-
Die
Erfindung betriff eine Vorrichtung zum Entfernen oder Reduzieren
des Wurzelanlaufs bei Baumstämmen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
-
Stand der Technik
-
Es
sind bereits unterschiedliche Vorrichtungen zum Entfernen „Wurzelreduzierer"
bezeichnet, bekannt geworden.
-
Bei
einem solchen Wurzelreduzierer sind an einem Grundrahmen Fördereinheiten
für ein transversales Fördern der Stämme
in eine Bearbeitungsposition und aus dieser heraus vorgesehen. In
der Bearbeitungsposition liegt ein Baumstamm auf normalerweise zwei
Kettenfördereinheiten, mit welchen der Baum um seine Längsachse
gedreht werden kann. In der Lage auf dem Kettenförderer
wird ein Niederhalter, der ebenfalls mit Kettenfördererelementen
oder mit Rollen ausgestattet ist, angedrückt und gleichzeitig
wird eine Fräswelle an die Wurzelanlaufbereiche herangefahren,
wobei unter Drehung des Baumes der Wurzelanlaufbereich umfänglich
abgefräst wird.
-
Nach
diesem Vorgang transportieren Förderarme den Baumstamm
transversal weiter, wobei die Bearbeitungsstelle mit einem neuen
Baumstamm bestückt wird. Alternativ kann der Quertransport
auch über einen heb- und senkbaren Querförderer
erfolgen, um ggf. Baumstämme ohne weitere Bearbeitung durchzufördern.
-
Aus
der europäischen Patentschrift
EP 0 477 166 B1 ist eine
weitere Vorrichtung zum Reduzieren der Wurzelenden von Baumstämmen
bekannt. Dieser Wurzelreduzierer umfasst eine Einrichtung zum Drehen
des Baumstammes sowie ein gegen das Wurzelende des Baumstammes anstellbares,
rotierendes Fräswerkzeug. Die Einrichtung zum Drehen des
Baumstammes weist mehrere zur horizontalen und zur Längsachse
des Baumstammes schräg gestellte endlose umlaufende Mitnehmer
und mehrere am tieferen Ende der Mitnehmer angeordnete seitlich an
dem Baumstamm anlegbare Stützrollen auf.
-
Bei
Wurzelreduzierern ist grundsätzlich die Durchlaufzeit bedeutsam.
-
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Entfernen
oder Reduzieren des Wurzelanlaufs bei Baumstämmen der einleitend
bezeichneten Art bereitzustellen, die eine vergleichsweise kleinere
Durchlaufzeit inklusive des Wurzelreduziervorgangs bei einem transversalen
Transport der Baumstämme durch die Vorrichtung ermöglichen.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
In
den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und
zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
-
Die
Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Entfernen oder Reduzieren
des Wurzelanlaufs bei Baumstämmen aus, die Fördermittel
zum Drehen der Baumstämme in einer Position umfasst, in
welcher die Wurzelanläufe entfernt werden, wobei ein Baumstamm
auf Flächenbereichen der Fördermittel aufliegt.
Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Fördermittel
mit Flächenbereichen um eine Achse drehbar gelagert sind.
D. h. die Fördermittel selbst und nicht nur etwaige Bewegungseinheiten
an den Fördermitteln für die Drehung der Baumstämme
können zusammen mit den Flächenauflagebereichen gedreht
werden. Damit sind die Fördermittel nicht nur dazu ausgebildet,
eine Drehung des Baumstamms während einer Wurzelreduzierung
zu ermöglichen, sondern können außerdem
einen transversalen Transport, z. B. beim Ein- und Ausfördern
des Baumstamms in die Bearbeitungsposition durch Drehen der Fördermittel
um die eigene Achse bereitzustellen. Das eröffnet die Möglichkeit,
dass sich Ein- und Ausförderprozesse mit einem Bearbeitungsprozess am
Wurzelanlaufbereich überschneiden lassen, wodurch die Durchlaufzeit
eines Baumstamms durch die Vorrichtung insgesamt verkleinert werden
kann. Als Basis umfasst die Vorrichtung vorzugsweise eine Querförderanlage
zum Ein- und Ausfördern von Baumstämmen. Innerhalb
einer solchen Anlage sind die Fördermittel untergebracht.
Ggf. umfasst die Anlage ein gemeinsames Gestell, an dem Ein- und
Ausförderelemente und die Fördermittel angeordnet sind.
