-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gewebeband zur Herstellung von
Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton. Derartige beispielsweise
als so genannte Formiersiebe in Papiermaschinen eingesetzte Gewebebänder werden
im Allgemeinen mit einer Endlosstruktur bereitgestellt. Hierzu schlägt die
EP 0 573 524 B1 vor,
ein derartiges Gewebeband in einem Rundwebverfahren herzustellen
und es vollständig
aus Polyamidmaterial aufzubauen. Dies bedeutet, dass sowohl die
bedingt durch das Rundwebverfahren in Bandlängsrichtung verlaufenden Schussfäden, als
auch die quer dazu verlaufenden Kettfäden aus Polyamidmaterial aufgebaut
sind, da die aus Polyamidmaterial bestehenden Kett- und Schussfäden für die in
derartigen Maschinen auftretenden Belastungen besonders geeignet
sind, obgleich sie eine im Vergleich zu anderen Polymermaterialien,
wie z.B. Polyesther, vergleichsweise schlechte Formstabilität haben.
Dies bedeutet, dass unter den auftretenden Belastungen vor allem
die in Bandlängsrichtung
verlaufenden Schussfäden
eine vergleichsweise starke Längenänderung
zeigen. Um diesem Problem entgegenzutreten, schlägt die
EP 0 573 524 B1 den Einsatz
ganz bestimmter Polyamid-Materialien für die in Längsrichtung verlaufenden Fäden vor,
bei welchen das Verhältnis
zwischen der Anzahl der Methylen-Gruppen und der Amid-Gruppen wenigstens
sieben beträgt.
Weiterhin wird das so aufgebaute Gewebeband durch Erhitzen, Pressen und
Dehnen stabilisiert.
-
Um
dieses bekannte Band in eine Papiermaschine einbauen zu können, kann
es beim Rundwebherstellungsvorgang mit einem Nahtbereich versehen
werden, in welchem es zum Einbau geöffnet werden kann und nach
dem Einbau wieder geschlossen werden kann.
-
Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gewebeband für eine Maschine
zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder Karton,
bereitzustellen, welches an die auftretenden Anforderungen besser
anpassbar ist.
-
Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
ein Gewebeband für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier
oder Karton, wobei das Gewebeband mit wenigstens zwei durch Rundweben
hergestellten Bandsegmenten aufgebaut ist, wobei die Bandsegmente
beim Rundweben jeweils mit wenigstens einem in Kettrichtung verlaufenden
und zwei in Schussrichtung liegende Endbereiche eines jeweiligen
Bandsegments miteinander verbindenden Bandsegment-Nahtbereich ausgebildet
werden, wobei in dem Gewebeband ein Endbereich von einem Bandsegment
in einem Gewebeband-Scheinnahtbereich mit einem Endbereich eines anderen
Bandsegments verbunden ist und ein Endbereich eines Bandsegments
mit einem Endbereich eines anderen Bandsegments in einem Gewebeband-Nahtbereich
lösbar
verbunden oder zu verbinden ist.
-
Das
erfindungsgemäße Gewebeband
umfasst also zumindest zwei in einem Rundwebvorgang hergestellte
Bandsegmente. Bei der Herstellung jedes dieser Bandsegmente wird
ein in Kettrichtung beim Rundwebvorgang verlaufender Bandsegment-Nahtbereich
gebildet. In diesem Bandsegment-Nahtbereich
sind zwei Endbereiche eines jeweiligen Bandsegments – betrachtet
in Schussrichtung – miteinander
verbunden. Durch Öffnen
des jeweiligen Bandsegment-Nahtbereichs können diese Endbereiche voneinander
getrennt werden, so dass durch Verbinden der Endbereiche verschiedener Bandsegmente
die Länge
des herzustellenden Gewebebandes angepasst werden kann an die bei
einer bestimmten Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial bestehende
Längenvorgabe.
