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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Buchform- und -pressmaschine
zum Einpressen und Falzeinbrennen von Büchern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Nach
dem Einhängen
des Buchblocks in die Buchdecke wird durch das Einpressen des Buches eine
faltenfreie und dauerhafte Verklebung der Vorsätze des Buchblocks mit den
inneren Seiten der Buchdeckel erreicht. In der industriellen Buchfertigung
erfolgt dieser Arbeitsgang des Ganzpressens auf sogenannten Buchform-
und -pressmaschinen in Kombination mit dem Falzeinbrennen, bei dem
die Buchdeckenfalze geformt und verklebt werden.
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In
dem
US-Patent 2 921 322 ist
eine Buchform- und -pressmaschine dargestellt, die eine Vielzahl
in gerader Reihe, in gleichen gegenseitigen Abständen zueinander angeordnete
Pressvorrichtungen aufweist, mit je einem Paar mit veränderbarem Abstand
gegenüberliegende
Pressplatten zum Ausüben
eines Pressdruckes auf die Seiten eines Buches. Den stationären Pressvorrichtungen
zugeordnet sind beheizte Falzformschienen, jeweils paarweise mit veränderbarem
Abstand gegenüberliegend,
zum Formen der Buchdeckenfalze. Die Falzformschienen befinden sich
an einem vor und zurück
bewegbarem Transportwagen und dienen zugleich als Transportmittel,
um die Bücher
schrittweise von Station zu Station weiterzusetzen, um dann zur
Aufnahme und zum Transportieren eines folgenden Buches in ihre Ausgangsposition
zurückzukehren.
Somit erfolgt das Falzformen durch wiederholtes kurzzeitiges Hineindrücken der
Falzformschienen, weshalb höhere
Temperaturen in den Falzformschienen erforderlich sind, die insbesondere
bei wärmeempfindlichen
Deckenmaterialien kritisch sind.
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In
der
DE 10 2004
061 995 A1 ist eine Weiterentwicklung der vorgenannten
Buchform- und -pressmaschine
beschrieben, bei der sich die Falzeinbrenneinrichtungen an Transportmitteln
befinden, die in einer geschlossenen Umlaufbahn geführt sind, sodass
die Bücher,
von jeweils ein und demselben Paar von Falzformschienen ständig gegriffen,
taktweise von Pressstation zu Pressstation vorbewegbar sind. Die
Bücher
werden von den Falzformschienen nicht mehr losgelassen, wodurch
mehr Zeit zum Einwirken der Wärme
auf das Deckenmaterial zur Verfügung
steht. Nachteilig ist, dass während
dem Transport die Bücher
allein von den Falzformschienen im Buchdeckenfalz gehalten werden.
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In
der
EP 384 129 B1 ist
eine Buchform- und -pressmaschine unter Schutz gestellt, mit einer
Vielzahl längs
einer geschlossenen, ovalförmigen
Umlaufbahn kontinuierlich angetriebener Pressvorrichtungen und daran
angeordneter Falzeinbrenneinrichtungen. Auf der einen Geraden des
Transportsystems erfolgt die Zufuhr der in Buchdecken eingehängten Buchblocks
und auf der gegenüberliegenden
Geraden die Ausfuhr der geformten und abgepressten Bücher. Das
Ganzpressen erfolgt bei permanenter, ganzflächiger Aufnahme der Bücher in den
Pressvorrichtungen und die Falzformschienen können ständig geschlossen gehalten werden.
Nachteilig ist der nicht unerhebliche konstruktive Aufwand für das Transportsystem
mit den umlaufenden Pressvorrichtungen und für die Einrichtungen zum Zuführen, Ausrichten
und Ausführen
der Bücher
in bzw. aus den kontinuierlich bewegten Pressvorrichtungen.
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In
der
DE 44 22 783 A1 ist
eine Buchform- und -pressmaschine beschrieben, bei der eine Reihe von
Pressvorrichtungen an einem um eine vertikale Drehachse intermittierend
angetriebenen Rotor angeordnet sind, mit quasi tangential am Rotorumfang angeordneten
Pressplatten. Die Falzeinbrennvorrichtungen befinden sich an den
Pressvorrichtungen und werden mit diesen gemeinsam weiterbewegt.
