DE102014107616B4 - System und Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit - Google Patents

System und Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit Download PDF

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Abstract

System zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, umfassend mindestens zwei Geräteeinheiten, welche entweder jeweils eine Geräuschdatei oder jeweils einen zeitlich unterschiedlichen Abschnitt dieser Geräuschdatei, eine Abspieleinrichtung zum Abspielen der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei und mindestens einen Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei umfassen, wobei die Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedliche Abschnitt dieser Geräuschdatei jeweils Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz aufweisen, und das System derart eingerichtet ist,- dass die Wiedergabe der Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen den mindestens zwei Geräteeinheiten startet oder- die Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten zur gleichen Zeit startet, was einer zeitlichen Verzögerung der Wiedergabe entspricht.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, insbesondere in einem Großraumbüro, sowie eine Geräuschdatei und ein Verfahren zur Herstellung der Geräuschdatei zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum.
  • Informationshaltige Hintergrundgeräusche, insbesondere sprachlicher Störschall durch Hintergrundsprache, in Gebäuderäumen, wie Großraumbüros, Aufenthaltsräumen, Warteräumen oder Kantinen, stören die Konzentrationsfähigkeit während der Arbeit und reduzieren die Effektivität von Erholungspausen bei Büroangestellten und Arbeitern. Sie können somit zu einer verminderten Arbeitsproduktivität und erhöhten Krankenständen führen.
  • Nachgewiesenermaßen beeinträchtigen informationshaltige Hintergrundgeräusche, vor allem sprachlicher Störschall, die Leistungsfähigkeit, insbesondere die kognitive Leistung, also die Behaltensleistung bzw. die Konzentrationsleistung von Mitarbeitern am Arbeitsplatz. Dabei führen die informationshaltigen Hintergrundgeräusche gleichzeitig auch zu subjektiv empfundenen Störungen. In der DIN EN ISO 3382-3:2012 (Akustik - Messung von Parametern der Raumakustik - Teil 3: Großraumbüros) Anhang B ist der Zusammenhang zwischen Sprachübertragung und Arbeitsleistung dargestellt. In psychologischen Laborversuchen wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass sich die negative Wirkung von Sprache auf die Arbeitsleistung verringert, wenn die Sprachverständlichkeit der Hintergrundsprache reduziert wird.
  • Bei der Planung von Gebäuderäumen prallen jedoch unterschiedliche Interessen aufeinander. Auf der einen Seite geht der Trend zu Gruppen- und Großraumbüros, da diese Büroform durch geringe Betriebskosten und flexible Nutzung des vorhandenen Platzes im Vergleich zu Einzelbüros gekennzeichnet ist. Daneben wird häufig eine verbesserte Kooperation und Kommunikation unter den Mitarbeitern erwartet. Auf der anderen Seite ergeben sich diese Vorteile in der Realität nicht so häufig. Insbesondere wird übersehen, dass ein stilles und konzentriertes Arbeiten eher im Vordergrund der täglichen Arbeit steht, was jedoch durch besprechende Kollegen, die miteinander oder am Telefon Informationen austauschen, erschwert bis unmöglich wird.
  • Die Unterschiedlichkeit der Anforderung an eine geeignete Räumatmosphäre beispielsweise im Hinblick auf die unterschiedlichen Büroformen zeigt sich auch in den einschlägigen Richt-, linien und Normen. So zielen einige Maßnahmen der Normen und Richtlinien auf eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit in Büroumgebungen, beispielsweise bei kommunikationsintensiven Tätigkeitsfeldern, ab, während andere Normen, wie die DIN EN ISO 3382-3 (Akustik - Messung von Parametern der Raumakustik - Teil 3: Großraumbüros, Mai 2012), auf eine Reduzierung der Sprachverständlichkeit hinwirken. In dieser Norm wird darüber hinaus beschrieben, wie eine Reduzierung der Sprachverständlichkeit gemessen bzw. ermittelt werden kann.
  • Um die Störwirkung von Hintergrundsprache zu reduzieren, ist es notwendig, in die Schallübertragung einzugreifen. Zur Reduzierung der Sprachverständlichkeit können dabei unterschiedliche Maßnahmen durchgeführt werden, welche einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können.
  • Zu diesen Maßnahmen gehört u.a. die Reduktion des Schall- bzw. Geräuschpegels durch Schall-schluckende Einbauten in Möbeln, Decken und Wänden. Allerdings führt eine Absenkung des Schallpegels im Hinblick auf die Verständlichkeit von Hintergrundsprache zu keiner befriedigenden Lösung, da die Hintergrundsprache zwar insgesamt leiser wird, aber als solche weiterhin störend erhalten bleibt. So wird auch leise Hintergrundsprache als störend empfunden, wenn der Grundgeräuschpegel im Gebäuderaum gering ist.
  • Weiterhin kann die Sprachverständlichkeit von Hintergrundsprache auch durch Vorrichtungen gemindert werden, bei denen zusätzlich und dauerhaft Schall in die Gebäuderäume eingebracht wird. Hierzu wird ein breitbandiges Maskierungsgeräusch verwendet, welches insbesondere höhere Frequenzen von Sprachanteilen überdeckt, die für eine gute Verständlichkeit der Hintergrundsprache notwendig sind. Das Maskierungsgeräusch weist dabei synthetisch generierte Rauschsignale, in der Regel je nach Frequenzgang bezeichnet als „White Noise“, „Pink Noise“ oder „Brown Noise“ auf, welche zu jedem Zeitpunkt gleich klingen. Das Maskierungsgeräusch wird häufig über Lautsprechersysteme abgespielt, welche unter hohen Kosten extra in Gebäudedecken und -wände eingebaut werden. Nachteilig ist besonders, dass mit diesen festen Einbauten die Rauminnenarchitektur festgelegt wird. Eine Änderung der Rauminnenarchitektur, also beispielsweise der Anzahl und Anordnung von Arbeitsplätzen, ist dann ohne eine kostenintensive Änderung der Einbauten nicht mehr möglich.
  • Als Maskierungsgeräusche werden neben den künstlich generierten Geräuschen zahlreiche Alternativen verwendet, so beispielsweise natürliche Geräusche. Manchmal wird auch Musik zur Maskierung verwendet. Sowohl Musik als auch künstlich generierte Geräusche können je nach Vorlieben und Gehör als unangenehm empfunden werden. Künstliche Geräusche wirken darüber hinaus aufgrund ihrer unnatürlichen Klangfarbe als eintönig und werden somit trotz nachgewiesener Verminderung der Sprachverständlichkeit auf Dauer auch als störend beziehungsweise „nervend“ empfunden. Gleiches gilt auch für natürliche Geräusche, beispielsweise Vogelgezwitscher, da diese als gerade ablenkend und störend empfunden werden, wenn sie losgelöst von der natürlichen Umgebung vordergründig dargeboten werden.
