-
Die
Erfindung-bezieht sich auf strukturierte Polymerabmischungen, deren
Herstellung und Verwendung.
-
Die
erfindungsgemäße Strukturierung besteht in der
Formgebung zu Folien mit Dicken von 10 bis 55 μm, vorzugsweise
von 20 bis 35 μm. Als Verwendung dieser Folien kommen Membranen,
Austauscherfolien oder Trennschichten z. B. u. a. Separatorfolien
in Frage.
-
Separatoren
z. B. für Lithium-Batterien sind im Stand der Technik bekannt.
-
Diese
bekannten Separatoren sind selbsttragende Isolierschichten, die
als Film zwischen Anode und Kathode verwendet werden.
-
Stand der Technik:
-
In
„Lithium
Ion Batteries" S 195 von M. Wakihara und O. Yamamoto (Herausgeber)
Wiley-VCH, Weinheim 1998, sowie im
„Handbook
of Battery Materials" S. 553 von I. O. Besenhard (Herausgeber) Wiley-VCH, Weinheim
1998 werden Separatoren für Lithium-Batterien
beschrieben. Die bislang beschriebenen Separatoren haben unterschiedliche
Beschaffenheit, z. B. als Polymergel bekannt durch
DE 10020031 , hierbei wird ein Polymergel
extrudiert und eine unstrukturierte Folie mit Dicken von 4 bis 150 μm
und Porositäten kleiner als 10% erhalten.
-
Andere
Separatoren sind die Celgard®-Polyolefinfolien
mit Porositäten von 35–55%.
-
Die
Porositäten sind nach der Methode QT-FS 1005/1010 ermittelt.
DE 103 43 535 B3 beschreibt
extrudierte Folien mit strukturierten profilierten Oberflächen.
-
DE 699 00 860 offenbart
Lithium Sekundärbatterien mit perforierten Separatoren,
hierbei stimmt die Perforation des Separators mit der der Elektroden überein,
d. h. es liegt ein durchgängiges Loch-(Kanal)System zwischen
den Elektroden und dem Separator vor.
-
DE 199 21 955 beansprucht
extrudierte Separatoren bestehend aus Gerüstmaterial, anorganischen Füllstoffen,
Lösungsmittel und Leitsalz.
-
Darüber
hinaus sind in „Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry" Vol. A3, S. 391 (1985) und Vol. A 17, S. 343, 1991 CH,
Weinheim Separator für Lithium-Batterien beschrieben.
-
DE 101 43 889 beschreibt
einen Separator bei dem der anorganische Bestandteil aus MgO, Al
2O
3 und/oder TiO
2-Silikaten besteht und die Herstellung durch
Solgel Technologie oder durch Laminar- oder Extrusionsverfahren
erfolgt.
-
DE 10 2005 039 696.8 stellt
einen polymerfreien Separator vor, der aus einer porösen
Keramik-Schicht aufgebaut ist.
-
DE 10 2007 019 663.8 beansprucht
einen Separator aus Polymeren und anorganischen Zusätzen
und aprotischem Lösungsmittel, der nicht als selbständige
Folie hergestellt wird sondern indirekt im Sprühverfahren
im Verarbeitungsprozess verwendet wird.
-
Aufgabenstellung:
-
Die
Aufgabe dieser Anmeldung ist die Beschreibung eines neuen und andersartigen
Separators z. B. für Lithium-Batterien, die Herstellung
dieser Separatoren und die Verwendung für Energiespeicher
z. B. Lithium.Ion- oder Polymer-Batterien.
-
Die
Aspekte der Folienherstellung werden in Ullmann's Encyclopedia
of Industrial Chemistry" Vol. All p 86–110 (1988) VCH-Wiley,
Weinheim, N. Y. mitgeteilt.
-
Ziel
dieser Erfindung ist das Herstellen von definierten Polymerfolien
aus speziellen erfindungsgemäßen Polymerenabmischungen
z. B. für den Einsatz als Separatorfolien in wiederaufladbaren
Li-Ion- oder Li-Polymer-Zellen.
