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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum abspanenden Bearbeiten eines Materials, wie sie beispielsweise
in der Holz- und Metallverarbeitung eingesetzt werden kann.
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In
der Holz- und Metallverarbeitung werden derzeit vielerlei abspanende
Werkzeuge eingesetzt. Beispielsweise in der Fertigung von Bauteilen
für die Automobilindustrie
kommen vielerlei Werkzeuge zur Metallverarbeitung, wie beispielsweise
Bohrer, Fräser,
Schleifköpfe
usw. zum Einsatz. Auch im holzverarbeitenden Gewerbe, wie beispielsweise
bei Möbelherstellern,
kommen vielerlei Werkzeuge wie beispielsweise Hobel, Schneidwerkzeuge,
Schwabbelscheiben usw. vor. Diese Werkzeuge werden zur Zeit bei
der Holz- oder Metallzerspanung in einer Spannvorrichtung aufgenommen
oder eingeklemmt, und mittels eines Motors gedreht. Die dabei zum
Einsatz kommenden Motore sind so genannte Innenläufer, d. h. sie verfügen über einen
Rotor oder eine Spindel, die drehbar gelagert ist, und einen Stator,
der käfigartig
um die Spindel herum fest angeordnet ist. Das Prinzip des Zerspanungswerkzeuges,
welches mit einem Innenläufer
angetrieben wird, ist aus vielerlei Bereichen bekannt. Beispielsweise
reicht das Einsatzgebiet dieser Werkzeuge von dem Haushaltsgebrauch,
wie beispielsweise Bohrmaschinen oder Trennscheiben, bis hin zu
schwereren industriell eingesetzten Werkzeugen.
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Gerade
die in der Industrie eingesetzten Werkzeuge, die wesentlich höheren Belastungen
unterliegen, da sie zumeist dauerhaft betrieben werden und ferner
höhere
Anforderungen an Präzision
und Standhaftigkeit erfüllen
müssen,
werden beispielsweise Fräswerkzeuge
eingesetzt, bei denen dauerhaft ein Fräswerkzeug auf den Motor aufgesteckt
ist und beispielsweise mit 6000 upm rotiert. Andere spanende Werkzeuge,
z. B. Schleifköpfe
und Bohrer, werden immer wieder in einer sogenannten Werkzeugspindel
eingewechselt, wobei jedes Werkzeug eine individuelle optimierte
Drehzahl erfordert, um die entsprechenden Anforderungen an Präzision und Standhaftigkeit
zu erfüllen.
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In
einigen, zumeist industriellen Anwendungen, aber auch zeitweise
bei Anwendungen für
den Hausgebrauch, ist es beispielsweise notwendig, in beengten Räumen schwerere
Werkzeuge zum Einsatz zu bringen. Um beispielsweise um die Ecke
oder von unten zu bohren, werden gerade im industriellen Bereich
entsprechende Werkzeuge gebaut, die eine Rotationsleistung über Riemen
oder Winkelgetriebe umlenken. Zwei solche Werkzeuge sind in den 5a und 5b dargestellt.
Die 5a zeigt einen Winkelbohrer 500, der
es erlaubt in vier Richtungen um die Ecke zu bohren. Der Winkelbohrer
umfasst dabei einen zylindrischen Mitteilteil 510, in dem sich
eine Spindel und ein Umlenkgetriebe befindet. Der Antrieb erfolgt
dabei über
eine Hauptspindel 520, die die vier Bohrer 530 bis 533 antreibt.
Dabei drehen sich alle vier Bohrer 530 bis 533 gleichzeitig,
wobei jedoch nur ein einzelner Bohrer, je nach Ausrichtung zum Bohren
benutzt wird. Der Winkelbohrer 500 wird auch als Vierachsaggregat
bezeichnet.
