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Die
Erfindung betrifft eine Abzuganlage für Zigarettenrauch in einem
Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 oder
7 sowie ein Fahrzeug mit einer Abzuganlage für Zigarettenrauch mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 8. Das Fahrzeug kann ein Land-, Luft-
oder Wasserfahrzeug sein, insbesondere ist das Fahrzeug ein Kraftwagen.
Die Erfindung wird nachfolgend eines Kraftwagens erläutert, ohne
dass sie deswegen auf diese Fahrzeugart beschränkt sein soll.
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Beim
Rauchen in einem Kraftwagen entsteht wegen des relativ kleinen Innenraums
eine hohe Rauchkonzentration in der Luft, sofern nicht gelüftet wird.
Die Effektivität
einer Lüftungs-
oder Klimaanlage eines Kraftwagens zur Beseitigung des Rauchs ist niedrig,
das Öffnen
eines Fensters zum Lüften
erzeugt ein Fahrtwindgeräusch,
beeinflusst die Klimaanlage und kann Zugluft im Innenraum des Kraftwagens
erzeugen, die oftmals unerwünscht
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist eine Abzuganlage für Zigarettenrauch in einem
Fahrzeug mit einer guten Rauchbeseitigungswirkung und ein Fahrzeug
mit einer solchen Abzuganlage vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1, 7 und 8 gelöst.
Die Unteransprüche
geben vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung
an.
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Die
erfindungsgemäße Abzuganlage
weist eine Absaugöffnung
für Zigarettenrauch
auf, die an eine Gasstrahlpumpe angeschlossen ist, deren Treibmittel
Fahrtwind ist. In einer Gasstrahlpumpe wird der durch Strömung verringerte
statische Druck eines strömenden
Gases (Treibmittel) zum Ansaugen eines Fluids genutzt. Eine bekannte
Gasstrahldüse
ist die sog. Venturi-Düse,
die auch als Venturi-Rohr bezeichnet wird. Bei der Erfindung saugt
die Gasstrahlpumpe mit Zigarettenrauch versetzte Luft aus einem Fahrzeuginnenraum
ab. Als Treibmittel dient der Fahrtwind, also Luft, die Gasstrahlpumpe muss
deswegen so angeordnet sein, dass sie vom Fahrtwind durchströmt wird.
Die erfindungsgemäße Abzuganlage
ist einfach in ihrem Aufbau und kann in einfachen Ausgestaltungen
ohne bewegliche Teile und damit wartungsarm und nahezu ausfallsicher ausgebildet
sein. Abhängig
von ihrer Konstruktion und Anordnung im Fahrzeug, insbesondere in
einem Kraftwagen, weist sie eine gute Absaugwirkung für Zigarettenrauch
aus dem Innenraum des Fahrzeugs auf.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Venturi-Düse als Gasstrahlpumpe vor.
Dabei soll Venturi-Düse
nicht eng als zwei gegeneinander gerichtete kegelstumpfförmige Rohrstücke, die
sich an ihren geringsten Durchmessern vereinen, verstanden werden,
sondern allgemein als sich in einem mittleren Bereich oder Zwischenbereich
verjüngendes
und danach wieder aufweitendes Rohr beliebigen Querschnitts. Durch
die Querschnittsverjüngung beschleunigt
sich die Durchströmung
der Gasstrahlpumpe, wodurch der statische Druck verringert und als
Folge die Saugwirkung erhöht
wird.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Pumpenauslass der
Gasstrahlpumpe ins Freie führt.
Die aus dem Innenraum des Fahrzeugs abgesaugte, mit Zigarettenrauch
versetzte Luft wird nach außen
abgeführt.
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Eine
andere Möglichkeit
gemäß der Erfindung
ist eine Kreislaufführung
der aus dem Innenraum des Fahrzeugs abgesaugten Luft zurück in den Innenraum
des Fahrzeugs. Diese Ausgestaltung der Erfindung weist ein Filter,
beispielsweise ein Aktivkohlefilter, auf, um Rauchpartikel aus der
Luft zu entfernen (Umluftbetrieb).
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Absaugöffnung der
Abzuganlage bei einem Fahrzeugaschenbecher oder bei einer Zigarettenablage
angeordnet ist. Letztere kann auch eine Zigarren- oder Pfeifenablage
sein. Üblicherweise
weisen Fahrzeugaschenbecher eine Zigarettenablage auf. Die Absaugöffnung kann
beispielsweise neben, vor, hinter oder über dem Fahrzeugaschenbecher
angeordnet sein. Die Absaugöffnung
sollte abhängig
von den baulichen Gegebenheiten so angeordnet sein, dass von einer
im Fahrzeugaschenbecher oder auf der Zigarettenablage abgelegten,
brennenden Zigarette aufsteigender Rauch abgesaugt wird, möglichst ohne
Asche aus dem Fahrzeugaschenbecher aufzuwirbeln. Durch diese Ausgestaltung
der Erfindung wird Zigarettenrauch an seiner Quelle abgesaugt, bevor
er sich im Fahrzeuginnenraum verbreitet.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Durchflussmengenstelleinrichtung
vor, mit der ein Strömungsquerschnitt
der Gasstrahlpumpe veränderbar
ist. Dabei kann es sich beispielsweise um eine schwenkbare Klappe
handeln, die in einem durchströmten
Querschnitt der Gasstrahlpumpe, evtl. auch vor oder hinter der Gasstrahlpumpe,
angeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich eine Saugleistung
der Gasstrahlpumpe regulieren und es ist eine Anpassung an die Fahrgeschwindigkeit
möglich.
