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Die
Erfindung betrifft eine Flasche mit einem Griff für ein fließ- oder
streufähiges
Produkt, insbesondere für
die Verpackung von Füllgütern aus
der Gruppe der Textilwasch, -reinigungs- und -Pflegemittel, Geschirrspülmittel,
Körperpflegemittel,
Pharmazeutika, Agrarhilfsmittel, Baustoffe, Farbstoffe, Klebstoffe
oder Lebensmittel und bezieht sich auf eine optimierte Befüllbarkeit
und Produktentnahme derartiger Flaschen.
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Stand der Technik
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Flaschen
sind hinlänglich
als Behältnis
für fließ- oder
schüttfähige Produkte
im Stand der Technik bekannt.
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Je
nach Verwendungszweck oder Größe der Flasche
kann es sinnvoll sein, eine Flasche mit einem Handgriff zu versehen.
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Für eine Reihe
von Anwendungen ist es besonders vorteilhaft Griffe auszuwählen, die
als Teil einer Flasche ausgeformt sind und so einen Teil des Füllvolumens
der Flasche bilden. Neben dem zusätzlichen Gesamtvolumengewinn
ist auch aus produktionstechnischer Sicht eine derartige Ausführung vorteilhaft,
da der Griff direkt in einem Fertigungsschritt einstückig mit
der Flasche geformt wird.
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Die
Griffe sind üblicherweise
so gestaltet, dass sie von der Hand eines Nutzers umschlossen werden können und
weisen typischerweise eine Grifflänge auf, die wenigstens in
etwa der Breite einer Hand entspricht.
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Ein
Problem der Griffausführung
der vorbezeichneten Art besteht jedoch darin, dass beim Entleeren der
Flasche ab einem bestimmten Kippwinkel und Füllstandshöhe ein Produktvolumen im Griff
der Flasche gebildet werden kann, dass von der im Rumpf der Flasche
befindlichen Produktsäule
abgeschnitten ist. Wie auch in 1 dargestellt,
besteht ab diesem Zustand keine Verbindung mehr zwischen dem in
dem Handgriff und dem im Rumpf der Flasche befindlichen Produkt.
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Beim
weiteren Entleeren der Flasche kann sich nun der Inhalt des im Handgriff
der Flasche befindlichen Produktes schwallartig in den Rumpf der
Flasche ergießen,
wodurch die Produktabgabecharakteristik der Flasche dahingehend
verschlechtert wird, als dass keine gleichmäßige und kontrollierte Produktabgabe
bis zur vollständigen
Entleerung des im Handgriff befindlichen Produktes erfolgt. Das
schwallartige Austreten von Produkt aus der Öffnung der Flasche geschieht
für den
Verbraucher völlig
unvermittelt und plötzlich,
da sich bis zum Auftreten des geschilderten Phänomens eine für den Verbraucher übliche Ausgießcharakteristik
der Flasche wahrnehmen lässt.
Beim Eintreten des schwallartigen Produktaustritts ist ein zielgerichtetes
Ausgießen für den Verbraucher
regelmäßig nicht
mehr möglich,
so dass als Folge Produkt überdosiert
oder verschüttet wird,
wodurch die Konvenienz derartiger Flaschen spürbar abnimmt.
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Die
Ausprägung
des vorbezeichneten Phänomens
ist abhängig
von den Fließ-
bzw. Schütteigenschaften
des in der Flasche befindlichen Produktes. Bei fließfähigen Produkten
ist eine Verstärkung
des Phänomens mit
steigenden Viskositäten
des Produktes zu beobachten während
bei festen, insbesondere pulverförmigen oder
granularen Produkten, die dazu neigen größere Agglomerate, beispielsweise
unter Einwirkung erhöhter Luftfeuchtigkeit,
auszubilden, der beschriebene Effekt stärker ausgeprägt ist.
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Auch
das Befüllen
derartiger Flaschen weist einige Probleme auf. Üblicherweise werden Flaschen
derart befüllt,
dass Produkt der Flaschenöffnung
zugeführt
wird und das Produkt durch die Flaschenöffnung im folgenden im wesentlichen
senkrecht direkt auf den Boden der Flasche fällt. Insbesondere zu Beginn
des Befüllungsvorgangs
fällt das
Produkt somit durch die gesamte Bauhöhe auf den Boden der Flasche.
