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Schleifmotor für beliebige Stromart. Zum Bearbeiten der Zapfen gekröpfter
Achsen ist ein Schleifmotor konstruiert worden, der bei flacher Bauart einen Schleifscheibenflansch
auf seinem Anker trägt. Der ,lnker ist demgemäß als Scheibenanker ausgebildet und
das Polgestell, worin der Anker sich dreht, zeigt ebenfalls scheibenförmige Bauart.
Infolge seines flachen Baues ist natürlich die Leistung eines solchen Motors beschränkt,
da man für die Unterbringung der Wicklung nicht genügend Platz besitzt. Die Raumbeschränkung
ermöglicht auch nicht, die Wicklung so zu isolieren, daß der Motor für Maßschliff
in Betracht kommt. Bei den engen Wicklungsräumen liegt ferner bei der geringsten
Überlastung die Gefahr der Erwärmung vor. Mit dem Erfindungsgegenstand sind die
Nachteile des schmalen Motors behoben, und ein solcher Motor weist nicht nur dessen
Vorzüge, sondern auch den sonst bekannten Schleifmotoren gegenüber außerordentliche
Vorteile auf. In Fig. i und 2 sind zwei Bauarten für gleiche Leistungen gegenübergestellt,
und man sieht, daß z. B. beim Schleifen eines Waggonachsschenkels die ältere bekannte
Bauart der Schleifmotoren nicht verwendbar ist, da der Motorkörper bei a und b mit
dem Reitstockkörper -der Maschine zusammenstößt,: ehe ein Angriff oder eine Ausnutzung
des Schleifrades erreicht werden kann. Bei Fig.2 ist dieser Nachteil, ohne daß die
Reitstockpinole über die zulässigen Grenzen ausgefahren wird,, behoben, und das
ringförmige Schleifrad läßt sich dabei normal ausnutzen. Der neue Motor besitzt
ein sehr mannigfaltiges Anwendungsgebiet. Da sein glockenförmiger, das Polgestell
sowie gegebenenfalls auch den Kommutator gänzlich umschließender Anker auf der Außenseite
zylindrisch gestaltet werden kann, ist es möglich, das beliebige Werkzeug an jeder
-Stelle auf dem Zylinder je nach der Anforderung des Herankommens zu der betreffenden
Schleifarbeit, ohne daß Behinderung durch den Motorkörper eintritt, anzuordnen.
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Ferner kann idie Ankeroberfläche zur Anordnung des Kommutators oder
von Schleifringen, oder auch direkt als Riemenscheibe benutzt werden, so daß, wenn
z. B. der Motor als Innenschleifmotor dienen soll (s_ Fig. 8), der Antrieb einer
Innenschleifspindel ohne Auswechslung von Teilen möglich wird. Bei den bekannten
Schleifmotoren nach Fig. 3 wurde zum Antrieb einer Innenschleifspindel der Vorsteckriementrieb
a bis b erforderlich, dessenRiemenscheibeagegen-das Schleifrad (s.
Fig. i) ausgewechselt werden muß. Der neue Schleifmotor läßt, ohne daß das Schleifrad
abgenommen zu werden braucht, ohne weiteres den Antrieb der naschlaufenden Innenschleifspindel
zu (s. Fig. 8); Durch den gedrungenen Bau des neuen Schleifmotors wird dieser auch
in der Herstellung billiger als ein Motor gleicher Leistung der bekannten Bauart.
Er wird auch wirtschaftlicher, da das Schleifmaterial sich ganz anders ausnutzen
läßt. Infolge des glockenförmigen Ausbaues des Ankers ist
weitgehendster
Schutz gegen Eindringen von Schleifstaub oder von Wasser gewährleistet und der Motor
ist hierdurch zum Naßschleifen geeignet, während das Naßschleifen bei den seither
bekannten Schleifradmotoren schmaler Konstruktion nicht möglich war.
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Der Erfindungsgegenstand ist besonders durch die glockenförrnige Ausbildung
des das eigentliche Werkzeug tragenden Motorankers gekennzeichnet, wobei das Werkzeug
an beliebiger Stelle verschiebbar oder fest auf diesem Anker angeordnet -,verden
kann. In dem glockenförmigen Anker ist das trommelartige Polgestell mit sämtlichen
Wicklungsteilen, etwa notwendigen Kommutatoren oder Kollektoren, eingekapselt, und
die ganze Konstruktion ist durch einen bolzen- oder flanschenförmigan Fortsatz dieses
Polgestells gehalten und in einem Gußgestell eingelagert.
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Der Motor kann dabei in horizontaler oder vertikaler Bauart, z. B.
als Segmentschleifmotor, ausgebildet sein. Bei letzterer Sonderbauart ist es nicht
unzweckmäßig, wenn Kommutatoren oder notwendige Schleifringe auch auf dem zylindrischen
Teil des Ankers außen angeordnet werden.
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Zur Ermöglichung des Antriebes einer Innenschleifspindel kann der
zylindrische Teil des Ankers als Riemenscheibe ausgebildet werden.