  • Ein weiterer störender Effekt ergibt sich aus der Tatsache, dass die Schallquellen, wie Lautsprecher oder Rauschgeneratoren, oft als laut und immer aus einer bestimmten Richtung kommend erkannt und empfunden werden.
  • EP 0 682 336 A2 beschreibt die Einspielung von Naturgeräuschen in Ruhezonen von Büros zum Entspannen der Mitarbeiter.
  • DE 10 2007 000 608 A1 offenbart Maskierungssystem und ein Verfahren für die Maskierung von Schall. Dabei wird in Abhängigkeit von einer Schallmessung die maskierende Beschallung des Bereichs, in dem der externe Schall erzeugt worden ist, reduziert und/oder die maskierende Beschallung der anderen Bereiche verstärkt. Als Maskierungsgeräusche können beispielsweise das Plätschern von Wasser wieder-gegeben werden.
  • US 2014/0309991 A1 beschreibt eine weitere Sprachmaskierungsvorrichtung, welche ein Mikrofon zur Aufnahme von Sprache/Geräusche verwendet, wobei eine Stimmen- bzw. Sprachenanalyse von menschlicher Sprache durchgeführt wird und in Reaktion darauf verschiedensten Geräuschen, wie klassische Musik und/oder Naturgeräusche eingespielt werden.
  • US 2014/0086426 A1 beschreibt ein komplexes System zur Geräuschmaskierung, welches die Interferenz und ein Echo zwischen verschiedenen Lautsprechern des Systems verhindern soll. Dazu soll ein Geräuschmaskierungsgenerator jeweils einen Störton, einen Hintergrundton und einen Effektton wiederholt für eine bestimmte Zeit einspielen, um einen Maskierungsgeräusch zu erzeugen. Der Störton soll dabei fortlaufend Sprache maskieren, wobei der Hintergrundton ebenfalls andauernd und der Effektton aussetzend eingespielt werden. Der Störton soll eine menschliche Stimme sein, welche in Zeit- und Frequenzachse verändert ist, damit man keine Worte mehr versteht. Der Hintergrundton kann Blätterrauschen und der Effektsound kann ein beliebiger Sound sein.
  • WO 94/29846 A1 offenbart ein dreidimensionales aktives Geräuschauslöschungssystem für einen Fahrzeugführer. Dazu werden die Geräusche der Umgebung aufgenommen, analysiert, und exakt Frequenzen mit entgegengesetzter Amplitude wieder eingespielt. Dadurch erfolgt eine gezielte Auslöschung dieser Frequenzen. Dieses eignet sich insbesondere für kleine Fahrzeugkabinen.
  • US 2006/0037809 A1 offenbart ein weiteres Geräuschauslöschungssystem, wobei ein Schwingungsabsorber, z.B. eine Trennwand, zur Kontrolle von Schwingungen und Geräuschen beschrieben wird. Dieser Schwingungsabsorber kann mit einem aktiven Geräuschauslöschungssystem kombiniert werden.
    Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein System bereitzustellen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Dabei soll das System insbesondere die Sprachverständlichkeit in Gebäuderäumen vermindern und dabei möglichst wenig wahrnehmbar und ortbar sein. Störende oder ablenkende Effekte für Personen, beispielsweise Zuhörer, Mitarbeiter, Büroangestellte in Groß- oder Mehrpersonenbüros, sollen weitestgehend reduziert werden. Das System soll ebenfalls einfach zu installieren, sehr flexibel und kostengünstig sein.
  • Die Aufgabe wird gelöst durch ein System und ein Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit in Gebäuderäumen sowie ein Computerprogrammprodukt mit einer Geräuschdatei zur Minderung der Sprachverständlichkeit und ein Verfahren zur Herstellung der Geräuschdatei gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den jeweils abhängigen Unteransprüchen angegeben.
  • Dabei hat sich gezeigt, dass die vorliegende Erfindung sehr gut geeignet ist, beispielsweise zwischen Arbeitsplätzen von Mitarbeitern in Gebäuderäumen, insbesondere in Großraumbüros, die Sprachverständlichkeit auch bei geringen Abständen der Arbeitsplätze zu vermindern. Dadurch wird eine gute, vertrauliche und wenig störenden Gesprächsumgebung an den Arbeitsplätzen erreicht, wodurch sich wiederum die Konzentrationsleistung und Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht.
  • Durch das erfindungsgemäße System wird beim Zuhörer darüber hinaus ein angenehmes Hörempfinden durch die im Gebäuderaum entstehenden Schwebungen des Geräuschs, quasi wie ein akustischer 3D-Effekt, erzeugt, wobei die Schallquelle des Naturgeräusches durch den Zuhörer ähnlich wie bei einem Echo nicht ortbar ist. Das heißt, für den Zuhörer ist nicht erkennbar, aus welcher Richtung das Geräusch kommt. Somit kann der Zuhörer dem gehörten Geräusch keine Schallquelle, wie z.B. einen Lautsprecher, zuordnen. Das gehörte Gerausch wird dabei aufgrund seiner warmen und angenehmen Klangfarbe als unaufdringlich und nicht ablenkend empfunden.
  • Unter einem Gebäuderaum werden vorliegend insbesondere Großraumbüros, umfassend Zwei- und Mehrpersonenbüros; Sozialräume, wie Aufenthaltsräume, Kantinen usw.; Foyers in Hotels; Meetingpoints oder Publikumsbereiche von Banken verstanden. Großraumbüros sind unter anderem in Callcentern, Verwaltungseinheiten, wie Buchhaltung, Kundenabfertigung in öffentlichen oder privaten Unternehmen, z.B. Meldestellen, Krankenversicherungen, Banken usw. vorzufinden.
  • Wenn im Folgenden von einer Minderung der Sprachverständlichkeit, im Sinne der vorliegenden Erfindung gesprochen wird, ist damit insbesondere die Verminderung der Sprachübertragungsqualität einer Übertragungsstrecke vom Sprecher zum Zuhörer, beispielsweise zwischen zwei Mitarbeitern an separaten Arbeitsplätzen in einem Großraumbüro, gemeint. Ein Maß für diese Sprachübertragungsqualität einer Übertragungsstrecke vom Sprecher zum Zuhörer ist dabei der Sprachübertragungsindex, auch STI (Speech Transmission Index) genannt. Unter einer Übertragungsstrecke wird dabei eine akustische oder elektroakustische Sprachsignal-Übertragung verstanden. Die Maßzahl STI, welche zwischen 0 (unverständlich) und 1 (sehr gut verständlich) liegt, beschreibt die zu erwartenden Sprachverständlichkeit beim Zuhörer in Prozent (0=0%, 1=100%).
