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Die
Erfindung betrifft ein Schiebedach und/oder Schiebe-Hebe-Dach nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 39 07 932 A1 ist
ein gattungsgemäßes Schiebedach
bekannt, bei dem im hinteren Bereich des Deckelträgers ein
Steuergleiter angeordnet ist, der beim Absenken des Schiebedach-Deckels
in einen Führungskanal
einer Führungsschiene gelangt.
Hierzu ist die Führungsschiene
mit einer Aussparung versehen. Bei einem derartigen Schiebedach
ist von Nachteil, dass zum Einkoppeln des Steuergleiters in die
Führungsschiene
lediglich eine Aussparung vorhanden ist, so dass der Steuergleiter in
vertikaler Richtung frei durchfallen kann. Somit ist die gesamte
Führung
in z-Richtung Aufgabe der Steuerkulisse, was zu harten Einkopplungsvorgängen führen kann,
die es zu vermeiden gilt.
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Aus
der
DE 101 51 621
A1 ist eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen einer Öffnung in
einem Fahrzeugdach mit mindestens einem durch Führungsschienen geführten Deckel
bekannt, wobei ein mit dem Deckel verbundener Steuerbolzen in einer
gekrümmt
verlaufenden Führungsnut
einer Führungsschiene
läuft.
Die Führungsnut
endet an ihrem einen freien Ende bogenförmig und verläuft ein
Stück vertikal
nach oben. Bei dieser Vorrichtung ist es erforderlich, für weitere
gegebenenfalls notwendige Steuer gleiter zur Führung des Schiebedachdeckels
weitere Führungsnuten
in der Führungsschiene
vorzusehen. Dies bewirkt einen höheren
Bauaufwand und ist insbesondere hinsichtlich der Bauhöhe nachteilig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schiebedach und/oder ein Schiebe-Hebe-Dach
anzugeben, welches einfach herzustellen ist und wenige Bauteile benötigt, wobei
ein weiches und sanftes Ein- und Auskoppeln des Schiebedaches erreicht
werden soll.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, eine Funktionsintegrierung
zu bewerkstelligen, dahingehend, dass zwangsläufig vorhandene Bauteile eines
Schiebedaches, wie z. B. der Deckelhalter oder die Führungsschiene,
auch kinematische Funktionen übernehmen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, den Schiebedachdeckel entlang
aller Bewegungsbahnen, ohne Erzeugung unerwünschter Geräusche und ohne Rucken bewegbar
zu machen. Somit ist ein weiches Schalten Ziel der Erfindung, welches
gerade hinsichtlich der Anforderungsprofile für Einklemmschutzeinrichtungen
gefordert ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Schiebedach und/oder Schiebe-Hebe-Dach mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren beispielhaft näher erläutert. Es
zeigen:
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1:
ein erfindungsgemäßes Schiebedach und/oder
Schiebe-Hebe-Dach
in einer teilgeschnittenen Seitenansicht in Null-Lage, d. h. in
geschlossener Stellung, des Schiebedachdeckels;
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2:
das erfindungsgemäße Schiebedach gemäß 1 in
einer Lüftungsstellung;
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3:
das erfindungsgemäße Schiebedach gemäß 1 in
einer abgesenkten und teilgeöffneten
Stellung des Deckels;
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3a:
das erfindungsgemäße Schiebedach
gemäß 1 in
einer abgesenkten und weiter geöffneten
Stellung des Deckels;
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4:
eine Detailansicht auf eine hintere Steuermechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs
in einer Null-Lage gemäß 1;
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4a:
eine Detailansicht auf eine vordere Steuermechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs
in der Null-Lage gemäß 1;
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5:
eine Detailansicht auf die hintere Steuermechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs
in einer teilweise abgesenkten Position vor einem Einkoppeln (Δx eines Antriebsschlittens
= –18 mm);
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6:
die hintere Steuerungsmechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs am Beginn
des Einkopplungsvorganges;
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7:
die hintere Steuerungsmechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs am Ende des Einkopplungsvorganges;
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8:
eine schematische Darstellung des Einkopplungsvorganges im Bereich
der hinteren Steuerungsmechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs;
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9:
eine schematische Darstellung des Verlaufes des Einkopplungsvorganges
im Bereich der vorderen Steuerungsmechanik des erfindungsgemäßen Schiebedachs;
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10:
schematisch eine teilgeschnittene Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schiebedachs;
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11:
eine hintere Steuerungsmechanik der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schiebedachs
gemäß 10;
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12:
eine vordere Steuerungsmechanik der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schiebedachs
gemäß 10.
