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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum geordneten Zuführen
von Produkten, wie Tabletten, Kapseln, Oblongs oder dergl., in die
Näpfe einer Blisterfolie, mit einer Mehrzahl kreisförmig
um eine Längsachse angeordneter Stapelschächte
zur Bevorratung der Produkte in Produktstapeln und mit einer einem
der Stapelschächte zugeordneten Vereinzelungsvorrichtung,
durch die eine ein Nachrutschen des Produktstapels verhindernde
Abtrennung der zur Abgabe vorgesehenen Produkte von dem Produktstapel
ermöglicht ist.
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Der
Verpackung pharmazeutischer Produkte in den zur Abgabe bestimmten
Primärbehältern, wie etwa in als Blisterpackungen
ausgestalteten Sterilverpackungen, kommt hinsichtlich der Arzneimittelsicherheit
eine entscheidende Bedeutung zu. Neben der Schutzfunktion für
das Arzneimittelprodukt kann der Primärbehälter
durch auf diesem angebrachten Informationen wie Handelsname, Arzneiform,
Hersteller, Wirkstoff nach Art und Menge, Chargenbezeichnung, Dosierungsanleitungen,
Einnahmehinweise, maschinell erfaßbare Barcodes und dergl.,
einen wesentlichen Beitrag zu einer weiteren Verbesserung der Patientensicherheit
leisten. In diesem Zusammenhang rückt zunehmend auch eine
prägnante und damit unterscheidungskräftige Ausgestaltung des
Primärbehälters mittels Farbkennzeichnung oder Verwendung
bislang unüblicher Größen sowie Formate,
wie etwa Rundblisterpackungen, in das Blickfeld der Hersteller und
Anwender.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung zur Zuführung
von Arzneimittelprodukten ist hierbei bereits aus der
US 6 394 308 bekannt, bei der die
Vereinzelung der zur Abgabe vorgesehenen Produkte der verschiedenen
Stapelschächte an nur einer Vereinzelungsvorrichtung erfolgt.
Die Stapelschächte sind umfangsseitig an einem Rotor angeordnet
und werden im Rahmen einer vollständigen Umdrehung des Rotors
an der Vereinzelungsvorrichtung vorbeigeführt, worauf das
unterste Produkt in dem Stapelschacht von dem darüber befindlichen
Produktstapel vereinzelt wird und sodann unkontrolliert in einen
unterhalb der Vereinzelungsvorrichtung angeordneten Abgabeschacht
abgeworfen wird.
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Der
mit dieser Vorrichtung verbundene Nachteil besteht darin, daß keine
synchrone Vereinzelung der zur Abgabe vorgesehenen Produkte aller Stapelschächte
und deren synchrone Abgabe in definierter räumlicher Ausrichtung
an den als Rundblister ausgestalteten Primärbehälter
erfolgt. Hierdurch wird die Leistungsfähigkeit der Zuführvorrichtung
und damit des gesamten Verpackungsprozesses entscheidend limitiert.
Zudem ist keine Möglichkeit zur Einstellung der Vereinzelungsvorrichtung
auf verschiedene Produktformate und -größen gegeben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so zu verbessern, dass eine auf das jeweilige
Produktformat sowie die jeweilige Produktgröße
abstellbare synchrone Vereinzelung und synchrone Zuführung
der zur Abgabe vorgesehenen Produkte aus allen Stapelschächten
an die Näpfe einer als Rundblister ausgestalteten Blisterfolie
ermöglicht ist.
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Diese
Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass jedem
Stapelschacht eine auf das Format und die Größe
der Produkte abstellbare Vereinzelungsvorrichtung zugeordnet ist,
die gemeinsam und gleichgerichtet betätigbar sind und daß jedem
Stapelschacht eine Freigabevorrichtung zur kontrollierten Abgabe
der Produkte zugeordnet ist, die gemeinsam und gleichgerichtet betätigbar
sind.
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Der
durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin,
dass das Zuführen von Arzneimittelprodukten an die Näpfe
einer Rundblisterfolie ermöglicht ist, wobei durch die
synchrone Vereinzelung und Abgabe der zur Abgabe vorgesehenen Produkte
aller Stapelschächte eine entscheidende Effizienzsteigerung
des zuführenden Systems gegeben ist. Weiterhin ermöglicht
die kompakte Bauform sowie der konstruktive Aufbau des Systems dessen
nachträgliche Integration in eine Vielzahl bestehender
Verpackungsmaschinen. Ferner kann die Orientierung der Produkte
in den Näpfen durch die geordnete Bevorratung der Produkte
in den Stapelschächten zuverlässig im voraus bestimmt
werden, während die Verarbeitung unterschliedlichster Produktformate
und -größen ermöglicht ist.
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In
bevorzugter Ausführungsform sind die Vereinzelungsvorrichtungen
durch erste Sperrelemente gebildet, die auf einem ersten Sperrelementeträger
angeordnet sind und die in Schließstellung den Querschnitt
des jeweilig zugeordneten Stapelschachts zumindest teilweise verlegen.
