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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Lagerkugel eines Wälzlagers
mit Außenring
und Innenring, zwischen denen eine Mehrzahl von Lagerkugeln ange
ordnet ist, von denen wenigstens eine Lagerkugel einen Kugelkörper aus
einem Stahl-Vollmaterial mit einer axialen zylindrischen Durchbohrung
aufweist, in welche koaxial ein Einsatz eingesetzt ist.
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Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zu Herstellung einer
solchen Lagerkugel sowie auf einen Käfig für ein Wälzlager mit solchen Lagerkugeln.
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Hintergrund der Erfindung
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In
Wälzlagern
erfolgt die Lastübertragung prinzipbedingt
durch Wälzkörper. Bei
linearer oder rotierender Bewegung des Wälzlagers müssen auch die Wälzkörper bewegt
werden. Diese Bewegung erfolgt beispielsweise bei Li nearführungen
mit der halben Geschwindigkeit der beiden Wälzlagerteile, welche bei Linearlagern üblicherweise
aus Wagen und Schiene bestehen. Bei rotierenden Lagern ist diese kinematische
Geschwindigkeit aufgrund der rotationsförmigen Gestalt entsprechend
niedriger. Die für diese
Bewegung notwendige Energie wird im Allgemeinen durch Reibkräfte übertragen.
Hierfür
sind Normalkräfte
zwischen Wälzkörper und
Laufbahn erforderlich. Sind diese Normalkräfte zu gering, so entsteht
Schlupf zwischen den Oberflächen.
Solche Schlupfzustände
bewirken, dass die Wälzkörper nicht
mehr mit ihrer kinematischen Geschwindigkeit rollen und auch der
Wälzkörpersatz
sich nicht mehr kinematisch bewegt.
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Wird
nun die Last schnell erhöht,
so wird in sehr kurzer Zeit mit parallelem Anstieg der Reibkräfte der
jeweilige Wälzkörper bzw.
der Wälzkörpersatz beschleunigt.
Dadurch, dass plötzlich
eine erhöhte Reibleistung
im Wälzkon
takt übertragen
werden muss, treten ungewünschte
Erscheinungen wie punktuell erhöhte
Reibwärme
auf. Dies kann im Extremfall zu Oberflächenschäden wie Anschmierungen führen. In
besonderen Ausnahmezuständen
treten aufgrund der Reiberwärmung
Gefügeumwandlungen
im Material der Lagerteile auf, die zum Totalausfall des Lagers
führen
können.
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Im
unbelasteten Zustand läuft
das Lager unter Umständen
nicht kinematisch um; es ist also mit Schlupf belastet. So kann
es im Extremfall vorkommen, dass die im Wälzlager gelagerte Welle stillsteht. Kommt
der Käfig
des Wälzlagers
in Rotationsbewegung, so legen sich die Wälzkörper aufgrund der Zentrifugalkraft
an die Außenlaufbahn
des Lagers an, so dass der Käfig
annähernd
die Drehzahl der Welle erreichen kann, während die Wälzkörper aufgrund des Betriebsspiels
den Kontakt zu Laufbahnen des Wälzlagers
verlieren. Dadurch findet eine Gleitbewegung der Wälzkörper auf
den Laufbahnen des Wälzlagers
statt, die zu einem erhöhten
Verschleiß bzw. zu
den genannten Anschmierungen führen
kann, wenn die Wälzkörper plötzlich belastet
werden.
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Zur
Lösung
dieses Problems wird in der
DE 197 34 980 A1 ein Zahnräderwechselgetriebe
vorgeschlagen, mit wenigstens einem über Wälzlager auf einer Getriebewelle
gelagerten Zahnrad, das über ein
Kuppelelement mit der Getriebewelle kuppelbar ist, wobei radial
zwischen einer der Getriebewelle zugeordneten inneren Laufbahn und
einer Nabe des Zahnrads zugeordneten äußeren Laufbahn zylindrische
Wälzkörper in
einem Wälzlagerkäfig angeordnet
sind. Zumindest ein Wälzkörper ist
dabei elastisch verformbar ausgebildet und radial vorgespannt, wobei
sein Durchmesser größer ist
als der Durchmesser der übrigen
zylindrischen Wälzkörper. Der Wälzkörper kann
dabei aus einem Kunststoff, aus einem dünnwandigen hohlen Stahlkörper oder
aus einem spiralförmig
oder wendelförmig
gewickelten Federstahl bestehen. Geeignet ist ein derartiger Wälzkörper jedoch
ausschließlich
für Rollenlager.
