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Die
Erfindung betrifft eine Anlage zur personenbezogenen Bestückung von
Medikamentenspendern mit Verabreichungseinheiten – Tabletten,
Dragees, Kapseln – von
Medikamenten, die innerhalb einer definierten Behandlungszeitspanne
von einem Patienten eingenommen werden sollen, wobei die Medikamente
in einer gemäß einer ärztlichen
Verordnung getroffenen Zusammenstellung und einer mit den Einnahmezeiten
koordinierten Anordnung in dem Medikamentenspender angeordnet sind,
und mit den weiteren, im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten,
gattungsbestimmenden Merkmalen.
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Eine
Anlage dieser Art ist Gegenstand der älteren deutschen Patentanmeldung
des amtlichen Aktenzeichens 10 2004 020 510.8.
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Die
Bestückungsanlage
gemäß dieser
Patentanmeldung ist zur Bereitstellung des – verordnungsgemäßen – Wochenbedarfs
eines Patienten gedacht und ist in einer typischen Gestaltung mit
28 Aufnahmefächern
realisiert, die in einer Matrixanordnung mit sieben "Tages"-Spalten, die den
Wochentagen zugeordnet sind, und vier "Tageszeit"-Zeilen, die den Einnahmezeiten Morgen,
Mittag, Abend und Nacht entsprechen, angeordnet sind. Mit Hilfe
dieser Anlage sollen aufwendige Arbeiten "von Hand", die praktisch nur von hochqualifizierten
Fachkräften
hinreichend zuverlässig
durchführbar
und mit entsprechend hohen Personalkosten verbunden wären, vermieden
werden.
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Die
Anlage ist für
einen Einsatz im pharmazeutischen Großhandel gedacht, der sich überwiegend
am Bedarf der Apotheken als Hauptabnehmer orientiert, die ihrerseits
die individuellem, durch ärztliche
Verordnung definiertem Bedarf entsprechenden Verpackungseinheiten
an die Patienten als Endabnehmer weiterleiten.
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Bedingt
durch diesen Einsatzzweck muß eine
Anlage der in der Patentanmeldung erläuterten Art auf eine große Anzahl
von Verpackungseinheiten ausgelegt sein, z. B. 25.000 Verpackungseinheiten pro
Tag und dies bei einer Varietät
von z. B. 300 bis 400 Medikamenten, was in Anbetracht des Nebenumstandes,
dass von Patient zu Patient auch die Dosierungen der Medikamente
variieren können,
dazu führt,
dass die Zahl der Verpackungseinheiten verschiedenen Inhalts praktisch
gleich der Zahl der Patienten ist, die zu versorgen sind.
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Die
dem genannten Zweck dienende Anlage erfordert eine hochleistungsfähige Datenverarbeitungseinrichtung,
die aus einer fortlaufenden – raschen – Verarbeitung
personenbezogener Daten die für
die Bestückungsfunktionen
erforderlichen Ansteuersignale für
die einzelnen Komponenten der Anlage generiert und natürlich im
Sinne einer verordnungsgerechten Bestückung der individuellen Medikamenten-Verpackungseinheiten
bzw. -Spender auch eine effiziente Qualitätssicherung gewährleisten
muss.
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Um
bei der insoweit erläuterten
Bestückungsanlage
die für
einen rationellen Betrieb erforderliche Bestückungsrate von z. B. 25.000
Einheiten pro Tage erzielen zu können,
sind bei dieser Anlage den Medikamenten einzeln zugeordnete Ausgabestationen
vorgesehen, an denen eine Tages- und wochenzeitbezogene Bestückung zeilenweise
nebeneinander angeordneter Aufnahmefächer durchführbar ist; weiter ist eine
Längs-Transporteinrichtung
vorgesehen, mittels derer die Medikamentenkassetten sequentiell
zu den verschiedenen Medikamenten einzeln zugeordneten Ausgabestationen
transportierbar sind, deren Anzahl der Anzahl der verschiedenen Medikamente
entsprechen muß.
Zur Zuführung
der Medikamente sind Querfördereinrichtungen
vorgesehen, die parallel zur Ausgabe von Medikamenten ansteuerbar
sind, wobei die Kassettentransporteinrichtung und die Quer- Fördereinrichtungen hinsichtlich Transporthub
und Förderkapazität so aufeinander abgestimmt
sind, dass pro Transporthub der Kassette und pro Förderhub
der Querfördereinrichtungen eine
jeweils zeilenweise Bestückung
der Aufnahmefächer
erzielbar ist. Zur Querförderung
sind „spiralenförmig" aufgewickelte Streifenblister
vorgesehen, die jeweils eine Medikamentsorte in einer hohen Anzahl von
Verabreichungseinheiten enthalten, dies jedenfalls bei Medikamenten,
die nicht krankheitsspezifisch sind, sondern allgemein benötigt werden,
wie z. B. schmerzlindernde Mittel oder entzündungshemmende Mittel oder
auch Schlafmittel.