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Die 5b zeigt
eine Bohrmaschine 550 zur industriellen Anwendung, die
dazu vorgesehen ist, ein Werkstück
von unten anzubohren. Es wird im Zusammenhang mit solchen Bohrmaschinen 550 auch von
Unterflurbohraggregaten gesprochen. Die in der 5b abgebildete
Bohrmaschine 550 wird über eine
Hauptspindel 560 angetrieben. Im Inneren der Bohrmaschine 550 wird
die über
die Hauptspindel 560 gelieferte Rotationsenergie über ein
Getriebe umgelenkt, und schließlich
der Bohrer 570 damit angetrieben. Um ein solches Übersetzungs getriebe
zu verdeutlichen, ist in der 6 ein schematischer Querschnitt 600 eines
solches Getriebes dargestellt.
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6 zeigt
einen Querschnitt 600 durch ein Umsetzungsgetriebe durch
ein Unterfluraggregat. 6 zeigt eine Hauptspindel 610,
die die Achsen 620, 630 und 640 antreibt.
An den Enden der Hauptspindel 610, sowie der Achsen 620, 630 und 640,
befinden sich sogenannte Kegelräder,
die die Umlenkung der Drehbewegung auf die verschiedenen Achsen
realisieren. Die Antriebswelle 640 treibt letztendlich über ein
Kegelrad den eigentlichen Bohrer 650 an, der optional in
einem Bohrfutter 660 eingeklemmt sein kann.
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Die 5a, 5b und 6 verdeutlichen,
dass der Einsatz von Innenläufermotoren
das Problem mit sich bringt, dass solche verlustbehafteten Übersetzungs-
und Umlenkungsgetriebe eingesetzt werden müssen. Bauartbedingt ist es
nicht möglich,
Innenläufermotoren
der gewünschten
Leistung ohne die verlustbehafteten Umsetzungsgetriebe einzusetzen.
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Innenläufermotoren,
wie z. B. Synchronmotore, verfügen über einen
inneren Rotor, der drehbar gelagert ist, und der aus einer Spindel,
auf der zumeist Magnete aufgeklebt sind, besteht. Die aufgeklebten
Magnete bringen den Nachteil mit sich, dass im Betrieb, also bei
rotierender Spindel, die Zentrifugalkraft der Verklebung entgegen
wirkt, d. h. dass sich die Magnete lösen können. Entsprechend sollte bei
der Fertigung einer Spindel darauf geachtet werden, dass die Verklebung
entsprechenden Belastungen standhalten kann. Bei höheren Zentrifugalkräften werden
Bandagen, wie z. B. eine Hülse
oder umwickelnde Fäden,
die wiederum mit Lack/Kleber fixiert sind, kostspielig aufgebracht.
Um den Rotor herum befindet sich ein arretierter Käfig oder
Wicklungspaket, in dem von den Spulen, d. h. Wicklungen, ein Magnetfeld
erzeugt wird, mittels dessen der Rotor angetrieben wird. Neben der
großen
Bauform besitzen Innenläufermotoren
den Nachteil, dass in dem ausliegenden Stator, d. h. dem die Spindel
umgebenden Käfig,
eine Spule zur Erzeugung des Erregerfeldes gewickelt werden muss.
Das Wickeln der Erregerspulen in die sogenannten Nuten hinein ist
technisch komplex und zeitintensiv.
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Innenläufermotoren
sind sowohl als Synchron- als auch als Asynchronmaschinen realisierbar.
Sie werden zur abspanenden Bearbeitung von Materialien derzeit eingesetzt,
wobei sie dazu verwendet werden, Bohrer, Fräser, Schleifköpfe usw. anzutreiben.
Die 7a bis 7c zeigen
einige zum Einsatz kommende abspanende Werkzeuge. Die in 7a bis 7c dargestellten
Fräswerkzeuge,
sind dazu vorgesehen, auf eine Welle einer Bohrmaschine bzw. sogenannten
Fräsmotor
aufgesteckt zu werden. Dabei weisen alle drei Werkzeuge ein Trägermaterial
auf, welches die eigentlichen Werkzeugklingen aufnimmt. Das Trägermaterial
wird dann auf eine entsprechenden Welle aufgesteckt und fixiert,
so dass es dann zur abspanenden Verarbeitung, z. B. von Metall eingesetzt
werden kann.