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Die
oben geschilderten Probleme lassen sich bei Wälzlagern, welche als Wälzkörper Kugeln verwenden,
nur schwer lösen,
auch wenn es hierzu bereits Vorschläge gegeben hat.
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Aus
der
DE 2 407 479 A1 ist
eine Hohlkugel für
Kugellager bekannt, welche derart rotationssymmetrisch zu einer
bestimmten Achse ausgebildet ist, dass sich an eine zentrale dickwandige
Umfangszone beiderseits vergleichsweise dünnwandige Endzonen anschließen. Die
Hohlkugel weist demnach eine dickwandige Umfangszone auf, welche
die Form eines Kreisabschnitts hat. Beschrieben wird dort auch ein
Herstellungsverfahren, bei dem die Hohlkugel aus einer massiven
Kugel durch Abdrehen auf einer Drehbank unter Verwendung eines profilierten
Werkzeugs hergestellt wird. Ferner kann der Hohlraum in der zunächst massiven
Kugel auch durch eine Durchgangsbohrung oder eine Sackbohrung hergestellt werden,
wobei die Bohrung anschließend
durch zumindest eine dünnwandige
Endkappe verschlossen wird. Mit einer derartigen Hohlkugel soll
sich die Lebensdauer eines mit solchen Kugeln bestückten Wälzlagers
auch bei hohen Drehzahlen erhöhen
lassen.
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Aus
der
US 3,802,753 ist
ebenfalls eine Hohlkugel eines Wälzlagers
bekannt, welche einen Kern aus einem relativ leichten Stahl aufweist,
welcher durch Verschweißen
zweier Halbkugeln hergestellt wird. Der hohle, aber relativ dickwandige
Kern wird mit einer Beschichtung aus Eisen mit einer Rockwell-Härte zwischen
C 60 und C 65 beschichtet. Eine derartige Hohlkugel soll leicht
sein und das Anfahren eines Wälzlagers
erleichtern, wobei die harte Beschichtung aus Eisen die Lebensdauer
erhöhen soll.
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Aus
der
US 4,741, 632 ist
zudem eine sich selbst ausrichtende Lagerkugel eines Radial-Wälzlagers
bekannt, die entweder eine Durchbohrung durch eine Vollmaterial-Kugel
aufweist, oder die einen Einsatz in einer Vollmaterial-Kugel mit zylindrischem Loch
aufweist. Der Einsatz besteht dabei aus einem im Querschnitt etwa
knochenförmigen
Kern mit einem gegenüber
der Kugel geringeren Gewicht. Der Kern weist im zentralen Bereich
des Loches einen deutlich geringeren Durchmesser als das Loch auf, während er
an seinen beiden Endbereichen der Mantelfläche der Kugel angepasst und
mit dieser verschweißt
ist.
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Eine
weitere Hohlkugel eines Lagers ist aus der
US 3,485,542 bekannt. Die Hohlkugel
besteht aus zwei äußere, miteinander
verschweißte
Halbkugeln, wobei im Kugelhohlraum konzentrisch zwei weitere aus
Halbkugeln bestehende Hohlkugeln angeordnet sind. Eine derartige
Anordnung soll das Verschweißen
der äußeren Halbkugeln
erleichtern bzw. zu einer besseren Schweißnaht führen.
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Schließlich ist
aus der
US 3,574,428 eine
andere als Hohlkugel ausgebildete Lagerkugel bekannt. Diese besteht
aus zwei miteinander verschweißten Halbkugeln,
in welche ein Wärme
absorbierender Kern, beispielsweise aus Beryllium, eingefüllt ist.
Um die Verbindung des Wärme
absorbierenden Kerns mit den Halbkugeln zu erleichtern, weist der
Kern eine Beschichtung aus Silber oder aus einem Material ähnlicher
Eigenschaft auf.
