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Die
Erfindung betrifft eine Verladevorrichtung zum Verladen von Transportgütern von
Transportfahrzeugen.
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Üblicherweise
weisen Lagerhallen an der Verladestation eine Laderampe auf, an
die Transportfahrzeuge rückwärts anfahren
können. Über eine Öffnung,
die sich stirnseitig am Heck des Transportfahrzeuges befindet, werden
die Transportfahrzeuge wie beispielsweise Kleintransporter, Lastkraftwagen
sowie Auflieger von Sattelschlepper be- und entladen. Wenn es sich
bei den Transportgütern
um verhältnismäßig kleine
geometrische Gebilde handelt, die beispielsweise auch in einer größeren Anzahl
auf einer sogenannten Euro-Palette gelagert werden können, so
können
die Transportfahrzeuge beispielsweise mit Hilfe eines Gabelstaplers
be- und entladen
werden. Dabei erfolgt die Beladung sequentiell vom vorderen Bereich
des Laderaums des Transportfahrzeuges zum hinteren Bereich des Laderaums.
Andererseits beginnt die Entladung des Transportfahrzeugs vom hinteren
Bereich des Laderaums des Transportfahrzeuges zum vorderen Bereich
des Laderaums.
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Wenn
jedoch lange Transportgüter
auf das Transportfahrzeug geladen werden müssen, wie beispielsweise Bauträgersegmente
oder Zugschienensegmente, gestaltet sich die Beladung des Transportfahrzeuges
durch die stirnseitige am Heck befindliche Öffnung des Laderaums in Längsrichtung schwierig.
Zum einen sind die verwendeten Gabelstapler für das Verladen von Langgut
nicht ausgelegt und zum anderen stellt die Verladung von Langgut hohe
Anforderungen an das Rangieren mit einem Gabelstapler. Ein seitliches
Be- und Entladen des Transportfahrzeuges ist nicht möglich, da
sich die Laderampe nur stirnseitig am Heck des Transportfahrzeuges
befindet. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass durch das
sequentielle Entladen, Transportgüter, die sich in dem Bereich
befinden, der von dem Bereich mit der Öffnung am weitesten entfernt ist,
schwer zugänglich
sind.
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Deshalb
wurde, wie aus dem Stand der Technik bekannt, der Versuch unternommen,
eine Laderampe für
Transportfahrzeuge zu errichten, zum seitlichen beladen und entladen.
Bei derartigen Verladestationen fährt das Transportfahrzeug über eine langgezogene,
kurvenförmige
Anfahrt tangential an die Verladerampe, um dort entladen bzw. beladen werden
zu können.
Für den
Abtransport der Transportgüter
ist ebenfalls eine langgezogene, kurvenförmige Abfahrt notwendig. Dies
hat den Nachteil, dass ein erhöhter
Bauraum benötigt
wird, da der durch für die
An- und Abfahrt eingenommene Bauraum nicht für die Verladung von Transportgütern nutzbar
ist. Darüber
hinaus muss er permanent freigehalten werden, damit die Transportfahrzeuge
an die Verladestation fahren können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Verladen von Transportgütern
auf Transportfahrzeuge anzugeben, bei dem der zur Verfügung stehende
Bauraum der Laderampe optimal ausgenutzt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Verladevorrichtung für
Transportgüter, insbesondere
zur Be- und Entladung von Gütern
von Transportfahrzeugen, kann mindestens eine Plattform die mit
mindestens einem Transportfahrzeug befahrbar ist, mindestens eine
Verschiebeeinheit mit der die Plattform verschiebbar ist, wobei
die Plattform und die Verschiebeeinheit derart miteinander in Verbindung
stehen, dass eine im wesentlichen horizontale Verschiebung im wesentlichen
in einer Querrichtung zur Auffahrrichtung des Transportfahrzeugs
auf die Plattform durchführbar
ist, und/oder mindestens ein Kraftelement zum Aufbringen einer die
Verschiebebewegung zumindest unterstützenden Kraft aufweisen.
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Dabei
ergibt sich der Vorteil, dass der Bauraum, der für die Laderampe nötig ist,
optimal ausgenützt
werden kann, da kein zusätzlicher
Platz für
An- und Abfahrtkurven vorgesehen werden muss. Unter im Wesentlichen
einer Querrichtung zur Auffahrrichtung des Transportfahrzeugs ist
dabei ein Winkel von 90 ± 45
Grad, bevorzugt 90 ± 10
Grad, besonders bevorzugt 90 Grad zur Längsrichtung einer an einer
Laderampe befindlichen Kante zu verstehen.