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Um
ein sauberes Fräsbild,
bzw. eine saubere Abspanung erzeugen zu können, erfordert jedes Fräs-/Bearbeitungswerkzeug
ein gewisses Drehzahlniveau. Um ein Drehzahlniveau für eine optimale Spanabnahme
zu erreichen, wird teilweise direkt oder aber durch Übersetzungen,
wie z. B. durch Riemenantriebe, diese Drehzahl erzeugt. Standardelektromotore,
wie die asynchronen Innenläufermotore, können beispielsweise
mit einer festen Drehzahl betrieben werden, z. B. weist der 2polige
Drehstromasynchronmotor bei einer Netzfrequenz von 50 Hz eine Nenndrehzahl
von z. B. 2930 upm auf, womit dann auch Übersetzungen auf Drehzahlen
von beispielsweise 4500 oder 6000 upm realisiert werden können. Die
jeweilige Drehzahl nach der Übersetzung
hängt von
den Erfordernissen der jeweiligen Werkzeuge ab, bzw. von den damit
verbundenen Spezifikationen, die durch die Werkzeughersteller vorgegeben
werden. Selbstverständlich
kann eine optimale Drehzahl auch über eine Elektronik, wie beispielsweise
einen Frequenzumrichter mit einem Drehstromasynchronmotor erzeugt
werden.
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Ferner
sind aus dem Stand der Technik Außenläufermotore bekannt, die vorzugsweise
in der Lüftertechnik
eingesetzt werden. Außenläufermotoren
können
sowohl in der synchronen als auch in der asynchronen Motortechnik
realisiert werden. Die 8a und 8b zeigen
einen typischen Lüftermotor,
der als Außenläufer realisiert
ist. Die 8a zeigt dabei eine Abbildung
eines feststehenden Stators, wobei zu erkennen ist, dass sich bei
dieser Motorvariante die Wicklung auf dem feststehenden Stator 8a befindet. 8b zeigt
einen dazugehörigen Rotor,
der auf den festen Stator aufgesteckt wird. Es ist zu erkennen,
dass im Rotor, der in 8b abgebildet ist, keine Wicklungen
vorhanden sind.
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Ferner
sind in der konventionellen Technik Trommelmotoren bekannt, wie
z. B. in E. Kretzschmar, „Trommelmotoren RL 072/RL
110", http://www.e-kretzschmar.de/pdf/RL072-RL110.pdf nachzulesen
ist.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Konzept
zur abspanenden Bearbeitung von Materialien zu schaffen, welches
effizienter, kostengünstiger
und auf einem geringeren Raum realisierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß Anspruch
6.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Vorrichtung zum abspanenden Bearbeiten
eines Materials, die einen feststehenden Stator und einen drehbaren
Rotor aufweist. Der drehbare Rotor ist dabei um den feststehenden
Stator herum angeordnet. Die Vorrichtung weist ferner ein abspanendes
Werkzeug auf, welches mit dem Rotor mechanisch gekoppelt ist.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum abspanenden
Bearbeiten eines Materials, das einen Schritt des mechanischen Koppelns eines
abspanenden Werkzeugs mit einem Rotor aufweist. Ferner umfasst das
Verfahren zum abspanenden Bearbeiten eines Materials einen Schritt
des Arretierens eines Stators und einen Schritt des Rotierens des
Rotors um den Stator herum.
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Der
Kerngedanke der vorliegenden Erfindung ist, abspanende Werkzeuge,
wie sie z. B. in der Holz-, Kunststoff-, und Metallverarbeitung
vorkommen, unter Verwendung eines Außenläufermotors zu implementieren.
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung bieten dabei den Vorteil, dass im Vergleich
zu Vorrichtungen zur abspanenden Bearbeitung aus dem Stand der Technik,
etwa zwei Drittel an Gewicht, Kosten und Volumen eingespart werden können, wobei
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung eine vergleichbare Leistung aufweisen.
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Ein
großer
Vorteil beispielsweise bei der Anordnung von Werkzeugklingen auf
einem Außenläufer liegt
in der kleineren Bauform. In Verbindung mit der synchronen Motortechnik,
lassen sich hier etwa zwei Drittel an Volumen einsparen, womit Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung vielseitiger einsetzbar sind, und ferner
zumeist ohne Übersetzungs-
bzw. Umsetzungsgetriebe auskommen.