Die Bücher
sind von der Einfuhr bis zur Ausfuhr in ein und derselben Pressvorrichtung
permanent aufgenommen. Dabei können
die Falzformschienen ununterbrochen geschlossen gehalten werden.
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Dadurch
dass u.a. die Antriebsorgane zur Erzeugung des Pressdrucks beim
Ganzpressen auf dem umlaufenden Rotor angeordnet sind und die auf die
Bücher
zur Ganzpressung einwirkenden Druckkräfte in der Rotorkonstruktion
aufgefangen werden müssen,
ergibt sich für
diese Bauart eine aufwändige und
schwere Konstruktion. Die daraus resultierenden großen Massenkräfte beschränken ihre
Taktleistung. Diese ist außerdem
beschränkt
durch den Umstand, dass eine Zuführung
der Bücher
in die Pressvorrichtungen erst erfolgen kann, wenn der Rotor zum
Stillstand gekommen ist, und dass neben der Zuführung auch das Ausrichten und
Nachformen in der Stillstandsphase zu erfolgen hat. Mit der paarweisen
Anordnung der Pressvorrichtungen am Rotor wird eine Leistungssteigerung
erreicht. Sie bedingt aber einen nicht unerheblichen Mehraufwand
in der Einfuhr und Ausfuhr der Maschine für die zwei parallelen Buchströme.
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Nachteilig
bei den bekannten Buchform- und -pressmaschinen mit umlaufenden
Pressvorrichtungen ist, dass sie eine nicht unerhebliche Grundfläche benötigen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Buchform-
und -pressmaschine zum Einpressen und Falzeinbrennen von in Buchdecken eingehängten Buch blocks
gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zu schaffen, die bei kompakter Konstruktion ein zuverlässiges und
einwandfreies Einpressen und Falzeinbrennen der Bücher gewährleistet
und eine hohe Taktleistung ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Pressvorrichtungen mit den Falzeinbrenneinrichtungen in
einer geschlossenen, eine im Wesentlichen vertikale Ebene aufspannenden
Umlaufbahn umlaufend antreibbar sind, wobei die Pressplatten parallel
zur aufgespannten Ebene orientiert sind. Mit dem Vorteil eines sicheren
Transports sind die Bücher
während
ihres Umlauf ständig in
ein und derselben Pressvorrichtung aufgenommen. Die Falzformschienen
können
für ein
schonendes Falzeinbrennen ständig
geschlossen gehalten werden. Mit der vertikalen Anordnung der Umlaufbahn
ergibt sich eine äußerst kompakte
Aufstellung. Es wird nur eine kleine Grundfläche benötigt. Mit den parallel zur
Umlaufebene orientierten Pressplatten befinden sich die in den Pressvorrichtungen
aufgenommenen Bücher
in jeder Phase ihres Transports in dieser Umlaufebene. Ein Zu- und
Ausführen
der Bücher
ist damit grundsätzlich
auch in der Bewegung der Pressvorrichtung gegeben, sodass höhere Taktleistungen
der Buchform- und -pressmaschine ermöglicht werden.
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Die
abhängigen
Ansprüche
definieren bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Buchform-
und -pressmaschine.
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Vorzugsweise
sind die Falzformschienen der Falzeinbrenneinrichtungen stets quer
zur Förderrichtung
der Pressvorrichtungen orientiert. In vorteilhafter Weiterausgestaltung
ist vorgesehen, dass die Pressvorrichtungen mit den Falzeinbrenneinrichtungen
an einem um eine horizontale Achse rotierenden Rotor angeordnet
sind, wobei die Rotordrehachse senkrecht zu den Pressplatten orientiert
ist.
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Die
Pressvorrichtungen mit den Pressplatten können in eine Offenstellung,
Führungsstellung und/oder
Schließ-
bzw. Klemmstellung positioniert werden. Vorzugsweise ist bei der
Positionierung eine Formateinstellung auf Buchdicke vorgesehen.
In der Schließ-
bzw. Klemmstellung ist zumindest eine Haltekraft zwischen den Pressplatten
aufbringbar, die für einen
sicheren Transport der Bücher
in den umlaufenden Pressvorrichtungen genügt.
