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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung eines automatischen
Abschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine in einem Kraftfahrzeug
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie auf ein entsprechendes
Steuergerät
zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 8.
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Um
Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen zu reduzieren, werden
derzeit Verfahren und Systeme entwickelt und zum Teil auch bereits
eingesetzt, welche die Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs unter
bestimmten Voraussetzungen bzw. bei Vorliegen vorgegebener Abschaltbedingungen automatisch
abschalten und bei Vorliegen vorgegebener Anschaltbedingungen automatisch
wieder anschalten. Derartige Verfahren und Systeme sind vor allem
für den
Stadtverkehr zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs geeignet,
da im Stadtverkehr das Fahrzeug oft an Ampeln oder aufgrund des
Verkehrs zum Stehen kommt und der Betrieb der Brennkraftmaschine
nicht erforderlich ist.
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So
ist aus der
DE 101
61 343 A1 eine automatische Stopp- und Anlasssteuervorrichtung
für einen
Verbrennungsmotor bekannt, wobei die Steuervorrichtung entsprechende
Maßnahmen
zum Abschalten des Verbrennungsmotors vornimmt, wenn alle genannten
Abschaltbedingungen erfüllt
sind. Beispielsweise muss die Geschwindigkeit des Fahrzeugs unter
einem vorgegebenen Grenzwert liegen, ein Leerlaufschalter muss eingeschaltet
sein und eine Gangschaltstellung des Getriebes muss in Neutralstellung
liegen.
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Weiter
offenbart die
DE 100
30 290 A1 ebenfalls ein Verfahren und ein System zum automatischen
Abschalten und Wiederanlassen eines Verbrennungsmotors. Hierbei
wird ein automatisches Abschalten verhindert, wenn der Ladezustand
der Batterie des Fahrzeugs unterhalb einer vorgegebenen Sperrschwelle
liegt. Als weitere Abschaltbedingungen werden u. a. noch überprüft, ob die
Geschwindigkeit des Fahrzeugs Null ist, ob sich das Getriebe im
Leerlauf befindet und ob sich das Gaspedal in Ruheposition befindet.
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Schließlich offenbart
die
DE 10 2004
024 212 A1 noch ein Verfahren zur Steuerung einer Start-Stopp-Automatik,
durch das auch bei Betriebssituationen mit höheren Geschwindigkeiten die Brennkraftmaschine
abgeschaltet wird. Hier wird die Brennkraftmaschine abgeschaltet
wenn eine erste Stopp-Bedingung
erkannt wird. Diese wird erkannt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
größer als
Null ist und die Kupplung geöffnet
ist, oder sich das Getriebe in Neutralstellung befindet. Die erste
Stoppbedingung kann noch weitere Maßnahmen, wie z. B. die Betätigung einer
Fahrzeugbremse und/oder die Nicht-Betätigung eines Fahrpedals umfassen.
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Die
bekannten Verfahren und Systeme haben alle gemeinsam, dass der automatische
Abschaltvorgang bzw. die Maßnahmen
zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine erst eingeleitet
werden, wenn alle vorgegebenen Abschaltbedingungen erfüllt sind.
Somit dauert es relativ lange, bis die Brennkraftmaschine abgeschaltet
ist. Unter Umständen
kann es auch vorkommen, dass es aufgrund einer gewollten schnellen
Ausführung
der Maßnahmen
zum Abschalten der Brennkraftmaschine zu einer kurzzeitigen Laufunruhe
der Brennkraftmaschine kommt. Sowohl die lange Dauer bis die Brennkraftmaschine
endgültig
abgeschaltet ist, als auch das eventuell auftretende „Schütteln" der Brennkraftmaschine
wirken sich auf den Fahrer im Hinblick auf den Komfort dieses Systems
negativ aus.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Steuerung eines automatischen
Abschaltvorgangs einer Brennkraftmaschine anzugeben, das unter Berücksichtigung
des Komforts ein schnelleres automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Patentanspruch 1 und ein Steuergerät nach Anspruch
7 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Grundgedanke
der Erfindung ist, dass die Maßnahmen
zum Einleiten bzw. zum Durchführen
eines automatischen Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine derart
aufgeteilt werden, dass zumindest einige Maßnahmen, die für das automatische Abschalten
der Brennkraftmaschine notwendig sind, hier als vorbereitende Maßnahmen
bezeichnet, bereits vor dem Vorliegen aller Abschaltbedingungen vorgenommen
werden. Da die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen, die Teil der Abschaltmaßnahmen sind,
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
bereits vor dem Vorliegen aller Abschaltbedingungen vorgenommen
werden, müssen
bei Vorliegen aller Abschaltbedingungen nur noch die restlichen,
also wenige Abschaltmaßnahmen
ergriffen werden, die zum Abschalten der Brennkraftmaschine führen. Zeitgleich
können
hier bereits Komfortmaßnahmen (Saugrohrevakuierung/Komfortstopp)
eingeleitet werden, die ansonsten zu einem weiteren Verzögern des
Motorstopps führen
würden.
