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Die
Erfindung betrifft eine Messeinrichtung zur Bestimmung eines Sichelmaßes und/oder
eines Radüberhanges
und/oder einer Radabdeckung an einem Kraftfahrzeugrad.
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Um
bestimmte gesetzliche Vorschriften einzuhalten, müssen Kraftfahrzeugräder sowie
die zugehörigen
Radläufe
bestimmte Anforderungen erfüllen.
Hierzu zählen
insbesondere Parameter, wie beispielsweise ein Sichelmaß und/oder
ein Radüberhang
und/oder eine Radabdeckung. Dabei sind in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche
Grenzwerte einzuhalten. In allen Ländern gemeinsam ist dabei jedoch,
dass obengenannte Parameter zunächst
bestimmt werden müssen,
um beurteilen zu können,
ob die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten werden.
Die Erfassung der Parameter erfolgt dabei beispielsweise über eine
Lasermesseinrichtung, welche jedoch konstruktiv aufwändig und
teuer ist. Zudem lassen sich diese nur schwierig an unterschiedliche
Modelltypen anpassen und sind dadurch oftmals auf eine einzige Fahrzeugvariante
fixiert.
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Die
Erfindung beschäftigt
sich mit dem Problem, für
eine Messeinrichtung eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche
sich insbesondere durch einen konstruktiv einfachen Aufbau und eine hohe
Flexibilität
auszeichnet.
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Gelöst wird
dieses Problem durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Messeinrichtung
zu entwerfen, welche zur einfachen Bestimmung eines Sichelmaßes und/oder
eines Radüberhanges
und/oder einer Radabdeckung an einem Kraftfahrzeug geeignet ist und
welche darüber
hinaus aus konstruktiv einfach gehaltenen Komponenten zusammengesetzt
ist, die ein Anpassen der erfindungsgemäßen Messeinrichtung an unterschiedliche
Fahrzeugvarianten ermöglichen.
Die Messeinrichtung weist hierzu eine Befestigungseinrichtung auf, über welche
sie im Bereich einer Radnabe des Kraftfahrzeugrades befestigbar
ist, wobei die Befestigungseinrichtung eine lineare Verstellbewegung
der Messeinrichtung in Richtung der Radachse erlaubt. An der Befestigungseinrichtung
ist gelenkig zumindest ein radial zur Radachse abstehender Arm angeordnet,
welcher einen Messschenkel trägt
und eine Justiereinrichtung aufweist, mittels welcher der Arm lotrecht
ausgerichtet werden kann. Der Messschenkel ist entlang des Armes
verschiebbar, so dass, beispielsweise über eine Skala, ein Abstand
des Messschenkels zur Radachse erfasst werden kann. Mit dieser Messeinrichtung
lässt sich
beispielsweise das Sichelmaß einfach
bestimmen, indem zunächst
die Messeinrichtung über
die Befestigungseinrichtung an der Radnabe des Kraftfahrzeugrades
befestigt wird und danach der gelenkig mit der Befestigungseinrichtung
verbundene Arm lotrecht ausgerichtet wird. Nach dem lotrechten Ausrichten wird
der Messschenkel entlang des lotrechten Armes zunächst in
Anlage an eine Reifenlauffläche,
das heißt
eine Reifenoberkante, gebracht und danach in Anlage an eine Unterkante
eines Radlaufes. Der Abstand zwischen der Unterkante des Radlaufes,
das heißt
des Kotflügels,
und der Oberkante des Reifens ergibt dabei das Sichelmaß. Des weiteren
kann mit der erfindungsge mäßen Messeinrichtung
auch ein Radüberhang
einfach und schnell gemessen werden, wobei hierzu der lotrechte
Arm der Messeinrichtung außen
an den Kotflügel
angelegt wird und danach der kleinstmögliche Abstand zwischen dem
lotrechten Arm und einer Reifenwange gemessen wird. Dieser kleinstmögliche Abstand
ergibt den Radüberhang.
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Zweckmäßig weist
die Justiereinrichtung eine Dosenlibelle auf. Dosenlibellen sind
eine häufig verwendete
Justiereinrichtung, beispielsweise für Theodoliten im Vermessungswesen,
und gewährleisten
auf einfache und kostengünstige
Weise ein senkrechtes Ausrichten des mit der Dosenlibelle ausgestatteten
Armes.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus
den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnungen.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in
der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert,
wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche
oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei
zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine
erfindungsgemäße Messeinrichtung,
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2 eine
Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Messeinrichtung,
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3 eine
Darstellung wie in 2, jedoch in einer anderen Schnittebene.
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Entsprechend 1 weist
eine erfindungsgemäße Messeinrichtung 1 zur
Bestimmung eines Sichelmaß s
und/oder eines Radüberhanges
b und/oder einer Radabdeckung a (vgl. 2 und 3)
an einem Kraftfahrzeugrad 2 eine Befestigungseinrichtung 3 einen
radial zu einer Radachse 4 abstehenden Arm 5 sowie
eine Justiereinrichtung 6 auf, mit welcher der Arm 5 lotrecht
ausgerichtet werden kann. Über
die Befestigungseinrichtung 3 kann die Messeinrichtung 1 im
Bereich einer Radnabe 7 des Kraftfahrzeugrades 2 befestigt
werden, wobei die Befestigungseinrichtung 3 derart ausgebildet
ist, dass sie eine Verstellbewegung der Messeinrichtung 1 in
Richtung der Radachse 4 erlaubt. Gelenkig angebunden an
die Befestigungseinrichtung 3 ist der Arm 5, welcher
bei der Messung, beispielsweise des Sichelmaßes s, über die Justiereinrichtung 6 lotrecht ausgerichtet
wird. Die Justiereinrichtung 6 kann dabei beispielsweise
als Dosenlibelle ausgebildet sein und so ein einfaches, lotrechtes
Positionieren des Armes 5 ermöglichen. Entlang des Armes 5 verschiebbar
ist ein Messschenkel 8 gelagert, welcher im wesentlichen
in Richtung des Kraftfahrzeugrades 2 orthogonal vom Arm 5 absteht
und mit welchem ein Abstand des Messschenkels 8 zur Radachse 4 erfassbar
ist.