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Insbesondere
mechanisch fragile Produkte wie etwa partikuläre Stoffe, Pulver, Granulate
oder dergleichen können
hierdurch beschädigt
werden, wobei die Beschädigung
beispielsweise in Form von Zerbrechen, Auseinanderfallen, Abreiben,
Abschmirgeln und dergleichen vorliegen kann. Als Folge einer derartigen
Beschädigung
stellen sich beispielsweise ungleichmäßige Korngrößenverteilungen über die
Füllhöhe ein.
Häufig weisen
partikuläre
Stoffe der vorbeschrieben Art auch eine Oberflächenbeschichtung auf, die das
Innere des Partikels vor physikalischen oder chemischen Einflüssen schützen soll
oder an dem Partikel eine physikalische oder chemische Zusatzfunktion
ausbilden, so dass Beschädigungen
durch eine mechanische Belastung der vorbezeichneten Art während des
Befüllvorgangs
beispielsweise zu einer messbaren Verringerung der funktionalen
Oberflächenaktivität eines
partikulären
Produktes führen
kann.
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Auch
bei der Befüllung
derartiger Flaschen mit einer Flüssigkeit
kann das Hindurchfallen des Produktes durch die gesamte Flaschenhöhe zu Beginn
des Abfüllvorgangs
zu nachteiligen Effekten führen.
Insbesondere bei Flüssigkeiten
die schaumbildende Substanzen enthalten, kann es zu einer unerwünscht starken Schaumbildung
kommen.
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Auch
thixothrophe Flüssigkeiten,
die ihre Viskosität
entsprechend den auf sie einwirkenden Kräften verändern, lassen sich mit den
eingangs beschriebenen Befüllungsverfahren
nicht optimal in Flaschen abfüllen,
da sich am Boden der Flasche eine Flüssigkeit mit anderen Fließeigenschaften
ausbildet als in bodenfernen Lagen der Produktsäule.
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Üblicherweise
muss in diesen Fällen,
wenn Änderungen
an bestehenden Abfüllanlagen
nicht realisierbar sind, die Einbringgeschwindigkeit des Produkts
reduziert werden, was regelmäßig zu unerwünscht längeren Befüllzeiten
führt.
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Aus
dem Stand der Technik sind zur Lösung
dieses Problems beispielsweise teleskopartige Einfüllstutzen
bekannt, die zu Beginn der Befüllungsvorganges
durch die Flaschenöffnung
zum Boden der Flasche hin ausgefahren werden, um so den Abstand
zwischen Boden und Befüllöffnung möglichst
gering zu halten, wodurch die mechanische Belastung für das abzufüllende Produkt
deutlich reduziert wird. Nachteil dieser technisch komplexen Lösung ist
jedoch ihr hoher Anschaffungspreis wie auch ihre aufwendige Wartung
sowie ihre vergleichsweise geringe Betriebssicherheit.
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Insbesondere
bei der Abfüllung
von streufähigem
pulverförmigen
oder granularem Material besteht jedoch auch weiterhin das Problem,
dass das Volumen des Griffs häufig
nicht sicher und vollständig
mit Produkt gefüllt
werden kann. Wie in 5 und 6 gezeigt,
bildet sich bei der Befüllung
derartiger Flaschen mit Griff direkt unterhalb der Befüllöffnung entlang
der Schüttachse
A-A' ein Schüttkegel
aus, der üblicherweise
eine vollständige
Befüllung
der Flasche, insbesondere im Griffbereich, verhindert. Auch eine
Drehung der Schüttachse
A-A' durch Schrägstellung
der Flasche, wie sie in 6 angedeutet ist, kann üblicherweise
durch die Anordnung von Befüllöffnung und
Griffvolumen kein befriedigendes und reproduzierbares Befüllergebnis
sicherstellen.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Flasche der vorbezeichneten Art
zu entwickeln, die die beschriebenen Nachteile vermeidet und eine
Flasche der vorbezeichneten Art bereitzustellen, bei der durch die Befüllung der
Flasche mit Produkt nachteilige Veränderungen physikalischer Produktparameter
vermieden werden, die Produktabgabecharakteristik verbessert und
eine vollständige
Befüllbarkeit
erreicht wird.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin eine Flasche der vorbezeichneten
Art bereitzustellen, die eine im Wesentlichen gleichmäßige Produktabgabecharakteristik über den
gesamten Entleerungsprozess gewährleistet.
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Des
Weiteren ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Befüllen der
vorbezeichneten Flasche zu realisieren.