Somit ist ein wesentlich schnelleres und komfortableres automatisches
Abschalten der Brennkraftmaschine möglich. Weiterhin wird durch
eine längere
Stoppzeit der Brennkraftmaschine ein Verbrauchs- und Emissionsvorteil
erzielt.
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Bei
der hier bezeichneten Brennkraftmaschine kann es sich um eine herkömmliche
Brennkraftmaschine oder um ein hybrides Antriebssystem aus herkömmlicher
Brennkraftmaschine und einem elektrischen Antrieb handeln. Bei den
Abschaltmaßnahmen
kann es sich neben den Maßnahmen,
die ausschließlich
für ein
schnelles und komfortables Abschalten der Brennkraftmaschine notwendig
sind (z. B. Evakuierung des Saugrohres), auch um Startvorbereitungsmaßnahmen,
wie z. B. die Erhöhung
des Raildrucks, und/oder um für
die Klimatisierungssteuerung oder Lichtsteuerung im Stillstand notwendige Maßnahmen
handeln.
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Vorteilhafterweise
werden die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen dann vorgenommen, wenn erkannt
wird, dass ein automatisches Abschalten der Brennkraftmaschine demnächst voraussichtlich
gewünscht
wird bzw. aufgrund vorliegender Betriebsparameter des Fahrzeugs
eingeleitet werden soll. Demnach können die vorbereitenden Maßnahmen
bereits dann vorgenommen werden, wenn alle Abschaltbedingungen einer
vorgegebenen Untermenge der vorgegebenen Abschaltbedingungen erfüllt sind.
Die vorgegebene Untermenge der Abschaltbedingungen umfasst einen
Teil der vorgegebenen Abschaltbedingungen – jedoch nicht alle vorgegebenen
Abschaltbedingungen, da ansonsten keine Vorverlagerung der vorbereitenden
Maßnahmen
mehr stattfinden würde.
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Neben
der Untermenge der Abschaltbedingungen können zusätzlich sonstige Bedingungen
abgefragt werden, und die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen
erst dann vorgenommen werden, wenn neben der Untermenge der Abschaltbedingungen
zusätzlich
die sonstigen Bedingungen erfüllt
sind. Wesentlich ist jedoch, dass alle abgefragten Bedingungen,
also die Untermenge der Abschaltbedingungen und die ggf. zusätzlich abgefragten
sonstigen Bedingungen derart gewählt
werden, dass bei Vorliegen dieser Bedingung mit hoher Wahrscheinlichkeit
davon ausgegangen werden kann, dass ein automatisches Abschalten
der Brennkraftmaschine demnächst
vom Fahrer gewünscht
ist. Es wird somit durch die o. g. Auswahl eine Prädiktion
des Abschaltwunsches vorgenommen.
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Welche
der vorgegebenen Abschaltbedingungen für das Einleiten der vorbereitenden
Abschaltmaßnahmen
relevant sind und dementsprechend in die Untermenge der Abschaltbedingungen aufgenommen
werden sollen, hängt im
Wesentlichen davon ab, ob es sich um frühzeitig eintretende oder um
spät eintretende
Abschaltbedingungen handelt. Dementsprechend sind diejenigen Abschaltbedingungen
Teil der vorgegebenen Untermenge, deren Erfüllungs zeitpunkt im Vergleich
zum Erfüllungszeitpunkt
derjenigen Abschaltbedingungen, die nicht Teil der vorgegebenen
Untermenge sind, früher
eintritt. Eine mögliche
Ausführung
ist durch eine Priorisierung und/oder Maskierung entsprechender
Abschaltbedingungen zu realisieren. Beispiele für spät eintretende (also nicht in
der Untermenge enthaltene) Abschaltbedingungen sind etwa das Loslassen
des Kupplungspedals oder das Unterschreiten einer max. Lenkwinkeländerung
(Teil der Rangiererkennung). Früh
erkennbare (also in der Untermenge enthaltene) Abschaltbedingungen
sind beispielsweise der Ladezustand der Batterie oder die Motortemperatur.
