DE102006057923A1 - Verfahren zum Anzeigen insbesondere eines Aufheiz- oder Abkühlfortschrittes und Gargerät zum Durchführen solch eines Verfahrens - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen des Fortschrittes beim Erreichen eines Soll-Klimas in einem Garraum eines Gargerätes unter Berücksichtigung zumindest eines Ist-Wertes zumindest einer für das Klima in dem Garraum charkteristischen, sich über die Zeit ändernden ersten Größe, wobei in einem ersten Zeitintervall von t<SUB>0</SUB> bis t<SUB>1</SUB> zumindest einmalig der Ist-Wert der ersten Größe erfaßt sowie mit einem das Soll-Klima charakterisierenden Soll-Wert der ersten Größe verglichen wird und in Abhängigkeit von diesem Vergleich der Zeitpunkt t<SUB>3</SUB> des Erreichens des Soll-Klimas abgeschätzt wird, und in einem zweiten Zeitintervall von t<SUB>2</SUB> bis t<SUB>3</SUB>, mit t<SUB>2</SUB> >= t<SUB>1</SUB>, der Verlauf der ersten Größe über die Zeit bei der Abschätzung des Zeitpunktes t<SUB>3</SUB> zumindest einmalig berücksichtigt wird, und ein Gargerät zum Durchführen solch eines Verfahrens.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen des Fortschrittes beim Erreichen eines Soll-Klimas in einem Garraum eines Gargerätes unter Berücksichtigung zumindest eines Ist-Wertes zumindest einer für das Klima in dem Garraum charakteristischen, sich über die Zeit ändernden ersten Größe, sowie ein Gargerät zum Durchführen solch eines Verfahrens.
- Ein gattungsgemäßes Verfahren ist beispielsweise aus der
JP 57-187533 - Zwar hat sich das bekannte Verfahren grundsätzlich bewährt, weist jedoch aufgrund seiner zeitlich gesehen rein punktuellen Berechnung der Restaufheizzeit in einem Vorheizschritt eine Ungenauigkeit in besagter Anzeige auf.
- Eine entsprechende punktuelle Berechnung eines Heizfortschrittes in einem Vorheizschritt ist des weiteren in der
JP 11-12684 JP 11-7927 EP 0 762 060 A1 offenbart die Berechnung einer Restaufheizzeit in einem Aufheizschritt zum Erreichen einer Soll-Garraumtemperatur unter Rückgriff auf hinterlegte Tabellen, eine erfaßte Energieeinspeisung und -aufrechterhaltung sowie unter Berücksichtigung einer Steigung von zumindest zwei Temperaturmessungen, ohne daß jedoch Details hierzu offenbart sind. - Insbesondere aus der
EP 1 022 972 B1 ist es bekannt, daß ein Garprozeß, der von zumindest einem gemessenen Wert einer Garzustandsgröße abhängt, besonders genau geführt werden kann, wenn die Führung in Abhängigkeit von einem oder mehreren Werten einer Ableitung der Garzustandsgröße nach der Zeit stattfindet. - Zudem ist es aus der
DE 32 12 250 A1 bekannt, eine Wärmezufuhrregelung in Abhängigkeit von über zwei an unterschiedlichen Stellen in einem Garraum angeordnete Temperaturfühler erfaßten Meßwerten durchzuführen, wobei ein erster Fühler eine Umlufttemperatur im Garraum und ein zweiter Fühler eine Oberflächentemperatur einer zu erwärmenden Speise messen kann. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das gattungsgemäße Verfahren derart weiterzuentwickeln, daß es eine möglichst genaue Anzeige eines Fortschritts beim Erreichen eines Soll-Klimas liefert.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem ersten Zeitintervall von t0 bis t1 zumindest einmalig der Ist-Wert der ersten Größe erfaßt sowie mit einem das Soll-Klima charakterisierenden Soll-Wert der ersten Größe verglichen wird und in Abhängigkeit von diesem Vergleich der Zeitpunkt t3 des Erreichens des Soll-Klimas abgeschätzt wird, und in einem zweiten Zeitintervall von t2 bis t3, mit t2 ≥ t1, der Verlauf der ersten Größe über die Zeit bei der Abschätzung des Zeitpunktes t3 zumindest einmalig berücksichtigt wird.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß beim Abschätzen von t3, insbesondere im ersten Zeitintervall, ein linearer Zusammenhang zwischen der ersten Größe und der Zeit zugrunde gelegt wird, und/oder beim Abschätzen von t3, insbesondere im zweiten Zeitintervall, auf hinterlegte Tabellen zur zeitlichen Entwicklung der ersten Größe zurückgegriffen wird.
- Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß der Verlauf der ersten Größe über die Zeit über zumindest eine zeitliche Ableitung, insbesondere über die erste und/oder zweite zeitliche Ableitung, der ersten Größe bestimmt wird, wobei vorzugsweise t2 = t1.
- Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Verlauf der ersten Größe über die Zeit in einer Heizpause von t1 bis t2 mit t2 > t1 ausgewertet wird.
- Dabei wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Differenz aus der ersten Größe zum Zeitpunkt t2 und der ersten Größe zum Zeitpunkt t1 ausgewertet wird.
- Ferner kann vorgesehen sein, daß die erste Größe bestimmt wird von zumindest einer Temperatur, einer Feuchte und/oder einer Strömungsrate.
- Auch wird vorgeschlagen, daß die erste Größe im Garraum, vorzugsweise in Form der Garraumtemperatur GT und/oder an einer Wand des Garraums, vorzugsweise in Form der Wandtemperatur, erfaßt wird.
- Dabei ist bevorzugt, daß zumindest die Garraumtemperatur erfaßt wird, vorzugsweise die Garraumtemperatur, und die Wandtemperatur, insbesondere in einem Vorheiz- oder Vorkühlschritt vor Beladung des Garraums mit zu garendem Gargut.
- Erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren sind ferner dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine für das Klima im Garraum charakteristische zweite Größe beim Abschätzen des Zeitpunktes t3 zumindest einmalig berücksichtigt wird, wobei sich vorzugsweise die zweite Größe von t0 bis t3 nicht ändert, im Normalbetrieb des Gargerätes.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß die zweite Größe bestimmt wird von der Historie des Betriebs des Gargerätes, insbesondere in Form der Betriebsdauer und/oder zumindest einer Einstellung des Gargerätes zum Zeitpunkt t0 und/oder vor dem Zeitpunkt t0.
- Mit der Erfindung wird dabei ferner vorgeschlagen, daß die Einstellung ausgewählt wird aus der Einstellung einer Heizeinrichtung, einer Kühleinrichtung, einer Garraumatmosphärezirkulationseinrichtung, einer Einrichtung zum Einführen von Feuchtigkeit in den Garraum, einer Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit aus dem Garraum, einer Einrichtung zum Zer stäuben von Wasser in dem Garraum, einer Energiespeichereinrichtung, einer Bedieneinrichtung und/oder einer Einrichtung zum Reinigen des Garraums.
- Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Einstellung bestimmt ist von einer vor dem Zeitpunkt t0 stattgefundenen ersten Anwendung des Gargerätes.
- Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß die zweite Größe bestimmt wird durch das Klima und/oder die geodätische Höhe am Aufstellungsort des Gargerätes.
- Ferner kann vorgesehen sein, daß die zweite Größe bestimmt wird durch eine Öffnung des Garraums, insbesondere die Dauer, die Frequenz und/oder die Größe der Garraumöffnung.
- Bevorzugt ist, daß die zweite Größe durch eine Fehlfunktion des Gargerätes bestimmt wird, wie in Form eines Stromausfalls, eines defekten Aktuators, eines Wasserausfalls oder dergleichen.
- Mit der Erfindung wird ebenfalls vorgeschlagen, daß das Soll-Klima über eine Bedieneinrichtung des Gargeräts manuell eingegeben wird oder nach Auswahl einer zweiten Anwendung des Gargeräts und Initiieren derselben zum Zeitpunkt t0 automatisch ausgewählt wird.
- Des weiteren kann vorgesehen sein, daß die erste und/oder zweite Anwendung ausgewählt wird aus einem Garverfahren, einem Reinigungsverfahren und/oder einem Entkalkungsverfahren.