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In
weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Falzeinbrennschienen
der Falzeinbrenneinrichtungen zum Formen, Halten und/oder Freigeben der
Buchdeckenfalze betätigbar
sind. Vorzugsweise weisen die Falzformschienen in der Freigabestellung einen
großen
Abstand zum Buchrücken
auf.
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Vorteilhaft
ist, wenn die Pressvorrichtungen und die zugeordneten Falzeinbrenneinrichtungen über Buchmitte
schließ-
und öffnebar
sind, da auch die gewünschte
Buchform symmetrisch zur Buchmitte ausgebildet ist.
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Vorzugsweise
sind die Pressvorrichtungen mit den Falzeinbrenneinrichtungen intermittierend angetrieben,
sodass in vorteilhafter Weiterausgestaltung entlang der Umlaufbahn
ortsfeste Arbeitsstationen zum Zuführen, Ausrichten, Nachformen,
Einpressen und/oder Ausführen
der Bücher
angeordnet werden können.
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Vorteilhaft
ist eine ortsfeste Zuführ-
und Ausrichtstation mit einem horizontal angeordneten, das Buch
im Rückenbereich
stützenden
Ausrichttisch und einer auf den Frontschnitt absenkbaren Formschiene.
Das Ausrichten erfolgt dabei nicht am bewegten Buch und kann von
außen
bequem beobachtet und ggf. korrigiert werden.
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Mit
dem Vorteil einer höheren
Taktleistung werden die Bücher
in der aufgespannten Ebene der Umlaufbahn im Wesentlichen quer zur
Förderrichtung
der Pressvorrichtungen zugeführt,
wobei die Zuführung
schon erfolgt, wenn die jeweilige Pressvorrichtung noch in der Vorbewegung
zur Zuführ-
und Ausrichtstation ist.
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Es
ist vorteilhaft, wenn das eigentliche Einpressen der Bücher in
wenigstens einer ortsfesten Pressstation erfolgt, indem die in Klemmstellung
befindlichen Pressplatten von im Gestell abgestützten Druckmitteln mit einer
hohen Presskraft zusätzlich beaufschlagt
werden. Die Pressvorrichtungen selbst müssen diese hohe Presskraft
nicht aufbringen, sondern nur eine viel geringere Haltekraft darbieten.
Sie können
wesentlich leichter und einfacher ausgelegt werden, wodurch die
bewegte Masse des Umlaufsystems klein bleibt und eine weitere Taktleistungssteigerung
ermöglicht
wird.
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Vorteilhaft
ist eine ortsfeste Ausführstation zum
gegriffenen Ausführen
des geformten und abgepressten Buches, wobei dabei die Pressvorrichtung in
Führungsstellung
gesteuert ist mit minimal geöffneten
Pressplatten und die Bücher
mittels in die geformten Buchdeckenfalze greifende Falzklemmschienen
aus der jeweiligen Pressvorrichtung herausgezogen werden, zur Übergabe
an ein nachfolgendes Transportsystem. Selbst an den Pressplatten anhaftende
Bücher
werden zuverlässig
und schnell aus den Pressvorrichtungen geholt. Vorzugsweise befinden
sich die Falzklemmschienen an einem in der besagten Umlaufbahn bewegten
Schwenkarm, welcher sich in gleicher Förderrichtung der jeweiligen Pressvorrichtung
annähert
und beim Herausziehen der Bücher
in gegenläufiger
Richtung von der Pressvorrichtung wegbewegt.
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Zur
weiteren Leistungssteigerung können zwei
Anordnungen von umlaufenden Pressvorrichtungen parallel zueinander
angeordnet sein. Mit dem Vorteil der wechselweisen, unmittelbaren Übernahme
von aus einer vorgelagerten Bucheinhängemaschine ausgeführten Bücher sind
die beiden Anordnungen um 180° phasenversetzt
angetrieben.
