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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung und zur thermischen
Desinfektion von Gegenständen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 43 42 573 C1 ist
ein Verfahren zum Reinigen, Spülen und thermischen Desinfizieren von
Labor- und Operationsinstrumenten bekannt. Dieses Verfahren umfasst
mehrere, einzeln ausblendbare Reinigungsschritte, die unter Verwendung unterschiedlicher
Wasserqualitäten durchgeführt werden. Wenn ein
Vorspülen durchgeführt wird, wird die dazu verwendete
Reinigungsflüssigkeit auf Temperaturen zwischen 45 und
60°C erwärmt.
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Aus
der
DE 44 40 774 A1 und
der
DE 196 25 253
A1 sind weitere Verfahren zum Reinigen, Spülen und
thermischen Desinfizieren von medizinischen Geräten bzw.
Motoren- und Antriebssystemen bekannt, bei denen ein ebenfalls ausblendbares
Vorspülen unter Verwendung einer nicht aufgewärmten Spülflüssigkeit
durchgeführt werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren
zur Reinigung und zur thermischen Desinfektion medizinischer Instrumente bereitzustellen,
bei dem ein Vorreinigen unter definierten Bedingungen erfolgt und
gleichzeitig für medizinische Instrumente geeignet ist,
die mit Proteinen verunreinigt sind.
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Dieses
Problem wird mit einem Verfahren zur Reinigung zur thermischen Desinfektion
von Gegenständen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ein
solches Verfahren wird in einem Reinigungs-Desinfektionsgerät
durchgeführt und umfasst die Schritte des Vorreinigens,
des Hauptreinigens und des sich anschließenden Endspulens
mit thermischer Desinfektion. Diese Schritte werden jeweils unter
Verwendung einer Spülflüssigkeit durchgeführt,
wobei Wasser oder mit einem Reinigungsmittel versetztes Wasser als
Spülflüssigkeit besonders geeignet ist. Als Wasser
kommt grundsätzlich enthärtetes oder voll entsalztes
Wasser in Betracht. Die Temperatur der in den einzelnen Verfahrensschritten
jeweils verwendeten Spülflüssigkeit ist während
jedes Verfahrensschritts individuell bestimmbar, wozu das Reinigungs-Desinfektionsgerät,
in dem das Verfahren durchgeführt wird, vorzugsweise einen
entsprechenden Temperaturfühler als Messsonde aufweist.
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Erfindungsgemäß wird
das Vorreinigen bei einer Temperatur von 15 bis 45°C durchgeführt,
wobei die Temperatur über einen Zeitraum von 1 Sekunde
bis 20 Minuten konstant gehalten wird. Dies hat den Vorteil, dass
stets unter reproduzierbaren Bedingungen gearbeitet wird, da sichergestellt
wird, dass eine vorgegebene Temperatur auch tatsächlich über einen
ebenso vorbestimmbaren Zeitraum eingehalten wird. Arbeitet man im
Gegensatz dazu mit nicht aufgewärmter Spülflüssigkeit,
so ergeben sich in Abhängigkeit der Temperatur der Spülflüssigkeit
(diese kann beispielsweise je nach Jahreszeit bei Verwendung von
Wasser aus einem gewöhnlichen Kaltwasseranschluss beträchtlich
schwanken) erhebliche Schwankungen in der Verlässlichkeit
des Reinigungsvorgangs und der Vergleichbarkeit verschiedener Reinigungsvorgänge
miteinander. Reproduzierbare Verhältnisse ließen
sich in diesem Fall nur schwer einstellen.
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Das
erfindungsgemäße Temperaturintervall von 15 bis
45°C bietet den Vorteil, dass die meisten Proteine bei
dieser Temperatur noch nicht koagulieren und sich somit nicht auf
dem zu reinigenden Spül- bzw. Desinfektionsgut (das heißt
beispielsweise auf den medizinischen Instrumenten) in nicht oder
nur schwer zu entfernender Weise ablagern. Die untere Grenze des
gewählten Temperaturintervalls könnte statt bei
15°C auch bei 20, 25 oder 30°C liegen und die
obere Grenze des Temperaturintervalls statt bei 45°C auch
bei 30, 35 oder 40°C, wobei die zuvor gemachten Temperaturangaben
jeweils beliebig miteinander kombinierbar sind.