-
Die
Polymerabmischungen bestehen aus Polymeren „P": Polyolefinen:
Homopolymeren wie: Polyethylen (Lupolen®)
Polypropylen, Polyisobuten (Oppenol®)
sowie Copolymeren, ferner Polystyrol und Copolymeren, vorzugsweise
mit α-Methylstyrol, Butadien und/oder Isopren z. B. Styrolux® (der Firma BASF, Ludwigshafen)
auch Fluorpolymere aus TTF (Tetrafluorethylen), VDF (Vinylidenfluorid)
HFP (Hexafluorpropylen) sowie deren Co- und Terpolymere entspr.
der Literatur – Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry Vol. A13 p 393–427, (1988) Wiley/VCH New York/Weinheim – z.
B. Dyneon 220® u. ä. (3
M Comp.l) mit Perfluorovinylethern als Comonomere, sind geeignete
Einsatzstoffe.
-
Die
Molmassen der verwendeten Polymeren (Homo-, Co- oder Terpolymeren)
betragen 50000–500000, vorzugsweise 90000 bis 400000. Die
Bestimmung der Molmassen erfolgt nach der Lichtstreuungsmethode
oder durch Sedimentationsanalyse durch Ultrazentrifugieren entspr.
der Literatur. Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry
Vol. A 20 p523–525 (1992) und ilid. Vol. A21 p 351–395
(1992) (Hinweise zur Polymerisationstechnik) Wiley/VCH, New York/Weinheim.
-
Als
Abmischungskomponenten kommen ferner „S"-Salze in Frage
wie: LiBF4, Li Organoborate wie Lioxalatoborat; LiPF6, Litrifluormethylsulfonylimid
sowie LiSalze, die in der Literatur: Handbook of Battery
Materials edit. I. O. Besenhard Wiley/VCH Weinheim (1998) p 461–463 aufgeführt
sind. Die LiSalze können auch mikroverkapselt eingesetzt
werden. Weitere Abmischungskomponenten sind Gerüstsubstanzen
wie: Alkali- und/oder Erdalkali Carbonate und/oder Oxalate sowie
Verteilkomponenten „V" wie Polyvinylpyrrolidon (PVP Luviscol® und/oder Polyvinylalkylether (z.
B. Lutonal M40® oder A50®) die Molmassen dieser Polymeren
liegen zwischen 10000 und 50000. Die erfindungsgemäße
Polymerabmischung besteht aus den Polymeren „P", den Salzen „S"
der Gerüstsubstanz „G" und den Verteilerkomponenten
"V".
-
Der
Anteil (jeweils in Masseprozenten) in der Polymerabmischung beträgt:
- 50 bis 80% „P" Polymere
- 40 bis 15% „S" LiSalze
- 10 bis 9% „G" Gerüstsubstanzen
- 0 bis 6% „V" Verteilerkomponenten.
-
Bevorzugte
Polymerabmischungen PAM sind z. B. (Menge = Masseprozente)
-
PAM1
-
- 60 Polyethylen Molmasse 380000
- 30 Lioxalatoborat
- 7 Licarbonat
- 3 Polymethylvinylether Molmasse 20000
-
PAM2
-
- 60 Polystyrol Molmasse 255000
- 30 LiPF6
- 7 LiCarbonat
- 3 Polyvinylpyrrolidon Molmasse 30000
-
PAM3
-
- 60 Polystyrol/Butadien (Styrolux®)
Molmasse 225000
- 30 Litrifluormethylsulfonylimid
- 7 CaCarbonat
- 3 Polyvinylether (Lutonal A50®)
gelöst in 3 Teilen Toluol
-
PAM4
-
- 50 Polyethylen Molmasse 380000
- 10 Perfluorterpolymer (Dyneon 220®)
Molmasse 215000
- 35 Lioxalatoborat
- 5 Mg Carbonat
-
PAM5
-
- 50 Polystyrol Molmasse 255000
- 10 Perfluorcopolymer (Kynar 2801®)
Molmasse 200000
- 35 LiPF6
- 5 MgCarbonat
-
PAM6
-
- 50 Polyethylen Molmasse 380000
- 9 Polyethylen Molmasse 55000
- 40 Lioxalatoborat
- 1 Licarbonat
-
PAM7
-
- 50 Styrolux (entspr. PAM3)
- 10 Polyethylen Molmasse 55000 (entspr. PAM6)
- 36 LiPF6
- 4 MgCarbonat
-
Ziel
der vorliegenden Anmeldung ist die erfindungsgemässe Strukturierung
des im Vorhergehenden mitgeteilten Polymerabmischens. Hier stehen
zwei Wege zur Verfügung.