- Es kann auch vorgesehen sein, daß ein Aufheizfortschritt, insbesondere in einem Vorheizschritt, oder ein Abkühlfortschritt, insbesondere in einem Vorkühlschritt, angezeigt wird.
- Bevorzugt ist erfindungsgemäß, daß die Anzeige des Fortschrittes in regelmäßigen Zeitschritten aktualisiert wird, wobei vorzugsweise ein Schritt 0,3 bis 3 Sekunden beträgt.
- Mit der Erfindung wird weiterhin vorgeschlagen, daß der Fortschritt, insbesondere der Aufheizfortschritt oder Abkühlfortschritt, in einer zweiten Anwendung des Gargerätes, zumindest ab einem Zeitpunkt t5, mit t5 ≥ t3, vorzugsweise beim Führen eines Garverfahrens, berücksichtigt wird.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß der Zeitpunkt t5 von dem Fortschritt bestimmt wird.
- Ausführungsformen der Erfindung können auch dadurch gekennzeichnet sein, daß zu einem Zeitpunkt t4 mit t3 ≤ t4, insbesondere t3 ≤ t4 ≤ t5, ein Signal, insbesondere in Form einer Beladungsaufforderung im Falle einer Anwendung in Form eines Garverfahrens, vorzugsweise optisch und/oder akustisch, ausgegeben wird.
- Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, daß in einem dritten Zeitintervall von t3 bis t4, mit t4 ≥ t3, der Verlauf der ersten Größe über die Zeit erfaßt und beim Führen eines Garverfahrens ab dem Zeitpunkt t5, mit t5 ≥ t4, berücksichtigt wird.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß in dem dritten Zeitintervall ein Einschwingen der ersten Größe auf ihren Soll-Wert ausgewertet wird, insbesondere durch Erfassung der Frequenz und/oder der Amplitude der entsprechenden Schwingung.
- Erfindungsgemäß wird auch ein Gargerät mit einem Garraum, einer Heizeinrichtung, einem Taktgeber, wie in Form einer Uhr, einer ersten Meßeinrichtung zum Erfassen einer für das Klima im Garraum charakteristischen ersten Größe, wie in Form einer Garraumtemperatur GT, einer Anzeigeeinrichtung und einer Steuer- oder Regeleinrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens geliefert.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß eine Kühleinrichtung, eine Garraumatmosphärenzirkulationseinrichtung, eine Einrichtung zum Einführen von Feuchtigkeit in den Garraum, eine Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit aus dem Garraum, eine Einrichtung zum Zerstäuben von Wasser in dem Garraum, eine Energiespeichereinrichtung, eine Bedieneinrichtung, eine Datenspeichereinrichtung und/oder eine Reinigungseinrichtung, vorzugsweise jeweils in Wirkverbindung mit der Steuer- oder Regeleinrichtung.
- Ferner wird vorgeschlagen, daß die Anzeigeeinrichtung ein Anzeigefeld für eine Fortschrittsanzeige umfaßt.
- Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, daß die Fortschrittsanzeige zwei Bereiche umfaßt, wobei einer dieser Bereiche, insbesondere in Form eines Balkens, während eines Fortschritts beim Erreichen des Soll-Klimas anwächst.
- Dabei kann vorgesehen sein, daß der anwachsende Bereich beim Aufheizen in einer ersten Farbe, insbesondere in Rot, und/oder der anwachsende Bereich beim Abkühlen in einer zweiten Farbe, insbesondere in Blau, aufscheint.
- Schließlich wird erfindungsgemäß noch ein Gargerät vorgeschlagen, daß gekennzeichnet ist durch eine zweite Meßeinrichtung für die zweite Größe.
- Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß während des Ablaufes eines Programmes in einem Gargerät zum Erreichen eines bestimmten Soll-Klimas in dem Garraum des Gargeräts, wie einer bestimmten Soll-Garraumtemperatur in einem Vorheizschritt vor Beladen des Garraums mit Gargut, das mit einem bestimmten Garverfahren zu garen ist, zur Anzeige des Fortschrittes beim Erreichen des Soll-Klimas eine Einteilung in zwei Zeitintervalle stattzufinden hat. Da nämlich zu Beginn des Ablaufs des Programmes der Verlauf einer für das Klima in dem Garraum charakteristischen ersten Größe, wie der Garraumtemperatur, über die Zeit noch nicht bekannt ist, kann besagter Verlauf auch noch nicht zur Berechnung des Fortschrittes beim Erreichen des Soll-Klimas herangezogen werden, so daß in einem ersten Zeitintervall eine Grob-Abschätzung besagten Fortschritts stattfindet, nämlich zeitlich gesehen rein punktuell. Dabei kann beispielsweise von einem linearen Zusammenhang zwischen der ersten Größe und der Zeit ausgegangen werden. In einem zweiten Zeitintervall findet dann erfindungsgemäß eine genauere Berechnung des Fortschrittes durch zumindest einmalige Auswertung des Verlaufs der ersten Größe über die Zeit statt, beispielsweise unter Rückgriff auf empirisch ermittelte und im Gargerät hinterlegte Werte zum zeitlichen Verlauf der ersten Größe.
- Besonders vorteilhaft ist es gemäß der Erfindung, den Ausgangs- bzw. Vorbenutzungszustand des Klimas im Garraum, also zu Beginn des Programmes, bei der Berechnung des Fortschrittes zu berücksichtigen. Dieser Ausgangszustand kann unter Berücksichtigung beispielsweise der Historie des Betriebs des Gargerätes (zweite Größe) und/oder unter Auswertung des zeitlichen Verlaufs der ersten Größe, insbesondere in einer Heizpause, erkannt werden. Ist das Soll-Klima beispielsweise durch eine Soll-Garraumtemperatur vorgegeben und wird als erste Größe die Garraumtemperatur erfaßt, so kann nach Verstreichen von ca. 10 bis 15 Sekunden in einem Aufheizschritt kurzzeitig eine Heizeinrichtung ausgeschaltet werden. War der Garraum zu Beginn des Aufheizschrittes kalt, so wird die Garraumtemperatur nur in einem geringen Maß überschwingen und dann schnell wieder absenken. War jedoch der Garraum zu Beginn des Vorheizschrittes bereits aufgeheizt, so kommt es zu einem deutlichen Überschwingen, ohne daß ein Absinken folgt. Also läßt sich aus dem Verlauf der Garraumtemperatur in einer Heizpause, die vorzugsweise zwischen dem ersten und dem zweiten Zeitintervall liegt, unmittelbar erkennen, wie Garraumtemperatur zu Beginn eines Aufheizschrittes war. Die ent sprechende Information kann dann bei der Berechnung des Aufheizfortschrittes, insbesondere in Form einer Restaufheizzeit, berücksichtigt werden.
- Eine weitere Präzision der Bestimmung des Fortschrittes beim Erreichen eines Soll-Klimas erhält man durch Auswertung einer Vielzahl von Meßwerten der ersten Größe, beispielsweise in Form einer sekündlichen Abfrage der Garraumtemperatur sowie der Temperatur einer Wand des Garraums. Auch Klimaparameter am Aufstellungsort des Gargerätes sowie die geodätische Höhe am Aufstellungsort, die auch zweite Größen im Sinne dieser Anmeldung darstellen, beeinflussen den Aufheizfortschritt und können bei der Berechnung desselben berücksichtigt werden.
- Kommt es während des Ablaufs des Programms zu einer Fehlfunktion des Gargeräts, beispielsweise durch einen Stromausfall, das Versagen eines Aktuators oder dergleichen, oder zu einer Öffnung einer Tür zum Garraum, was vorzugsweise als eine zweite Größe erfaßbar ist, so sollte diese erfindungsgemäß bei der Berechnung der Fortschrittsanzeige ebenfalls berücksichtigt werden.