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Die
Verwendung von mehrteiligen Lagerkugeln zur Lösung der geschilderten Probleme
ist an sich vorteilhaft. Jedoch sind die bislang bekannten Lösungen in
der Herstellung aufwendig und teuer, oder sie weisen im Betrieb
Nachteile auf, die sie für eine
Verwendung in hoch belasteten Lagern als ungeeignet erscheinen lassen.
Zudem lässt
sich mit den vorbekannten Lagerkugeln eine Vorspannung des Lagers
zur Vermeidung unerwünschter
Schlupfbewegungen der Lagerkugel nicht oder nur ungenügend erreichen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lagerkugel zu schaffen,
welche die geschilderten Nachteile beseitigt und welche zudem einfach herzustellen
ist. Eine weitere Aufgabe besteht in dem Beschreiben eines geeigneten
Verfahrens zur Herstellung einer solchen Lagerkugel sowie in Schaffung eines
Käfigs
für ein
Wälzlager
mit solchen Lagerkugeln.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung geht gemäß den Merkmalen des
ersten Hauptanspruchs aus von einer Lagerkugel eines Wälzlagers
mit einem Außenring
und einem Innenring, zwischen denen mehrere Lagerkugeln angeordnet
sind, von denen wenigstens eine Lagerkugel einen Kugelkörper aus
Stahl-Vollmaterial mit einer axialen zylindrischen Durchgangsbohrung
aufweist, in welche koaxial ein Einsatz eingesetzt ist. Als Einsatz
ist eine zylindrische Hülse
in die zylindrische Bohrung eingepresst, deren Mantel vollflächig an
der zylindrischen Bohrungswandung der Lagerkugel anliegt, wobei
der Ausgangsdurchmesser der Hülse größer ist
als der Bohrungsdurchmesser.
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Durch
diesen Aufbau wird vorteilhaft erreicht, dass eine derart ausgebildete
Lagerkugel eine geringere Steifigkeit als eine Vollkugel aufweist.
Durch die elastische Vorspannung, welche insbesondere durch die
eingepresste Hülse
erzeugt wird, bewirkt eine Lagerkugel innerhalb eines Wälzkörpersatzes
des Wälzlagers,
dass der Wälzkörpersatz
auch bei geringer äußerer Lagerbelastung
kinematisch umläuft bzw.
umlaufen kann. Die als Einsatz dienende Hülse bewirkt ferner, dass Biegewechselspannungen
an der Innenseite der Bohrung, also der Bohrungswandung, reduziert
werden, welches sich positiv auf die Lebensdauer der Lagerkugel
auswirkt.
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Außerdem kann
vorgesehen sein, dass die Länge
der Hülse
kleiner oder gleich groß ist
wie die Länge
der Bohrung in der Lagerkugel.
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Gemäß anderer
praktischen Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass der Ausgangsdurchmesser
der Hülse
zwischen 0,1% und 15%, insbesondere zwischen 0,1% und 10%, größer ist
als der der Durchmesser der Bohrung.
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Eine
andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Bohrung an
ihren Enden mit konischen Aufweitungen versehen ist.
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Ebenso
liegt es im Rahmen der Erfindung vorzusehen, dass der Durchmesser
der Bohrung zwischen 10% und 70% des Durchmessers der Lagerkugel
beträgt.
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In
einer besonders praktischen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Hülse aus
einem Material besteht, welches gleich dem Material des Kugelkörpers ist,
oder auch dass die Hülse aus
einem Material besteht, welches vom Material des Kugelkörpers abweicht.
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Diese
Ausgestaltung lässt
sich noch dadurch ergänzen,
dass die Hülse
aus einer Legierung besteht, welche Aluminium, Messing, Zink oder
Blei enthält,
oder aus Sintermaterial oder aus einem niedrig legierten Stahl oder
aus einer Legierung mit Memory-Effekt besteht.
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Alternativ
dazu kann vorgesehen sein, dass die Hülse aus einem Polymerwerkstoff,
aus einem keramischen Werkstoff, aus einem Faserverbundwerkstoff
oder aus einem anderen nicht-metallischen Material besteht.
