-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kugelkopffräser mit einem Schaft und einem
Schneidteil, welches mindestens eine auf einer Kugelfläche liegende
Schneidkante hat.
-
Entsprechende
Kugelkopffräser,
deren Schneiden in der Seitenansicht einem Kreisbogen folgen, der,
von einer Seite aus des Schneidteils ausgehend, zunächst mit
einem annähernd
achsparallelen Abschnitt beginnt und von dort über einen konstanten Krümmungsradius
zur Spitze bzw. zum Zentrum des Bohrers verläuft, sind im Stand der Technik bekannt.
Der Name Kugelkopffräser
beschreibt dabei anschaulich das Erscheinungsbild eines solchen
Fräsers,
dessen Schneidteil in einer Seitenansicht als Kugel oder Teil einer
Kugel erscheint. Die Schneide bzw. eine dem eben beschriebenen Schneidenabschnitt
entsprechender Abschnitt setzt sich bei Fräsern mit einer geraden Anzahl
von Schneiden auf der diametral gegenüberliegenden Seite fort und
verläuft vom
Zentrum bzw. von der Achse aus über
einen Bogen mit demselben Radius und demselben Krümmungsmittelpunkt
zur anderen Seite hin, wo sie in etwa achsparallel ausläuft.
-
Aus
Gründen
einer vereinfachten Systematik wird eine solche sich durch bzw. über die
Achse erstreckende Schneide im Sinne der vorliegenden Erfindung
als eine (einzige) Schneide betrachtet, da sie entlang eines durchgehenden
Kreisbogens mit konstantem Radius und einem einzigen festen Krümmungsmittelpunkt
verläuft,
obwohl klar ist, dass sich beim Durchtritt der Schneide durch die Achse
des Fräsers
die Richtung der Spanflächen
selbstverständlich
umkehrt, so dass man auch von zwei Schneiden sprechen könnte, die
sich jeweils vom Umfang entlang eines Bogens zum Zentrum des Fräsers bzw.
dem Zenit einer gedachten Kugeloberfläche erstrecken. Im Bereich
der Achse (bzw. am Zenit der Kugelfläche) kann die betreffende Schneide
daher eine kurze Übergangsschneide
oder Querschneide, Ausspitzungen oder auch eine Unterbrechung aufweisen.
Unabhängig
davon, ob man die Schneide durchgehend als eine Schneide betrachtet
oder jeweils nur die von der Achse ausgehenden Abschnitte jeweils
für sich
als eigene Schneiden ansieht, bleibt jedoch das allen herkömmlichen
Kugelfräsern
gemeinsame Merkmal, daß alle
Schneiden eines herkömmlichen
Kugelkopffräsers
auf einer gemeinsamen Kugeloberfläche liegen.
-
Allerdings
müssen
die Schneiden nicht zwingend auch in einer die Fräserachse
enthaltenden Ebene liegen, sondern sie können auch gewisse Umfangskomponenten
enthalten und zum Beispiel entlang einer Schraubenlinie um die Fräserachse
auf dem Umfang einer gedachten Kugel verlaufen.
-
Derartige
Kugelkopffräser
dienen im allgemeinen zur Herstellung beliebiger Werkstückoberflächen, vor
allem von ein- oder zweidimensional gekrümmten Werkstückoberflächen, auch
wenn die Herstellung ebener Flächen
mit Hilfe von Kugelkopffräsern
nicht ausgeschlossen ist, wobei allerdings ebene Flächen mit
Planfräsern
bzw. Schaftfräsern oder
Stirnfräsern
und auch manche (axial kurze) nur in einer Richtung gekrümmte Flächen mit
Schaftfräsern
im allgemeinen rationeller hergestellt werden.
