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Die
Erfindung betrifft eine Schneidfadenanordnung für Trimmer und einen Trimmer
mit einer solchen Schneidfadenanordnung.
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Fadentrimmer
weisen typischerweise einen auf einen Spulenträger aufgewickelten Schneidfaden auf,
wobei das Spulenvolumen des Spulenkörpers sowohl axial als auch
radial eine Ausdehnung über mehrere
Durchmesser des Schneidfadens aufweist und der Schneidfaden anfänglich und
während
der überwiegenden
Zeit des Betriebs auch in mehreren axialen und radialen Lagen vorliegt.
Der Schneidfaden kann bei der Herstellung und vor Aufwickeln auf den
Spulenkörper
durch Recken eine Materialverfestigung erfahren. Der Schneidfaden
hat eine gewisse Eigensteifigkeit und neigt zum Aufspreizen auf
dem Spulenkörper,
wenn keine besonderen radialen Rückhaltemittel
vorgesehen sind. Insbesondere bei solchem Aufspreizen des aufgewickelten
Fadens können
sich Probleme bei der weiteren Abspulung unter Einwirkung der Fliehkraft
des frei fliegenden Fadenendes ergeben. Bei ungleichmäßiger Lage
der Fadenwicklungen tritt nachteiligerweise eine nicht unerhebliche
Unwucht der schnell rotierenden Fadenspule auf. Die Windungen können zudem
im Betrieb aneinander reiben und durch Vibrationsverschweißung verbacken.
Dies kann zur Fehlfunktion führen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte
Schneidfadenanordnung für
einen Fadentrimmer anzugeben.
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Erfindungsgemäße Lösungen sind
in den unabhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Die
erfindungsgemäße Spule
ist vorteilhafterweise als Spritzgussteil und somit besonders kostengünstig herstellbar.
Bei Verbindung der mehreren radial aufeinander folgenden und eine
Spirale bildenden Windungen des Schneidfadens untereinander über Materialbrücken ist
ein Durcheinandergeraten von Wicklungen weitgehend ausgeschlossen.
Die Schneidfadenanordnung kann mit besonders geringer Bauhöhe ausgeführt werden
und zeigt über
die gesamte Benutzungsdauer bis zum Verbrauch der Fadenlänge der
Spiralwicklungen eine besonders geringe statische und dynamische
Unwucht. Fadenverschweißungen
können
bei dieser Anordnung nicht oder nur vermindert auftreten. Die Auf nahme
für die Spule
im Trimmer ist vorteilhafterweise in axialer Richtung nur geringfügig größer, insbesondere
weniger als 50% größer als
die Höhe
der Fadenspirale, so dass auch bei vorzeitigem Lösen der Materialbrücken oder
bei einer Ausführung
ohne Materialbrücken
die radiale Aufeinanderfolge der Windungen nicht veränderbar
ist, also kein Durcheinandergeraten der Ordnung der Windungen auftreten
kann. Die gesamte Schneidfadenanordnung kann vorteilhafterweise
durch ein einziges Bauelement gebildet sein, bei welchem neben der
spiralförmigen
Fadenlage auch ein zentraler Aufnahmekörper beim Spritzgießen gleichzeitig
mit erzeugt wird. In einem solchen zentralen Abschnitt können Strukturen
für eine
vollautomatische oder eine vom Benutzer auszulösende Fadenverlängerung
vorgesehen sein, welche mit Gegenstrukturen auf Seiten des geräteseitigen
Spulenantriebs zusammenwirken.
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Die
mehreren Fadenwindungen sind untereinander vorzugsweise durch beim
Spritzgießen
des gesamten Teils mit erzeugte Materialbrücken zwischen radial benachbarten
Lagen verbunden. In anderer Ausführung
können
die mehreren die Spirale bildenden Windungen auch ohne radial verbindende Materialbrücken radial
aufeinanderfolgen und durch die bereits erwähnte geringe Bauhöhe der Spulenaufnahme
im Trimmer in der Spiralform gehalten sein. Es kann auch vorgesehen
sein, zwei Schneidfäden
in Form einer Doppelspirale mit zwei in einer Ebene mit 180° Versatz
um die Rotationsachse ineinandergefügten Einzelspiralen in einer
Spule gemeinsam zu realisieren. Der Schneidfaden kann durch radiale
außen
und/oder innen liegende Einkerbungen in seinem Streckverhalten beeinflusst
sein. Es können
verschiedene Querschnitte des Fadens vorgesehen sein, insbesondere
auch von einem kreisrunden Querschnitt abweichende Querschnitte
zur Verbesserung der Schneidleistung und/oder zur Reduzierung des
Geräuschs.