Ganz besonders bevorzugt ist es hierbei, dass der erste Sperrelementträger
als eine koaxial zu der Längsachse und relativ zu dieser
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verdrehbar angeordnete erste Scheibe ausgebildet ist und die ersten
Sperrelemente über deren äußeren Umfang
radial nach außen hervorstehend angeordnet sind. Hierdurch
wird auf konstruktiv einfache Weise eine zuverlässige synchrone
Vereinzelung der zur Abgabe vorgesehenen pharmazeutischen Produkte
in allen Stapelschächten ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
ist die erste Scheibe in einem ersten Lagerelement mit definierter
Bauhöhe gelagert, das koaxial zu der Längsachse
an das untere Ende der Stapelschächte fluchtend anschließbar ist,
wobei die Wandungen der Vereinzelungsschächte des ersten
Lagerelements Ausnehmungen für die jeweils zugeordneten
Sperrelemente aufweisen. Hiermit ist der Vorteil verbunden, dass
die Vereinzelungsvorrichtung durch Verwendung eines auf das Format
und die Größe der behandelten Produkte abgestellten
ersten Lagerelements bei beliebigen Produkten einsetzbar ist und
dass die erste Scheibe zudem einer präzisen Führung
unterworfen ist. Weiterhin können die ersten Sperrelemente
in Öffnungsstellung vollständig aus dem freien
Querschnitt der Vereinzelungsschächte herausgeschwenkt
werden können.
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Möglich
ist es im Rahmen der Erfindung, dass der erste Sperrelementträger
als eine koaxial zu der Längsachse und relativ zu dieser
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verdrehbar angeordneter erster Ring ausgebildet ist und die ersten
Sperrelemente über dessen inneren Umfang radial nach innen
hervorstehend angeordnet sind. Der mit dieser Ausführungsform
verbundene Vorteil besteht darin, dass der Sperrelementeträger
auf einfache Weise von außen zugänglich und hinsichtlich seiner
Funktion überprüfbar ist, wodurch Funktionsstörungen
im Betrieb schnell erkannt und behoben werden können.
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Vorteilhafterweise
sind die Freigabevorrichtungen durch zweite Sperrelemente gebildet,
die auf einem zweiten Sperrelementeträger angeordnet sind,
wobei die zweiten Sperrelemente in Schließstellung den
Querschnitt des jeweils zugeordneten Stapelschachtes zumindest teilweise
verlegen. Hierbei ist es ganz besonders bevorzugt, dass der zweite Sperrelementeträger
als eine koaxial zu der Längsachse und relativ zu dieser
zwischen einer Öffnungsstellung einer Schließstellung
verdrehbar angeordnete zweite Scheibe ausgebildet ist und die zweiten Sperrelemente über
deren äußeren Umfang radial nach außen hervorstehend
angeordnet sind. Hierdurch wird auf konstruktiv einfache und gegenüber Störungen
unanfällige Weise eine synchrone Freigabe der vereinzelten
Produkte aus allen Stapelschächten bei hoher Reproduzierbarkeit
ermöglicht.
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Im
Hinblick auf einen besonders einfachen konstruktiven Aufbau ist
es weiterhin besonders bevorzugt, dass die zweite Scheibe in einem
zweiten Lagerelement gelagert ist, das koaxial zu der Längsachse
an das untere Ende des ersten Lagerelements fluchtend anschließbar
ist, wobei die Wandungen der Abgabeschächte des zweiten
Lagerelements Ausnehmungen für die jeweils zugeordneten
Sperrelemente aufweisen. Der hiermit verbundene Vorteil besteht
darin, dass die Lagerung der zweiten Scheibe auf konstruktiv einfache
Weise gelöst ist und die zweiten Sperrelemente in Öffnungsstellung
vollständig aus dem freien Querschnitt der Abgabeschächte herausgeschwenkt
werden können.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist der zweite Sperrelementeträger
als ein koaxial zu der Längsachse und relativ zu dieser
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verdrehbar angeordneter zweiter Ring ausgebildet und die zweiten
Sperrelemente über dessen inneren Umfang radial nach innen
hervorstehend angeordnet. Der hiermit verbundene Vorteil besteht
darin, dass die Freigabeeinrichtung auf einfache Weise von außen
zugänglich und hinsichtlich einer Funktionsstörung überprüfbar
ist.
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Um
auch Rundblisterpackungen mit mehrreihig kreisförmig angeordneten
Näpfen befüllen zu können, ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Stapelschächte mehrreihig mit unterschiedlichen
Radien um die Längsachse angeordnet sind.
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Um
eine zuverlässige Zuführung der Produkte an zueinander
besonders eng beabstandete Näpfe einer Blisterpackung zuverlässig
zu ermöglichen, ist es besonders bevorzugt, dass die Stapelschächte von
Ausnehmungen in der Wandung eines Rohres gebildet sind. Hieraus
ergeben sich zudem Vorteile hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus
und der Herstellungskosten sowie ein besonders geringer Platzbedarf.