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Die
Streifenblister müssen
in einem gesonderten Prozess hergestellt werden, bevor sie bei einer
dem Gegenstand der älteren
Patentanmeldung bildenden Anlage rationell eingesetzt werden können. Die
Anlage gemäß der älteren Patentanmeldung
ist zu dem Zweck, für
den sie konzipiert ist – zentrale
Bestückung
von Medikamentenspendern für einen
im wesentlichen gleichbleibenden Bedarf – zwar gut geeignet, nicht
jedoch für
einen Einsatz unter variablen Behandlungsbedingungen und entsprechend
variierender Medikation, wie es für eine Behandlung einer akuten
Erkrankung in einem Krankenhaus typisch ist. Es kommt hinzu, dass
in verschiedenen fachmedizinischen Fachgebieten in der Regel eine
beschränkte
Varietät
von Medikamenten für
die akute Behandlung eingesetzt wird. Demgemäß besteht in zahlreichen Fällen nach
wie vor das Problem, dass dem Tagesbedarf eines Patienten entsprechende
Medikament-Kombinationen nur mit einem hohen Zeitaufwand zusammengestellt
werden können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Anlage der eingangs genannten Art
anzugeben, mit der eine rationelle Bestückung von Medikamentenspendern
mit einem beschränkten
verordnungsgemäßen zeitbezogenen
Bedarf der Patienten auch für
den Fall wirtschaftlich realisierbar ist, dass die Zahl der Patienten
vergleichsweise gering ist und z. B. „nur" in der Größenordnung der Patientenzahl
eines Klinikums liegt.
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Von
einer Anlage der eingangs genannten Art ausgehend, wird diese Aufgabe,
dem Grundgedanken der Erfindung nach, durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 und in vorteilhaften Ausgestaltungen
durch die Merkmale der Ansprüche
2 bis 21 gelöst.
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Hiernach
ist der Medikamentenspeicher so gestaltet, dass er die verschiedenen
Medikamente in ihren Standard-Blisterverpackungen enthält, in denen
sie von dem jeweiligen Hersteller angeliefert werden, wobei die
einzelnen Medikamente in Stapeln übereinander auf Vorrat gehalten
werden. Diese Stapel sind koordinatengesteuert in eine Ausgabeposition
bringbar, in der die einzelnen Standard-Blister zur Entblisterung
an der Entblisterungsstation entnehmbar sind. Diese sind wiederum
so konzipiert, dass sie zuerst eine Entfernung der Blisterkappe,
d. h. desjenigen Teils der Blisterfolie, das den Hof des ausgewählten Medikaments
abdeckt, vermittelt und erst hiernach die Entnahme des Medikaments
aus dem nunmehr frei zugänglichen
Blisterhof erfolgt. Die Einstellung der Anlage auf die verschiedenen
Formen und Größen der
Standard-Blisterverpackungen erfolgt durch die Auswahl der an die
Hof-Form bzw. die Form der Hoföffnungen
angepassten Stanz- oder Schneidwerkzeuge, die mittels eines automatisch
arbeitenden Werkzeugwechslers dem Magazin entnommen, in die Entblisterungsvorrichtung
eingesetzt und wieder in das Magazin zurücktransportiert werden.
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Im
Unterschied zu der Anlage gemäß der älteren Patentanmeldung,
bei der durch die vorbereitende Beschaffung von Streifenblistern
und zum Transport von solchen geeigneter Querfördereinrichtungen gleichsam
einheitliche Bedingungen für
die Entblisterung der verschiedensten Arten von Medikamenten geschaffen
werden, die in Entblisterungsstationen eines einheitlichen Typs
bearbeitet werden können,
wird bei der erfindungsgemäßen Anlage durch
Umrüstung
der Entblisterungsstation mit verschiedenen Werkzeugen die Entblisterung
von Medikamenten in unterschiedlich gestalteten Standard-Blisterverpackungen
ermöglicht,
was zu einer erheblichen Vereinfachung der Anlage und insoweit auch
zu einer erheblichen Reduktion der für eine Anlage erforderlichen
Investitionen führt.