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Besonders
vorteilhaft ist ebenso eine Ausgestaltung der Erfindung, die sich
dadurch auszeichnet, dass die Hohlräume der Bohrung und der Hülse gemeinsam
mit einem im Querschnitt etwa knochenförmigen Einsatz verfüllt sind,
wobei der Einsatz Endkappen aufweist, deren Oberflächenverlauf
der Manteloberfläche
des Kugelkörpers
angepasst ist.
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Diese
Ausgestaltung lässt
sich auch noch dadurch ergänzen,
dass die Hohlräume
der Bohrung und der Hülse
mit einem Einsatz ausgespritzt sind, wobei dieser Einsatz aus einem
Material besteht, welches ein Kunststoff, ein keramischer Werkstoff oder
eine spritzbare Metalllegierung ist.
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Weiterhin
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die zylindrische Bohrung eine
radial innere Mantelfläche
mit einer kegeligen Geometrie aufweist, und dass die zylindrische
Hülse eine
radial äußere Mantelfläche mit
einer kegeligen Geometrie hat, wobei die beiden kegeligen Mantelflächen gegeneinander
angestellt sind.
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Bevorzugt
kann auch vorgesehen sein, dass die Lagerkugel aus einem Wälzlagerstahl,
insbesondere aus einem 100Cr6-Stahl, besteht.
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Ferner
ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, dass die Lagerkugel
und die zylindrische Hülse über eine
Klebe- oder Lötverbindung
miteinander verbunden sind.
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Auch
kann vorgesehen sein, dass eine Fügefläche zwischen der Lagerkugel
und der zylindrischen Hülse
mit einer Beschichtung versehen ist, welche insbesondere geeignet
ist zur Vermeidung von Reibkorrosion und/oder Veränderung
des Reibwertes in der Fügeflächen.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass
zwischen der Lagerkugel und der zylindrischen Hülse ein Micro Formschluss,
insbesondere durch Rändeln,
hergestellt ist.
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Darüber hinaus
kann besonderers bevorzugt vorgesehen werden, dass die Lagerkugel
mehrere ineinander geschachtelte zylindrische Hülsen aufweist.
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Bevorzugt
kann eine erfindungsgemäße Lagerkugel
in einem Käfig
verwendet werden, der derart ausgebildet ist, dass der Käfig eine
Drehbewegung der Lagerkugel derart einschränkt, dass nur eine kugelförmige Mantelfläche der
Lagerkugel mit einer Laufbahn eines Wälzlagers, insbesondere mit beiden
Laufbahnen des Wälzlagers,
in Kontakt treten kann.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung einer Lagerkugel eines Wälzlagers
mit einem Außenring
und einem Innenring, bei welchem ein Kugelkörper aus Stahl-Vollmaterial
mit einer axialen zylindrischen Durchbohrung versehen wird, in welche
anschließend
koaxial ein Einsatz eingesetzt wird. Verfahrensgemäß ist außerdem vorgesehen,
dass als Einsatz in die zylindrische Bohrung eine zylindrische Hülse derart
eingepresst wird, dass der Mantel der Hülse vollflächig an der zylindrischen Bohrungswandung
der Lagerkugel anliegt.
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Dieses
Verfahren lässt
sich noch dadurch ergänzen,
dass nach dem Einpressen der Hülse
in den Kugelkörper
die Hohlräume
der Bohrung und der Hülse
gemeinsam unter Bildung eines Einsatzes ausgegossen oder ausge spritzt
werden, wobei der Einsatz an den Oberflächenverlauf der Manteloberfläche des Kugelkörpers anschließend dadurch
angepasst wird, dass an den Einsatz Endkappen angeformt werden.
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Auch
kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die zylindrische Hülse erst
nach dem Fügen
teilplastisch aufgeweitet wird, so dass in einer Fuge zwischen der
zylindrischen Hülse
und der Lagerkugel eine dauerhafte Flächenpressung entsteht.
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Auch
betrifft die Erfindung einen Käfig
für ein Wälzlager
mit Lagerkugeln eines Wälzlagers
mit Außenring
und Innenring, zwischen denen eine Mehrzahl von den Lagerkugeln
angeordnet ist, von denen wenigstens eine Lagerkugel einen Kugelkörper aus einem
Stahl-Vollmaterial mit einer axialen zylindrischen Durchbohrung
aufweist, in welche koaxial ein Einsatz eingesetzt ist.
