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Die
Erfindung betrifft ein kurvenneigendes Dreirad, mit den im Oberbegriff
des Anspruches 1 genannten Merkmalen.
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Es
ist bekannt, Dreiräder
vom grundsätzlichen
Aufbau her entweder so auszubilden, dass diese ein Einzelrad vorne
und zwei parallel auf einer Achse angeordnete Räder hinten oder aber nur ein Hinterrad
und zwei vordere, mit Abstand zueinander angeordnete Räder besitzen.
Wird dabei von einem Dreirad mit zwei vorderen Rädern und einem Hinterrad ausgegangen,
so werden die beiden vorderen Räder
mit einer Querstange als Lenker miteinander verbunden. Dabei erfolgt
der Antrieb über
Pedale, die über
eine Kurbel beispielsweise auf ein vorderes Zahnrad wirken, das
mit einer Kette sowie mit einem Kettengetriebe verbunden ist und
dabei auf das Hinterrad als Antriebsrad wirkt. Die dem Dreirad zugeordnete
Sitzschale ist im Wesentlichen in der Mitte zwischen den beiden
vorderen Rädern
und dem Hinterrad angeordnet und ist dabei dem Rahmen des Dreirades
zugeordnet. Als nachteilig hat sich bei dieser Ausbildung der Dreiräder jedoch
gezeigt, dass sie oftmals der erforderlichen Sicherheit im Verkehr
nicht gerecht werden, da sie beim Durchfahren einer Kurve sich nicht
wie ein normales Zweirad in die Kurve legen.
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Um
die Sicherheit im Verkehr zu gewährleisten,
um also ein Neigen des Dreirades beim Durchfahren einer Kurve zu
ermöglichen,
sind zwar weiterhin die unterschiedlichsten Lösungen bekannt, aber auch diese
werden oftmals den Anforderungen ebenfalls nicht gerecht. So sind
beispielsweise einem Dreirad für
die Kurvenneigung Stellmotore zugeordnet, die vom Fahrer ein- und
ausgeschaltet werden müssen.
Somit werden zusätzlich
Schalter benötigt, die
nicht nur das Fahren erschweren, sondern zusammen mit den Stellmotoren
zu einer kostenungünstigen,
Hilfsenergie benötigenden
Konstruktion des Dreirades beitragen. Noch gravierender ist der immer
wieder nicht zu vermeidende Zeitverzug vor dem Betätigen der
Schalter aber auch zwischen dem Einschalten des Stellmotors und
dem Erreichen der jeweils erforderlichen Neigung. Das aber bedeutet, dass
auch durch diese Lösung
nicht eine optimale Sicherheit im Verkehr gewährleistet wird, wenn die Neigungsbefehle
nicht rechtzeitig durch Betätigung
des Schalters erteilt werden.
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Nun
ist darüber
hinaus nach der
DE
102 49 616 A1 auch schon ein Dreirad mit Kurvenneigung bekannt,
bei dem neben einer Kurvenneigung insbesondere auch eine waageförmige Pendelfunktion zwischen
dem Rahmen des Dreirades und der Bodenfläche erreicht werden soll, indem
dadurch die Räder
eine gleichmäßige Bodenhaftung
und Belastung auch bei unebenen Wegverhältnissen und bei Kurvenfahrten
haben, aber hinsichtlich der jeweiligen Neigung des Dreirades, insbesondere
der Räder, zwecks
Gewährleistung
der Sicherheit im Verkehr ist auch dieses Dreirad noch nicht optimal.