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Weiterhin
kann die Plattform insbesondere senkrecht zu einer Kante einer Laderampe,
die im Wesentlichen parallel zur Auffahrrichtung des Transportfahrzeuges
auf die Plattform ist, verschiebbar sein.
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Dabei
ist insbesondere ein weiterer Vorteil darin zu sehen, dass ein aufwändiges rückwärtiges Rangieren
an eine Laderampe nicht mehr nötig
ist, wodurch die Belastung des Fahrers durch solche Manöver reduziert
werden kann. Zudem kann auch eine weitere, das Manövrieren
beaufsichtigende Person eingespart werden. Weiterhin ergibt sich
durch das seitliche Beladen der Vorteil, dass zeitgleich mehrere Gabelstapler
einen oder mehrere Lastkraftwägen
be- und entladen können.
Somit wird auch eine kürzere Verweildauer
des Fahrzeuges an der Laderampe realisiert.
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Weiterhin
können
mehrere einzelne Plattformen in Auffahrrichtung des Transportfahrzeuges
derart zusammenschaltbar sein, dass eine synchrone Verschiebung
aller verbundenen Plattformen durchführbar sein kann.
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Durch
das Zusammenschalten mehrerer Plattformen je nach Bedarfsfall ergibt
sich dahingehend ein Vorteil, dass eine höhere Flexibilität bei der Be-
und Entladung bereitgestellt werden kann. Zusätzlich wird dabei auch der
hohen Vielfalt an Fahrzeuglängen
bedingt durch die verschiedenen Transportfahrzeugarten Rechnung
getragen.
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Weiterhin
kann die an der Plattform mindestens eine Arretiereinheit vorgesehen
sein kann, mit der mindestens zwei Plattformen untereinander mechanisch
und/oder elektrisch arretierbar sein können.
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Dadurch
wird eine zusätzliche
Sicherung des gemeinsamen Gleichlaufs der einzelnen Plattformen bereitgestellt.
Die Arretiereinheit kann dabei mechanisch durch Kraft- und/oder
Formschluss und/oder elektrisch ausgeführt sein.
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Weiterhin
kann die Plattform insbesondere aus organischem, anorganischem und/oder
mineralischem Material ausgeformt sein.
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Besondere
Vorteile ergeben sich hierbei daraus, dass die genannten Materialien
widerstandsfähig
gegen Korrosionseinflüsse,
wie beispielsweise Bremsenreiniger, Auftaumittel oder Wasser sein
können.
Dadurch kann die Lebensdauer der Bauteile verlängert werden.
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Weiterhin
kann die Plattform in ihrer Längsrichtung
mindestens eine Länge
von zehn Metern und/oder in ihrer Querrichtung eine Breite von mindestens
einer Fahrspur eines Transportfahrzeuges aufweisen.
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Weiterhin
kann das Kraftelement hydraulisch, pneumatisch, und/oder elektrisch
betreibbar sein.
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Weiterhin
kann das Kraftelement ein Hydraulikzylinder, ein Pneumatikzylinder,
eine Zugkette, ein Zugband, eine Spindel und/oder eine Zahnstange sein.
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Weiterhin
kann eine Steuereinheit vorgesehen sein über welche einzelne Plattformen
zusammenschaltbar sind und/oder mittels welcher eine Gleichlaufsteuerung
durchführbar
sein kann.
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Weiterhin
kann mit der Steuereinheit ein Verschieben zumindest einer Plattform
aus mindestens einer Parkspur in eine erste Fahrspur, ein Verschieben
der zumindest einen Plattform mit einem aufgefahrenen Transportfahrzeug
aus der Fahrspur in eine Parkspur, und/oder ein Verschieben der
Plattform mit dem darauf befindlichen Transportfahrzeug aus der Parkspur
in eine Fahrspur gesteuert werden, wobei die Fahrspur die erste
oder eine zweite Fahrspur sein kann.