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Ein
erfindungsgemäßes Schiebedach 1 und/oder
Schiebe-Hebe-Dach 1 (vergleiche 1), im Folgenden
lediglich Schiebedach genannt, besitzt einen Deckel 2 zum
wahlweisen Freigeben oder Verschließen einer Öffnung 3 eines Fahrzeugdachs 4. Der
Deckel 2 ist in einer Fahrzeughochrichtung 5 aus einer
Null-Lage gemäß 1 in
eine Lüfterstellung gemäß 2 anhebbar
oder in eine abgesenkte Stellung gemäß 3 relativ
zum Fahrzeugdach 4 absenkbar. Zumindest in der abgesenkten
Stellung gemäß 3 ist
der Deckel 2 in einer Fahrzeuglängsrichtung 6 entgegen
einer Fahrtrichtung 7 unterhalb das Fahrzeugdach 4 längs verschiebbar verlagerbar,
so dass der Deckel 2 die Öffnung 3 im Fahrzeugdach 4 zumindest
teilweise freigeben kann (vergleiche 3a). Der
Deckel 2 ist in Fahrzeugquerrichtung, bevorzugt in dessen
Randbereich, jeweils mit einem Deckelhalter 8 verbunden,
welcher in Fahrzeuglängsrichtung 6 über einen
Großteil
der Erstreckung des Deckels 2 in Fahrzeuglängsrichtung 6 unterhalb
des Deckels 2 verläuft.
In einer Dachkonstruktion (nicht gezeigt) eines Fahrzeuges (nicht
gezeigt) ist eine Führungsschiene 9 angeordnet.
Ein Antriebsschlitten 10 besitzt Gleiter 11, die
in einer Nut 12 der Führungsschiene 9 laufen.
Weiterhin hat der Antriebsschlitten 10 einen Antriebspin 13,
der in einer Steuerkulisse 14 des Deckelhalters 8 läuft. Im
Bereich eines hinteren Endes 15 des Deckelhalters 8 ist ein
hinteres Steuergleiterpaar 16, 17 mit einem ersten
Steuergleiter 16 und einem dahinter und vertikal nach oben
versetzt angeordneten zweiten Steuergleiter 17 vorhanden.
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Im
Bereich eines vorderen Endes 18 des Deckelhalters 8 ist
dieser gelenkig mit einem Ausleger 19 eines vorderen Schlittens 20 verbunden.
Weiterhin sind im Bereich des vorderen Endes 18 ein vorderes
Steuergleiterpaar 21, 22 mit einem dritten Steuergleiter 21 und
einem vierten Steuergleiter 22 vorhanden.
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Die
Führungsschiene 9 weist
oberhalb der Nut 12 als Führungseinrichtung für die Steuergleiter 16, 17, 21, 22 einen
Führungskanal 23 auf,
welcher durch eine obere Begrenzungswandung 24, die einen
oberen Begrenzungssteg bildet, und eine Zwischenwandung 25,
welche den Führungskanal 23 von
der Nut 12 trennt, begrenzt ist.
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Die
obere Begrenzungswandung 24 weist eine Durchtrittsöffnung 26 für den ersten
Steuergleiter 16 auf, wobei die Durchtrittsöffnung 26 in
einer Null-Lage gemäß 1 des
Schiebedachs 1 vertikal unterhalb des ersten Steuergleiters 16 angeordnet ist.
Benachbart hinter der Durchtrittsöffnung 26 ist als Steuerglied
ein Formteil 27 eingesetzt oder einstückig mit der Führungsschiene 9 verbunden,
welches – wie
weiter unten beschrieben werden wird – im Betrieb des Schiebedachs 1 mit
den Steuergleitern 16, 17 zusammenwirkt. Im Bereich
eines vorderen Endes 28 der Führungsschiene 9 besitzt
der Führungskanal 23 kamin-
oder schachtartige Öffnungen 29, 30,
welche in einer Stellung des Schiebedachs 1 gemäß 1 mit
dem dritten Steuergleiter 21 bzw. dem vierten Steuergleiter 22 zusammenwirken.
