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Die
Erfindung betrifft eine elektromagnetische Auslösevorrichtung für einen
Schutzschalter. Ferner betrifft die Erfindung einen Schutzschalter, insbesondere
einen Differenzstrom-Schutzschalter, mit
einer elektromagnetischen Auslösevorrichtung.
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Der
Einsatz von Schutzschaltern in elektrischen Anlagen zum Schutz von
Personen gegen gefährliche
Körperströme bei Berührung von
spannungsführenden
Anlagenteilen ist bekannt. Bei derartigen Schutzschaltern wird zwischen
Fehlerstrom-Schutzschaltern
und Differenzstrom-Schutzschaltern unterschieden, wobei Fehlerstrom-Schutzschalter
netzspannungsunab- hängig
arbeiten, wohingegen Differenzstrom-Schutzschalter netzspannungsabhängig sind.
Der prinzipielle Aufbau von Fehlerstrom-Schutzschaltern und Differenzstrom-Schutzschaltern
ist beispielsweise in der
DE 198
42 469 A1 beschrieben.
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Aus
der
GB 387 037 A ist
ein Schalter bekannt, bei dem der Abstand zwischen einem magnetischen
Pol und einem Auslösehebel
einstellbar ist.
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Aus
der
FR 501 415 A ist
eine Auslösevorrichtung
für einen
elektrischen Schalter bekannt.
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Dadurch,
dass Differenzstrom-Schutzschalter netzspannungsabhängig arbeiten
und auch bei Netzspannungsschwankungen sicher auslösen müssen, ergibt
sich das Problem, dass in Abhängigkeit der
Netzspannung unterschiedliche Auslösekräfte auf die Schalteinrichtung
des Differenzstrom-Schutzschalters wirken. Um Beschädigungen
zu vermeiden und eine lange Lebensdauer zu garantieren, müssen die
Schalteinrichtungen von Differenzstrom-Schutzschaltern mechanisch
so ausgelegt werden, dass die Schalteinrichtungen auch großen Spannungsschwankungen standhalten
und trotz dieser funktionieren. Nachteilig bei den bekannten Differenzstrom-Schutzschaltern
ist, dass es bei der Verwendung von bekannten Schalteinrichtungen
zusammen mit einfachen elektromagnetischen Auslösevorrichtungen zu Problemen
bei der Anpassung an unterschiedliche Auslösekräfte aufgrund der abzudeckenden
Spannungsbereiche kommt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, den Einsatz von Schutzschaltern,
insbesondere von Differenzstrom-Schutzschaltern,
in einfacher Weise in einem größeren Netzspannungsbereich
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Bei
der erfindungsgemäßen elektromagnetischen
Auslösevorrichtung
für einen
Schutzschalter handelt es sich um eine solche, mit
- a. mindestens einer eine Spulenachse aufweisenden Magnetspule,
- b. mindestens einem entlang der Spulenachse verlagerbaren Magnetanker,
- c. mindestens einem mit der Magnetspule und dem Magnetanker
zusammenwirkenden Magnetjoch,
- d. mindestens einer Adaptereinrichtung zur Anpassung des Auslöseverhaltens
des mindestens einen Magnetankers relativ zu einer Schalteinrichtung
eines Schutzschalters, welche
- i. mindestens einen Adaptergrundkörper aufweist,
- ii. mindestens einen relativ zu dem Adaptergrundkörper um
eine Schwenkachse verschwenkbaren und von dem mindestens einen Magnetanker
betätigbaren
Adapterhebel zum Auflösen
der Schalteinrichtung aufweist, und
- iii. mindestens ein mit dem Adaptergrundkörper und dem Adapterhebel zusammenwirkendes
Federelement aufweist, und
- e. mindestens einem mit dem Adaptergrundkörper und dem Adapterhebel zusammenwirkenden Dämpfungselement
zum Dämpfen
des Adapterhebels.