  • Die Messmethode zur Bestimmung des STI ist beispielsweise in der Norm IEC 60268-16:2011 beschrieben.
  • Unter einem Computerprogrammprodukt mit einer Geräuschdatei werden im Folgenden auf einem elektronischen Datenträger, wie CD-Rom, Datenstick, SD-Card, Festplatte usw., elektronisch speicherbare Daten verstanden, wobei die Daten Geräusche, Töne und/oder Tonfolgen bestimmter Länge und Frequenzen kodieren. Diese Geräuschdatei ist in bekannten Audioformaten wie mp3-, aiff- oder wav-Dateien (Angabe nicht limitierend) kodierbar und mit bekannten Abspieleinrichtungen, wie mp3-Playern, abspielbar.
  • Die Geräuschdatei ist schließlich über elektroakustische Wandler (auch Schallwandler genannt) - hier Schallsender - als Schall in den Raum abstrahlbar, zum Beispiel über elektromagnetische, elektrodynamische, elektrostatische oder piezoelektrische Schallsender (Angabe nicht limitierend). Bevorzugt ist eine annähernd kugelförmige Abstrahlung des Schallsenders für den erfindungsgemäßen Frequenzbereich der Geräuschdatei, wodurch die Ortbarkeit der Schallquelle ebenfalls vermindert wird.
  • Die vorliegende Erfindung stellt ein System zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum bereit, welches mindestens zwei Geräteeinheiten umfasst, welche entweder jeweils eine Geräuschdatei oder jeweils einen zeitlich unterschiedlichen Abschnitt dieser Geräuschdatei, eine Abspieleinrichtung zum Abspielen der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei und mindestens einen Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei umfassen, wobei die Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedliche Abschnitt dieser Geräuschdatei jeweils Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch eine Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz aufweisen. Das System ist dabei derart eingerichtet, dass die Wiedergabe der Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen den mindestens zwei Geräteeinheiten startet oder die Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten zur gleichen Zeit startet, was einer zeitlichen Verzögerung der Wiedergabe entspricht.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin ein Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, umfassend ein System aus mindestens zwei Geräteeinheiten, welche entweder jeweils eine Geräuschdatei oder jeweils einen zeitlich unterschiedlichen Abschnitt dieser Geräuschdatei, eine Abspieleinrichtung zum Abspielen der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei und mindestens einen Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei umfassen, mit folgenden Schritten:
    1. a. Bereitstellen der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei, welche Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz aufweisen und
    2. b. Wiedergeben der Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen den mindestens zwei Geräteeinheiten oder Wiedergeben der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten, wobei die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei der zeitlichen Verzögerung entsprechen und die Wiedergabe im Wesentlichen zur gleichen Zeit an den mindestens zwei Geräteeinheiten beginnt.
  • Vorzugsweise umfasst die Abspieleinrichtung einen elektronischen Datenträger, z.B. eine SD-Card, auf welcher die Geräuschdatei oder Abschnitte der Geräuschdatei gespeichert und von dort gelesen und abgespielt werden kann. In einer anderen Ausführungsform kann die Geräuschdatei oder Abschnitte der Geräuschdatei - auf dem elektronischen Datenträger gespeichert vorliegen, wobei die Abspieleinrichtung dann auf diesem Datenträger liest und die Geräuschdatei abspielt.
  • Die Geräuschdatei oder die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte können eine beliebige Abspiellänge aufweisen. Die Abspiellänge wird allenfalls durch die Datengröße der Geräuschdatei limitierte, da die Geräuschdatei auf einem Datenträger zum Abspielen mit der Abspieleinrichtung gespeichert werden muss. Die Geräuschdatei kann in zeitlich unterschiedliche Abschnitte je nach Anzahl der Geräteeinheiten unterteilt werden. Zeitlich unterschiedlich bedeutet dabei, dass die einzelnen Abschnitte an unterschiedlichen Zeitpunkten der Geräuschdatei beginnen. So kann beispielsweise eine Geräuschdatei eine Länge von 480 Sekunden aufweisen und die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei beispielsweise jeweils einer Länge von 120 Sekunden aufweisen, wobei ein erster Abschnitt beispielsweise bei 0 Sekunden der Geräuschdatei, ein zweiter Abschnitt bei 10 Sekunden und ein dritter Abschnitt bei 20 Sekunden beginnt.
  • Mit anderen Worten ist das erfindungsgemäße System so eingerichtet, dass die Wiedergabe der identischen Geräuschdatei entweder mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen zwei Geräteeinheiten, beispielsweise durch ein verzögertes Einschalten der Geräteeinheiten, beginnt oder die Verzögerung dadurch erreicht wird, dass bei zum Beispiel zwei Geräteeinheiten die Wiedergabe der beiden zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei im Wesentlichen zwar gleichzeitig, beispielsweise durch gleichzeitiges Einschalten der Geräteeinheiten, beginnt, aber durch den späteren Beginn des jeweiligen Abschnittes bezogen auf die Geräuschdatei die Wiedergabe quasi verzögert beginnt.
  • Für den Betrieb der Geräteeinheiten werden diese also entweder nacheinander (eine Geräuschdatei pro Geräteeinheit) mit einer bestimmten zeitlichen Verzögerung z.B. etwa 5 Sekunden oder im Wesentlichen gleichzeitig (ein zeitlich unterschiedlicher Abschnitt der Geräuscheinheit pro Geräteeinheit) eingeschaltet. Neben einem Einschalten per Hand ist auch eine zentrale Steuerung aller Geräte möglich. Zu diesem Zweck können die Geräteeinheiten mit einer entsprechenden Ansteuervorrichtung ausgerüstet werden, wobei das erfindungsgemäße System dann eine zentrale Steuereinrichtung zum Ansteuern der Geräte umfasst.
  • In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung, bei der das System mindestens drei oder mehr Geräteeinheiten umfasst, kann die Wiedergabe der Geräuschdatei bei zwei oder mehreren Geräteeinheiten der Geräuschdatei auch zur gleichen Zeit beginnen. Wichtig dabei ist, dass jeweils benachbarte Geräteeinheiten zueinander mit einer Verzögerung der Wiedergabe der Geräuschdatei starten. So könnte beispielsweise bei drei hintereinander im Gebäuderaum aufgestellten Geräteeinheiten die Wiedergabe an der ersten und der dritten Geräteeinheit zum Zeitpunkt Null und die Wiedergabe an der mittleren Geräteeinheit mit 5 Sekunden Verzögerung gestartet werden. Somit ergibt sich eine alternierende erfindungsgemäße Verzögerung.