Da zum Einbau in eine derartige Maschine lediglich in einem Nahtbereich
das so aufgebaute Gewebeband offen gehalten bzw. nach dem Einbau
geschlossen werden muss, kann zumindest ein anderer Nahtbereich
des Gewebebandes, in welchem die Endbereiche zweier Gewebebänder miteinander
verbunden sind, als Scheinnahtbereich (dummy seam) ausgebildet werden.
In diesem Gewebeband-Scheinnahtbereich sind also zwei Endbereiche
verschiedener Bandsegmente derart miteinander verbunden, dass ein Öffnen eines
derartigen Scheinnahtbereiches nicht beabsichtigt oder ggf. möglich ist.
Beispielsweise können
in derartigen Scheinnahtbereichen andere Verbindungselemente zum
Verbinden der Endbereiche eingesetzt werden, als in zum Öffnen und
Wiederverschließen
vorgesehenen Nahtbereiche. Beispielsweise können dünnere oder nur schwerer in
die zugehörigen
Schleifen einführbare
Verbindungselemente eingesetzt werden. Auch ist es selbstverständlich möglich, diese
Scheinnahtbereiche so auszubilden, dass sie nicht wieder geöffnet werden
können.
Dies bringt den Vorteil mit sich, dass in dem Bereich eines derartigen
Gewebeband-Scheinnahtbereiches keine Maßnahmen ergriffen oder unterlassen werden
müssen,
um das Öffnen
des Gewebebandes dort zu ermöglichen.
Beispielsweise können,
wenn die seitlichen Randbereiche eines Gewebebandes durch Aufbringen
zusätzlicher
Materialien versiegelt werden sollen, auch die Randbereiche dort,
wo ein Gewebeband-Scheinnahtbereich liegt, versiegelt bzw. beschichtet
werden, um eine durchgehende Struktur zu schaffen.
-
Um
bei Einsatz eines derartigen Gewebebandes die erforderliche Entwässerungseigenschaft erhalten
zu können,
also das in dem Ausgangsmaterial für das zu fertigende Bahnmaterial
enthaltene Wasser durch das Gewebeband hindurch abführen zu
können,
gleichwohl jedoch die erforderliche Stabilität für das Gewebeband vorsehen zu
können,
wird vorgeschlagen, dass die Dicke der zum Aufbau des Gewebebandes
eingesetzten Bandsegmente nicht höher als 3 mm, vorzugsweise
2 mm, ist und vorzugsweise nicht weniger als 1,4 mm ist.
-
Die
Bandsegmente sind vorzugsweise mit einer symmetrischen Gewebestruktur
ausgebildet. Dies bedeutet, dass im Schnitt von einer mit dem zu fertigenden
Bahnmaterial in Kontakt tretenden Oberfläche zu einer mit den verschiedenen
das Gewebeband führenden
oder antreibenden Walzen tretenden Oberfläche ein symmetrischer Aufbau
vorhanden ist, so dass in den beiden Oberflächenbereichen im Wesentlichen
gleiche Struktureigenschaften vorhanden sind.
-
Die
im Wesentlichen in einer Bandquerrichtung verlaufenden Kettfäden der
Bandsegmente können
eine Dicke im Bereich von 0,35 mm bis 0,6 mm, vorzugsweise etwa
0,5 mm, aufweisen. Weiterhin können
die im Wesentlichen in einer Bandlängsrichtung verlaufenden Schussfäden der
Bandsegmente eine Dicke im Bereich von 0,35 mm bis 0,5 mm, vorzugsweise
etwa 0,4 mm, aufweisen.
-
Um
insbesondere die bei Maschinen zur Herstellung von Bahnmaterial
auftretenden mechanischen Belastungen aufnehmen zu können, wird
vorgeschlagen, dass die im Wesentlichen in einer Bandquerrichtung
verlaufenden Kettfäden
der Bandsegmente und die im Wesentlichen in einer Bandlängsrichtung
verlaufenden Schussfäden
der Bandsegmente aus Polyamidmaterial aufgebaut sind.
