DE19625253A1 - Verfahren zum Aufbereiten von in der orthopädischen Chirurgie und/oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebssystemen in einem programmgesteuerten Spülautomaten und Spülautomat zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Verfahren zum Aufbereiten von in der orthopädischen Chirurgie und/oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebssystemen in einem programmgesteuerten Spülautomaten und Spülautomat zur Durchführung des Verfahrens

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen, Spülen und thermischen Desinfizieren von in der orthopädischen Chirurgie oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebssy­ stemen in einem programmgesteuerten Spülautomaten mit einem Einsatzwagen im Spülbe­ hälter für das aufzubereitende Spülgut, wobei das dem Spülbehälter als Spül- oder Reini­ gungsflüssigkeit zugeführte Wasser mit einem Reinigungs- oder Spülmittel dosiert und auf Reinigungs- bzw. Desinfektionstemperatur aufgeheizt wird. Ferner betrifft die Erfindung die Ausführung des Einsatzwagens zur Durchführung des Verfahrens in dem Spülautomaten.
Es sind programmgesteuerte Spülautomaten bekannt, die insbesondere auf dem Gebiet der thermischen Desinfektion und Reinigung zur maschinellen Aufbereitung von in der Medizin- oder Labortechnik benutzten Instrumenten, Geräten und dergl. eingesetzt werden. Derartige Thermo-Desinfektoren (z. B. Miele G7736) desinfizieren, reinigen und trocknen die Instru­ mente oder das medizinische Gerätezubehör innerhalb eines geschlossenen Systems in einem wählbaren Programmablauf. Das Programm wird automatisch exakt gesteuert und die Temperaturen elektronisch überwacht. Bei der thermischen Desinfektion in einem solchen Reinigungsautomaten ist es üblich, das in den Spülbehälter einfließende Wasser im Reini­ gungsgang kontinuierlich bis zu einer vom Gesetzgeber nach vorgegebenen Richtlinien ge­ forderten Höchsttemperatur, z. B. 93°C aufzuheizen und diese Temperatur zur Desinfektion des Spülgutes entsprechend der Vorschrift anschließend z. B. 10 Minuten zu halten. Dabei werden keine Desinfektionsmittel, sondern maschinengerechte Reinigungsmittel ggf. mit Korrosions-Inhibitoren eingesetzt, die das Abwasser wenig belasten.
Die in der orthopädischen Chirurgie oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und An­ triebssysteme werden elektrisch, überwiegend jedoch pneumatisch mit Druckluft betrieben. Dabei erfolgt die Antriebsübertragung auf die chirurgischen oder dentalen Werkzeuge, wie bspw. Knochensägen, Bohrer, Fräser oder Schleifkörper über Biegewellen. Solche Antriebssy­ steme für die Anwendung im orthopädisch-chirurgischen Bereich besitzen zum Teil auch Hohl­ räume, die bei der maschinellen Aufbereitung vor direktem Wassereintritt und verbleibenden Restspülflüssigkeitsmengen geschützt werden müssen. Dies sind insbesondere die als Kammern oder Kanäle ausgebildeten Zugänge zu den feinen Getrieben oder Antrieben der Systeme. Insbesondere die in den Kammern nur umständlich und zeitraubend in manuellen Arbeitsschritten wieder zu entfernenden Restwassermengen können eine sich anschließende Sterilisation der Gerätschaften negativ beeinflussen. Auch sollte wegen eines möglichen Kor­ rosionsangriffs und Verstopfung der feinen Zugangskanäle nicht unkontrolliert Flüssigkeit in die Hohlräume gelangen. Nach den bisherigen Instrumenten-Aufbereitungsverfahren wird bei den vorerwähnten Gerätschaften die thermische Desinfektion mit dem Programmabschnitt "Reinigen" in der ersten Spülphase (Reinigungsphase) kombiniert, wobei die dem Spülbehälter des Automaten zugeführte Reinigungsflüssigkeit auf über 90°C aufzuheizen ist. Dadurch kommt es in der nachfolgenden mit nicht aufgeheiztem Spülwasser durchgeführten kälteren Spülphase (Zwischenspülen) zu einem sehr großen Temperatursprung, welcher schlagartig einen Unterdruck in den engen Kammern oder Antriebskanälen der Systeme erzeugt, wodurch nachteilig für Material und Funktion der Antriebs- und Motorensysteme Wasser in die Kammern und Kanäle hineingesaugt wird.
