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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren für die Maskierung von
Schall, eine Steuerungseinrichtung und ein Maskierungssystem für
die Durchführung des Verfahrens.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 376 482 A2 ist bekannt, in Großraumbüros
und vergleichbaren Räumlichkeiten Schallmaskierungssysteme
einzusetzen, um so räumlich begrenzt vertraulich sprechen
zu können. Bedarf für die Möglichkeit,
trotz der Anwesenheit weiterer Personen vertraulich miteinander
in einem Bereich eines Raums Informationen austauschen zu können,
besteht beispielsweise in Banken.
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Aus
der Druckschrift
EP
0 376 482 A2 ist darüber hinaus bekannt, in den
entsprechenden Räumlichkeiten zwecks Maskierung von Schall
ein Hintergrundgeräusch dauerhaft im ganzen Raum oder begrenzt
auf eingegrenzte Bereiche des Raums zu erzeugen, um so Sprache zu überdecken
und zu verhindern, dass weiter entfernt stehende Personen einem
Gespräch zu folgen vermögen.
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Ein
Mensch versucht allerdings instinktiv, eine Schallquelle zu übertönen.
Eine dauerhaft vorhandene Schallquelle führt also dazu,
dass lauter als eigentlich erforderlich gesprochen wird. In 4 wird dieser
Zusammenhang deutlich. Er ist auch als Lombardeffekt bekannt, so
zum Beispiel aus „H. V. Fuchs, Schallabsorber und
Schalldämpfer, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2007".
Hohe Grundgeräusche führen zu schlechterem Hören,
weshalb lauter gesprochen wird. Daraus resultiert eine höhere
Hörschwelle, welche wiederum zu lauterem Sprechen führt.
In dieser Ursachen-/Wirkungsspirale werden die Schalldruckpegel
immer lauter und letztlich unerträglich. Markttypische
Maskierungssysteme unterstützen diesen Effekt zusätzlich.
Daher muss eine solche maskierende Schallquelle lauter eingestellt
sein als nötig, wenn ein Mensch mit üblicher Lautstärke
reden würde. Dennoch kann auf diese Weise nicht zuverlässig
erreicht werden, dass Vertraulichkeit gewahrt bleibt, da mit zunehmender
Lautstärke des maskierenden Schalls ein Mensch immer lauter
sprechen wird.
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Aus
der Druckschrift
EP
1 291 845 A2 ist ein weiteres System für das Maskieren
von Schall bekannt. Mit einem Lautsprecher wird Schall mit solchen
Frequenzen erzeugt, der gezielt die menschliche Sprache zu überdecken
vermag. Mit Hilfe eines Luftdiffusors, in dem der Lautsprecher untergebracht ist,
wird der Schall in den Raum gelenkt, in dem menschliche Stimmen
maskiert werden sollen. Die Vorrichtung kann mit einem Mikrofon
versehen sein, mit dem das Auftreten von externem Schall ermittelt wird
und erst im Anschluss an das Auftreten und Registrieren von externem
Schall zwecks Maskierung Schall durch den Lautsprecher des Maskierungssystems
erzeugt wird.
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Auch
dieses Schallmaskierungssystem weist den Nachteil auf, dass mit
dem Erzeugen des maskierenden Schalls ein Mensch automatisch lauter sprechen
wird. Es muss daher nachteilhaft relativ lauter maskierender Schall
erzeugt werden, um die gewünschte maskierende Wirkung zu
erzeugen.
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Aus
der
deutschen Patentanmeldung
10 2007 000 568 ist bekannt, in Räumen vor allem Schall
im Frequenzbereich von ca. 200 bis ca. 700 Hz in Büros
und dergleichen durch einen entsprechenden Schallabsorber zu absorbieren,
um so in Büros für eine leise Atmosphäre
zu sorgen. Eine leise Atmosphäre soll für gute
Arbeitsleistungen sorgen. Ist es aber in einem Büro sehr
leise, so reagiert ein Mensch besonders empfindlich auf auftretende
Geräusche und lässt sich gerade von leisen auftretenden
Geräuschen leicht ablenken. Vor allem in leiser Atmosphäre
auftretende artverwandte Geräusche mindern die Arbeitsleistung.
5 verdeutlicht
diesen Zusammenhang anhand einer Studie über die Wirkung
von Zuglärm auf die kognitiven Leistungen von Zweitklässlern.