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Im
Bauvolumen des Trägermaterials
des Außenläufers, in
das beispielsweise Fräs-
oder Werkzeugklingen integriert werden können, kann der Motor gleich
mit eingebaut werden. Es wird kein zusätzlicher Bauraum für den Motor
benötigt.
Daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile der Gewichts-,
Bauraum- und Kosteneinsparung.
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Ein
Außenläufermotor
kann im Vergleich zu einem Standarddrehstromasynchronmotor, der
als Innenläufer
realisiert ist, erheblich günstiger
gebaut werden. Die Wicklungen werden maschinell in Sekunden eingebracht,
da der zentrisch angeordnete Stator wesentlich leichter zugänglich ist
als der käfigartige
Stator eines Innenläufers.
Die Wicklungen können
maschinell ähnlich
der Wicklungen einer Handbohrma schine aufgebracht werden, wobei
bei der Produktion eine erhebliche Zeit- und damit Kostenersparnis
realisiert werden kann.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden anhand der beiliegenden Figuren
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum abspanenden Bearbeiten eines Materials;
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2 eine
schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum abspanenden Bearbeiten eines Materials;
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3 ein
Ausführungsbeispiel
eines modifizierten Außenläufers, mit
einem Fräs-
oder Bearbeitungswerkzeug;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
eines Zerspaners;
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5a und 5b Bohrvorrichtungen
gemäß dem Stand
der Technik;
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6 schematische
Darstellung eines Umsetzungs- oder Übersetzungsgetriebes,
gemäß dem Stand
der Technik;
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7a bis c Abspanwerkzeuge gemäß dem Stand
der Technik; und
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8a und
b Typische konventionelle Lüftermotoren.
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1 zeigt
eine Vorrichtung 100 zum abspanenden Bearbeiten eines Materials.
Die Vorrichtung umfasst einen feststehenden Stator 110 und
einen drehbaren Rotor 120. Der drehbare Rotor 120 ist
dabei um den feststehenden Stator 110 herum angeordnet.
Ferner ist an dem drehbaren Rotor 120 ein abspanendes Werkzeug 130 angebracht,
das beispielhaft in der 1 als Bohrer dargestellt ist.
Das abspanende Werkzeug 130 ist dabei mechanisch mit dem
drehbaren Rotor 120 gekoppelt. Beispielhaft zeigt die 1 einen
Bohrer als abspanendes Werkzeug 130, prinzipiell sind dabei
beliebige abspanende Werkzeuge denkbar, beispielsweise auch Fräser, Schleifköpfe, Schleifscheiben,
Hobel, Schwabbelscheiben, usw.
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Der
feststehende Stator 110 bildet mit dem drehbaren Rotor 120 einen
Außenläufermotor,
der sowohl als Synchronmotor als auch als Asynchronmotor realisierbar
ist. Ferner ist die erfindungsgemäße Vorrichtung flexibel einsetzbar,
d. h. es lassen sich sowohl Unterflurbohraggregate als auch anders
orientierte Bohr- bzw. Verarbeitungsaggregate realisieren.
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Zur
besseren Darstellung zeigt die 2 ein schematisches
Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum abspanenden Bearbeiten. 2 zeigt
einen rotierenden Außenläufer 210 auf
dem Schneidwerkzeuge 220 montiert sind. In dem in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel
befinden sich an der Innenseite des Außenläufers 210 aufgeklebte
Magnete 230. In der Mitte der in 2 dargestellten
Anordnung befindet sich der Stator 240, der zur Fixierung über eine
Welle festgehalten wird. Der Stator 240 verfügt ferner über Nuten 250,
in die eine elektrische Wicklung zur Erzeugung des Erregerfeldes
eingebracht werden kann.
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Gemäß der in
der 2 skizzierten Darstellung weisen Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung den Vorteil auf, dass Permanentmagneten, wie
sie in der 2 als aufgeklebte Magnete 230 dargestellt
sind, aufgrund der Fliehkräfte,
von innen gegen den Außenläufer 210 gedrückt werden.
Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die einzusetzenden Klebstoffe
der Fliehkraft nicht entgegenwirken müssen, wie es bei Innenläufern der
Fall ist.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Außenläufers. 3 zeigt ein
Fräswerkzeug 300,
das in anderen Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung auch als beliebiges anderes abspanendes
Bearbeitungswerkzeug realisiert sein kann. Das Fräswerkzeug 300 ist
im Ausführungsbeispiel,
das in der 3 dargestellt ist, auf ein Trägermaterial 310 montiert,
das gleichzeitig den eigentlichen Außenläufer darstellt. Das Trägermaterial 310,
kann auch beliebige andere abspanende Werkzeuge tragen. In die Öffnung 320,
die sich im Rotationszentrum der Anordnung in 3 befindet, wird
eine feststehende Welle mit dem Stator und zur Fixierung des Motors
eingebracht. Das in der 3 dargestellte Fräswerkzeug 300,
das als Zerspaner realisiert ist, könnte auch um den Stator 240 aus
der 2 herum drehbar gelagert montiert sein.
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4 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum abspanenden Bearbeiten eines Materials. 4 zeigt
zunächst
untenliegend einen Außenläufer 400,
auf den ein Werkzeug 410 aufgebracht werden kann. Im Ausführungsbeispiel,
das in der 4 dargestellt ist, wird das
Werkzeug 410, das im hier betrachteten Ausführungsbeispiel
als Fräswerkzeug
realisiert ist, durch Schrauben 420 auf den Außenläufer montiert.
Die Verschraubung 420 bietet dabei den Vorteil, dass auf den
gleichen Außenläufer unterschiedliche
Werkzeuge 410 montiert werden können.
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Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung bieten den Vorteil, dass abspanende Werkzeuge
auf einem erheblich reduzierten Bauraum realisiert werden können. Die
damit einhergehende Materialersparnis, schlägt sich ebenfalls direkt in
einem Kostenvorteil bei den Herstellungskosten erfindungsgemäßer abspanender
Vorrichtungen nieder.
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Ein
weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ergibt sich dadurch,
dass Werkzeuge mit geringerem Volumen und Gewicht realisiert werden
können,
wobei sich deren Portabilität
erhöht,
und sich somit das Spektrum der Einsetzbarkeit auf beispielsweise
geringem Raum deutlich erweitert. Ferner wird die Effizienz der
abspanenden Bearbeitung bei der Herstellung von Produkten durch
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung deutlich erhöht, da nunmehr in vielen Fällen auf
verlustbehaftete Umlenkgetriebe und Übersetzungen verzichtet werden kann.
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Der
Herstellungsprozess erfindungsgemäßer Ausführungsbeispiele selbst, lässt sich
effizienter und kostengünstiger
realisieren, da Außenläufermotoren
zum Einsatz kommen, die Wicklungen auf dem feststehenden im Rotationszentrum
gelegenen Stator besitzen. Der zentrisch liegende Stator ist bei
der Herstellung wesentlich aufwandsgünstiger zugänglich, als ein im Vergleich
dazu außenliegender
Stator eines Innenläufermotors.
Ferner bieten Außenläufermotoren
den Vorteil, dass Permanentmagnete auf die Innenseite des Außenläufers montiert
werden können,
so dass eine Gefahr des Ablösens
bereits durch die Geometrie des Außenläufermotors an sich eingedämmt ist.
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Drehstromasynchronmotoren
(DASM) werden als „Standardmaschinen" überall da eingesetzt, wo sich
etwas drehen oder bewegen soll. Ein DASM erzeugt immer ein Magnetfeld
auf den Rotor, dafür wird
externe Energie benötigt,
d. h. der Stator induziert dieses Magnetfeld auf den Rotor. Diese
Verluste gibt es bei Synchronmotoren nicht, da hier ja Permanent-Magnete (Dauermagnete)
verwendet werden. Bei den Synchronmotoren werden Magnete auf den Umfang
des Rotors aufgeklebt. Bei den DASM werden in den Rotor Nuten eingefräst, in denen
dann so genannte Kurzschlusswicklungen, z. B. aus Aluminium, eingegossen
und im Nachhinein wieder plangedreht werden. Ferner ist bei DASM
die Drehzahl schwankend und abhängig
von der Last.