-
Dabei
können
beispielsweise die Kettfäden aus
Polyamid 6.6 oder höher,
vorzugsweise aus Polyamid 6.12, aufgebaut sein.
-
Die
Schussfäden
können
beispielsweise aus Polyamid 6 aufgebaut sein. Weiterhin sind vorzugsweise
die Schussfäden
aus stark geschrumpftem Polyamidmaterial aufgebaut. Stark geschrumpft
bedeutet hier, dass diese Schussfäden vor Durchführung des
Rundwebvorgangs beispielsweise thermisch so behandelt werden, dass
sie eine strukturelle Stabilisierung oder Fixierung erfahren. Dies
führt dazu, dass
die Schussfäden,
welche in dem fertigen Gewebeband dann auch in der Bandlängsrichtung
verlaufen und somit die vergleichsweise hohen Spannungen aufnehmen
müssen,
eine höhere
Spannungsfestigkeit aufweisen, also unter Belastung ihre Länge weniger
stark ändern.
-
Um
die einzelnen Bandsegmente in einfacher Weise verbinden zu können, wird
vorgeschlagen, dass die Bandsegmente in ihren Endbereichen mit einander überlappend
angeordneten oder anzuordnenden Schleifen ausgebildet sind, durch
welche zur Erzeugung des Gewebeband-Scheinnahtbereichs oder/und
des Gewebeband-Nahtbereichs ein langgestrecktes Verbindungselement
hindurchgeführt
oder hindurchführbar
ist. Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Verbindungselement eine
Dicke im Bereich 0,6 mm bis 0,95 mm, vorzugsweise 0,8 mm, aufweist. Dies
stellt eine ausreichende Verbindungsfestigkeit bei der Möglichkeit,
einen die Dicke des Gewebebandes an sich nicht übersteigenden Nahtbereich bereitzustellen,
sicher.
-
Das
Verbindungselement kann als Monofilament ausgebildet sein, kann
aber auch mit einer Mehrzahl von Filamenten, beispielsweise drei
bis fünf
Filamenten mit einer Dicke im Bereich von 0,3 mm bis 0,6 mm aufgebaut
sein.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Gewebeband
für eine
Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, insbesondere Papier oder
Karton, wobei das Gewebeband mit wenigstens zwei durch Rundweben
hergestellten Bandsegmenten aufgebaut ist, wobei die Bandsegmente
beim Rundweben jeweils mit wenigstens einem in Kettrichtung verlaufenden
und zwei in Schussrichtung liegende Endbereiche eines jeweiligen
Bandsegments miteinander verbindenden Bandsegment-Nahtbereich ausgebildet
werden, wobei in dem Gewebeband die Endbereiche aller Bandsegmente
in Gewebeband-Scheinnahtbereichen miteinander verbunden sind.
-
Bei
einem derartigen Gewebeband, bei welchem also alle Endbereiche der
einzelnen Bandsegmente in so genannten Gewebeband-Scheinnahtbereichen
verbunden sind und mithin alle diese Verbindungsbereiche so gestaltet
sind, dass sie nicht wieder geöffnet
werden sollen oder können,
ist also ein in Endloskonfiguration bereitgestelltes Gewebeband erzeugt.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Gewebebandes
ein einer Formiersektion einer Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial,
insbesondere Papier oder Karton, welche Formiersektion wenigstens
einen, vorzugsweise zwei, Pressnips umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren beschrieben. Es zeigt:
-
1 ein
rund gewebtes Bandsegment in perspektivischer Ansicht;
-
2 in
Draufsicht zwei Bandsegmente, die in einem Bandsegment-Scheinnahtbereich
miteinander verbunden sind;
-
3 in
perspektivischer Ansicht ein mit zwei Bandsegmenten aufgebautes
Gewebeband.