Auch ist ein besonders einfacher und schneller Austausch aller Stapelschächte
als eine Einheit ermöglicht.
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Für
die für einen besonders zuverlässigen Betrieb
notwendige Minimierung des Risikos einer Blockade der Stapel-, Vereinzelungs-
und Abgabeschächte durch fehlpositionierte Produkte ist
es von ganz besonderem Vorteil, dass die Oberfläche der Stapelschächte
einen geringen Reibungswiderstand aufweist. Hierdurch wird überdies
das Risiko einer Verletzung der Oberfläche der oftmals
gecoateten Produkte deutlich verringert und die vorschriftsgemäße
Reinigung der Schächte deutlich vereinfacht.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert;
es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer
Seitenansicht,
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2 eine
der 1 entsprechende Ausführungsform der Vereinzelungs-
und Freigabevorrichtungen ohne äußeres Hüllrohr,
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3 eine
perspektivische Darstellung der Vereinzelungs- und Freigabevorrichtung,
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4 eine
der 3 entsprechende Anordnung mit in Öffnungsstellung
befindlichen Vereinzelungsvorrichtungen in Draufsicht, und
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5 eine
der 3 entsprechende Anordnung mit in Schließstellung
befindlicher Vereinzelungsvorichtung in Draufsicht,
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Die
in der 1 dargestellte Vorrichtung zum geordneten Zuführen
von Produkten wie Tabletten, Kapseln, Oblongs oder dergl. in die
Näpfe einer in der Zeichnung nicht näher dargestellten
Blisterfolie weist eine Mehrzahl kreisförmig um eine Längsachse 4 in
der Wandung eines Rohres 13 angeordneter Stapelschächte 1 auf.
Diese dienen der Ausrichtung sowie Bevorratung der Produkte in Produktstapeln.
Jedem Stapelschacht ist eine Vereinzelungsvorrichtung 2 zugeordnet,
durch die eine ein Nachrutschen des oberhalb angeordneten Produktstapels
verhindernde Abtrennung des oder der zur Abgabe vorgesehenen Produkte
ermöglicht ist. In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Vereinzelungsvorrichtungen 3 durch erste Sperrelemente 2 gebildet,
die auf einer ersten Vereinzelungsvorrichtung 3, hier auf einer
in einem ersten Lagerelement 7 koaxial zu der Längsachse 4 und
relativ zu dieser zwischen einer Öffnungsstellung und einer
Schließstellung verdrehbar angeordneten ersten Scheibe 3 angeordnet
sind. Die Sperrelemente 2 stehen hierbei über
den äußeren Umfang 5 der ersten Scheibe 3 radial
nach außen hervor und verlegen in Schließstellung
den Querschnitt des jeweilig zugeordneten – funktionell
eine Verlängerung der Stapelschächte 1 darstellenden – Vereinzelungsschachtes 6 zumindest
teilweise. Bei zu der Längsachse rotatorischer Verstellung
der ersten Scheibe 3 werden alle Sperrelemente 2 gleichgerichtet
verstellt. Das erste Lagerelement 7 weist eine auf das
Produktformat und die Produktgröße ausgerichtete
Bauhöhe auf und ist an das untere Ende der Stapelschächte 1 fluchtend
angeschlossen. Die Wandungen der Vereinzelungsschächte 6 des
ersten Lagerelements 7 weisen Ausnehmungen 8 für
die jeweils zugeordneten ersten Sperrelemente 2 auf. Hierdurch
können diese vollständig aus dem freien Querschnitt
der Vereinzelungsschächte 6 herausgeschwenkt werden.
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Zur
kontrollierten Abgabe der vereinzelten Produkte ist jedem Stapelschacht 1 eine
Freigabevorrichtung 9 zugeordnet, die gemeinsam und gleichgerichtet
betätigbar sind. Analog zu der der Ausführungsform
der Vereinzelungsvorrichtung 2 sind die Freigabevorrichtungen 9 in
dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
durch zweite Sperrelemente 10 gebildet, die auf einem zweiten Sperrelementeträger
angeordnet sind. Dieser ist gebildet durch eine zweite Scheibe,
die in einem zweiten koaxial zu der Längsachse an das untere
Ende der Vereinzelungsschächte 6 und zu diesem
fluchtend angeschlossenen zweiten Lagerelement 11 gelagert
ist und koaxial zu der Längsachse 4 sowie relativ
zu dieser zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung
verdrehbar ist. Die zweiten Sperrelemente 10 stehen über deren äußeren
Umfang radial nach außen hervor und verlegen in Schließstellung
den Querschnitt des jeweilig zugeordneten Abgabeschachtes 12 des
zweiten Lagerelements 11. Die Wandungen der Abgabeschächte 12 des
zweiten Lagerelements 11, die funktionell eine Fortsetzung
der Stapelschächte 1, respektive der Vereinzelungsschächte 6 des
ersten Lagerelements 7 darstellen, weisen Ausnehmungen
zur Aufnahme der jeweils zugeordneten zweiten Sperrelemente 10 in Öffnungsstellung
auf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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