-
Durch
die um sich selber drehbaren Fördermittel kann zudem der
Transport der Baumstämme transversal durch die Vorrichtung „weicher"
gestaltet werden, wenn z. B. Förderarme der Fördermittel
den Baumstamm zunächst kontinuierlich aufnehmen und nach
der Bearbeitung wieder kontinuierlich weitergeben, an eine andere
Transportvorrichtung.
-
Vorzugsweise
umfassen die Fördermittel Kettenförderer, insbesondere
eine umlaufende Kettenraupe. Dies stellt eine bereits erprobte Ausgestaltung
des Fördermittels für das in Drehung versetzen eines
Baumstamms dar.
-
In
einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
bilden die Fördermittel eine V-förmige Auflage.
Grundsätzlich ist ein in einem "V" liegender Stamm durch
die V-Geometrie lagefixiert. Durch Drehen der Fördermittel
kann ein Stamm beispielsweise mit einer Seite der V-Auflage erfasst
und angehoben werden, insbesondere soweit, dass der Baumstamm aus
dem "V" nicht mehr von selbst herausrollen kann. Hierzu sollten
Auflageflächenbereiche von beiden V-Seiten einen kleineren
Winkel als 90° zu einer Senkrechten annehmen. Bei entsprechender
Ausgestaltung von Niederhaltermitteln ist dies jedoch nicht zwingend
erforderlich. Ein transversaler Weitertransport nach der Bearbeitung
des Baumstamms kann dann nach Weiterdrehen der Fördermittel
und damit der V-förmigen Auflage erfolgen, wobei vorzugsweise
eine V-Seite soweit abgesenkt wird, dass der Baumstamm bereits durch
Schwerkraft aus dem "V" herausrollt bzw. zumindest durch ein Auflageseite des
"V" nicht behindert wird.
-
In
einer überdies bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
umfassen die Fördermittel wenigstens zwei Förderelemente,
die im Abstand zueinander in einer Flucht angeordnet sind, die der
gewünschten Lage der Längserstreckung des Baumstamms,
der darin liegen soll, entspricht. In diesem Zusammenhang ist es
zudem bevorzugt, wenn die Fördermittel an einem Gestell
angeordnet sind, das insbesondere für einen transversalen
Transport von Baumstämmen ausgelegt ist. D. h. die Baumstämme
werden quer zur Längsachse durch das Gestell transportiert.
Eine Station des Baumstamms stellt dann die Position in den Fördermitteln
dar, in welcher eine Wurzelreduzierung stattfinden kann.
-
In
einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
umfassen die Fördermittel mehrere Einzelförderarme,
insbesondere drei Förderarme, die in Sternform angeordnet
sind. Z. B. weisen die Förderarme einen gleichmäßigen
Winkelabstand von 120° auf. Abhängig von der Drehposition
der gesamten Fördermittel kommen als Auflageflächenbereiche
verschiedene Abschnitte der Förderarme in Betracht.
-
Zur
Aufnahme eines Baumstamms drehen insbesondere zwei auf einer Achse
hintereinander liegende Fördermittel mit Förderarmen
aus einem Auflagegestell heraus ihre Förderarme in Richtung Baumstamm,
der bis zu dieser Stelle gefördert wurde. Durch insbesondere
synchrones Weiterdrehen der Fördermittel kann der Baumstamm
angehoben werden, um ihn in eine Fräsposition zu bringen.
Noch während des Anhebens wird vorzugsweise eine Niederhaltereinrichtung,
die mit den Fördermitteln zusammenwirkt abgesenkt, um den
Baumstamm auf die Fördermittel zu drücken und
in Eigendrehung zu versetzen. Drehmittel für eine Eigendrehung
des Baumstamms um seine Längsachse können an den Fördermitteln
und/oder am Niederhalter vorgesehen sein. Beim Weiterdrehen der
Fördermittel um ihre Achse findet zugleich zur Anhebebewegung
eine transversale Bewegung statt, bei welcher der Baumstamm vorzugsweise über
die Drehachse der Fördermittel hinweg transversal auf insbesondere
eine der Aufnahmeseite entgegensetzte Seite bewegt und dort auf
einem Gestell für einen Weitertransport abgelegt wird.
Hierzu tauchen die Förderarme der Fördermittel
vorzugsweise synchron in ein Auflagegestell, auf dem der Baumstamm
zurück bleibt.