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Die
bei dem Temperaturintervall des Vorreinigens angegebene untere Grenze
ist derart gewählt, dass Lipide noch eine Mindestlöslichkeit
in der zum Vorreinigen eingesetzten Spülflüssigkeit
aufweisen, damit Zellen und andere lipidhaltigen Verunreinigungen,
leichter bzw. überhaupt von dem Spül- bzw. Desinfektionsgut
gelöst werden können und damit folglich ein intensiveres
Vorspülen stattfindet als dies bei einer Spülflüssigkeit
mit deutlich niedrigerer Temperatur der Fall ist. Das erfindungsgemäße
Durchführen des Vorreinigens in dem angegebenen Temperaturintervall
ermöglicht es, Gewebe (welches regelmäßig
zahlreiche Lipide enthält) und darin angereichertes Blut
(welches zahlreiche Proteine enthält) gleichermaßen
effektiv von dem zu reinigenden und desinfizierenden Spül-
bzw. Desinfektionsgut zu entfernen bzw. auf diesem für
eine spätere Entfernung anzulösen.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass das Hauptreinigen und das Endspülen mit enthärtetem
Wasser oder mit voll entsalzendem Wasser durchgeführt werden.
Dabei kann die Wasserqualität (das heißt entweder
voll entsalztes oder enthärtetes Wasser) in beiden Schritten gleich
oder unterschiedlich sein. Für empfindliches Spülgut
ist es vorteilhaft, wenn sowohl im Hauptreinigen als auch im Endspülen
voll entsalztes Wasser verwendet wird, wodurch jedoch verhältnismäßig hohe
Kosten entstehen. Bei zahlreichen Anwendungen kann es von Vorteil
sein, nur das Endspülen mit thermischer Desinfektion mit
voll entsalztem Wasser durchzuführen, während
das Hauptreinigen mit enthärtetem Wasser durchgeführt
wird. Es ist zwar grundsätzlich möglich, auch
das Endspülen mit thermischer Desinfektion mit enthärtetem
Wasser durchzuführen, eine Durchführung mit voll
entsalztem Wasser wird aus Gründen der Minimierung der
Rückstände auf dem Reinigungsgut in zahlreichen
Anwendungsfällen bevorzugt werden.
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Das
Vorreinigen findet erfindungsgemäß ausschließlich
mit enthärtetem Wasser statt, wodurch Kosten gespart werden
und aufwändig herzustellendes voll entsalztes Wasser nicht
unnötig verbraucht wird. Sich gegebenenfalls auf dem Reinigungsgut
ablagernde Verunreinigungen, die im enthärteten Wasser
enthalten sein könnten, werden in den nachfolgenden Reinigungs-
und Spülschritten entfernt. Die Menge solcher Ablagerungen
hängt jedoch davon ab, welche Qualität das enthärtete
Wasser aufweist. So gibt es enthärtetes Wasser, das nur einen
sehr geringen Gehalt an gelösten Salzen aufweist, wodurch
die Gefahr der Entstehung von Ablagerungen signifikant vermindert
wird.
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Als
voll entsalztes Wasser (VE-Wasser) im Sinne der vorliegenden Erfindung
wird Wasser mit einer Leitfähigkeit von nicht mehr als
15 μS/cm verstanden. Solchermaßen voll entsalztes
Wasser weist eine Gesamthärte von nicht mehr als 0,02 mmol
CaO pro Liter auf. Als enthärtetes Wasser im Sinne der vorliegenden
Erfindung wird Wasser mit einer Gesamthärte von nicht mehr
als 0,5 mmol CaO pro Liter verstanden. Dies entspricht einer Gesamthärte
von nicht mehr als 3° dH. Diese Angaben sind der „Leitlinie
von DGKH, DGSV und AKI für die Validierung und Routineüberwachung
maschineller Reinigungs- und Desinfektionsprozesse für
thermostabile Medizinprodukte und zu Grundsätzen der Geräteauswahl (Stand
August 2006)", insbesondere den Seiten 31 und 56, entnommen.