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Eine
Verfestigung des zur Herstellung benutzten Materials kann vorteilhafterweise
durch Strahlungsvernetzung erfolgen, bei welcher das fertige Bauteil
mit energiereicher Strahlung, insbesondere Elektronenstrahlung oder
Gammastrahlung beaufschlagt wird und sich dabei eine Vernetzung
oberflächennaher
Bereiche des Materials ergibt.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
noch eingehend veranschaulicht. Dabei zeigt
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1 eine
Draufsicht auf eine Schneidfadenanordnung
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2 eine
geschnittene Seitenansicht zu 1
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3 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 1
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4 eine
geschnittene Seitenansicht zu 3
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5 einen
weiter vergrößerten Ausschnitt aus 3
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6 Details
zur Verbindung benachbarter Wicklungen
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7 einen
Fadenverlauf mit variierendem Querschnitt
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8 eine
Doppelspirale mit zwei Fäden
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Die 1 zeigt
eine Draufsicht auf eine Schneidfadenanordnung, bei welcher ein
Schneidfaden als eine in einer Ebene liegende Spirale ausgeführt ist.
Mit W0 ist die äußerste Wicklung der Spirale, mit
W1 die radial innenliegende benachbarte
Wicklung usw. bezeichnet. Die Wicklungen können untereinander lösbar verbunden
sein, so dass die spiralförmige
Schneidfadenanordnung eine einheitlich handhabbare formstabile Anordnung
bildet. Die äußerste Wicklung
W0 kann in einem freien Fadenende FE fortgesetzt
sein. Das Fadenende kann im Ausgangszustand der Schneidfadenanordnung
aber auch an der äußersten
Wicklung W0 direkt liegen, ohne von der
Spiralform abzustehen. Im Betrieb wird das äußere Ende des Schneidfaden
radial nach außen
gerichtet umgelenkt, wie durch die unterbrochene Linie in 1 angedeutet
ist. Die Flexibilität
des Schneidfadens kann der von bekannten Schneidfäden gleich
oder ähnlich
sein.
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Radial
innen endet die Spirale an einem Zentralkörper ZR, welcher vorteilhafterweise
eine zentrale Öffnung
ZO aufweist, an welcher Mitnehmerstrukturen MS ausgebildet sein
können.
Die Schneidfadenanordnung kann mit dem Zentralkörper ZR auf eine mit zu den
Mitnahmestrukturen MS komplementären
Struktur versehenen Aufnahme eines Drehantriebs eines Fadentrimmers
aufsetzbar sein. Die Mitnahmestrukturen MS und die Gegenstrukturen
auf Seiten des Antriebs können
in an sich bekannter Weise so ausgebildet und auf einander abgestimmt
sein, dass durch eine besondere Aktion des Benutzers, beispielsweise
durch Andrücken
eines zum Boden hinweisenden Betätigungselements
gegen den Boden eine Fadenverlängerung
ausgelöst
werden kann, welche in anderer Ausführung auch selbsttätig erfolgen
kann, wenn das frei fliegende Fadenende des Trimmers im Betrieb
durch Abreißen
des Fadens kürzer
und damit die an dem Faden nach außen ziehende Fliehkraft geringer
wird. Verschiedene Mechanismen für
eine solche automatische Fadennachstellung sind seit langem bekannt.
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Die
entlang A-A von 1 geschnittene Seitenansicht
in 2 zeigt die flache, ebene Ausgangsform der Schneidfadenanordnung.
Die Höhe der
durch die aufeinanderfolgenden Fadenwicklungen gebildeten Spirale
FS ist mit HS bezeichnet. Der zentrale Körper ZR kann dem gegenüber mit
in Richtung der Drehachse DA größerer Materialstärke ausgeführt sein.