Das resultiert daraus, dass bei diesem Dreirad die Achse, der zwei mit
Abstand zueinander angeordnete Räder
zugeordnet sind, einen mittleren geraden Achskörper besitzt, der an seiner
einen Seite mit dem einen Achsteil zur Lagerung des diesem zugeordneten
Rades nach vorn und auf seiner anderen Seite mit dem zweiten Achsteil
zur Lagerung des diesem zugeordneten Rades nach hinten gekröpft ist,
so dass diese beiden Räder
asymmetrisch parallel versetzt zueinander angeordnet sind. Dabei
ist der mittlere Achskörper
quer zur Dreiradlängsachse
am Rahmen befestigt und schwingend um seine Achse am Rahmen gelagert, indem
dieser torsionsgefedert beziehungsweise nur einseitig gummigefedert
angeordnet sein kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dreirad, entsprechend
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, das sich ohne Hilfsenergie
für eine
herbeizuführende
Kurvenneigung und ohne eine wesentliche Beeinflussung der Geschwindigkeit
beim Durchfahren einer Kurve selbsttätig der jeweils zu durchfahrenden
Kurve hinsichtlich seiner Neigung anpasst und damit zu einer entscheidend
verbesserten Sicherheit im Verkehr beiträgt, wobei gleichzeitig eine
waageförmige
Pendelfunktion zwischen dem Rahmen des Dreirades und der Bodenfläche zwecks Anpassung
an unebene Wegverhältnisse
zu gewährleisten
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Dreirad, mit den in dem Anspruch 1 genannten Merkmalen gelöst. Dadurch,
dass die beiden vorderen, mit Abstand zueinander angeordneten Räder und
somit auch der Rahmen des Dreirades in Abhängigkeit von der Drehrichtung
der Lenksäule
proportional und dabei kontinuierlich dem aus dem Drehen der Lenksäule resultierenden
Drehwinkel beim Durchfahren einer Kurve neigbar sind, indem einerseits
die Lenksäule über eine
Spurstange mit dem Achskörper
in Verbindung steht, dem über
ein Schwenklager eine unterhalb des Achskörpers angeordnete Multifunktionsachse
zugeordnet ist, die gemeinsam mit dem Achskörper und dem Radträger des
Rades in Wirkverbindung steht, das in Fahrtrichtung vor der Achse
des Achskörpers
positioniert ist, und andererseits ein Fixpunkt am Rahmen des Dreirades,
der in Höhe
der Tretlageraufnahme ausgebildet ist, über eine zweite Spurstange
mit dem Radträger
des Rades verbunden ist, das in Fahrtrichtung hinter der Achse des
Achskörpers
positioniert ist, wobei ein oder beide Radträger schwenkbar mit dem Achskörper in
Verbindung stehen, wird erreicht, dass sich das Dreirad ohne Hilfsenergie
für eine
herbeizuführende
Kurvenneigung und ohne wesentliche Beeinflussung der Geschwindigkeit
beim Durchfahren einer Kurve selbsttätig der jeweils zu durchfahrenden Kurve
hinsichtlich einer individuell wählbaren,
einstellbaren Neigung anpasst, so dass das Dreirad zu einer entscheidend
verbesserten Sicherheit im Verkehr beiträgt. Die waageförmige Pendelfunktion
zwischen dem Rahmen des Dreirades und der Bodenfläche gewährleistet
optimal eine Anpassung an unebene Wegverhältnisse.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung steht die mit dem
Achskörper
in Verbindung stehende Spurstange über Kugelgelenke mit dem Achskörper und
mit einem an der Lenksäule
angeordneten Hebel in Verbindung. Der Achskörper steht mit der Multifunktionsachse über die
Schwenklager derart in Wirkverbindung, dass bei einem Drehen der
Lenksäule
beim Durchfahren einer Linkskurve der Achskörper auf seiner dem Rad zugerichteten Seite,
das in Fahrtrichtung vor der Achse des Achskörpers positioniert ist, nach
hinten bewegbar und dabei gleichzeitig nach unten schwenkbar ist,
so dass sowohl durch dieses Rad als auch durch den Rahmen eine Neigung
nach außen
einnehmbar ist, wobei auf der dem Rad zugerichteten Seite sowohl der
Achskörper
als auch die Multifunktionsachse mit dem mit der Radachse in Verbindung
stehenden Radträger
verbunden sind. Dabei erfolgt die Verbindung sowohl des Achskörpers als
auch der Multifunktionsachse in Fahrtrichtung vorzugsweise im hinteren Bereich
des in Fahrtrichtung hinter der Radachse des Rades verlaufend angeordneten
Radträgers,
bei einer unmotorisierten Variante.