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Die Erfindung ist in .den Fi.g. 2 und q. bis 8 dargestellt, und es
zeigt: Fig. 2 den Motor als Rundschleifmotor in Außenansicht, Fig. ¢ den Motor als
Schleif- oder Poliermotor im Schnitt und in Außenansicht gedacht, als Drehstrom-Kurzscblußanlzermotor
mit Ventilationseinrichtung, Fig. 5 den Motor im Schnitt und Ansicht, als Gleich-
oder Wechselstrommotor mit Kommutator bzw. Kollektor, #F.ig.6 die Sonderbauart des
Motors nach Fig. q, mit auf dem Anker fest gelagertem Schleifrad, Fig. 7 die vertikale
Anordnung eines schwereren Segmentschleifmotors für Flächenschliff, als Drehstrommotor
mit Schleifringanker gedacht, in Ansicht und Schnitt, Fig. 8 die Ausbildung des
Glockenankers gleichzeitig als Riemenscheibe und,den Motor in Kombination mit einer
Innenschleifspindel.
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Bei dem Drehstrommotor der Fig. ¢ stellt a den mit der Mutter b befestigten
Haltebolzen des Polgestells dar, dessen Eisen c hierauf, etwa, mit Keil d, befestigt
sind und die Drehstromwicklung e in den Nuten f aufnehmen. Der Glockenanker g, der
in den mit den Haltemuttern s befestigten Kugellagern h über dem Gestellbolzen a
gelagert ist, überdeckt den gesamten elektrischen Teil und trägt in seinem Innern
den etwa mit Keil i befestigten, aus packetierten --Blechen bestehenden Kurz. schlußanker
h und auf der Außenseite in der Längsrichtung verschiebbar, jedoch gegen Verdrehung
durch den Keil l gesichert, den Schleif scheibenflansch m mit dem Schleifrad ai
und der Befestigungsmutter o. Das Verschlußschild p kann bei kleinen Konstruktionen
entweder durch Rippen durchbrochen sein, oder in dem Ringraum q werden Ventilatorflügel
eingebaut. Eine gute Kühlung des elektrischen Systems wird dadurch erzielt, daß
der Luftstrom in der Pfeilrichtung das. selbe umspült, ohne daß beim Schleifen Spritzwasser
diesem Luftstrom entgegen in das Motorinnere eindringen kann. Staub-und Spritzwasserdichtungsringe
sind vor der Lagerung bei y eingebaut.
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Der Gleichstrom- oder Wechselstromkollektormotor nach Fig. 5 ist in
allen seinen Teilen genau wie der vorbeschriebene Motor gebaut; in der Skizze sind
daher dieselben Bezeich mangen gewählt. Der Unterschied zwischen Fig. ¢ und 5 besteht
darin, daß auf dem Ankereisen h eine Wicklung t aufgebracht ist, die mit
dem Kommutator oder Kollektor u in Verbindung steht, und d'aß ein die Bürsten v
haltender Bürstenhalter w an einem mit dem Bolzen a fest verbundenen Gabelbolzen
x drehbar gelagert ist und durch die Feder y gegen den Kommutator oder Kollektor
angedrückt wird.
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Die Fig. 6 bezieht sich auf eine Sonderausbildung des Motors zum Rundschleifen
von durch Bunde engbegrenzten Teilen. Hierbei ist das Schleifrad n, das mit dem
Flansch m und der Mutter o gehalten wird, fest auf der einen Seite des Ankers eingelagert,
und die Ventilationseinrichtung q ist seitlich etwas abgeschrägt, so daß es leichter
möglich ist, zwischen Bunden zu arbeiten.
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Bei den vorbeschri.ebenen Konstruktionen ist ein Kugellager für :den
Lauf des Ankers angewendet. Man kann jedoch auch die Motore mit Gleitlagerung beliebiger
Konstruktion versehen. Inder nachfolgend beschriebenen vertikalen Anordnung eines
Segmentschleifmotors größerer Leistung besitzt der Anker g einen innen ausgebohrten
Lagerzapfen f, der in der geschlitzten Lagerbüchse v, die ihrerseits .durch
die Büchse w ihren Anzug hat, läuft, und ist durch das doppelte Druckkugellager
x gegen Verschiebung in Richtung der Lotrechten gesichert. An den Schraubeny kann
die Lagerkonstruktion nachgestellt werden. Der Motor zeigt im übrigen die vorbeschriebene
Bauart, und die Skizze ist sinngemäß bezeichnet. An Stelle des Haltebolzens tritt
jedoch das Polhaltegestell a, das an einem Hauptgestell & angeflanscht ist.
Die hier mit der Ankerwicklung t in Verbindung stehenden Schleifringe
z
sind auf der oberen Außenseite des Ankers g und nicht in seinem Innern angebracht,
da das Spritzwasser bei der vertikalen Anordnung nicht bis an den oberen Teil des
Ankers herankommt. Durch die Bohrung u des Lagerbolzens f wird das Wasser zentral
dem Segmentschleifkopf und den durch beliebige Konstruktion darin befestigten Segmenten
n zugeführt.
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Der Antrieb einer Innenschleifspindelit wird in einfacher Weise dadurch
erzielt, daß der äußere zylindrische Teil des Ankers g (Fig. 8) mit einer angedrehten
Riemenscheibe v, wie bei dem Rotor anderer elektrischer Maschinen bekannt, versehen
ist, auf der der Antriebsriemen w läuft. Ebenso kann durch eine solche Riemenscheibe
ein Exhaustor, womit der Schleifstaub entfernt wird, angetrieben werden.