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Vorteilhafterweise
werden alle Abschaltbedingungen im Vorfeld in zumindest zwei Prioritätsklassen
eingeteilt, wobei die Einteilung vom regelmäßigen Eintrittszeitpunkt vor
dem Einleiten des Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine abhängt, d. h.
je früher
die vorgegebene Abschaltbedingung in der Regel eintritt, desto höher ist
ihre Priorität.
Die Abschaltbedingungen werden anschließend nach Prioritäten geordnet
einer Prioritätenklasse
zugeordnet, wobei in der ersten Prioritätenklasse diejenigen Abschaltbedingungen
enthalten sind, die in der Regel sehr früh vorliegen bzw. eintreten.
Diese erste Prioritätsklasse
entspricht der Untermenge der Abschaltbedingungen, bei deren Vorliegen
die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen
vorgenommen werden. Sind die Abschaltbedingungen beispielsweise
in zwei Prioritätsklassen
aufgeteilt und sind neben den der ersten Prioritätsklasse zugeordneten Abschaltbedingungen
keine weiteren sonstigen Bedingungen vorgegeben, bei deren Erreichen
die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen
vorgenommen werden sollen, werden in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung in einem ersten Schritt lediglich die Abschaltbedingungen
der ersten Prioritätsklasse überprüft. Sind alle
Abschaltbedingungen dieser Prioritätsklasse, also der vorgegebenen
Untermenge erfüllt,
werden die vorbereitenden Abschalt maßnahmen vorgenommen. Sobald
dann auch die Abschaltbedingungen der zweiten und letzen Klasse
vorliegen, werden die noch fehlenden Abschaltmaßnahmen eingeleitet und die
Brennkraftmaschine endgültig
abgeschaltet.
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Sind
die Abschaltbedingungen in mehr als zwei Prioritätsklassen eingeteilt, können die
vorbereitenden Abschaltmaßnahmen
entsprechend der Anzahl der Prioritätsklassen in weitere Untermengen aufgeteilt
werden, so dass bei Vorliegen der Abschaltbedingungen in den jeweiligen
Untermengen schrittweise weitere vorbereitende Abschaltmaßnahmen
getroffen bzw. vorgenommen werden, und bei Erreichen aller Abschaltbedingungen
die restlichen Abschaltmaßnahmen
vorgenommen werden können.
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Da
die vorgegebenen Abschaltbedingungen in der Regel derart ausgestaltet
sind, dass ein Parameter im Hinblick auf das Erreichen der Abschaltbedingung
abgefragt wird, gilt eine Abschaltbedingung normalerweise als erfüllt, wenn
der entsprechende aktuelle oder die entsprechenden aktuellen Parameterwerte
die Abschaltbedingung erfüllen.
Handelt es sich bei dem Parameter, der im Hinblick auf das Erreichen
einer Bedingung abgefragt wird, um einen sich kontinuierlich ändernden
Parameter, bspw. um die Geschwindigkeit, können in einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung derart aufgebaute Abschaltbedingungen als erfüllt gelten,
wenn der aktuelle Parameterwert die Abschaltbedingung erfüllt, oder wenn
ein ermittelter zukünftiger
Parameterwert die Abschaltbedingung innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls
vermutlich erfüllt.