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In
Abhängigkeit vom harten Ausgangswasser, das zur Enthärtung
verwendet wird, kann enthärtetes Wasser mit den angegebenen
Spezifikationen unterschiedliche Leitfähigkeiten aufweisen,
da die Leitfähigkeit von enthärtetem Wasser und
nicht enthärtetem Wasser infolge dessen, dass bei der Enthärtung
lediglich Calcium- und Magnesiumionen gegen Natriumionen ausgetauscht
werden, prinzipiell gleich ist. Leitungswasser, welches eine Härte
von nicht mehr als 3° dH aufweist, wird auch als enthärtetes
Wasser im Sinne dieser Erfindung verstanden, obwohl kein Enthärtungsschritt
zur Bereitstellung dieses Wassers notwendig ist. Derart weiches
Leitungswasser ist zwar selten, wird in Deutschland jedoch unter
anderem in Ilmenau (Ortsteil Manebach, Gesamthärte: 1,8° dH)
und Röttersdorf (Gesamthärte: 2,8° dH)
bereitgestellt.
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Die
zu reinigenden und zu desinfizierenden Gegenstände, das
heißt das Reinigungs- bzw. Desinfektionsgut, sind vorzugsweise
medizinische Instrumente.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Verfahren
zusätzlich ein ein- oder mehrfaches Zwischenspülen,
ein ein- oder mehrfaches Neutralisieren und/oder ein ein- oder mehrfaches
Trocknen. Der Zwischenspülschritt oder die Zwischenspülschritte
können dabei zwischen dem Vorreinigen und dem Hauptreinigen
und/oder zwischen dem Hauptreinigen und dem Endspülen durchgeführt
werden. Der Schritt des Neutralisierens wird vorzugsweise nach dem
Hauptreinigen durchgeführt, wenn zum Hauptreinigen ein
alkalischer Reiniger verwendet wird. In diesem Fall wird während
des Neutralisierens eine Spülflüssigkeit verwendet,
die einen pH-Wert aufweist, der kleiner als 7 ist. Hierzu bieten
sich wässrige Lösungen üblicherweise
verwendeter Säuren an. Es ist ebenso denkbar, dass das
Hauptreinigen bei einem neutralen pH-Wert durchgeführt
wird, was insbesondere dann der Fall ist, wenn ein enzymatischer
Reiniger während des Hauptreinigens eingesetzt wird. In
diesem Fall ist der zusätzliche Schritt des Neutralisierens
nicht notwendig.
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Der
Schritt oder die Schritte des Trocknens werden in einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung als Gebläsetrocknen durchgeführt.
Dies stellt eine besonders effiziente Trocknungsweise dar.
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Zur
Reduzierung des Bedarfs an voll entsalztem Wasser wird das Zwischenspülen
vorzugsweise ausschließlich mit enthärtetem Wasser
durchgeführt.
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Für
den Schritt des Neutralisierens wird bevorzugterweise enthärtetes
Wasser oder voll entsalztes Wasser verwendet. Die Auswahl der zu
verwendenden Wasserqualität richtet sich vorzugsweise danach,
wie viele Reinigungs- oder Spülschritte auf das Neutralisieren
folgen werden bzw. wie stark der pH-Wert der Neutralisierungslösung
vom neutralen pH abweicht. Je größer der pH-Wert
der Spülflüssigkeit, die zum Neutralisieren eingesetzt
wird, vom neutralen pH-Wert abweicht, desto eher kann mit enthärtetem
Wasser gearbeitet werden, da aufgrund der Menge der durch den Neutralisierungsprozess
entstehenden Salze mit höherer Wahrscheinlichkeit ein weiterer
Zwischenspülgang durchgeführt werden muss. Sind
sowieso noch weitere Zwischenspülschritte vorgesehen, kann
das Neutralisieren ebenfalls unter Verwendung von enthärtetem
Wasser durchgeführt werden.