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Lösung
der Aufgabe
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Die
Aufgaben werden durch die Merkmale des Anspruchs 1 sowie des Anspruchs
14 gelöst.
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Die
Flasche weißt
eine Bauhöhe
H und eine Befüllhöhe h auf,
wobei die Befüllhöhe h kleiner
als die Bauhöhe
H der Flasche ist. Die Bauhöhe
H der Flasche ist definiert als vertikaler Abstand zwischen dem
Boden der Flasche und dem Mittelpunkt der Flaschenöffnung.
Die Befüllhöhe h ist
definiert als Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Flaschenöffnung und
dem Austrittspunkt der Achse aus dem Griff, die den Mittelpunkt
der Flaschenöffnung
und den Mittelpunkt der Grifföffnung
miteinander verbindet. Die Befüllhöhe h ist
ein Maß für die Fallstrecke,
die das Produkt in der Befülllage
der Flasche bis zum Auftreffen auf die Flaschenwand zurücklegt.
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Üblicherweise
sind Flaschen dergestalt ausgebildet, dass ihre Bauhöhen in etwa
ihren Befüllhöhen entspricht,
d. h. dass Produkt durch die Öffnung
einer Flasche durch die gesamte Bauhöhe fällt, bevor es auf eine Flaschenwand
auftrifft. Durch die erfindungsgemäße Flasche wird eine Verkürzung der
Fallstrecke des Produktes und somit eine Verminderung der mechanischen
Belastung des Produktes beim Befüllen
der erfindungsgemäßen Flasche
erreicht.
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Überraschender
Weise wurde des Weiteren gefunden, dass das eingangs beschriebene,
aus dem Stand der Technik bekannte, nachteilige Hinausschwappen
von zu dosierendem Produkt vermieden werden kann, indem die Anordnung
und das Verhältnis
von Ausgießöffnung zur
Grifföffnung
der Flasche derart gewählt wird,
dass eine Achse durch den Mittelpunkt der Flaschenöffnung und
den Mittelpunkt der Grifföffnung
verläuft, wobei
in einer vertikalen Position der Achse das Verhältnis der Projektionsfläche der
Flaschenöffnung
zur Projektionsfläche
der Grifföffnung
mindestens 0,8 beträgt.
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Zusätzlich zu
der daraus resultierenden optimierten Produktangabecharakteristik,
wird die Befüllbarkeit
der Flasche dahin gehend verbessert, als dass das Produkt in der
Befüllstellung
der Flasche sicher in den Griff hineinfließen kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist es vorteilhaft, dass die Achse, die den Mittelpunkt
der Flaschenöffnung
und den Mittelpunkt der Grifföffnung
miteinander verbindet, im wesentlichen vollständig durch den Rumpf der Flasche
verläuft.
Hierdurch wird eine vorteilhafte Produktabgabecharakteristik unterstützt, in
derart, als dass das Ausfließen
von Produkt aus der Flasche ohne zusätzliche Störeinflüsse längs der Fließrichtung
des Produktes realisiert ist.
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Um
die Ergonomie der Flasche für
den Ausgießprozess
günstig
zu gestalten ist es des weiteren von Vorteil, dass die Achse, die
den Mittelpunkt der Flaschenöffnung
und den Mittelpunkt der Grifföffnung
miteinander verbindet, mit der vertikalen Mittelachse der Flasche
einen Winkel kleiner als 90°,
bevorzugt kleiner 60°, besonders
bevorzugt kleiner 45° ausbildet.
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Um
eine durch den Anwender als angenehm empfundene, gießkannenartige
Ausgießcharakteristik bereitzustellen
ist es ferner von Vorteil, dass der Flaschenhals von der vertikalen
Mittelachse in einem Winkel kleiner 90°, bevorzugt kleiner 60, besonders
bevorzugt kleiner 30° angeordnet
ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist das Verhältnis
von Volumen des Rumpfes zu dem Volumen des Griffs größer als
5, wodurch zusätzlich
sicher gestellt ist, dass ein Herausschwappen beim Ausgießen von
Produkt aus dem Griffvolumen keine negative Auswirkung auf die Ausgießcharakteristik
der Flasche hat, da dann das Rumpfvolumen über die notwendige Pufferkapazität verfügt, um ein
Durchschlagen des Herausschwappens von Produkt aus dem Griffvolumen
zur Produktabgabeöffnung
der Flasche zu verhindern.