-
Die 1 zeigt
ein schlauchartiges Gewebe 14, das in einem Rundwebverfahren
hergestellt werden kann. Der durch Abtrennen eines Längenabschnitts
des schlauchartigen Gewebes 14 gebildete Abschnitt bildet
ein Bandsegment 16 eines nachfolgend noch beschriebenen
Gewebebandes für
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial. Dieses Bandsegment 16 ist
mit den Kettfäden 12 und
damit verwobenen Schussfäden 18 aufgebaut.
Die Schussfäden 18 erstrecken
sich also in einer Schussrichtung S in Umfangsrichtung, während die
Kettfäden 12 sich in
der Längenrichtung
des schlauchartigen Gewebes 14 bzw. des Bandsegments 16 erstrecken.
Diese Kettrichtung K entspricht im fertig gestellten Gewebeband
dann der Bandquerrichtung CMD, während
die Schussrichtung S der Bandlängsrichtung
MD entspricht.
-
Bei
dem vermittels der Rundwebmaschine 10 durchgeführten Rundwebverfahren
wird in das schlauchartige Gewebe ein in 1 angedeuteter Nahtbereich 20 eingewebt.
Dieser Nahtbereich 20 bildet also in dem Bandseg ment 16 einen
Bandsegment-Nahtbereich 20, in dem zwei in Umfangsrichtung
und mithin in Schussrichtung gelegene Endbereiche 22, 24 des
Bandsegments 16 miteinander verbunden sind. Nach dem Auftrennen
des Nahtbereichs 20, beispielsweise durch Herausziehen
eines im Rundwebvorgang mit eingewebten und beispielsweise durch
einen speziellen Kettfaden gebildeten Verbindungselements, kann
das Bandsegment 16 dann mit offener, langgestreckter Struktur
bereitgestellt werden, bei welcher die beiden Endbereiche 22, 24 in
Abstand voneinander liegen.
-
Um
ein Gewebeband aus einer Mehrzahl derartiger Bandsegmente 16 aufzubauen
und somit die bei Durchführung
eines Rundwebvorgangs allgemein begrenzte Längendimensionierung zu überwinden
und eine Anpassung an die in einer Maschine zur Herstellung von
Bahnmaterial, beispielsweise einer Papiermaschine, bestehende Längenanforderung vorzunehmen,
können,
wie in 2 angedeutet, zwei oder mehrere derartige Bandsegmente
miteinander verbunden werden. Man erkennt in der 2 die
beiden Bandsegmente 16 und 16', jedes davon aufgebaut mit den
in einer Bandlängsrichtung
MD sich erstreckenden Schussfäden 18 und
den in einer Bandquerrichtung CMD sich erstreckenden Kettfäden 12.
-
Die
zum Aufbau des in 3 in seiner Gesamtheit gezeigten
Gewebebandes 26 verwendeten Bandsegmente 16 und 16' werden so angeordnet, dass
dem Endbereich 24 des Bandsegments 16 der Endbereich 22' des Bandsegments 16' direkt gegenüber liegt.
In den Endbereichen 22, 24 bzw. 22', 24' können bei
Durchführung
des Rundwebvorgangs mit den Kettfäden 18 jeweilige Schleifen 28, 30 bzw. 28' und 30' gebildet werden.
Zum Verbinden der beiden Bandsegmente 16, 16' mit ihren Endbereichen 24, 22' werden also
die Schleifen 30 und 28' dieser beiden Endbereiche 24, 22' einander überlappend
angeordnet, und es wird dann ein in 2 durch
eine Strichlinie angedeutetes, langgestrecktes Verbindungselement 32 durch
diese Schleifen hindurchgeführt.