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Der
unabhängige
Anspruch 7 ist auf eine Abzuganlage für Zigarettenrauch in einem
Fahrzeug gerichtet, die ein Gebläse
an Stelle einer Gasstrahlpumpe aufweist. Dabei wird als Gebläse ein vorhandenes Fahrzeuggebläse insbesondere
einer Lüftungs-
oder Klimaanlage genutzt, an deren Saugseite die Absaugöffnung der
Abzuganlage angeschlossen ist. Im Übrigen ist diese Abzuganlage
gleich ausgestaltet wie die zuvor erläuterte. Auch die in den Unteransprüchen angegebenen
Ausgestaltungen der Erfindung können
bei der im Nebenanspruch angegebenen Abzuganlage verwirklicht sein.
Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, dass sie keinen Strömungskanal
für Fahrtwind
in einem Fahrzeug benötigt.
In vielen Fällen
verkleinert sich dadurch der notwendige Bauraum und/oder die Unterbringung der
Abzuganlage im Fahrzeug ist einfacher. Weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung
der Erfindung ist, dass sie ein vorhandenes Fahrzeuggebläse nutzt.
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Das
Fahrzeug mit einer Abzuganlage für
Zigarettenrauch aus einem Fahrzeuginnenraum mit den Merkmalen des
Anspruchs 8 ist bereits vorstehend anhand der Abzuganlage erläutert worden.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
einer Ausführungsform
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Die
einzelnen Merkmale können
je für
sich oder zu mehreren bei Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Mittelkonsole eines Kraftwagens mit einer Abzuganlage für Zigarettenrauch
gemäß der Erfindung
in perspektivischer Darstellung;
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2 eine
Längsschnittdarstellung
der Mittelkonsole aus 1;
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3 eine 2 entsprechende
Längsschnittdarstellung
der Mittelkonsole aus 1 einer abgewandelten Ausführungsform
der Erfindung; und
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Erfindung in einem 2 entsprechenden Längsschnitt.
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1 zeigt
eine Mittelkonsole 1 eines im Übrigen nicht dargestellten
Kraftwagens. In der Mittelkonsole 1 ist ein Aschenbecher 2 untergebracht,
dessen Deckel 3 in geöffneter
Stellung dargestellt ist. Auf einer Seite des Aschenbechers 2 befindet
sich ein Lüftungsgitter,
das eine Absaugöffnung 4 einer
erfindungsgemäßen Abzuganlage
für Zigarettenrauch aus
einem Innenraum des Kraftwagens bildet. Wie in 2 zu
sehen, führt
von der Absaugöffnung 4 ein Absaugkanal 5 nach
unten in die Mittelkonsole 1, unter der ein Kanal 6 angeordnet
ist, in den der Absaugkanal 5 mündet. Der Kanal 6 läuft in Längsrichtung des
nicht dargestellten Kraftwagen unter der Mittelkonsole 1 hindurch.
Im Ausführungsbeispiel
weist der Kanal 6 einen Rechteckquerschnitt auf. Der Kanal 6 verjüngt sich
vor einer Mündung
des Absaugkanals 5 und vergrößert sich dahinter wieder.
Durch die Verengung des Kanals 6 erhöht sich eine Durchströmungsgeschwindigkeit
und verringert sich ein statischer Druck im verengten Bereich, d.
h. dort wo der Absaugkanal 5 in den Kanal 6 mündet. Der
Kanal 6 und der Absaugkanal 5 bilden eine Gasstrahlpumpe,
die Luft neben dem Aschenbecher 2 aus dem Innenraum des
Fahrzeugs saugt, wenn der Kanal 6 durchströmt wird.
Der Kanal 6 führt
im nicht dargestellten Kraftwagen nach vorn, wo er eine nicht dargestellte
Einlassöffnung
aufweist. Hinter dem verengten Querschnitt ist der Kanal 6 schräg nach unten
zu einem Boden des Kraftwagens geführt, wo er eine Auslassöffnung 7 aufweist.
