DE202005007790U1 - Spritzgussartikel mit Inmold Label - Google Patents
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Abstract
Spritzgussartikel
(20) aus einem dünnwandigen
Spritgusskörper
(22) aus Kunststoff und einem prägegeformten
eingeformten Etikett (10) (Inmold Label), dadurch gekennzeichnet,
dass die Bedruckung des Inmold Labels (10) zumindest in Teilflächen (10A)
eine dreidimensionale Darstellung aufweist und der Spritzgusskörper (20)
im Bereich des Inmold Labels an Stellen (10A) mit dreidimensionaler
Druckdarstellung des Inmold Labels eine Prägeformung (24) aufweist.
Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die Erfindung betrifft Spritzgussartikel aus einem dünnwandigen Spritzgusskörper aus Kunststoff und einem prägegeformten eingeformten Etikett (Inmold Label).
- TECHNISCHER HINTERGRUND
- Anstatt Kunststoffartikel direkt zu bedrucken oder mit aufklebbaren bedruckten Etiketten zu versehen, ist es in vielen Bereichen, vor allem der Verpackungstechnik, inzwischen weit verbreitet, die Möglichkeit eines einfachen und relativ hochwertigen Druckens auf folieneartigen Etiketten mit der Möglichkeit einer einstückigen Herstellung des Spritzgussartikels zu kombinieren. Hierzu wird das bedruckte folienartige Etikett in eine Spritzgussform eingelegt und mit Kunststoff hinterspritzt. Das Etikett wird somit zum Bestandteil des Spritzgussartikels. Dies mit der Folge, dass der eigentliche Spritzgusskörper aus Kunststoff weniger Material benötigt, da das eingeformte Etikett (Inmold Label) bereits einen Teil der erforderlichen Wandstärke liefert. Außerdem wird im Vergleich zu den Selbstklebeetiketten die Selbstklebeschicht eingespart und die Notwen digkeit des Händelns eines einseitig adhesiv beschichteten Etikettes vermieden, denn das Inmold Label benötigt keine Adhäsionsschicht.
- Um Etiketten interessanter zu gestalten, gibt es die drucktechnische Möglichkeit, durch vorgespiegelte Licht- und Schatteneffekte, eine Dreidimensionalität des Druckes vorzutäuschen.
- ERFINDUNGSGEGENSTAND
- Um das Problem zu lösen, welches die Beschränkung der Labelbedruckung auf die Zweidimensionalität des Labels mit sich bringt, wird erfindungsgemäß ein Spritzgussartikel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Demgemäß wird der Spritzgusskörper im Bereich von dreidimensionalen Druckdarstellungen des Inmold Labels mit einer Prägeformung versehen.
- Zwar ist in der Vergangenheit bereits die Fähigkeit von Inmold Labeln genutzt worden, durch Prägeformung einer dreidimensionalen Struktur des Spritzgusskörpers zu folgen, d.h., dass die Anwendung von Inmold Labeln nicht auf in sich plane oder lediglich gleichmäßig gebogene Oberflächenbereiche eines Spritzgusskörpers beschränkt war. Vielmehr könnte von dem Inmold Label auch umlaufende Kanten, wie sie sich z.B. beim Herstellen von Deckeln ergeben, von dem Inmold Label faltenfrei nachvollzogen werden. Dies ist dank der Temperatur des beim Spritzgießen in die Form eingebrachten Kunststoffmaterials, durch welche das Inmold Label kurzfristig erweicht wird und sich daher umformen lässt, möglich. Die Erfindung hat nun erkannt, dass diese als „Prägeformbarkeit" bekannte Fähigkeit von Inmold Labeln dazu genutzt werden kann, eine Dreidimensionalität der durch einen Labelaufdruck dargestellten Wiedergabe, z.B. eines Gegenstandes, hervorzurufen. Hierzu ist es erforderlich, den Spritzgusskörper im Bereich des Inmold Labels an zugeordneten Stellen der Druckdarstellung des Inmold Labels so prägezuformen, dass der Eindruck einer optischen Dreidimensionalität des Druckes vermittelt wird. Hierzu wird die Spritzgussform mit einer Dreidimensionalen Struktur an den zugeordneten Stellen der Druckdarstellung des Inmold Labels vorgesehen.