-
Die
mit Kugelkopffräsern
hergestellten Oberflächen
weisen jedoch im allgemeinen eine deutlich größere Rauhtiefe auf als die
ebenen oder nur in einer Richtung gekrümmten Oberflächen, die
mit den vorgenannten Fräsertypen
hergestellt werden. Konkret hängt
die Rauhtiefe zum einen vom sogenannten „Zeilenvorschub" (wenn der Kugelkopffräser entlang der
herzustellenden Oberfläche
zeilenweise, d. h. entlang von in etwa parallelen Zeilen mit einem
gewissen Zeilenabstand bzw. einer Zeilenbreite bewegt wird) und
vom Zahnvorschub ab, d. h. vom Vorschub entlang einer solchen Zeile
pro Schneidzahn bzw. pro Schneidkante. Grundsätzlich gilt, daß je größer die Zeilenbreite
und je größer der
Vorschub pro Zahn, desto größer ist
auch die Rauhtiefe. In der Praxis wird man daher Zeilenbreite und
Zahnvorschub so einstellen, daß die
gewünschte
Oberfläche
mit einer akzeptablen Rauhtiefe hergestellt wird.
-
Dabei
ist die Rauhtiefe neben den eben erwähnten Betriebsparametern vor
allem auch vom Nenndurchmesser bzw. Nennradius des Kugelkopffräsers abhängig, d.
h. von dem Radius der Kugeloberfläche, auf welcher sich die Schneidkanten
befinden. Dabei gilt grundsätzlich,
daß bei
gegebenem Zeilenvorschub und gegebenem Zahnvorschub die Rauhtiefe
umso geringer ist, je größer der
Durchmesser bzw. Radius des Kugelfräsers ist.
-
Allerdings
haben Kugelkopffräser
mit größerem Radius
den Nachteil, daß sich
damit feinere Strukturen bzw. enge konkave Krümmungen der Oberflächen, die
einen kleineren Radius als der Kugelkopffräser haben, nicht unmittelbar
herstellen lassen. Hierzu sind vielmehr Nacharbeiten mit anderen Werkzeugen
bzw. mit weiteren Kugelkopffräsern
mit kleinerem Radius erforderlich. Dies macht den Einsatz von Kugelkopffräsern mit
großem
Nennradius in vielen Fällen
unwirtschaftlich.
-
Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Kugelkopffräser
mit den eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, der hinsichtlich
Zerspanungsleistung und Rauhtiefe effizienter ist als herkömmliche
Kugelkopffräser
des gleichen Nenndurchmessers und der dennoch in der Lage ist, feinere Konturen
herzustellen.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß mindestens
eine Schneidkante, die sich im Mittel überwiegend in achsparalleler
Richtung am Umfang des Schneidteils des Fräsers erstreckt, auf einer Kugeloberfläche verläuft, deren
Mittelpunkt, von der Schneidkante aus gesehen, jenseits der Fräserachse liegt.
-
Dies
bedeutet gleichzeitig, da die am Umfang verlaufende Schneidkante
auch den Nennradius des Fräsers
definiert, daß der
Radius der Kugeloberfläche,
auf welcher die besagte Schneidkante verläuft, größer ist als der Nennradius
des Fräsers.
-
Ein
solcher Kugelkopffräser
erzeugt mit seiner relativ schwach gekrümmten, d. h. auf einer Kugel
mit großem
Kugelradius liegenden Schneidkante ein relativ breite flache Schneidkontur,
die bei gegebener Zeilenbreite und gegebenem Zahnvorschub eine entsprechend
geringe Rauhtiefe hervorruft. Da aber diese Schneidkante gleichzeitig
einen maximalen Abstand zur Fräserachse
hat, der den Nennradius des Fräsers
definiert und der kleiner ist als der Krümmungsradius der Schneidkante,
können
mit einem solchen Fräser
auch konkave Strukturen erzeugt werden, deren Krümmungsradius deutlich kleiner
ist als der Kugelradius.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
ist vorgesehen, daß der
Schneidteil mindestens zwei Schneidkanten aufweist, die auf jeweils
mindestens zwei verschiedenen Kugelflächen liegen, deren Radius jeweils
größer als
der Nennradius des Fräsers
ist.