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Zwar
ist mit dem Vorgang des Werkzeug-Wechselns zur Anpassung der Entblisterungsstation
an den jeweils zu bearbeitenden Standard-Blister ein erhöhter Zeitbedarf
verknüpft,
der jedoch bei einer dezentralen Nutzung der erfindungsgemäßen Anlage
in einem Klinikum, in dem der Tagesbedarf an Medikamentenspendern
höchstens
im Bereich einiger hundert Einheiten liegt, ohne weiteres hingenommen
werden kann. Durch eine an die Verschiedenheit der Formen von Standard-Blistern anpassbare
Gestaltung der Entblisterungsstation entfällt jedoch jeglicher Aufwand,
der für
einen individuellen Transport von Medikamenten verschiedener Sorten
zu treiben wäre,
was sich insbesondere in einer drastischen Reduzierung des Raumbedarfes
für eine
erfindungsgemäße Anlage
niederschlägt,
so dass diese auf eng begrenztem Raum realisierbar ist.
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Bei
einem „dezentralen" Einsatz der erfindungsgemäßen Bestückungsanlage,
z. B. einem abteilungsbezogenen Einsatz in einer ohnehin spezialisierten
Klinik, wo, fachbedingt, nur eine begrenzte Anzahl von Medikamenten
zum Einsatz kommt, ist die erfindungsgemäße Anlage nicht nur mit einem günstig geringen
Raumbedarf sondern auch mit vergleichsweise einfachen steuerungstechnischen
Mitteln und damit insgesamt auch kostengünstig realisierbar, so dass
sie sich rasch amortisieren lässt
und einen signifikanten Beitrag zur Senkung der Betriebskosten eines
Krankenhauses vermittelt.
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Drehbare
Sektorspeicher, wie gemäß Anspruch
2 vorgesehen, ermöglichen
in einer durch die Merkmale des Anspruchs 3 angegebenen Gestaltung,
erforderlichenfalls in einer mehrzeiligen Anordnung, wie gemäß Anspruch
4 vorgeschlagen, einen besonders raumsparenden Aufbau des Medikamentenspeichers
insgesamt, wobei z. B. mit vier Sektorspeichern zu je 24 Stapeln
ein der überwiegenden Anzahl
von Behandlungsfällen
genügender
Medikamentenspeicher darstellbar ist.
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Wenn
die Standardblister in den Speichermagazinen von einer Speicherposition
aus in die Entblisterungsposition – radial – ausfahrbar sind, kann die
Entblisterungsstation als eine gleichsam von den Magazinen separate
Funktionseinheit ausgeführt sein,
die gegebenenfalls für
mehrere Sektormagazine zur Entblisterung nutzbar ist, z. B. dadurch,
dass, wie gemäß Anspruch
6 vorgesehen die Entblisterungseinrichtung in Transportrichtung
der vorgefertigten Behältnisse
gesehen vor- und zurückverschiebbar
angeordnet ist, so dass diese Station zwischen einander in Transportrichtung
benachbarten Sektorblistern „linear" verfahrbar ist und
die Standardblister durch Drehen und radiale Bewegungen in ihren
Magazinen zu der Entblisterungsstation bewegbar sind.
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Es
ist dann weiter vorteilhaft, wenn der radiale Verschiebeweg klein
ist gegen die radiale Ausdehnung bzw. die radiale Ausdehnung der
Sektormagazine groß gegen
einen kleinen Verschiebeweg, so dass eine große Anzahl von Standardblistern
entlang des Umfangs des jeweiligen Sektorblisters untergebracht
werden kann.
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Hierbei
ist es besonders zweckmäßig, wenn – gemäß Anspruch
8 – der
Hub einer solchen radialen Verschiebebewegung einstellbar ist, so
dass auf einfache Weise eine Anpassung der Anlage an verschiedene
Größen von
Standardblistern möglich
ist.
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In
Verbindung mit den vorgenannten – verschiebbaren – Anordnungen
der Entblisterungseinrichtung sind auf der Anlage sowohl einreihige
als auch zweireihige, ggf. auch mehrreihige Standardblisterverpackungen
entblisterbar.
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Durch
die Merkmale der Ansprüche
10 bis 13 sind alternativ oder in Kombination realisierbare Anordnungen
von Sektormagazinen und diesen zugeordneter Entblisterungseinrichtungen
angegeben, die in einer besonders ra tionellen Nutzung der Entblisterungsstation
einen raumsparenden Aufbau der jeweiligen Bestückungsanlage ergeben.