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Mittels
des mindestens einen verschwenkbaren Adapterhebels ist in einfacher
Weise eine Anpassung des Auslöseverhaltens,
insbesondere des Auslöseweges
und der Auslösekraft,
des mindestens einen Magnetankers möglich. Das mindestens eine
mit dem Adapterhebel zusammenwirkende Federelement erzeugt einerseits
ein Gegenmoment zu dem von der Auslösekraft des mindestens einen
Magnetankers erzeugten Moments und dient andererseits nach dem Betätigen des
mindestens einen Magnetankers zur Rückstellung des mindestens einen Adapterhebels.
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Durch
den mindestens einen Adapterhebel und das mit diesem zusammenwirkende
mindestens eine Federelement kann die auf die Schalteinrichtung des
Schutzschalters wirkende Kraft auch bei großen Spannungsschwankungen,
beispielsweise von 50 V bis 400 V, so ausgelegt werden, dass einerseits
im unteren Spannungsbereich die Schalteinrichtung sicher ausgelöst wird
und andererseits im oberen Spannungsbereich die hohen Auslösekräfte die Schalteinrichtung
nicht zerstören,
so dass die Lebensdauer der Schalteinrichtung erhöht wird.
Die elektromagnetische Auslösevorrichtung
ermöglicht somit
in einfacher Weise den Einsatz von Schutzschaltern mit einer einheitlichen
Schalteinrichtung in weiten Bereichen der Netzspannung. Dadurch,
dass lediglich die mindestens eine Adaptereinrichtung für einen
großen
Netzspannungsbereich mechanisch ausgelegt werden muss, und nicht
wie bisher in aufwändiger
Weise die Schalteinrichtung des Schutzschalters, ist eine Kostenersparnis
möglich.
Weiterhin ist eine Kostenersparnis dadurch möglich, dass die Schalteinrichtungen
von Fehlerstrom-Schutzschaltern,
die für
konstante Auslösekräfte ausgelegt sind,
einsetzbar sind. Durch das mindestens eine Dämpfungselement kann die auf
die Schalteinrichtung wirkende Kraft und Beschleunigungsenergie des
Adapterhebels beim Auslösen
bei hohen Netzspannungen von beispielsweise 400 V des Schutzschalters
begrenzt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der
von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüche.
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Vorteilhafterweise
weist der mindestens eine Adapterhebel einen mit dem mindestens
einen Magnetanker zusammenwirkenden ersten Kontaktbereich und einen
mit der Schalteinrichtung zusammenwirkenden zweiten Kontaktbereich
auf, wobei der erste Kontaktbereich zu der Schwenkachse einen ersten
Abstand und der zweite Kontaktbereich zu der Schwenkachse einen
zweiten Abstand ausbildet und das Verhältnis des zweiten Abstands
zu den ersten Abstand größer als
1,5, insbesondere größer als
2,0, und insbesondere größer 2,5
ist. Durch ein derartiges Verhältnis
der Abstände
ist in einfacher Weise eine Anpassung der Auslösevorrichtung an eine gegebene
Schalteinrichtung möglich.
Maßgeblich
für die
Anpassung ist die minimale Kraft bei der Spannungsuntergrenze von
50 V, so dass die Schalteinrichtung sicher ausgelöst wird.
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Günstigerweise
weist der mindestens eine Adapterhebel einen mit dem mindestens
einen Federelement zusammenwirkenden dritten Kontaktbereich auf,
wobei der dritte Kontaktbereich zu der Schwenkachse einen dritten
Abstand ausbildet und das Verhältnis
des ersten Abstands zu dem dritten Abstand kleiner als 1,5, insbesondere
kleiner als 1,0, und insbesondere kleiner als 0,5 ist. Durch ein
derartiges Verhältnis
der Abstände
ist in einfacher Weise das Gegenmoment des mindestens einen Federelements
auf den mindestens einen Adapterhebel einstellbar, wobei der Bauraum
der Adaptereinrichtung reduzierbar ist, je kleiner das Verhältnis der
Abstände ist.