Die flache Bauform begünstigt
auch eine geringere Bauhöhe
des Arbeitskopfes des Trimmers. Durch die scheibenförmig flache
Bauform, deren Scheibenebene immer im wesentlichen senkrecht zur
Drehachse liegt, ist eine besonders geringe dynamische Unwucht gewährleistet.
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Die
Schneidfadenanordnung FS kann in bevorzugter Ausführung als
einteiliges Kunststoff-Spritzgussteil hergestellt sein, welches
durch die flache Bauform mit einem einfachen teilbaren Spritzgusswerkzeug
kostengünstig
herstellbar ist. Geeignete Kunststoff-Materialien sind von den bekannten Schneidfadenanordnungen
prinzipiell bekannt. Von besonderem Vorteil können durch Strahlungsvernetzung
oberflächenhärtbare Kunststoffe oder
spezielle Compounds sein. Die radial unmittelbar benachbarten Lagen
sind vorteilhafterweise über gegenüber dem
Querschnitt des durch die Wicklungen gebildeten Schneidfadens dünnen Materialbrücken verbunden.
Die Materialdicke der Materialbrücken
ist so gewählt,
dass ein Aufreißen
dieser Materialbrücken
für die
Fadenverlängerung
im laufenden Betrieb allein durch die Fliehkraft des freien Endes des
Schneidfadens ausreicht, um eine Auftrennung der Materialbrücken zu
gewährleisten.
Die genaue Größe des Querschnitts
der Materialbrücken
hängt z. B.
von dem verwendeten Kunststoffmaterial und der von der Betriebsdrehzahl
des Trimmers abhängigen Fliehkraft,
mit welcher das freie Fadenende radial abziehend auf die jeweils äußerste Wicklung
einwirkt, ab und kann im Einzelfall durch Versuch ohne weiteres
bestimmt werden.
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In
bevorzugter Ausführung
sind die radial benachbarten einzelnen Wicklungen wie in 3 mit Wicklungen
W0, W1, W2 skizziert, nur an diskreten, in Umfangsrichtung
beabstandeten Stegen MB als Materialbrücken untereinander verbunden.
Die Erstreckung der Stege MB in Umfangsrichtung UR ist mit BB bezeichnet.
Die Erstreckung BB ist vorzugsweise wesentlich kleiner als der Schnurdurchmesser
DF des Schneidfadens. Vorzugsweise ist die Erstreckung WB der Stege
MB höchstens
gleich einem Viertel des Schnurdurchmessers DF des Schneidfadens.
Zwischen in Umfangrichtung aufeinander folgenden Stegen MB seien
die radial benachbarten Wicklungen W0 und
W1 bzw. W1 und W2 usw. von einander getrennt. Sofern an einer
Trennstelle des Werkzeugs ein dünner
Materialfilm teilweise bestehen bleibt, ist dieses unkritisch, wenn
dieser das Ablösen
der jeweils äußeren Wickellage
bei der Fadenverlängerung
nicht beeinträchtigt.
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In
dem Schnittbild der 4 zu 3 ist der Schnurquerschnitt
des Schneidfadens als kreisförmig
angenommen. Der Schneidfaden kann aber auch nicht kreisförmige Querschnitte
besitzen, insbesondere Polygonform. Nicht kreisförmige Querschnitte sind für Schneidfäden in herkömmlicher
Spulenwicklung an sich bereits bekannt und teilweise vorgesehen
zur Verbesserung der Schneidleistung und/oder zur Verringerung des
Arbeitsgeräusches. Es
können
auch Durchbrüche
durch den Schnurquerschnitt des Schneidfadens, z. B. als schlitzförmige Öffnungen
vorgesehen sein.
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In 4 ist
mit SA eine nur ausschnittsweise angedeutete Spulenaufnahme in dem
Trimmer bezeichnet, deren Höhe
HA nur geringfügig
größer, insbesondere
weniger als 50%, vorzugsweise weniger als 25% größer ist als die Höhe HS der
Spule. Die der Schneidfadenspirale zugewandten Flächen der
Spulenaufnahme können
vorteilhafterweise gegenüber dem
Schneidfadenmaterial für
eine besonders geringe Reibung ausgebildet sein und/oder eine hohe Wärmeleiffähigkeit
besitzen, wodurch insbesondere auch die Gefahr einer Verschweißung des
Schneidfadens mit der Begrenzung der Spulenaufnahme weiter verringert
wird.