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Zur
Sicherstellung des Erreichens eines vorgegebenen pH-Wertes beim
Hauptreinigen kann es aufgrund der Säurebindungskapazität
von enthärtetem Wasser nötig sein, vorzugsweise
voll entsalztes Wasser einzusetzen. Die Säurebindungskapazität von
Wasser ist dessen Puffervermögen bezüglich des
pH-Wertes, das durch Hydrogencarbonationen bestimmt wird. Dieses
Puffervermögen ist unabhängig davon, ob Calcium-
oder Magnesiumionen (bei nicht enthärtetem Wasser) oder
z. B. Natriumionen (bei enthärtetem Wasser) als Gegenionen
vorhanden sind.
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In
dem Fall, in dem beim Neutralisieren der pH-Wert der Spülflüssigkeit
nur gering angepasst werden muss und die Anzahl der nachfolgenden
Zwischenspülschritte gering gehalten werden soll, bietet sich
ebenfalls eine Verwendung von voll entsalztem Wasser zum Neutralisieren
an, um zusätzliche nachfolgende Zwischenspülschritte
einzusparen.
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Um
gute Trocknungsergebnisse zu erzielen, also ein möglichst
gut getrocknetes Spül- bzw. Desinfektionsgut am Ende des
erfindungsgemäßen Verfahrens zu erhalten, wird
das Trocknen vorzugsweise bei einer Temperatur von 40 bis 110 °C
durchgeführt. Die untere Grenze dieses Temperaturintervalls
kann auch bei 45, 50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95 oder 100°C
angesetzt werden. Die obere Grenze des Temperaturintervalls ist
auch mit 70, 75, 80, 85, 90, 95, 100 oder 105°C ansetzbar.
Die zuvor genannten oberen und unteren Grenzen sind im Rahmen der
Bildung eines mathematisch sinnvollen Temperaturintervalls beliebig
miteinander kombinierbar.
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Um
für eine gute Spül- bzw. Neutralisierungsleistung
zu sorgen, werden das Zwischenspülen und/oder das Neutralisieren
in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung unter Zufuhr von
Wärmeenergie durchgeführt. Dabei ist es nicht
notwendig, eine bestimmte, zu erreichende Temperatur vorzugeben.
Vielmehr kann undefiniert geheizt werden, um eine insgesamt erhöhte
Temperatur der für die Schritte des Zwischenspülens
und/oder des Neutralisierens eingesetzten Spülflüssigkeiten
zu erreichen. Auf diese Weise wird erreicht, dass bereits erwärmtes
Spül- bzw. Desinfektionsgut nicht unnötig abgekühlt
wird und umgekehrt noch nicht erwärmtes Spül- bzw.
Desinfektionsgut vor Durchführung des Hauptreinigens bzw.
des Endspulens bereits erwärmt wird, um so die entsprechende
Aufheizung während des Hauptreinigens bzw. des Endspulens
zu beschleunigen. Die zuvor dargestellte Durchführung des
Zwischenspülen und/oder des Neutralisierens unter Zufuhr
von Wärmeenergie kann auch als Umwälzen unter
Heizen ohne Zieltemperatur bezeichnet werden.
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Vorzugsweise
ist die Dauer des Zwischenspülens und/oder des Neutralisierens
vorgebbar, das heißt, dass diese Schritte unabhängig
von der Temperatur während eines bestimmten Zeitintervalls durchgeführt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden das
Zwischenspülen und/oder das Neutralisieren bei einer vorgebbaren
Temperatur durchgeführt. Das heißt, dass in diesem
Fall nicht die Zeit, sondern die Temperatur der entscheidende Einflussfaktor
auf die Schritte des Zwischenspülens und/oder des Neutralisierens
ist.