- Wenn die Bedruckung des zunächst planen Inmold Labels an den interessierenden Stellen bereits einen optischen 3-D Effekt aufweist, also z.B. Licht- und Schatteneffekte farblich oder helligkeitsmäßig nutzt, kann bereits ein sehr geringes Ausmaß der Prägeformung einen sehr deutlichen 3-D Effekt der Druckdarstellung suggerieren. Es ist also nicht erforderlich, die Prägeformbarkeit des Kunststoffmaterials des bedruckten Etikettes all zu sehr zu strapazieren. Überraschenderweise leidet das bedruckte Etikett an dem prägezuformenden Stellen im Vergleich zu dem erzielten optischen Effekt relativ wenig. Auch muss der Spritzgießvorgang überraschend wenig Rücksicht auf die Notwendigkeit des Prägeformens des Inmold Labes nehmen. Durch die Erfindung wird also erreicht, dass eine leichte Prägeformung des Spritzgusskörpers und des Inmold Labels im Zusammenwirken mit einer 3-D-Druckdarstellung auf dem Inmold Labels einen deutlich verstärkten 3-D Effekt hervorruft. Außerdem wird der auf dem Inmold Label dargestellte Gegenstand hierdurch auch tastbar, was für das Kaufverhalten, vor allem junger Menschen, sehr reizvoll ist und auch für die Erfassbarkeit des Label-Aufdrucks durch Blinde Personen genutzt werden kann.
- Wenn gemäß einer bevorzugten Ausführungsform die Prägeformung des Spritzgusskörpers der Dreidimensionalität des Druckes entspricht, d.h. die dreidimensionale Linienführung des suggerierten 3-D Bildes nachvollzieht, wird hierdurch der 3-D Effekt besonders deutlich sichtbar. D.h., dass die Höhenlinien der Prägung die Form des dreidimensional wiedergegebenen Gegenstandes möglichst naturgetreu wiedergeben. Eine im Raum dargestellte Kante wird also auch in der Prägeform kantig ausgeführt während eine ballige Form des dreidimensional dargestellten Gegenstandes auch in der Prägeform ballig ausgeführt wird.
- Eine Steigerung des dreidimensionalen optischen Eindrucks kann dadurch erreicht werden, dass das Inmold Label in dem Bereich, in dem eine dreidimensionale Darstellung gewünscht ist, eine gegenüber den übrigen Teilflächen des Inmold Labels veränderte Oberflächenstruktur aufweist, insbesondere glatt oder glänzend ist, während die übrigen Teilflächen des Inmold Labels matt oder rau oder anderweitig strukturiert ausgebildet sind. Derartige Oberflächenstrukturen lassen sich beim Bedrucken der Trägerfolie des Inmold Labels vergleichsweise einfach erzeugen und bleiben überraschender Weise auch an den fertigen Spritzgussartikeln erkennbar und verstärken die 3-D Wahrnehmung der Druckdarstellung.
- Auch andere drucktechnische Effekte können durch die erfindungsgemäße Prägeformung des Spritzgussartikels in den zugeordneten Teilflächenbereichen der Labelbedruckung verwirklicht werden. Wenn z.B. die prägegeformten Teilbereiche des bedruckten Labels eine vergleichsweise konturscharfe Darstellung besitzen, während die nicht dreidimensional darzustellenden Teilflächen vergleichsweise konturschwach dargestellt werden, wird der 3-D Effekt deutlicher.
- Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung, Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen, so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung finden können
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung und Tabelle, in der – beispielhaft – ein Ausführungsbeispiel eines Spritzgussartikels mit Inmold Label dargestellt ist.