  • Diese besondere Ausführungsform gilt auch in angepasster Weise für die verzögerte Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei. Alle Geräteeinheiten würden die Wiedergabe im Wesentlichen zur gleichen Zeit starten. Wichtig ist auch in diesem Fall, dass unmittelbar benachbarte Geräteeinheiten jeweils nicht gleiche Typen von zeitlich unterschiedlichen Abschnitten zur Wiedergabe umfassen.
  • Bei allen obigen Varianten wird für den Zuhörer in unmittelbarer Nähe zu zwei oder mehreren Geräteeinheiten jeweils der Eindruck bzw. das Hörempfinden eines Klangteppichs aus unterschiedlich startenden Geräuschdateien beziehungsweise aus gleichzeitig startenden, aber zeitlich unterschiedlichen Abschnitten der Geräuschdatei erzeugt.
  • Der erfindungsgemäße Effekt der Minderung der Sprachverständlichkeit ergibt sich insbesondere aus der Kombination eines Abspielens der Geräuschdatei, welche Aufnahmen von Naturgeräuschen beziehungsweise durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen mit einem Frequenzbereich von nur 1 - 500 Hz umfasst, einerseits und dem Umstand, dass die Geräuschdateien der Geräteeinheiten verzögert abgespielt werden beziehungsweise die Abschnitte der Geräuschdatei selbst eine Verzögerung darstellen, andererseits. Der Effekt entsteht insbesondere durch die bei der verzögerten Wiedergabe entstehenden „Schwebungen“ im Gebäuderaum, die die Ortbarkeit der Schallsender verringern und einen angenehmen Klangteppich erzeugen, was insgesamt ein warmes, gegenüber einem einzigen, gleichzeitig an allen Schallsendern abgespielten herkömmlichen Maskierungsgeräusch, angenehmeres Hörempfinden erzeugt.
  • Der gewählte, niedrige Frequenzbereich und die verzögerte Wiedergabe erzeugen offensichtlich einen diffusen Schallpegel in dem Gebäuderaum, welcher in der Konsequenz die Sprachverständlichkeit beziehungsweise den STI zwischen Sprecher und Zuhörer wesentlich vermindert. Dabei wird der durch den Schallsender abgestrahlte Schall aufgrund seines niedrigen Frequenzbereiches und der fehlenden Ortbarkeit im Bewusstsein des Zuhörers kaum aktiv, jedenfalls nicht störend oder ablenkend wahrgenommen. Insbesondere hat sich gezeigt, dass die Frequenzbereiche der Geräuschdatei hohe und mittlere Frequenzbereiche, wie sie insbesondere bei menschlicher Sprache auftreten, ver- bzw. überdecken können und somit die Sprachverständlichkeit mindern.
  • Die Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedliche Abschnitt dieser Geräuschdatei umfasst jeweils Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch eine Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen. Naturgeräusche unterscheiden sich von synthetisch erzeugten Geräuschen bzw. künstlich generierten Rauschsignalen dadurch, dass ihr Zeitverlauf sowie ihre energetische Zusammensetzung keiner Formel bzw. keinem mathematischen Algorithmus unterliegen. Der zeitliche Verlauf ist zufällig, es ist nicht vorhersehbar, wann ein bestimmter Zustand erneut auftritt, es gibt keine identischen Wiederholungen eines zeitlichen Abschnittes des Naturgeräusches. Zudem unterscheiden sich Geräusche von Klängen, Tönen oder Tongemischen dadurch, dass sie nicht periodisch verlaufen und keine eindeutige Frequenz aufweisen. Das Obertonspektrum des Geräusches ist zudem fast lückenlos. Es lässt sich keine eindeutige Tonhöhe ausmachen.
  • Die erfindungsgemäße Auswahl der Naturgeräusche zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass im Wesentlichen keine harmonischen, tonalen oder rhythmischen Anteile, im Gegensatz zur Musik, enthalten sind. Stimmanteile der menschlichen Stimme werden ebenfalls vermieden. Darüber hinaus weisen die ausgewählten Naturgeräusche eine leichte Dynamik im Zeitverlauf auf, das heißt, sie weisen sich zeitlich verändernde, jedoch nicht zu stark schwankende Frequenzzusammensetzungen und/oder Amplitudenverläufe über die Zeit auf. Zeitlich instationäre Geräusche, die ihren Charakter über die Zeit stark ändern oder nur für kurze Zeit vorhanden sind (z.B. impulshaltige Signale) werden nicht verwendet.
  • Mit anderen Worten die ausgewählten Naturgeräusche weisen insbesondere ein natürlich vorkommendes breitbandiges Frequenzspektrum auf, haben eine natürliche Klangfarbe, ändern ihren Charakter über einen längeren Zeitraum, ohne jedoch über kurze Zeitabschnitte zu stark zu variieren.
  • Die verwendeten Aufnahmen der Naturgeräusche sind vorzugsweise einzeln oder in Kombination Tonaufnahmen von Wasserläufen, Wasserfällen, Blätterrauschen, Meeresrauschen, Vogelzwitschern, Wind, Regen, Steppengeräusche.
  • In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die zeitliche Länge der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei ungefähr 10 - 600 Sekunden betragen, besonders bevorzugt beträgt die zeitliche Länge der Geräuschdatei ungefähr 300 Sekunden und die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei ungefähr 2 - 180 Sekunden, bevorzugt 60 Sekunden, wobei die Geräuschdatei oder die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei in einer Endlosschleife abspielbar sind.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Systems weisen die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei der mindestens zwei Geräteeinheiten eine zeitliche Verzögerung von mindestens 1 - 20 Sekunden, besonders bevorzugt 2 - 5 Sekunden, ganz besonders bevorzugt 2 Sekunden zueinander bezogen auf die Geräuschdatei auf, wobei die Abspieleinrichtungen der mindestens zwei Geräteeinheiten die Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei im Wesentlichen zur gleichen Zeit starten.
  • Eine Geräuschdatei kann eine Länge von 300 Sekunden und die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei jeweils eine Länge von 60 Sekunden aufweisen, wobei die einzelnen Abschnitte jeweils mit 5 Sekunden Verzögerung bezogen auf die Geräuschdatei beginnen.