Der zukünftige
Parameterwert kann vorteilhafterweise durch Interpolation des Verlaufs
des Parameterwerts in der Vergangenheit und anschließende Extrapolation
(beliebigen Grades bzw. beliebiger Güte) für die Zukunft oder einem anderen
numerischen Schrittlöser,
vorzugsweise einem mathematischen Verfahren zur approximativen,
schrittweisen Fortsetzung eines Funktionszusammenhanges aus dessen
Historie ermittelt werden. Dadurch kann die Qualität der Prädiktion
bspw. durch Ver wendung von Differenzenquotienten der Abschaltbedingungen
oder sonstiger physikalischer Größen erhöht werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann in einem Steuergerät
zur Steuerung des automatischen Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine
in Form eines Algorithmus hinterlegt sein, wobei vorgegebene Parameterwert
im Hinblick auf ein Erreichen der vorgegebenen Abschaltbedingungen
ausgewertet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei
zeigt die
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1 einen
Vergleich des zeitlichen Verlaufs der Aktivität der Brennkraftmaschine beim
Durchführungen
eines automatischen Abschaltvorgangs gemäß dem Stand der Technik mit
der Erfindung und
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2 ein
stark vereinfachtes Funktionsbild zur Darstellung eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die
obere Darstellung in der 1 soll den Verlauf der Aktivität A der
Brennkraftmaschine über die
Zeit t vor während
und nach der Durchführung
eines automatischen Abschaltvorgangs der Brennkraftmaschine gemäß dem Stand
der Technik wiedergeben. Die untere Darstellung gibt den zeitlichen Verlauf
t der Aktivität
A bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wieder.
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Zu
Beginn der Darstellung der Aktivität A arbeitet die Brennkraftmaschine
im normen Betrieb, d. h. die Aktivität A befindet sich auf einem
Niveau a1, welches der Einfachheit halber hier als konstant angenommen
wird. Zum Zeitpunkt t1 sind die einer Untermenge der Abschaltbedingungen
zugeordneten Abschaltbedingungen erfüllt. Diese Abschaltbedingungen
zeigen bereits relativ früh
an, dass ein automatischer Abschaltvorgang unmittelbar bevor steht. Früh erkennbare
(also in der Untermenge enthaltene) Abschaltbedin gungen sind beispielsweise
der Ladezustand der Batterie oder die Motortemperatur. Bei dem automatischen
Abschaltverfahren gemäß dem Stand
der Technik ist dies bedeutungslos, da sämtliche Abschaltmaßnahmen
erst vorgenommen werden, wenn alle vorgegebenen Abschaltbedingungen
erfüllt
sind.
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Im
Gegensatz dazu werden bei Vorliegen dieser der Untermenge zugeordneten
Abschaltbedingungen bereits vorbereitende Abschaltmaßnahmen vorgenommen.
Diese wirken sich jedoch noch nicht auf die Aktivität A der
Brennkraftmaschine aus, da der Fahrer von diesen Abschaltmaßnahmen
zu diesem Zeitpunkt noch nichts mitbekommen soll.
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Zum
Zeitpunkt t2 sind dann alle vorgegebenen Abschaltbedingungen erfüllt. Bei
dem automatischen Abschaltverfahren gemäß dem Stand der Technik werden
erst zu diesem Zeitpunkt t2 alle notwendigen Abschaltmaßnahmen
zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine vorgenommen. Somit
dauert es bis zum Zeitpunkt t4, bis die Brennkraftmaschine endgültig aus
ist, die Aktivität
A der Brennkraftmaschine also 0 ist.
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Im
Gegensatz dazu wurden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren einigen Abschaltmaßnahmen,
und zwar die vorbereitenden Abschaltmaßnahmen bereits zum Zeitpunkt
t1 vorgenommen, so dass der Zeitraum vom Einleiten der restlichen
Abschaltmaßnahmen
zum Zeitpunkt t2 bis zum endgültigen Abstellen
der Brennkraftmaschine zum Zeitpunkt t3 wesentlich kleiner ist.
Die Differenz ist in der 1 mit dt kennzeichnet. Bis zum
Erreichen der Aktivität
0 im Zeitpunkt t3 bzw. t4 werden neben den notwenigen Maßnahmen
zum Abschalten der Brennkraftmaschine auch Startvorbereitungsmaßnahmen
vorgenommen, da dies in der Ruhephase nicht möglich sind, und bei einem gewünschten
Neustart der Brennkraftmaschine keine unnötigen Zeitverluste auftreten
sollten. Erst wenn alle vorgegebenen Anschaltbedingungen zum Zeitpunkt
t5 vorliegen, wird der automatische Anschaltvorgang gestartet und die Aktivität A der
Brennkraftmaschine wieder in den Betriebsbereich a1 gebracht. Ab
dem Zeitpunkt t6 ist die Brennkraftmaschine wieder im Normalbetrieb.