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Der
Käfig ist
dabei derart ausgebildet, beispielsweise durch entsprechende Formung
bzw. geometrische Gestaltung, dass dieser eine Drehbewegung der
mindestens einen Lagerkugel derart einschränkt, dass nur eine kugelförmige Mantelfläche der
Lagerkugel mit einer Laufbahn des Wälzlagers, insbesondere mit
beiden Laufbahnen des Wälzlagers,
in Kontakt treten kann.
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Besonders
bevorzugt wird der Käfig
in Verbindung mit den erfindungsgemäßen Lagerkugeln verwendet,
wobei als Einsatz eine zylindrische Hülse in die zylindrische Bohrung
eingepresst werden kann, deren Mantel vollflächig an der zylindrischen Bohrungswandung
der Lagerkugel anliegt, wobei der Ausgangsdurchmesser der Hülse größer ist
als der Bohrungsdurchmesser.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Darin
zeigt
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1 einen
Längsschnitt
durch ein erstes Ausführungsbeispiel
einer Lagerkugel gemäß der Erfindung,
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2 einen
Querschnitt durch die Lagerkugel nach 1,
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3 einen
Längsschnitt
durch ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Lagerkugel gemäß der Erfindung,
und
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4 einen
Querschnitt durch die Lagerkugel aus 3.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnung
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In
den 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Lagerkugel 1 eines
nicht dargestellten Wälzlagers
mit einem Außenring
und einem Innenring dargestellt. Dabei zeigt 1 die Lagerkugel 1 im
Längsschnitt
und 2 dieselbe im Querschnitt entlang einer Linie
A-A gemäß 1.
Die Lagerkugel 1 weist einen Kugelkörper 2 auf, welcher
aus einem Stahl-Vollmaterial besteht. In den Kugelkörper 2 ist
eine zylindrische Bohrung 3 hindurchgeführt, wodurch der Kugelkörper im Querschnitt
die Form eines Kreissegments annimmt. Die ursprüngliche Kugelform ist in 1 durch
gestrichelte Linien angedeutet.
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Durch
die Bohrung 3 erhält
der Kugelkörper 2 eine
zylindrische Bohrungswandung 4. In die Bohrung 3 ist
koaxial ein Einsatz eingesetzt, bei welchem es sich um einen Hohlzylinder
bzw. um eine zylindrische Hülse 5 handelt, welche
in die Bohrung 3 eingepresst ist, so dass sich der Mantel 6 der
Hülse 5 vollflächig über die
Länge der
Hülse 5 an
die Bohrungswandung 4 anlegt. Um das Einpressen der Hülse 5 zu
erleichtern, ist die Bohrung 3 an ihren Enden mit konischen
Aufweitungen 7 versehen. Die Hülse 5 kann sich in
Abweichung zu der in 1 dargestellten Ausführungsform
bis zu den konischen Erweiterungen 7 erstrecken, also die
Bohrungswandung 4 vollständig auskleiden.
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Als
Material für
die Hülse 5 kommen
eine Reihe von Materialien in Frage, insbesondere Aluminium zeigte
im Betrieb gute Eigenschaften. Aber auch andere Materialen sind
möglich,
insbesondere Stahllegierungen, welche gegenüber dem Kugelkörper 2 abweichende
Materialeigenschaften aufweisen können, aber ebenso Messing,
Nickel, Zink oder andere metallische Legierungen. Darüber hinaus
ist auch der Einsatz keramischer oder polymerer Werkstoffe möglich, ebenso
wie der von Faserverbundwerkstoffen.
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Der
Ausgangsdurchmesser der Hülse 5 ist vor
deren Einpressen geringfügig
größer als
der Durchmesser der Bohrung 3, so dass durch das Einpressen
der Hülse 5 eine
radial nach außen
weisende Kraft auf den Kugelkörper 2 ausgeübt wird,
und damit eine Vorspannung in dem Kugelkörper 2 wirkt. Hierdurch
werden im Betrieb entstehende Biegewechselspannungen an der Bohrungswandung 4 reduziert.