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Beispielsweise
verfügt
ein 2poliger DASM mit 1,5 kW Nennleistung über typischer Weise eine Nenndrehzahl
von 2830 upm bei einer Netzfrequenz von 50 Hz. Im Leerlauf dreht
der Motor annähernd synchron
mit 3000 upm. Das bedeutet, dass der Motor eine Drehzahldifferenz
von 170 upm zwischen 0 und 100% Belastung (hier 1,5 kW) hat. Es
wird hier von einem relativem Schlupf von 5,6% gesprochen. Je kleiner
ein DASM in seiner Bauform und somit Leistung, desto größer ist
der Schlupf und damit auch die Drehzahlreduktion bei Nennbetrieb.
Mit der reduzierten Drehzahl ändert
sich auch nachteilig die Umfangsgeschwindigkeit bei einem Fräswerkzeug
und damit auch die Oberflächengüte eines
bearbeiteten Materials.
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Bei
Synchronmotoren wird die Erregung mittels Magneten erzeugt, es wird
dafür keine
Energie wie beim DASM benötigt.
Damit ermöglicht
der Einsatz von Synchronmotoren eine Energieeinsparung. Synchronmotoren
haben, wie die Bezeichnung schon zum Ausdruck bringt, keine Drehzahländerung bei
Belastung. Egal ob der Synchronmotor im Leerlauf, mit seiner Nennleistung
oder auch mit Überlastung,
typischerweise bis Faktor 3, betrieben wird, der Synchronmotor läuft konstant
mit seiner Drehzahl. Das bedeutet, dass z. B. bei einem Fräsvorgang
die Umfangsgeschwindigkeit eines Werkzeuges gleich bleibt, damit
ist auch die Oberflächengüte eines
bearbeiteten Materials immer gleich. Da kein Schlupf vorhanden ist,
ist auch die nutzbare Leistung bezogen auf obiges Beispiel um 5,6%
höher.
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung bieten somit den Vorteil, das eine effizientere
und präzisere
Bearbeitung möglich
wird, da aufgrund der Einsetzbarkeit von Synchronmotoren die Drehzahl
der Werkzeuge konstant gehalten, Schlupf vermieden und damit auch
eine höhere
Oberflächengüte erzielt
werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil ist, dass Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung die kleinere Bauform und das geringere
Gewicht eines Synchronmotors bei gleicher Leistung nutzbar machen.
Da kein Drehzahleinbruch und ein geringerer Energiebedarf vorhanden
ist, ergeben sich weitere Vorteile. Die Kombination eines Außenläufer- und
Synchronmotors mit dem beispielsweise auswechselbaren „fräsenden Rotor,
(Rotor und Werkzeug sind eins)" bringt diese
Vorzüge
zur Geltung.
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- 100
- Vorrichtung
zum abspanenden Bearbeiten eines Materials
- 110
- feststehender
Stator
- 120
- drehbarer
Rotor
- 130
- abspanendes
Werkzeug
- 210
- Außenläufer
- 220
- Schneidwerkzeuge
- 230
- aufgeklebte
Magnete
- 240
- Stator
- 250
- Nuten
- 300
- Fräswerkzeug
- 310
- Trägermaterial/Außenläufer
- 320
- Öffnung im
Rotationszentrum
- 400
- Außenläufer
- 410
- Werkzeug
- 420
- Verschraubung
- 500
- Winkelbohrer
- 510
- zylindrischer
Mittelteil
- 520
- Hauptspindel
- 530
bis 533
- Bohrer
- 550
- Bohrmaschine
- 560
- Hauptspindel
- 570
- Bohrer
- 600
- Getriebequerschnitt
- 610
- Hauptspindel
- 620
- Antriebswelle
- 630
- Antriebswelle
- 640
- Antriebswelle
- 650
- Bohrer
- 660
- Bohrfutter