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Die
Erfindung betrifft einen Gabelstapler mit einem neigbaren Hubmast
und einem oberhalb eines Fahrerarbeitsplatzes angeordneten, mit
dem Hubmast in stützender Wirkverbindung stehenden Fahrerschutzdach.
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Ein
gattungsgemäßer Gabelstapler ist in der
EP 0 458 184 B2 offenbart.
Das mit dem Hubmast gelenkig gekoppelte Fahrerschutzdach dieses
bekannten Gabelstaplers ermöglicht eine Abstützung
von Torsionsmomenten des Hubmastes. Dabei werden Torsionsverformungen
des Hubmastes weitgehend verhindert oder zumindest wesentlich reduziert.
Insbesondere in Kombination mit obenliegenden Neigezylindern wird
dadurch die Steifigkeit des Hubmastes erhöht und somit
eine hohe Resttragfähigkeit des Gabelstaplers erzielt.
Da bei einer derartigen Konstruktion die Schwingungsanfälligkeit
des Hubmastes verringert ist, lässt sich die mit dem Gabelstapler
erzielbare Umschlagsleistung steigern.
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Durch
die integrierte Bauweise von Fahrerschutzdach und Torsionsstütze
lassen sich zugleich auf einfache Weise die bei Gabelstaplern im
Hinblick auf den Schutz vor herabfallenden Lasten vorhandenen Sicherheitsanforderungen
erfüllen. Die Anwendung der aus der genannten Druckschrift
bekannten Konstruktion ist jedoch auf relativ große Gabelstapler beschränkt,
da nur bei diesen Fahrzeugen das zusammen mit dem Hubmast bewegliche
Fahrerschutzdach bei zurückgeneigtem Hubmast nicht nach
hinten aus der Fahrzeugkontur herausragt.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Gabelstapler
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei
dem das Fahrerschutzdach einen geringeren Platzbedarf hat.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass das Fahrerschutzdach als längenveränderliches
Teleskopschutzdach ausgebildet ist, das einen ersten Dachabschnitt
aufweist, der mit hinter dem Fahrerarbeitsplatz angeordneten, rahmenfesten
Vertikalstützen verbunden ist, und einen zweiten Dachabschnitt,
der mit dem Hubmast gelenkig gekoppelt und relativ zu dem ersten
Dachabschnitt längsbeweglich ist.
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Beim
Rückneigen des Hubmastes ragt daher das Fahrerschutzdach
nicht aus der Fahrzeugkontur nach hinten heraus. Gleichwohl ist
der Fahrerarbeitsplatz komplett von oben geschützt und
die Sicherheitsanforderungen sind erfüllt. Damit ist die
erfindungsgemäße Bauweise unabhängig
von der Baugröße des Gabelstaplers und kann sowohl
bei großen als auch bei kleinen Geräten zum Einsatz kommen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass
der erste Dachabschnitt Mittel zum Lagern des zweiten Dachabschnitts
aufweist. Dabei kann es sich z. B. um Rollen oder um Gleitlager
handeln.
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Es
erweist sich in diesem Zusammenhang als zweckmäßig,
wenn der erste Dachabschnitt zwei äußere Längsstreben
aufweist, in denen jeweils eine äußere Längsstrebe
des zweiten Dachabschnitts längsbeweglich geführt
ist.
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In
das Fahrerschutzdach ist mit Vorteil mindestens ein Neigezylinder
integriert. Im Gegensatz zu einem frei liegenden, oberhalb des Fahrerschutzdaches
angeordneten Neigezylinder, der durch herabfallende Lasten beschädigt
werden kann, ist bei dem erfindungsgemäßen Gabelstapler
der Neigezylinder besser geschützt untergebracht.
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Sofern
das Fahrerschutzdach elastisch mit dem Hubgerüst und mit
den Vertikalstützen verbunden ist, ergibt sich eine optimierte
Geräuschdämpfung.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist der erste Dachabschnitt
mit einem die Ausfahrbewegung des zweiten Dachabschnitts begrenzenden Anschlag
versehen. Dadurch kann der Hubmast nicht nach vorne wegkippen.
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Diese
Funktion, die aus Sicherheitsgründen redundant vorhanden
sein soll und deshalb bei den Gabelstaplern des Standes der Technik
von zwei Neigezylindern übernommen wird, kann bei dem erfindungsgemäßen
Gabelstapler aufgeteilt werden auf das Fahrerschutzdach und einen
einzelnen Neigezylinder. Ein zweiter Neigezylinder ist daher nicht
erforderlich, so dass der erfindungsgemäße Gabelstapler
weniger aufwändig und damit kostengünstiger ausgeführt
werden kann. Darüber hinaus wird bei Vorhandensein von
nur einem oben liegenden Neigezylinder die Sicht nach oben zur Last
hin verbessert.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand des in den
schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gabelstaplers
und
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Teleskopschutzdaches.
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Der
erfindungsgemäße Gabelstapler ist frontseitig
mit einem Hubmast 1 versehen, der in bekannter Weise aus
einem Standmast und einem oder mehreren, dazu vertikal beweglichen
Fahrmasten besteht und der um eine im bodennahen Bereich horizontal
quer angeordnete Neigeachse neigbar ist.
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Die
Neigebewegung des Hubmastes 1 wird durch mindestens einen
Neigezylinder 2 erzeugt, der oberhalb eines Fahrerarbeitsplatzes 3 angeordnet ist.