-
Parallel
zum Drehvorgang der Fördermittel um Ihre eigene Achse kann
nicht nur der Niederhalter einen Baumstamm in den Fördermitteln
fixieren. Darüber hinaus ist es möglich, dass
während des Entfernungsvorgangs des Wurzelanlaufbereichs
die Fördermittel in eine Stammauswerfrichtung weiter drehen.
Damit lässt sich ein Wurzelreduziervorgang zeitlich verkürzen,
da Abläufe, die ansonsten sequenziell hintereinander liegen,
sich zeitlich überlappen lassen. Denn während
der andere Baumstamm noch reduziert wird, kann durch das Weiterdrehen
der Fördermittel ein neuer Baumstamm aufgenommen werden,
wobei nach der Ablage des fertig reduzierten Baumstamms bereits
während der Positionierung des neu aufgenommenen Baumstamms
für den Reduziervorgang dieser vom Niederhalter in die
Fördermittel gedrückt wird. Damit kann unmittelbar
nach Erreichen einer frühst möglichen „Reduzierposition"
der Bearbeitungsvorgang starten. Es ist also nicht mehr erforderlich,
dass zunächst ein Baumstamm in die richtige Bearbeitungsposition
gebracht wird, dann ein Niederhalter diesen in der Bearbeitungsposition
andrückt und erst daraufhin ein Bearbeitungsvorgang startet,
wobei die Aufnahme eines neuen Baumstamms erst dann stattfindet,
wenn der bearbeitete Baumstamm vollständig „ausgeworfen"
ist. Vielmehr lassen sich die Vorgänge des Aufnehmens,
Niederhaltens, Bearbeitens und Auswerfens nunmehr zeitlich überlappen.
-
Um
den Überlappungsgrad zur erhöhen, wird im Weiteren
vorgeschlagen, dass der Niederhalter einer im Vergleich zu bekannten
Ausführungsformen größere transversal
Bewegung ausführen kann. Hierdurch ist es möglich
einen Baumstamm durch entsprechendes Anpressen des Niederhalters
bereits kurz nach seiner Aufnahme in den Fördermitteln zu
fixieren, so dass zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Bearbeitung
des Baumstamms stattfinden kann.
-
Zeichnungen
-
Zwei
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden nachstehend unter Angabe weiterer Vorteile
und Einzelheiten näher erläutert.
-
Es
zeigen:
-
1a bis 1e in
unterschiedlichen Bearbeitungsphasen von Baumstämmen eine
Vorrichtung zur Reduzierung bzw. Entfernung des Wurzelanlaufbereichs
an Baumstämmen in einer stark vereinfachten Seitenansicht
und
-
2a und 2b einen
Ausschnitt einer Vorrichtung nach den 1a bis 1e in
einer vergrößerten Seitenansicht, die mehr Details
wiedergibt, in zwei Bearbeitungssituationen.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
In
den 1a bis 1e bzw. 2a sowie 2b sind
Baumstämme in unterschiedlichen Durchlaufphasen durch eine
Vorrichtung 1 zur Entfernung bzw. Reduzierung des Wurzelanlaufbereichs
an Baumstämmen dargestellt. Die Durchlaufrichtung durch
die Vorrichtung 1 ist mit einem Pfeil 2 symbolisiert.
Baumstämme, die die Vorrichtung durchlaufen haben vorzugsweise
eine Länge von 3–6 m.
-
In 1a ist
die Vorrichtung 1 mit drei Baumstämmen 3a, 3b sowie 3c abgebildet.
Während ein Baumstamm 3b zentral in der Vorrichtung 1 positioniert
ist, wird ein Baumstamm 3a ein und ein Baumstamm 3c gerade
ausgefördert.
-
In
der Position gemäß 1a wird
der Baumstamm 3b in seinem Wurzelanlaufbereich mittels
einer Fräseinrichtung 4 bearbeitet, wobei ein
Niederhalter 5 den Baumstamm 3b auf Auflagebereiche 6a, 6b einer
Fördereinrichtung 7 mit Förderarmen 7a bis 7c drückt.
-
Vorzugsweise
sind in einer Richtung, in welcher der Baumstamm zum Liegen kommen
soll, mehrere Fördereinrichtungen axial hintereinander
gesetzt (nicht darstellt).
-
Im
Fräsmodus gemäß 1a wird
der Baumstamm um seine eigene Längsachse gedreht. Hierzu
sind sowohl am Niederhalter 5 Kettenförderer 5a, 5b als
auch an Förderarmen 7a, 7b, 7c der
Fördereinrichtung 7 Kettenförderer 8a, 8b, 8c vorgesehen,
die sich endlos durch eine entsprechende Antriebseinheit 9 in
der Art einer „Baggerraupe" drehen.