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Die
Steuerkulisse 14 verläuft
ausgehend von ihrem vorderen Ende 31 flach ansteigend ein
Stück nach
hinten, geht in einem weichen Bogen 32 in einen steiler
ansteigenden Abschnitt 33 über und verläuft nach
einem Übergangsbogen 34 ein
Stück horizontal
oder nahezu horizontal. Im Anschluss an den horizontal verlaufenden
Abschnitt 35 besitzt die Steuerkulisse 14 einen
Bogenabschnitt 36 und steigt anschließend mit einem Winkel α zur Senkrechten
geneigt ein weiteres Stück
geradlinig an. Im Folgenden soll dieser geradlinig ansteigende Endbereich
als Steuerabschnitt 37 bezeichnet werden. Dieser Abschnitt
ist für
die Beschreibung der Erfindung der wesentlichste Abschnitt der Steuerkulisse 14.
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Sofern
vorgenannte oder nachfolgend aufgeführte Winkelangaben oder Streckenangaben
von der relativen Lage des Deckels 2, des Deckelhalters 8 oder
weiterer Bestandteile des erfindungsgemäßen Schiebedachs 1 zu
anderen Teilen des Schiebedachs 1 abhängig sind, gelten die Angaben,
soweit nichts anderes angegeben ist, jeweils in derjenigen Betriebsstellung
des Schiebedachs 1, die bei der Darstellung der Bemaßungen in
den Figuren verwendet wird.
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Bevor
die erfindungsgemäße Schiebedachsteuerung
näher erläutert wird,
soll an dieser Stelle die räumliche
Ausgestaltung des als Steuer- und Entkopplungsglied dienenden Formteils 27 näher erläutert werden.
Das Formteil 27 ist benachbart hinter der Durchtrittsöffnung 26 und
auf der oberen Begrenzungswandung 24 des Führungskanals 23 der
Führungsschiene 9 angeordnet
und besitzt ein vorderes Ende 40 sowie ein hinteres Ende 41,
eine obere Flachseite 42, eine vordere Stirnfläche 43 und
eine hintere Stirnfläche 44.
Die vordere Stirnfläche 43 begrenzt zusammen
mit einem freien Ende 45 der oberen Begrenzungswandung 34 die
Durchtrittsöffnung 26 für den ersten
Steuergleiter 16 in Fahrzeuglängsrichtung 6. Die
obere Flachseite 42 geht abgerundet in die vordere Stirnfläche 43 über. Ausgehend
von der vorderen Stirnfläche 43 besitzt
das Formteil 27 zu einer Unterseite 46 hin eine
kinematisch wirksame Steuerfläche 47,
welche eine konvex abgerundete Raumform in einer Seitenansicht gemäß 4 besitzt.
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Kinematisch
korrespondierend zur vorderen Steuerfläche 47 ist die hintere
Stirnfläche 44 als
hintere Steuerfläche 44 wirkend
konkav hohlkehlig ausgebildet und besitzt im Übergangsbereich zur oberen Flachseite 42 einen
ersten Kontaktort 48, an dem, wie weiter unten beschrieben
werden wird, der zweite Steuergleiter 17 beim Absenken
mit der hinteren Steuerfläche 44 zum
Zwecke des Einkoppelns in Kontakt tritt.
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Zur
formschlüssigen
Festlegung des Formteils 27 an der oberen Begrenzungswandung 24 besitzt
die obere Begrenzungswandung 24 eine Kröpfung 49, welche mit
einer korrespondierenden Ausnehmung im Formteil 27 an dessen
Unterseite 46 korrespondiert.
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An
einem unteren Ende der hinteren Steuerfläche 44 existiert ein
zweiter Kontaktort 50, an dem – wie nachfolgend beschrieben
werden wird – der Steuergleiter 17 nach
dem Einkopplungsvorgang den Berührungskontakt
zum Formteil 27 verliert.