Es wird auf diese Art und Weise zunächst ein Gewebeband-Scheinnahtbereich 34 gebildet,
in welchem die beiden Bandsegmente 16, 16' zwar miteinander
verbunden sind, jedoch in einer Art und Weise, welche das nachfolgende öffnen dieses
Gewebeband-Schein-Nahtbereichs 34 nicht
mehr ermöglicht oder
erforderlich macht. Das Erzeugen eines derartigen nicht wieder zu öffnenden
Gewebeband-Scheinnahtbereichs 34 kann
beispielsweise dadurch erfolgen, dass nach dem Verbinden der beiden
Endbereiche 24, 22' das
so hergestellte und zunächst
noch offene Gewebeband 26 in den seitlichen Randbereichen 36, 38 beschichtet
bzw. versiegelt wird, um dort ein Ausfransen bzw. Öffnen der
Gewebestruktur im Betrieb zu vermeiden. Das hierfür eingesetzte
Beschichtungsmaterial kann auch dort eingebracht werden, wo die
Schleifen 30, 28' einander überlappen und
durch das Verbindungselement 32 miteinander verbunden sind.
Auf diese Art und Weise wird das Verbindungselement 32 in
dem so hergestellten Gewebeband 26 fixiert.
-
Die
beiden in dem in 2 gezeigten Zustand noch nicht
verbundenen Endbereiche 22 und 24', welche selbstverständlich im
geschlossenen Zustand des Gewebebandes 26, wie er in 3 gezeigt ist,
miteinander verbunden sind, können
dann miteinander verbunden werden, wenn das zunächst noch offene Gewebeband 26 in
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial integriert worden
ist. Dieses Verbinden erfolgt in herkömmlicher Art und Weise, also
indem die beiden Endbereiche 24, 24' so positioniert werden, dass die
dort gebildeten Schleifen 28, 30' einander überlappen und ein in der 3 angedeutetes
langgestrecktes Verbindungselement 32' hindurchgeführt werden kann. Es ergibt
sich dann die in der 3 erkennbare, geschlossene,
endlose Konfiguration des Transportbandes 26. Man erkennt, dass
dort, wo der Gewebeband-Scheinnahtbereich 34 gebildet ist,
auch die strichlierte angedeutete Versiegelung der Randbereiche 36 ununterbrochen
ist, während
dort, wo vermittels des Verbindungselements 32' ein Gewebeband-Nahtbereich 40 gebildet ist,
diese Versiegelung zumindest über
einen kurzen Längenbereich
unterbrochen ist, nämlich
demjenigen Längenbereich,
in welchem das Verbindungselement 32' in die Schleifen 28, 30' eingeführt ist.
-
Es
ist selbstverständlich,
dass, je nach Art und Weise, in welcher das Gewe beband 26 in
eine Maschine zur Herstellung von Bahnmaterial, eingebaut werden
muss, dies auch in geschlossener Konfiguration mit dem Gewebeband-Scheinnahtbereich 34 und
dann auch dem Gewebeband-Nahtbereich 40 folgen kann. Bei
nachfolgenden Reparatur- oder Austauscharbeiten kann dann der Gewebeband-Nahtbereich 40 geöffnet werden,
um das Gewebeband 26 entfernen zu können.
-
Mit
dem vorangehend beschriebenen Gewebeband 26 bzw. der beschriebenen
Vorgehensweise wird es also in einfacher Art und Weise möglich, eine Längenanpassung
an bestimmte Maschinen zu erlangen. Um die im Betrieb auftretenden
Anforderungen bzw. Belastungen erfüllen bzw. aufnehmen zu können, können beim
Herstellen des Gewebebandes 24 bzw. der Bandsegmente 16, 16' dafür, in verschiedenen
Bereichen Parameter ausgewählt
werden bzw. beeinflusst werden. So ist es vorteilhaft, die Bandsegmente 16, 16' mit einer Dicke
im Bereich von 1,4 mm bis 3 mm, vorzugsweise bis 2 mm, auszubilden.