-
Nicht
an allen Fördereinrichtungen sind vorzugsweise Kettenförderer
vorgesehen. Beispielsweise weisen lediglich die ersten beiden Fördereinrichtungen
Kettenförderer auf. Hingegen können die weiteren
Fördereinrichtungen sich nur um die eigene Achse drehen,
um synchron mit den anderen Fördereinrichtungen den Baumstamm
transversal weiterzubewegen.
-
Teil
der Antriebeinheit 9 können Antriebsritzel 9a, 9b sein.
-
Beim
Fräsvorgang gemäß 1a sind
die Kettenförderer 5a, 5b des Niederhalters 5 und
zumindest die Kettenförderer 8b, 8c der
Fördereinrichtung 7 aktiv, um den Baumstamm beim
Fräsvorgang mit der Fräseinrichtung 4 mit
in einer gewünschten Geschwindigkeit zu drehen.
-
Beim
Fräsvorgang ist die Fräseinrichtung 4 über
einen Arm 4a an den Baumstamm herangeschwenkt. Nach Beendigung
der Bearbeitung wird die Fräseinrichtung 4 vom
Baumstamm 3b zurückgefahren, der Niederhalter 5 wird
angehoben, so dass sich die Fördereinrichtung 7 um
ihre eigene Achse 10 drehen kann, was eine Transversalbewegung
des Baumstamms 3b in Förderrichtung 2 zur
Folge hat. Gleichzeitig wurde der Baumstamm 3c mit Hilfe
eines Transportarmes 11 weiterbefördert, um Platz
für den Baumstamm 3b in einer Lagerkuhle 12 (siehe
insbesondere 1c) zu machen. Währenddessen
wird ein neuer Baumstamm 3a zu der Fördereinrichtung 7 hintransportiert, über
zum Beispiel einen weiteren Transportarm 13 aus einer Lagerkuhle 14 heraus.
-
Währenddessen
dreht sich die Fördereinrichtung 7 um ihre Achse 10 weiter,
so dass der Förderarm 7a den Baumstamm 3a von
einem Querförderer 15 für die Bearbeitung
mit der Fräseinrichtung 4 aufnehmen kann (siehe
insbesondere 1e).
-
In
den 1a bis 1e ist
ein Ablauf dargestellt, der sich hinsichtlich gleichzeitig ablaufender Vorgänge
für einen Baumstamm weiteroptimieren lässt.
-
Eine
größere Überlappung wird in den 2a und 2b verdeutlich.
In den 2a und 2b ist
die Situation dargestellt, dass unmittelbar nach dem „Auswurf"
eines Baumstamms 16 von der Fördereinrichtung 7 sogleich
ein neuer Baumstamm 17 für eine Bearbeitung aufgenommen
wird. Damit kann ein Bearbeitungszyklus für einen Baumstamm reduziert
werden.
-
In
den 2a und 2b sind
Details der Kettenförderer 8a, 8b, 8c an
den Förderarmen 7a, 7b, 7c dargestellt.
Die Kettenförderer 8a, 8b, 8c werden
beispielsweise über auf der Achse 10 sitzende Antriebsritzel 9a angetrieben.
-
- 1
- Vorrichtung
zur Entfernung des Wurzelanlaufsbereichs an Baumstämmen
- 2
- Pfeil
- 3a
- Baumstamm
- 3b
- Baumstamm
- 3c
- Baumstamm
- 4
- Fräseinrichtung
- 4a
- Arm
- 5
- Niederhalter
- 5a
- Kettenförderer
- 5b
- Kettenförderer
- 6a
- Auflagebereich
- 6b
- Auflagebereich
- 7
- Fördereinrichtung
- 7a
- Förderarm
- 7b
- Förderarm
- 7c
- Förderarm
- 8a
- Kettenförderer
- 8b
- Kettenförderer
- 8c
- Kettenförderer
- 9
- Antriebseinheit
- 9a
- Antriebsteil
- 9b
- Antriebsteil
- 10
- Achse
- 11
- Transportarm
- 12
- Lagerkuhle
- 13
- Transportarm
- 14
- Lagerkuhle
- 15
- Querförderer
- 16
- Baumstamm
- 17
- Baumstamm
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-