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In
der bevorzugten Ausgestaltung der Anlage gemäß Anspruch 14 sind die zur
Entfernung der Hofabdeckfolien der verschiedenen Typen von Standardblistern
dienenden Werkzeuge so ausgebildet, dass sie ein vollständiges Entfernen
der die Höfe
abdeckenden Bereiche der Blisterfolien vermitteln.
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Je
nach der Auslegung der Anlage auf eine mehr oder weniger große Vielfalt
von Standard-Blisterverpackungen kann es zweckmäßig sein, das Werkzeugmagazin
als Revolvermagazin auszubilden, bei dem das Werkzeug nach Drehung
einer Magazintrommel in eine Entnahmepostion bringbar ist, in der
sowohl die Entnahme des Werkzeuges für den bestimmungsgemäßen Gebrauch
als auch seine Rückführung in
die Trommel erfolgt, oder als Matrixmagazin, das mit einem koordinatengesteuerten
Entnahmegerät
ausgestattet ist, das sowohl die Entnahme des Werkzeugs aus dem
Matrixmagazin als auch dessen Rückführung in
das Matrixmagazin vermittelt, wobei das Matrixmagazin in der Regel
die Verwendung einer größeren Multiplizität von verschiedenen Werkzeugen
erlaubt.
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Alternativ
zu einer Vielzahl von – verschieden
gestalteten – Werkzeugen
zum Entfernen der Blisterkappen kann auch eine gleichsam universelle Schneid-
oder Stanzeinrichtung vorhanden sein, die auf verschiedene Konturen
von Blisterhoföffnungen einstellbar
ist. Eine solche Gestaltung der Bestückungsanlage ist dann zweckmäßig, wenn
es auf die Bewältigung
einer besonders großen
Vielfalt von Blisterhoföffnungen
ankommt, die Zahl der zu bestückenden
Medikamentenspender jedoch vergleichsweise gering ist. In einer
solchen Auslegung ist eine erfindungsgemäße Anlage insbesondere für eine Anwendung
in Apotheken oder relativ kleinen Krankenhäusern vorteilhaft.
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In
einer besonders bevorzugten Gestaltung der erfindungsgemäßen Bestückungsanlage
gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 18 ist zum Entfernen eines zum Öffnen eines Blisterhofes abgetrennten Teils
der Blisterfolie eine pneumatische Hubvorrichtung vorgesehen, die
gemäß Anspruch
19 durch eine im zentralen Bereich der den Hof abdeckenden Blisterkappe
ansetzbare Hubpipette realisiert sein kann, die in spezieller Gestaltung
gemäß den Merkmalen des
Anspruchs 20 durch einen zentralen Kanal des zum Ausstanzen oder
-schneiden der Blisterkappe dienenden Stanz- oder Schneidwerkzeuges
geführt sein
kann. Mittels einer derartigen Hubvorrichtung, welche die Blisterkappe
gleichsam ansaugt, wird ein schonendes Öffnen des Blisterhofes erreicht
und die Gefahr einer Verschmutzung des in dem Blisterhof enthaltenen
Medikaments weitest möglich
ausgeschlossen.
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In
einer besonders zweckmäßigen Gestaltung
der Anlage kann auch zum Entnehmen des Medikaments aus dem geöffneten
Hof des jeweiligen Standardblisterelements eine mit pneumatischer Hilfsenergie
arbeitende Hubvorrichtung zum Entnehmen des Medikaments aus dem
jeweils geöffneten Hof
des Standardblisterelements vorgesehen sein.
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Durch
die Merkmale der Ansprüche
22 und 23 ist eine besonders günstige "verteilte" Gestaltung des Werkzeugmagazins
angegeben, derart, dass das Stanzwerkzeug jeweils dort schon angeordnet ist,
wo es zum Entblistern eines Standardblisters benötigt wird. Hierdurch wird ein
besonders rascher Zugriff zu den Werkzeugen ermöglicht.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine
schematisch stark vereinfachte Draufsichts-Darstellung einer Untereinheit
einer hierdurch repräsentierten
erfindungsgemäßen Bestückungsanlage
mit einem Paar von beidseits einer Transporteinrichtung für zu bestückende Tablettenspender
angeordnete Sektorspeichern für
Standardblister und einer dazwischen angeordneten zentralen Arbeitseinheit
zur Entblisterung der Standardblister und Bestückung der Medikamentenspender;
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2 eine
Teilansicht eines Sektorspeichers der Anlage gemäß 1;
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3 eine
schematisch vereinfachte Ansicht der Untereinheit gemäß 1 gesehen
in Richtung des Pfeils III der 1;
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4 einen
als Blisterverpackungseinheit ausgebildeten, mittels der Anlage
gemäß 1 zu bestückenden
Tablettenspender;
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5a und 5b einen
mittels der Anlage gemäß den 1 bis 3 verarbeitbaren
Standardblister.