- Zur Berechnung des Fortschrittes beim Erreichen des Soll-Klimas gewonnene Informationen können vorteilhafterweise auch bei einem sich gegebenenfalls anschließenden Führen eines Garprozesses berücksichtigt werden, beispielsweise in Form der Berechnung einer Zeitdauer, während der die Soll-Garraumtemperatur aufrechterhalten bleiben soll, bevor der Garraum mit Gargut beladen wird und dergleichen.
- Für die Führung eines Garprozesses ist auch die Auswertung des Einschwingens auf eine Soll-Garraumtemperatur von Interesse, insbesondere unter Auswertung der Frequenz besagter Einschwingung.
- Das erfindungsgemäße Verfahren liefert also eine Reihe von Vorteilen, wonach einem Benutzer des Gargerätes nicht nur die Ungewißheit genommen wird, ob ein Gargerät tatsächlich beispielsweise vorheizt oder abkühlt, nämlich durch die erfindungsgemäße Fortschrittsanzeige, sondern er auch eine genaue Information über die notwendige Zeit bis zum Beladen bzw. Beschicken des Garraums erhält. Dabei muß der Benutzer nach Auswahl einer bestimmten Anwendung, beispielsweise eines bestimmten Garverfahrens, sich nicht mit den Werten für die Temperatur und/oder Feuchte zum Erreichen eines Soll-Klimas vor Beladung des Garraums auseinandersetzen, sondern kann einfach den Fortschritt beim Erreichen des Soll-Klimas auf einer graphischen Anzeige beobachten, auf der beispielsweise nach Art eines Ladebalkens ein Farbwechsel von rot nach blau zum Anzeigen eines Aufheizens wiedergegeben wird.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der erfindungsgemäße Ausführungsformen beispielhaft erläutert sind. Dabei zeigt
-
1 ein erfindungsgemäßes Gargerät; -
2 ein Anzeigefeld des in1 dargestellten Gargerätes; -
3 den Verlauf einer Garraumtemperatur über die Zeit in einem Aufheizschritt; und -
4a bis4c den Verlauf der Garraumtemperatur über die Zeit in einer Heizpause während eines Aufheizschrittes gemäß3 . - Wie
1 zu entnehmen ist, umfaßt ein erfindungsgemäßes Gargerät1 einen Garraum2 und eine Anzeige- und Bedieneinrichtung3 zusätzlich zu einer nicht gezeigten Heizeinrichtung zum Aufwärmen der Atmosphäre im Garraum, einer nicht gezeigten ersten Meßeinrich tung zum Erfassen der Garraumtemperatur, einer nicht gezeigten Uhr, einem nicht gezeigten Datenspeicher sowie einer nicht gezeigten Regeleinrichtung, die mit der Anzeige- und Bedieneinrichtung3 , der Heizeinrichtung, der Meßeinrichtung, der Uhr und dem Datenspeicher verbunden ist. Dabei kann die Heizeinrichtung auf unterschiedlichsten Weisen ausgeführt sein, beispielsweise in Form einer elektrischen Heizung, eines Wärmetauschers, einer Mikrowellenquelle oder dergleichen. Zusätzlich zu der Heizeinrichtung können zumindest auch eine nicht gezeigte Einrichtung zum Einführen von Feuchtigkeit in den Garraum2 sowie eine nicht gezeigte Einrichtung zum Abführen von Feuchte aus dem Garraum2 vorgesehen sein. - In
2 ist ein Teilbereich der Anzeige- und Bedieneinrichtung3 von1 in Form eines Anzeigefeldes4 dargestellt, das während eines Vorheizschrittes auf der Anzeige- und Bedieneinrichtung3 automatisch sichtbar wird. Genauer gesagt muß ein Benutzer des Gargerätes1 über die Anzeige- und Bedieneinrichtung3 ein Garverfahren bzw. Garprogramm aussuchen, nach dessen Initiierung ab einem Zeitpunkt t0 zuerst ein Aufheizschritt automatisch stattfindet, und zwar mit einer bestimmten Soll-Garraumtemperatur GTSoll, und Anzeige eines Aufheizfortschrittes in dem Anzeigefeld4 . Im Anzeigefeld4 ist dabei in einem Textfeld41 zu lesen, daß es sich um ein Vorheizen handelt, während in einem Fortschrittanzeigefeld42 ablesbar ist, wie der Aufheizfortschritt genau ist. So repräsentiert der in2 linke Bereich42a beispielsweise eine bereits verstrichene Zeit, während der entsprechend rechten Bereich42b eine Restaufheizzeit repräsentiert, nach Art eines Ladebalkens. - In