-
Ein
solcher Kugelkopffräser
weist also Schneidkanten auf Kugeloberflächen auf, deren Radius größer ist
der Nennradius des Fräsers,
was gleichzeitig zur Folge hat, daß die Schneidkanten nicht mehr
auf einer gemeinsamen Kugeloberfläche liegen können, sondern
daß die
beiden Kugeloberflächen,
die zu den mindestens zwei verschiedenen Schneidkanten gehören, ihrerseits
voneinander verschieden sind.
-
Dabei
können
gemäß einer
Ausführungsform
die Radien der verschiedenen Kugeloberflächen gleich sein, so dass sich
die Kugeloberflächen nur
durch die Lage ihrer Mittelpunkte unterscheiden. Selbstverständlich ist
es auch möglich,
Kugeloberflächen
mit unterschiedlichen Radien an ein und demselben Kugelkopffräser vorzusehen,
solange nur die Bedingung erfüllt
ist, daß mindestens
zwei Schneiden vorhanden sind, die jeweils auf einer anderen Kugeloberfläche liegen.
-
Wie
alle Kugelfräser
weist auch der erfindungsgemäße Kugelfräser ausschließlich gekrümmte, auf
Kugeloberflächen
liegende Schneidkanten auf, wenn man von etwaigen Fasen oder Übergängen zwischen
auf verschiedenen Kugeloberflächen liegenden
Schneidkanten absieht, die eine gemeinsame Schneidecke bzw. einen Übergangsbereich aufweisen
können,
der mit einem deutlich kleineren Radius als dem der erwähnten Kugelflächen oder
mit einer Abschrägung
bzw. Fase ausgebildet ist.
-
Zweckmäßigerweise
liegen die Schneidkanten in einer Meridianebene oder allgemeiner
auf Großkreisen
entsprechender Kugeloberflächen,
wobei aber Krümmungen
der Schneidkanten senkrecht zu einer Großkreisebene nicht grundsätzlich ausgeschlossen
sind. Diese Krümmungen
senkrecht zu einer Meridianebene bzw. einer durch eine Großkreis definierten
Ebene sollten aber nach Möglichkeit
nicht nennenswert von der Krümmung
der Kugeloberfläche
abweichen und vorzugsweise keinen kleineren Krümmungsradius als die Kugel
aufweisen.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
sind mindestens zwei der mindestens zwei Schneiden symmetrisch zur
Achse des Fräsers
angeordnet, d. h. dass nach einer Drehung um einen bestimmten Rotationswinkel
um die Fräserachse,
der kleiner als 360° ist und
zum Beispiel ein Bruchteil 1/n, mit n = 2, .... 12, von 360° sein kann,
eine Schneide exakt die vorherige Position einer anderen einnimmt.
Auch gewisse kleine Abweichungen von einer solchen Rotationssymmetrie
sind, beispielsweise zur Vermeidung von Vibrationen, zulässig, solange
mindestens zwei der Schneiden auf einer gemeinsamen Rotationsfläche um die
Achse des Fräsers
liegen, die in einer die Achse enthaltenden Ebene die Krümmung von
Kugelflächen
mit verschiedenen Krümmungsmittelpunkten
hat, und die in der zur Achse senkrechten Ebene einen kleineren
Radius hat als die Kugeloberflächen,
wobei dieser Radius der Rotationsfläche den Nennradius des Fräsers definiert.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
ist neben mindestens einer auf einer solchen Rotationsfläche liegenden
Schneide mindestens eine auf einer Kugeloberfläche liegende Schneide vorgesehen,
deren Mittelpunkt auf oder in der Nähe der Achse liegt und die
sich gleichzeitig auch durch die Achse bzw. zu der Achse hin erstreckt.
