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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausrichten einer Druckplatte
an einem Anschlag nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Beim Übereinanderdruck
mehrerer Teilfarbenbilder treten Passerfehler auf, wenn die Teilfarbenbilder
unerwünscht
zueinander verschoben oder verdreht sind. Bei Mehrfarbenoffsetdruckmaschinen werden
Druckplatten auf Plattenzylindern aufgespannt und während dem
Drucken mit der jeweiligen Teilfarbe eingefärbt. Die Farbe eines Teilbildes
wird jeweils über
einen Übertragungszylinder
auf einen Bogen oder eine Bahn übertragen.
Zur Korrektur der Lage des Druckbildes auf den Bedruckstoff und
der Lage der Teilfarbenbilder zueinander sind Registervorrichtungen
vorgesehen, mit denen eine Druckplatte in Druckrichtung und quer
dazu verschoben werden kann. Durch eine Schrägstellung eines Plattenzylinders
ist es möglich,
unerwünschte
Verdrehungen zwischen Teilfarbenbildern in geringem Maße zu kompensieren.
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Beim
Aufspannen auf einen Plattenzylinder wird die Druckplatte an der
Vorderkante gegen Anschläge,
wie Registerbolzen, geführt
und in Spannschienen fixiert. Zur exakten Anlage an den Anschlägen sind
an der Vorderkante einer Druckplatte u-förmige Ausstanzungen vorgesehen,
deren Abmessungen so gewählt
sind, dass die Druckplatte beim Bewegen gegen die Anschläge seitlich
geführt
wird. Die Anlage einer Druckplatte an den Anschlägen kann visuell oder sensorisch überwacht
werden.
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Bei
einer Lösung
nach
EP 581 212 B2 sind Sensoren
baulich mit einem Registerstift vereinigt. Liegt der Boden einer
Registerausstanzung einer Druckplatte an den Registerstiften an,
dann kommt es bei einer metallischen Druckplatte zu einem Stromfluss
zwischen der Druckplatte und dem Registerstift. Alternativ kann
in dem Registerstift ein Näherungssensor
angeordnet sein, der auf nichtmagnetisches Material der Druckplatte
anspricht.
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Bei
einer Vorrichtung zum Detektieren der Lage einer Plattenkante nach
der
DE 100 13 875
A1 wird beim Vorwärtsbewegen
einer Druckplatte gegen die Kraft einer Feder ein Anschlagstift
verschoben, bis der Anschlagstift auf ein ortsfestes Kontaktelement
trifft.
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In
der
DE 299 07 121
U1 ist eine Einrichtung zur Kontrolle der Lage einer Druckplatte
auf einen Plattenzylinder beschrieben, bei der mit einem Wegaufnehmer
die Lage der Vorderkante detektiert wird. Wenn sich das Signal des
Wegaufnehmers innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne nicht ändert, wird davon
ausgegangen, dass die Druckplatte mit u-förmigen Ausstanzungen an Anschlägen anliegt.
Als Wegaufnehmer kann ein Taststift dienen, dessen Bewegung optisch,
induktiv oder mittels Kontaktelementen überwacht wird.
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Bei
einer Einrichtung zum Ausrichten von Druckplatten nach der
DE 116 426 wird eine Lageveränderung
während
eines Klemmvorganges verhindert, in dem beim Schließen einer
Klemmleiste ein Anschlag gegen die Druckplatte bewegt wird.
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Die
DE 299 07 123 U1 zeigt
eine Einrichtung zur Kontrolle der Lage einer Druckplatte, bei der
ein Anschlag durch Blattfedern parallelogrammartig gehalten ist.
Beim Schließen
einer Klemmvorrichtung führt
der Anschlag einen Hub entgegen der Zuführrichtung der Druckplatte
aus. Mit einem Lagegeber wird das Vorhandensein der Vorderkante
der Druckplatte in einem vorgegebenen Bereich überwacht.