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Um
die Handhabung der erfindungsgemäßen Flasche
in Abfüllanlagen
zu verbessern ist es vorteilhaft, dass der Griff derart ausgeformt
ist, dass durch ein Kippen der Flasche um den Drehpunkt (D) auf
den Griff in dergestalt, dass der Drehpunkt (D) und der Griff eine
horizontale Fläche
berühren,
die Achse, die den Mittelpunkt der Flaschenöffnung und den Mittelpunkt
der Grifföffnung
miteinander verbindet, einen Winkel mit der horizontalen Fläche zwischen
75° und
105°, bevorzugt
zwischen 80° und
100°, besonders
bevorzugt zwischen 85° und
95° ausbildet.
Hierdurch kann die Flasche auf einfache Weise in einer Befüllstellung
positioniert werden, da sich die Flasche in dieser Befüllstellung
selbsttätig
auf dem Henkel abstützt
und automatisch in der vorgesehenen Befüllstellung positionierbar ist,
ohne dass hierzu zusätzliche
Mess- oder Positioniervorrichtungen notwendig sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung weist die Flasche ein Funktionselement auf, dass zwischen
der Öffnung
und dem Griff der Flasche angeordnet ist.
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Flasche
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Eine
Flasche im Sinne dieser Anmeldung ist ein verschließbares,
im wesentlichen formstabiles Behältnis
zur Aufnahme eines fließ-
oder schüttfähigen Produktes,
welches ein durch einen Boden und einen Mantel geformtes Füllvolumen
umfasst wobei das Füllvolumen
durch eine durch den Mantel in Gestalt eines sich zur Öffnung hin
verjüngenden
Flaschenhalses ausgeformte Öffnung
befüll-
bzw. entleerbar ist, wobei der Querschnitt des Bodens größer ist
als der Querschnitt der Öffnung.
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Die
erfindungsgemäße Flasche
weist ein Füllvolumen
zwischen 50 ml und 5.000 ml, bevorzugt zwischen 250 ml und 3.000
ml, besonders bevorzugt zwischen 500 ml und 2.500 ml auf.
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Die
Flasche ist vorzugsweise aus einem Kunststoff geformt. Es ist jedoch
auch möglich,
die Flasche insbesondere bei Unverträglichkeit von Kunststoff mit
dem in der Flasche abzufüllenden
Produkt aus einem anderen Material, wie beispielsweise Glas, Pappe,
Karton, Metall, Keramik oder beliebigen Kombinationen hiervon zu
bilden.
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Die
Wandstärke
der Flasche ist so gewählt,
dass die Flasche im wesentlichen formstabil ist. In einer Ausführungsform
der Flasche können
die Wände
bzw. die Mantelfläche
elastisch verformbar sein, um einen Druck auf die in der Flasche
befindlichen Produkte auszuüben
und hierdurch die Abgabe von Produkt aus dem Behältnis zu unterstützen.
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Die
Flasche kann in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform
der Erfindung auch als Zwei- oder Mehrkammerbehältnis ausgebildet sein. Vorteilhafter
Weise beinhalten die Kammern dann jeweils voneinander verschiedene
Produkte. So ist es beispielsweise möglich, in einer Kammer ein
flüssiges
Produkt und in einer weiteren Kammer ein festes, insbesondere pulverförmig oder
granulares Produkt zu bevorraten. Weitere Beispiele von in einer
Zweikammerflasche befindlichen Produktkombinationen können der
folgenden Tabelle entnommen werden.
Flüssig | Flüssig | Flüssig | Festes
Produkt | Festes
Produkt | Festes
Produkt |
Waschmittel
A | Waschmittel
B | Waschmittel
A | Waschmittel
B | Waschmittel
A | Waschmittel
B |
Waschmittel | Weichspüler | Weichspüler | Waschmittel | | |
Waschmittel | Bleiche | Bleiche | Waschmittel | | |
Spülmittel
A | Spülmittel
B | Klarspüler | Spülmittel | | |
Spülmittel | Bleiche | Bleiche | Spülmittel | | |
Reinigungsmittel
A | Reinigungsmittel
B | Waschmittel | Weichspüler | | |
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Vorteilhafter
Weise ist die Flasche aus einem entsprechenden Preform in einem
Blasformverfahren einstückig
herstellbar. Der Handgriff wird in dem Blasformverfahren integral
aus dem Rumpf der Flasche geformt. Hierdurch ist die Flasche mit
Handgriff in nur einem Herstellungsschritt formbar.