Darüber hinaus ist die maschinelle Reinigung und Desinfektion der vorgenannten Gerätschaf­ ten problemvoll, wenn bei diesen Gerätschaften Materialien, wie vernickelte oder verchromte niedrig legierte Stähle und Aluminium-Druckguß-Werkstoffe verwendet sind, und als Brauch­ wasser generell Leitungswasser mit einem alkalischen Reiniger verwendet wird. Schon nach wenigen maschinellen Reinigungs- und thermischen Desinfektionsgängen zeigt sich aufgrund der Alkalität des Reinigers und/oder der leichten Alkalität von enthärtetem Brauch- bzw. Frischwasser in Verbindung mit den hohen Desinfektionstemperaturen ein Materialangriff beim Spülgut. Insbesondere trifft dies die Aluminium-Druckguß-Werkstoffe der in der orthopä­ dischen Chirurgie eingesetzten Motoren- und Antriebssystemen. Deshalb ist auch die Materi­ alverträglichkeit hinsichtlich Aluminium sicherzustellen. Die in der Dentaltechnik eingesetzten Antriebssysteme, die sogenannten Hand- und Winkelstücken sind hier zwar weniger empfind­ lich, wenn anstelle von Aluminium hochwertigere verchromte Stahllegierungen oder dergl. ein­ gesetzt werden. Dies trifft aber nicht in jedem Fall zu. Es ist also auch hier möglichen Korrosi­ onsschäden vorzubeugen. Auch besteht bei der Instrumentenaufbereitung die Gefahr von Glaskorrosionen an ggf. vorhandenen Lichtleitern der Hand- und Winkelstücke. Da Korrosions­ schäden auch oft aus einer Laugenverschleppung aus dem Reinigungsgang resultieren, ist es bekannt, mehrfach Zwischenspülgänge in den Programmlauf einzublenden, wodurch jedoch der Programmlauf des Spülautomaten verlängert und mehr Wasser verbraucht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Spülautomaten mit einem Einsatzwagen oder Spülgutträger zum Reinigen, Spülen und thermischen Desinfizieren von in der orthopädischen Chirurgie und/oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebs­ systemen zu schaffen, mit dem eine auf die speziellen Anforderungen der Systeme abgestimmte schonende und sorgfältige Dekontamination bei hoher Reinigungseffizienz und Materialverträglichkeit gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteil­ hafte Weiterbildungen des Verfahrens sowie einen Einsatzwagen oder Spülgutträger für die zu behandelnden Motoren- und Antriebssysteme sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Durch die Trennung der Reinigungs- und der thermischen Desinfektionsphase in zeitlich nach­ einander ablaufenden und durch mindestens einen Zwischenspülgang voneinander getrenn­ ten Programmabschnitten, wobei die hohen Desinfektionstemperaturen an das Ende des Aufbereitungsprogramms gelegt sind, findet ein Aufheizen von Spülflüssigkeit auf ein hohes Temperaturniveau lediglich nur einmal statt. Da nun die hohen Temperaturen am Prozeßende entstehen, wird ein starker Temperaturfall vermieden und es wird kein Wasser beim Aufberei­ ten der Systeme in die engen Kammern eingesogen. Dies ist insbesondere von Vorteil bei den orthopädisch-chirurgischen Systemen mit engen Getriebezugängen. Eine zusätzliche Sicher­ heit schafft ferner eine Ausbildung des Spülgut-Einsatzwagens mit vor die Öffnungen und die Kanäle der Motoren- und Antriebssysteme gestellten Blenden, durch welche eine Direktbe­ aufschlagung der empfindlichen Hohlräume mit Spülflüssigkeit verhindert wird.