Die Verständlichkeit beim Einspielen von zwei verschiedenen
Zuggeräuschen in einem Klassenraum wurde im Vergleich zur
Referenzmessung ohne Störgeräusch praktisch nicht
verändert. Hingegen führte das Einspielen von
Fremdsprache zu einem deutlichen Verlust der Verständlichkeit
von über 20%. Obwohl dieses Störgeräusch für
die Zweitklässler keine sinnvollen Informationen enthielt,
da die Fremdsprache von keinem der Schüler verstanden werden
konnte, sank die Leistungsfähigkeit lediglich aufgrund
der artverwandten Sprachdarbietung.
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Würde
in solchen Fällen ein relativ leiser maskierender Schall
in Übereinstimmung mit der aus der Druckschrift
EP 1 291 845 A2 bekannten
Lehre erst mit dem Auftreten von externem Schall erzeugt, so würde
dies in besonderem Maße die Konzentrationsfähigkeit
und damit die Arbeitsleistung von in einem solchen Raum befindlichen
Personen stören.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, gegenüber dem vorgenannten
Stand der Technik verbessert Schall zu maskieren.
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Zur
Lösung des Problems werden mehrere Bereiche in einem Raum
im Grundzustand voneinander unabhängig leise zwecks Maskierung
beschallt und zwar vorzugsweise mit solchen Frequenzen, die eine
menschliche Stimme besonders gut zu maskieren vermögen.
Das Maskierungssystem umfasst daher Mittel, um Bereiche in einem
Raum unabhängig voneinander beschallen zu können.
Insbesondere gibt es für jeden Bereich, der getrennt von
anderen Bereichen beschallt werden soll, einen eigenen Lautsprecher,
der so beschaffen ist, dass der aus dem Lautsprecher austretende,
der Maskierung dienende Schall in den Bereich geleitet wird, der
maskiert werden soll. Nachfolgend wird dieser der Maskierung dienende
Schall „maskierender Schall" genannt.
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Das
Maskierungssystem umfasst ferner Mittel, mit denen in einem Bereich
erzeugter Schall registriert und vorzugsweise auch analysiert werden kann.
Insbesondere umfasst das Maskierungssystem daher mehrere Mikrofone,
mit deren Hilfe eine externe Schallquelle geortet werden kann. In
Abhängigkeit von der Schallmessung bzw. Schallregistrierung
und – soweit vorgesehen auch in Abhängigkeit von
dem Ergebnis der Analyse des gemessenen externen Schalls – wird
die maskierende Beschallung des Bereichs, in dem der externe Schall
erzeugt worden ist, reduziert und/oder die maskierende Beschallung
der anderen Bereiche verstärkt. Das Maskierungssystem wechselt
so vom Grundzustand in einen anderen Betriebszustand. Die Lautstärke
der maskierenden Beschallung des Bereichs, in dem externer Schall
erzeugt wurde, kann auf Null reduziert werden. Der Begriff „Reduzierung"
umfasst also auch das vollständige Abschalten des maskierenden Schalls
bzw. der mokierenden Beschallung. Die Reduzierung sowie die Verstärkung
der Lautstärken von maskierendem Schall erfolgen grundsätzlich
zeitlich begrenzt. Dies kann dadurch geschehen, dass bei gemessenem
externen Schall nach Ablauf eines vorgegebenen, im Maskierungssystem
eingespeicherten Zeitraums in den Grundzustand wieder zurückgekehrt
wird, falls nicht erneut externer Schall gemessen bzw. registriert
wurde. Alternativ kann dies dadurch geschehen, dass das Maskierungssystem
ermittelt, dass externer Schall nicht mehr und zwar insbesondere
innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums nicht mehr erzeugt wurde
und in diesem Fall in den Grundzustand zurückkehrt.
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Da
im Grundzustand dauerhaft maskierender Schall durch das erfindungsgemäße
Maskierungssystem in die interessierenden Bereiche eines Raumes
eingespeist wird, wirken sich weitere vorübergehend auftretende
leise Geräusche weniger störend aus im Vergleich
zu der aus der
EP 1
291 845 A2 bekannten Maskierung, gemäß dem
erst mit dem Auftreten von externen Schall maskierender Schall erzeugt
wird. Im Unterschied zum Stand der Technik ist es erfindungsgemäß allerdings
nicht erforderlich, diesen maskierenden Schall bereits im Grundzustand
unverhältnismäßig laut einzustellen.
