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Die
Erfindung betrifft einen Schreib-, Zeichen-, Mal- und/oder Kosmetikstift
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
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Schreib-,
Zeichen-, Mal- und/oder Kosmetikstifte, bei welchen eine abstrichfähige Mine
von einem Festigkeit gebenden Material umhüllt ist, wobei die Umhüllung ggf.
dekoriert ist, sind prinzipiell bekannt.
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Unter
Stifte zum Schreiben-, Zeichnen, Malen und/oder für Kosmetikzwecke
werden nachfolgend Minen verstanden, die von spitzfähigen Materialien
ummantelt sind.
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Beispiele
hierfür
sind Blei-, Farb- und/oder Kosmetikstifte.
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Der
Stiftquerschnitt kann hierbei kreisförmig, oval, drei-, sechs-,
rechteckig oder nahezu beliebig gestaltet ausgebildet sein.
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Bekannt
sind Stifte, welche im sogenannten Durchstoßverfahren beschichtet sind
und nach dem Beschichtungsvorgang poliert werden, wobei Vorgänge wie
Heißprägen, Abrollprägen, Bildtransfer und
Drucken nachgeschaltet sind.
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Nachteilig
bei diesem sehr verbreiteten Verfahren ist es, dass eine Verkettung
der einzelnen Prozesse sehr schwer möglich ist. Die einzelnen Prozessstufen
müssen
aufeinander abgestimmt sein und beeinflussen sich gegenseitig sehr
stark. Die Dekorationsmöglichkeit
ist hierbei oft sehr eingeschränkt,
da durch nachfolgende Arbeitsgänge,
beispielsweise Bedruckung oder Prägen die Dekoration vor Abrieb
geschützt
werden muss.
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Weiter
ist das Etikettieren von Stiften mit Papieretiketten bekannt.
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Hierbei
ist es als nachteilig anzusehen, dass sich die Papieretiketten,
welche bedruckt und mit einem Schutzlack versehen bzw. überzogen
sind, an der Überlappungsstelle
oder an den Randstellen leicht lösen
oder öffnen.
Besonders augenfällig
ist hierbei der Einfluss von Feuchtigkeit, in Form von Handschweiß oder dergleichen.
Das Etikett oder das Etikett als komplette Stiftummantelung, löst bzw. schält sich
im schlimmsten Fall völlig
ab.
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Eine
weitere Alternative zur Dekoration von Stiftoberflächen bietet
das Etikettieren mit Kunststoffetiketten. Hierbei werden Etiketten
mit Dicken um 30 μm
verarbeitet.
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Als
nachteilig hat es sich hierbei herausgestellt, dass bei Folienetiketten
ab 30 μm
Dicke die Überlappungsstelle
der Etikettenenden deutlich gefühlt
werden kann. Die Folge ist das knippeln mit den Fingernägeln an
den Überlappungsstellen
durch den Benutzer, wobei dabei häufig die Verklebung geöffnet wird.
Reißt
in diesem Fall die Folie nicht ein, dann ist eine komplette Entmantelung
des Stiftes geradezu vorprogrammiert.
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Des
Weiteren ist die Dekoration von Stiften mit sogenannten Sleeves
bekannt. Sleeves sind Hülsen
die auf den Schaft des Stiftes aufgeschoben werden und anschließend geschrumpft
werden.
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Diese
Sleeves sind jedoch sehr teuer und schwierig zu handhaben bzw. zu
applizieren, vor allem in der Massenproduktion. Ein sehr großes Problem
bei der Verwendung von Sleeves stellt die exakte Ausrichtung des
Motivs oder Schriftzügen,
z.B. bei einem sechseckigen Schaft dar. Eine korrekte bzw. vordefinierte
Positionierung von Schriftzügen
ist mehr zufällig
gegeben.
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Ultradünne Etiketten
und das Verfahren zu deren Verarbeitung ist beispielsweise aus der
WO 03/049067 A1 bekannt.
In dieser Schrift wird das Etikettieren von flächigen Objekten gezeigt und
beschrieben.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Dekoration für Stifte bereit zu stellen,
die die eingangs genannten Nachteile nicht aufweist und die insbesondere
einer kompletten Entmantelung des Stiftes vorbeugt und zudem eine
wirtschaftlich, kostengünstige
und perfekte Dekoration der Manteloberfläche von Stiften mit flexiblem
Etikettenmaterial ermöglicht.