Durch die Verwendung von vollentsalztem Wasser (VE-Wasser) in Kombination mit ggf. ent­ härtetem Brauchwasser (Frischwasser) bei allen wasserführenden Programmabschnitten des Aufbereitungsprogramms der chirurgischen Motorsysteme, jedoch immer mit VE-Wasser in der Nachspül-/Desinfektionsphase, bzw. durch die Verwendung von nur enthärtetem Brauchwas­ ser in allen wasserführenden Programmabschnitten für die Aufbereitung der dentalen Hand- und Winkelstücke mit der Maßgabe, daß dem Nachspülwasser ein saures Klarspülmittel zu­ dosiert wird, sowie durch den Einsatz eines neutralen Reinigers mit/ohne Komplexbildnern für die Instrumenten-Aufbereitung sind jeweils optimale den Gerätschaften angepaßte Spülvoraussetzungen gegeben. Diese Voraussetzungen ermöglichen es auch vorteilhaft, daß Pro­ grammlaufzeiten durch ein nur auf Standardspülgänge (Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen und Nachspülen mit Desinfektion sowie ggf. Trocknen) beschränktes Aufbereitungsprogramm kurz gehalten werden. Die Antriebssysteme stehen für einen Neueinsatz also sehr schnell wieder zur Verfügung. Ferner wird durch den Einsatz von VE-Wasser bzw. ggf. enthärtetes Brauchwasser und saurem Klarspüler beim Nachspülen und durch den im Reinigungsgang zugesetzten Neutralreiniger eine Verfärbung sowie Korrosion der Gerätschaften auch nach mehrmaligem Spülen sicher vermieden. Die niedrige Reinigungstemperatur von max. 50°C, vorzugsweise 40-45°C, führt in den dem Reinigungsgang nachfolgenden ein oder zwei kalten Zwischenspülgängen zu keinerlei nachteiligen Temperatursprüngen, zumal sich durch die Spülbehältererwärmung im Programmabschnitt Reinigen ein Temperaturausgleich beim zulaufenden kalten Zwischenspülwasser ergibt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine auf die speziellen Anforderungen der medizinischen Gerätschaften abgestimmte scho­ nende und sorgfältige Dekontamination bei hoher Reinigungseffizienz und Materialverträglich­ keit gewährleistet.
Die Aufbereitung der in der Medizintechnik verwendeten Motoren- und Antriebssysteme erfolgt in einem programmgesteuerten Spülautomaten (z. B. Miele- Reinigungsautomat G 7736) ent­ sprechend dem nachstehend beschriebenen variierbaren Desinfektionsprogramm.
Die aufzubereitenden orthopädisch-chirurgischen Antriebs- und Motorensysteme für bspw. Knochensägen, Bohrer, Fräser oder Schleifkörper und/oder die in der Dentaltechnik eingesetz­ ten Hand- und Winkelstücke werden in einem an sich bekannten Einsatzwagen eines pro­ grammgesteuerten Spülautomaten abgelegt, worauf der Wagen dann in den Spülraum des Reinigungsautomaten eingeschoben wird. Danach läuft der Aufbereitungs- bzw. Reinigungs- und Desinfektionsprozeß per Maschinenprogramm selbsttätig ab. In der Praxis ist es so, daß bei den in der Dentaltechnik eingesetzten Hand- und Winkelstücken die sogenannten Spray­ kanäle, durch welche beim Zahnbohren Kühlflüssigkeit mitgeführt wird, aus hygienischen Gründen bei der Instrumentenaufbereitung immer durchspült werden müssen, während kriti­ sche Hohlräume und Kanäle (Getriebezugänge), insbesondere bei den orthopädisch-chirurgi­ schen Antriebssystemen vor einem direktem Wasserzugang zu schützen sind. In den einzel­ nen Spül- und Reinigungsphasen wird Spülwasser wiederholt im Kreislauf auf das Spülgut mittels rotierender am Einsatzwagen sowie im Spülraum installierter Sprüharme und/oder Spüldüsen gesprüht. Das Spülwasser wird dabei zur Schmutzabtrennung durch Siebe (Grob-, Fein- und ggf. Feinstsiebe) geleitet.
Der Einsatzwagen, Spülgutträger oder Aufnahmekorb für das aufzubereitende Spülgut (z. B. Injektor/Oberkorb für Miele-Thermo-Desinfektor G7781 Dental) ist an den Stellen, an denen die zu schützenden Kammer- oder Hohlraumzugänge der Antriebssysteme oder dergl. liegen, mit Blendenblechen oder ähnl. Spritzschutzelementen versehen. Diese Blenden schützen die Getriebezugangsöffnungen der orthopädisch-chirurgischen Systeme gegen eine gezielte oder direkte Beaufschlagung mit Spül- oder Reinigungsflüssigkeit aus den Düsen am Einsatzwagen oder im Spülraum. Die Motoren- und Antriebssysteme können bspw. in Halterungen des Ein­ satzwagens positioniert werden, wobei die vorhandene Blendenbleche im Boden des Ein­ satzwagens ausgebildet sind. Zwischen den Blenden und Öffnungen oder Kanälen und Kam­ mern verbleiben jedoch hinreichende Zwischenräume, die ein ausreichendes Spülen von außen sowie auch einen genügenden Spülwasserablauf gewährleisten. Diese Maßnahmen stellen auch sicher, daß kein Kapillarwasser in den Hohlräumen gebunden wird.