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Handgriff
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Ein
Handgriff im Sinne dieser Anmeldung ist eine als Teil der Flasche
ausgeformte Tragevorrichtung, die ein zumindest teilweises Umgreifen
durch die Hand des Benutzers zum erleichterten Transport und Handhabung
der Flasche erlaubt, wobei der Griff eine mit dem Rumpf der Flasche
kommunizierende Kammer zur Aufnahme von Produkt bildet.
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Der
Handgriff kann stiel- oder bügelförmig ausgeformt
sein. Bei einem stielförmigen
Handgriff weist die mit dem Rumpf der Flasche kommunizierende Kammer
eine Verbindungsöffnung
zwischen Rumpf und Kammer auf, während
bei einem bügelförmigen Handgriff
zwei Verbindungsöffnungen
zwischen Rumpf und Kammer gebildet sind.
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Zur
Verbesserung der Handhabung während
des Befüllvorganges
der Flasche ist der Handgriff vorteilhaft in derart gestaltet, dass
durch ein Kippen der Flasche auf den Griff die Flasche von einer
ersten Standlage in eine zweite Befülllage positionierbar ist.
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In
der Befülllage
der Flasche bildet der Übergang
zwischen Boden und dem unteren Teil des Rumpfes der Flasche einen
Dreh- bzw. einen ersten Stützpunkt
wobei der Griff einen zweiten Stützpunkt
der Flasche auf einer horizontale Fläche bildet.
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Um
eine gute Befüllbarkeit
der Flasche, insbesondere der kommunizierenden Kammer, zu gewährleisten,
weist das Verhältnis
der Flächenmaße der Projektionsflächen des
aus dem Rumpf geformten Griffs und der Öffnung in gekippter, sich auf
den Griff abstützender
Position der Flasche einen Wert von mindestens 0,8 auf.
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Funktionselement
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Ein
Funktionselement im Sinne dieser Anmeldung stellt eine Vorrichtung
dar, die physisch in lösbarer oder
unlösbarer
Weise an der Flasche fixierbar oder an der Flasche ausgeformt ist
und dem Benutzer wenigstens eine zusätzliche Funktion bereitstellt,
welche üblicherweise
nicht durch Flaschen als Solche realisiert ist.
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Diese
Funktion kann sich vorteilhafter Weise auch aus einem Zusammenwirken
von Funktionselement und in der Flasche befindlichem Produkt ergeben.
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Ein
Funktionselement kann insbesondere ausgebildet sein als:
- • Dosiervorrichtung,
beispielsweise als Dosierer, Dosierkappe, Flüssigdosierer, Dosierkugel,
Dosierpumpe, Sprühkappe,
Sprühkopf,
Zerstäuber
und dergleichen,
- • Befüll- oder
Entnahmevorrichtung
- • Duftabgabevorrichtung,
- • Reinigungsvorrichtung,
beispielsweise als Schwamm oder Bürste und/oder
- • Zusatzbehältnis wobei
dieser beispielsweise Wasch-, Reinigungs- und/oder Zusatzstoffe
wie etwa Weichspüler,
Entkalker, Duftstoffe enthalten kann.
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Dosierkugel
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Eine
Dosierkugel im Sinne dieser Anmeldung ist ein im wesentlichen globulärer Körper mit
wenigstens einer Öffnung
zum Befüllen
oder Entleeren des Körpers,
der dazu dient, eine definierte Portionsmenge eines Wasch- oder
Reinigungsmittelproduktes aus einem größeren Gebinde zu dosieren.
Hierzu sind üblicherweise Maßeinheiten,
beispielsweise in Form von Messstrichen, an der Dosierkugel vorgesehen.
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Die
Dosierkugel ist üblicherweise
aus einem Kunststoffmaterial geformt. Üblicherweise werden derartige
Dosierkugeln auf dem Verschluss von Kunststoffflaschen der vorbeschriebenen
Art lösbar
angeordnet.
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Aus
Gründen
der Materialersparnis weist eine Dosierkugel Wandstärken auf,
die der Dosierkugel zwar eine im wesentlichen formstabile Gestalt
geben, doch weisen die Dosierkugeln der vorgenannten Art einen Stauchdruckwiderstand
auf, der regelmäßig wesentlich
geringer ist, als der Stauchdruckwiderstand einer Wasch- oder Reinigungsmittel
enthaltenen Kunststoffflasche, so dass die realisierbaren Stapelhöhen derartiger
Gebinde deutlich sinkt.