Eine derartige Dicke bringt einerseits die erforderliche strukturelle
Festigkeit mit sich, ermöglicht
jedoch andererseits einen ausreichenden Entwässerungseffekt, also den Durchtritt
von in dem zu fertigenden Bahnmaterial enthaltenem Wasser durch
das Gewebeband 26. Weiter ist es vorteilhaft, im Rundwebvorgang
die einzelnen Bandsegmente 16, 16', d.h. allgemein das schlauchartige
Gewebe 14, mit symmetrischer Struktur zu weben. Symmetrisch
bedeutet hier, dass betrachtet im Schnitt von einer in Kontakt mit
dem zu fertigenden Bahnmaterial tretenden Bahnmaterialkontaktseite 42 zu
einer in Kontakt mit den verschiedenen das Gewebeband 26 führenden
und antreibenden Walzen tretenden Maschinenkontaktseite 44 ein
beispielsweise bezüglich
einer Banddickenmitte symmetrischer Gewebeaufbau vorhanden ist.
Dies gilt insbesondere dann, wenn das Gewebeband 26 mehrlagig,
also mit zwei, drei oder mehr Gewebelagen, beispielsweise auch 1,5
Gewebelagen gewebt, wird.
-
Um
die vorangehend beschriebene, angestrebte Dicke des Gewebebandes 26 erreichen
zu können,
können
die hierfür
eingesetzten Kettfäden 12 eine Dicke
im Bereich von 0,35 mm bis 0,6 mm, vorzugsweise von etwa 0,5 mm,
aufweisen. Die Schussfäden 18 können eine
Dicke im Bereich von 0,35 mm bis 0,5 mm, vorzugsweise etwa 0,4 mm, aufweisen.
Als besonders geeignetes Material für die Kettfäden 12 und die Schussfäden 18 hat
sich Polyamidmaterial erwiesen. Dieses Material weist zwar eine
vergleichsweise starke Form- bzw. Längenänderungscharakteristik unter
Belastung auf, ist jedoch insbesondere hinsichtlich der auftretenden
Verschleißbelastung
besonders resistent. Für
die Kettfäden
kann beispielsweise Polyamid 6.6 oder höher, wie z.B. Polyamid 6.12,
eingesetzt werden. Für
die Schussfäden 18 wird
vorzugsweise Polyamid 6 eingesetzt, das vor Durchführung des
Rundwebvorgangs beispielsweise durch thermische Behandlung stark
geschrumpft wird, um so genanntes „high shrink"-Polyamid zu erhalten.
Dieses thermisch stabilisierte bzw. fixierte Polyamidmaterial weist
unter Belastung eine deutlich geringere Längenänderung auf, so dass es insbesondere
für die
Schussfäden 18, welche
in Betrieb die Längsbelastung
bzw. Längsspannung
aufnehmen, besonders geeignet ist. Die Kettfäden 12 unterliegen
einer nur deutlich geringeren Spannungsbelastung, und müssen nicht
notwendigerweise vor Durchführung
des Webvorgangs geschrumpft bzw. stabilisiert oder fixiert werden.
Auf diese Art und Weise wird dafür
gesorgt, dass vor allem die Kettfäden 12 noch eine bessere
Formanpassparkeit in der Gewebestruktur aufweisen.
-
Die
zur Herstellung des Gewebeband-Scheinnahtbereichs 34 bzw.
des Gewebeband-Nahtbereichs 40 eingesetzten Verbindungselemente 32 bzw. 32' können beispielsweise
als Drahtmaterial ausgebildet sein und können eine Dicke im Bereich
von 0,6 mm bis 0,95 mm, vorzugsweise etwa 8 mm, aufweisen. Dies
sorgt dafür,
dass auch in den verschiedenen Nahtbereichen 34, 40 keine
spürbare Dickenänderung
des Gewebebands 26 erzeugt wird. Dabei können die
Verbindungselemente als Monofilamente aufgebaut sein oder sie können aus
drei bis fünf
Filamenten mit einer Dicke im Bereich von 0,3 mm bis 0,6 mm aufgebaut
sein.