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Die
in den 1 und 2 insgesamt mit 10 bezeichnete
Bestückungsanlage
ist für
eine Befüllung
von Medikamenten-Vorratsbehältnissen 11 mit Medikamenten 12/i gedacht,
die von einem Patienten im Laufe eines Tages zu bestimmten Tageszeiten eingenommen
werden sollen. Hierbei ist die Kombination der Medikamente und ihre
Dosierung durch eine ärztliche
Verordnung vorgegeben, deren sorgfältige Einhaltung durch die
als Medikamentenspender benutzten Vorratsbehältnisse erleichtert werden soll.
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In
einer speziellen Gestaltung sind solche Vorratsbehältnisse
als Blisterverpackungseinheiten ausgebildet, die entsprechend den
verschiedenen Einnahmezeiten Morgen, Mittag, Abend, Nacht vier Aufnahmefächer 14/1 bis 14/4 haben,
die durch eine tiefziehende Bearbeitung einer insgesamt mit 13 bezeichneten,
der Grundform nach rechteckigen Platine geschaffen sind, die aus
einem klar durchsichtigen Material, z. B. einem Polyethylenterefthalat-Material besteht,
das im thermoplastischem Zustand dem Tiefziehvorgang unterworfen
wird. Die Aufnahmefächer 14/1 bis 14/4 haben
rechteckig berandete, in der Platinenebene liegende Öffnungen 16/1 bis 16/4,
die nach dem in der Anlage 10 stattfindenden Bestückungsvorgang
ihrerseits mittels einer Blisterfolie 13/f (4)
abgedeckt werden.
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Ein
solcher „Tages"-Blister 11 kann
in Verbindung mit einem „stabilen"-nicht dargestellten – Behälter benutzt
werden, der an die Form des Tagesblisters angepasst ist, diesen
schützt
und auch das Öffnen
der einzelnen Blisterhöfe – Aufnahmefächer – erleichtert,
und z. B. mit Schneid- oder Ritz-Einrichtungen
versehen ist, die ein bequemes Entfernen der Blisterfolie 13/f im
Bereich der Hoföffnungen 16/1 bis 16/4 der
Aufnahmefächer 14/1 bis 14/4 ermöglichen. Ein
derartiger Behälter
zur Aufnahme eines Tagesblisters 11 ist z.B. in der deutschen
Patentanmeldung 102004063806.3 beschrieben.
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Die
Bestückungsanlage 10 ist – modulartig – aus einer
Mehrzahl dem grundsätzlichen
Aufbau nach identischer Untereinheiten 17/i aufgebaut,
von denen in der 1, der Einfachheit halber, lediglich eine – repräsentativ – vollständig dargestellt
ist. Diese Anlagenmodule 17/i sind durch eine insgesamt
mit 18 bezeichnete Fördereinrichtung
transporttechnisch miteinander verbunden, über die die Vorratsbehältnisse 11 zu
den einzelnen Untereinheiten 17/i, an denen eine Bestückung stattfinden
kann, – taktgesteuert – transportierbar
sind. Die Anlage 10 kann die Einrichtung zur Herstellung
der Vorratsbehältnisse
mit umfassen oder diese zur Bestückung
vorgesehenen Vorratsbehältnisse 11 einem – nicht
dargestellten – Magazin
entnehmen, aus dem die Vorratsbehältnisse 11 mit der
Transporteinrichtung 18 zu den Modulen 17/i förderbar
sind.
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Die
Transporteinrichtung 18 ist, der Einfachheit halber, als
eine z. B. in der Art eines Förderbandes
gestaltete „lineare" Transporteinrichtung
vorausgesetzt, derart, dass die in Transportrichtung aufeinander
folgenden Module 17/i eine gemeinsame vertikale Längsmittelebene 19 haben,
die auch eine Symmetriebene der Anlagenmodule 17/i ist.
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Diese
Module 17/i sind bei dem zur Erläuterung gewählten Ausführungsbeispiel mehr im einzelnen
wie folgt aufgebaut:
Pro Untereinheit 17/i sind – in symmetrischer
Anordnung bezüglich
der Mittelebene 19 – zwei
drehbare, der Grundform nach als zylindrische Türme ausgebildete Sektormagazine 21/l und 21/r vorgesehen,
die um parallele Achsen 22/l bzw. 22/r drehbar
sind, die vertikal auf der rechtwinklig zur vertikalen Mittelebene 19 verlaufenden
Transportebene 23 (3) stehen,
die durch die obere Begrenzungsfläche eines – schematisch – die Transporteinrichtung 18 repräsentierenden
Transportbandes 24 stehen, mittels dessen die Tagesblister-Vorratsbehältnisse 11 zu
den verschiedenen Anlagenmodulen 17/i transportiert werden.