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Damit
beim Durchfahren einer Linkskurve bei einem entsprechenden Drehen
der Lenksäule eine
Bewegung des Achskörpers
nach hinten und dabei gleichzeitig ein Schwenken nach unten ermöglicht wird,
sind zur Wirkverbindung zwischen dem Achskörper und der Multifunktionsachse
zwei Schwenklager vorgesehen, von denen je ein Schwenklager mit
jeweils einem von zwei parallel verlaufenden, den Rahmen des Dreirades
in dessen vorderen Bereich bildenden, mit Abstand zueinander angeordneten
Rohren verbunden ist, wobei die Schwenklager aus zwei Bauteilen
bestehen, von denen das eine fest mit dem Achskörper in Verbindung stehende
Bauteil schwenkbar in dem zweiten fest mit der Multifunktionsachse
und somit auch fest mit jeweils einem der parallel verlaufenden
Rohre des Rahmens des Dreirades verbundenen Bauteil gelagert ist.
Aus der Anordnung der Schwenklager resultiert aber auch, dass der
Rahmen in diesen ausgestellten Schwenklagern hängend angeordnet ist, so dass
bereits ohne Nutzlast und ohne Kraftschlusssperre sich eine Dreiradcharakteristik
im Stand ergibt, die im beladenen Zustand das Dreirad immer mehr
in seine Vertikale zwingt.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal der Erfindung besteht die mit dem Rahmen des Dreirades
in Verbindung stehende Tretlageraufnahme bei oben liegendem Tretlager
im Wesentlichen aus vier Streben, die ein Rechteck bildend, ebenfalls
mit den beiden parallel verlaufenden, den Rahmen des Dreirades in
dessen vorderen Bereich bildenden, mit Abstand zueinander angeordneten
Rohren verbunden sind, wobei die beiden Streben, die auf der dem
Rad zugerichteten Seite angeordnet sind, das mit seiner Radachse
in Fahrtrichtung hinter der Achse des Achskörpers positioniert ist, durch
einen Bügel
miteinander verbunden sind, der gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung über die
zweite, ebenfalls in Kugelgelenken gelagerte Spurstange vorzugsweise
im mittleren Bereich des diesem Rad zugeordneten Radträgers mit
diesem in Verbindung steht. Selbstverständlich können sich in Abhängigkeit
von der Anordnung des Tretlagers auch hiervon abweichende Anordnungen
hinsichtlich der in Kugelgelenken gelagerten Spurstangen ergeben.
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Ausgehend
davon, dass beide Spurstangen in Kugelgelenken gelagert angeordnet
sind, ergibt sich zugleich eine relativ einfache beidseitige Lenkung,
so dass gleichzeitig bei Dreirädern
auch eine optimale Lenkung gewährleistet
wird.
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Damit
beim Durchfahren einer Linkskurve das Rad, dessen Radachse in Fahrtrichtung
hinter der Achse des Achskörpers
positioniert ist, eine Neigung nach innen einnimmt, steht der Achskörper mit dem
diesem Rad zugeordneten Radträger
vorne mit diesem in Verbindung, wobei zur Verbindung mit dem Radträger der
Achskörper
in Fahrtrich tung nach vorne abgekröpft ist. Hierdurch wird vorteilhaft
erreicht, dass im Zusammenwirken mit der im mittleren Bereich des
Radträgers
in Verbindung stehenden, in Kugelgelenken gelagerten Spurstange
bei einem Drehen der Lenksäule
beim Durchfahren einer Linkskurve der aus der Einwirkung der über den
Hebel mit der Lenksäule
verbundenen, in Kugelgelenken gelagerten Spurstange auf den Achskörper resultierende Bewegungsablauf
des Achskörpers
durch diesen zusammen mit der zweiten Spurstange auf den Radträger übertragbar
ist, der dem Rad zugeordnet ist, das mit seiner Radachse in Fahrtrichtung
hinter der Achse des Achskörpers
angeordnet ist, so dass durch dieses Rad beim Durchfahren einer
Linkskurve eine Neigung nach innen eingenommen wird.