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In
der
DE 103 06 417
A1 ist ein Verfahren zur Abtastung beschrieben, bei dem
ein optoelektronischer Verschiebungssensor verwendet wird, der nach
dem Funktionsprinzip eines Bewegungssensors einer optischen Maus
arbeitet. Aus dem Sensorsignal ergibt sich die Geschwindigkeit oder
der Abstand des Objektes.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Ausrichten einer Druckplatte
an einem Anschlag zu entwickeln, welches eine Verbesserung der Zuverlässigkeit
und Genauigkeit der Anlage am Anschlag ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale nach
Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Druckplatte manuell oder mit einer Positioniervorrichtung
gegen mindestens einen Anschlag bewegt. Zum Überprüfen, ob die Druckplatte tatsächlich wie
gewünscht
am Anschlag anliegt, wird in einem weiteren Schritt der Anschlag
entgegen der Vorwärtsbewegung
positioniert. Dieser Gegenbewegung des Anschlages wirkt entweder
die Gewichtskraft der Druckplatte oder eine Vorschubkraft besagter
Positioniervorrichtung oder eine Reibkraft entgegen. Wenn die Druckplatte
exakt am Anschlag anliegt, dann wird die Druckplatte zusammen mit
dem Anschlag entgegen der Vorwärtsbewegung
positioniert. Mit einem Bewegungssensor wird festgestellt, ob die
Druckplatte tatsächlich
entgegen der Vorwärtsbewegung
positioniert wird. Das Signal des Bewegungssensors wird verarbeitet.
Wird das Verfahren beim Aufspannen einer Druckplatte auf einen Plattenzylinder
einer Druckmaschine verwendet, dann kann das Signal des Bewegungssensors
dazu verwendet werden, eine Klemmvorrichtung zu betätigen, die
an der Kante der Druckplatte angreift, welche an den Anschlägen anliegt.
Der Bewegungssensor kann ortsfest montiert und auf die Oberfläche der
Druckplatte gerichtet sein. Insbesondere kann ein Bewegungssensor
verwendet werden, bei dem die Verschiebung eines auf der Oberfläche der Druckplatte
befindlichen Musters ausgewertet wird.
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Wenn
die Druckplatte beim Vorwärtsbewegen
nicht zur Anlage am Anschlag kommt, dann ergibt sich eine Zeitdifferenz
zwischen dem Zeitpunkt des Beginns der Bewegung des Anschlages entgegen
der Vorwärtsbewegung
der Druckplatte und dem Zeitpunkt, bei dem der Bewegungssensor ein
Signal für
die Bewegung der Druckplatte liefert.
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Beim
Bewegen des Anschlages entgegen der Vorwärtsbewegung kann der Anschlag
und/oder die Druckplatte in Vibration versetzt werden, so dass Reibungseffekte
den Ausrichtvorgang der Druckplatte am Anschlag nicht beeinträchtigten.
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Beim
Ausrichten einer mit Registerausstanzungen versehenen Druckplatte
an Registerstiften kann zum Erzeugen eines Stellsignals für eine Klemmvorrichtung
das Signal eines Bewegungssensors und das Signal eines weiteren
Sensors verwendet werden, welcher auf die Anlage des Grundes einer
Ausstanzung an einem Registerstift anspricht. Damit kann ausgeschlossen
werden, dass die Druckplatte an der Vorderkante und nicht in den
Ausstanzungen an den Registerstiften anliegt und entgegen der Vorwärtsbewegung
positioniert wird. Wenn der Bewegungssensor dazu ausgebildet ist,
Bewegungen an zwei verschiedenen Orten quer zur Richtung der Vorwärtsbewegung
zu detektieren, dann kann aus dem zeitlichen Verlauf der Bewegungssignale
an beiden Orten eine Schräglage
der Druckplatte erkannt werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden,
es zeigen:
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1: ein Schema zum Verfahrensablauf beim
Montieren einer Druckplatte auf einem Formzylinder,
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2:
Diagramme zum Signalverlauf beim Ausrichten der Druckplatte an Register
bolzen, und
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3: ein Schema einer Anordnung mit einem
auf Ausstanzungen gerichteten Bewegungssensor.
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1 zeigt einen Plattenzylinder 1 einer Druckmaschine
der um seine Achse drehbar in Lagern gehalten ist. Der Plattenzylinder 1 ist
mit einem Motor 2 gekoppelt, wobei die Drehbewegung des Plattenzylinders 1 mit
einem Drehgeber 3 erfasst wird. Der Drehgeber 3 liefert
ein dem Drehwinkel des Plattenzylinders 1 proportionales
Signal. In einem Kanal 4 des Plattenzylinders 1 befindet
sich eine Klemmvorrichtung 5 für die Vorderkante 6 einer Druckplatte 7.