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Gesehen
in der Draufsicht der 1 sind die drehbaren Sektormagazine 21/l und 21/r jeweils
in zwölf
Sektoren 26/s gleicher azimutaler Weite unterteilt, die
je einer der Medikamentensorten zugeordnet sind, mit denen – bedarfsweise – die Medikamentenspender-Vorratsbehältnisse 11 bestückbar sein
sollen.
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Demgemäß werden
bei der Anlage 10, die eine Medikamentenspender-Bestückung mit
einer Varietät
von z. B. 360 verschiedenen Medikamenten ermöglichen soll, fünfzehn Untereinheiten 17/i der
in der 1 dargestellten Art benötigt. Eine derartige Anlage
wird in praxi den statistisch wichtigsten Auslegungs-Erfordernissen
entsprechen.
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Innerhalb
der 30°-Sektoren 26 der
Sektormagazine 21/l und 21/r sind die verschiedenen
Medikamentsorten jeweils in einem insgesamt mit 27 bezeichneten „vertikalen" Stapel von Standardblistern 28 angeordnet,
in denen die jeweiligen Medikamente von der Herstellerfirma geliefert
werden. In einer typischen Gestaltung solcher Standardblister 28 (5a und 5b)
haben diese eine der Grundform nach rechteckige Platine 29 mit
zwei parallelen Reihen von Blisterhöfen, die symmetrisch bezüglich der
Längsmittelebene 32 der
Platine 29 angeordnet sind und je eine Verabreichungseinheit – Tablette,
Dragee, Kapsel – des
jeweiligen Medikaments enthalten.
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Entsprechend
verschiedener Formen der Medikament-Verabreichungseinheiten sind
auch die Weiten und Konturenverläufe
bzw. die Formen und Flächen
der die Blisterhoföffnungen
abdeckenden Bereiche der Blisterfolie 33 verschieden, mit
der Folge, dass zum Öffnen
der Blisterhöfe
durch Entfernen der „Blisterkappen" 34 (2a) durch Ausstanzen derselben entsprechend
verschiedene Stanzwerkzeuge 36 erforderlich sind, die benutzt
werden müssen,
damit die Verabreichungseinheiten 12/i aus den Blisterhöfen 31 entnehmbar
und zur Bestückung
der Vorratsbehältnisse 11 in
deren Aufnahmefächer 14/1 bis 14/4 einlegbar
sind. Demgemäß ist bei
der zur Erläuterung
gewählten
Bestückungsanlage 10 jedem Medikament
ein eigenes Stanzwerkzeug 36 zugeordnet, das sehr genau
an die Form der Blisterhoföffnungen
angepasst ist.
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Die
Stanzwerkzeuge 36 sind an den den einzelnen Medikamenten
zugeordneten Sektoren 26 der Sektormagazine 21/l und 21/r bereit
gehalten. Hierzu sind den Sektoren 26 einzeln zugeordnete
Haltevorrichtungen 37 (3) vorgesehen,
mittels derer die Werkzeuge 36 an den Sektoren 26 in
definierter Anordnung ablegbar sind, und aus denen die Werkzeuge 36 auch
auf einfache Weise wieder entnehmbar und in eine Stanzvorrichtung 38 (3)
zum Ausstanzen der Blisterkappen 34 einsetzbar sind.
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Die
Stanzwerkzeuge 36 werden in einer insgesamt mit 39 (1 und 3)
bezeichneten zentralen Arbeitsstation der jeweiligen Untereinheit 17/i eingesetzt,
die auch die Entnahme des Medikaments aus dem jeweiligen Blisterhof 31 (2b) des Standardblisters 28 und
auch das Einlegen in das zur Bestückung vorgesehene Aufnahmefach 14/1 bis 14/4 des
Medikamenten-Vorratsbehälters 11 vermittelt.
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Die
zentrale Arbeitsstation 39 sowie zu einem Zusammenwirken
mit dieser vorgesehene Einrichtungen an den Magazintürmen 21/l und 21/r werden
nachfolgend anhand ihres Zweckes und ihrer Funktionen erläutert, bei
deren Kenntnis ein Fachmann diese Einrichtungen der erfindungsgemäßen Anlage 10 aufgrund
seines Fachwissens auf vielfältige – zweckmäßige – Weise
realisieren kann. Zur Erläuterung
dieser Funktionen sei eine Gestaltung von Standardblistern vorausgesetzt
wie in den 5a und 5b vereinfacht
dargestellt.