Der Kanal 6 ist also so im Kraftwagen angeordnet, dass
er während
der Fahrt von Fahrtwind durchströmt
wird. Der Fahrtwind bildet ein Treibmittel der aus dem Kanal 6 und
dem Absaugkanal 5 gebildeten Gasstrahlpumpe, das wie gesagt
Luft durch die Absaugöffnung 4 und
den Absaugkanal 5 aus dem Fahrzeuginnenraum absaugt. Aufgrund
seiner Verjüngung
kann der Kanal 6 auch als Venturi-Düse bezeichnet werden. Die beschriebene
Form des Kanals 6 ist nicht zwingend für die Erfindung. Durch die
Anordnung der Absaugöffnung 4 an
der Seite des Aschenbechers 2 wird Luft dort abgesaugt,
wo Rauch einer brennenden, im Aschenbecher 2 abgelegten
Zigarette entsteht und aufsteigt, d. h. der Zigarettenrauch wird
dicht bei seiner Quelle abgesaugt, bevor er sich im Innenraum des
Kraftwagens ausbreitet. Durch die Auslassöffnung 7 gelangt die
abgesaugte Luft nach außen
ins Freie. Die den Absaugkanal 5 und den Kanal 6 aufweisende
Gasstrahlpumpe und die Absaugöffnung 4 bilden
eine Abzuganlage für
Zigarettenrauch gemäß der Erfindung.
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Zur
Steuerung der Durchströmung
des Kanals 6 weist die in 3 dargestellte
Abwandlung der erfindungsgemäßen Abzuganlage
eine im Kanal 6 angeordnete Klappe 8 auf, die
quer im Kanal 6 angeordnet ist und um eine quer zum Kanal 6 verlaufende Achse
schwenkbar ist. Die Klappe 8 lässt sich im Kanal 6 quer
stellen, so dass der Kanal 6 geschlossen ist, und sie lässt sich
in Stufen oder stufenlos über Schrägstellungen
bis parallel zu einer Längsrichtung des
Kanals 6 schwenken. Das Schwenken erfolgt mittels eines
Stellrads 9 über
eine Stellstange 10. Für Ausführungsformen
der Erfindung genügt
eine Stellklappe 8, die im Ein- oder im Auslassbereich
des Kanals 6 oder auch im Absaugkanal 5 (nicht
dargestellt) angeordnet ist. In 3 ist jeweils
eine Stellklappe 8 im Einlass- und im Auslassbereich des
Kanals 6 dargestellt. Diese Ausgestaltung wird bevorzugt,
jedenfalls wenn die Stellklappe(n) 8 im Kanal 6 und
nicht im Absaugkanal 5 angeordnet ist (sind). Das hat den Grund,
dass eine im Auslassbereich angeordnete Stauklappe 8, wenn
sie geschlossen ist, einen Staudruck bewirkt, der sich durch den
Absaugkanal 5 abbaut. Der Fahrtwind bläst durch den Absaugkanal 5 in
den Fahrzeuginnenraum. Ist nur die Stellklappe 8 im Einlassbereich
des Kanals 6 vorhanden, kann trotz geschlossener Stellklappe 8 durch
Sogwirkung des Fahrtwinds an der Auslassöffnung 7 eine Strömung durch
den Absaugkanal 5 und den Kanal 6 ab der Mündung des
Absaugkanals 5 entstehen, die eigentlich durch Schließen der
Stellklappe 8 abgestellt werden soll. Grundsätzlich kann
eine Stellklappe auch im Ansaugkanal 5 angeordnet sein.
Das Stellrad 9, die Stellstange 10 und die Klappe 8 bilden
eine Durchflussmengenstelleinrichtung, mit der ein Strömungsquerschnitt
des Kanals 6 veränderbar
und damit die Durchströmung
und die Saugleistung der Gasstrahlpumpe einstellbar sind.
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Bei
der in 4 dargestellten Ausführungsform der Erfindung führt der
Absaugkanal 5 zunächst zu
einem Filter, beispielsweise einem Aktivkohlefilter 11,
und von dort zu einem Gebläse
einer Lüftungs- oder
Klimaanlage des im Übrigen
nicht dargestellten Kraftwagens. Vom Gebläse ist ein Lüfterrad 12 in
der Zeichnung zu sehen. Vom Gebläse
führt ein
oder üblicherweise
mehrere Lüftungskanäle 13 zu
Lufteinlässen 14 beispielsweise
in der Mittelkonsole 1 oder seitlich an einem Armaturenbrett
des Kraftwagens (nicht dargestellt). Das Gebläse 12 und die zu den Einlassöffnungen 14 führenden
Kanäle 13 sind
als Bestandteil der im Übrigen
nicht dargestellten Lüftungs- oder Klimaanlage
des Kraftwagens vorhanden. Mit der an der Seite des Aschenbechers 2 angeordneten
Absaugöffnung 4,
dem Absaugkanal 5 und dem Aktivkohlefilter 11 bilden
das Gebläse
mit dem Lüfterrad 12 und
der Lüftungskanal 13 eine
erfindungsgemäße Abzuganlage
für Zigarettenrauch
in dem im Übrigen
nicht dargestellten Kraftwagen. Im Unterschied zu den Abzuganlagen
aus 1–3 arbeitet
die in 4 dargestellte Abzuganlage nach dem Umluftprinzip,
d. h. die an der Seite des Aschenbechers 2 aus dem Innenraum
des Kraftwagens abgesaugte Luft wird durch die Lüftungsöffnungen 14 wieder
dem Innenraum des Kraftwagens zugeführt. Aus diesem Grund ist der
Aktivkohlefilter 11 erforderlich.