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In 5 ist
ein weiter vergrößerter Ausschnitt
skizziert, in welchem die Stege MB als Materialbrücken zwischen
aufeinander folgenden Wicklungen WN, WN+1 anschaulicher dargestellt sind. Die Skizze
ist nicht maßstäblich zu
verstehen, insbesondere ist der radiale Abstand der Wickellagen
im Realfall typischerweise geringer als in der Skizze dargestellt.
Die Stege MB als Materialbrücken
sind vorteilhafterweise sowohl in Umfangsrichtung als auch in axialer
Richtung, d. h. senkrecht zur Ebene der Spiralwicklung, mit geringen
Abmessungen BB in den bereits genannten Relationen ausgeführt.
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In 5 ist
als weiteres mögliches
Merkmal skizziert, dass die Windungen an ihrem radial äußeren Umfang
Einkerbungen UK aufweisen können, welche
das Strecken des Fadens in dem frei fliegenden Fadenende nach dem
Ablösen
von dem Spiralwickel gegenüber
der gekrümmten
Ausgangsform auf dem Spiralwickel erleichtern. Derartige Einkerbungen
oder gleichwirkende Materialschwächungen können radial
außen
liegend und/oder radial innen liegend vorgesehen sein. Bei radial
außen
liegenden Einkerbungen können
diese auch beim Schneiden eine die Schneidleistung verstärkende Wirkung
nach Art von Sägezähnen ergeben.
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Für ein verbessertes
Abreißverhalten
der über
die Stege verbundenen Wicklungen bei der Fadenverlängerung
im Betrieb können
die Stege MB wie in 6 skizziert in ihrem Verlauf
oder am Übergang
zu dem Schneidfaden Kerbstellen aufweisen, an welchen das Material
bei der Fadenverlängerung leichter
aufreißt.
Als Beispiele sind in 6 Stege MBA in gegenüber Umfangsrichtung
und gegenüber radialer
Richtung geneigter Ausrichtung mit Kerbstellen KBA am Übergang
zu wenigstens einer der durch die Stege MBA verbundenen Wicklungen
oder Stege MBB mit gegenläufigen
Kerben KBB am Übergang zu
wenigstens einer der verbundenen Wicklungen dargestellt. Vorzugsweise
sind die Kerben gegenüber
beiden durch die Stege verbundenen Wicklungen ausgebildet, um eine
höhere
Sicherheit für
das zuverlässige
Abreißen
bei der Fadenverlängerung
zu haben.
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Während bei
den vorangegangenen Beispielen ein über den Verlauf des Schneidfadens
entlang der Windungen der Spirale gleichbleibender Schnurquerschnitt
angenommen ist, kann sich der Schnurquerschnitt im Fadenverlauf
auch ändern.
Dabei kann auch eine alternierende Verdickung und Verschlankung
des Schneidfadens mit Querschnitten Q1 und Q2 wie in 7 skizziert
und/oder eine Änderung
der Querschnittsform, beispielsweise zwischen rundem Querschnitt
und polygonalem eckigem Querschnitt vorgesehen sein.
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8 zeigt
einen Ausschnitt aus einem radial inneren Bereich einer weiteren
vorteilhaften Ausführung,
bei welcher zwei spiralförmige
Schneidfäden
F1, F2 als um 180° um
die Drehachse gegeneinander versetzte, ineinandergefügte Einzelspiralen ausgeführt sind.
In der Variante mit radial über
Materialbrücken
verbundenen Wicklungen sind dabei jeweils Wicklungen des einen Schneidfadens
F1 und radial benachbarte Wicklungen des zweiten Schneidfadens F2
verbunden.
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Die
Erfindung ist nicht auf die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern
im Rahmen fachmännischen
Könnens
auf mancherlei Weise abwandelbar. Die den einzelnen Ausführungsbeispielen
entnehmbaren Merkmale können
auch in anderer Kombination realisiert sein.