-
1. Das Polymerlösungsverfahren
und
-
2. Das Polymersinterverfahren.
-
Alle
Einsatzstoffe liegen feinpulverig vor mit Partikeldurchmesser von
10–20 μm. Beim Polymerlösungsverfahren
werden die Polymeren (Polyethylene) in Toluol gelöst und
dann mit dem Gemisch aus Li-Salz, Gerüstsubstanz und Verteilerkomponente
versetzt und diese erhaltene Dispersion aus Zusatzstoffen und Polymer-Toluollösung
zu Polymerfolien vergossen, vom Lösungsmittel (durch Verdampfen
im Vakuum 60–80°C bei 1,33 Pa (10–2 Torr))
befreit und weiterverarbeitet; es werden Folien mit Dicken zwischen
10 und 55 μm erhalten.
-
Beim
Polymersinterverfahren wird die erfindungsgemäße
Polymerabmischung durch Sintern der Polymerpartikel bei Temperaturen
um 150–170°C zu einer Folie verdichtet. Das Erhitzen
erfolgt kurzfristig 1–15 sek a) auf einer Heizwalze und
anschließendem Kaltwalzen und Verdichten auf einem Walzenstuhl
oder b) durch Passieren, Rieseln durch eine Heizzone. Literatur:
Sintern betreffend „Handbook of porous solids"
Vol I, p. 639 edit. by F. Schüth et al (2002) Wiley/VCH
Weinheim. Einzelheiten zur Herstellung werden in den Beispielen
mitgeteilt.
-
Beispiele:
-
- 1. Die Polymerabmischung PAM1 bestehend aus
60 Masseprozenten (MP) Polyethylen (Lupolen®)
Molmasse 380000, 30 MP Lioxalatoborat 7 MP Licarbonat, 3 MP Polymethylvinylether
Molmasse 20000 wird erfindungsgemäß strukturiert
d. h. in eine Folie überführt.
-
Das
Lupolen wird in Toluol gelöst und liegt als 8,5%ige Lösung
vor, in diese Lösung wird eine Mischung aus Lioxalatoborat,
Licarbonat und Polymethylvinylether eindosiert und dispergiert (30
min, bei 50–60 Umdrehungen/Minute).
-
Anschließend
wird diese Toluol-Dispersion zu einem Film vergossen und das Lösungsmittel
bei 1,33 Pa (10–2 Torr) und 60–80°C
abgedampft und als Recycle-Lösungsmittel wiedergewonnen.
-
Es
wird ein Film erhalten, der 22 μm stark ist und als Trennfolie
eingesetzt wird.
-
Das
oben beschriebene Filmgießen entspricht den Standardmethoden
entspr. der Literatur: Filmformation in „Basis
of Coating Technology edit by A. Godschmidt/H. J. Streitberger p
323 (2003) BASF Coatings, Vincentz Network, Hannover.
-
- 2. Die Polymerabmischung PAM3 mit Styrolux® als Polymerbestandteil wird entsprechend
dem Beispiel 1 verarbeitet. Es wird ein Film mit einer Dicke von
26 μm erhalten.
- 3. Die Polymerabmischung PAM5 wird entsprechend dem Beispiel
1 verarbeitet. Hierbei wird das Kynar 2801® (Partikeldurchmesser:
80% 5–20 μm) nicht gelöst, sondern wird
ebenso wie die anderen Zusätze in der Toluollösung
dispergiet. Beim Filmgießprozess wird ein Film von 32 μm
erhalten.
- 4. Die Polymerabmischung PAM6 liegt als rieselfähiges
Pulver vor, der Partikeldurchmesser aller Einsatzstoffe liegt zwischen
10 und 20 μm. Das Rieselpulver wird durch einen 1 mm breiten
Spalt 10 g/sek auf eine auf 175°C heiße Walze
gerieselt und als Film von der Walze – nach einer Kontaktzeit
von 2–10 sek in der Heizzone – abgezogen und auf
einem Walzenstuhl zu einem Film von 20–25 μm Dicke
verdichtet.
- 5. Die in den Beispielen 1–4 beschriebenen und hergestellten
Folien werden als Trennfolien getestet:
Als Test dient eine
wiederaufladbare Li-Ionen(Polymer)-Zelle; die Trennfolien nach Beispiel
1–4 wurden jeweils als Separatorfolien zwischen die Elektroden
gelegt.
-
Durch
anschließendes Laminieren und Wickeln lag ein Trilaminat
vor, das nach den branchenüblichen Techniken eingehaust,
gepolt und formiert wurde.