- In der Zeichnung zeigen
-
1 ein bedruckter als Inmold Label vorgesehener Kunststofffolien-Ausschnitt mit einem in Teilflächen im 3-D Effekt dargestellten Aufdruck; -
2 einen das Inmold Label nach1 aufweisenden fertigen Spritzgussartikel in Draufsicht; -
3A den Spritzgussartikel nach2 im Schnitt entlang der Linie A-A gemäß2 ; sowie -
3B den Spritzgussartikel nach2 im Schnitt entlang der Linie B-B gemäß2 - Das in
1 dargestellte Inmold Label ist eine Folie geringer Dicke (z.B. 40 μm bis 80 μm) und besteht aus geeignetem Kunststoff, wie PP oder PE. Die mit10B dargestellten Teilflächen sind unbedruckt oder in üblicher Weise als zweidimensionaler Flächendruck ausgeführt. Demgegenüber sind die mit10A bezeichneten Teilflächen im 3-D-Druck ausgeführt, d.h., dass mit Licht/Schatten-Effekten oder mit Farbeffekten oder durch aufgedruckte „Höhenlinien" ein 3-D Effekt erzeugt wird. In der Zeichnung wird dieser Effekt durch „Höhenlinien" in üblicher Weise dargestellt. Diese Linien sind strichpunktiert ausgeführt um zu unterstreichen, dass der optische 3-D Effekt mehr oder minder schwach ausgeprägt ist. -
2 bis3B zeigen von einem Verpackungsbehälter einen Deckel in Draufsicht. Er besteht, wie aus der Schnittdarstellung in3A /B ersichtlich ist, aus einem dünnwandigen Spritzgusskörper22 aus an sich bekanntem Kunststoff und einem damit zu dem einteiligen Ganzen innig verbundenen Inmold Label10 . Dabei bedeutet „dünnwandig" im Sinne der Erfindung ganz allgemein eine im Spritzgießbereich von Kunststoff übliche Materialstärke, die z.B. zwischen 0,4 mm und 1,5 mm liegen kann. Das bei der Herstellung in bekannter Weise, vorzugsweise außen liegende, Inmold Label mit hinterspritztem Spritzgusskörper22 weist im Bereich der Teilflächen10A den druckbedingten 3-D Effekt des Inmold Labels nach1 auf. Im Bereich der Teilflächen10A ist eine Prägeformung24 vorgesehen, deren Flächenausdehnung mit der Fläche10A praktisch identisch ist und möglichst genau mit dieser zusammen fällt, d.h. an derselben Stelle des Spritzgussartikels sich befindet wie beim Inmold Label. Die Prägeformung24 ist hohl dargestellt, so dass möglichst wenig Kunststoffmaterial für den Spritzgusskörper22 erforderlich ist. Die Prägeformung kann allerdings auch (wie in der Zeichnung nicht eigens dargestellt) sich allein auf einer der Seiten des Spritzgusskörpers22 befinden, während die gegenüberliegende Seite mehr oder weniger ohne Prägeformung, d.h. vergleichsweise glatt ausgebildet ist. Dies ist für die Herstellung der Spritzform weniger aufwendig, verbraucht aber mehr Kunststoffmaterial. Die Prägeformung24 von Inmold Label und Spritzgusskörper ist positiv dargestellt, d.h. nach Außen zur Sichtfläche des Spritzgussartikels hin gerichtet. Eine negative Ausprägung, d.h. von der Sichtfläche fort ist ebenso möglich. Positive und negative Prägungen können sowohl bei außen liegenden Inmold Label (wie in3A und B dargestellt) aber auch (hier nicht näher dargestellt) bei innen liegendem Inmold Label verwirklicht werden. Während bei außen liegendem Inmold Label die Opazität des Kunststoffs des Spritzgusskörpers22 keine Rolle spielt, sollte das Material des Spritzgusskörpers bei innen liegendem Inmold Label bei dem also die bedruckte Fläche von dem Spritzgusskörper überdeckt ist, möglichst durchsichtig oder durchscheinend sein. – In solchen Fällen kann sich die Prägeformung auch ausschließlich auf der Außen(sicht)-Fläche des Spritzgusskörpers befinden, während das Inmold Label in diesem Bereich im wesentlichen plan bleibt, als nicht prägegeformt wird. - Aus den