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Weiterhin
können
die Sensoren, Lastsensoren mit denen der Be- und/oder Entladezustand zumindest einer
Plattform erfassbar ist, Umgebungssensoren mit denen zumindest der
Nahbereich zumindest einer Plattform erfassbar ist, Sensoren wie insbesondere
Lichtschranken mit denen der vollständige Auffahrzustand eines
Transportfahrzeug auf zumindest eine Plattform erfassbar ist, und/oder
Positionsgeber mit denen die aktuelle Position zumindest einer Plattform
in zumindest einer Fahrspur und/oder Parkspur erfassbar ist, sein.
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Weiterhin
kann die Steuereinheit die Signale der Sensoren aufnehmen und für die Steuerung
der Plattformen verwenden.
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Zudem
umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Verladen von Transportgütern, wobei
in einem ersten Schritt ein Verschieben zumindest einer Plattform
aus mindestens einer Parkspur in eine erste Fahrspur, stattfindet,
anschließend
in einem zweiten Schritt ein weiteres Verschieben der zumindest
einen Plattform mit mindestens einem aufgefahrenen Transportfahrzeug
aus der Fahrspur in eine Parkspur erfolgt und in einem dritten Schritt
ein Verschieben der Plattform mit dem darauf befindlichen Transportfahrzeug
aus der Parkspur in eine Fahrspur erfolgt, wobei die Fahrspur die
erste oder eine zweite Fahrspur ist.
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Dieses
Verfahren bietet dabei den Vorteil, dass auf besonders einfache
Weise das Transportfahrzeug an der Laderampe positioniert werden kann,
ohne dass aufwändige
Rangiermanöver
vonnöten
sind. Dadurch kann insbesondere der Zeitaufwand für einen
kompletten Verladevorgang reduziert werden.
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Zusammenfassend
sollen im Folgenden die Vorteile der Erfindung aufgeführt werden.
Durch das Vorsehen von seitlich verschiebbaren Plattformen können Transportfahrzeuge
wie Kleintransporter, Sattelschlepper bis hin zu XXL-Lastkraftwagen
der neusten Generation ohne umständliche
und zeitaufwändige
Rangiermanöver
an eine Verladerampe verschoben werden. Dadurch dass die Fahrzeuge
mit ihrer gesamten Fahrzeuglängsseite
an die Laderampe ansetzen ergibt sich der Vorteil, dass eine Beladung über die
gesamte Länge ermöglicht wird.
Zum einen kann somit auf besonders einfache Weise Langgut verladen
werden, zum anderen ergibt sich der Vorteil dass durch den großen Zugangsbereich
die Transportgüter
verladen werden können.
Weiterhin wird der Bauaufwand für
die Laderampe reduziert da keine aufwändigen An- und Abfahrtswege
vorgesehen werden müssen.
Weiterhin können
durch das Vorsehen einer Parkspur und einer oder mehrerer Fahrspuren
die Transportfahrzeuge nicht mehr ausschließlich sequentiell be- und entladen
werden und da die Fahrspuren auch dann befahrbar sind, wenn andere
Transportfahrzeuge gerade beladen werden. Dadurch werden Wartezeiten
hinterer Transportfahrzeuge erheblich reduziert.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und weitere Details der vorliegenden Erfindung werden
im Folgenden anhand von Beispielen mit Bezug auf schematische Figuren
weiter erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der Verladevorrichtung mit einem aufgefahrenen
Lastkraftwagen,
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2 eine
perspektivische Ansicht der Verladevorrichtung mit einem aufgefahrenen
Lastkraftwagen,
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3 eine
Draufsicht auf die Verladevorrichtung,
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4 eine
schematische Ansicht der Verladevorrichtung, und
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5 ein
prinzipielles Ablaufschema für
Be- und/oder Entladevorgänge.