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Das
Sichelmaß s
lässt sich
dabei wie folgt ermitteln: Zunächst
wird die erfindungsgemäße Messeinrichtung 1 über die
Befestigungseinrichtung 3 im Bereich der Radachse 4 befestigt
und hiernach über die
Justiereinrichtung 6 der Arm 5 lotrecht ausgerichtet.
Danach wird der Messschenkel 8 einmal an eine Unterkante
eines Radlaufes beispielsweise eines Kotflügels 9, verfahren
und der Abstand zur Radachse 4 an einer Skala 10 abgelesen.
Danach wird der Messschenkel 8 nach unten verfahren bis
er an einer Oberkante des Kraftfahrzeugrades 2, also an
einer Radlauffläche,
anliegt. In 2 sind dabei beide Positionen
des Messschenkels 8 eingezeichnet. Die Differenz zwischen
den beiden Abständen
des Messschenkels 8 zur Radachse 4 bezeichnet
man dabei als Sichelmaß s,
welches nach entsprechenden Gesetzen bestimmte Größen erfüllen muss.
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Zur
Bestimmung eines Radüberhanges
b wird in ähnlicher
Weise verfahren, wobei hier der Arm 5 ebenfalls lotrecht
ausgerichtet wird und von einer Außenseite in Anlage an den Kotflügel 9 beziehungsweise
den Radlauf gebracht wird. Hiernach wird ein Abstand zwischen dem
Arm 5 und einem Reifen 11 des Kraftfahrzeugrades 2 gemessen,
wobei der kleinstmögliche
Abstand zwischen dem Arm 5 und dem Reifen 11 des
Kraftfahrzeugrades 2 als Radüberhang b bezeichnet wird.
Auch dieser Wert muss laut gesetzlichen Vorschriften in einem bestimmten Bereich
liegen.
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Wie
der 1 weiter zu entnehmen ist, können zu einer Erfassung einer
Radabdeckung a zwei weitere, gelenkig mit der Befestigungseinrichtung 3 verbundene
Arme 5' und 5'' an der Messeinrichtung 1 vorgesehen
sein, welche in einem Winkel von 80° zueinander fixierbar sind.
Dabei beträgt
ein Winkel des einen Armes 5'' beispielsweise
30° zur
Lotrechten, während
ein Winkel zwischen dem lotrechten Arm 5 und dem weiteren
Arm 5' 50° beträgt. Denkbar ist
hierbei, dass die beiden Arme 5' und 5'' in
relativ zueinander fixiertem Zustand um zumindest 20° bezüglich des
lotrechten Armes 5 verschwenkbar sind, so dass die erfindungsgemäße Messeinrichtung 1 beidseitig
eines Kraftfahrzeuges eingesetzt werden kann.
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Die
beiden Arme 5' und 5'' der Messeinrichtung 1 sind
dabei teleskopierbar ausgebildet und tragen an ihren, der Radachse 4 abgewandten
Enden jeweils einen orthogonal zur Achse des Arms 5' und 5'' orientierten Messschenkel 8' und 8''. Die Ermittlung der Radabdeckung
a erfolgt nun derart, dass die beiden weiteren Arme 5' und 5'' an eine Lauffläche des Reifens 11 angelegt
werden und dann bezüglich ihrer
Länge so
ausgezogen werden, dass sie mit ihrem der Radachse 4 abgewandten
Enden an den Kotflügel 9 anliegen
(vgl. 3). Danach wird am Messschenkel 8' und 8'' ein Überhang einer lotrechten Tangente
an den Kotflügel 9 ermittelt,
welcher die Radabdeckung a darstellt. Die Radabdeckung a sollte
dabei sowohl am Arm 5' als
auch am Arm 5'' im positiven
Bereich liegen. Eine teleskopierbare Länge der Arme 5' und 5'' liegt vorzugsweise zwischen 330 und
550 mm.
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Generell
kann die Justiereinrichtung 6 auch zwei im wesentlichen
orthogonal zueinander angeordnete Libellen aufweisen und dadurch
ein lotrechtes Ausrichten des Armes 5 ermöglichen.
Eine Anbindung des Armes 5 an die Befestigungseinrichtung 3 kann
dabei beispielsweise über
ein Kugelgelenk erfolgen.
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Durch
die erfindungsgemäße Messeinrichtung 1 können sowohl
ein Sichelmaß s
als auch ein Radüberhang
b und eine Radabdeckung a einfach und schnell ermittelt werden,
wobei die Messeinrichtung 1 flexibel an unterschiedliche
Fahrzeugtypen anpassbar ist und darüber hinaus einen denkbar einfachen
und kostengünstigen
konstruktiven Aufbau besitzt.