2 bis3B ist im Zusammenhang ferner ersichtlicht, dass die Prägeformungen24 der Dreidimensionalität der bedruckten Flächen10A entspricht, d.h., dass bei einem 3-D Effekt-Druck eines im Querschnitt etwa linsenförmiger Gegenstandes (hier des Buchstaben A und eines Punktes), die Prägeformung des Spritzgusskörpers ebenfalls linsen- bis halbkreisförmig ist. Dies ist anhand der in1 und2 dargestellten „Höhenlinien" andeutungsweise erkennbar. - Aus
2 geht ferner hervor, dass der erzielte 3-D Effekt durch die Kombination von 3-D-Effekt-Druck nach1 und Prägeformung gemäß3A /B deutlich verstärkt wird. Dies ist in2 durch größere Strichstärken und durchgezogenen „Höhenlinien" im Bereich der Teilflächen10A angedeutet. -
- 10
- Inmold Label
- 10A
- 3-D-Druck
- 10B
- Teilfläche ohne 3-D Effekt
- 12A
- Höhenlinien des 3-D-Druckes
- 12B
- Höhenlinien des 3-D-Druckes mit überlagerter Prägeformung
- 20
- Spritzgussartikel
- 22
- Spritzgusskörper
- 24
- Prägeformung
Claims (9)
- Spritzgussartikel (
20 ) aus einem dünnwandigen Spritgusskörper (22 ) aus Kunststoff und einem prägegeformten eingeformten Etikett (10 ) (Inmold Label), dadurch gekennzeichnet, dass die Bedruckung des Inmold Labels (10 ) zumindest in Teilflächen (10A ) eine dreidimensionale Darstellung aufweist und der Spritzgusskörper (20 ) im Bereich des Inmold Labels an Stellen (10A ) mit dreidimensionaler Druckdarstellung des Inmold Labels eine Prägeformung (24 ) aufweist. - Spritzgussartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Prägeformung der Dreidimensionalität des Druckes entspricht.
- Spritzgussartikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die dreidimensional bedruckte Teilfläche (
10A ) des Inmold Labels eine gegenüber den übrigen Teilflächen (10B ) des Inmold Labels veränderte Oberflächenstruktur aufweist. - Spritzgussartikel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die dreidimensional bedruckte Teilfläche (
10A ) des Inmold Labels glatt oder glänzend gestaltet ist, während die übrigen Teilflächen (10B ) des Inmold Labels matt oder rau oder anderweitig strukturiert ausgebildet ist. - Spritzgussartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Druckdarstellung (
10A ) des Inmold Labels im Vergleich zu den übrigen Teilflächen (10B ) des Inmold Labels vergleichsweise kon turscharf ist, während die übrigen Teilflächen vergleichsweise konturschwach gedruckt sind. - Spritzgussartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die bedruckte Labelseite unter dem Spritzgusskörper befindet, wobei der Spritzgusskörper zumindest im Bereich des Inmolde Labels (
10 ) durchsichtig oder durchscheinend ist. - Spritzgussartikel aus einem dünnwandigen Spritgusskörper (
22 ) aus Kunststoff und einem Inmold Label, dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzgusskörper (22 ) im Bereich des Inmold Labels (10 ) an zugeordneten Stellen (10A ) der Druckdarstellung des Inmold Labels eine Prägeformung (24 ) aufweist, die optisch eine Dreidimensionalität des Druckes vermittelt. - Spritzgussartikel aus einem dünnwandigen Spritgusskörper (
22 ) aus Kunststoff und einem Inmold Label besteht und bei dem der Spritzgusskörper (22 ) sich auf der Druckseite des Inmold Labels befindet und zumindest im Bereich des Inmold Labels durchsichtig oder durchscheinend ist. dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzgusskörper (22 ) im Bereich des Inmold Labels (10 ) an zugeordneten Stellen (10A ) der Druckdarstellung des Inmold Labels eine Prägeformung (24 ) aufweist, die optisch eine Dreidimensionalität des Druckes vermittelt - Spritzgussartikel nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch die Verwirklichung der Merkmale eines oder mehrere der Ansprüche 2 bis 6.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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