur Vorfälle zu protokollieren, die
die Verkehrsicherheit betreffen und durch Wartungs-/Sanierungseinsatz
zu beheben sind. Derartige Ereignisse sind aber in dem jeweiligen
Tätigkeitsfeld
ihrer Art nach vorbekannt, da genügend Erfahrungswerte vorliegen,
welche Vorfälle überhaupt
auftreten können.
Entsprechend können
in jedem Bereich die verschiedenen in Frage kommenden Ereignisse
nach vordefinierten Kriterien zusammengestellt werden und so als
Datenmaterial für
einen Abruf zur Verfügung
stehen. Für
das erfindungsgemäße System
ist eine solche „Ereignisdatenbank" Teil einer mobilen
Vorrichtung, die vom Anwender bei seiner Inspektionstour/Arbeitseinsatz
mitgeführt
wird.
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Im
Einsatz bietet das System dem Endnutzer einen Katalog von Ereignissen
an, aus dem das aktuell zu protokollierende Ereignis nur ausgewählt zu werden
braucht. Hierzu sind alle in Frage kommenden Vorkommnisse in einer
Speichereinheit des Systems abgelegt. Dabei ist die Datenbank flexibel
angelegt, d.h. jederzeit modifizierbar, um beispielsweise neue Kriterien
festzulegen oder auch zusätzliche
Ereignisse in den Katalog aufzunehmen, z.B. wenn das Aufgabenfeld
für diesen
Tätigkeitsbereich
um weitere Vorfallarten erweitert werden soll.
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Bei
Aktivierung des Systems für
einen Protokollierungsvorgang erfolgt zunächst eine Wiedergabe von auszuwählenden
Ereignissen, vorzugsweise über
ein Display, so dass der Benutzer per Menü-Führung die weiteren Schritte
vornehmen kann. Dabei ist vom Anwender die Form der Wiedergabe nach
unterschiedlichen Gesichtspunkten vorzugsweise wählbar, um möglichst schnell das aktuell
zutreffende Ereignis aus einer Palette zu identifizieren und festzuhalten.
Beispielsweise können
Ereignisse im Auswahlkatalog mit Codeziffern oder Kennzahlen verknüpft sein,
nach denen eine Reihenfolge der Wiedergabe definiert werden kann.
Damit können beispielsweise
Ereignisse, die mit höherer
Häufigkeit auftreten
oder die eine besondere Priorität
besitzen sollen, aufgrund ihrer Kennung vorrangig auf dem Display
zur Auswahl angeboten werden. Alternativ kann auch eine alphabetische
Auflistung von Kurzbezeichnungen der Ereignisse eingestellt werden
oder in entsprechender Weise nach vordefinierten Stichpunkten gesucht
werden.
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Für das Abrufen
von Daten zu Ereignissen und die Auswahl einer gewünschten
Auflistungsabfolge nach verschiedenen Kriterien weist das erfindungsgemäße System
Eingabemittel auf, die in verschiedener Ausführungsformen und auch entsprechenden
Kombinationen ausgebildet sein können. So
kann die Selektion zutreffender, auf dem Display dargestellter Ereignisnennungen
im einfachsten Fall durch Bedienung entsprechend zugewiesener Tasten
erfolgen. Neben einer solchen Tasteneingabe können Auswahlkommandos beispielsweise
auch über
einen berührungsempfindlichen
Bildschirm eingegeben werden. Bei entsprechender Ausstattung und
Leistungsfähigkeit
des Systems ist auch eine Eingabe von vorgegebenen Kommandos durch Spracherkennung
möglich.
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Ein
einfaches Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Systems
ist in 1 abgebildet. Schematisch dargestellt ist ein
Display (1), auf dem eine Reihe von Ereignissen zur Auswahl
wiedergegeben sind. Über
Wahlschalter (2) oder Tasten (3) kann der Anwender
das zutreffende Ereignis anwählen.
Weitere Tasten (4) dienen in diesem Ausführungsbeispiel
der Selektion bestimmter Kriterien – z.B. Wahl einer Auflistung
der Ereignisse nach Häufigkeit
sortiert -, der Auswahl vorgegebenen Protokollbestandteile und weiterer
Steuerkommandos. Zur Speicherung der Daten ist hier als austauschbarer Datenträger (5)
ein „SD-Chip" vorgesehen.