  • In einer alternativen Ausführungsform des Systems starten die Abspieleinrichtungen der mindestens zwei Geräteeinheiten die Wiedergabe der Geräuschdatei mit eine zeitliche Verzögerung 1 - 10 Sekunden, besonders bevorzugt 2 - 5 Sekunden, ganz besonders bevorzugt 2 Sekunden zueinander.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Systems können die Schallsender unabhängig voneinander einstellbare Lautstärken haben, wobei die einstellbaren Lautstärken beziehungsweise Pegel variiert werden, um sich unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten und Nutzungsbedingungen anzupassen, und zueinander einen Pegelunterschied von ± 1 - 5 dB, bevorzugt stufenweise in 1dB-Schritten, also ± 1, 2, 3, 4, 5 dB, besonders bevorzugt ± 1 dB aufweisen. Die Geräteeinheiten werden in diesem Fall nicht mit der identischen Lautstärke betrieben. Dadurch wird das empfundene Schweben weiter begünstigt und die Möglichkeit der Ortung der Schallsender weiter verringert. Bei der Verwendung von mehreren Geräteeinheiten können diese beispielsweise auch gruppiert werden und die Gruppen können dann zueinander Unterschiede von ± 1 - 5 dB in den eingestellten Lautstärken aufweisen.
  • Dabei können beispielsweise Geräteeinheiten, welche sich in der Nähe von schallreflektierenden Flächen, wie Wänden, Fensterflächen oder schallharten Schrankwänden, befinden, geringere Laustärken als Geräteeinheiten in der Gebäuderaummitte aufweisen, da sich der ausgesendete Schall in der Nähe von schallreflektierenden Flächen mit den Schallreflexionen überlagern kann. Umgekehrt können Geräteeinheiten in der Gebäuderaummitte oder in der Nähe von schallabsorbierenden Flächen höhere Laustärken als die Geräteeinheiten in der Nähe von schallreflektierenden Flächen aufweisen.
  • Mit anderen Worten können die Geräteeinheiten mit unterschiedlichen Lautstärken betrieben werden, um die im Gebäuderaum entstehenden Schwebungen des Geräuschs zu optimieren, die Ortbarkeit der Schallsender zu verringern und das System den verschiedenen räumlichen Gegebenheiten, Raumausstattungen, der Mitarbeiteranzahl bzw. Arbeitsplatzdichte und anderen Betriebsbedingungen anzupassen.
  • Die Geräteeinheiten des erfindungsgemäßen Systems können an beliebigen Orten des Gebäuderaums aufgestellt bzw. installiert werden. Vorzugsweise werden die Geräteeinheiten auf, neben oder unter Arbeitsplatzschreibtischen, kleinen Aktenschränken oder Rollcontainern, wie sie beispielsweise in Großraumbüros verwendet werden, angebracht. Besonders bevorzugt werden die Geräteeinheiten unter den Arbeitsplatzschreibtischen installiert. Im Fall von Gebäuderäumen, wie Wartebereiche oder Sozialräumen, können die Geräteeinheiten auf, neben oder unter vorhandenen Tischen oder Anrichten installiert werden. Besonders bevorzugt ist auch hier eine Anbringung unter vorhandenen Tischen.
  • Die Geräteeinheiten können mit einer unabhängigen Stromversorgung, beispielsweise über Akkus oder Batterien, oder einer abhängigen Stromversorgung zum Anschluss an das vorhandene Stromnetz ausgerüstet sein.
  • Die Geräteeinheiten können vorzugsweise ein Gehäuse mit kleinen Volumenmaßen umfassen, beispielsweise in der Größe bekannter Tischlautsprecher zum Anschluss an Computersysteme, wie z.B. externe Lautsprecher für Laptops. Die Gehäuse, in welchen mindestens die Abspieleinrichtung, umfassend die Geräuschdatei oder einen Abschnitt der Geräuschdatei, und der Schallsender angeordnet sind, weisen vorzugsweise ein Volumen von 300 - 2000 cm3 auf. In einer bevorzugten Ausführungsform der Geräteeinheit hat ein Gehäuse die Maße: Länge von ungefähr 12 - 20 cm, Breite von ungefähr 8 - 12 cm und Höhe von 4 - 8 cm.
  • Vorzugsweise sind die mindestens zwei Geräteeinheiten jeweils unter Arbeitsplatztischen vorzugsweise in der Nähe von Personen oder Personengruppen oder zwischen ihnen angeordnet, wobei die Geräteeinheiten unabhängig voneinander mit einer Lautstärke regel- bzw. einstellbar sind, wobei der A-bewertete Schalldruckpegel so einstellbar ist, dass er am Ort einer Person oder Personengruppe 49 dB(A) nicht übersteigt. Vorzugsweise wird ein A-bewerteter Schalldruckpegel am Ort der Person zwischen 35 und 40 dB(A) eingestellt. Durch diese Einstellung, welche mit geeigneten Messgeräten zum Beispiel im Abstand von einem Meter zum Schallsender bestimmt werden kann, wird vermieden, dass der abgegebene Schall als störend beziehungsweise zu laut empfunden wird.
  • Neben einer Steuereinheit für die Regelung beziehungsweise die Einstellung der Lautstärke kann die Geräteeinheit auch eine Steuereinheit zum Ein- und Ausschalten umfassen. In einer besonderen Ausführungsform kann die Steuereinheit für die Regelung der Lautstärke auch die Funktion zum Ein- und Ausschalten mit umfassen.
  • Das erfindungsgemäße System umfasst vorzugsweise mindestens zwei Geräteeinheiten pro 20 - 70 m2 Grundfläche des Gebäuderaumes, um eine geeignete Minderung der Sprachverständlichkeit zu bewirken. Ist die Grundfläche des Gebäuderaumes größer, wird die Anzahl der Geräteeinheiten pro Grundfläche erhöht. Vorzugsweise wird eine weitere Geräteeinheit pro 10 - 35 m2, vorzugsweise eine Geräteeinheit pro 20 - 30 m2 Grundfläche für das System verwendet.
  • In der Praxis werden auf z.B. für 100 qm Bürofläche des Gebäuderaums üblicherweise acht Arbeitsplätze eingerichtet, wobei erfindungsgemäß dann eine Geräteeinheit vorzugsweise für zwei benachbarte Arbeitsplätze (z.B. sogenannte 2er-Arbeitsplätze) installiert wird. Bei einer Fläche von 400 qm würden vorzugsweise ungefähr 14 - 18, besonders bevorzugt 16 Geräte, installiert.