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Zur
Herstellung der Lagerkugel 1 gemäß den 1 und 2 wird
zunächst
in an sich bekannter Weise der Kugelkörper durchbohrt sowie die Erweiterungen 7 erzeugt.
Anschließend
wird mit einem geeigneten Werkzeug die Hülse 5 in die Bohrung 3 eingepresst.
In einem weiteren an sich bekannten Schritt wird die nun fertige
Lagerkugel 1 mit weiteren Lagerkugeln, bei denen es sich
um identische Lagerkugeln 1 oder um herkömmliche
Vollkugeln handeln kann, in einen Lagerkäfig eingesetzt und mit dem
Außenring
und dem Innenring des Wälzlagers
verbunden.
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Der
Lagerkäfig
weist dabei entsprechend geformte Haltenasen auf, welche zur Führung der
Lagerkugel 1 in die Bohrung 3 eingreifen.
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Im
Wälzlager
sind diese Lagerkugeln 1 in einem ebenfalls nicht näher dargestellten
Käfig angeordnet,
welcher derart ausgebildet bzw. geformt ist, dass er eine Drehbewegung
dieser Lagerkugeln 1 derart einschränkt, dass nur die kugelförmige Mantelfläche der
Lagerkugel 1 mit beiden Laufbahnen des Wälzlagers,
in Kontakt treten kann.
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Eine
zweite Ausführungsform
gemäß der Erfindung,
bei der hier im Besonderen kein speziell geformter Lagerkäfig notwendig
ist, zeigen die 3 und 4, wobei
in 3 die Lagerkugel 1 im Längsschnitt
und in 4 im Querschnitt entlang der Linie A-A nach 3 dargestellt
ist. Der prinzipielle Aufbau dieser Lagerkugel 1 entspricht
dem Aufbau der Lagerkugel aus den 1 und 2.
Ebenso wie diese weist die Lagerkugel 1 einen Kugelkörper 2 auf,
welcher aus einem Stahl-Vollmaterial besteht. In den Kugelkörper 2 ist
eine zylindrische Bohrung 3 hindurchgeführt, wodurch der Kugelkörper 2 im Querschnitt
die Form eines Kreissegments annimmt.
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Durch
die Bohrung 3 erhält
der Kugelkörper 2 eine
zylindrische Bohrungswandung 4. In die Bohrung 3 ist
eine hohlzylindrische Hülse 5 eingepresst, so
dass sich der Mantel 6 der Hülse 5 vollflächig über die
Länge der
Hülse 5 an
die Bohrungswandung 4 anlegt. Die Hülse 5 weist gegenüber der
in 1 dargestellten Hülse 5 eine größere Länge auf.
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Der
eigentliche Unterschied zu der in den 1 und 2 dargestellten
Ausführungsform
besteht darin, dass die Hohlräume
der Bohrung 3 und der Hülse 5 gemeinsam
mit einem im Querschnitt etwa knochenförmigen Einsatz 8 verfüllt sind.
Der Einsatz 8 besteht aus einem Kunststoff, mit dem die Hohlräume des
Kugelkörpers 2 ausgespritzt
sind.
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Um
den Kugelkörper 2 zu
seiner ursprünglichen
Kugelgestalt zurück
zu versetzen, ist der Einsatz 8 derart in den Kugelkörper 2 eingespritzt
worden, dass Endkappen 9 und 10 gebildet sind,
deren Oberflächenverlauf
sich der Manteloberfläche
des Kugelkörpers 2 anpasst.
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Es
ist auch möglich,
anstelle eines Kunststoffes ein anderes Material zum Verschließen der
Hohlräume
und zur Wiederherstellung der Kugel-Idealgestalt zu verwenden. So kommen
beispielsweise blei- oder graphithaltige Metalllegierungen in Frage,
ferner auch andere Materialien, wie etwa keramische Werkstoffe oder
eine andere spritzbare Metalllegierung.
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- 1
- Lagerkugel
- 2
- Kugelkörper
- 3
- Bohrung
- 4
- Bohrungswandung
- 5
- Hülse
- 6
- Mantel
- 7
- Konische
Erweiterung
- 8
- Einsatz
- 9
- Endkappe
- 10
- Endkappe
- A
- Schnitt-Linie