Das Federelement wird hierbei so ausgelegt, dass einerseits der
Magnetanker sicher in seine Ausgangslage zurückgesetzt werden kann und andererseits
bei der Spannungsuntergrenze von 50 V eine ausreichende Auslösesicherheit
gewährleistet
ist.
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Günstigerweise
ist das mindestens eine Dämpfungselement
benachbart zu dem dritten Kontaktbereich angeordnet. Die Anordnung
nahe dem dritten Kontaktbereich ermöglicht ein hohes Begrenzungsmoment
auf den mindestens einen Adapterhebel.
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Weiterhin
kann das mindestens eine Dämpfungselement
mit dem mindestens einen Adapterhebel einteilig ausgebildet sein.
Eine einteilige Ausbildung ist kostengünstig.
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Vorteilhafterweise
sind das mindestens eine Dämpfungselement
und der mindestens eine Adapterhebel aus Kunststoff. Eine Ausbildung
aus Kunststoff ist kostengünstig
und verhindert, dass Magnetkräfte
auf den mindestens einen Adapterhebel und das mindestens eine Dämpfungselement
wirken.
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Mit
Vorteil ist vorgesehen, dass das mindestens eine Dämpfungselement
stabförmig
ausgebildet ist. Eine stabförmige
Ausbildung des Dämpfungselements
ist einfach herstellbar und robust. Durch die Biegesteifigkeit des
mindestens einen Dämpfungselements
ist in einfacher Weise das Begrenzungsmoment auf den mindestens
einen Adapterhebel einstellbar.
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Die
Aufgabe wird ferner durch einen Schutzschalter, insbesondere einen
Differenzstrom-Schutzschalter, mit den Merkmalen des Patentanspruchs
8 gelöst.
Die Vorteile des Schutzschalters entsprechen denen der erfindungsgemäßen elektromagnetischen Auslösevorrichtung.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der
Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines Schutzschalters mit einer elektromagnetischen
Auslösevorrichtung
in einem Ruhezustand, und
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2 eine
Prinzipdarstellung des Schutzschalters mit der elektromagnetischen
Auslösevorrichtung
in einem Auslösezustand.
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Ein
Schutzschalter 1 ist als Differenzstrom-Schutzschalter
(DI-Schutzschalter) ausgebildet. Der Schutzschalter 1 weist eine
elektromagnetische Auslösevorrichtung 2 und
eine mit dieser zusammenwirkende Schalteinrichtung 3 auf.
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Die
elektromagnetische Auslösevorrichtung 2 umfasst
eine Magnetspule 4 mit einer konzentrisch dazu verlaufenden
Spulenachse 5 und einen entlang der Spulenachse 5 verlagerbaren
Magnetanker 6. Außerhalb
der Magnetspule 4 ist ein mit der Magnetspule 4 und
dem Magnetanker 6 zusammenwirkendes Magnetjoch 7 angeordnet,
das als L-förmiges Blech
ausgebildet ist.
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Das
L-förmige
Magnetjoch 7 umfasst einen im Wesentlichen parallel zu
der Spulenachse 5 verlaufenden ersten Schenkel 8 und
einen im Wesentlichen quer zu der Spulenachse 5 verlaufenden
zweiten Schenkel 9. Der zweite Schenkel 9 weist
konzentrisch zu der Spulenachse eine Magnetjochöffnung 10 auf, durch
die ein Auslösestift 11 geführt ist.
Der Auslösestift 11 weist
einen zylinderförmigen
Stiftgrundkörper 12 auf,
an dem einteilig ein im Wesentlichen scheibenförmiger Stiftkopf 13 angeformt
ist, der radial über
den Stiftgrundkörper 12 vorspringt
und einen Stiftanschlag 14 ausbildet. Der Auslösestift 11 ist mit
dem Magnetanker 6 verbunden.