Die Klemmvorrichtung enthält
Registerstifte 8 zum Ausrichten der Druckplatte auf der Mantelfläche 9 des
Plattenzylinders. Die Klemmvorrichtung 5 ist fernbetätigt und
wie der Motor 2 und der Drehgeber 3 mit einer
Steuereinrichtung 10 verbunden. Zum Zuführen der Druckplatte 7 zur
Klemmvorrichtung 5 dienen Führungsrollen 11, 12.
Im Zuführpfad
der Druckplatte 7 ist ortsfest ein Bewegungssensor 13 angeordnet,
der berührungslos
auf die Oberfläche
der Druckplatte 7 gerichtet ist. Die Oberfläche der
Druckplatte 7 trägt
ein Muster, dessen Verschiebung vom Bewegungssensor 13 erfasst
wird.
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Die 1.1 bis 1.3 zeigen
drei Phasen beim Ausrichten der Druckplatte 7 an den Registerstiften 8.
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2 zeigt
zugehörige
Diagramme mit Geschwindigkeitszeitverläufen vp (t und vz) t der Druckplatte 7 und
des Plattenzylinders 1. Beziehungsweise der Registerstifte 8 wenn,
wie in 1.1 dargestellt, eine Druckplatte 7 in
Richtung des Pfeiles 14 mit einer Geschwindigkeit v1 vorwärts bewegt
wird, gelangt zu einem Zeitpunkt t1 die Vorderkante 6 der Druckplatte 7 in
den Erfassungsbereich des Bewegungssensors 13. Der Bewegungssensor 13 liefert das
Geschwindigkeitssignal vp (t), wobei die Geschwindigkeit von 0 auf
den Wert v1 springt. Beim weiteren Vorwärtsbewegen gelangt die Druckplatte zum
Zeitpunkt c2 in Anlage gegen die Registerstifte 8. Dieser
Zustand ist in 1.2 gezeigt. Die Geschwindigkeit
der Druckplatte 7 ist zum Zeitpunkt t2 0. Zu einem Zeitpunkt
t3, bei dem erwartet werden kann, dass die Druckplatte 7 an
dem Registerstiften 8 anliegt, wird mit dem Motor 2 der
Plattenzylinder 1 in Richtung des Pfeiles 15 in
Rotation versetzt, so dass die fest mit dem Plattenzylinder 1 verbundenen Registerstifte 8 eine
Umlaufgeschwindigkeit v2 aufweisen. Der Geschwindigkeitsverlauf
vz (c) ergibt sich aus den Signalen des Drehgebers 3. Wenn
zum Zeitpunkt t3 die Druckplatte 7 exakt an den Registerstiften 8 anlag,
dann vollführt
die Druckplatte 7 ebenfalls eine Bewegung in Richtung des
Pfeiles 16, was näher
in 1.3 gezeigt ist. Die Geschwindigkeit v2' der Druckplatte 7 entspricht
im wesentlichen der Geschwindigkeit v2 der Registerstifte B. Würde zum Zeitpunkt
t3 die Druckplatte 7 nicht exakt an den Registerstiften 8 anliegen,
dann würde
sich eine Verzögerung
(t4–t3)
ergeben, bis sich die Druckplatte 7 beginnt zu bewegen.
Die Klemmvorrichtung 5 wird in jedem Fall erst dann geschlossen,
wenn zum Zeitpunkt t3 bzw. t4 sicher ist, dass sich die Druckplatte 7 in Richtung 16 bewegt.
Die 3.1 bis 3.3 zeigen eine
Anordnung zur Detektion der Anlage einer Druckplatte 7 an
Registerstiften 8.1, 8.2. Die Registerstifte 8.1, 8.2 sind,
wie bei der Ausführung
nach 1, in einem Kanal eines Plattenzylinders 1 angeordnet.
Die Druckplatte 7 besitzt an der Vorderkante 6 zwei
u-förmige
Ausstanzungen 17.1, 17.2 im Abstand A der Registerstifte 8.1, 8.2.
In einem Abstand B von der Vorderkante 6 befinden sich
in der Nähe der
Seitenkanten 18.1, 18.2 rechteckförmige Ausstanzungen 19.1, 19.2.
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Der
Ausstanzung 19.1 ist in Bewegungsrichtung der Druckplatte 7 ein
ortsfester Bewegungssensor 20 zugeordnet.
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3.1 zeigt die Druckplatte in einer Bereitschaftsstellung,
in der die Ausstanzung 19.1 in Zuführrichtung 21 gesehen
auf Höhe
des Bewegungssensors 20 liegt. Der Bewegungssensor 20 liefert
an der Ausstanzung 19.1 ein Bereitschaftssignal.