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Das
Formteil 27 ist derart außerhalb des Führungskanals 23,
insbesondere oberhalb des Führungskanals 23,
angeordnet, dass der freie Querschnitt des Führungskanals 23 über seine
gesamte Länge
hinweg frei ist, so dass zum vollständigen Öffnen des Schiebedachs 1,
sofern erforderlich, die vorderen Steuergleiter 21 und 22,
welche im gleichen Führungskanal 23 laufen,
frei unterhalb der Durchtrittsöffnung 26 und
dem Formteil 27 durchlaufen können. Dies ermöglicht eine
besonders kurze Ausgestaltung der Führungsschiene 9 und
somit eine Platz und Kosten sparende Ausbildung des erfindungsgemäßen Schiebedachs 1.
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Im
Folgenden wird die Funktionsweise der ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schiebedachs
anhand der 1 bis 9 beispielhaft
näher erläutert.
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In
einer Ausgangsstellung (Null-Lage) gemäß 1 ist der
Deckel 2 geschlossen, d. h. er schließt an seinem vorderen und hinteren
Ende jeweils bündig
mit dem Fahrzeugdach 4 ab. Der Antriebsschlitten 10 befindet
sich mit seinem Antriebspin 13 in einer Null-Lage bei x0. Der Steuergin 13 befindet sich
in etwa im horizontal verlaufenden Abschnitt 35 der Steuerkulisse 14.
Der erste Steuergleiter 16 und der zweite Steuergleiter 17 befinden
sich außerhalb
und oberhalb der Führungsschiene 9 im entkoppelten
Zustand und sind in dieser Stellung funktionslos.
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Die
vorderen Steuergleiter 21, 22 sitzen in den Öffnungen 29, 30 und
fixieren den Deckel 2 somit in Fahrzeuglängsrichtung 6.
In Fahrzeughochrichtung 5 ist der Deckel 2 über den
Antriebspin 13 und die gelenkige Lagerung am Ausleger 19 des
vorderen Schlittens abgestützt.
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Um
ausgehend von der Null-Lage gemäß 1 den
Deckel 2 in eine Lüftungsstellung
gemäß 2 zu
verfahren, wird der Antriebsschlitten 10 in negative x-Richtung
nach vorne in Richtung der Fahrtrichtung 7 verfahren, so
dass der Antriebspin 13 sich innerhalb der Steuerkulisse 14 zu
deren vorderem Ende 31 hinbewegt. Hierdurch wird ein hinteres Ende
des Deckels 2 über
das Niveau des Fahrzeugdaches 4 angehoben. Zumindest ein
vorderer Steuergleiter 21 verbleibt in seiner Öffnung 29 und
fixiert den Deckel 2 in der Fahrzeuglängsrichtung 6, d.
h. der x-Richtung. Zwischen dem Fahrzeugdach 4 und einem
hinteren En de des Deckels 2 entsteht ein Belüftungsschlitz.
Die Steuergleiter 16 und 17 am hinteren Ende 15 des
Deckelhalters 8 sind bezüglich der Führungsschiene 9 entkoppelt
und in dieser Stellung immer noch funktionslos.
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Zum
verschiebenden Öffnen
des Schiebedachs 1 muss der Deckel 2 zunächst ausgehend
von der Null-Lage gemäß 1 unterhalb
des Niveau des Fahrzeugdaches 4 abgesenkt werden. Anschließend kann
der Deckel 2 in positiver x-Richtung entgegen der Fahrtrichtung 7 nach
hinten verschoben werden. Hierzu wird ausgehend von der Stellung
gemäß 1 der
Antriebsschlitten 10 aus seiner x0-Lage
in positiver x-Richtung nach hinten verfahren. Auf Grund des ansteigenden
Verlaufes des Steuerabschnittes 37 der Steuerkulisse 14 wird
der Deckel 2 in seinem hinteren Bereich abgesenkt (vergleiche 5).
Hierdurch gelangt der erste Steuergleiter 16 in Kontakt
mit dem vorderen Ende 40, insbesondere mit der vorderen
Stirnfläche 43 des
Formteils 27 und befindet sich unmittelbar oberhalb der
Durchtrittsöffnung 26.