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Die
elektromagnetische Auslösevorrichtung 2 umfasst
weiterhin eine Adaptereinrichtung 15 zur Anpassung eines
Auslöseweges
X und einer Auslösekraft
FA des Magnetankers 6. Die Adaptereinrichtung 15 weist
einen Adaptergrundkörper 16 auf,
der an einem nicht dargestellten Gehäuse des Schutzschalters 1 befestigt
ist und als Aufnahme für
die Magnetspule 4, den Magnetanker 6 und das Magnetjoch 7 dient.
Der Adaptergrundkörper 16 weist
an einer der Schalteinrichtung 3 zugewandten Seite einen entlang
der Spulenachse 5 verlaufenden Vorsprung 17 auf,
an dem ein Adapterhebel 18 um eine quer zu der Spulenachse 5 verlaufende
Schwenkachse 19 relativ zu dem Adaptergrundkörper 16 verschwenkbar
gelagert ist. Der Adapterhebel 18 ist derart ausgebildet,
dass er zum Auslösen
der Schalteinrichtung 3 mittels des Magnetankers 6 und
des Auslösestiftes 11 betätigbar ist.
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Die
Adaptereinrichtung 15 umfasst weiterhin ein Federelement 20,
das mit dem Adaptergrundkörper 16 und
dem Adapterhebel 18 zusammenwirkt. Das Federelement 20 ist
als zylinderförmige
Torsionsfeder ausgebildet, wobei die Torsionsfeder eine Längsachse 21 aufweist,
die im Wesentlichen mit der Schwenkachse 19 übereinstimmt.
Das Federelement 20 ist mit seinen Enden zwischen dem Adaptergrundkörper 16 und
dem Adapterhebel 18 vorgespannt.
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Der
Adapterhebel 18 weist einen mit dem Magnetanker 6 und
dem Auslösestift 11 zusammenwirkenden
ersten Kontaktbereich 22 sowie einen mit der Schalteinrichtung 3 zusammenwirkenden
zweiten Kontaktbereich 23 auf. Der erste Kontaktbereich 22 bildet
mit der Schwenkachse 19 einen ersten Abstand A1 und
der zweite Kontaktbereich 23 mit der Schwenkachse 19 einen
zweiten Abstand A2 aus, wobei das Verhältnis des
zweiten Abstandes A2 zu dem ersten Abstand
A1 größer als
1,5, insbesondere größer als
2,0, und insbesondere größer als
2,5 ist. Der Adapterhebel 18 weist ferner einen mit dem
Federelement 20 zusammenwirkenden dritten Kontaktbereich 24 auf,
wobei der dritte Kontaktbereich 24 zu der Schwenkachse 19 einen
dritten Abstand A3 ausbildet. Das Verhältnis des
ersten Abstandes A1 zu dem dritten Abstand
A3 ist kleiner als 1,5, insbesondere kleiner
als 1,0, und insbesondere kleiner als 0,5. Durch die Abstandsverhältnisse
A2/A1 und A1/A3 sind Übersetzungsverhältnisse
für die
auf den Adapterhebel 18 wirkenden Kräfte definiert.
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Die
Adaptereinrichtung 15 umfasst weiterhin ein Dämpfungselement 25,
das zum Dämpfen
der Bewegung des Adapterhebels 18 mit dem Adaptergrundkörper 16 und
dem Adapterhebel 18 zusammenwirkt und an einer dem Adaptergrundkörper 16 zugewandten
Seite des Adapterhebels 18 benachbart zu dem dritten Kontaktbereich 24 angeordnet
ist. Das Dämpfungselement 25 ist
stabförmig
und einteilig mit dem Adapterhebel 18 ausgebildet und erstreckt
sich im Wesentlichen quer zu dem Adapterhebel 18. Das stabförmige Dämpfungselement 25 schließt mit dem
Adapterhebel 18 einen Winkel α ein, wobei der Winkel α zwischen
45° und
90°, insbesondere
zwischen 60° und
90°, und
insbesondere zwischen 60° und
85° liegt.
Zum besseren Anliegen gegen den Adaptergrundkörper 16 ist das Dämpfungselement 25 an
seinem freien Ende halbkreisförmig gebogen.
