DE102006057620B4

DE102006057620B4 - Verfahren zum Spritzgiessen eines Transportkastens mit mehrfarbigen erhabenen Seitenwänden

Info

Publication number: DE102006057620B4
Application number: DE200610057620
Authority: DE
Inventors: Reinhard Otte; Gerhard Weiermeier
Original assignee: Delbrouck GmbH
Current assignee: Delbrouck GmbH
Priority date: 2006-12-05
Filing date: 2006-12-05
Publication date: 2014-05-22
Anticipated expiration: 2026-12-06
Also published as: DE102006057620A1

Abstract

Verfahren zur Herstellung eines Transportkastens aus Kunststoff, dessen Seitenwände mit einem andersfarbigen Design versehen sind, das erhabene Stellen aufweist, die ein Relief darstellen, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Spritzgussform eine bunt bedruckte Folie einlegt, deren Bedruckung der äußeren Seitenwand der Spritzgussform abgekehrt ist und die man mit Hilfe von Unterdruck an der äußeren Seitenwand der Spritzgussform festsaugt, wobei die äußere Seitenwand der Spritzgussform mit Vertiefungen an den Stellen versehen ist, an denen erhabene Stellen erscheinen sollen, dass man dann die Spritzgussmasse in die Form einpresst und die Kühlung der Form erst dann einsetzen lässt, nachdem die Spritzgussmasse die Folie durchwärmt hat, und dass die bedruckte Folie zweilagig hergestellt wird, wobei beide Lagen eine Bedruckung aufweisen, und wobei die eine von den beiden Lagen bedruckte Stellen nur dort aufweist, wo die Kontur des Reliefs scharfkantig ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Transportkastens aus Kunststoff, dessen Seitenwände mit einem mehrfarbigen Design versehen sein sollen, das auch erhabene Stellen aufweisen soll.
Transportkästen für Flaschen weisen in der Regel bunt gestaltete Seitenwände auf, die früher durch einen Siebdruck bedruckt wurden und heutzutage oft durch Aufbringen einer auf der Rückseite bedruckten Folie hergestellt werden, um die Bedruckung vor Beschädigungen durch Abkratzen und Abstoßen im rauhen Betrieb von Waschanlagen und Befüllanlagen zu schützen.
Bekannt ist auch die Einformung von erhabenen Schriftzügen, Bildern und ähnlichem durch Vertiefungen in den Wänden der Spritzgussform.
Zur Herstellung von andersfarbigen erhabenen Stellen auf der Seitenwand eines Transportkastens hat man ein Verfahren entwickelt, bei dem an den Stellen, die den erhabenen andersfarbigen Schriftzug tragen sollen, beim Spritzgussvorgang des Transportkastens Löcher in der Seitenwand eingeformt werden, in die dann oder durch die dann in einem zweiten Spritzgussvorgang nachträglich der andersfarbige Kunststoff eingespritzt wird, der nach seinem Erkalten in den Löchern wie in einem Gitterwerk festsitzt. Dieses Herstellungsverfahren ist aber recht aufwendig, erfordert es doch zwei Spritzgussformen, die Umsetzung des in der Herstellung befindlichen Transportkastens von einer Spritzgussform in die andere und schließlich den Arbeits- und Zeitaufwand zweier Spritzgussvorgänge. Dabei kann der Transportkasten nur zwei unterschiedliche Farben aufweisen, eine des Kastens und die andere der erhabenen Beschriftung.
Aus der DE 1729168 A ist ein Verfahren zur Beschichtung von aus thermoplastischem Kunststoff bestehenden Gegenständen mit reliefartiger Oberfläche mit einem metallischem Überzug bekannt. Dabei werden dünne Folien in eine Spritzgussform eingebracht und unter der Wirkung des Druckes des in die Form eingespritzten Kunststoffes gegen die reliefartige Oberfläche der Form gepresst.
Aus der DE 19613494 A1 ist ein Verfahren zum Anbringen von Kennzeichen auf der Oberfläche eines Kastens aus Kunststoff bekannt, wobei der Kunststoff unter Druck in eine Spritzgussform eingebracht wird, in die zuvor ein mit einem Kennzeichen versehener folienartiger Träger aus einem Kunststoff an der Wandung des Spritzraums angebracht wird, wobei der Träger durch Unterdruck an der Wandung des Spritzraums gehalten wird.
Aus der DE 20208044 U1 ist ein Transportbehälter aus Kunststoff bekannt, mit mindestens einer einen Aufdruck tragenden Wand, auf der eine bedruckte Folie angebracht wird, wobei die Bedruckung auf der Rückseite einer Klarsichtfolie befindlich ist und an einer weiteren Folie anliegt, die einerseits an der Klarsichtfolie und ihrer Bedruckung anliegt und anderseits auf der dem Behälter zugewandten Seite mit dem Material des Transportbehälters verbunden ist.
Bei der Verwendung solcher Folien ist jedoch ein Reißen während des Spritzvorganges problematisch, insbesondere bei der Herstellung erhabener Beschriftungen. Solche Risse können ästhetisch störend sein.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der Technik. Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit der Schaffung von Seitenwänden mit erhabenen Stellen und in der Farbgebung beliebiger Farben zu bewirken, wobei mögliche während des Spritzvorganges entstehende Risse in verwendeten Folien weniger sichtbar sind.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung eines Transportkastens aus Kunststoff geschaffen, wobei die Seitenwände des Transportkastens mit einem andersfarbigen Design versehen sind, das erhabene Stellen aufweist, die ein Relief darstellen, wobei man in die Spritzgussform eine bunt bedruckte Folie einlegt, deren Bedruckung der äußeren Seitenwand der Spritzgussform abgekehrt ist und die man mit Hilfe von Unterdruck an der äußeren Seitenwand der Spritzgussform festsaugt, wobei die äußere Seitenwand der Spritzgussform mit Vertiefungen an den Stellen versehen ist, an denen erhabene Stellen erscheinen sollen, wobei man dann die Spritzgussmasse in die Form einpresst und die Kühlung der Form erst dann einsetzen lässt, nachdem die Spritzgussmasse die Folie durchwärmt hat, und wo bei die bedruckte Folie zweilagig hergestellt wird, wobei beide Lagen eine Bedruckung aufweisen, und wobei die eine von den beiden Lagen bedruckte Stellen nur dort aufweist, wo die Kontur des Reliefs scharfkantig ist.
Hierbei wird durch den Unterdruck die Folie fest an die Formenwand gezogen, dann durch die unter hohem Druck eingespritzte fließfähige Kunststoffmasse erwärmt und dabei gut formbar gemacht und sodann durch den Druck der fließfähigen Kunststoffmasse gegen die äußere Formenwand so stark gepresst, dass die warm gewordene Folie in den letzten Winkel der Formvertiefungen gedrückt wird. So erhält man farblich bunte, erhaben geprägte Abformungen der Formenwand in der Kastenwand, die sozusagen ein Relief darstellen.
Dieses Relief entsteht zusammen mit dem Transportkasten in einem einzigen Arbeitsgang, der nur geringfügig länger als die Herstellung eines relieffreien Transportkastens dauert, nämlich um die Zeit länger dauert, die man zugibt, um die Folie zu durchwärmen, und das sind in der Regel nur Sekunden oder Bruchteile von Sekunden, die man das Einsetzen der Kühlung für das Erstarren der Kunststoffmasse nach dem Spritzguß verzögert.
Bei diesem Verfahren ist es zweckmäßig, dass man als Kunststoff-Material für die Herstellung der Folie das gleiche Kunststoff-Material wie für die Herstellung des Transportkastens verwendet, also beispielsweise Polyethylen, weil man dann wegen der gleichen Materialeigenschaften ein besseres Zusammenwachsen von Transportkastenmaterial und Folienmaterial sowie ein gleichmäßiges Schrumpfen und dadurch ein Vermeiden von Falten im Folienmaterial erreicht.
Ebenso ist es bei diesem Verfahren vorteilhaft, wenn man als Kunststoff-Material für die Herstellung der Farbe das gleiche Kunststoff-Material wie für die Herstellung des Transportkastens verwendet.
Es hat sich bei diesem Verfahren auch als vorteilhaft erwiesen, dass man die bedruckte Folie zweilagig herstellt, wobei die Druckfarbe zwischen den beiden Lagen liegt. Die äußere Folie kann dabei eine transparente Folie sein, die die außen am Transportkasten sichtbare Bedruckung auf ihrer Rückseite trägt, die andere innen liegende Folie kann eine weiße Folie sein, die die Farbe des Transportkastens abdeckt und so die Bedruckung der äußeren Folie besser sichtbar werden lässt.
Es kann bei diesem Verfahren auch vorteilhaft sein, wenn beide Lagen eine Bedruckung aufweisen, um besondere Effekte zu erzielen.
Insbesondere kann das der Fall sein, wenn die eine von den beiden Lagen bedruckte Stellen nur dort aufweist, wo die Kontur des Reliefs scharfkantig ist und die eine Lage der Folie am Ort der Scharfkantigkeit während des Spritzgussvorganges reißt. Dann wird die gerissene Stelle durch die gleichfarbige Bedruckung der anderen Lage nicht sichtbar.
In solch einem Falle ist es zweckmäßig, wenn die beiden Lagen die Bedruckung auf der gleichen Seite, nämlich der äußeren Formenwand abgewandt und dem Inneren des Transportkastens zugewandt, tragen. Dann ist sichergestellt, dass eine Rissstelle überhaupt nicht sichtbar werden kann.
Bei der Herstellung der in die Spritzgussform einzulegenden Folie geht man so vor, dass die eine Lage auf die andere Lage aufkaschiert ist.