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Wird
ausgehend von der erfindungsgemäßen Ausbildung
des kurvenneigenden Dreirades eine Rechtskurve durchfahren, so versteht
sich, dass zur Vornahme der aus der Rechtskurve sich ergebenden Neigung
der beiden vorderen, mit Abstand zueinander angeordneten Räder ein
entgegengesetzter Bewegungsablauf des Achskörpers in Bezug auf die Multifunktionsachse
erfolgt, so dass im Zusammenwirken mit den in den Kugelgelenken
gelagerten Spurstangen auch gegenüber der Neigung beim Durchfahren
einer Linkskurve eine entgegengesetzte Neigung der Räder erfolgt.
Die durch die Erfindung beabsichtigten Wirkungen treten selbstverständlich unabhängig davon
ein, welches der beiden mit Abstand zueinander angeordneten Räder in Fahrtrichtung
das vor der Achse des Achskörpers
positionierte Rad ist. Es kommt aber stets darauf an, dass sowohl das
in Fahrtrichtung vor der Achse des Achskörpers positionierte Rad als
auch das in Fahrtrichtung hinter der Achse des Achskörpers positionierte
Rad sein eigenes ihm zugeordnetes System besitzt, um die proportionale
und dabei kontinuierliche Neigung von Rahmen und Rädern beim
Drehen der Lenksäule
zu ermöglichen,
damit eine optimale Lenkgeometrie erreicht wird.
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Um
bei Einwirkung auf den Achskörper
durch die Lenksäule
beim Durchfahren einer Kurve eine sichere Führung des Achskörpers bei
seinem Bewegungsablauf zu gewährleisten,
besitzt der Achskörper
im Bereich der Dreiradlängsachse
weiterhin ein Scheibensegment, das von einem Spalt aufnehmbar ist,
der durch Formgebung eines Bremssattels gebildet ist, der mit den
beiden hinteren Streben der Tretlageraufnahme beziehungsweise mit
dem Rahmen des Dreirades verbunden ist. Dabei bewirkt der vom Bremssattel
des Dreirades stufenlos durch den Handdrehgriff des Dreirades ge steuerte,
auf das geschwenkte Scheibensegment der im Wesentlichen durch den
Achskörper
gebildeten asymmetrischen Pendelachse übertragene Kraftschluss eine
schnelle, stufenlos mischbare Dreiradcharakteristik hinsichtlich
des Anhaltens und des Abfahrens, ohne dass der Fahrer die Beine
auf die Fahrbahn absetzt. Für
die Multifunktionsachse und auch für das Einzelrad erfüllt je ein
Bremssattel die Funktion einer Flatterbremse.
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Ausgehend
von dieser Ausbildung des kurvenneigenden Dreirades ist die Lenksäule vorzugsweise
im oberen Bereich der Tretlageraufnahme, die in die Herbeiführung der
jeweiligen Kurvenneigung einbezogen ist und in dem die vier die
Tretlageraufnahme bildenden Streben zusammengeführt sind, drehbar in einem
Rohr geführt,
während
sie im unteren Bereich der Tretlageraufnahme in einem Lager drehbar
angeordnet und dabei gegen Längsverschiebung
arretiert ist, das in einem Steg angeordnet ist, der mit den beiden
parallel verlaufenden, mit Abstand zueinander angeordneten Rohren
des Rahmens des Dreirades verbunden ist. Dabei besitzt die Lenksäule einen
Lenkhebel, mit dessen Enden jeweils ein Lenkseil in Verbindung steht,
wobei beide Lenkseile mit einem dem Hinterrad zugeordneten Lenkhebel oder
ein einseitiges Gestänge
in Verbindung stehen und das Hinterrad bei einer Kurvendurchfahrt
einen Lenkeinschlag zur Neigung einnimmt, die der der beiden vorderen,
mit Abstand zueinander angeordneten Räder entspricht. Die Lenkgeometrie
der Multifunktionsachse wird ergänzt.