  • Die Abstände von Arbeitsplätzen sind insbesondere in der DIN4543 (Flächen-Norm) festgelegt. Dabei unterscheiden sich die Abstände mitunter sehr erheblich voneinander, wenn Arbeitsplätze als Blöcke gegenüber (2er, 4er, 6er etc.) aufgestellt sind im Gegensatz zu einer Einzelplatzaufstellung mit entsprechender Verkehrsfläche drum herum. Teilweise werden an 4er- oder 6er-Böcken auch zwei oder mehr Geräte installiert, die dann einen Abstand von vorzugsweise nicht mehr als 2 m voneinander haben. Zwischen zwei benachbarten, beabstandeten Arbeitsplatzschreibtischen kann dagegen die Installation von zwei Geräten in einem Abstand von 1 - 3 m bezogen auf die Mittelpunkte der Tische je nach Raumausstattung erfolgen.
  • Durch ein geeignetes Anordnen und eine entsprechende Anzahl der Geräteeinheiten werden beispielsweise in Großraumbüros zwischen Sprecher und (ungewolltem) Zuhörer, beispielsweise zwischen zwei benachbarten Arbeitsplatzschreibtischen in Verbindung mit einer geeigneten Raumausstattung STI-Werte unterhalb von 0,50; besonders bevorzugt unterhalb 0,20 erreicht. Die genannten STI-Werte wurden durch einen analogen Aufbau gemäß der oben zitierten IEC-Norm ermittelt.
  • In einer besonderen Ausführungsform des Systems weisen die Geräteeinheiten jeweils mindestens zwei Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei auf, wobei die Schallsender derart angeordnet sind, dass sie eine möglichst homogene, in etwa kugelförmige Abstrahlung des Schalls der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei in den Gebäuderaum erzeugen. Vorzugsweise sind die Schallsender so zueinander ausgerichtet, dass der abgegebene Schall in die jeweils entgegengesetzte Richtung abgegeben wird.
  • Weiter umfasst die vorliegende Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit einer Geräuschdatei sowie mit zeitlich unterschiedlichen Abschnitten dieser Geräuschdatei zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, insbesondere in einem Großraumbüro, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräuschdatei oder die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz, bevorzugt 1 - 400 HZ, besonders bevorzugt 1- 250 Hz aufweisen.
  • Die Geräuschdatei zeichnet sich dadurch aus, dass die Naturgeräusche einzeln oder in Kombination Tonaufnahmen von Wasserläufen, Wasserfällen, Blätterrauschen, Meeresrauschen, Vogelzwitschern, Wind, Steppengeräusche wiedergeben. In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden zwei oder mehrere Tonaufnahmen gemischt beziehungsweise übereinander gelegt.
    Weiterhin wird ein Verfahren zur Herstellung einer Geräuschdatei zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum mit folgenden Schritten beschrieben:
    1. a. Bereitstellen von Aufnahmen von Naturgeräuschen, insbesondere von Tonaufnahmen von Naturgeräuschen oder Kombinationen von Tonaufnahmen, im Bereich des natürlich vorkommenden Frequenzbandes
    2. b. Bearbeiten des Frequenzbandes durch Abschneiden der Frequenzen oberhalb 500 Hz, vorzugsweise oberhalb 400 Hz, besonders bevorzugt oberhalb 250 Hz.
  • Unter einem Abschneiden von Frequenzen wird dabei insbesondere die Anwendung von Filtern, z.B. Tiefpassfiltern, Bandpassfiltern, Multibandfiltern oder anderen, verstanden. Dadurch wird der Frequenzbereich der Naturgeräusche je nach Art bzw. Ausprägung auf den erfindungsgemäßen Frequenzbereich begrenzt. Durch das Abschneiden von Frequenzen wird die Ortbarkeit verringert, da hohe und mittlere Frequenzen stärker richtungsabhängig sind und eine Minderung der Sprachverständlichkeit mit guten Werten durch tiefe Frequenzen erreichbar ist.
  • In einer Ausführungsform des Verfahrens zur Herstellung der Geräuschdatei wird nach Schritt b) ein weiterer Verfahrensschritt c) Bearbeitung des Frequenzbandes durch statische und/oder dynamische Veränderungen der Lautstärke für einzelne Frequenzen, durchgeführt. Statische Veränderungen einzelner Frequenzen können dabei z.B. durch einen Multiband-Equalizer erfolgen, wobei die Lautstärke einzelner Frequenzen über den gesamten Zeitverlauf (deshalb statisch) verändert wird. Dynamische Veränderungen können dann ebenfalls noch über die Zeit erfolgen. Vorzugsweise erfolgt eine statische Veränderung.
  • Durch die Veränderungen kann die Geräuschdatei an ganz spezielle Hintergrundgeräusche, beispielsweise an eine bestimmte Geräuschkulisse oder an eine bestimmte Hintergrundsprache oder Sprechweise, angepasst werden und so die Minderung der Sprachverständlichkeit verbessern. Gleichzeitig kann durch diese Frequenzbearbeitung die resultierende Geräuschdatei einen beim Zuhörer wärmeren und angenehmeren Klangcharakter gegenüber der Geräuschdatei nach Verfahrensschritt b) aufweisen.
  • In einer Ausführungsform weist eine nach Verfahrensschritt c) bearbeitete Geräuschdatei in der Darstellung des Frequenzspektrums ungefähr die bildliche Form einer Gauß-Verteilungskurve bzgl. der Laustärke/Frequenzverteilung auf. Das heißt, bei einem Frequenzband von beispielsweise 20 - 500 Hz, nimmt die Lautstärke mit zunehmender Frequenz bis etwa 250 Hz kontinuierlich zu, um anschließend bis zu einer Frequenz von 500 Hz wieder kontinuierlich abzunehmen. Je nach Anwendungsfall können auch andere Verteilungskurven oder Muster bezüglich der Lautstärke/Frequenzverteilung erzeugt werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform können in einem weiteren Verfahrensschritt entweder nach dem Verfahrensschritt c) oder alternativ zu diesem Verfahrensschritt die Frequenzanteile im Frequenzbereich 0 - 30 Hz ebenfalls abgeschnitten oder die Lautstärke dieser Frequenzen stark verringert werden. Dadurch kann eine ungewollte Bassüberhöhung im Subbass-Bereich, so genanntes Bass-Mulmen, vermieden werden.
  • In einer weiteren Ausführungsform wird nach Verfahrensschritt c) ein weiterer Verfahrensschritt d) dynamische Amplitudenmodulation (z.B. durch Chorus-, Flanger- oder Phaser-Effekte) und/oder die manuell erzeugte Lautstärkenveränderung (sog. Hüllkurven) im Zeitverlauf der Geräuschdatei durchgeführt.