Wird nämlich in einem Bereich die maskierende Beschallung unterbrochen,
weil externer Schall durch das Maskierungssystem ermittelt wurde,
so wird eine sprechende Person instinktiv ihre Lautstärke
mit der Reduzierung der Lautstärke des maskierenden Schalls
senken. Daher kann auch die maskierende Beschallung der übrigen
Bereiche relativ leise sein und vor allem leiser im Vergleich zu
dem aus den Druckschriften
EP 0
376 482 A2 und
EP
1 291 845 A2 bekannten Stand der Technik. Wird in den anderen
Bereichen, in denen kein externer Schall erzeugt wurde, die Lautstärke
erst im Bedarfsfall angehoben, also in Reaktion auf externen Schall,
so kann im Grundzustand der dauerhaft vorhandene maskierende Schall
besonders leise eingestellt sein. Ist im Grundzustand der maskierende
Schall bereits relativ leise eingestellt, so muss ein Mensch von
Anfang an nicht so laut sprechen im Vergleich zu dem aus den Druckschriften
EP 0 376 482 A2 und
EP 1 291 845 A2 bekannten Stand
der Technik, um den vorhandenen maskierenden Schall zu übertönen.
Daher muss die Lautstärke, mit der die übrigen
Bereiche durch das Maskierungssystem beschallt werden, grundsätzlich
nicht auf das Lautstärkeniveau angehoben werden, welches
bei dem aus den Druckschriften
EP 0 376 482 A2 und
EP 1 291 845 A2 bekannten
Stand der Technik erforderlich ist, um eine gewünschte
maskierende Wirkung zu erzielen.
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Anstatt
in dem Bereich, in dem externer Schall erzeugt wird, die maskierende
Beschallung zu unterbrechen, also die Lautstärke zeitlich
begrenzt auf Null zu reduzieren, kann es aus unten genannten Gründen
vorteilhaft sein, die Lautstärke der maskierenden Beschallung
lediglich abzusenken, um gewünschte Maskierungen sicher
zu stellen.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Maskierungssystem ist es
also möglich, im Grundzustand die interessierenden Bereiche
in einem Raum vergleichsweise leise maskierend zu beschallen. Sobald
ein Geräusch auftritt, welches maskiert werden soll, lässt sich
die gewünschte maskierende Wirkung regelmäßig
mit Lautstärken erzielen, die unterhalb der nach dem Stand
der Technik erforderlichen Lautstärken liegen. Das erfindungsgemäße
Maskierungssystem maskiert externen Schall ferner so, dass arbeitende Personen
nicht durch permanent vorhandenen, relativ lauten maskierenden Schall
gestört werden oder aber durch Wechsel zwischen relativ
lautem maskierenden Schall und nicht vorhandenem maskierenden Schall.
Ferner wird ein Mensch nicht veranlasst, den maskierenden Schall
derart übertönen zu wollen, dass hierdurch die
gewünschten maskierenden Wirkungen nur unzureichend erzielt
werden können.
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Besonders
vorteilhaft ist es, in dem einen Bereich, in dem externer Schall
erzeugt wurde bzw. wird, die maskierende Beschallung zu unterbrechen oder
zumindest die Lautstärke zu senken und zugleich in den
anderen Bereichen anzuheben. Insgesamt lassen sich so die erforderlichen
Lautstärken von maskierendem Schall minimieren, die für
die gewünschten Maskierungen wenigstens erforderlich sind.