Claims

Verfahren zur Herstellung eines Transportkastens aus Kunststoff, dessen Seitenwände mit einem andersfarbigen Design versehen sind, das erhabene Stellen aufweist, die ein Relief darstellen, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Spritzgussform eine bunt bedruckte Folie einlegt, deren Bedruckung der äußeren Seitenwand der Spritzgussform abgekehrt ist und die man mit Hilfe von Unterdruck an der äußeren Seitenwand der Spritzgussform festsaugt, wobei die äußere Seitenwand der Spritzgussform mit Vertiefungen an den Stellen versehen ist, an denen erhabene Stellen erscheinen sollen, dass man dann die Spritzgussmasse in die Form einpresst und die Kühlung der Form erst dann einsetzen lässt, nachdem die Spritzgussmasse die Folie durchwärmt hat, und dass die bedruckte Folie zweilagig hergestellt wird, wobei beide Lagen eine Bedruckung aufweisen, und wobei die eine von den beiden Lagen bedruckte Stellen nur dort aufweist, wo die Kontur des Reliefs scharfkantig ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoff-Material für die Herstellung der Folie das gleiche Kunststoff-Material wie für die Herstellung des Transportkastens verwendet.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als Kunststoff-Material für die Herstellung der Farbe das gleiche Kunststoff-Material wie für die Herstellung des Transportkastens verwendet.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckfarbe zwischen den beiden Lagen liegt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen die Bedruckung auf der gleichen Seite, nämlich der äußeren Formenwand abgewandt und dem Inneren des Transportkastens zugewandt tragen.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Herstellung der in die Spritzgussform einzulegenden Folie die eine Lage auf die andere Lage aufkaschiert ist.