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Unter
Berücksichtigung
der jeweiligen Kurvendurchfahrt ist das Hinterrad vorteilhafterweise
am Rahmen des Dreirades schwenkbar geführt. Ein aus zwei Streben bestehender,
schwenkbarer Radträger, zwischen
dessen Streben das Hinterrad drehbar angeordnet ist, ist über die
beiden Federstreben mit zwei verbindenden Stegen in einem in den
Rahmen des Dreirades integrierten Steuerkopf drehbar gelagert. Andere
Achsaufhängungen
sind möglich.
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Mit
diesen beiden, durch den Steg verbundenen, den schwenkbaren Radträger bildenden
Streben steht auch der dem Hinterrad zugeordnete Lenkhebel in Verbindung.
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Alternativ
kann der das Hinterrad aufnehmende Radträger aber beispielsweise auch
aus einer Doppelbrückengabel
beziehungsweise aus einer Federgabel, vorzugsweise in Form eines
Teleskops, bestehen. Bei einer motorisierten Variante ist das Antriebsaggregat
mit dem Antriebsrad schwenkbar angeordnet.
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Um
bei der erfindungsgemäßen Ausbildung des
Dreirades hinsichtlich der herbeizuführenden Kurvenneigung auf die
Sicherheit des Fahrers weiterhin Einfluss zu nehmen, sind vorzugsweise
im Bereich der Sitzschale des Dreirades symmetrisch zum Rahmen zwei
mit dem Rahmen verbundene Sturzbügel
angeordnet, die im Wesentlichen u-förmig ausgebildet sind, wobei
deren untere Stege nach außen
gerichtet sind. Durch diese Sturzbügel ist gleichzeitig eine dem
Rahmen des Dreirades zugeordnete Unterflurlastaufnahme begrenzt,
die gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausbildung
des Dreirades vorzugsweise unterhalb der Sitzschale angeordnet ist.
Die daraus resultierende Nutzlast wird auch genutzt, um stabilisierend
auf die Einnahme einer Vertikalposition des Dreirades zu wirken.
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Um
auch einen robusten Einsatz des erfindungsgemäßen, kurvenneigenden Fahrzeuges,
insbesondere des Dreirades, zu gewährleisten, ist weiterhin vorgesehen,
mehrere, im Wesentlichen aus dem verschiebbaren und schwenkbaren,
mit der Multifunktionsachse in Wirkverbindung stehenden Achskörper bestehende
asymmetrische Achsen vorzusehen, die hintereinander angeordnet sind
und eine voneinander abweichende Achsgeometrie besitzen. Das gleiche
Wirkprinzip lässt
sich auf weitere Fahrzeuggruppen, wie beispielsweise Roller, Schlittenfahrzeuge,
Renncarts, Rikschas oder dergleichen, anwenden.
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Ist
die Erfindung bei kurvenneigenden Dreirädern vorgesehen, bei denen
die Pedalkurbeln mit ihren Tretlagern in Fahrtrichtung vorne liegen,
was beispielsweise dem so genannten Hausfrauenmodell entspricht,
so kann weiterhin die relativ große Baulänge des Dreirades auch durch
eine Gepäckaufnahme
ergänzt
werden, die vor der Vorderachse des Dreirades angeordnet ist und
dabei mit ihrem Niveau einen besonders geringen Abstand zur Fahrbahn einnimmt.
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Schließlich bleibt
das Eintreten der durch die Erfindung beabsichtigten Wirkungen auch
dann unbeeinflusst, wenn die das Hinterrad aufnehmende, den Radträger bildende
Baugruppe, so im Fahrradbau, mit einem Elektroantrieb ausgestattet
ist. Analoge Verhältnisse
werden auch dann erreicht, wenn ein Verbrennungsmotor oder aber im
Schienenbereich ein hydraulischer Antrieb zugeordnet wird. Dabei bleibt
das Eintreten der durch die Erfindung beabsichtigten Wirkungen auch
dann unbeeinflusst, wenn die Erfindung bei einem kurvenneigenden
Dreirad eingesetzt wird, bei dem vorne ein Rad und hinten zwei Räder vorgesehen
sind.