-
Als
Anode diente MCMB® (OsakaGAs) 71%,
mit 7% Terpolymer Dyneon 220® (3M
Corp.) sowie 2% Lioxalatoborat, 20% einer Mischung (Menge 1:1) von
Ethylen- und Propylencarbonat, beschichtet auf eine 12 μm
starke ungeprimerte Cu-Folie die Schichtdicke der Anodenmasse betrug
22–26 μm.
-
Als
Kathode diente LiNixCo1-xO2 (H. C. Starck) 69% mit 7% Terpolymer Dyneon
220®, 2% Lioxalatoborat 24% einer
Mischung (Menge 1:1:1) von Ethylen-, Propylen- und Diethylcarbonat
beschichtet auf einer mit Dyneon THV 220 D/Ruß geprimerten
Al-Folie, deren Dicke betrug 25–30 μm.
-
Anode
und Kathode mit der Separatorzwischenlage wurden wie beschrieben
zu einer Wickelzelle geformt.
-
Zum
Formieren der LiZellen mit den erfindungsgemäßen
Trennfolien (Separatren) wurden folgende Parameter gewählt.
Kapazität:
* 6 Ah
Obere Abschaltspannung: 4,2 V
Untere Abschaltspannung:
3,0 V
Maximalstrom: 6 A (entspr. 1 C Rate)
Cyclentest:
Be- und Entladung wird mit einer 1 C Rate so lange durchgeführt,
bis die Endkapazität 80% erreicht ist.
Die Zahl der
Zyklen bis zum Erreichen von 80% sind die „erreichten Cyclen"
Pulstest:
30-Sekunden-Takt mit 20 C Belasung
*Batterietestgerät
der Firma Digatorn (Aachen) |
Zelle
1 | Folie
1 | Kapazität
30 mA/cm2 | Fading
1,5% |
Zelle
2 | Folie
2 | Kapazität
26 mA/cm2 | Fading
1% |
Zelle
3 | Folie
3 | Kapazität
28 mA/cm2 | Fading
1,5% |
Zelle
4 | Folie
4 | Kapazität
32 mA/cm2 | Fading
2,0% |
-
Nail-Penetration Test (NP-Test).
-
Sämtliche
Batterien mit den Folien 1–4 bestehen den NP-Test.
-
Vergleichszelle:
-
Anode
und Kathode entsprechen den oben genannten Beispielen jedoch wurde
als Separator Celgard 3025® mit
40% Porosität und einer Dicke von 12 μm eingesetzt.
-
Diese
Zelle zeigte ein Fading (bei 80%) von ca. 3–4%. Die Kapazität
betrug 23–25 mA/cm2. Der NP-Test
wurde nicht bestanden, es erfolgte ein Kurzschluss.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10020031 [0005]
- - DE 10343535 B3 [0007]
- - DE 69900860 [0008]
- - DE 19921955 [0009]
- - DE 10143889 [0011]
- - DE 102005039696 [0012]
- - DE 102007019663 [0013]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Lithium
Ion Batteries" S 195 von M. Wakihara und O. Yamamoto (Herausgeber)
Wiley-VCH, Weinheim 1998 [0005]
- - „Handbook of Battery Materials" S. 553 von I. O.
Besenhard (Herausgeber) Wiley-VCH, Weinheim 1998 [0005]
- - „Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry"
Vol. A3, S. 391 (1985) und Vol. A 17, S. 343, 1991 CH, Weinheim [0010]
- - Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry" Vol. All p
86–110 (1988) VCH-Wiley, Weinheim, N. Y. [0015]
- - Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. A13 p
393–427, (1988) Wiley/VCH New York/Weinheim [0017]
- - Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry Vol. A 20 p523–525
(1992) und ilid. Vol. A21 p 351–395 (1992) (Hinweise zur
Polymerisationstechnik) Wiley/VCH, New York/Weinheim. [0018]
- - Handbook of Battery Materials edit. I. O. Besenhard Wiley/VCH
Weinheim (1998) p 461–463 [0019]
- - „Handbook of porous solids" Vol I, p. 639 edit. by
F. Schüth et al (2002) Wiley/VCH Weinheim [0024]
- - „Basis of Coating Technology edit by A. Godschmidt/H.
J. Streitberger p 323 (2003) BASF Coatings, Vincentz Network, Hannover [0028]