Der hintere Steuergleiter 17 ist noch oberhalb der hinteren
Stirnfläche 44 des
Formteils 27 angeordnet, befindet sich also noch vor dem
ersten Kontaktort 48 und berührt das Formteil 27 noch
nicht. In dem Zustand gemäß 5 ist
das Schiebedach 1 bzw. der Schiebedachdeckel 2 bezüglich der
Führungsschiene 9 nach
wie vor entkoppelt, befindet sich jedoch in einer bezüglich der
Führungsschiene 9 angenäherten Position
kurz vor einer Einkopplungsphase.
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6 zeigt
das erfindungsgemäße Schiebedach 1 in
einer Stellung am Beginn der Einkopplungsphase mit einem in positiver
x-Richtung gegenüber der
Stellung gemäß 5 weiter
verfahrenen Antriebsschlitten 10. Der erste Steuergleiter 16 gelangt
in Kontakt mit der Steuerfläche 47 des
Formteils 27 und durchdringt die Durchtrittsöffnung 26.
Der zweite Steuergleiter 17 gelangt im Bereich des ersten Kontaktortes 48 in
Kontakt mit der hinteren Steuerfläche 44.
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Die
Stellung gemäß 6 repräsentiert
den Beginn des Einkopplungsvorgangs der Steuergleiter 16 und 17,
also des Deckelhalters 8 bezüglich der Führungsschiene 9. Vom
Beginn des Einkopplungsvorganges an (Stellung gemäß 6)
wird der Antriebsschlitten in positiver x-Richtung weiter bewegt, so
dass der Antriebspin 13 innerhalb der Steuerkulisse 14 eine
Wegstrecke b1 zurücklegt und eine Stellung gemäß 7 erreicht.
Hierdurch wird der Deckelhalter 8 in Fahrzeughochrichtung 5 weiter
abgesenkt, so dass der erste Steuergleiter 16 die Durchtrittsöffnung 26 vollständig durchdringt
und auf der Zwischenwandung 25 aufliegt. Der zweite Steuergleiter 17 ist
während
des Einkopplungsvorganges aus der Lage gemäß 6 hin zur
Lage gemäß 7 an der
hinteren Steuerfläche 44 und
deren hohlkehlig, konkaver Raumform entlang geglitten und liegt
auf der oberen Begrenzungswandung 24 flach auf. Der vordere
Steuergleiter 16 hat parallel hierzu die vordere Steuerfläche 47 überstrichen
und sitzt nunmehr in Hochrichtung vollständig innerhalb des Führungskanals 23.
Der Antriebspin 13 befindet sich mit Spiel am hinteren
Endbereich der Steuerkulisse 14.
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In
dieser vollständig
eingekoppelten Stellung gemäß 7 ist
der Steuerabschnitt 37 um einen Winkel α1, der
bevorzugt etwa 38° ± 8° gewählt ist, gegenüber der
Senkrechten geneigt. Eine gedachte Linie durch den ersten Kontaktort 48 und
den zweiten Kontaktort 50 der hinteren Steuerfläche 44 weist ebenfalls
gegenüber
der Vertikalen einen Winkel α2 auf,
dessen Größe ebenfalls
bevorzugt 38° ± 8° beträgt. Während des
Einkopplungsvorganges ausgehend von der 6 hin zur
Lage gemäß 7 haben die
Steuergleiter 16 und 17 die kinematisch korrespondierenden
Steuerflächen 47 und 44 überstrichen, wobei
deren Raum form derart korrespondierend hohlkehlig konkav und ballig
konvex ausgebildet ist, dass der Einkopplungsvorgang sanft und ruckfrei
erfolgt. Insbesondere ist es wichtig, dass während des gesamten Einkopplungsvorganges
stets eine Bewegung der Steuergleiter 16 und 17 sowohl
in z-Richtung nach unten als auch in x-Richtung nach hinten erzeugt
wird, so dass ein mögliches
freies Fallen des Deckelträgers 8 und
damit des Deckels 4 in der Einkopplungsphase sicher unterbunden
ist.