Oberhalb des Fahrerarbeitsplatzes 3 befindet sich darüber
hinaus ein Fahrerschutzdach 4, das Teil einer Stützeinrichtung
ist, mit deren Hilfe Kräfte aus dem Hubmast 1 über
rahmenfeste Vertikalstützen 5, die hinter dem
Fahrerarbeitsplatz 3 angeordnet sind, in einen Fahrzeugrahmen 6 des
Gabelstaplers eingeleitet werden (vorzugsweise in das Gegengewicht). Dabei
handelt es sich einerseits um in Längsrichtung wirkende
Neigekräfte und andererseits um Querkräfte, die
aus den abzustützenden Torsionsmomenten des Hubmastes 1 resultieren.
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Es
ist grundsätzlich auch denkbar, dass der/die Neigezylinder 2 nicht
im Bereich des Fahrerschutzdaches angeordnet ist/sind, sondern relativ nahe
an der Neigeachse, wobei dann die Neigekräfte direkt in
den Fahrzeugrahmen 6 eingeleitet werden. Die sich im Zusammenhang
mit der Wirkverbindung zwischen dem Fahrerschutzdach 4 und
dem Hubmast 1 ergebende Stützfunktion des Fahrerschutzdaches 4 beschränkt
sich dann auf die Funktion einer Torsionsstütze, d. h.
es werden keine Neigekräfte über das Fahrerschutzdach 4 in
die Vertikalstützen 5 eingeleitet, sondern lediglich
Querkräfte, die aus Torsionsmomenten des Hubmastes 1 resultieren.
Eine optimale Bauweise wird jedoch erst mit obenliegendem Neigezylinder 2 erzielt.
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Wie
sich aus 2 ergibt, ist das Fahrerschutzdach 4 als
längenveränderliches Teleskopdach ausgebildet.
Dieses besteht aus zwei Dachabschnitten 4a, 4b,
von denen der erste Dachabschnitt 4a mit den Vertikalstützen 5 verbunden
ist (nicht dar gestellt) und der zweite Dachabschnitt 4b aus
dem ersten Dachabschnitt 4a teleskopartig ausfahrbar und
zur Verbindung mit dem Hubmast 1 vorgesehen ist.
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Der
erste Dachabschnitt 4a besteht aus zwei äußeren
Längsstreben 7a, 7b, einer hinteren Querstrebe 8 und
mindestens einer die Längsstreben 7a, 7b und
die Querstrebe 8 miteinander verbindenden Blechplatte 9.
Die Längsstreben 7a, 7b sind mit äußeren
und inneren Rollen 10 bzw. 11 versehen, mit deren
Hilfe der zweite Dachabschnitt 4b in dem ersten Dachabschnitt 4a gelagert
ist.
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Hierbei
stehen die Rollen 10, 11 mit äußeren Längsstreben 12a, 12b des
zweiten Dachabschnitts 4b in Eingriff. Die Rollen 10, 11 und
die Längsstreben 12a, 12b des zweiten
Dachabschnitts 4b verfügen zu diesem Zweck über
zusammenwirkende Profile (z. B. konvexes Rohrprofil der Längsstreben 12a, 12b und daran
angepasstes konkaves Profil der Rollen 10, 11).
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Um
die Kraftübertragung zwischen dem ersten Dachabschnitt 4a und
dem zweiten Dachabschnitt 4b zu optimieren, sind die Rollen 10, 11 jeweils
im Winkel zueinander angeordnet (z. B. rechtwinklig zueinander).
Alternativ zur Verwendung von Rollen als Mittel zur längsbeweglichen
Lagerung des zweiten Dachabschnitts 4b ist es auch möglich,
Gleitführungen vorzusehen.
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Die äußeren
Rollen 10 wirken als Anschlag, die eine Ausfahrbewegung
des mit dem Hubmast 1 durch Gelenke 13 gekoppelten
zweiten Dachabschnitts 4a des Fahrerschutzdaches 4 aus
dem ersten Dachabschnitt 4a begrenzen. Dadurch wird auch die
Neigebewegung des Hubmastes 1 nach vorne mechanisch begrenzt.
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Zwischen
den äußeren Längsstreben 12a, 12b des
zweiten Dachabschnitts 4b des Fahrerschutzdaches 4 sind
weitere Längsstreben 14 angeordnet. Alle Längsstreben 12a, 12b und 14 sind
an den vorderen und hinteren Enden jeweils mit einer vorderen bzw.
hinteren Querstrebe 15 bzw. 16 verbunden.
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Der
Neigezylinder 2 ist in das Fahrerschutzdach 4 integriert,
wobei z. B. ein Zylinderrohr 2a an der vorderen Querstrebe 15 des
zweiten Dachabschnitts 4b und eine Kolbenstange 2b an
der hinteren Querstrebe 8 des ersten Dachabschnitts 4a befestigt sein
kann. Der Neigezylinder 2 befindet sich somit geschützt
innerhalb des Teleskop schutzdachs. Durch Ein- und Ausfahren des
Neigezylinders 2 wird das Teleskopschutzdach betätigt
und eine Neigebewegung des Hubmastes 1 erzeugt.
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Die
Befestigung des ersten Dachabschnitts 4a an den Vertikalstützen 5 und
des zweiten Dachabschnitts 4b am Hubmast 1 ist
zwecks Geräuschdämpfung elastisch ausgeführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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