Diese Schneide liegt anschaulich gesprochen auf einer Kugelkappe,
durch deren Zentrum die Achse des Fräsers verläuft. Die Lage einer solchen
Schneide entspricht daher der Lage der Stirnschneiden auf einem
Schaftfräser,
unterscheidet sich jedoch von den Stirnschneiden eines Schaftfräsers durch
ihre konstante Krümmung
um einen Krümmungsmittelpunkt
auf der Achse des Fräsers.
-
Vorzugsweise
ist der Radius der Kugelflächen
um mindestens 10% größer als
der Nennradius und insbesondere um mindestens 30% größer als der
Nennradius.
-
Weiterhin
ist gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung der Radius der Kugelflächen
auf maximal das 10-fache, vorzugsweise auf maximal das 5-fache des
Nennradius begrenzt. Sehr gute Ergebnisse konnten mit Kugelkopffräsern erzielt
werden, die mehrere Schneiden auf Kugeloberflächen aufwiesen, deren Kugelradius
zwischen dem 1,5-fachen und 5-fachen, zum Beispiel beim 4-fachen,
des Nennradius lag (Grenzwerte eingeschlossen).
-
Dabei
sollte gemäß einer
Ausführungsform der
Winkelsektor, über
welchen sich eine entsprechende Schneide erstreckt, mindestens 30° und besser
noch mindestens 40° betragen.
-
In
der Regel ist der Winkel, über
welchen sich eine solche Schneide erstreckt, jedoch kleiner als
120° und
vorzugsweise auch kleiner als 90°.
Dabei sind die verschiedenen Schneiden, die jeweils für sich einen
größeren Krümmungsradius
haben als es dem Nennradius entspricht, so an dem Schneidteil angeordnet,
daß sie
insgesamt von einer einhüllenden
Zylinderfläche
(mit der Rotationsachse des Fräsers
als Zylinderachse) umfaßt
werden, deren Radius dem Nennradius entspricht. Die Länge der
ununterbrochen auf einer gegebenen Kugeloberfläche verlaufenden Schneidkanten
sollte gemäß einer
Ausführungsform
jeweils mindestens in etwa 40% des Nennradius, besser noch in etwa
der Hälfte
oder noch besser mindestens dem 0,8-fachen des Nennradius entsprechen.
-
Die
maximale Länge
einer auf einer gegebenen Kugeloberfläche verlaufenden Schneidkante sollte
nicht mehr als das 2,5-fache des Nennradius, beispielsweise nicht
mehr als das 2-fache des Nennradius betragen und vorzugsweise unter
dem 1,8-fachen des Nennradius liegen. Mindestens eine der Schneidkanten
sollte eine sogenannte „Mantelschneide" sein, d. h. eine
Schneide, die über
ihre Länge
hinweg gemittelt, sich im wesentlichen in axialer Richtung und/oder
in Umfangsrichtung, d. h. in etwa parallel zu einer gedachten Zylindermanteloberfläche mit
der Fräserachse
als Zylinderachse, erstreckt. Eine solche Mantelschneide sollte
einen Krümmungsmittelpunkt
haben, der, von der Achse des Fräsers
aus gesehen, auf der der Schneide gegenüberliegenden Seite der Achse
liegt, was schon deshalb eine notwendige Bedingung ist, weil ansonsten
der Nennradius nicht kleiner sein könnte als der Radius der Kugelfläche, auf
welcher die Schneidkante verläuft.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist weiterhin mindestens eine Stirnschneide vorgesehen,
d. h. eine Schneide, die über
ihre Länge hinweg
gemittelt im wesentlichen senkrecht zur Fräserachse verläuft. Der
Krümmungsmittelpunkt
einer solchen Stirnschneide sollte auf der Achse oder zumindest
in der Nähe
der Achse des Kugelkopffräsers liegen,
und zwar in einem maximalen Abstand von der Achse, der ein Zehnfaches
des Nenndurchmessers beträgt.