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Die
erfindungsgemäße Lösung beruht
auf der Verwendung von dünnen
Etiketten, Kunststofffolien mit 3 bis 15 μm, aus Polyester oder PET, die
zur Ummantelung von Stiften eingesetzt werden.
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Die
eingesetzte Folie kann endlos oder auch in Format gestanzt und je
nach dem ausgewählten Applikationsverfahren,
speziell konfektioniert sein.
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Es
hat sich überraschenderweise
herausgestellt, dass bei optimaler Verklebung des Folienetiketts
auf der Stiftumhüllung,
aufgrund der geringen Reißfestigkeit
der ultradünnen
Etiketten, eine komplette Entmantelung der Umhüllung sicher verhindert werden
kann.
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Die
Dekoration von holzgefassten Stiften mit beliebigen Motiven, bei
hohen Ansprüchen
an die Oberflächenqualität war das
Ziel, wobei eine einfache Einbindung des Dekorationsprozesses in
das Produktionsverfahren des Stiftes gewährleistet sein muss.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass beim Einsatz von transparenten
Folienetiketten, welche ein innen liegendes, der Stiftumhüllung zugewandtes
Druckmotiv aufweisen, ein perfekter Schutz des Motivs/Dekors gegen
den Abrieb, Handschweiß usw.
des etikettierten Stiftes gewährleistet
ist, da das Motiv zwischen Stiftumhüllung und Etikett eingeschlossen
ist.
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Das
ultradünne
Etikett muss aber nicht zwingend bedruckt sein, sondern kann als
reine Oberflächenversiegelung
ausgebildet sein, die beispielsweise einen bedruckten bzw. dekorierten
Holzstift ummantelt.
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Ein
besonderer Effekt wird ebenfalls erreicht, wenn Stifte mit Naturholzmantel
mit einem transparenten Etikett umhüllt werden. Das Ergebnis entspricht
einem klar lackiertem Stift.
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Es
hat sich des Weiteren als vorteilhaft herausgestellt, dass bei passgenauer
Etikettierung die Verwendung von harten Folientypen wie PET von großem Vorteil
ist. Dadurch ist eine exakte Positionierung am Produkt erheblich
einfacher und sicher gewährleistet.
Derartige harte Folien, wie z.B. PET sind zudem sehr kratz und rubbelfest.
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Durch
die Verwendung von auf den Folientyp zum Untergrund abgestimmten
Ein-Komponenten oder
Zwei-Komponenten Klebstoffsysteme, kann eine hervorragende Verklebung
zwischen Holz und der Folie als auch zwischen Folie und Folie, an
eventuellen Überlappungsstellen
erreicht werden.
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Derartige
Klebstoffe sind handelsübliche Produkte.
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Als
Beispiel seien Dispersionskleber auf Wasserbasis genannt, welche
zudem lebensmittelgeeignet sind. Von derartigen Klebstoffen werden Schichtdicken
von etwa 5 μm
aufgetragen.
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Durch
eine Druckaussparung, ausgebildet als nicht bedruckte Stellen im Überlappungsbereich der
zu verklebenden Folie, ermöglicht
eine optimale Verklebung zwischen mehreren Folienabschnitten. Der
Einfluss der Haftung der Druckfarbe auf der Folie spielt damit keine
Rolle mehr, da keine Druckfarbe im kritischen Überlappungsbereich vorhanden
ist.
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Wie
aus dem Stand der Technik bekannt, werden hoch- oder höherwertige
Stifte an ihrem Ende teilweise mit komplexen Tauchkappen versehen. Durch
die erfindungsgemäße Dekoration
der Mantelfläche
der holzgefassten Stifte, können
die Tauchkappen ohne Mehrkosten durch das ultradünne Etikett sauber und problemlos
dargestellt werden, so dass nur das Tauchkappenende durch den klassischen
Tauchvorgang oder mit anderen bekannten Verfahren abgeschlossen
bzw. verschlossen wird.