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Innerhalb
der Sektorspeicher sind jeweils die untersten Standardblister 28/u (3)
der Stapel 27, in denen die Standardblister eines bestimmten
Medikaments angeordnet sind, von einem der Grundform nach rechteckigen
Schieberahmen 41 (2) aufgenommen,
der aus einer Grundstellung heraus, in der der unterste Standardblister 28/u vollkommen
innerhalb der kreisförmigen
Grundfläche
des Magazins angeordnet ist, radial soweit ausziehbar ist, dass nacheinander
alle Blisterhöfe 31 in
den Bereich der dem Magazin zugeordneten Stanzvorrichtung 38 gebracht
und die jeweilige Blisterkappe 34 ausgestanzt, d.h. der
zuvor abgedeckte Blisterhof geöffnet
werden kann. In der extremsten Auszugsposition des Schieberahmens 41 sind
bei dem zur Erläuterung
gewählten
Ausführungsbeispiel,
die in der Grundstellung innersten Blisterhöfe 31/i (2)
soweit außerhalb
der Grundfläche
des jeweiligen Sektormagazins 21/l bzw. 21/r angeordnet,
dass sie mittels der jeweils zugeordneten Stanzvorrichtung 38 geöffnet werden können.
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Die "Auszugs"-Position, in der
das Ausrücken
des jeweils untersten Standardblisters 28/u aus dem Sektormagazin 21/r/l erfolgt
ist diejenige, in der die Längsmittelebene
des 32 (5a) des jeweiligen Standardblisters 28 mit
der durch die beiden Drehachsen der 22/l und 22/r aufgespannten
vertikalen Mittelebene 42 der jeweiligen Untereinheit 17/i der Anlage 10 zusammenfällt. Davon
ausgehend, dass die Stanzvorrichtungen 38 der zentralen
Arbeitseinheit 39 – konstruktionsbedingt – jeweils
eine definierte Position haben, der ein definierter ihrer jeweiligen zentralen
Achse 53/l bzw. 53/r Abstand von der Längsmittelebene 19 der
Anlage 10 und auch ein definierter Abstand von der vertikalen
Quermittelebene 42/i der jeweiligen Untereinheit 17/i entspricht,
ist die die Stanzvorrichtungen 38 umfassende zentrale Arbeitseinheit 39 in
Längsrichtung,
d.h. in Transportrichtung der Vorratsbehältnisse so weit vor- und zurückverfahrbar,
dass in der Auszugsposition des jeweiligen Standardblisters die
in seitlichem Abstand von dessen Mittelebene 42 angeordneten
Blisterhöfe angefahren
und ihre Blisterkappen ausgestanzt werden können.
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Dasselbe
gilt sinngemäß für die Verfahrbarkeit
der zentralen Arbeitseinheit 39 quer zur Längsmittelebene 19 in
der Anlage 10, damit jeweils eine der beiden Stanzvorrichtungen 38 in
ihre Stanzposition gebracht werden kann. Zur diesbezüglichen
Positionierung der zentralen Arbeitseinheit 39 ist z.B. ein – nicht
dargestellter – X-/Y-Koordinatenwagen vorgesehen,
mit dem die zentrale Arbeitseinheit 39 bedarfsgerecht positionierbar
ist.
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Die
die jeweils untersten Standardblister 28/u aufnehmenden
Schieberahmen 41, deren Höhe geringfügig größer ist als die Tiefe der Blisterhöfe 31 der
Standardblister 28, sind durch Einsetzen von Adapterrahmen 43 (2),
deren Öffnungskontur
der Randkontur 44 von Standardblistern 28 entspricht, an
die verschiedenen medikament-spezifischen Formen von Standardblistern 28 anpassbar.