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Somit
wird durch die Erfindung ein kurvenneigendes Fahrzeug, insbesondere
ein Dreirad, bereitgestellt, bei dem die asymmetrische, im Wesentlichen
aus dem verschiebbaren und schwenkbaren, mit der Multifunktionsachse
in Wirkverbindung stehenden Achskörper bestehende Achse, die
somit eine Pendelachse ist, durch Schwenken ihre Längenmaße für die einseitig
oder doppelseitig geschwenkten Radträger verändert, die ausgehend vom Fixpunkt
am Rahmen des Dreirades, der vorzugsweise durch die Tretlageraufnahme
gebildet ist, ins richtige Verhältnis
gesetzt werden.
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Weitere
bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den Unteransprüchen
genannten Merkmalen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der zugehörigen Zeichnungen
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf den Rahmen eines kurvenneigenden Dreirades mit dem
Rahmen zugeordneten Rädern,
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2 eine
Vorderansicht des Rahmens nach 1 im Bereich
des diesem zugeordneten Achskörpers,
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3 einen
Schnitt eines dem Achskörper nach 2 zugeordneten
Schwenklagers,
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4 eine
Draufsicht auf die dem Rahmen nach 1 zugeordnete
Tretlageraufnahme mit einem unten liegenden Tretlager,
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5 eine
Draufsicht auf ein dem Achskörper
nach 2 zugeordnetes Führungssegment,
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6 eine
prinzipielle Darstellung der Führung
der von der Tretlageraufnahme nach 4 aufgenommenen
Lenksäule,
welche unten aus Gründen der
Körpergröße des Fahrers
weit verstellbar ist, und
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7 eine
prinzipielle Darstellung der Führung
des mit dem Rahmen nach 1 in Verbindung stehenden Hinterrades.
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Gemäß 1 sind
dem Rahmen 1 eines kurvenneigenden Dreirades zwei vordere,
mit Abstand zueinander angeordnete, durch eine Lenksäule 2 lenkbare
Räder 3, 4 sowie
ein in der Dreiradlängsachse 5 angeordnetes
Hinterrad 6 zugeordnet. Dabei sind die beiden vorderen,
mit Abstand zueinander angeordneten Räder 3, 4 in
Bezug auf die Achse 7 eines Achskörpers 8 asymmetrisch
parallel versetzt zueinander angeordnet, woraus resultiert, dass
das eine Rad 3 mit seiner Radachse 9 in Fahrtrichtung 10 vor
der Achse 7 des Achskörpers 8 und
das zweite Rad 4 mit seiner Radachse 11 in Fahrtrichtung 10 hinter
der Achse 7 des Achskörpers 8 angeordnet
ist. Ausgehend von dieser Anordnung der vorderen Räder 3, 4 besitzen
diese jeweils einen Radträger 12, 13 in
Form einer Vorderradgabel, in denen die Räder 3, 4 über die
Radachsen 9, 11, drehbar gelagert sind. Während der
Radträger 12 des
Rades 3 mit seiner Radachse 9 in Fahrtrichtung 10 nach
hinten verlaufend angeordnet ist, ist der Radträger 13 des Rades 4 mit
seiner Radachse 11 in Fahrtrichtung 10 nach vorn
verlaufend angeordnet. Wie in Verbindung mit 2 aus 1 weiterhin
hervorgeht, ist unterhalb des Achskörpers 8 eine Multifunktionsachse 14 vorgesehen,
mit der der Achskörper 8 in
Wirkverbindung steht, indem dieser über ausgestellte Schwenklager 15, 16 mit
der Multifunktionsachse 14 verschiebbar und dabei gleichzeitig
schwenkbar verbunden ist. Dabei stehen die Schwenklager 15, 16 mit
jeweils einem von zwei parallel verlaufenden, den Rahmen 1 des
Dreirades in deren vorderen Bereich bildenden, mit Abstand zueinander
angeordneten Rohren 17, 18 in Verbindung. Jedes
dieser Schwenklager 15, 16 besteht gemäß 3 aus
zwei Bauteilen 19, 20, von denen das eine fest
mit dem Achskörper 8 in
Verbindung stehende Bauteil 19 schwenkbar in dem zweiten
fest mit der Multifunktionsachse 14 verbundenen Bauteil 20 gelagert
ist.