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Vorzugsweise
wird die Temperatur während des Trocknens, des Zwischenspülens
und/oder des Neutralisierens bzw. eines weiteren Schritts, in dem die
Temperatur vorgegeben wird, während eines Zeitraums von
1 Minute bis 60 Minuten konstant gehalten. Die untere Grenze dieses
Zeitraums kann auch bei 2, 3, 4, 5, 10 oder 15 Minuten liegen. Ebenso kann
die obere Grenze dieses Zeitraums bei 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20,
30, 40 oder 50 Minuten liegen. Entsprechende Zeiträume
sind im Rahmen dieser Erfindung durch wahlweise Kombination der
angegebenen unteren und oberen Grenzen beliebig definierbar.
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Durch
das konstante Halten der Temperatur während eines vorgebbaren
Zeitraums kann die Reproduzierbarkeit des Verfahrens weiter erhöht
werden. Wird hingegen ein Verfahrensschritt nur in einem vorgebbaren
Zeitraum ohne Temperaturkontrolle durchgeführt, können
sich in Abhängigkeit der tatsächlichen Temperatur
der Spülflüssigkeit erhebliche Unterschiede in
der Reinigungs- oder Spülwirkung ergeben. Wird jedoch sichergestellt,
dass die Spülflüssigkeit während eines
vorgebbaren Zeitraums eine bestimmte, auswählbare Temperatur
aufweist, wird eine Mindestreinigungsleistung bzw. Mindestspülleistung
in dem betreffenden Verfahrensschritt nicht unterschritten.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen,
dass das ein- oder mehrfache Zwischenspülen, Neutralisieren
und/oder Trocknen jeweils zumindest bis zum Erreichen einer vorgebbaren
Temperatur der Spülflüssigkeit durchgeführt
werden. Diese Durchführungsvariante entspricht im Wesentlichen
der Durchführung eines Verfahrensschritts bei einer bestimmten
vorgebbaren Temperatur über einen definierten Zeitraum,
nur dass in diesem Fall die Temperatur lediglich einmal erreicht
werden muss, nicht jedoch während eines nachfolgenden Zeitintervalls
tatsächlich gehalten werden muss, um den entsprechenden
Verfahrensschritt als abgeschlossen gelten zu lassen. Sofern diese
Vorgehensweise mit der erwünschten Reinigungs-, Spül-
oder Trocknungswirkung zu vereinbaren ist, lässt sich das
entsprechende Verfahren auf diese Weise abkürzen.
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In
einer weiteren bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird neben der Temperatur mindestens noch ein weiterer
physikalischer Parameter der in den jeweiligen Verfahrensschritten eingesetzten
Spülflüssigkeit bestimmt. Als entsprechende physikalische
Parameter sind insbesondere der pH-Wert und/oder der Leitwert der
Spülflüssigkeit vorgesehen. Der elektrische Leitwert
G (der auch als Wirkleitwert oder Konduktanz bezeichnet wird) ist
dabei der Kehrwert des elektrischen Widerstands R. Die Bestimmung
des entsprechenden Parameters kann beispielsweise durch das Vorsehen
einer entsprechenden Messanordnung (beispielsweise in Form einer
Messsonde) in dem Reinigungs-Desinfektionsgerät, in dem
das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt
wird, bewerkstelligt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, wird insbesondere
der Leitwert, der während des Endspulens mit thermischer
Desinfektion einzusetzenden Spülflüssigkeit bestimmt. Übersteigt
dieser Leitwert einen bestimmten vorgebbaren Leitwert, wird die
Spülflüssigkeit ausgetauscht, ohne dass zuvor
eine thermische Desinfektion durchgeführt wird. Ein erhöhter
Leitwert ist ein Indiz für Reste von Verunreinigungen in
der Spülflüssigkeit, die beispielsweise durch
Rückstände des im Hauptreinigen eingesetzten Reinigungsmittels
oder andere (chemische) Rückstände verursacht
werden. Das Vorhandensein solcher Verunreinigungen bzw. Rückstände während
der Desinfektionsphase ist jedoch unerwünscht, da unvorteilhafte
Reaktionen der Rückstände bei erhöhter
Temperatur bzw. unerwünschte Ablagerungen auf dem Spül-
bzw. Desinfektionsgut die Folge sein könnten.