-
Wir
bereits ausgeführt,
können
insbesondere die Randbereiche 36, 38 ver siegelt
bzw. beschichtet sein, um die dort auftretende besonders starke
Belastung ohne der Gefahr des Öffnens
der Gewebestruktur aufnehmen zu können. Auch diese Beschichtung
bzw. Versiegelung kann mit Polymermaterial durchgeführt werden.
Es hat sich weiter als vorteilhaft erwiesen, wenn bei einem derartigen
Gewebeband, das beispielsweise als Formiersieb in einer Papiermaschine
eingesetzt werden kann, die Gewebestruktur derart gewählt ist,
dass an der Bahnmaterialkontaktseite 42 mindestens 40 Stützpunkte
pro cm2 für das Bahnmaterial bereitgestellt
sind. Je höher diese
Anzahl an Stützpunkten
ist, desto dichter ist die Stützpunktstruktur
und desto geringer ist die Gefahr einer Markierungsneigung im Bahnmaterial.
Im Allgemeinen werden derartige Stützpunkte gebildet durch jeweils
an der Bahnmaterialkontaktseite 42 über einem anderen Faden abbindende
Kett- bzw. Schussfäden,
die somit eine geringfügige
Erhöhung
bilden, auf welcher das Fasermaterial des zu fertigenden Bahnmaterials
bzw. des Ausgangsmaterials dafür primär abgestützt wird.
-
Weiter
ist es selbstverständlich,
dass das erfindungsgemäße Gewebeband
auch mit mehr als zwei Bandsegmenten aufgebaut sein kann. Diese können dann
so miteinander verbunden werden, dass mehrere Gewebeband-Scheinnahtbereiche
erzeugt werden, in welchen also die dort verbundenen Bandsegmente
nicht mehr voneinander lösbar
sind, wobei zumindest ein Gewebeband-Nahtbereich erzeugt wird, in
welchem das Gewebeband geöffnet und
geschlossen werden kann, um es in eine Papiermaschine oder dergleichen
eingliedern zu können oder
daraus entfernen zu können.
-
Bei
einer alternativen Variante der vorliegenden Erfindung kann ein
Gewebeband 26, wie es in 3 gezeigt
ist, so aufgebaut sein, dass alle Nahtbereiche als Scheinnahtbereiche
ausgebildet sind, also so aufgebaut sind, dass sie nicht notwendigerweise
wieder zum Öffnen
gedacht sind. Dies kann, wie bereits ausgeführt, dadurch erfolgen, dass
beispielsweise hier andere, ggf. dünnere Verbindungselemente eingesetzt
werden, als in Bereichen, die wieder geöffnet werden sollen. Dies führt also
zu einem Gewebeband 26, das grundsätzlich nach dem Herstellungsvorgang
in einer Endloskonfiguration bereitgestellt ist, obgleich es mehre
nicht zum Öffnen
gedachte oder nicht zu öffnende
Nahtbereiche aufweist.
-
Gewebebänder, wie
sie vorangehend beschrieben worden sind, können bei einer besonders vorteilhaften
Einsatzart in Formiersektionen von Papiermaschinen oder dergleichen
eingesetzt werden. In derartigen Formiersektionen sind dann vorzugsweise
mehrere Pressnips vorhanden, also Pressbereiche, in welchen ein
derartiges Formiersieb das zu fertigende Bahnmaterial, also beispielsweise
Papier, durch zwei Walzen oder sonstige Presselemente hindurch fördert, um
in dem Ausgangsmaterial, also der Pulpe, enthaltene Flüssigkeit
herauszupressen. Dabei hat sich insbesondere aufgrund der vergleichsweise
geringen Dicke, also einer Dicke von höchstens 3 mm, vorzugsweise
höchstens
2 mm, gezeigt, dass gesondert vorteilhafte Entwässerungseigenschaften erhalten
werden können.