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Unter
kinematisch korrespondierender Ausgestaltung der Steuerflächen 44 und 47 des
Formteils 27 ist erfindungsgemäß zu verstehen, dass die Raumform
der Steuerflächen 44, 47 an
einen Höhenversatz
der Steuergleiter 16 und 17 und an deren Längenversatz
in x-Richtung derart hinsichtlich ihrer Raumform angepasst sind,
dass während
der Einkopplungsphase sowohl der vordere erste Steuergleiter 16 als
auch der hintere zweite Steuergleiter 17 stets mit dem
Formteil 27 in Kontakt bleibt. Auf Grund des Höhen- und
des Längsversatzes
der Steuergleiter 44, 47 können sich demnach für die konvexe
und konkave Ausgestaltung der Steuerflächen 44 und 47 gleiche
oder unterschiedliche Wölbungsradien und/oder
Wölbungskrümmungen
ergeben, die konstruktiv anzupassen sind.
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8 zeigt
die Lage des Schiebedaches 1 gemäß 6, wobei
jedoch die Einkopplungsbewegung der Steuergleiter 16 und 17 sowie
des Antriebspins 13 durch ein mehrfaches Einzeichnen derselben
bis hin zu deren Lage gemäß 7 angedeutet ist.
Es wird deutlich, dass auf Grund der geometrischen Raumform des
Formteils 27, insbesondere dessen vorderer Steuerfläche 47 und
hinterer Steuerfläche 44 die
Steuergleiter 16 und 17 jeweils eine Einkopplungsbahn 16a, 17a durchlaufen,
welche ein geschmeidiges Einkoppeln der Steuergleiter 16, 17 bezüglich der
Führungsschiene 9 ermöglicht.
Weiterhin ist aus 8 ersichtlich, dass der Antriebspin 13 innerhalb
der Steuerkulisse 14 eine geradlinige Bewegung entlang
der Strecke b1 vollführt, während die Steuergleiter 16 und 17 in
bogenförmigen
Einkopplungsbahnen 16a, 17a eingekoppelt werden.
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Am
Ende der Einkopplungsphase liegt der Steuergleiter 6 innerhalb
des Führungskanals 23 und der
Steuergleiter 17 ist aufliegend auf der oberen Begrenzungswandung 24 angeordnet.
In dieser Stellung sind beide Steuergleiter 16, 17 in
positiver x-Richtung nach hinten verschiebbar, wobei zwischen den
Steuergleitern 16, 17 in Hochrichtung 5 die
obere Begrenzungswandung 24 nach Art einer Stegführung genutzt
ist.
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In
der Stellung gemäß 7 und 9 am Ende
der Einkopplungsphase kann der Schiebedachdeckel 2 über den
Antriebsschlitten 10 in seiner abgesenkten Stellung unterhalb
des Fahrzeugdaches 4 nach hinten verschoben werden.
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Zur
weiteren Verdeutlichung zeigt 3 eine Stellung
des erfindungsgemäßen Schiebedaches 1 nach
dem Einkopplungsvorgang, wobei das Schiebedach 1 bzw. der
Schiebedachdeckel 2 bereits ein Stück in positive x-Richtung nach
hinten verschoben ist. Der Steuergleiter 17 gleitet auf
der oberen Begrenzungswandung 24. Der Steuergleiter 16 gleitet im
Führungskanal 23 nach
hinten. Die beiden vorderen Steuergleiter 21, 22 sind
ebenfalls in einer innerhalb des Führungskanals 23 nach
hinten verschobenen Stellung dargestellt.
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3a zeigt
eine gegenüber
der 3 weiter nach hinten verschobene Stellung des
Schiebedachdeckels 2, d. h. eine weitergehende Öffnung der Dachöffnung 3.
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In 9 ist
schematisch der Einkopplungsvorgang im Bereich der vorderen Steuermechanik des
erfindungsgemäßen Schiebedachs 1 gezeigt. Am
Beginn der Einkopplungsphase sind die Steuer gleiter 21, 22 etwa
unterhalb der Öffnungen 29 und 30 angeordnet.
Während
der Einkopplungsphase durchlaufen die Steuergleiter 21, 22 korrespondierende
Einkopplungsbahnen 21a, 22a und gelangen so ebenfalls
in den Führungskanal 23 der
Führungsschiene 9.