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Nach
Austausch der Spülflüssigkeit im Endspülschritt
wird der Leitwert vorzugsweise erneut gemessen. Übersteigt
er abermals einen vorgebbaren Leitwert, wird die Spülflüssigkeit
abermals ausgetauscht. Bleibt der Leitwert jedoch unter dem vorgegebenen
Leitwert, kann der Schritt des Endspulens mit thermischer Desinfektion
wie geplant vollständig durch Einleiten der thermischen
Desinfektion durchgeführt und abgeschlossen werden.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand eines Ausführungsbeispiels
im Zusammenhang mit einer Zeichnung näher erläutert werden.
Es zeigt:
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1 ein
schematisches Ablaufdiagramm eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die 1 zeigt
anhand eines Flussdiagramms in schematischer Weise den Ablauf eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ein
Vorreinigen 10 stellt den ersten Verfahrensschritt dar.
Nach Abschluss des Vorreinigens 10 kann an einem ersten
Entscheidungspunkt 20 entschieden werden, ob ein Zwischenspülen 11 durchgeführt
wird oder nicht. Wenn ein Zwischenspülen 11 durchgeführt
wird, kann nach Ende dieses Zwischenspülschritts 11 an
einem zweiten Entscheidungspunkt 21 entschieden werden,
ob der Zwischenspülschritt 11 wiederholt werden
soll oder nicht. Falls der Zwischenspülschritt 11 nicht
wiederholt wird, läuft das Verfahren mit dem Schritt des
Hauptreinigens 12 weiter. Das Hauptreinigen 12 ist
dabei der Verfahrensschritt, der unmittelbar auf das Vorreinigen
folgt, wenn am ersten Entscheidungspunkt 20 entschieden wird,
dass kein Zwischenspülen 11 durchgeführt
werden soll.
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Nach
erfolgreichem Abschluss des Hauptreinigens 12 kann an einem
dritten Entscheidungspunkt 22 entschieden werden, ob ein
Neutralisieren 13 durchgeführt werden soll oder
nicht. Ein Neutralisieren 13 ist in der Regel nur dann
erforderlich, wenn beim Hauptreinigen 12 ein Reinigungsmittel
verwendet wurde, dessen pH-Wert von einem neutralen pH-Wert abweicht.
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Das
Neutralisieren 13 wird in der Regel nur einmal durchgeführt,
kann jedoch auch mehrmals durchgeführt werden. Nach Abschluss
des Neutralisierens 13 kann an einem vierten Entscheidungspunkt 23 entschieden
werden, ob ein Zwischenspülschritt 11 durchgeführt
werden soll oder nicht. Falls ein Zwischenspülschritt 11 durchgeführt
wird, kann an einem fünften Entscheidungspunkt 24 entschieden werden,
ob der Schritt des Zwischenspulens 11 wiederholt werden
soll oder nicht.
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Für
den Fall, dass am vierten Entscheidungspunkt 23 entschieden
wurde, dass kein Zwischenspülschritt 11 durchgeführt
wird, folgt auf das Neutralisieren 13 das Endspülen
mit thermischer Desinfektion 14, das sich in die Unterschritte
des Endspulens 14a und der thermischen Desinfektion 14b untergliedert.
Das Endspülen mit thermischer Desinfektion 14 folgt
auch dann auf den Zwischenspülschritt 11, wenn
am fünften Entscheidungspunkt 24 entschieden wird,
dass das Zwischenspülen 11 nicht erneut durchgeführt
wird.