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Die
Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform
anhand der beigefügten, nachstehend
aufgeführten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen
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1 in
schematisch vereinfachter Perspektivansicht eine Buchform- und -pressmaschine
mit zwei parallel zueinander angeordneten Rotoren in einer ersten
Bewegungsphase;
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2 die
Buchform- und -pressmaschine in gleicher Ansicht wie 1 in
einer zweiten Bewegungsphase;
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3 die
Buchform- und -pressmaschine mit einer vorgelagerten Bucheinhängemaschine
in einer schematischen Seitenansicht;
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4 eine
Schnittansicht gemäß Schnittverlauf
IV in 3 von der Zuführ-
und Ausrichtstation der Buchform- und -pressmaschine mit einem darin abgesetzten
Buch;
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5 die
Zuführ-
und Ausrichtstation in gleicher Schnittansicht wie 4 im
Moment des Ausrichtens und Nachformens eines Buches;
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In
einer Bucheinhängemaschine 10 werden Buchblocks 2 mit
Buchdecken 3 zu Büchern 1 verbunden.
Der Bucheinhängemaschine 10 ist
eine Buchform- und -pressmaschine 40 nachgeordnet, in der
mit dem Einpressen des Buches 1 eine faltenfreie und dauerhafte
Verklebung der Vorsätze
des Buchblocks 2 mit den inneren Seiten der Buchdeckel
erreicht wird. Dieser Arbeitsgang des Ganzpressens erfolgt in Kombination
mit dem Falzeinbrennen, bei dem die Buchdeckenfalze 1c geformt
und verklebt werden.
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Die
weiter unten beschriebene erfindungsgemäße Buchform- und -pressmaschine 40 ist über eine
die Bücher 1 ständig haltende
Buchauslage 20 mit zugeordneter, hin und her schwenkender
Buchzange 30.1 bzw. 30.2 in direkter Kopplung
an die Bucheinhängemaschine 10 angebunden,
sodass eine separate Eintaktung der Bücher 1 nicht erforderlich
ist. Gleichwohl ist sie auch als Einzelmaschine mit entsprechender
Eintaktvorrichtung einsetzbar.
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Anhand
der 3 wird zunächst
die Funktionsweise der Bucheinhängemaschine 10 mit
der Buchauslage 20 erläutert.
Buchblocks 2 werden von einer Buchblocktransportkette 10.1 einem
Umlaufförderer 10.3 zugeführt, mit
dem die Buchblocks 2 in stets senkrechter Lage rittlings
auf Tragplatten 10.4 transportiert werden. Sie werden dabei
in vertikaler Förderbewegung
durch Leimwalzen 10.6 an den Vorsätzen vollflächig mit Klebstoff versehen
und mit einer über
einen Buchdeckentransport 10.2 zugeführten Buchdecke 3 verbunden.
Die dadurch geschaffenen Bücher 1 können anschließend noch
durch Andrückwalzen 10.7 hindurch
geführt
werden.
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Im
weiteren Verlauf gelangen die Bücher 1 während ihrer
Abwärtsbewegung
in die in der Bewegungsebene der Tragplatten 10.4 liegende
Buchauslage 20, wobei die Bücher 1 mit ihrem Vorderschnitt 1b auf
ein Abstreiforgan 20.5 aufsetzen, das einen Durchlassschlitz
zum Hindurchführen
der Tragplatten 10.4 aufweist. Das Abstreiforgan 20.5 ist
Bestandteil einer Buchaufnahme, mit der die Bücher 1 unter zusätzlicher
Abstützung
durch seitliche Stützschienen 20.6 aus
der Abstreifposition 20.10 in eine zur Bewegungsebene parallel
versetzte Auslageposition 20.11 bzw. 20.12 überführbar sind.
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Zur
Aufteilung des im Umlaufförderer 10.3 befindlichen
Buchstroms können
abwechselnd eine erste und eine zweite Buchaufnahme die Bücher 1 aus
der Abstreifposition 20.10 übernehmen und in eine zur Bewegungsebene
linke und rechte Auslageposition 20.11 und 20.12 überführen (siehe
hierzu 1 und 2).
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Die
in den Figuren dargestellte Buchform- und -pressmaschine 40 besteht
zur Verarbeitung des aufgeteilten Buchstroms aus einer linken und
einer rechten Buchform- und -pressmaschine 40.1 und 40.2,
welche im Wesentlichen identisch ausgebildet, jedoch um 180° phasenversetzt
intermittierend angetrieben sind. In ihnen sind jeweils eine Vielzahl
von Pressvorrichtungen 41 an einem Rotor 40.3 angeordnet,
dessen Drehachse 40.4 senkrecht zu den Pressvorrichtungen 41 orientiert
ist und horizontal verläuft, sodass
die Pressvorrichtungen 41 quasi über Kopf in einer vertikalen
Ebene umlaufen. Die Falzeinbrenneinrichtungen 42 befinden
sich ebenfalls an dem Rotor 40.3 und laufen mit den Pressvorrichtungen 41 gemeinsam
um. Ihre Falzformschienen 42.1 verlaufen im Wesentlichen
radial zur Rotordrehachse 40.4.