Am Ende der Einkopplungsphase sind alle Steuergleiter 16, 17, 21, 22 in
Fahrzeuglängsrichtung 6 innerhalb
der Führungsschiene 9 verschieblich.
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Oben
beschriebener Öffnungsvorgang
ausgehend von einer Null-Lage über den
Beginn einer Einkopplungsphase bis hin zum Ende einer Einkopplungsphase
und einem weiteren Verschieben des Schiebedachdeckels 2 in
Fahrzeuglängsrichtung 6 nach
hinten, erfolgt ein Schließen
des Schiebedaches aus einer geöffneten
Stellung in umgekehrter Art und Weise.
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Eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Schiebedaches
ist aus den 10 bis 12 ersichtlich.
Gleichartige und/oder gleich wirkende Bauteile haben die selben
Bezugszeichen.
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Im
Unterschied zur vorbeschriebenen ersten Ausführungsform besitzt die zweite
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schiebedachs 1 im
hinteren Bereich 15 des Deckelträgers 8 lediglich einen
einzigen Steuergleiter 16. Im vorderen Bereich des Deckelträgers 8 besitzt
dieser ebenfalls nur einen einzelnen Steuergleiter 21,
der mit einer einzelnen Öffnung 29 in
der Führungsschiene 9 zusammenwirkt. Das
Steuerglied 27 ist bei der Ausführungsform gemäß den 10 bis 12 aus
einem vorderen Formteilabschnitt 27a und einem hinteren
Formteilabschnitt 27b ausgebildet. Die beiden Formteilabschnitte 27a, 27b bilden
einen Einführkanal 60,
welcher sich ein Stück
in vertikaler Richtung erstreckt und in einen bogenförmigen Steuerkanal 61 übergeht.
Der bogenförmige
Steuerkanal 61 mündet
in den Führungskanal 23.
Der Einführkanal 60 und
der Steuerkanal 61 sind hinsichtlich ihrer Abmessungen derart
geformt, dass der Steuergleiter 16 weich einlaufend aus
einer vertikalen Absenkrichtung in eine horizontale Verschieberichtung
in den Führungskanal 23 einkoppelbar
ist. Der hintere Formteilabschnitt 27b weist eine Steuerfläche 47' auf, welche
bogenförmig
eine vordere Stirnfläche 43' mit einer Unterseite 46' des hinteren
Formteilabschnitts 27b verbindet. Korrespondierend zur
Steuerfläche 47' besitzt der vordere
Formteilabschnitt 27a eine Steuerfläche 44'.
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Die
Steuerflächen 44', 47' sind zueinander kinematisch
korrespondierend ausgebildet, wobei die Steuerfläche 47' eine konvexe, ballige Raumform
besitzt und die Steuerfläche 44' eine konkave,
hohlkehlige Raumform aufweist. Da bei der gezeigten Ausführungsform
der Steuerkanal 61 in einen vertikalen Einfuhrkanal 60 übergeht,
kann im Bereich der vorderen Steuermechanik gemäß 12 lediglich
ein Steuergleiter 21 eingesetzt werden, der mit einer Öffnung 29 zusammenwirkt,
da der Einfuhrkanal 60 im Zusammenspiel mit dem Steuergleiter 16 den
Deckel 2 in teilabgesenkten Stellungen in Fahrzeuglängsrichtung 6 (x-Richtung)
festlegt.