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Der
Adapterhebel 18 und das Dämpfungselement 25 sind
aus Kunststoff. Alternativ können
der Adapterhebel 18 und das Dämpfungselement 25 auch
aus einem metallischen Material hergestellt sein. Der Magnetanker 6 und
das Magnetjoch 7 sind auch einem magnetischen Material,
insbesondere aus Eisen. Der Auslösestift 11 kann
entweder aus einem magnetischen Material oder aus Kunststoff hergestellt
sein. Vorzugsweise besteht der Ankerstift 11 jedoch aus
einem Kunststoff.
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Die
Schalteinrichtung 3 ist als Schaltschloss ausgebildet und
umfasst ein erstes Verklinkungselement 26, ein mit diesem
zusammenwirkendes zweites Verklinkungselement 27 und ein
Anschlagelement 28. Das erste Verklinkungselement 26 ist
im Wesentlichen stabförmig
ausgebildet und um eine erste Verklinkungselementschwenkachse 29 verschwenkbar
gelagert, wobei sich ein freies Ende des ersten Verklinkungselements 26 bis
in den Wirkbereich des Adapterhebels 18 erstreckt. An einer
dem zweiten Verklinkungselement 27 zugewandten Seite weist
das erste Verklinkungselement 26 einen ersten Verklinkungsanschlag 30 auf.
Das zweite Verklinkungselement 27 ist um eine zweite Verklinkungselementschwenkachse 31 verschwenkbar
gelagert und weist an einem freien Ende einen zweiten Verklinkungsanschlag 32 auf.
Die Verklinkungsanschläge 30, 32 bilden
zusammen eine Verklinkungsstelle 33 aus. An einer dem Adapterhebel 18 abgewandten Seite
des ersten Verklinkungselements 26 ist das Anschlagelement 28 angeordnet.
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Der
Schutzschalter
1 umfasst weiterhin einen nicht dargestellten
Summenstromwandler und eine nicht dargestellte Auslöseelektronik
mittels denen der Schutzschalter
1 zum Schutz von Personen an
ein elektrisches Netz angeschlossen ist. Das elektrische Netz weist
eine Netzspannung UN auf. Bei einer zweipoligen Ausbildung des Schutzschalters
1 wird
dieser typischerweise in elektrischen Netzen mit einer Netzspannung
UN zwischen 50 V und 230 V betrieben. Bei einer drei- oder vierpoligen
Ausbildung des Schutzschalters
1 wird dieser typischerweise
in elektrischen Netzen mit einer Netzspannung UN zwischen 50 V und
400 V betrieben. Hinsichtlich der prinzipiellen Anordnung des Schutzschalters
1 in
einem elektrischen Netz wird auf die
DE 198 42 469 A1 verwiesen.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise des Schutzschalters 1 beschrieben. 1 zeigt
den Schutzschalter 1 in einem Ruhezustand. In diesem Ruhezustand
ist der Betrieb des von dem Schutzschalter 1 geschützten elektrischen
Netzes störungsfrei.
Durch die Magnetspule 4 fließt kein Strom, so dass auf
dem Magnetanker 6 keine Auslösekraft wirkt. Der Adapterhebel 18 wird
auf Grund des vorgespannten Federelements 20 mit dem ersten
Kontaktbereich 22 gegen den Auslösestift 11 gepresst,
wobei der Auslösestift 11 mit
dem Stiftanschlag 14 gegen den Adaptergrundkörper 16 oder
alternativ gegen den Schenkel 9 des Magnetjochs 7 anliegt.
Die Schalteinrichtung 3 ist an der Verklinkungsstelle 33 mittels
der Verklinkungsanschläge 30, 32 verklinkt, so
dass die Schalteinrichtung 3 nicht aktiviert ist und ein
Stromfluss durch das elektrische Netz möglich ist.