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Durch
die erfindungsgemäße Stiftdekoration kann
anstatt einer Schicht von 50 μm
und mehr, auf Folien von 10 bis 15 μm, bei gleicher Optik, zurückgegangen
werden. Das erfindungsgemäße Dekorationsverfahren
lässt sich
im punkto Leistung und Arbeitsumfeld in den bestehenden Arbeitsprozess
problemlos und leicht integrieren. Hierbei gilt es anzuführen, dass
bei derartigen Dekorationen der Einsatz von Rohstoffen deutlich
reduziert wird.
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Die
Auswahl des eingesetzten Folientyps und deren Dicke kann den einzusetzenden
Druckverfahren angepasst werden.
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Es
können
Druckverfahren von Tiefdruck bis hin zum Digitaldruck in der Konfektionierungsphase der
Folie eingesetzt werden.
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Verfahren
wie Heißprägen werden
dem Dekorationsverfahren nachgeschaltet, um beispielsweise Farbbezeichnungen,
Härtegrade
und andere Codierungen aufzubringen.
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Aufgrund
der Tatsache, dass alle Drucktechniken zur Konfektionierung der
Folien möglich
sind, werden dem Anwender viele Möglichkeiten eröffnet, wie
beispielsweise die Möglichkeit
stückzahlmäßig kleiner
Auflagen durch den Digitaldruck. Kleine Stückzahlen und eine damit geforderte
hohe Flexibilität
werden beispielsweise im Werbemittelbereich häufig benötigt.
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Anhand
der 1 bis 3 soll der erfindungsgemäße Gegenstand
näher erläutert werden.
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Hierbei
zeigt 1 einen erfindungsgemäßen Stift 1 in runder
Ausführung,
wobei die Mine 11 von einer Umhüllung 12 umgeben ist.
Auf die Umhüllung 12 ist
eine Klebe- oder Verbindungsschicht aufgebracht, über die
das Etikett 14 angeordnet ist.
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2 zeigt
den Stift 1 gemäß 1 in
der Seitenansicht, wobei hier das Etikett 14 die Außenfläche der
Umhüllung 12 komplett
bedeckt, wobei sich die Enden des Etiketts 14 überdecken
und einen Überlappungsbereich 15 ausbilden.
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3 zeigt
einen erfindungsgemäßen Stift 1,
wobei in dieser Ausführungsform
das Etikett 14 eine Aussparung 16 aufweist. Durch
diese Aussparung 16 kann dem Anwender z.B. die direkte
Berührung
mit Holz vermittelt werden.
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Die
Erfindung umfasst Schreib-, Zeichen-, Mal- und/oder Kosmetikstift,
die mindestens eine Mine und eine die Mine umgebende Minenhalterung, wobei
die Minenhalterung als eine Umhüllung
aus Holz-, Holzersatzwerkstoff oder Kunststoff ausgebildet ist,
aufweisen. Die Mine und die Minenhalterung sind zueinander verschiebesicher
gehaltert, wobei der Stift Motive oder sonstige Dekorierungen aufweist.
Die Umhüllung
ist zumindest teilweise durch mindestens eine Folie oder Folienabschnitt
abgedeckt ausgebildet. Die Folie ist transparent, opak und/oder
als Träger
für Motive
oder sonstige Dekorierungen ausgebildet und weist eine Dicke von
3 bis 15 μm
auf.
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Die
Folie umschließt
den Mantel der Umhüllung
komplett oder in Teilbereichen. Da die Folie transparent oder teiltransparent
ausgebildet ist, bedeckt sie auf der Umhüllung aufgebrachte Motive und Dekorierungen
zumindest teilweise.
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Alternativ
kann die Folie transparent oder teiltransparent ausgebildet sein
und auf der der Umhüllung
zugewanden Seite, mindestens ein innen liegendes Druckmotiv aufweist.
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Es
hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Überlappungsbereich
der zu verklebenden Folienabschnitte kein Druckmotiv bzw. keine
Bedruckung aufweist.
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Die
Etiketten und/oder Folien können
beispielsweise in einer durch den Fachmann modifizierten Anlage
gemäß der
WO 03/0490067 A1 aufgebracht
werden.
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- 1
- Schreib-,
Zeichen-, Mal- und/oder Kosmetikstift
- 11
- Mine
- 12
- Umhüllung
- 13
- Klebeschicht
- 14
- Etikett
- 15
- Überlappungsbereich
- 16
- Aussparung
- 17
- Motiv