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Die
Buchform- und -pressmaschine ist dafür vorgesehen, dass die Bücher 1 ständig in
ein und derselben Pressvorrichtung 41 aufgenommen sind und
dass die durch Heizstäbe 42.2 beheizten
Falzformschienen 42.1 für
eine schonendes Falzeinbrennen ständig geschlossen gehalten werden
können.
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Die
Pressvorrichtungen 41 sind gebildet aus einem Paar einander
mit veränderbarem
Abstand gegenüberliegende
Pressplatten 41.1, die an Betätigungsarmen 41.2 aufge nommen
symmetrisch über Buchmitte
in eine Offenstellung 41.11, Führungsstellung 41.12 und
eine Klemmstellung 41.13 stellbar sind. Die Betätigungsarme 41.2 sind
in einer am Rotor 40.3 befestigten Führungsschiene 41.3 geführt. Die
Steuermittel zur Betätigung
der Betätigungsarme 41.2 und
damit der Pressplatten 41.1 können pneumatische, hydraulische
oder elektrische Antriebsmittel sein oder in mechanische Steuerkurven
greifen. Der Übersicht
halber wurde auf eine konkrete Ausführung und Darstellung in den
Figuren verzichtet.
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Die
Falzformschienen 42.1 der Falzeinbrenneinrichtungen 42 sind
an Betätigungsarmen 42.3 aufgenommen,
welche in am Rotor 40.3 befestigten Führungsschienen 42.4 verschiebbar
geführt
sind und durch nicht näher
dargestellte Steuermittel symmetrisch über Buchmitte betätigbar sind,
zum Formen, Halten und/oder Freigeben der Buchdeckenfalze 1c durch
die Falzformschienen 42.1. In der Freigabestellung weisen
die Falzformschienen 42.1 einen großen Abstand zum Buchrücken auf,
wodurch ein Zu- und Wegführen
der Bücher 1 in
der Bewegungsebene der Pressvorrichtungen 41 ermöglicht wird.
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Aufgrund
der intermittierenden Rotorbewegung ergibt sich die Möglichkeit
in Stillstandspositionen der Pressvorrichtungen 41 mit
ortsfesten Arbeitsstationen auf die Bücher 1 einzuwirken,
beispielsweise zum Zuführen,
Ausrichten, Nachformen, Einpressen, Ausführen, usw.
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Als
erstes wird die Zuführ-
und Ausrichtstation 43 beschrieben. Sie befindet sich an
einem Ort, wo die Pressvorrichtungen 41 mit den Falzeinbrenneinrichtungen 42 horizontal
orientiert sind, zur Aufnahme der Bücher 1 mit nach unten
weisendem Rücken 1a.
Wie oben bereits ausgeführt,
werden die Bücher 1 aus
der Bucheinhängemaschine 10 in
einer linken und rechten Auslageposition 20.11 und 20.12 mit
nach oben weisendem Rücken 1a ausgelegt.
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Der
Zuführ-
und Ausrichtstation 43 ist eine Doppelbuchzange 30 vorgeordnet,
mit der die Bücher 1 aus
der jeweils linken und rechten Auslageposition 20.11 bzw. 20.12 (als
vorgeordnete Übergabeposition)
in eine (aus Sicht der Bucheinhängemaschine 10)
zweite linke bzw. rechte Auslageposition 30.11 bzw. 30.12 überführbar sind,
wobei die Bücher 1 gewendet
und mit ihrem Rücken 1a direkt
auf einem Ausrichttisch 43.1 der Zuführ- und Ausrichtstation 43 abgesetzt
werden.