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Aus 1 gemeinsam
mit 4 ist aber auch ersichtlich, dass die Lenksäule 2 einer
Tretlageraufnahme 21 zugeordnet ist, die aus vier Streben 22, 23, 24, 25 besteht,
die ebenfalls mit den beiden parallel verlaufenden, den Rahmen 1 des
Dreirades in dessen vorderen Bereich bildenden, mit Abstand zueinander
angeordneten Rohren 17, 18 verbunden sind und
dabei ein Rechteck bilden. Dabei sind die beiden Streben 22, 23 durch
einen Bügel 26 miteinander
verbunden, der über
eine in Kugelgelenken 27, 28 gelagerte Spurstange 29 mit
dem dem Rad 4 zugeordneten Radträger 13 in dessen mittleren
Bereich verbunden ist. Ausgehend davon, dass durch die Tretlageraufnahme 21 auch
die Lenksäule 2 aufgenommen
wird, besitzt diese einen Hebel 30, der über eine
weitere Spurstange 31 mit dem Achskörper 8 verbunden ist,
wobei die Verbindung der Spurstange 31 sowohl mit dem Hebel 30 als
auch mit dem Achskörper 8 ebenfalls über Kugelgelenke 32, 33 erfolgt. Während mit
dem Radträger 12 des
Rades 3 sowohl der Achskörper 8 als auch die
Multifunktionsachse 14 in Verbindung steht, ist mit dem
Radträger 13 des
Rades 4 neben der Spurstange 29 zwar auch der
Achskörper 8 verbunden,
jedoch nicht die Multifunktionsachse 14. Zur Verbindung
des Achskörpers 8 mit dem
Radträger 13 des
Rades 4 ist der Achskörper 8 jedoch
in Fahrtrichtung 10 nach vorne abgekröpft.
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Soll
ausgehend von der aus den 1 bis 4 ersichtlichen
Ausbildung beispielsweise eine Linkskurve durchfahren werden, so
wird bei einem Drehen der Lenksäule 2 der
Achskörper 8 unter
Einwirkung des Hebels 30 und damit der Spurstange 31 auf
seiner dem Rad 3 zugerichteten Seite nach hinten bewegt
und führt
dabei gleichzeitig eine nach unten gerichtete Schwenkbewegung aus.
Daraus resultiert, dass sowohl das über den Radträger 12 unter der
Einwirkung des Achskörpers 8 stehende
Rad 3 als auch der Rahmen 1 eine Neigung nach
außen einnehmen,
wobei die Neigung proportional dem aus dem Drehen der Lenksäule 2 resultierenden
Drehwinkel erfolgt und dabei kontinuierlich abläuft. Aus diesem Bewegungsablauf,
der aus der Einwirkung der über
den Hebel 30 mit der Lenksäule 2 verbundenen
Spurstange 31 auf den Achskörper 8 beim Durchfahren
einer Linkskurve resultiert, ergibt sich aber auch, dass dieser
Bewegungsablauf durch den Achskörper 8 mit
seiner Abkröpfung 34 auch
auf den unter Einwirkung der Spurstange 29 stehenden Radträger 13 und
damit auf das Rad 4 übertragen
wird, so dass das Rad 4 beim Durchfahren einer Linkskurve
eine Neigung einnimmt, die nach innen gerichtet ist, wobei zwischen
dem Rahmen 1 und dem Radträger 13 eine Längenänderung
erfolgt. Eine bei den Bewegungsabläufen stets sichere Führung des Achskörpers 8 wird
unterstützt,
indem – wie 5 zeigt – der Achskörper 8 zusätzlich im
Bereich der Dreiradlängsachse 5 ein
Scheibensegment 35 besitzt. Dieses wird von einem Spalt 36 aufgenommen, der
durch Formung eines Bremssattels 37 gebildet ist, der mit
den beiden hinteren Streben 22, 24 der Tretlageraufnahme 21 verbunden
ist.