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In
der 2 wird anhand eines Funktionsbildes ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Die 2 zeigt mehrere Abschaltbedingungseinheiten
1 bis 6, welche überprüfen, ob
die vorgegebenen Abschaltbedingungen AB1 bis AB6 erfüllt sind,
damit vorgegebene Abschaltmaßnahmen
M1 und M2 zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine, vorgenommen werden
können.
Die zu überprüfenden vorgegebenen
Abschaltbedingungen AB1 bis AB6 in den jeweiligen Abschaltbedingungseinheiten
1 bis 6 setzen sich aus fahrerseitigen Abschaltbedingungen und systemseitigen
Abschaltbedingungen zusammen. Eine fahrerseitige Abschaltbedingung
ist beispielsweise erfüllt,
wenn vom Fahrer die Kupplung losgelassen wurde und/oder wenn der
Gangwahlhebel in die Leerlaufposition gebracht wurde. Eine systemseitige
Abschaltbedingung ist beispielsweise erfüllt, wenn der Ladezustand der
Batterie ausreichend hoch ist, so dass ein automatisches Starten
der Brennkraftmaschine problemlos wieder möglich ist und/oder wenn die
aktuelle Klimasituation ein ausreichend langes automatisches Abschalten
der Brennkraftmaschine erlaubt.
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Jede
Abschaltbedingungseinheit 1 bis 6 erhält als Eingangssignal einen
für die Überprüfung des Vorliegens
der jeweiligen Abschaltbedingung AB1 bis AB6 notwendigen aktuellen
Parameterwert p1 bis p6. Die jeweiligen Abschaltbedingungen AB1
bis AB6 gelten als erfüllt,
wenn der dazu auszuwertende aktueller Parameterwert p1, p2, p3,
p4, p5 oder p6 die Abschaltbedingung AB1 bis AB6 erfüllt, oder
wenn ein aus den aktuellen und vergangenen Parameterwerten p1, p2,
p3, p4, p5 oder p6 ermittelter zukünftiger Parameterwert die Abschaltbedingung
Ab1 bis AB6 innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls erfüllt. In
Abhängigkeit
davon, ob die jeweilige Abschaltbedin gung AB1 bis AB6 erfüllt ist,
senden die Abschaltbedingungseinheiten 1 bis 6 eine „1" oder eine „0" aus. Solange die
Abschaltbedingung AB1 bis AB6 nicht erfüllt ist, wird eine „1" ausgesendet, ist
sie erfüllt,
wird der Wert des Bits von „1" auf „0" gesetzt. Anstelle
der separaten Abschaltbedingungseinheiten 1 bis 6 können auch
mehrere Abschaltbedingungen AB1 bis AB6 in einer Einheit abgefragt
werden, wobei das Ausgangssignal in Form eines Sammelbits ausgegeben
werden würde,
bei der jeder Abschaltbedingung AB1 bis AB6 ein Bit zugeordnet ist.
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Bereits
beim System oder Fahrzeughersteller werden die vorgegebenen Abschaltbedingungen AB1
bis AB6 in unterschiedliche Prioritätsklassen eingeteilt, wobei
die Einteilung derart vorgenommen wird, dass die in der Regel frühzeitig
eintretende bzw. erfüllte
Abschaltbedingungen AB2, AB3 und AB4 einer ersten Prioritätsklasse
und erst sehr spät
eintretenden bzw. erfüllte
Abschaltbedingungen AB1, AB5 und AB6 einer zweiten Prioritätsklasse
zugeordnet werden. In der der ersten Prioritätsklasse könnte bspw. die Bedingung hinterlegt
sein, die als erfüllt
gilt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit kleiner als 5 km/h ist. In
der zweiten Prioritätsklasse
könnte
bspw. die Bedingung hinterlegt sein, die als erfüllt gilt, wenn die Kupplung
nicht mehr betätigt
wird und/oder keine Lenkung erfolgt.