-
Eine
solche Stirnschneide kann durch die Achse bzw. über die Achse hinweg verlaufen
und wird, soweit die Stirnschneide beiderseits der Achse einen kontinuierlichen
Verlauf hat, im Rahmen der vorliegenden Beschreibung als eine einzige
Schneidkante betrachtet, auch wenn sich beim Durchgang durch die
Achse die Richtung, in welche die jeweilige Spanfläche weist,
umkehrt. Etwaige Ausspitzungen oder Querschneiden am Kreuzungspunkt
einer solchen Schneide mit der Achse können selbstverständlich vorhanden
sein, ändern
aber nichts an der Betrachtung der auf derselben Kugeloberfläche liegenden
Schneidkante als „eine" Schneidkante.
-
Ansonsten
könnten
die stirnseitigen Schneidkanten auch jeweils nur von der Achse aus gemessen
werden. Die obigen Winkelwerte und Umfangslängenwerte, über welche entsprechende Schneidkanten
sich nach dem oben Gesagten vorzugsweise erstrecken sollten, gehen
jedoch von jeweils (mindestens) einer sich über die Achse hinweg erstreckenden
Schneide aus. Will man die Abschnitte dieser Schneide beiderseits
der Achse als getrennte Schneiden ansehen, würden sich diese Winkelwerte und
Umfangslängen
entsprechend halbieren.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest ein Teil der auf
verschiedenen Kugelflächen
liegenden Schneidkanten ineinander übergeht, wobei diese Übergänge durch
Schneidecken gebildet werden, die mehr oder weniger stark gerundet
sein können,
die aber auch scharfkantig oder nahezu scharfkantig sein könnten. Der
maximale Eckenradius derartiger Übergangsbereiche
beträgt
für eine
Ausführungsform
der Erfindung das 0,2-fache des Nennradius oder weniger, vorzugsweise
haben diese Schneidecken bzw. Übergangsbereiche
Radien von weniger als einem Zehntel des Nennradius und bis herunter
zu einem Hundertstel des Nennradius. Wie erwähnt, sind auch scharfkantige Übergänge nicht
ausgeschlossen, jedoch ist es aus Gründen der Stabilität der Schneidecken
bevorzugt, wenn der Übergangsradius
mindestens ein Hundertstel des Nennradius beträgt oder eine Abschrägung an
dieser Stelle mindestens die Breite eines Hundertstels des Nennradius
hat. Die Breite einer entsprechenden Abschrägung oder Fase kann ebenfalls
bis zum 0,2-fachen des Nennradius betragen, ist jedoch vorzugsweise schmaler
als ein Zehntel des Nennradius.
-
Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung sind diametral gegenüberliegend zwei Mantelschneiden
vorgesehen, die durch eine Stirnschneide miteinander verbunden werden,
wobei am Übergang
zwischen Stirnschneiden und Mantelschneiden jeweils Schneidecken
mit dem erwähnten
kleineren Eckenradius ausgebildet sind. Statt zwei können selbstverständlich auch
vier (oder mehr) Mantelschneiden vorgesehen sein, die jeweils um
etwa 90° (oder
360°/n, wobei
n die Zahl der Mantelschneiden ist) relativ zueinander versetzt
sind, wobei zusätzlich
auch zwei (oder mehr) sich kreu zende Stirnschneiden vorgesehen sein
können,
welche die betreffenden Mantelschneiden miteinander verbinden, wobei
allerdings eine der Stirnschneiden am Kreuzungspunkt mit der anderen
im Bereich der Achse eine kurze Unterbrechung, z. B. in Form einer
Ausspitzung, aufweisen könnte.