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Da
insbesondere artverwandte Geräusche und zwar vor allem
die menschliche Sprache andere Personen in ihrer Konzentration zu
stören vermögen, wird in einer Ausführungsform
der Erfindung auftretender externer Schall mit Hilfe einer Spracherkennungseinrichtung
analysiert. Die Spracherkennungseinrichtung ist so beschaffen, dass
diese zu erkennen vermag, ob externer Schall durch menschliche Sprache
oder auf andere Weise erzeugt wird. Erst im Fall der Erkennung von
menschlicher Sprache durch das Maskierungssystem wird bei dieser
Ausführungsform der Grundzustand verlassen und in oben genannter
Weise eine maskierende Beschallung in dem betroffenen Bereich, in
dem die menschliche Sprache erzeugt wurde bzw. wird, unterbrochen
oder zumindest die Lautstärke gesenkt und/oder in den anderen
Bereichen angehoben. Da nicht jedes externe Geräusch maskiert
werden muss, um eine vertrauliche Atmosphäre zu gewährleisten
und viele externe, nicht artverwandte Geräusche die Konzentration
von arbeitenden Personen kaum beeinträchtigen, ist es vorteilhaft,
den Grundzustand nur dann zu verlassen, wenn besonders störende
externe Geräusche wie die menschliche Stimme oder Sprache
auftreten. Daher ist diese Ausführungsform mit der Spracherkennungseinrichtung
besonders vorteilhaft.
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Wenn
allerdings die Bereiche räumlich sehr genau festgelegt
und eingegrenzt sind, in denen externer Schall aufgrund von menschlicher
Sprache in der Regel erzeugt werden wird, so genügt eine
technisch einfachere Lösung. Das Maskierungssystem umfasst
dann beispielsweise auf die einzelnen Bereiche ausgerichtete Mikrofone.
Erst wenn eine vorgegebene, im Maskierungssystem abgespeicherte Lautstärkeschwelle
von externem Schall überschritten wird und zwar vorzugsweise
auch erst bei Überschreiten eines vorgegebenen, im Maskierungssystem
abgespeicherten Zeitraums, wird ein bestehender Betriebszustand
des Maskierungssystems geändert, indem in diesem Bereich
die Lautstärke des maskierenden Schalls reduziert wird
und/oder in anderen Bereichen erhöht wird. In der Regel
wird in solchen Fällen nur menschliche Kommunikation im
jeweiligen Bereich einen bestehenden Betriebszustand des Maskierungssystems
verändern. Derart eingegrenzte Bereiche sind insbesondere
dann vorhanden, wenn in einem Raum mehrere Arbeitsplätze
eingerichtet sind, die in der Regel nicht verlassen werden, also
beispielsweise Schreibtische nebst zugehörigen Stühlen.
Solche Bereiche sind in der Regel mit nur einem Computer, nur einem
Telefon, nur einem Schreibtisch und/oder nur einem Stuhl ausgestattet.
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In
einer Ausführungsform der Erfindung wird die Lautstärke
einer externen Schallquelle analysiert. In Abhängigkeit
von der ermittelten Lautstärke wird die Lautstärke
des maskierenden Schalls in den Bereichen angehoben, in denen kein
externer Schall erzeugt worden ist. Mit zunehmender Lautstärke
des in einem Bereich erzeugten externen Schalls wird die Lautstärke
des maskierenden Schalls in den entsprechenden anderen Bereichen
angehoben, wobei in einer Ausführungsform allerdings vorteilhaft
eine Obergrenze für die Lautstärke der maskierenden
Beschallung vorgesehen ist, um zu große Lärmbelästigungen zu
vermeiden. Es ist so möglich sicherzustellen, dass selbst
in einem Streitfall, bei dem besonders laut gesprochen wird, Vertraulichkeit
sichergestellt ist.
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Soll
besonders zuverlässig der Bereich ermittelt werden, in
dem externer Schall erzeugt wird, so umfasst eine Steuerungseinrichtung
des Maskierungssystems eine Vergleichseinrichtung, mit der ermittelt
wird, bei welchem Mikrofon ein extern gemessener Schall am lautesten
registriert wird. Der Bereich, in dem sich dieses Mikrofon befindet,
wird dann von der Steuerungseinrichtung als der Bereich identifiziert,
in dem der externe Schall erzeugt wurde.
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Das
Maskierungssystem kann modulartig aufgebaut sein. Jedes Modul kann
so sein, dass es die technischen Anforderungen für einen
Bereich abdeckt. Die Module kommunizieren dann vorzugsweise über
Funk miteinander. Ein bestehendes Maskierungssystem kann dann sehr
einfach erweitert werden, wenn nachträglich ein weiterer
Bereich in einem Raum einbezogen werden soll. Die einzelnen Module können
aber auch alternativ oder ergänzend per Kabel miteinander
verbunden werden.