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Die
der ersten Prioritätsklasse
zugeordneten Abschaltbedingungen AB2, AB3 und AB4 werden einer Unterklasse
der vorgegebenen Abschaltbedingungen AB1 bis AB6 zugeordnet, die
alle erfüllt
sein müssen,
damit vorbereitende Abschaltmaßnahmen M1
zum automatischen Abschalten der Brennkraftmaschine vorgenommen
werden können.
Die Ausgangssignale 1/0 die der Untermenge zugeordneten vorgegebenen
Abschaltbedingungen AB2, AB3 und AB4 werden nun an eine erste Überwachungseinheit Ü1 gesendet.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die in den Abschaltbedingungseinheiten 2, 3 und 4 überprüften Abschaltbedingungen
AB2, AB3 und AB4 der Untermenge zugeordnet, weshalb die Ausgangssignale
dieser Abschalbe dingungseinheiten 2, 3 und 4 der ersten Überwachungseinheit Ü1 zugeführt werden.
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In
der ersten Überwachungseinheit Ü1 wird überprüft, ob diejenigen
vorgegebenen Abschaltbedingungen AB2, AB3 und AB4, die der ersten
Prioritätsklasse
bzw. der Untermenge zugeordnet wurden, alle erfüllt sind. Da die Ausgangssignale
der Abschaltbedingungseinheiten 2, 3 und 4 bei Erfüllung eine „0" an die erste Überwachungseinheit Ü1 senden,
muss in dieser lediglich überprüft werden,
ob alle Bits auf „0" gesetzt sind. Ist
dies der Fall sendet die erste Überwachungseinheit Ü1 ein erstes
Signal s1 an eine erste Ausführungseinheit
M1, welche die vorgegeben vorbereitenden Abschaltmaßnahmen zum
Einleiten eines automatischen Abschaltvorgangs durchführt. Hierbei
können
beispielsweise Maßnahmen
zur Reduzierung des Abstellschüttelns/Maßnahmen
zur Verbesserung des Abstellkomforts vorgenommen werden.
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Weiter
sendet die erste Überwachungseinheit Ü1 bei Vorliegen
aller dieser Überwachungseinheit
zugeordneten Abschaltbedingungen AB2, AB3 und AB4 eine „0" an eine zweite Überwachungseinheit Ü2, ansonsten
eine „1". Zusätzlich erhält die zweite Überwachungseinheit Ü2 von den übrigen Abschaltbedingungseinheiten
1, 5 und 6, die noch nicht in der ersten Überwachungseinheit Ü1 ausgewertet wurden,
ebenfalls die Ausgangssignale 0/1 dieser Einheiten, welche ebenfalls „1" oder „0" sein können.
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In
der zweiten Überwachungseinheit Ü2 wird nun überprüft, ob alle
vorgegebenen Abschaltbedingungen AB1 bis AB6 erfüllt sind. Da sowohl das Ausgangssignal
1/0 der ersten Überwachungseinheit Ü1, wie auch
die Ausgangssignale 1/0 der übrigen
Abschaltbedingungseinheiten 1, 5 und 6 bei Erfüllung eine „0" an die zweite Überwachungseinheit Ü1 senden,
muss in dieser lediglich überprüft werden,
ob alle Bits auf „0" gesetzt sind. Ist
dies der Fall sendet die zweite Überwachungseinheit Ü2 ein zweites
Signal s2 an eine zweite Ausführungseinheit
M2, welche nun die restlichen, noch nicht vorgenommen Abschaltmaßnahmen
zum Einleiten eines automatischen Abschaltvorgangs durchführt, so
dass die Brennkraftmaschine nun möglichst schnell gestoppt werden
kann. Bspw. wird nun die Kraftstoffeinspritzung und/oder oder die
Zündung
der Brennkraftmaschine unterbrochen.
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Durch
diese Aufteilung der Abschaltmaßnahmen
in vorbereitende Abschaltmaßnahmen
und restliche Abschaltmaßnahmen,
welche erst beim Vorliegen aller Abschaltbedingungen vorgenommen
werden können,
ist eine wesentlich schnellere und komfortablere automatische Abschaltung
der Brennkraftmaschine und ein größeres Kraftstoff- und Emissionssparpotenzial
möglich.