-
Wegen
des vorwiegend lateralen (senkrecht zur Achse) Vorschubs eines solchen
Kugelkopffräsers
ist die genaue Ausbildung der Stirnschneiden im Zentrum, d. h. in
der Nähe
der Achse des Fräsers
nur von geringer Bedeutung, da bei moderatem Zahnvorschub die Fläche vor
der Achse bereits abgetragen ist, bevor die unmittelbar im Bereich
der Achse liegenden Schneidkantenbereiche mit dem Werkstück in Eingriff
kommen können
und da der Vorschub auch teilweise axial rückwärts gerichtete Komponenten haben
kann, die einen Kontakt der Stirnschneiden unmittelbar am Durchgang
durch die Achse verhindern.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsformen
und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
-
1 schematisch
die Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Fräsers,
-
2 die
Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform,
-
3 die
Seitenansicht einer dritten Ausführungsform,
-
4 einen
kompletten Fräser
entsprechend der ersten Ausführungsform
in einer Seitenansicht
-
5 einen
kompletten Fräser
entsprechend der zweiten Ausführungsform
in einer Seitenansicht, teilweise im Schnitt, und
-
6 das
Schneidteil einer Variante der dritten Ausführungsform in etwas vergrößerter Darstellung
und ebenfalls im Schnitt.
-
Man
erkennt in 1 einen Fräser mit einem Schaft 1 und
einem Schneidteil 2 mit zwei diametral gegenüberliegende
Schneidkanten 3a, 3b, welche jeweils auf einer
Kugeloberfläche
liegen, deren Kugelradius Ra, Rb größer als
der Nennradius R, d. h. größer als
der halbe maximale Durchmesser des Schneidenteils, gemessen senkrecht
zur Achse 10, ist.
-
Zwei
parallel zur Achse 10 verlaufende, strichpunktierte Linien,
die von einer horizontalen Linie gekreuzt werden, markieren die
Lage der Krümmungsmittelpunkte
A bzw. B der jeweils auf der anderen Seite der Achse 10 gelegenen
Schneidkanten 3a bzw. 3b. Da also die Krümmungsmittelpunkte
A bzw. B von den ihnen jeweils zugeordneten Kugeloberflächen, auf
welchen die Schneidkanten 3a bzw. 3b verlaufen,
einen größeren Abstand
haben als die Achse 10 des Fräsers, sind die Krümmungsradien
Ra, Rb dementsprechend
größer als
der Nennradius R und im vorliegenden Fall um etwa 50% (oder etwas
mehr) größer als
der Nennradius R. Dieser Fräsertyp
eignet sich im Wesentlichen zur Konturierung von Flächen, die
mit nur relativ geringer Neigung oder parallel zur Achse des Fräsers verlaufen.
Konkret sollte die Neigung entsprechender Flächen relativ zur Fräserachse
nicht wesentlich mehr als die Neigung der Tangente an das stirnseitige
Ende der Schneidkanten 3a, 3b betragen, um die
dortigen Schneidecken nicht übermäßige zu
belasten.
-
2 zeigt
einen Fräsertyp,
der bezüglich der
beiden Mantelschneiden 3a, 3b im wesentlichen mit
dem Fräsertyp
nach 1 übereinstimmt,
der jedoch zusätzlich
noch eine Stirnschneide 3c aufweist, die ebenfalls auf
einer Kugeloberfläche
liegt, deren Krümmungsmittelpunkt
C wiederum eine andere Lage hat als die Krümmungsmittelpunkte A bzw. B der
beiden Mantelschneiden 3a, 3b. Die Radien Ra, Rb und Rc sind in diesem Fall alle gleich, es wäre jedoch
ohne weiteres möglich,
insbesondere den Radius Rc kleiner oder
größer zu wählen als
die Radien Ra, Rb,
die ihrerseits jedoch vorzugsweise übereinstimmen sollten. Der Übergang
zwischen den Mantelschneiden 3a, 3b und der Stirnschneide 3c definiert
in diesem Fall eine ausgeprägte
Schneidecke, d. h. die in der Nähe
dieser Schneidecke an die Stirnschneide und die Mantelschneide angelegten
Tangenten haben eine unterschiedliche Steigung und der Übergang
von der einen Schneide zur anderen erfolgt relativ abrupt mit einem
sehr kleinen, fast verschwindenden Radius oder über eine kleine Abschrägung, deren
Breite nicht mehr als ein Fünftel, besser
höchstens
ein Zehntel des Nennradius betragen sollte.