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1 zeigt
eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Verladevorrichtung für Transportgüter, die
an einer Laderampe 5, welche sich an einem Lagergebäude 4 befindet,
angeordnet ist. Parallel zu der Laderampe 5 ist mindestens
eine Plattform 2 angeordnet und dabei mittels zumindest
einer Verschiebeeinheit 3 mit dem Boden verbunden. Die Verschiebeeinheit 3 kann
aus einer Führungsschiene bestehen,
die ortsfest mit dem Boden in Verbindung steht und weiterhin Gleitelemente
wie beispielsweise Rollen oder Kugellager aufweisen über die
die Plattform 2 zu der Laderampe 5 hin und von
der Laderampe 5 weg verschoben werden kann. Dabei führt die Plattform 2 eine
im Wesentlichen senkrechte Bewegung bezüglich einer Kante 7 der
Laderampe 5 durch. Hierbei ist ein Transportfahrzeug 1 in
Form eines Kleintransporters 1A dargestellt und derart
auf der Plattform 2 ausgerichtet, dass die Verschiebung der
Plattform 2 einer Verschiebung in Querrichtung zur Längsachse
des Transportfahrzeuges 1 entspricht. Die Plattform 2 kann
in ihrer Längsrichtung eine
Gesamtlänge
von zehn Meter aufweisen und in Querrichtung eine Breite von einer
Fahrspurbreite eines Kleintransporters bis hin zu einer Breite einer Fahrspur
eines Lastkraftwagens auf. Dabei kann die Plattform 2 eine
Tragfähigkeit
von 40 t aufweisen. Mithilfe von Gabelstapler 6 werden
die Transportfahrzeuge 1 in einer Richtung seitlich zu
Ihrer Langsachse beladen und/oder entladen. Weiterhin zeigt 1 eine
perspektivische Ansicht eines Transportfahrzeuges 1C, das
gerade aus einer Fahrspur 12 in eine Parkspur 11 verschoben
wird. Hierbei entspricht das Transportfahrzeug 1C einem
Fahrzeug der neuen Generation von XXL-Lastkraftwagen, die ein Zusammenschalten
von beispielsweise drei Plattformen 2A, 2B und 2C erforderlich
machen kann (abhängig
von der gewählten
Plattformlänge),
um der Gesamtlänge dieser
XXL-Lastkraftwagen
Rechnung zu tragen. Dabei werden eine erste Plattform 2A eine
zweite Plattform 2B und eine dritte Plattform 2C über eine
nicht gezeigte Steuereinheit 8 miteinander zusammengeschaltet.
Weiterhin erzeugt eine Gleichlaufsteuerung das synchrone seitliche
Verschieben der zusammengeschalteten Plattformen 2A, 2B und 2C.
Insbesondere für
Fahrzeuge dieser Länge
bietet die Verladevorrichtung den Vorteil, dass kein rückwärtiges Rangieren
an die Verladerampe notwendig ist.
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2 zeigt
weitere eine schematische Ansicht der Verladevorrichtung. Gleiche
Bezugszeichen wie in 1 beziehen sich auf die gleichen
Elemente. Die Plattform 2 befindet sich in 2 in
einer Fahrspur 12. Diese verläuft parallel zur Laderampe 5, wobei
zwischen der Fahrspur 12 und der Laderampe 5 eine
Parkspur 11 vorgesehen ist. Die Breite der Fahrspur 12 kann
der Breite der Parkspur 11 entsprechen. Die auf der Fahrspur 12 befindliche
Plattform 2 weist einen derartigen Abstand von der Laderampe 5 auf,
dass ein Transportfahrzeug 1, das sich auf der Fahrspur 12 parallel
neben einer in Längsrichtung der
Laderampe 5 befindlichen weiteren Plattform 2, die
sich auf der Parkspur 11 mit einem darauf ausgerichteten
Transportfahrzeug 1 befindet, auffahren kann. In 2 ist
weiterhin eine erste Plattform 2A mit einer zweiten Plattform 2B verbunden,
so dass sich eine Gesamtlänge
der beiden Plattformen ergibt, die für ein größeres Transportfahrzeug 1,
wie beispielsweise ein Sattelschlepper 1B, ausreicht. Nachdem
der Sattelschlepper vollständig
auf die zusammengeschalteten Plattformen 2A und 2B aufgefahren
und zum Stillstand gekommen ist, werden die Plattformen zur Laderampe 5 verschoben,
bis sich die Plattformen mit darauf ausgerichtetem Sattelschlepper 1B in
der Parkspur 11 befinden. In dieser Parkspur 11 kann
der Sattelschlepper 1B beispielsweise mit Hilfe des Gabelstaplers 6 direkt
von der Laderampe 5 über
seine gesamte Länge
be- und entladen werden. Dabei können
mehrere Gabelstapler gleichzeitig das Transportfahrzeug seitlich
beladen. Das Zusammenschalten von zwei Plattformen 2 erfolgt
mit derselben Steuerung, wie oben beschrieben.
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Die
in den 1 und 2 dargestellte Verschiebeeinheiten 3 sind
derart in die Fahrbahn der Fahrspur 12 eingelassen, dass
ein problemloses Überfahren
durch das Transportfahrzeug möglich
ist.