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Die
Doppelbuchzange 30 weist zur Übernahme des aufgeteilten Buchstroms
eine linke und eine rechte Buchzange 30.1 und 30.2 auf,
die um eine Schwenkachse 30.3 gegengleich um 180° hin und her
schwenkbar sind, was in den Figuren durch entsprechende Bewegungspfeile
symbolisiert ist. Die Bücher 1 werden
mit einer linken und rechten Klemmbacke 30.4 und 30.5 in
einem von den Stützschienen 20.6 freigelassenen
Bereich seitlich erfasst. Die Stützschienen 20.6 sind
hierzu L-förmig
ausgebildet.
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Durch
parallel zu sich in horizontaler und vertikaler Richtung erfolgende
Drehpunktverstellungen 30.6, 30.7 der Schwenkachse 30.3 – in 3 durch gestrichelte
Doppelpfeile symbolisch dargestellt – ist es möglich, die Bücher 1 in
vorbestimmter Lage auf dem Ausrichttisch 43.1 abzusetzen.
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Mit
der horizontalen Drehpunktverstellung 30.6 ist die Position
der Bücher
in horizontaler Richtung, in welcher sich die Buchhöhe erstreckt,
festlegbar. In der Bucheinhängemaschine 10 werden
die Bücher 1 mit
formatfester Fußkante 20.13 rittlings
auf den Tragplatten 10.4 transportiert. In der Buchform- und
-pressmaschine 40 hingegen ist eine formatfeste Buchmitte 30.13 erwünscht, damit
die Bücher 1 in den
Pressvorrichtungen 41 mittig eingespannt sind. Dieser Bezugskantenwechsel
kann bei Formatänderungen
durch eine entsprechende horizontale Drehpunktverstellung 30.6 in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Buchhöhenänderung
automatisiert werden.
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Mit
der vertikalen Drehpunktverstellung 30.7 ist die Position
der Bücher
in vertikaler Richtung, in welcher sich die Buchbreite erstreckt,
festlegbar. Nach dem Aufsetzen auf dem Abstreiforgan 20.5 werden
die Bücher 1 mit
dem Vorderschnitt 1b als feste Bezugskante 20.14 aus
der Bucheinhängemaschine 10 ausgeführt. Der
Buchform- und -pressmaschine 40 sind indes die Bücher 1 mit
dem Rücken 1a als
feste Bezugskante 30.14 zuzuführen. Dieser Bezugskantenwechsel
kann bei Formatänderungen durch
eine entsprechende vertikale Drehpunktverstellung 30.7 in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Buchbreitenänderung
automatisiert werden, wobei die Rückenform, ob gerade oder rund,
und das Rundungsmaß Berücksichtigung
finden kann.
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Wie
beschrieben werden die Bücher 1 in
der Zuführ-
und Ausrichtstation 43 mit ihrem Rücken 1a auf dem Ausrichttisch 43.1 abgesetzt.
Er ist gebildet aus zwei parallel zueinander angeordneten, das jeweilige
Buch 1 an seinen Buchrückenaußenkanten abstützenden
Prismenleisten 43.2, mit geneigten, ebenen Stützflächen für die Buchrückenaußenkanten,
wobei der Abstand der Prismenleisten 43.2 zueinander in
Bezug auf die Buchdicke einstellbar ist.
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Die Überführung der
Bücher 1 mit
der Buchzange 30.1 bzw. 30.2 erfolgt direkt zwischen
die Pressplatten 41.1 der Pressvorrichtungen 41,
welche dafür
zunächst
in die Offenstellung 41.11 gesteuert sind und nach dem
Herausschwenken der Buchzange 30.1 bzw. 30.2 in
die Führungsstellung 41.12 geschlossen
werden, zur Ausbildung eines definierten Führungskanals mit enger Führung für die auszurichtenden
Bücher 1.
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Zur
Ausbildung eines die Bücher 1 in
senkrechter Lage haltenden Schachtes 43.3 sind dem Ausrichttisch 43.1 auf
Buchdicke einstellbare, ortsfeste Seitenführungen 43.4 zugeordnet,
wobei der Ausrichttisch 43.1 bei Übernahme eines von der Buchzange 30.1 bzw. 30.2 zugeführten Buches 1 in einer
in Bezug auf die Höhe
der Falzformschienen 42.1 abgesenkten Absetzposition 43.11 gesteuert
ist und zum Ausrichten und Nachformen des Buches 1 in eine
Ausrichtposition 43.12 relativ zu den Seitenführungen 43.4 anhebbar
ist, wobei die Bücher 1 unterdessen
von den Pressplatten 41.1 gestützt werden (siehe 4 und 5).