-
Die
Krümmungsmittelpunkte
A, B liegen in den dargestellten Ausführungsformen auf einer gemeinsamen
Ebene senkrecht zur Achse 10, die den Schneidteil etwa
in der axialen Mitte teilt. Es versteht sich jedoch, daß diese
Ebene auch ohne weiteres nach oben oder unten verschoben werden
kann, was im Ergebnis darauf hinausläuft, daß entweder oberhalb oder unterhalb
dieser Ebene ein kürzerer
(in etwa achsparallell verlaufender) Abschnitt der Mantelschneide
verbleibt als auf der jeweils anderen Seite.
-
Der
in 3 dargestellte dritte Fräsertyp hat wiederum die gleichen
Mantelschneiden 3a, 3b, mit der gleichen Lage
der Krümmungsmittelpunkte
A, C, wie im Falle des erst- und zweitgenannten Typs und dieser
Fräser
hat auch wiederum eine Stirnschneide wie der zweite Typ, jedoch
hat in diesem Fall die Stirnschneide einen stärker abgerundeten Übergang zu
den Mantelschneiden, so daß die
Steigung einer Tangente, die im Bereich des Übergangs an die Schneidkanten
angelegt wird, sich beim Übergang von
der Stirnschneide in die Mantelschneide und umgekehrt kontinuierlich
verändert.
Der Krümmungsradius
re an diesem Übergang ist jedoch deutlich
kleiner als einer der Radien Ra, Rb oder Rc und ist
insbesondere auch kleiner als der Nennradius R, wobei Werte von
weniger als 20% oder besser noch höchstens 10% des Nennradius
R für diesen Übergangsradius re bevorzugt sind.
-
In 4 erkennt
man nochmals einen Fräsertyp,
der dem in 1 dargestellten ähnlich ist,
mit einem komplett dargestellten Schaft 1. Der Krümmungsradius
Ra ist, wie man erkennt, um ca. 70 % größer als
der Nennradius R. Alle Schneiden liegen auf eine Rotationsfläche um die
Achse 10, die in einer die Achse enthaltenden Ebene die
Krümmung
Ra (= Rb) aufweist,
während
der maximale Rotationsradius dieser Fläche dem Radius R entspricht.
-
5 zeigt
einen Fräser
des zweiten Typs, d. h. mit einer ausgeprägten Schneidecke, die nahezu
scharfkantig ist bzw. einen sehr kleinen Übergangsradius in der Größenordnung
von 1/100 R zu einer Stirnschneide 3c aufweist, die denselben Krümmungsradius
hat wie die Mantelschneiden, jedoch einen anderen Krümmungsmittelpunkt
der auf der Achse 10 liegt. Auch hier sind die Krümmungsradien
der Schneiden um etwa 70% größer als
der Nennradius.
-
6 zeigt
eine Ausführungsform
des dritten Typs, die sich in diesem Fall nicht nur durch einen etwas
größeren Übergangsradius
der Schneidecke (z. B. re = 1/10 R) von
der Ausführungsform
des zweiten Typs nach 5 unterscheidet, sondern auch durch
den im Verhältnis
zum Nennradius R noch deutlich größeren Krümmungsradius (z. B. Ra = Rb = Rc = ca. 4R) als im Falle des in 2 dargestellten Fräsers. Das
Schneidteil ist, wie auch in 5, hier im
Schnitt dargestellt, so daß man
im Zentrum den schraffiert dargestellten Kern des Fräsers erkennt, während die äußere durchgezogene
Linie, die Einhüllende
bzw. die Lage der Mantelschneiden 3a, 3b definiert.