Die Spülmaschine benutzt zur thermischen Desinfektion der orthopädisch-chirurgischen An­ triebs- und Motorensysteme entweder vollentsalztes Wasser (VE-Wasser), wobei in den was­ serführenden Programmabschnitten Vorspülen, Reinigen und Zwischenspülen ggf. enthärtetes Brauchwasser (Frischwasser) verwendet wird. Für die Aufbereitung der Dental-Systeme genügt es, wenn insgesamt nur enthärtetes Brauchwasser mit einem sauren Klarspüler im letzten Nachspülgang (Desinfektionsgang) benutzt wird, wobei die Dosierung so gewählt ist, daß die pH-Wertanhebung durch Natriumcarbonatbildung im Spülwasser kompensiert wird. Sind beide Systemarten jedoch in einem Korb geladen, so sollte das höherwertige Verfahren, mit denen die Systeme der Chirurgie aufbereitet werden, benutzt werden. Es genügt für die Materialverträglichkeit der Systeme bei diesem Verfahren, wenn in den wasserführenden Spülgängen Vorspülen, Reinigen und Zwischenspülen enthärtetes Brauchwasser eingesetzt wird. Der Nachspülgang mit der Desinfektion muß jedoch mit VE-Wasser (vollentsalztes Was­ ser) durchgeführt werden. Für die Aufbereitung der Systeme für die Dentaltechnik ist die Materialverträglichkeit schon sichergestellt, wenn das Nachspülen mit enthärtetem Brauchwasser und dem entsprechenden Zusatz des geeigneten saueren Klarspülers erfolgt.
Das Aufbereitungsprogramm beginnt mit dem wasserführenden Programmabschnitt Vorspü­ len, welcher jedoch abhängig vom jeweiligen Verschmutzungsgrad der zu reinigenden Gerät­ schaften auch ausgeblendet werden kann. Zum Vorspülen wird jeweils, wie auch bei den nachfolgenden wasserführenden Programmabschnitten Reinigen und ein- oder mehrfaches Zwischenspülen, ca. 10 bis 15 Liter Brauchwasser, ggf. enthärtet, in den Spülraum der Spül­ maschine gegeben, wobei ein Aufheizen dieser auf ca. 20°C Raumtemperatur liegenden Spülflüssigkeitsmenge beim Vorspülen und Zwischenspülen unterbleibt.
Dem zwischen 1 bis 3 Minuten dauernden Vorspülen schließt sich nach einem Wasserwechsel der beheizte Reinigungsgang an, wobei das Reinigen der Systeme bei einer auf maximal 50°C, vorzugsweise jedoch zwischen 40°C bis 45°C, oder 45°C erwärmten mit einem neutra­ len, tensidischen (ggf. auch enzymatischen) Reiniger mit einem pH-Wert von 6-8 versetzten Flüssigkeitsmenge ca. 5 Minuten durchgeführt wird. Als neutraler Reiniger ist vorzugsweise ein Flüssigreiniger eingesetzt, der sich schnell mit der Reinigungsflüssigkeit vermischt und dessen Rezeptur ggf. zur Resthärtebindung durch Komplexbildner, z. B. Polyacrylsäure ergänzt ist.
Nach erneutem Wasserwechsel wird der Programmabschnitt Zwischenspülen aufgerufen und ein- oder zweifach durchgeführt. Hierdurch werden verschleppte Schmutz- und Laugenrück­ stände aus dem Reinigungsgang vom Spülgut sowie aus dem Siebsystem des Spülbehälters entfernt. In diesem wasserführenden bspw. 4 bis 5 Minuten dauernden Programmabschnitt bleibt die geräteeigene Heizung ausgeschaltet. Zumindest im ersten Zwischenspülgang er­ wärmt sich das zugeführte kalte Frischwasser durch Temperaturausgleich am Spülbehälter.