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10 zeigt
die zweite Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Schiebedachs
in einer eingekoppelten Lage vor dem Verschieben des Schiebedachdeckels 2 in
positive x-Richtung entgegen der Fahrtrichtung 7.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist von besonderem Vorteil, dass zur vollständigen, definierten Führung des
Schiebedachdeckels 2 lediglich zwei Steuergleiter 16, 21 pro
Deckelhalter 8 erforderlich sind. Allerdings ist bei dieser
Ausführungsform
der vordere Formteilabschnitt 27a im Führungskanal 23 angeordnet
und versperrt diesen. Deswegen ist es erforderlich, damit ein ausreichend
weiter Öffnungsverfahrweg
für den
Schiebedachde ckel 2 erreicht wird, den Steuergleiter 21 des
vorderen Schlittens 20 in einer in Fahrzeugquerrichtung
zum Führungskanal 23 versetzten
Führungskanal
anzuordnen, damit der vordere Steuergleiter 21 beim Öffnen des
Schiebedachdeckels 2 am vorderen Formteilabschnitt 27a vorbei gleiten
kann.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Schiebedach 1 ist
von besonderem Vorteil, dass alle Steuer- und Einkopplungsaufgaben
durch bereits zwingend vorhandene Bauteile des Schiebedachs 1,
wie z. B. den Deckelträger 8,
die Führungsschiene 9 und
den Antriebsschlitten 10, ohne zusätzliche Hebel, Gelenke oder
dergleichen Einrichtungen verwirklichbar sind. Auch können zusätzliche
Verriegelungselemente, wie sie üblicherweise
bei derartigen Schiebedachmechaniken eingesetzt werden, vermieden
werden. Die Hauptbestandteile des Schiebedachs 1 werden
somit selbst zu den Steuer- bzw. Einkopplungselementen. Hieraus
resultiert eine sehr einfache Kinematik, die zudem ein ruckfreies
sanftes Einkoppeln des Schiebedachdeckels 2 in die Führungsschiene 9 ermöglicht,
so dass kein oder ein nur sehr geringes Schaltgeräusch beim
Anheben/Absenken des Deckels 2 erreichbar ist. Der kinematische
Ablauf des Einkopplungs- und auch des Auskopplungsvorganges ist weich,
so dass eine Elektronik, die einen Einklemmfall auf Grund einer
Schwergängigkeit
des Deckels 2 detektiert, nicht negativ beeinflusst wird.
Hierdurch ergibt sich ein besonders sicherer Funktionsablauf. Auf
Grund der geringen Bauteilanzahl und deren einfacher Ausgestaltung
ergeben sich geringe Montagekosten und insgesamt eine kostengünstige Alternative
zu den bisher bekannten Schiebedachmechaniken.
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- 1
- Schiebedach
und/oder Schiebe-Hebe-Dach
- 2
- Deckel
- 3
- Öffnung
- 4
- Fahrzeugdach
- 5
- Fahrzeughochrichtung
- 6
- Fahrzeuglängsrichtung
- 7
- Fahrtrichtung
- 8
- Deckelhalter
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Antriebsschlitten
- 11
- Gleiter
- 12
- Nut
- 13
- Antriebspin
- 14
- Steuerkulisse
- 15
- hinteres
Ende von 8
- 16
- erster
Steuergleiter
- 16a
- bogenförmige Einkopplungsbahn
- 17
- zweiter
Steuergleiter
- 17a
- bogenförmige Einkopplungsbahn
- 18
- vorderes
Ende von 8
- 19
- Ausleger
- 20
- vorderer
Schlitten
- 21
- dritter
Steuergleiter
- 21a
- Einkopplungsbahn
- 22
- vierter
Steuergleiter
- 22a
- Einkopplungsbahn
- 23
- Führungskanal
- 24
- obere
Begrenzungswandung
- 25
- Zwischenwandung
- 26
- Durchtrittsöffnung
- 27
- Formteil,
Steuerglied
- 27a
- vorderer
Formteilabschnitt
- 27b
- hinterer
Formteilabschnitt
- 28
- vorderes
Ende von 9
- 29
- Öffnung
- 30
- Öffnung
- 31
- vorderes
Ende von 14
- 32
- weicher
Bogen
- 33
- ansteigender
Abschnitt
- 34
- Übergangsbogen
- 35
- horizontal
verlaufender Abschnitt
- 36
- Bogenabschnitt
- 37
- Steuerabschnitt
- 40
- vorderes
Ende von 27
- 41
- hinteres
Ende von 27
- 42
- obere
Flachseite von 27
- 43
- vordere
Stirnfläche
von 27
- 44
- hintere
Steuerfläche
- 45
- freies
Ende von 34
- 46
- Unterseite
von 27
- 47
- vordere
Steuerfläche
- 48
- erster
Kontaktort
- 49
- Kröpfung
- 50
- zweiter
Kontaktort
- 60
- Einfuhrkanal
- 61
- bogenförmiger Steuerkanal