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Das
Maskierungssystem kann auch fest eingebaut sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung mit Hilfe der 1 bis 3 näher
erläutert.
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1 zeigt
einen Raum 1, in dem zwei Arbeitsplätze 2 und 3 eingerichtet
sind. Die beiden Arbeitsplätze sind durch eine Stell- oder
Trennwand 4 voneinander getrennt. Jeder Arbeitsplatz stellt
einen sehr eingegrenzten, fest vorgegebenen Bereich in einem Raum
im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. Eine solche Stellwand 4 schirmt
in der Regel Geräusche nicht ausreichend ab. Externer Schall,
der beispielsweise durch die am Arbeitsplatz 2 arbeitende Person 5 erzeugt
wird, wird dann von der Person 6 gehört, die am
Arbeitsplatz 3 tätig ist.
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Oberhalb
der beiden Arbeitsplätze befinden sich Lautsprecher 7 und 8,
die Teil des Maskierungssystems sind. Von den Lautsprechern erzeugter maskierender
Schall tritt in Richtung der Arbeitsplätze aus. Auf diese
Weise wird erreicht, dass der Arbeitsplatz 2 unabhängig
vom Arbeitsplatz 3 beschallt werden kann. 1 verdeutlicht
den Grundzustand. In beiden Bereichen 2 und 3 wird
jeweils ein nur sehr leises Maskierungsgeräusch 9 und 10 eingespielt, welches
sich unauffällig verhält. Die beiden Maskierungsgeräusche 9 und 10 können
beispielsweise das Plätschern von Wasser wiedergeben, welches
regelmäßig von Menschen als angenehm empfunden wird.
Vorzugsweise werden wechselnde maskierende Geräusche 9 und 10 eingespielt,
um auf Dauer nicht als störend empfunden zu werden.
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Wie
aus 2 ersichtlich, empfängt die Person 5 in
dem Bereich 2 ein Telefonat und kommuniziert. Ein im Bildschirm 12 befindliches
Mikrofon, welches so ausgerichtet ist, dass es vor allem Schall
von der Person 5 zu registrieren vermag, empfängt
den so im Bereich 2 erzeugten externen Schall. Der Grundzustand
des Maskierungssystems wird verlassen, indem ein mit dem Mikrofon
des Bildschirms 12 verbundener Computer daraufhin die Einspeisung des
maskierenden Schalls 9 unterbricht und zugleich eine Anhebung
der Lautstärke des maskierenden Schalls 10 veranlasst,
der aus dem Lautsprecher 8 austritt. Wie stark die Anhebung
der Lautstärke des maskierenden Schalls 10 für
den benachbarten Bereich 3 ausfällt, hängt
dabei von der Kommunikationslautstärke der Person 5 im
Bereich 2 ab. Da die Lautstärke des maskierenden
Schalls für den Bereich 2 reduziert wurde, kommuniziert
die Person 5 in der Regel leiser, so dass die Anhebung
des Maskierungsgeräusches im Bereich 3 gering
ausfallen wird. Diese Wirkung beruht auf der Umkehrung des Lombardeffektes.
Durch eine leisere Umgebung wird auch leiser gesprochen. Wird die
Lautstärke des maskierenden Schalls erst zeitlich etwas
verzögert abgesenkt oder der maskierende Schall vollständig abgeschaltet,
so fühlt sich die sprechende Person instinktiv beobachtet,
was ergänzend bewirkt, dass leiser gesprochen wird. Gerade
eine zeitliche Verzögerung trägt also ebenfalls
zur gewünschten Wirkung bei. Vorteilhaft wird dann also
der maskierende Schall vollständig abgeschaltet, um diesen
Effekt zu maximieren.
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Eine
weitere vom Grundzustand des Maskierungssystems abweichende Situation
verdeutlicht 3. Zusätzlich zur Person 5 telefoniert
nun auch die Person 6 im Raumbereich 3. Ein im
Bildschirm 13 integriertes Mikrofon registriert das Sprechen
der Person 6. Ein mit dem Mikrofon verbundener Computer
erhält so die Information, dass in beiden Raumbereichen 2 und 3 externer
Schall erzeugt wird und schaltet nun auch den zweiten maskierenden
Schall 10 ab. Der jeweils durch die Kommunikation erzeugte Schallpegel
reicht in der Regel aus, um das externe Geräusch aus dem
benachbarten Bereich zu verdecken. Zudem ist es nur schwer möglich,
sich bei eigener Kommunikation auch noch auf benachbarte Informationsquellen
zu konzentrieren.