Nach dem Abpumpen des Zwischenspülwassers werden die aufzubereitenden Antriebssysteme mit frischem VE-Wasser (orthopädisch-chirurgische Systeme und dentale Systeme) oder Brauchwasser mit saurem Klarspüler (nur dentale Systeme) nachgespült, wobei das Nach­ spülwasser auf eine geforderte Desinfektionstemperatur aufgeheizt wird, welche landesspezi­ fischen Richtlinien genügen muß. Diese Desinfektionstemperatur kann zwischen 80°C und 95°C liegen. Für Deutschland gilt bspw. eine Desinfektionstemperatur von 93°C. Hierbei ist eine Einwirkdauer (Temperaturhaltezeit) von 10 Minuten zu halten. Diese Haltezeit ist in der Regel landesspezifisch variabel und kann zwischen 0 bis 15 Minuten liegen.
Nach der Desinfektion wird die Spülflüssigkeit aus dem Spülbehälter wieder entfernt. Die ther­ mische Desinfektion ist dem Nachspülgang von insgesamt ca. 20 Minuten Programmdauer zugeordnet, so daß die hohen Temperaturen erst am Prozeßende wirksam werden. Insbe­ sondere ist hierdurch sichergestellt, daß sich kein Unterdruck in den Hohlräumen und Kam­ mern der aufbereiteten Systeme einstellt, also kein Wasser in die Kammern der Systeme ein­ gesogen werden kann.
Sowohl für die Aufbereitung der chirurgischen Motoren/Antriebssysteme als auch für die Auf­ bereitung der Systeme für die Dentaltechnik ist ebenfalls die Materialverträglichkeit sicherge­ stellt. Es genügt für die Behandlung der chirurgischen Systeme nur beim Nachspülen vollent­ salztes Wasser zu verwenden. Bei den Dentalsystemen, die zwar weniger empfindlich sind, wenn anstelle von Aluminium als Wertstoff hochwertigere verchromte Legierungen eingesetzt werden, genügt enthärtetes Wasser mit dem sauren Klarspülerzusatz im Nachspülgang. Alle anderen Spülphasen können mit normalem Brauchwasser bzw. enthärtetem Wasser durchge­ führt werden, da bei den niedrigen Temperaturen überraschend kein korrodierender Einfluß insbesondere auf das Aluminium-Druckgußmaterial der Systeme gegeben ist. Der dem Nach­ spülwasser in der Desinfektionsphase zudosierte Klarspüler ist mit Hilfe von Zitronensäure, Phosphorsäure bzw. Phosphorsäurederivate oder dergl. sauer eingestellt. Beispielsweise ist die Dosierung so vorzunehmen, daß auf 10 Liter Spülflüssigkeitsmenge 3-5 ml Klarspüler (pH < 8/ < 7) gegeben werden. Die Dosierung ist so, daß die pH-Wertanhebung durch Natriumcar­ bonatbildung im Nachspülwasser kompensiert wird. Bei den dentalen Hand- und Winkel­ stücken mit Lichtleitern ist dies wichtig, um neben der Metallkorrosion auch Glaskorrosionen zu vermeiden.
Durch das Verfahren werden starke Temperatursprünge in den aufeinanderfolgenden Pro­ grammphasen vermieden und eine deutliche Reduzierung der Temperaturwechselbelastung erreicht. Dies dient dem Funktionserhalt der zu behandelnden Antriebs- und Motorensysteme der Chirurgie- und Dentaltechnik. Insbesondere bei den Hand- und Winkelstücken, d. h. für die Motoren- und Antriebssysteme im Dentalbereich, die mit Lichtleitern ausgebildet sind, kommt dieser Vorteil sehr zur Geltung. Faserbrüche des Lichtleitfaserbündels, die mit Temperatur­ wechselbeanspruchung auftreten können, werden durch die Erfindung auch vermieden. Da­ durch wird auch ein Transmissionsabfall wirksam verhindert. Durch den Neutralreiniger sowie durch die niedrige Reinigungstemperatur wird also sehr materialschonend aufbereitet und eine Korrosion der Gerätschaften auch nach mehrmaligem Spülen sicher vermieden.