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Zur
Protokollierung soll das System zu einem aus dem Katalog identifizierten
Ereignis neben den aus der Datenbank abgerufenen, vordefinierten
Ereignisdaten auch Positionsangaben und Zeit der Ereignisfeststellung
festhalten. Hierzu werden mit üblichen
Mitteln (GPS) Ortsbestimmungen durchgeführt und zusammen mit systemintern
generierten Zeitdaten automatisch als Protokollbestandteil abgelegt.
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In
bevorzugter Ausführungsform
bietet das erfindungsgemäße System
auch die Möglichkeit, zum
Protokoll weitere Informationen, z.B. spezielle Kommentare oder
Zusatz-Angaben wie besonderer Materialbedarf, verlängerte Einsatzdauer
o.ä., zum konkret
vorgefundenen Vorfall einzugeben und zusammen mit dem Standard-Datensatz
eines Ereignisses abzuspeichern. Da das System als transportable
Einheit vorzugsweise möglichst
leicht und platzsparend ausgebildet ist, kann für eine solche zusätzliche
Eingabe weiterer Daten statt einer üblichen Tatstatur auch Schriftzugerkennung
oder auch direkte Spracheingabe in das System integriert sein. Dabei
kann die Eingabe entweder als Audio-Datei abgespeichert werden oder
auch eine Spracherkennung durchgeführt werden, da dies mit heutiger
Technik bereits von kleineren, transportablen Datenverarbeitungssystemen
bewältigt
werden kann. In erweiterter Ausführungsform
können
darüber
hinaus auch Kameradaten (Bilder, Videosequenzen) aufgezeichnet und
dem Protokoll – z.B.
in komprimierter Form – hinzugefügt werden.
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Für die Speicherung
des Katalogs mit vorgegebenen Ereignisdaten sowie der angelegten
Protokolle eignen sich verschiedene moderne Speicherelemente. So
können
einerseits miniaturisierte Festplatten im System eingebaut sein,
aber auch austauschbare Datenträger
(USB-Stick, SD-Card usw.) haben bei heutiger Technik genügend Speicherkapazität, um alle
anfallenden Daten abzuspeichern. Für einen Austausch der Daten
mit stationären
Systemen (z.B. mit einer EDV-Zentrale) sind damit alle standardisieren
Schnittstellen geeignet. Im mobilen Betrieb ist in entsprechender
Ausführungsform
des Systems auch eine Datenübertragung über drahtlose
Kommunikation (mobiles Funknetz) möglich.
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Um
die Nutzung des Systems und somit eine Protokollierung von Ereignissen
nur für
einem berechtigten Personenkreis zuzulassen, kann das System beispielsweise
durch eine benutzerspezifische Code-Eingabe vor unberechtigter Nutzung
gesichert werden. In erweiterter Ausführungsform kann über entsprechend
vorhandene Mittel auch eine biometrische Sicherung (Überprüfung der
Berechtigung durch Fingerabdruck, Identifizierung über Sprachanalyse
o.ä.) erfolgen.
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Alle
dargestellten Funktionen des Systems können kostengünstig beispielsweise
durch einen entsprechend ausgestatteten Mini-Computer (Laptop, Notebook)
realisiert werden. Auch noch kleinere EDV-Systeme, sog. „Personal-Digital-Assistents" (PDA's) können heute
mit den wesentlichen Komponenten (GPS, Mobilkommunikation) ausgestattet werden.
Auch Mobilfunkgeräte
enthalten heute z.T. Mittel zur Positionsbestimmung, Datenspeicherung und
-eingabe, mit denen die Kernfunktionen des vorgeschlagenen Systems
umgesetzt werden können.
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Das
erfindungsgemäße System
bietet die Möglichkeit,
für unterschiedliche
Einsatzfelder diverse anfallende Ereignisse schnell und standardisiert zu
protokollieren. In entsprechender Ausführungsform (z.B. als PDA oder
Handy) ist das System vom Anwender auch während eines Einsatzes ohne
Behinderung bequem zu mit sich zu führen.