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Sollte
dies jedoch nicht ausreichen, so wird das Maskierungssystem vorzugsweise
so eingestellt, dass maskierender Schall 9 und 10 nie
oder aber zumindest im Falle der in 3 gezeigten
Situation nicht vollständig ausgeschaltet, sondern statt
dessen die Lautstärke in dem oder den Bereichen im Vergleich
zum Grundzustand lediglich etwas abgesenkt wird, in dem externer
Schall erzeugt wird.
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Bei
einer Situation, wie sie in den 1 bis 3 dargestellt
wird, ist es in der Regel nicht erforderlich, mit Hilfe einer Spracherkennung
extern auftretenden Schall zu analysieren. Es genügt statt
dessen, die Mikrofone geeignet auf den jeweiligen Sitzplatz der
Personen 5 und 6 auszurichten, was in der Regel
der Fall ist, wenn die Mikrofone in Bildschirmen auf der Seite integriert
sind, die Bilder wiedergeben. Es wird dann beispielsweise ein empirisch
ermittelter Lautstärkepegel vorgegeben, der überschritten
werden muss, um von einem Betriebszustand in einen anderen zu wechseln.
Es wird so erreicht, dass nicht jedes leise Geräusch den
Wechsel eines Betriebszustands bewirken kann. Insbesondere wird
so in der Regel sichergestellt, dass im Bereich 2 erzeugte menschliche
Sprache nicht bewirkt, dass das Maskierungssystem zu dem Ergebnis
gelangt, dass auch im benachbarten Bereich 3 menschliche
Sprache erzeugt wird.
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In
einer Ausführungsform kann dann auch noch eine gewisse
zeitliche Länge vorgegeben werden, während der
externe Schall auftreten muss, ehe von einem Betriebszustand in
einen anderen gewechselt wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass
in der Regel nur das Sprechen von Personen 5 und 6 einen
Wechsel des Zustandes des Maskierungssystems herbeiführen
kann. Außerdem lässt sich vorteilhaft die Lautstärke
einer sprechenden Person dadurch zusätzlich reduzieren,
wie oben erläutert wurde. Beispielsweise beträgt
in einer Ausführungsform diese zeitliche Länge
wenigstens zwei Sekunden.
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Beendet
eine oder beide Personen 5 und 6 ihre Telefonate,
so wechselt das Maskierungssystem in den jeweiligen vorherigen Betriebszustand
zurück, also beispielsweise in den Grundzustand, wenn beide
Personen aufgehört haben zu sprechen. Es ist dabei zweckmäßig,
wenn erst von einem Betriebszustand in den anderen zurückgewechselt
wird, wenn Sprechpausen so lang sind, dass eine gewisse zeitliche
Länge überschritten wird. So wird vermieden, dass
jede kleinere Sprechpause sofort einen Wechsel des Betriebszustands
des Maskierungssystems einleitet. Erreicht wird dies durch die oben
beschriebene Steuerung, also beispielsweise dadurch, dass ein extern
erzeugter Schall bewirkt, dass für einen vorgegebenen fest
eingestellten Zeitraum von beispielsweise wenigstens 20 Sekunden
in einen entsprechend anderen Betriebszustand vorübergehend gewechselt
wird.
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4 verdeutlicht
ein typisches raumakustisches Problem und zwar den Lombardeffekt.
Hohe Grundpegel führen zu schlechter Sprachverständlichkeit
und Selbstkontrolle. Die Schallpegel werden durch lauteres Sprechen
immer größer.
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5 zeigt
das Ergebnis von Studien über Lärm in der schulischen
Umwelt und kognitive Leistungen von Grundschulkindern, die von der
Universität Oldenburg und der katholischen Universität
Eichstätt Ingolstadt durchgeführt wurden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0376482
A2 [0002, 0003, 0012, 0012, 0012]
- - EP 1291845 A2 [0005, 0008, 0012, 0012, 0012, 0012]
- - DE 102007000568 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - H. V. Fuchs,
Schallabsorber und Schalldämpfer, Springer-Verlag Berlin
Heidelberg, 2007 [0004]