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Tritt
eine Störung
in dem von dem Schutzschalter 1 geschützten elektrischen Netz auf,
beispielsweise dadurch, dass eine Person ein spannungsführendes
Teil berührt,
so detektiert der Summenstromwandler des Schutzschalters 1 einen
Differenzstrom. Dieser Differenzstrom induziert in dem Summenstromwandler
eine Spannung, die ein Maß für den Differenzstrom
und abhängig
von der Netzspannung UN ist und über
Elektronik verstärkt
wird. Die Spannung führt
in der Magnetspule 4 zu einem Stromfluss, so dass von der
Magnetspule 4 ein Magnetfeld erzeugt wird, dessen Magnetfeldlinien
innerhalb der Magnetspule 4 im Wesentlichen parallel zu der
Spulenachse 5 verlaufen. Das Magnetfeld wird durch das
Magnetjoch 7 verstärkt.
Durch das Magnetfeld wirkt auf den Magnetanker 6 eine Magnetkraft,
die als Auslösekraft
FA bezeichnet wird und im Wesentlichen parallel
zu der Spulenachse 5 in Richtung des Adapterhebels 18 gerichtet
ist.
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Auf
Grund der Auslösekraft
FA bewegt sich der Magnetanker 6 in
Richtung des Adapterhebels 18, wobei der Auslösestift 11 den
Adapterhebel 18 um die Schwenkachse 19 verschwenkt.
Das von der Auslösekraft
FA auf den Adapterhebel 18 erzeugte Drehmoment
um die Schwenkachse 19 ist vom Betrag der Auslöse kraft
FA und von dem Abstand A1 abhängig. Beim
Verschwenken des Adapterhebels 18 wird das Federelement 20 zusammengepresst,
wobei das Federelement 20 auf den Adapterhebel 18 eine
Federkraft FF ausübt. Durch die Federkraft FF wird ein der Verschwenkbewegung des Adapterhebels 18 entgegen
gerichtetes Gegenmoment erzeugt, das von dem Betrag der Federkraft
FF und dem Abstand A3 abhängig ist.
Aus dem von der Auslösekraft
FA erzeugten Drehmoment und dem von der Federkraft
FF erzeugten entgegengerichteten Gegenmoment
ergibt sich ein resultierendes Drehmoment, das auf den Adapterhebel 18 wirkt
und diesen um die Schwenkachse 19 verschwenkt.
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Mit
dem fortschreitenden Verschwenken trifft der Adapterhebel 18 mit
dem zweiten Kontaktbereich 23 auf das vorgespannte erste
Verklinkungselement 26 und verschwenkt dieses solange um
die erste Verklinkungselementschwenkachse 29, bis die Verklinkungsanschläge 30, 32 nicht
mehr gegeneinander anliegen und somit die Verklinkungsstelle 33 gelöst wird.
Durch das Lösen
der Verklinkungsstelle 33 wird das vorgespannte zweite
Verklinkungselement 27 um die zweite Verklinkungselementschwenkachse 31 verschwenkt.
Durch das Verschwenken des zweiten Verklinkungselements 27 öffnet die
Schalteinrichtung 3, wobei der Stromfluss zu dem von dem Schutzschalter 1 geschützten elektrischen
Netz unterbrochen wird. Beim Verschwenken des ersten Verklinkungselements 26 übt der Adapterhebel 18 eine Kraft
FK aus, die einerseits von dem resultierenden Drehmoment
auf den Adapterhebel 18 und andererseits von dem Abstand
A2 abhängig
ist. Dadurch, dass die Auslösekraft
FA netzspannungsabhängig ist und die Schalteinrichtung 3 einerseits
bei niedrigen Spannungen von 50 V sicher auslösen muss und andererseits bei
hohen Spannungen von 230 V oder 400 V eine vielfach erhöhte Auslösekraft
entsteht, ist es erforderlich Energie in der Adaptereinrichtung 15 aufnehmen
zu können,
um Beschädigungen
an der Schalteinrichtung 3 zu vermeiden und damit eine hohe
Lebensdauer zu ermöglichen.