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Wie
in 3.2 dargestellt, wird die Druckplatte 7 in
Richtung 21 gegen die Registerstifte 8.1, 8.2 solange
vorwärts
bewegt, bis die Druckplatte 7 jeweils mit dem Grund der
Ausstanzungen 17.1, 17.2 am jeweiligen Registerstift 8.1, 8.2 anliegt.
Während des
Vorwärtsbewegens
der Druckplatte 7 wechselt das Ausgangssignal des Bewegungssensors 20,
weil der Bewegungssensor 20 nicht mehr auf die Ausstanzung 19.1 sondern
auf die Oberfläche
der Druckplatte 7 gerichtet ist.
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In
einem nächsten
Schritt werden, wie in 3.3 gezeigt,
die Registerstifte 8.1, 8.2 durch Drehung des
Plattenzylinders 1 solange in Richtung 22 entgegengesetzt
zur Richtung 21 positioniert, so dass die Druckplatte 7 mitgenommen
wird. Wenn die Ausstanzung 19.1 wieder auf der Höhe des Bewegungssensors 20 erscheint,
entsteht am Ausgang des Bewegungssensors 20 wieder ein
Signalwechsel, der in einer Steuereinrichtung 10 zum Generieren
eines Stellsignals für
eine Klemmvorrichtung 5 verwendet wird.
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Die
Erfindung ist nicht auf die Verwendung der in den Ausführungsbeispielen
genannten Bewegungssensoren 13 beschränkt. Der in 1 dargestellte
Bewegungssensor 13 ist ein optoelektronischer Wandler.
Der Bewegungssensor 13 nach 3 spricht
auf die Ausstanzung 19.1 an und kann vorteilhaft als induktiver
Wirbelstromsensor oder als kapazitiver Sensor ausgeführt sein.
Die Bewegungssensoren 13 können dazu ausgebildet sein,
eine Verschiebung einer Druckplatte 7 zu erfassen. Wird
eine Verschiebung quer zur Vorschubrichtung 14, 21 gemessen,
kann eine Schräglage
der Druckplatte 7 erkannt werden. Die Länge einer Verschiebung kann durch
Strichmarkierungen bestimmt werden, die auf der Druckplatte 7 aufgebracht
sind, wobei mit dem Bewegungssensor 13 die Anzahl der vorbeilaufenden
Striche bestimmt wird.
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Bei
Verwendung eines auf Markierungen ansprechenden Bewegungssensors 13 kann
ein Fehlersignal ausgegeben werden, wenn eine Druckplatte 7 mit
vertauschter Vorder- und Rückseite
zugeführt wird.
In diesem Fall würde
mit dem Bewegungssensor 13 die Markierung nicht erkannt
werden.
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Zum
Detektieren der Bewegung einer von Anschlägen 8 bewegten Druckplatte 7 kann
ein Bewegungssensor 13 auf eine Markierung der Druckplatte 7 gerichtet
werden, wobei die Markierung eine Kodierung umfasst. Anhand der
Kodierung kann gleichzeitig überprüft werden,
ob die Druckplatte 7 an Anschlägen 8 für ein gewünschtes
Druckwerk einer Druckmaschine ausgerichtet ist.
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Vor
dem Zurückschieben
einer Druckplatte 7 durch Bewegen der Registerstifte 8 entgegen
der Vorwärtsbewegung
der Druckplatte 7 kann die Druckplatte 7 am hinteren
Ende z. B. mit einer Saugvorrichtung festgehalten werden. Die Bewegung
der Druckplatte 7 in Richtung 16, 22 führt dann
zu einem Verbiegen der Platte, was von einem als Abstandssensor
ausgebildeten Bewegungssensor 13 erfasst werden kann.
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- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Motor
- 3
- Drehgeber
- 4
- Kanal
- 5
- Klemmvorrichtung
- 6
- Vorderkante
- 7
- Druckplatte
- 8
- Registerstift
- 9
- Mantelfläche
- 10
- Steuereinrichtung
- 11,
12
- Führungsrolle
- 13
- Bewegungssensor
- 14–16
- Pfeil
- 17
- Ausstanzung
- 18
- Seitenkante
- 19
- Ausstanzung
- 20
- Bewegungssensor
- 21,
22
- Richtung