3 ist der Verlauf der Garraumtemperatur GT über die Zeit t in einem Vorheizschritt dargestellt. Genauer gesagt ist ein erstes Zeitintervall von t0 bis t1 dargestellt, in dem die Garraumtemperatur GT im wesentlichen linear mit der Zeit t anwächst. In diesem ersten Zeitintervall wird der Aufheizfortschritt bis zum Erreichen der Soll-Garraumtemperatur GTSoll linear approximiert, unter Zugrundelegung sekündlich aufgenommener Garraumtemperaturen, und Meßwert für Meßwert. - Zum Zeitpunkt t1 wird kurzzeitig die Heizeinrichtung ausgeschaltet; es findet also eine Heizpause statt. Anhand des Verlaufs der Garraumtemperatur GT über die Zeit t während dieser Heizpause läßt sich erkennen, wie hoch die Garraumtemperatur GT0 zum Zeitpunkt t0, also im Ausgangszustand des Gargerätes
1 beim Beginn des Aufheizschrittes, war. Den4a bis4c ist dabei der Verlauf der Garraumtemperatur GT für drei unterschiedliche Ausgangszustände derselben zu entnehmen:
In4a ist der Verlauf der Garraumtemperatur bei einem ursprünglich kalten Garraum dargestellt. Danach kommt es in der Aufheizpause zu einem Anstieg der Garraumtemperatur von GT1I auf GT2I und anschließend zu einem Absenken zurück auf GT1I bis zum Zeitpunkt t2. Die Differenz TI = GT2I – GT1I ist dabei gering.
Ist im Ausgangszustand die Garraumtemperatur bereits erhöht, so kommt es, wie in4b gezeigt, zu einer höheren Differenz TII = GT2II – GT1II im selben Zeitfenster, also im Zeitintervall zwischen t1 bis t2.
War hingegen der Ausgangszustand derart, daß eine hohe Garraumtemperatur vorlag, so ist auch die Temperaturdifferenz TIII = GT2III – GT1III sehr hoch, wie in4c dargestellt, und es kommt nicht zu einem Absinken der Garraumtemperatur in besagtem Zeitintervall zwischen t1 und t2. - Mit anderen Worten läßt sich durch Beobachtung der Garraumtemperatur in einer Heizpause von t1 bis t2 die Garraumtemperatur zum Zeitpunkt t0 bestimmen, also der Ausgangszustand des Klimas im Garraum.
- Die so bestimmte Ausgangsgarraumtemperatur GT0 wird in einem zweiten Zeitintervall von t2 bis t3 bei der Berechnung des Aufheizfortschrittes berücksichtigt, was die Fortschrittsanzeige gemäß
2 dann erheblich präzisiert. Dabei wird auf in dem Datenspeicher hinterlegte, empirisch ermittelte zeitliche Verhalten der Garraumtemperatur zurückgegriffen. Diese Berechnung des Aufheizfortschrittes findet vorzugsweise jede Sekunde statt. - Einem Benutzer des Gargerätes
1 steht somit während eines kompletten Vorheizschrittes eine genaue Anzeige des Heizfortschrittes zur Verfügung, nämlich in Form der Länge des durch den Bereich42a repräsentierten Balkens. - Die während des Vorheizschrittes gewonnenen Informationen, insbesondere über den Ausgangszustand des Garraumklimas, können auch im weiteren Ablauf eines ausgewählten Garprozesses berücksichtigt werden. Zudem kann das Einschwingverhalten nach Erreichen von GTSoll zum Zeitpunkt t3, wie in
3 durch die strich-punktierte Linie angedeutet, berücksichtigt werden, und zwar einerseits bei der Bestimmung des Zeitpunktes, zu dem der Garraum2 mit dem zu garenden Gargut (nicht gezeigt) zu beladen ist und zum anderen bei dem darauf folgenden Garprozeß. - Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie den Zeichnungen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
-
- 1
- Gargerät
- 2