Die auf die Schalteinrichtung 3 wirkende Kraft FK kann einerseits über das Verhältnis des
zweiten Abstandes A2 zu dem ersten Abstand
A1 beeinflusst werden, wobei die Kraft FK umso klei ner ist, je größer das Abstandsverhältnis A2/A1 ist. Andererseits
kann die auf die Schalteinrichtung 3 wirkende Kraft FK durch das von dem Federelement 20 erzeugte
Gegenmoment beeinflusst werden. Je größer das von dem Federelement 20 erzeugte
Gegenmoment ist, desto kleiner ist die auf die Schalteinrichtung 3 wirkende
Kraft FK. Das Gegenmoment ist einerseits über die
Federsteifigkeit des Federelements 20 und andererseits über das Verhältnis des
ersten Abstands A1 zu dem dritten A3 beeinflussbar. Je größer die Federsteifigkeit des
Federelements 20 ist und je größer das Abstandsverhältnis A3/A1 ist, desto größer ist
das Gegenmoment. Vorzugsweise wird das Gegenmoment über die
Federsteifigkeit des Federelements 20 erhöht, so dass ein
geringes Abstandsverhältnis
A3/A1 zu einem geringen
Bauraumbedarf des Adapterhebels 18 führt.
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Bei
einer hohen Auslösekraft
FA wird der Adapterhebel 18 derart
um die Schwenkachse 19 verschwenkt, dass das Dämpfungselement 25 gegen den
Adaptergrundkörper 16 anliegt
und mit fortschreitender Verschwenkbewegung des Adapterhebels 18 gebogen
wird. Auf Grund der hohen Biegesteifigkeit des Dämpfungselements 25 wirkt
auf dem Adapterhebel 18 ein zusätzliches Gegenmoment, das sich
mit fortschreitender Verschwenkbewegung des Adapterhebels 18 vergrößert und
die Verschwenkbewegung wirkungsvoll begrenzt. Durch das Dämpfungselement 25 wird
vermieden, dass bei hohen Auslösekräften FA der Adapterhebel 18 soweit verschwenkt
wird, dass das erste Verklinkungselement 26 gegen das Anschlagelement 28 anschlägt und somit
die Schalteinrichtung 3 hohen mechanischen Belastungen
unterworfen ist. Nur in Ausnahmefällen dient das Anschlagelement 28 dazu,
die Bewegung des ersten Verklinkungselements 26 zu begrenzen.
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Nachdem
mittels der Schalteinrichtung 3 der Stromfluss in das von
dem Schutzschalter 1 geschützte elektrische Netz unterbrochen
wurde, klingt das von der Magnetspule 4 erzeugte Magnetfeld
ab, wobei die Auslösekraft
FA Null wird. Der Adapterhebel 18 kehrt
aus dem in 2 gezeigten Auslösezustand
auf Grund des von dem Federelement 20 erzeugten Gegenmoments
in den in 1 gezeigten Ruhezustand zurück, wobei
der Magnetanker 6 so lange entlang der Spulenachse 5 bewegt
wird, bis der Stiftanschlag 14 wieder gegen den Adaptergrundkörper 16 oder
am Magnetjoch 7 anliegt. Die Schalteinrichtung 3 muss
zum Schließen
manuell verklinkt werden.
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Durch
die Adaptereinrichtung 15 kann die elektromagnetische Auslösevorrichtung 2 in
einfacher Weise derart angepasst werden, dass für einen großen Netzspannungsbereich einheitliche
Schalteinrichtungen 3 verwendbar sind, wobei vorzugsweise
für Fehlerstrom-Schutzschalter
und Differenzstrom-Schutzschalter identische Schalteinrichtungen 3 verwendbar
sind. Durch den Adapterhebel 18, das Federelement 20 und
das Dämpfungselement 25 sind
der Auslöseweg
X und die auf die Schalteinrichtung 3 wirkende Kraft FK flexibel einstellbar und begrenzbar. Alternativ
zu der stabförmigen
Ausbildung des Dämpfungselements 25 kann
dieses auch als Gummipuffer oder als weiteres Federelement in Form
einer Schrauben- oder Tellerfeder ausgebildet. sein.