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Das
Anheben des Ausrichttisches 43.1 erfolgt nur mit einem
geringem Hub, sodass hieraus keine unnötigen Leistungsbeschränkungen
resultieren. Alternativ könnte
der Ausrichttisch 43.1 in der besagten Ausrichtposition 43.12 festgelegt
sein und die Seitenführungen 43.4 würden aus
dem Wirkbereich der Pressplatten 41.1 heraus nach unten
bewegt.
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Mit
dem Anheben des Ausrichttisches 43.1 senkt sich eine an
einem Tragarm 43.6 in einer Führungsschiene 43.7 auf
und ab bewegbare Formschiene 43.5 zunächst mit einer geringen Druckkraft auf
den Vorderschnitt 1b des Buches 1 ab, um dann nach
Erfassen der Buchdeckenfalze 1c durch die Falzformschienen 42.1 den
Buchblock mit einer erhöhten
Druckkraft in den Buchdeckenrücken
zu drücken
und nachzuformen, wobei der Ausrichttisch 43.1 ggf. minimal
abgesenkt ist. Die beiden Buchdeckel werden über Schrenz und Vorsatz im
Gelenk gegen die Falzformschienen 42.1 gezogen. Buchblock 2 und
Buchdecke 3 können
so relativ zueinander ausgerichtet werden, bei gleichzeitiger Nachformung des
Buches 1.
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Die
Bewegungsebene der jeweiligen Buchzange 30.1 bzw. 30.2 ist
identisch zur Bewegungsebene der Pressvorrichtungen 41.
Dies ermöglicht eine
Zuführung
der Bücher 1 bei
noch angetriebenem Rotor 40.3, wobei die jeweilige Pressvorrichtung 41 mit
in Offenstellung 41.11 gesteuerten Pressplatten 41.1 quasi
um den Ausrichttisch 43.1 herum, von unten nach oben in
die Ausricht- und Nachformstation 43 bewegt wird. Idealerweise
kommt die Rotationsbewegung der Pressvorrichtungen 41 dann
zum Stillstand, wenn die Buchzange 30.1 bzw. 30.2 ein
zu bearbeitendes Buch 1 auf dem Ausrichttisch 43.1 abgesetzt
hat und bereits aus dem Wirkbereich der Pressplatten 41.1 zurückgeschwenkt
ist, sodass die Pressvorrichtungen 41 unmittelbar danach
in ihre Führungsstellung 41.12 steuerbar
sind und der Ausrichttisch 43.1 mit dem Buch 1 in
die Ausrichtposition 43.12 anhebbar ist.
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Nach
Abschluss des Ausricht- und Nachformvorganges wird die Formschiene 43.5 nach
oben aus den Pressplatten 41.1 herausbewegt und die Pressvorrichtung 41 in
ihre Klemmstellung 41.13 gesteuert, in der die Bücher 1 bereits
einer gewissen Ganzpressung ausgesetzt sind und zumindest für den rotativen
Transport sicher gehalten sind. Außerdem werden die beheizten
Falzformschienen 42.1 mit erhöhtem Druck geschlossen, zum
Formen der Buchdeckenfalze 1c. In dem Moment, wo die Formschiene 43.5 vom
Vorderschnitt 1b der Bücher 1 abhebt,
kann die Rotorbewegung einsetzen, zum Weitersetzen der Pressvorrichtungen 41 um
jeweils eine Position.
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Während ihres
intermittierenden Umlaufs durchlaufen die Pressvorrichtungen 41 eine
Pressstation 44, in der während des Rotorstillstands
eine erhöhte
Presskraft vom außen
auf die Pressplatten 41.1 aufbringbar ist, zum eigentlichen
Ganzpressen der Bücher 1.
In einem Gestellrahmen 44.1 sind über Linearführungen 44.3 Druckplatten 44.2 aufgenommen,
die bspw. von hydraulischen Druckzylindern 44.4 öffne- und
schließbar
sind und auf Druckpolster 41.4 der Pressplatten 41.1 wirken.