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3 zeigt
eine Draufsicht auf die Verladevorrichtung zur besseren Veranschaulichung
der Position der Parkspur 11 und der Fahrspuren 12 und 13. Eine
Laderampe 5 weist eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Kante 7 auf,
die entlang der gesamten Länge
der Laderampe 5 verläuft.
Mehrere Plattformen 2 sind derart ausgerichtet, dass ihre
Längsachse
parallel zu der Ladekante 7 verläuft. Die mit durchgezogener
Linie dargestellten Plattformen 2 befinden sich auf einer
Parkspur 11. Die Parkspur verläuft parallel zu der Ladekante 7 der
Laderampe 5 und wird dabei auf einer Längsseite durch die Kante 7 begrenzt.
Auf einer Seite der Parkspur 11, die der Seite, die durch
die Ladekante 7 begrenzt wird, gegenüberliegt, grenzt unmittelbar
eine erste Fahrspur 12 an. In der Fahrspur 12 sind
beispielhaft Plattformen 2 in gestrichelten Linien dargestellt.
Weiterhin ist beispielhaft auf den in einer Fahrspur 12 befindlichen
Plattformen 2 ein XXL-Lastkraftwagen dargestellt. Auf einer
Längsseite
der Fahrspur 12 befindet sich eine weitere Fahrspur 13,
die ebenfalls wie die Fahrspur 12 und die Parkspur 11 parallel
zur Kante 7 der Laderampe 5 verläuft. Die
Plattformen 2 können
je nach Bedarf einzeln oder über
einen Verbund benachbarter Plattformen aus der Parkspur 11 in
eine erste Fahrspur 12 und/oder eine zweite Fahrspur 13 im Wesentlichen
senkrecht zur Kante 7 der Laderampe 5 verschoben
werden. Dadurch kann, während
ein Transportfahrzeug 1 auf eine Plattform 2 oder
eine Plattformverbund auffährt
oder abfährt,
gleichzeitig ein zweites Transportfahrzeug auf eine Plattform 2 oder einen
Plattformverbund, der sich in einer zweiten Fahrspur 13 befindet,
auf- oder abfahren. Abhängig
von der Auslegung der Verladevorrichtung und insbesondere der Anzahl
der Plattformen und der Länge
der Laderampe 5 können
gleichzeitig eine Vielzahl von Transportfahrzeugen 1 be-
und entladen werden.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf die Laderampe 5 mit der Kante 7,
wobei parallel dazu die Plattformen 2 ausgerichtet sind.
Dabei sind die Plattformen 2 mit einer Steuereinheit 8 über die
Datenleitungen 9 verbunden. Die Datenleitungen 9 können dabei
in Form von Datenkabel, Funkverbindung und/oder Infrarotverbindung
ausgeführt
sein. Die Steuereinheit 8 kann dabei die Bewegung der Plattformen 2 steuern. Weiterhin
ist die Steuereinheit 8 mit einem Bedienterminal 10 verbunden.
Die Verbindung zwischen Steuereinheit 8 und Bedienterminal 10 kann
ebenfalls in Form eines Datenkabels, kabellos oder via Infrarotverbindung
ausgeführt
sein.
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5 zeigt
einen möglichen
Ablaufprozess beim Be- und Entladen eines Transportfahrzeuges 1 mit
Hilfe der Vorrichtung. In einem ersten Schritt S1 werden Daten bezüglich des
Transportfahrzeuges 1 wie beispielsweise Gewicht, Gesamtlänge, Beladungszustand
und/oder Art der Ladung erfasst. Diese Daten können beispielsweise von dem
Fahrer des Transportfahrzeuges oder von einem Bediensteten der Verladestation
aufgenommen und ausgegeben werden. Es ist ebenso denkbar, die Daten
mit einer automatischen Erfassungsvorrichtung aufzunehmen und an
das Bedienteil 10 weiterzuleiten. Hierzu kann beispielsweise
ein Transponder eingesetzt werden, auf dem die oben genannten Daten
gespeichert sind. Der Transponder kann dabei von einem Bediensteten
der Verladestation an den Fahrer des Transportfahrzeugs übergeben
werden. Weiterhin kann der Transponder auch permanent im Transportfahrzeug angeordnet
sein.
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Alternativ
können
die erfassten Daten auch von dem Transportfahrzeugfahrer oder von
dem Bediensteten in das Bedienteil 10 manuell eingegeben werden.