-
Es
versteht sich, daß ein
entsprechender Kugelkopffräser
im Prinzip eine beliebige Anzahl von Mantelschneiden aufweisen kann,
die vorzugsweise in etwa symmetrisch zur Achse, d. h. unter im wesentlichen
gleichen Umfangswinkelabständen
angeordnet sein sollen. Im einfachsten Fall weist der erfindungsgemäße Fräser entweder
nur zwei Mantelschneiden oder eine Mantelschneide und eine Stirnschneide
auf, wobei es ausreichen würde,
wenn die Stirnschneide sich nur auf einer Seite der Achse bis zu
der betreffenden Mantelschneide erstreckt. Bevorzugt sind jedoch
Kugelkopffräser
mit mindestens zwei diametral gegenüberliegend angeordneten Schneiden
oder Fräser
mit einer noch größeren Zahl von
Mantelschneiden 3a, 3b, die alle auf derselben einhüllenden
Rotationsoberfläche
liegen, die auch als „Faßform" beschrieben werden
könnte.
Die Stirnschneiden sind nicht in allen Ausführungsformen zwingend vorhanden,
jedoch sind für
die meisten Anwendungsfälle
entsprechende Fräser
mit Stirnschneiden bevorzugt, wobei gemäß einer Variante jeder Mantelschneide
eine Stirnschneide zugeordnet ist, die sich näherungsweise bis zum Zentrum
bzw. bis zur Achse 10 erstreckt und wobei die betreffende Stirnschneide
und die Mantelschneide an ihrem Übergang
jeweils eine Schneidecke definieren. Allerdings kann die Zahl der
Mantelschneiden auch größer oder
kleiner sein als die Zahl etwaiger Stirnschneiden, wobei letzteres
etwas weniger bevorzugt ist. Beispielsweise kann die Zahl der Mantelschneiden
doppelt so groß gewählt werden
wie die Zahl der Stirnschneiden, wobei dann höchstens jeder zweiten Mantelschneide
eine entsprechende Stirnschneide zugeordnet werden kann.
-
Die
Krümmungsradien
Ra, Rb der Mantelschneiden
können
von den Krümmungsradien
Rc der Stirnschneiden ohne weiteres verschieden
sein, auch wenn beide jeweils größer sind
als der Nennradius R.
-
Da
der erfindungsgemäße Kugelkopffräser Schneidkanten
mit relativ großen
Radien hat, sind die Rauhtiefen bei gegebener Zeilenbreite und gegebenem
Zahnvorschub entsprechend gering (Solange die Zeilenbreite und der
Zahnvorschub geringer sind als der Nennradius). Gleichzeitig ist
aber der Durchmesser bzw. Nennradius eines solchen Fräsers deutlich
kleiner als der eines herkömmlichen
Kugelkopffräsers,
dessen Nennradius mit dem Radius der Kugeloberflächen übereinstimmt, auf welchen die Schneidkanten
verlaufen. Dies ermöglichst
auch das Herstellen wesentlich feinerer Konturen mit konkaven Krümmungsradien,
die deutlich kleiner sind als der Radius der Mantelschneiden 3a, 3b und
der Stirnschneide 3c, wobei zur Herstellung dieser engeren
konkaven Krümmungsradien
die Schneidecken bzw. der Übergangsbereich
zwischen den Stirnschneiden und Mantelschneiden zum Einsatz kommt.
-
Der
erfindungsgemäße Fräser erzeugt
außerdem
bei gleicher Zerspanungsleistung eine bessere Oberflächenqualität (geringere
Rauhtiefe) am Werkstück
als ein herkömmlicher
Kugelkopffräser oder
er erbringt bei gleicher Rauhtiefe eine bessere Zerspanungsleistung
durch größere Zeilenbreite und/oder
größeren Zahnvorschub.
Bei Verzicht auf jeweils maximale Zerspanungsleistung oder minimale
Rauhtiefe können
auch beide Leistungsparameter gleichzeitig gegenüber herkömmlichen Kugelkopffräsern verbessert
werden.