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Schließlich ist
eine Ausführstation 45 vorgesehen,
in der die Bücher 1 den
Pressvorrichtungen 41 wieder entnommen werden. Sie weist
zur wechselweisen Abnahme der Bücher 1 aus
den beiden, an sich separaten Buchform- und -pressmaschinen 40.1 und 40.2 einen
linken und einen rechten Buchgreifer 45.1 und 45.2 auf,
die um eine Schwenkachse 45.3 zueinander phasenversetzt
hin und her schwenkbar sind, was in den Figuren durch entsprechende
Bewegungspfeile symbolisiert ist. Die Bücher 1 werden im Buchdeckenfalz 1c mit
einer linken und rechten Falzklemmschiene 45.4 und 45.5 erfasst
und aus den in Führungsstellung 41.12 gesteuerten
Pressvorrichtungen 41 herausgezogen, zur Überführung in
eine linke bzw. rechte Auslageposition 45.11 bzw. 45.12. Zum
Erfassen der Buchdeckenfalze 1c sind die Falzformschienen 42.1 in
Freigabestellung zurückgezogen.
Die Bücher 1 werden
anschließend
von einem nicht näher
dargestellten Transportsystem übernommen
und von der Buchform- und -pressmaschine 40 weggeführt.
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- 1
- Buch
- 1a
- Rücken
- 1b
- Vorderschnitt
- 1c
- Falz
- 2
- Buchblock
- 3
- Buchdecke
- 10
- Bucheinhängemaschine
- 10.1
- Buchblocktransportkette
- 10.2
- Buchdeckentransport
- 10.3
- Umlaufförderer
- 10.4
- Tragplatte
- 10.6
- Leimwalzen
- 10.7
- Andrückwalzen
- 20
- Buchauslage
- 20.5
- Abstreiforgan
- 20.6
- Stützschiene
- 20.10
- Abstreifposition
- 20.11
- Linke
Auslageposition
- 20.12
- Rechte
Auslageposition
- 20.13
- Formatfeste
Fußkante
- 20.14
- Bezugskante
Vorderschnitt
- 30
- Doppelbuchzange
- 30.1
- Linke
Buchzange
- 30.2
- Rechte
Buchzange
- 30.3
- Schwenkachse
- 30.4
- Linke
Klemmbacke
- 30.5
- Rechte
Klemmbacke
- 30.6
- Horizontale
Drehpunktverstellung
- 30.7
- Vertikale
Drehpunktverstellung
- 30.11
- Zweite
linke Auslageposition
- 30.12
- Zweite
rechte Auslageposition
- 30.13
- Formatfeste
Buchmitte
- 30.14
- Bezugskante
Rücken
- 40
- Doppelbuchform-
u. -pressmaschine
- 40.1
- Linke
Buchform- u. -pressmaschine
- 40.2
- Rechte
Buchform-/-pressmaschine
- 40.3
- Rotor
- 40.4
- Drehachse
- 41
- Pressvorrichtung
- 41.1
- Pressplatte
- 41.2
- Betätigungsarm
- 41.3
- Führungsschiene
- 41.4
- Druckpolster
- 41.11
- Offenstellung
- 41.12
- Führungsstellung
- 41.13
- Klemmstellung
- 42
- Falzeinbrenneinrichtung
- 42.1
- Falzformschiene
- 42.2
- Heizstab
- 42.3
- Betätigungsarm
- 42.4
- Führungsschiene
- 43
- Zuführ- und
Ausrichtstation
- 43.1
- Ausrichttisch
- 43.2
- Prismenleiste
- 43.3
- Schacht
- 43.4
- Seitenführung
- 43.5
- Formschiene
- 43.6
- Tragarm
- 43.7
- Führungsschiene
- 43.11
- Absetzposition
- 43.12
- Ausrichtposition
- 44
- Pressstation
- 44.1
- Gestellrahmen
- 44.2
- Druckplatte
- 44.3
- Linearführung
- 44.4
- Druckzylinder
- 45
- Ausführstation
- 45.1
- Linker
Buchgreifer
- 45.2
- Rechter
Buchgreifer
- 45.3
- Schwenkachse
- 45.4
- Linke
Falzklemmschiene
- 45.5
- Rechte
Falzklemmschiene
- 45.11
- Linke
Auslageposition
- 45.12
- Rechte
Auslageposition