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Die
Schieberahmen 41 – und
die von diesen aufgenommenen, untersten Standardblister 28/u – sind in
einem flach-topfförmigen
Basisteil 46 des jeweiligen Sektormagazins 22/l bzw. 22/r angeordnet, das
gegenüber
dem oberen, die Standardblisterstapel 27 aufnehmenden Teil,
die jeweils eine Vielzahl von übereinander
angeordneten Standardblistern 28 umfassen, durch einen
Ringspalt 48 abgesetzt ist, in dem eine insgesamt mit 49 bezeichnete
der Grundform nach kreisförmige
Wählscheibe 49 (3)
um die Drehachse 22/r bzw. 22/l des jeweiligen
Sektorspeichers 21/r bzw. 21/l drehbar angeordnet
ist. Diese Wählscheibe 49 hat
ein mit der Sektorteilung der Speicher bzw. des Basisteils 46 konformes
Wählfenster 51,
durch das bei azimutal gleicher Anordnung eines Sektorbereiches
des Basisteils 46, des Wählfensters 51 und
eines darüber
angeordneten Sektorbereiches des Sektormagazins aus einem Stapel 27 desselben
der jeweils unterste Standardblister in den zugeordneten Sektorbereich
des flach-topfförmigen
Basisteils gelangen – nachfallen – kann,
nachdem ein zuvor in diesem enthaltener Standardblister gleichsam
verbraucht und seine "leere" Platine aus dem
Schieberahmen entfernt worden ist und der Schieberahmen 41 wieder
zurück
in seine Grundstellung geschoben worden ist. Durch Drehung der Wählscheibe 49 in
die mit dem angewählten
Stapel kongruente Position ihres Wählfensters 51 und
Positionierung des entsprechenden Sektorfaches des topfförmigen Basisteils 46 erfolgt
solchermaßen
die Nachlieferung von Standardblistern aus dem jeweiligen Sektormagazin.
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Die
beiden Stanzvorrichtungen 38, die in Transportrichtung
gesehen, gemeinsam vor- und zurück
sowie seitlich versetzbar sind und auch in Richtung der zentralen
Achse 52 der zentralen Arbeitseinheit 39 auf-
und abverfahrbar sind, sind des weiteren um diese Achse 52 auch
schwenkbar, so dass sie in Positionen bringbar sind, in denen die
zentralen Achsen 53/l und 53/r ihrer Stanzwerkzeuge 36,
in die nicht dargestellte Saugpipetten zur Entfernung von Blisterkappen
sowie zur Entnahme von Medikamenten aus den Standardblistern integriert
sind, in eine Anordnung schwenkbar sind, in der sie in der Längsmittelebene 19 der
jeweiligen Untereinheit 17/i verlaufen, d.h. in diejenige
Anordnung, in der die Medikamente koordinatengesteuert in die Aufnahmefächer 14/1 bis 14/4 einfüllbar sind.
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Die
insoweit erläuterte
Bestückungsanlage 10 ist
für einen
selbsttätigen
Betrieb konzipiert, der von einer der Einfachheit halber nicht dargestellten, komplexen
elektronischen Steuerungseinrichtung gesteuert wird, welche die
zur Steuerung der Medikamenten-Auswahlvorgänge, der Entblisterung von Standard-Blistern
und der zur Bestückung
der Medikamentenspender erforderlichen Bewegungen der zentralen
Arbeitseinheit 19, der Stanzvorrichtun gen und der Werkzeugbewegungen
erforderlichen Ansteuersignale aus einer Verarbeitung von patientenbezogenen
Informationssignalen generiert, welche die Information über die
Patienten und die diesen zugeordneten Medikamentkombinationen enthalten, mit
denen die Medikamentenspender bestückt werden sollen. Diese Steuersignale
werden taktgesteuert generiert, so dass sich der Transport und die
verschiedenen Bestückungsvorgänge auf
einfache Weise synchronisieren lassen. Die patientenbezogenen Daten
sind in maschinenlesbarer Form auf Datenträgern gespeichert, die in räumlich definierter
Konfiguration bezüglich
der zu bestückenden
Medikamentenspender mit transportiert werden und mit Hilfe von Leseeinrichtungen
erfasst werden, bevor sie zur Ansteuerung der einzelnen Funktionseinheiten
bzw. im Rahmen der nacheinander folgenden Anlagenmodule 17/i vorgesehener
Funktionseinheiten zu deren Ansteuerung nutzbar sein müssen.
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Desweiteren
sind unter Sicherheitsaspekten wichtige Sensoreinrichtungen der
verschiedensten Art umfassende Kontrolleinrichtungen vorgesehen, die
das Entblistern von Standard-Blisterverpackungen sowie das Bestücken von
Tagesblister-Verpackungen fortlaufend und für jede der bestückten Einheiten überwachen,
wobei insbesondere optische Überwachungseinrichtung
eingesetzt werden, die einen schonenden Kontrollbetrieb ermöglichen.
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Auch
diese Sicherheitseinrichtung können
in einer modularen Anordnung, den jeweiligen Anlagenmodulen zugeordnet
implementiert werden.