Die so erfassten Daten können
an die Steuereinheit 8 übermittelt
werden. In einem zweiten Schritt S2 erfolgt nun die Auswahl eines
Bereiches der Laderampe 5. Die Auswahl kann dabei in Abhängigkeit
der Gesamtlänge
des Transportfahrzeuges 1 und/oder dessen Ladung erfolgen.
Dabei kann die Steuereinheit 8 eine Statusabfrage der einzelnen Plattformen 2 durchführen, um
zu ermitteln, ob die jeweiligen Plattformen bereits mit einem Transportfahrzeug 1 belegt
oder frei sind. Jede der Plattformen 2 kann mit mindestens
einem Lastsensor bestückt sein,
der ein Ausgabesignal ausgeben kann, anhand welchem bestimmt werden
kann, ob die jeweilige Plattform 2 belegt oder frei ist.
Nach Erhalt des Ergebnisses der Statusabfrage kann in einem Schritt S3
die Auswahl der benötigten
Plattformen 2 erfolgen. Dabei können Signale zum Zusammenschalten der
benötigten,
benachbarten Plattformen und deren Arretierung von der Steuereinheit 8 ausgesendet werden,
sofern, abhängig
von der Fahrzeuglänge, benötigt. Anschließend kann
eine Zielfahrspur angewählt
werden. Dabei kann als Zielfahrspur nur eine Fahrspur 12, 13 angewählt werden,
auf der sich augenblicklich keine weitere Plattform 2 befindet.
Hierfür
kann jede Verschiebeeinheit 3 der Plattform 2 einen
Positionsgeber aufweisen, der die exakte Position einer Plattform
derart ausgeben, dass zumindest bestimmt werden kann, ob sich die
jeweilige Plattform auf einer Parkspur 11 oder einer der
Fahrspuren 12 und 13 befindet. Anschließend werden
in einem Schritt S4 die jeweilige Plattform 2 bzw. die
ermittelte Plattformkombination aus der Parkspur 11 in
eine vorbestimmte Fahrspur 12 oder 13 verschoben.
Jede Plattform 2 kann Umgebungssensoren aufweisen, mit
denen der Nahbereich erfasst werden kann. Wenn sich auf der Plattform 2 und/oder
im unmittelbaren Nahbereich ein Hindernis befindet, wie beispielsweise ein
vorbeifahrendes Transportfahrzeug, Ladungsstücke oder Personen, so kann
die Bewegung der Plattform 2 unverzüglich unterbrochen werden.
In einem Schritt S5 erfolgt zum einen eine Rückmeldung an das Bedienteil 10,
in dem beispielsweise die jeweilige, vom Fahrer des Transportfahrzeugs 1 anzusteuernde
Fahrspur 12 oder 13 angezeigt wird und zum anderen
kann eine Freigabe zum Einfahren in die jeweilige Fahrspur angezeigt.
Dadurch kann der Fahrer oder ein Bediensteter diese Informationen vom
Bedienteil 10 ablesen. Alternativ dazu kann die Information
auch direkt an das Führerhaus
weitergegeben werden, beispielsweise in optischer Form über eine
Anzeigetafel, die sich im Wartebereich für Transportfahrzeuge 1 befinden
kann oder in akustischer Form beispielsweise über eine im Führerhaus
befindliche Audio-Anlage, wobei ein Radioempfänger verwendet werden kann,
der vorher auf eine vorbestimmte Frequenz einzustellen ist. Alternativ
kann auch eine Anzeigetafel verwendet werden, die in dem Führerhaus
des Transportfahrzeugs 1 angeordnet werden kann. Darüber hinaus
kann abhängig
von der Fahrspur 12, 13 das Transportfahrzeug über optische Signale
zu der betreffenden Fahrspur geleitet werden, wobei diese Leitsignale
auf der Fahrbahnoberfläche
angeordnet sein können
und selektiv durch die Steuereinheit 8 schaltbar sein können. Anschließend fährt der
Fahrer das Transportfahrzeug 1 in einem Schritt S6 in die
ihm vorgegebene Fahrspur 12, 13 bis er die in
der Fahrspur 12, 13 bereitstehenden Plattform 2 bzw.