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Aus 6 ist
ersichtlich, dass die Lenksäule 2,
durch deren Drehen ein proportional dem jeweiligen Drehwinkel kontinuierliches
Neigen der vorderen Räder 3, 4 eingeleitet
wird, in der Tretlageraufnahme 21, die auch den nicht weiter
dargestellten, an sich bekannten Antrieb in Form von mit einer Kurbel
verbundenen Pedalen aufnimmt, innerhalb eines Rohres 38 geführt ist.
Dabei ist die Lenksäule 2 aber
auch im unteren Bereich der Tretlageraufnahme 21 in einem
Lager 39 drehbar angeordnet, das in einem Steg 40 angeordnet
ist, der mit den beiden parallel verlaufenden, mit Abstand zueinander
angeordneten Rohren 17, 18 des Rahmens 1 verbunden
ist. Das Lager 39 ist gleichzeitig so ausgebildet, dass
eine Längsverschiebung
der Lenksäule 2 verhindert
wird. Die 6 zeigt aber auch, dass die
Lenksäule 2 neben dem
Hebel 30, der über
das Kugelgelenk 32 mit der Spurstange 31 in Verbindung
steht, einen Lenkhebel 41 besitzt. Mit dessen Enden 42, 43 ist
jeweils ein Lenkseil 44, 45 verbunden, die mit
einem dem Hinterrad 6 zugeordneten Lenkhebel 46 über Federkörper 47, 48 in
Form von Zugfedern in Verbindung stehen, wie aus den 1 und 7 hervorgeht.
Aus 7 ist aber auch ersichtlich, dass das Hinterrad 6 zwischen
zwei den Lenkhebel 46 aufnehmende Streben 49, 50 drehbar
angeordnet ist, die auf ihrer nach oben zugerichteten Seite durch
einen Steg 51 miteinander verbunden sind, der über einen
Steuerkopf 52 drehbar angeordnet ist, wobei der Steuerkopf 52 in den
hier nicht weiter dargestellten Rahmen 1 des Dreirades
integriert ist. Selbstverständlich
ist die drehbare Anordnung des Hinterrades 6 auch unter Verwendung
einer Doppelbrückengabel
oder einer Federgabel in Form einer Teleskopgabel oder anderen Aufhängungen
möglich,
was jedoch nicht weiter dargestellt ist.
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Schließlich geht
in Vervollständigung
des Rahmens 1 des kurvenneigenden Dreirades aus 1 aber
auch hervor, dass im Bereich der Sitzschale 53 symmetrisch
zum Rahmen 1 zwei die Sicherheit des Fahrers erhöhende Sturzbügel 54, 55 angeordnet
sind, die mit dem Rahmen 1 verbunden sind. Dabei ist der
Steg 56, 57 der Sturzbügel 54, 55, die
u-förmig
ausgebildet sind, nach außen
zugerichtet. Begrenzt wird durch die Sturzbügel 54, 55 eine Unterflurlastaufnahme 58,
die unterhalb der Sitzschale 53 angeordnet ist.
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- 1
- Rahmen
- 2
- Lenksäule
- 3,
4
- vordere
Räder
- 5
- Dreiradlängsachse
- 6
- Hinterrad
- 7
- Achse
- 8
- Achskörper
- 9,
11
- Radachsen
- 10
- Fahrtrichtung
- 12,
13
- Radträger
- 14
- Multifunktionsachse
- 15,
16
- Schwenklager
- 17,
18, 38
- Rohre
- 19,
20
- Bauteile
- 21
- Tretlageraufnahme
- 22,
23, 24, 25, 49, 50
- Streben
- 26
- Bügel
- 27,
28, 32, 33
- Kugelgelenke
- 29,
31
- Spurstangen
- 30
- Hebel
- 34
- Abkröpfung
- 35
- Scheibensegment
- 36
- Spalt
- 37
- Bremssattel
- 39
- Lager
- 40,
51, 56, 57
- Stege
- 41,
46
- Lenkhebel
- 42,
43
- Enden
- 44,
45
- Lenkseile
- 47,
48
- Federkörper zum
Drehen der Multifunktionsachse
- 52
- Steuerkopf
- 53
- Sitzschale
- 54,
55
- Sturzbügel
- 58
- Unterflurlastaufnahme