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Eine
Dosierkugel kann beispielsweise ganz oder teilweise aus einem TPE
gebildet sein. Die Dosierkugel kann ferner ein zusätzliches
Auftragelement zum Aufbringen und Verteilen von Produkt beispielsweise in
Form einer Walze oder Kugel aufweisen.
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Befüll-
oder Entnahmevorrichtung
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Eine
erfindungsgemäße Befüll- oder
Entnahmevorrichtung stellt wenigstens eine zweite mit einem Verschluss
verschließbare Öffnung an
der Flasche dar.
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Heutige
Flaschen, insbesondere für
schütt-
oder fließfähige Wasch-
oder Reinigungsmittel verfügen über eine, üblicherweise
am Flaschenhals ausgebildete, Entnahme- bzw. Aussgießöffnung.
Um ein genaues Dosieren und eine gute Ausgießcharakteristik zu gewährleisten
weisen derartige Ausgießöffnungen
einen vergleichsweise geringen Öffnungsquerschnitt
auf. Es ist ersichtlich, dass ein Nachfüllen dieser Behältnisse
durch diese Öffnungen
somit schwierig und für
den Benutzer inkonvinient ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es daher, erfindungsgemäß als zusätzliches Funktionselement eine
Befüll- oder
Entnahmevorrichtung als eine verschließbare Öffnung auszubilden, die einen
größeren Öffnungsquerschnitt
aufweist als die Ausgussöffnung
der Flasche. Hierdurch wird insbesondere ein deutlich vereinfachtes Nachfüllen von
Produkt durch diese Befüll-
oder Entnahmevorrichtung in die Flasche realisiert.
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In
einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist die Flasche
als Zwei- oder Mehrkammerbehältnis
ausgebildet. Besonders günstig
ist es dabei, eine erste Kammer zur Aufnahme eines flüssigen Produktes und
eine weitere Kammer zur Aufnahme eines festen, insbesondere pulverförmig oder
granularen Produktes vorzusehen, wobei die erfindungsgemäße Befüll- oder
Entnahmevorrichtung der vorbezeichneten Art an der Kammer, welche
das feste, insbesondere pulverförmig
oder granulare Produkt beinhaltet, angeordnet ist. Hierdurch wird
eine konviniente Entnahme von festem Produkt aus einer Öffnung mit
größerem Querschnitt
und von flüssigem
Produkt aus der Öffnung
mit kleinerem Querschnitt ermöglicht.
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Reinigungsvorrichtung
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Eine
Reinigungsvorrichtung im Sinne dieser Anmeldung ist eine Vorrichtung
die geeignet ist, Schmutzstoffe unter Einwirkung physikalischer
Kräfte
zumindest teilweise von oder aus einer Oberfläche zu lösen bzw. zu entfernen. Reinigungsvorrichtungen
dieser Art umfassen beispielsweise Schwämme oder Bürsten.
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Unter
dem Begriff Schwämme
werden neben natürlichen
Schwämmen
auch offen oder geschlossenzellige poröse Kunststoffmaterialen verstanden.
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Duftabgabevorrichtung
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Eine
Duftgabeabgabevorrichtung ist ein erfindungsgemäßes Funktionselement, dass
geeignet ist, einen Duftstoff zu bevorraten oder aufzunehmen und
an die Umgebung abzugeben.
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Der
durch eine Duftabgabevorrichtung emittierte Duftstoff kann den Dufteindruck
der in der Flasche befindlichen Produkte wiedergeben. Ferner ist
es möglich,
dass die Duftabgabevorrichtung als Lufterfrischer ausgebildet ist.
Des weiteren ist es denkbar, dass die Duftabgabevorrichtung Duftstoff
enthält
und derart ausgebildet ist, dass der Duftstoff den in der Flasche
befindlichen Produkten zudosiert werden kann.
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Zusatzbehältnis
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Ein
Zusatzbehältnis
ist ein erfindungsgemäßes Funktionselement,
dass geeignet ist, ein mit dem in der Flasche bevorratenden Produkt
in Zusammenhang stehendes weitere Produkt wie beispielsweise Wasch-, Reinigungs-
und/oder Zusatzstoffe wie etwa Weichspüler, Entkalker, Duftstoffe
aufzunehmen.