Plattformkombination erreicht und fährt danach das Transportfahrzeug 1 auf
die Plattform 2 bzw. die Plattformkombination auf. Dabei
können
die Plattformen 2 mit Sensoren ausgestattet sein, wie beispielsweise
Lichtschranken, zur Erfassung, ob das Transportfahrzeug 1 komplett
auf die Plattform 2 oder die Plattformkombination aufgefahren
ist. Dabei kann dem Fahrer optisch über eine Anzeige oder akustisch
beispielsweise über
das Audio-System
der exakte Zeitpunkt mitgeteilt werden, in dem das Fahrzeug komplett
auf die Plattform 2 oder die Plattformkombination aufgefahren
ist und er die Vorwärtsbewegung
des Fahrzeugs stoppen muss. Die Anzeige kann dabei mit der Plattform 2 in
Verbindung stehen oder auf einem Mobilteil im Fahrzeuginneren angeordnet
sein. Wenn die Fahrzeuglänge nicht
der gewählten
Plattform 2 oder Plattformkombination entspricht und somit
das Fahrzeug nicht vollständig
auf der Plattform 2 oder Plattformkombination Platz findet,
geben die Sensoren ein entsprechendes Signal aus. Wenn dieses Signal
von der Steuereinheit 8 erfasst wird, wird ein Freigabesignal
das die Bewegung der Plattformen freigibt, unterdrückt. Damit
kann verhindert werden, dass ein Fahrzeug, das sich nicht komplett
auf einer Plattform oder einer Plattformkombination befindet, verschoben
werden kann. Nachdem die Sensoren das vollständige Auffahren des Transportfahrzeuges 1 auf
die Plattform 2 oder Plattformkombination festgestellt
haben, wird ein Freigabesignal an die Steuereinheit 8 ausgegeben.
Die Steuereinheit 8 steuert in einem Schritt 7 eine
Verschiebung der Plattform 2 aus der Fahrspur in die Parkspur 11 derart,
dass die Plattform 2 im Wesentlichen in senkrechter Richtung
zur Längskante 7 einer
Laderampe 5 mit darauf befindlichem Transportfahrzeug 1 an
die Laderampe 5 verschoben wird. In einem anschließendem Schritt
S8 kann das Transportfahrzeug 1 in seitlicher Richtung
be- bzw. entladen werden. Während
dessen können
die Lastsensoren und/oder vorgesehene Positionsgeber ein Signal
an die Steuereinheit 8 ausgeben, wodurch diese erkennt,
dass die entsprechenden Plattformen 2 belegt sind und damit
nicht für
die Auswahl zum Befahren mit weiteren Fahrzeugen zur Verfügung stehen. Nach
vollständigem
Beenden des Be- und/oder Entladevorgangs des Transportfahrzeuges
kann in einem weiteren Schritt S9 dies über das Bedienteil 10 an
die Steuereinheit 8 eingegeben werden. Die Steuereinheit 8 überprüft in einem
weiteren Schritt S10, ob eine freie Fahrspur 12 oder 13 zur
Verfügung steht.
Ist eine freie Fahrspur erkannt worden, so wird diese angezeigt
und die Eingabe eines Verschiebeauslösesignals erwartet. Wenn dieses
Verschiebeauslösesignal
beispielsweise durch den Fahrer oder einen Bediensteten eingegeben
wurde, erfolgt die Verschiebung der Plattform 2 bzw. der
Plattformkombination mit darauf befindlichem Transportfahrzeug 1 in
die gewählte
Fahrspur 12, 13 im Schritt S11. Während dessen
kann zumindest die ausgewählte
Fahrspur 12, 13 zumindest teilweise gesperrt sein.
Wenn die Plattform 2 oder die Plattformkombination die
entsprechende Fahrspur 12, 13 erreicht hat, wird
dem Fahrer des Transportfahrzeuges 1 eine Abfahrfreigabe
optisch oder akustisch mitgeteilt, so dass das Transportfahrzeug 1 in
einem Schritt 12 von der Plattform 2 oder der
Plattformkombination abfahren kann und die Verladestation über die
Fahrspur 12, 13 verlässt. Dabei befindet sich der
Plattformzusammenschluss in der Fahrspur 12, 13 derart,
dass das beladene Transportfahrzeug 1 in geradliniger Fahrtrichtung
entlang seiner Längsachse
und im Wesentlichen parallel zur Kante 7 der Laderampe 5 die Plattform
verlassen kann.
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Die
vorgenannten Merkmale und Ausführungsformen
können
teilweise und/oder komplett in jeder beliebigen Weise miteinander
kombiniert werden.