- Garraum
- 3
- Anzeige- und Bedieneinrichtung
- 4
- Anzeigefeld
- 41
- Textfeld
- 42
- Fortschrittsanzeigefeld
- 42a
- Bereich der verstrichenen Zeit
- 42b
- Bereich der Restzeit
Claims (31)
- Verfahren zum Anzeigen des Fortschrittes beim Erreichen eines Soll-Klimas in einem Garraum eines Gargerätes unter Berücksichtigung zumindest eines Ist-Wertes zumindest einer für das Klima in dem Garraum charakteristischen, sich über die Zeit än dernden ersten Größe, dadurch gekennzeichnet, daß in einem ersten Zeitintervall von t0 bis t1 zumindest einmalig der Ist-Wert der ersten Größe erfaßt sowie mit einem das Soll-Klima charakterisierenden Soll-Wert der ersten Größe verglichen wird und in Abhängigkeit von diesem Vergleich der Zeitpunkt t3 des Erreichens des Soll-Klimas abgeschätzt wird, und in einem zweiten Zeitintervall von t2 bis t3, mit t2 ≥ t1, der Verlauf der ersten Größe über die Zeit bei der Abschätzung des Zeitpunktes t3 zumindest einmalig berücksichtigt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschätzen von t3, insbesondere im ersten Zeitintervall, ein linearer Zusammenhang zwischen der ersten Größe und der Zeit zugrunde gelegt wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abschätzen von t3, insbesondere im zweiten Zeitintervall, auf hinterlegte Tabellen zur zeitlichen Entwicklung der ersten Größe zurückgegriffen wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der ersten Größe über die Zeit über zumindest eine zeitliche Ableitung, insbesondere über die erste und/oder zweite zeitliche Ableitung, der ersten Größe bestimmt wird, wobei vorzugsweise t2 = t1.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der ersten Größe über die Zeit in einer Heizpause von t1 bis t2 mit t2 > t1 ausgewertet wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz aus der ersten Größe zum Zeitpunkt t2 und der ersten Größe zum Zeitpunkt t1 ausgewertet wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Größe bestimmt wird von zumindest einer Temperatur, einer Feuchte und/oder einer Strömungsrate.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Größe im Garraum, vorzugsweise in Form der Garraumtemperatur GT, und/oder an einer Wand des Garraums, vorzugsweise in Form der Wandtemperatur, erfaßt wird.
- Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Garraumtemperatur erfaßt wird, vorzugsweise die Garraumtemperatur und die Wandtemperatur, insbesondere in einem Vorheiz- oder Vorkühlschritt vor Beladung des Garraums mit zu garendem Gargut.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine für das Klima im Garraum charakteristische zweite Größe beim Abschätzen des Zeitpunktes t3 zumindest einmalig berücksichtigt wird, wobei sich vorzugsweise die zweite Größe von t0 bis t3 nicht ändert, zumindest im Normalbetrieb des Gargerätes.
- Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Größe bestimmt wird von der Historie des Betriebs des Gargerätes, insbesondere in Form der Betriebsdauer und/oder zumindest einer Einstellung des Gargerätes zum Zeitpunkt t0 und/oder vor dem Zeitpunkt t0.
- Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung ausgewählt wird aus der Einstellung einer Heizeinrichtung, einer Kühleinrichtung, einer Garraumatmosphärezirkulationseinrichtung, einer Einrichtung zum Einführen von Feuchtigkeit in den Garraum, einer Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit aus dem Garraum, einer Einrichtung zum Zerstäuben von Wasser in dem Garraum, einer Energiespeichereinrichtung, einer Bedieneinrichtung und/oder einer Einrichtung zum Reinigen des Garraums.
- Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung bestimmt ist von einer vor dem Zeitpunkt t0 stattgefundenen ersten Anwendung des Gargerätes.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Größe bestimmt wird durch das Klima und/oder die geodätische Höhe am Aufstellungsort des Gargerätes.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Größe bestimmt wird durch eine Öffnung des Garraums, insbesondere die Dauer, die Frequenz und/oder die Größe der Garraumöffnung.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Größe durch eine Fehlfunktion des Gargerätes bestimmt wird, wie in Form eines Stromausfalls, eines defekten Aktuators, eines Wasserausfalls oder dergleichen.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Soll-Klima über eine Bedieneinrichtung des Gargeräts manuell eingegeben wird oder nach Auswahl einer zweiten Anwendung des Gargeräts und Initiieren derselben zum Zeitpunkt t0 automatisch ausgewählt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und/oder zweite Anwendung ausgewählt wird aus einem Garverfahren, einem Reinigungsverfahren und/oder einem Entkalkungsverfahren.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Aufheizfortschritt, insbesondere in einem Vorheizschritt, oder ein Abkühlfortschritt, insbesondere in einem Vorkühlschritt, angezeigt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige des Fortschrittes in regelmäßigen Zeitschritten aktualisiert wird, wobei vorzugsweise ein Schritt 0,3 bis 3 Sekunden beträgt.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Fortschritt, insbesondere der Aufheizfortschritt oder Abkühlfortschritt, in einer zweiten Anwendung des Gargerätes, zumindest ab einem Zeitpunkt t5, mit t5 ≥ t3, vorzugsweise beim Führen eines Garverfahrens, berücksichtigt wird.
- Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt t5 von dem Fortschritt bestimmt wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zu einem Zeitpunkt t4 mit t3 ≤ t4, insbesondere t3 ≤ t4 ≤ t5, ein Signal, insbesondere in Form einer Beladungsaufforderung im Falle einer Anwendung in Form eines Garverfahrens, vorzugsweise optisch und/oder akustisch, ausgegeben wird.
- Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in einem dritten Zeitintervall von t3 bis t4, mit t4 ≥ t3, der Verlauf der ersten Größe über die Zeit erfaßt und beim Führen eines Garverfahrens ab dem Zeitpunkt t5, mit t5 ≥ t4, berücksichtigt wird.
- Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß in dem dritten Zeitintervall ein Einschwingen der ersten Größe auf ihren Soll-Wert ausgewertet wird, insbesondere durch Erfassung der Frequenz und/oder der Amplitude der entsprechenden Schwingung.
- Gargerät (
1 ) mit einem Garraum (2 ), einer Heizeinrichtung, einem Taktgeber, wie in Form einer Uhr, einer ersten Meßeinrichtung zum Erfassen einer für das Klima im Garraum (1 ) charakteristischen ersten Größe, wie in Form einr Garraumtemperatur GT, einer Anzeigeeinrichtung (3 ) und einer Steuer- oder Regeleinrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche. - Gargerät nach Anspruch 26, gekennzeichnet durch eine Kühleinrichtung, eine Garraumatmosphärenzirkulationseinrichtung, eine Einrichtung zum Einführen von Feuchtigkeit in den Garraum, eine Einrichtung zum Abführen von Feuchtigkeit aus dem Garraum, eine Einrichtung zum Zerstäuben von Wasser in dem Garraum, eine Energiespeichereinrichtung, eine Bedieneinrichtung (
3 ), eine Datenspeichereinrichtung und/oder eine Reinigungseinrichtung, vorzugsweise jeweils in Wirkverbindung mit der Steuer- oder Regeleinrichtung. - Gargerät nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (
3 ) ein Anzeigefeld (4 ) für eine Fortschrittsanzeige (42 ) umfaßt. - Gargerät nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortschrittsanzeige (
42 ) zwei Bereiche (42a ,42b ) umfaßt, wobei einer dieser Bereiche, insbesondere in Form eines Balkens, während eines Fortschritts beim Erreichen des Soll-Klimas anwächst. - Gargerät nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß der anwachsende Bereich (
42a ) beim Aufheizen in einer ersten Farbe, insbesondere in Rot, und/oder der anwachsende Bereich (42b ) beim Abkühlen in einer zweiten Farbe, insbesondere in Blau, aufscheint. - Gargerät nach einem der Ansprüche 26 bis 30, gekennzeichnet durch eine zweite Meßeinrichtung für die zweite Größe.
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