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Auch
sind Kombinationen der genannten Gruppen von Funktionselementen
denkbar. So könnte
beispielsweise eine Dosierkugel an ihrer äußeren Oberfläche zumindest
abschnittsweise einen oder mehrere Schwämme und oder Bürsten aufweisen.
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Verfahren zum Befüllen der Flasche
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Zum
Befüllen
der Flasche mit Produkt wird die Flasche zunächst durch ein Kippen auf den
Griff von einer ersten Standlage in eine zweite Befülllage positioniert.
Dies kann beispielsweise automatisch in einer hierfür vorgesehenen
Handhabungseinheit wie einem Transportschuh geschehen. Zur kontinuierlichen
Befüllung
der Flaschen kann eine Mehrzahl von Transportschuhen zu einem Transportband
hintereinander angeordnet sein.
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In
der Befülllage
der Flasche bildet der Übergang
zwischen Boden und dem unteren Teil des Rumpfes der Flasche einen
Dreh- bzw. einen ersten Stützpunkt
wobei der Griff einen zweiten Stützpunkt
der Flasche auf einer horizontale Fläche bildet.
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Durch
das Kippen der Flasche wird eine gute und rasche Befüllbarkeit
des Handgriffs realisiert.
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In
einem weiteren Verfahrensschritt wird die in der Befülllage positionierte
Flasche mit Produkt gefüllt. Abschließend wird
die Flasche aus der Befülllage
zurück
in die Standlage geführt.
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Die
erfindungsgemäße Flasche
eignet sich insbesondere zur Befüllung,
Lagerung, Transport und Abgabe von fließ- oder streufähigen Produkten,
insbesondere für
Füllgüter aus
der Gruppe der Textilwasch, -reinigungs- und -Pflegemittel, Geschirrspülmittel,
Körperpflegemittel,
Pharmazeutika, Agrarhilfsmittel, Baustoffe, Farbstoffe, Klebstoffe
oder Lebensmittel.
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- 1
- Flasche
- 2
- Rumpf
- 3
- Boden
- 4
- Öffnung
- 4a
- Flaschenhals
- 5
- Verschluss
- 6
- Griff
- 7
- horizontale
Fläche
- D
- Drehpunkt
- F
- Flaschenöffnungsachse
- G
- Mittelpunkt
der Grifföffnung
- g
- Abstand
des Griffbodens von Standfläche
- H
- Bauhöhe
- h
- Befüllhöhe
- L
- Befüll- bzw.
Entnahmeachse
- m
- vertikale
Mittelachse
- O
- Mittelpunkt
der Flaschenöffnung
- P
- Produkt
- S
- Kippachse
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert: Es
zeigen:
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1 Gefüllte Flasche
in Schüttposition
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2 Flasche
in Standlage in Seitenansicht
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3 Flasche
in Befülllage
in Seitenansicht
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4 Flasche
in Befülllage
in Seitenansicht
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5 Flasche
(Stand der Technik)
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6 Flasche
(Stand der Technik)
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2 zeigt
die erfindungsgemäße Flasche
in Standlage. Die Flasche 1 weist einen Rumpf 2 und
einen Boden 3 auf, wobei der Querschnitt des Bodens 3 größer ist,
als der Querschnitt der Flaschenöffnung 4.
Der Boden 3 verläuft
horizontal.
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Integral
aus dem Rumpf 2 der Flasche 1 erstreckt sich in
Richtung der Flaschenöffnung 4 hin
ein verjüngender
Flaschenhals 4a. Die Öffnung 4 der
Flasche 1 ist durch einen lösbaren Verschluss 5,
beispielsweise durch einen Schraubverschluss, verschlossen.
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Die
Flasche 1 hat eine vertikale Mittelachse m, die senkrecht
auf dem horizontalen Boden der Flasche 1 steht und durch
den Mittelpunkt der Stellfläche
der Flasche verläuft,
wobei die Stellfläche
als senkrechte Projektion der maximalen Flaschenmaße auf die
Standebene der Flasche 1 verstanden wird.
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Die
Flasche 1 weist eine senkrecht auf die Öffnung 4 stehende,
durch den Mittelpunkt der Flaschenöffnung O verlaufende Flaschenöffnungsachse
F auf, die mit der vertikalen Mittelachse m der Flasche einen Winkel
bildet. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung beträgt
dieser Winkel weniger als 45° wodurch
eine kannenähnliche
Ausgießcharakteristik
der Flasche bewirkt wird.