  • Die Herstellung der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei, beispielsweise vorliegend in einem mp3- oder wav-Format, erfolgt auf einfache, dem Fachmann bekannte Art und Weise, beispielsweise durch geeignete Softwareprogramme (Audio-Schnittsystem bzw. Signalbearbeitungssoftware), welche das Schneiden und Bearbeiten der elektronisch eingespielten Dateien und somit das Erzeugen von verschiedenen, zeitlich unterschiedlichen Abschnitten ermöglichen.
  • Nachfolgend werden einige Ausführungsbeispiele beschrieben, welche die vorliegende Erfindung näher, jedoch nicht limitiert charakterisieren sollen.
  • Beispiel 1
  • Beispiel 1 beschreibt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems für ein Großraumbüro mit einer Grundfläche von etwa 400 m2. Das System zur Minderung der Sprachverständlichkeit umfasst 16 Geräteeinheiten, welche jeweils ein Gehäuse mit den Maßen, Länge ungefähr 16 cm, Breite ungefähr 10 cm und Höhe ungefähr 7 cm, aufweisen. In dem Gehäuse ist als Abspieleinrichtung ein SD-Card-MP3-Player angeordnet. Eine Geräuschdatei, beispielsweise gemäß der Beispiele 3, 4 und 5, welche als Endlosschleife abspielbar ist, ist auf einer SD-Karte gespeichert und wird von der Abspieleinheit gelesen und abgespielt. Weiterhin sind in dem Gehäuse zwei Schallsender zur Wiedergabe der abgespielten Geräuschdatei angeordnet, die zu einer nahezu omnidirektionalen (kugelförmigen) Abstrahlung des Gerätes führen.
  • Die Lautstärke kann individuell je Geräteeinheit mit einem Lautstärkeregler eingestellt werden. Zusätzlich ist ein EIN/AUS - Schalter zum Ein- und Ausschalten der Geräteeinheit vorgesehen. Die Geräte werden für den Betrieb nacheinander mit einer Verzögerung von etwa 1 Sekunde eingeschaltet. Die Geräteeinheiten werden mit einem A-bewerteten Schalldruckpegel in einem Abstand von ungefähr 1 m zur jeweiligen Geräteeinheit von ungefähr 35 dB(A) betrieben.
  • Die Geräteeinheiten hängen entweder unterhalb der Tischplatten in der Mitte eines Doppelarbeitsplatzes oder stehen auf flachen, ungefähr 1 m hohen Schränken (so genannte Sideboards).
  • Beispiel 2
  • Beispiel 2 beschreibt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems. Beispiel 2 ähnelt im Wesentlichen der Ausführungsform im Beispiel 1, wobei die 16 Geräteeinheiten anstelle der obigen Geräuschdateien jedoch zeitlich unterschiedliche Abschnitte der Geräuschdatei umfassen. Insgesamt werden fünf verschiedene Typen von zeitlich unterschiedlichen Abschnitten der Geräuschdatei verwendet. Die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte weisen zueinander eine Verzögerung von jeweils 5 Sekunden bezogen auf die Geräuschdatei auf. Dabei werden die Geräteeinheiten derart an den Arbeitsplatzschreibtischen installiert, dass jeweils zueinander benachbarte Geräteeinheiten einen anderen Typ von zeitlich unterschiedlichen Abschnitten der Geräuschdatei aufweisen. Die Geräteeinheiten können auf und/oder unter den Tischen angeordnet sein.
  • In einer Variante des Beispiels 2 können unabhängig von dem Typ der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte Gruppen von jeweils zwei bis drei benachbarten Geräteeinheiten gebildet werden. Diese Gruppen können zueinander in ihrer jeweils eingestellten Lautstärke einen Unterschied von ± 1 - 2 dB aufweisen. Somit weisen die Gruppen von Geräteeinheiten zueinander leicht unterschiedliche Lautstärken auf.
  • Mit dem erfindungsgemäßen System nach den Beispielen 1 und 2 werden STI-Werte unterhalb 0,50 ab einem Radius von 5 m um den jeweils betrachteten Sprecher im Gegensatz zu einer Situation ohne ein erfindungsgemäßes System erreicht.
  • Beispiele für Geräuschdateien und zeitlich unterschiedliche Abschnitte dieser Geräuschdatei sind im Folgenden aufgeführt:
  • Beispiel 3
  • Beispiel 3 beschreibt eine Ausführungsform einer Geräuschdatei und zeitlich unterschiedliche Abschnitte dieser Geräuschdatei. In Beispiel 3 wird die Geräuschdatei aus einer Tonaufnahme, welche den Klang eines in der Natur aufgenommen Wasserfalls umfasst, durch anschließende Signalbearbeitung erzeugt.
  • Dabei wird die Tonaufnahme zur Bearbeitung auf eine Länge von 60 Sekunden beschnitten. Anschließend erfolgt eine Bearbeitung mit Hilfe eines Filters. Im ersten Schritt werden die hohen Frequenzen oberhalb 300 Hz weggefiltert (Tiefpass). Dies erfolgt in 2 Durchläufen, um eine hohe Flankensteilheit des Frequenzgangs an der Grenzfrequenz 300 Hz zu erzeugen. Die Frequenzbearbeitung kann jedoch grundsätzlich auch in einem oder mehreren Durchläufen erfolgen.
  • Anschließend erfolgt zusätzlich eine Begrenzung der tiefen Frequenzen durch einen Hochpass-Filter, durch den Frequenz-Anteile unterhalb 30 Hz abgesenkt werden. Es entsteht ein Frequenzgang ähnlich einer Gaußschen Glockenkurve im Frequenzbereich 30 - 300 Hz mit der höchsten Frequenz bei ca. 120 Hz.
  • In einem weiteren Schritt erfolgt eine gezielte Anpassung der Geräuschdatei an einen bestimmten Frequenzgang des Systems durch eine Mehrband-Bearbeitung mit einem Multiband-Filter (Mehrband-Equalizer). Dazu werden verschiedene Frequenzanteile im Pegel angehoben oder abgesenkt, um einen systemspezifischen, warmen Klangcharakter zu erzeugen. Die entstandene Geräuschdatei kann dann auf eine SD-Karte des Systems geladen und von unterschiedlichen Geräteeinheiten beispielsweise verzögert wiedergegeben werden.
  • Beispiel 4
  • Das Beispiel 4 beschreibt eine weitere Ausführungsform einer Geräuschdatei und ähnelt im Wesentlichen der Ausführungsform im Beispiel 3, wobei die gesamte Frequenzbearbeitung durch die Einzelschritte inklusive Filterung der hohen und tiefen Frequenzen sowie Anpassung des Frequenzbereiches an die gewünschte Klangcharakteristik in einem einzigen Schritt durch einen Multiband-Filter (Mehrband-Equalizer) erfolgt.