Der Gerätedesinfektion kann sich ein Trocknungsprogrammlauf als abschließende Programm­ phase anschließen, wobei heiße Luft in den Spülraum und auf den Einsatzwagen mit den auf­ bereiteten Systemen geblasen wird. Dies kann ggf. im Spülautomaten erfolgen, wenn dieser dafür eingerichtet ist oder auch in einer separaten Trocknungsvorrichtung. Die Temperatur im Trocknungsgang, der bis 40 Minuten lang sein kann, entspricht annähernd der Desinfektions­ temperatur des Nachspülwassers, so daß auch hier kein nachteiliger Temperatursprung eintritt.

Claims (4)

1. Verfahren zum Reinigen, Spülen und thermischen Desinfizieren von in der orthopädischen Chirurgie und/oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebssystemen in einem programmgesteuerten Spülautomaten mit einem Einsatzwagen im Spülbehälter für das auf­ zubereitende Spülgut, wobei das dem Spülbehälter als Spül- oder Reinigungsflüssigkeit zuge­ führte Wasser mit einem Reinigungs- oder Spülmittel dosiert und auf Reinigungs- bzw. Desin­ fektionstemperatur aufgeheizt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Reinigungs- und Desinfektionsprogramm die Programmabschnitte Vorspülen und Reinigen, ein- oder mehrfaches Zwischenspülen sowie Nachspülen als wasserführende Pro­ grammteile und die thermische Desinfektion mit/ohne anschließendem Trocknungsgang um­ faßt,
daß das Vorspülen fallweise ausblendbar ist, und daß die im ggf. vorhandenen Programmab­ schnitt Vorspülen sowie zum Zwischenspülen in den Spülbehälter gegebene Spülflüssigkeit nicht aufgeheizt wird, daß das Reinigen der Systeme bei einer auf annähernd 50°C oder dar­ unter erwärmten mit einem neutralen, tensidischen Reiniger mit/ohne Komplexbildnern ver­ setzten Flüssigkeitsmenge erfolgt,
daß die thermische Desinfektion separat vom Programmabschnitt Reinigen im Programmab­ schnitt Nachspülen bei einer Temperatur zwischen 80°C und 95°C, vorzugsweise um 93°C über eine vorgebbare Einwirkdauer, bspw. 10 Minuten durchgeführt wird,
und daß in den wasserführenden Programmabschnitten Vorspülen, Reinigen und Zwischen­ spülen ggf. enthärtetes Brauchwasser und in der Nachspül- bzw. Desinfektionsphase aus­ schließlich vollentsalztes Wasser eingesetzt wird, oder daß in allen wasserführenden Pro­ grammabschnitten nur Brauchwasser mit der Maßgabe eingesetzt wird, daß dem Nachspül­ wasser ein saures Klarspülmittel zudosiert wird,
daß ein sich ggf. anschließendes Trocknen der Motoren- und Antriebssysteme bei einer Tem­ peratur erfolgt, die annähernd oder gleich der Desinfektionstemperatur des Nachspülwassers ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigen der Systeme in einer auf 40°-45°C erwärmten Flüssigkeitsmenge erfolgt, die mit einem neutralen Flüssigreiniger mit einem pH-Wert von von 6-8 versetzt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dem Nachspülwasser der Desinfektionsphase zudosierte Klarspüler mit Hilfe von Zi­ tronensäure, Phosphorsäure bzw. Phosphorsäurederivate oder dergl. sauer eingestellt ist, und daß die Dosierung so vorgenommen ist, daß eine pH-Wertanhebung des Nachspülwassers durch eine Natriumcarbonatbildung kompensiert wird.
4. Spülautomat mit einem Einsatzwagen oder dergl. zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Sprüharmen, Spüldüsen oder dergl. und Halterungen oder Aufnahmen für die zu behandelnden Geräte oder Motoren- und Antriebssysteme ausgestattete Einsatzwagen mit Spritzschutzelementen in Form von Blendenblechen vor den Spülgut-Kanälen oder -Kam­ meröffnungen ausgebildet ist.
DE19625253A 1996-06-25 1996-06-25 Verfahren zum Aufbereiten von in der orthopädischen Chirurgie und/oder der Zahnmedizin eingesetzten Motoren- und Antriebssystemen in einem programmgesteuerten Spülautomaten und Spülautomat zur Durchführung des Verfahrens Ceased DE19625253A1 (de)

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