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Die
Flasche weist eine Bauhöhe
H auf, die aus dem vertikalen Abstand zwischen der horizontalen Stellfläche 7 und
dem Mittelpunkt der Flaschenöffnung
O definiert ist. Die Bauhöhe
H der Flasche 1 ist größer als
die Breite Ihrer Stellfläche.
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Aus
dem Rumpf 2 ist integral ein Griff 6 geformt,
der eine mit dem Rumpf 2 kommunizierende Kammer zur Aufnahme
eines Produkts bildet. Der Griff 6 und die Öffnung 4 liegen
sich im Wesentlichen gegenüber.
Der Griff 6 weist einen Griffboden auf, der von der horizontalen
Stellfläche 7 einen
Abstand g aufweist. Der Griffboden verläuft im Wesentlichen horizontal.
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Der
Griff 6 weißt
eine Grifföffnung
G auf, die durch den maximalen Abstand zweier senkrecht auf die Mittelachse
m stehenden, von Innen an der Flaschenwand anliegenden Linien definiert
ist. Der Querschnitt des Griffs 6 verjüngt sich zum Griffboden hin.
Die Länge
des Griffs 6 ist so gewählt,
dass ein Benutzer den Griff 6 mit einer Hand umschließen kann.
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Die
Befüllachse
L der Flasche 1 verläuft
durch den Mittelpunkt der Flaschenöffnung O und den Mittelpunkt
der Grifföffnung
G. Der auf der Befüllachse
L verlaufende Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Flaschenöffnung O
und dem Austrittspunkt der Befüllachse
L aus dem Griff 6 der definiert die Befüllhöhe h der Flasche 1.
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Die
Flasche 1 weist einen Drehpunkt D auf, der auf der zum
Griff hin gerichteten Seite am Übergang zwischen
Boden 3 und Rumpf 2 der Flasche 1 angeordnet
ist. Als Kippachse wird die Tangente definiert, die durch den Drehpunkt
D und der vom Rumpf 2 abgewandten Seite des Griffs 6 verläuft. Die
Befüllachse
L und die Kippachse S der Flasche stehen im Wesentlichen senkrecht
aufeinander. Die Flasche 1 ist insbesondere zum Befüllen um
diesen Drehpunkt D aus der in 1 gezeigten
Standlage in eine Befülllage
schwenkbar, wobei der Drehpunkt wie auch der Griff 6 in
der Befülllage
der Flasche auf der horizontalen Fläche 7 aufliegen.
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Zwischen
der Öffnung 4 und
dem Griff 6 ist ein Funktionselement wie beispielsweise
eine Dosierkugel angeordnet. Die Dosierkugel ist kraft- oder formschlüssig mit
der Flasche 1 verbunden. Die Flasche kann insbesondere
einen Zapfen aufweisen, auf dem die Dosierkugel mit ihrer Öffnung kraftschlüssig aufgesteckt
werden und so fixiert werden kann. Alternativ kann an dem Zapfen
und der Öffnung
der Dosierkugel ein kommunizierendes Schraubgewinde ausgebildet
sein.
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3 zeigt
die erfindungsgemäße Flasche 1 in
der Befülllage.
Die Flasche ist hierbei derart um den Drehpunkt D geschwenkt, dass
die Kippachse S im Wesentlichen parallel zur horizontalen Ebene 7 ausgerichtet
ist.
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In
der Befülllage
der Flasche 1, wie in 4 gezeigt,
ist die Projektionsfläche
der Grifföffnung
größer als
die Projektionsfläche
der effektiven Befüllöffnung der
Flasche 1. Hierdurch wird eine Art Trichterwirkung bewirkt,
die das durch die Öffnung 4 in
die Flasche 1 einströmende
Produkt vollständig
zunächst
in das Volumen des Griffes 6 lenkt. Die maximale Fallstrecke
des einströmenden
Produktes P ist die Befüllhöhe h.
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Durch
die Kontur des Griffes 6 trifft das Produkt nicht senkrecht
auf die innenliegende Oberfläche
des Griffs 6 auf, sondern wird in Richtung des Griffbodens
hin abgelenkt. Hierdurch wird zum einen die mechanische Belastung
auf das Produkt reduziert zum anderen wird die Befüllung des
Griffs 6 mit Produkt P unterstützt.