  • Beispiel 5
  • Das Beispiel 5 beschreibt eine Ausführungsform für eine Geräuschdatei und zeitlich Unterschiedliche Abschnitte dieser Geräuschdatei. Das Beispiel 5 kann im Prinzip nach den Ausführungsformen in den Beispielen 3 oder 4 erzeugt werden, wobei die Tonaufnahme des Wasserfalls auf eine Länge von 90 Sekunden geschnitten wird.
  • Nach Erzeugung der gewünschten Klangcharakteristik wird die Geräuschdatei in einer Audiobearbeitungs-Software in fünf verschiedene Abschnitte geschnitten. Der erste Abschnitt wird aus dem Zeitbereich 0 - 60 Sekunden der Geräuschdatei erzeugt, der 2. Abschnitt aus dem Zeitbereich 5 - 65 Sekunden, der 3. Abschnitt aus dem Zeitbereich 10 - 70 Sekunden, der 4. Abschnitt aus dem Zeitbereich 15 - 75 Sekunden und der 5. Abschnitt aus dem Zeitbereich 20 - 80 Sekunden. Es entstehen somit fünf verschiedene Audiodateien mit jeweils 60 Sekunden Länge, aber zeitlich unterschiedlichen Ausschnitten der Geräuschdatei. Die fünf entstandenen Audiodateien werden jeweils auf die SD-Karten des Systems verteilt geladen und können von unterschiedlichen Geräteeinheiten zeitgleich wiedergegeben werden.
  • In Varianten der Beispiele 3 - 5 können als Tonaufnahme zur Erstellung der Geräuschdateien und zeitlich unterschiedlicher Abschnitte der Geräuschdatei auch zwei unterschiedliche Tonaufnahmen, beispielsweise zwei unterschiedliche Tonaufnahmen von gleichen oder verschiedenen Wasserfällen, miteinander gemischt werden, bevor die Frequenzbearbeitung wie beschrieben beginnt.
  • In weiteren Varianten der Beispiele 3 - 5 kann nach der Frequenzbearbeitung eine Amplitudensteuerung (Modulation) erfolgen, womit im zeitlichen Verlauf der Geräuschdatei dynamische Lautstärkenänderungen erzeugt werden. Dies erfolgt mit einer Audiobearbeitungssoftware durch Regelung der Lautstärke oder Verwendung von dem Fachmann bekannten Effekten wie Chorus, Flanger, Phaser o.ä.

Claims (11)

  1. System zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, umfassend mindestens zwei Geräteeinheiten, welche entweder jeweils eine Geräuschdatei oder jeweils einen zeitlich unterschiedlichen Abschnitt dieser Geräuschdatei, eine Abspieleinrichtung zum Abspielen der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei und mindestens einen Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei umfassen, wobei die Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedliche Abschnitt dieser Geräuschdatei jeweils Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz aufweisen, und das System derart eingerichtet ist, - dass die Wiedergabe der Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen den mindestens zwei Geräteeinheiten startet oder - die Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten zur gleichen Zeit startet, was einer zeitlichen Verzögerung der Wiedergabe entspricht.
  2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Naturgeräusche einzeln oder in Kombination Tonaufnahmen von Wasserläufen, Wasserfällen, Blätterrauschen, Meeresrauschen, Vogelzwitschern, Wind, Steppengeräusche sind.
  3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitliche Länge der Geräuschdatei 10 - 600 Sekunden beträgt und die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei 2 - 180 Sekunden betragen und die Geräuschdatei oder die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei in einer Endlosschleife abspielbar sind.
  4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schallsender innerhalb einstellbarer Lautstärken zueinander einen Unterschied von ± 1 - 5 dB aufweisen.
  5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei der mindestens zwei Geräteeinheiten eine zeitliche Verzögerung von mindestens 1 - 20 Sekunden zueinander bezogen auf die Geräuschdatei aufweisen und die Abspieleinrichtungen der mindestens zwei Geräteeinheiten die Wiedergabe der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei zur gleichen Zeit startet.
  6. System nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abspieleinrichtungen der mindestens zwei Geräteeinheiten die Wiedergabe der Geräuschdatei mit einer zeitlichen Verzögerung von mindestens 1 - 20 Sekunden zueinander startet.
  7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Geräteeinheiten jeweils unter, auf oder neben Arbeitsplatztischen oder Schränken angeordnet sind, wobei die Geräteeinheiten unabhängig voneinander mit einer Lautstärke einstellbar sind, wobei die maximale Lautstärke so einstellbar ist, dass sie 49 dB(A) nicht übersteigt.
  8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das System mindestens zwei Geräteeinheiten und der Gebäuderaum eine Grundfläche von 20 - 70 qm umfasst oder ein Vielfaches davon.
  9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteeinheiten jeweils mindestens zwei Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei aufweisen, wobei die Schallsender derart angeordnet sind, dass sie eine homogene, in etwa kugelförmige Abstrahlung des Schalls der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte der Geräuschdatei in den Gebäuderaum erzeugen.
  10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Geräteeinheit ein Gehäuse umfasst, welches ein Volumen von 300 - 2000 cm3 aufweist.
  11. Verfahren zur Minderung der Sprachverständlichkeit in einem Gebäuderaum, umfassend ein System aus mindestens zwei Geräteeinheiten, welche entweder jeweils eine Geräuschdatei oder jeweils einen zeitlich unterschiedlichen Abschnitt dieser Geräuschdatei, eine Abspieleinrichtung zum Abspielen der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei und mindestens einen Schallsender zur Wiedergabe der Geräuschdatei oder des zeitlich unterschiedlichen Abschnittes dieser Geräuschdatei umfassen, mit folgenden Schritten: a. Bereitstellen der Geräuschdatei oder der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei, welche Aufnahmen von Naturgeräuschen oder durch Signalbearbeitung angepasste Aufnahmen von Naturgeräuschen umfassen, welche einen Frequenzbereich von 1 - 500 Hz aufweisen und b. Wiedergeben der Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten mit einer zeitlichen Verzögerung zwischen den mindestens zwei Geräteeinheiten oder Wiedergeben der zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei in den mindestens zwei Geräteeinheiten, wobei die zeitlich unterschiedlichen Abschnitte dieser Geräuschdatei der zeitlichen Verzögerung entsprechen und die Wiedergabe zur gleichen Zeit an den mindestens zwei Geräteeinheiten beginnt.
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