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Das
Endspulen mit thermischer Desinfektion 14 kann sich auch
unmittelbar an das Hauptreinigen 12 anschließen,
wenn am dritten Entscheidungspunkt 22 entschieden wurde,
keinen Neutralisierungsschritt 13 durchzuführen,
und an einem sechsten Entscheidungspunkt 25 entschieden
wurde, keinen Zwischenspülschritt 11 durchzuführen.
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In
einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens ist es ebenso möglich,
dass am sechsten Entscheidungspunkt 25, der zwischen dem
dritten Entscheidungspunkt 22 und dem Endspülen 14a angeordnet
ist, einen oder mehrere Zwischenspülschritte 11 durchzuführen,
ohne zuvor einen auf das Hauptreinigen 12 folgenden Neutralisierungsschritt 13 durchführen
zu müssen.
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Nach
dem Endspülen 14a kann an einem siebten Entscheidungspunkt 26 vor
dem Unterschritt der thermischen Desinfektion 14b entschieden
werden, ob das Endspülen 14a erneut durchgeführt
werden soll. Diese Entscheidung kann vorzugsweise in Abhängigkeit
des Leitwerts der Spülflüssigkeit, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
erfolgen. Übersteigt der Leitwert der Spülflüssigkeit
einen vorgebbaren Grenzwert, ist dies ein Indiz dafür,
dass noch Restchemikalien (insbesondere von den eingesetzten Reinigungsmitteln
stammend) in der Spülflotte bzw. der Spülflüssigkeit
enthalten sind. Da dies unerwünscht ist, wird in einem
solchen Fall das Endspulen 14a erneut durchgeführt,
bevor sich daran der Unterschritt der thermischen Desinfektion 14b anschließt.
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Die
in der 1 gesondert dargestellten Schritte des Endspulens 14a und
der thermischen Desinfektion 14b stellen normalerweise
einen gemeinsamen Verfahrensschritt des Endspulens mit thermischer
Desinfektion 14 dar.
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Nach
erfolgreichem Abschluss des Endspulens mit thermischer Desinfektion 14 wird
das Reinigungs- bzw. Desinfektionsgut in einem Trocknungsschritt 15,
der vorzugsweise als Gebläsetrocknen ausgeführt
wird, getrocknet. Nach erfolgreichen Abschluss dieses Trocknens 15 können
die gereinigten, desinfizierten und getrockneten Gegenstände
aus einem Reinigungs-Desinfektionsgerät, in welchem das erfindungsgemäße
Verfahren durchgeführt wird, entnommen werden.
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Wahlweise
kann auch auf den Schritt des Trocknens 15 verzichtet werden,
wenn die Trocknung der zu reinigen bzw. zu desinfizierenden Gegenstände
entbehrlich erscheint.
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- 10
- Vorreinigen
- 11
- Zwischenspülen
- 12
- Hauptreinigen
- 13
- Neutralisieren
- 14a
- Endspülen
- 14b
- thermische
Desinfektion
- 14
- Endspülen
mit thermischer Desinfektion
- 15
- Trocknen
- 20
- erster
Entscheidungspunkt
- 21
- zweiter
Entscheidungspunkt
- 22
- dritter
Entscheidungspunkt
- 23
- vierter
Entscheidungspunkt
- 24
- fünfter
Entscheidungspunkt
- 25
- sechster
Entscheidungspunkt
- 26
- siebter
Entscheidungspunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 4342573
C1 [0002]
- - DE 4440774 A1 [0003]
- - DE 19625253 A1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Leitlinie
von DGKH, DGSV und AKI für die Validierung und Routineüberwachung
maschineller Reinigungs- und Desinfektionsprozesse für
thermostabile Medizinprodukte und zu Grundsätzen der Geräteauswahl
(Stand August 2006)", insbesondere den Seiten 31 und 56 [0011]